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Wer kennt sich mit Mumifizierung bzw. Erhalt von Toten aus? (Erledigt)

Begonnen von Czara Niyaha, 26. März 2017, 16:33:16

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Czara Niyaha

Dieses Thema ist nicht unbedingt etwas für die Zarbesaiteten unter euch! Ich habe bereits im Netz geforscht, aber keine wirklich zufriedenstellende Antwort gefunden. Meistens bin ich immer bei Bildern und Berichten rund um Ötzi gelandet. 

Wie gut ist ein Toter noch erhalten, wenn er direkt nach seinem Versterben der Kälte ausgesetzt und ungefähr 25-30 Jahre im Dauerfrost eingefroren war. Sind noch entscheidende Merkmale, die zu Lebzeiten erkennbar waren, sichtbar? (Haarfarbe, Augenfarbe?)Ich vermute mal, dass es nicht mehr in so intensiven Farben ist, wie zu Lebzeiten, aber kann man da noch irgendwas erkennen? Wie stehts mit Kleidung, die zum Zeitpunkt des Todes getragen wurde?

Ich persönlich würde sagen, dass sich die einstige Haarfarbe noch erkennen lässt, bin mir aber nicht wirklich sicher! 

Sorry, ich weiß die Frage befasst sich nicht gerade mit einem angenehmen Thema, aber ich benötige eine Antwort, die auf wahrheitsgemäßen Fakten beruht und sich später nicht liest, wie "Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt"!  ;)
Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)

Zit

#1
Dauerhaft gefroren im Boden (also unter der Erde bspw. in einem Grab) oder eher von Schneewehen zugeschüttet?

edit:
Was ich vergessen habe: Google mal nach Franklin-Expedition, die Leichen sehen noch recht gut erhalten aus.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Pygmalion

25-30 Jahre im Permafrost sollten gar kein Problem sein, es gibt viele Mumien aus skythischen Kurganen, die vor 2500 Jahren im Permafrost bestattet wurden und bei denen noch die Haare da sind, man erkennt die Tattowierungen auf der Haut, etc. Ötzi ist da bei uns nur das beste und bekannteste Beispiel, das für die Skythenforscher nicht besonders aufsehenerregend wäre ;) Es gibt übrigens auch ein sehr gut erhaltenes Mammutbaby, mit Haaren und allem drum und dran.
Bei der Augenfarbe bin ich mir allerdings unsicher. Ich tendiere eher zu nein, da Augen so ziemlich die ersten Dinge sind, die zerstört werden. Selbst wenn sie noch da sind, dürften sie trübe sein und vom Eis in Mitleidenschaft gezogen. Die Leichen selbst dürften etwas an Substanz verloren haben, aber die Haare müssten im Normalfall ebenfalls noch da sein. Der Kopf sollte allerdings auch schon im Eis sein, nicht dauerhaft rausgucken, weil der Wind in Kombination mit Schnee etc. dann dafür sorgen könnte, dass die Haare verlustig gehen. Seine Kleidung ist jedenfalls definitiv noch da. Insgesamt sehen solche Leichen sicher aber nicht besonders hübsch aus, da sie zwar sozusagen gefriergetrocknet sind, aber auch in der Kälte gewisse, sehr langsame Zerstörungen stattfinden, dazu kommt der Gefrierbrand an der Haut. Es kommt natürlich auch noch ein bisschen darauf an, ob das ein Gletscher ist, der zusätzlich durch Druck und Bewegung an der Leiche Schäden verursacht oder der Tote in einem Sarg im Permafrostboden in Sibirien liegt.
Wenn es dann noch periodisch wärmer wird, sodass echte Zersetzung stattfinden kann, geht von Jahr zu Jahr etwas mehr kaputt.

Czara Niyaha

Also, die Leiche, die gefunden wird, liegt ca 2-2,50 Meter unter dem Schnee/Eis begraben, und liegt dort bereits mindestens schon 10 Jahre. Okay, dass Augenfarbe nicht mehr zu erkennen ist, ist verständlich, aber Haarfarbe ist ja wohl demnach kein Problem. Optisch sieht der Tote auch nicht mehr ganz so vorzeigbar aus...
Ist vielleicht ne etwas komische Frage, aber der Leichnam war ja permanent der Kälte ausgesetzt, sprich er ist tiefgefroren. Hat so ein gefrorener Körper die Stabilität, dass man (also eine lebende Person, Normalgewicht, bzw. leichtes Untergewicht) zumindest kurzzeitig auf ihn "draufsteigen" kann, um so an Höhe zu gewinnen, damit die Flucht aus der eisigen Tiefe gelingt? Sonst wäre die Flucht nicht so ohne weiteres möglich, erst der makabere Einsatz des gefrorenen Leichnams schafft die fehlende Distanz, um sich zu befreien.  ???

Danke Euch für die Antwort!  :D
Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)

Sprotte


Fianna

Bei der Franklin-Expedition konnten die Körper erst nach Antauen / Auftauen der Eisschichten so genau betrachtet werden. Falls Du den direkten Sichtkontakt brauchst, beachte die Umgebung, in die Du den Leichnam setzt, und kopier nicht einfach die Umstände von irgendwelchen bekannten gefrorenen Leichen.


Falls Du ein Antauen in Deinem Setting einbauen wirst, sind die Witterungsverhältnisse wichtig. Bloßes Einschließen in Eis kann keine Mumifizierung hervor rufen. Der Körper wird nach dem Antauen verwesen (auch wenn das Antauen je nach Zustand verdammt lange dauernd kann). Bei einer Mumifizierung muss es zu einer artifiziellen oder natürlichen Austrockung des Körpers kommen. Bei den im Thread erwähnten "kalten" Mumien gab neben der extremen Kälte ebenfalls bestimmte Windverhältnisse, die in Kombination von Kälte und Wind zu einer Austrockung des Gewebes und damit der Mumifizierung führten.

cryphos

Manchmal macht ihr mir Angst @Sprotte und @Fianna.
Aber warum  ich mich eigentlich melde, heute früh hab eich aus dem Zug heraus ein Plakat gesehen, demnach wäre im April in Basel Stadt (Schweiz) eine Ausstellung über Mumien.

Czara Niyaha

Danke für eure wertvollen Tipps, ihr habt mir sehr weitergeholfen!  :D
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(Eden Chry'Salis)