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Wie komme ich schnellstens durchs Tor?

Begonnen von Luciel, 25. April 2010, 16:24:24

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Churke

Zitat von: Lomax am 26. April 2010, 21:37:57
Aber in der Gesamteinschätzung der Situation habe ich nicht den Eindruck, dass da viel Raum für aufwendige Belagerungstechnik war.

So ein skorpiongestützter Sturmangriff ist ja nicht wirklich aufwändig. Die Armee braucht bequem einen Tag für den Anmarsch. Eine eingespielte Geschützbedienung hat einen Skorpion wahrscheinlich in 1 - 2 h zusammen gebaut. (Ein Bekannter von mir besitzt solch ein Gerät.) Da ist am nächsten Morgen alles bereit.

Brandgeschosse gegen Tor? Bei einem schwachen Tor und ausreichend Brandbeschleuniger sicherlich denkbar. Andererseits dauert es seine Zeit. Und warum sollte Alexander über die Mauer klettern, wenn das Tor gleich einkracht?

Luciel

Ich denke, das könnte hinkommen. Die Stadt war nicht übermäßig gut befestigt, das Tor war bereits "in Arbeit", nur ging es Alexander (wie immer) nicht schnell genug. Besonders, da sich sein Heer bereits auf dem Heimweg befindet und sich unter seinen Männern eine große Unlust auf Heldentaten breit gemacht hat.
Das würde perfekt eine weitere Ungereimtheit erklären: unter den Männern, die Alexander mit ihrem Leben schützen, fehlt Hephaistion. Der könnte durchaus zu Beginn des Angriffs die Aufgabe erhalten haben, sich um das Tor kümmern. Statt seinen Posten zu verlassen, um Alexander zu folgen, könnte er seine Bemühungen verfielfacht haben, was den schnellen Fall des Tores erklären könnte.

Ich habe am Sonntag in "Königreich der Himmel" den Angriff auf Jerusalem gesehen. Andere Zeitepoche, aber beeindruckend, welche Zerstörungkräfte Katapulte erreichen können. Das sah einem Bombeneinschlag schon ziemlich ähnlich.

Lomax

Zitat von: Luciel am 27. April 2010, 20:55:42Ich habe am Sonntag in "Königreich der Himmel" den Angriff auf Jerusalem gesehen. Andere Zeitepoche, aber beeindruckend, welche Zerstörungkräfte Katapulte erreichen können. Das sah einem Bombeneinschlag schon ziemlich ähnlich.
Hm, Katapulte können schon was kaputt machen, und ich hab nicht mehr genau im Kopf, was im Königreich der Himmel genau passiert ist. Aber ich wäre sehr vorsichtig, Hollywoodfilme als realistischen Maßstab für tatsächliche Waffenwirkung heranzuziehen. Das ist meist in erster Linie auf spektakulär getrimmt wie die explodierenden Autos - ich schau mir das immer gerne an, aber glauben tu ich da nix. ;D

Und bei all den Belagerungen, die ich kenne, wo die Angreifer reichlich Katapulte und sogar Kanonen hatten und es trotzdem schneller fanden, ein paar Tunnel unter die Mauer zu graben, um sie kaputt zu kriegen - da würde ich beim Zweikampf Mauern gegen Geschosse im Zweifel immer erst mal auf die Mauer wetten. Jedenfalls dann, wenn die Baumeister wussten, was da geflogen kommt, und die Mauern dementsprechend bauen konnten.

Steffi

Zitat von: Lomax am 28. April 2010, 03:02:18
Das ist meist in erster Linie auf spektakulär getrimmt wie die explodierenden Autos - ich schau mir das immer gerne an, aber glauben tu ich da nix. ;D


Deswegen schaue ich leidenschaftlich gerne "Mythbusters", wo sie solche Sachen einfach testen. Wie den Überschlag, den das Motorrad bei "Indiana Jones & The Last Crusade" macht oder die ganzen Tricks, die MacGyver so verwendet :D
Sic parvis magna

Churke

Der Unfug im Königreich der Himmel ist die Schussfrequenz. Ein Trebuchet schafft 2 - 3 Schuss in der Stunde.
Auch damit kriegt man eine Mauer kaputt - nur wartet dann hinter der Bresche eine fix hochgezogene eine Ersatzmauer. Beim Minieren stellt sich dieses Problem weniger.

Calysta

Entflammbar ist ein Tor der Maße leider nicht (wer gerne Holz abfackelt, der weiß, wie schwer das ohne Brandbeschleuniger geht).
Man muss die Stadt auf die Dauer in die Knie zwingen, also von Handelsruten abschneiden und so lange warten, bis die Soldaten zu erschöpft zum Kämpfen sind.
Früher gabe es auch schon die Guerillataktik ( Lepra-, Tuberkulose-, Syphilis- und Pestkranke  in die Reihen der Gegner schicken).
Oder es gab aucg schlaue Feldherren, die haben sich als Soldat der Gegnerseite verkleidet und sind so in die Stadt eingedrungen (vielleicht weil der Wachsoldat einfach zu dumm war, um zu sehen, dass das KEIN Kamerad von ihm ist).
Man glaub es nicht, aber das sind die Taktiken, wie man am besten in eine Stadt kam.
Belagerung war auch sehr beliebt, aber ein Tor einfach "einrennen" geht nicht, außer man hat einen wirklich großen Rammbock und genügend Soldaten zur Hand-Die Bogenschützen auf den Zinnen der Burg sorgen schon für die Reduktion der Gegner.

FeeamPC

Ich würde einfach auf schlechtes Baumaterial setzen. Eine große, an sich stabile Mauer, denn bauen konnten die Inder durchaus, ein ebenso großes stabiles Tor aus Holz mit Eisenbeschlag, aber ein Mörtel, der schlecht bindet und unter dem Rammbock zerbröselt, so daß die Angeln sich lösen und das Tor unter dem Druck einfach platt zurückfällt.

Probleme mit schlecht bindenden Baumaterialien haben auch moderne Gebäude manchmal, das kommt bei den besten Baumeistern vor...