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Spürhunde und Fuhrwerke

Begonnen von Churke, 01. Juli 2009, 21:56:07

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Churke

Ich habe eine Figur, deren Fährte mit Hunden verfolgt wird.
An einer (Kies-)Straße besteigt die Figur eine Kutsche. Werden die Hunde die Spur verlieren?

Nach dem, was ich gelesen habe, ja: Da es keinen Bodenkontakt mehr gibt, kann die Figur auch keine Duftmoleküle auf dem Erdboden hinterlassen.

Aber könnten die Hund die Fährte des Wagens aufnehmen und dann diesem folgen? Können die Hunde überhaupt das bestiegene Fahrzeug identifizieren, wenn auf der Straße zig Fuhrwerke am Tag vorbei kommen? Außerdem habe ich gelesen, dass einseitig trainierte Suchhunde mit Straßen überfordert sein können.

Ich mache mir da gerade große Gedanken. Es ist plotrelevant und ich will keinen Mist schreiben. Wenn sich also jemand mit Hunden und ihren Leistungen auskennt...

Steffi

Es gibt eine Folge von Mythbusters, wo sie gängige Klischees testen, was Spürhunde betrifft. (Es geht dort um die Bluthunde, die besten Spürhunde der Welt).

Was sie so aufdecken ist ziemlich interessant: das gängige und allseits beliebte Plotelement, man müsse nur einmal durch den Bach waten um die Spur zu verwischen, stimmt nicht. Ein echter Bluthund findet so ziemlich jede Spur wieder. Ich glaube die einzige Ausnahme in der Folge war eine Flucht durch eine belebte Stadt und Straßenverkehr, weil dort die Chance größer ist, dass ein (gerade junger) Hund sich ablenken lässt und irritiert ist. Allerdings ging es da um Fluchten zu Fuß. Ich denke, der Bodenkontakt ist schon extrem wichtig, vermute aber schon, dass ein guter Spürhund theoretisch den Duft einer Kutsche herausfiltern kann, wenn es sich um einen Weg durchs Grünen handelt und es nicht so wahnsinnig viele Ablenkungen gibt.
Sic parvis magna

Geli

Nicht den Duft der Kutsche, aber den Geruch der Insassen.
Stellt Euch Geruch lieber als etwas Dreidimensionales vor.
Das quillt.

Melian

Klar der Geruch ist nicht mehr am Boden. Der Spührhund muss der Fährte der Insassen folgen, denn er hat keinen Grund der Kutsche zu folgen. Er ist ja auf enen bestimmten Geruch angesetzt und alle anderen sind nur Ablenkung. Entscheidend im Fall der Kutsche ist wohl das alter der Spur und die Windverhältnisse. Mehr Wind = schneller verweht.  Die Kutsche ist schneller als der Hund und daher die Spur schneller kalt. Ich denke er wird auf jeden Fall anzeigen können, dass die Leute der Strasse folgten. Spätestens dort wo sie aus der Kutsche aussteigen kann er die Spur wieder aufnehmen. In feuchtem Wetter wird es ihm wohl auch etwas leichter fallen der Spur zu folgen, da Feuchtigkeit Gerüche besser bindet.

Rigalad

Ich würde schon annehmen, dass der Bodenkontakt sehr wichtig ist. Mein Jagdhund beispielsweise wittert ausschließlich über den Boden, wenn er etwas aufspürt (aber keine Angst, ich halte ihn rechtzeitig vom Jagen ab :) ).
Zumal ich glaube, dass der Geruch der Insassen durch den schnellen Abtransport rasch verfliegt. Und ob der Hund den Geruch der Kutsche mit dem der Insassen in Verbindung bringen kann, bleibt fraglich.

Wolfskind

Unsere Bernadinerin ist jetzt nocht sooo der begabte Jagdhund, aber ich habe erst vor kurzem irgendwo etwas darüber gelesen, dass Schweißhunde/ Bluthunde selbst winzige Duftmoleküle in der Luft finden können.

Finde ich nur natürlich jetzt nicht wieder, aber guck mal da: Riechwelt des Hundes, da steht etwas über die Hochwindsucher.

Vielleicht kannst du auf anderen Seiten zur Rettungshundausbildung noch mehr finden.

Churke

Zuerst mal vielen Dank für die Antworten. Das Pdf über Suchhunde ist wirklich interessant.

Nach dem Stand der Dinge kommt es wohl auf die Hunde an, was bedeutet, dass ich mir da noch was einfallen lassen muss.  ::)

Churke

So, habe das mal auf erledigt gesetzt. Und das Fuhrwerk durch ein Boot ersetzt.