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Begriffe für Gedankenkraft

Begonnen von Leann, 31. März 2013, 17:22:36

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Leann

Hallo,
bei meinem nächsten Projekt geht es um die Kraft der Gedanken. Einige Menschen können mit ihren Gedanken andere beeinflussen, verletzen und sogar töten, aber auch heilen. Es ist so etwas in der Art, das bei Marion Zimmer Bradley als "Laran" bezeichnet wird. Da ich es so natürlich nicht nennen kann, suche ich einen griffigen Namen dafür. Bisher sind mir folgende Begriffe eingefallen:

Die Kraft an sich: Cogipotentia (von lat. cogitare = denken)  kurz: Cogi
                            oder Cere (Cerebrum = lat. Hirn)
Menschen, die
-die Kraft besitzen: Mentaliten (erinnert mich zu sehr an "The Mentalist" :-\ )
                                      oder Cogipotentaten
-die mit der Kraft arbeiten: Cogioperaten
-die mit der Kraft töten können: Mentoccisoren oder Cogikiller
-die andere beeinflussen: Cogifluenten
-die mit der Kraft kämpfen: Cogipugnatoren

Spezieller Bereich im Gefängnis für Cogikriminelle, also Menschen, die ihr Cogipotential für kriminelle Zwecke einsetzen: Cogi-Pott  ;D  (Slang)

Ich weiß nicht, ob ich lieber bei Ableitungen von Ment- oder Cogi- bleiben sollte oder mischen. Oder ob ich lieber ganz weg von den lateinischen Ableitungen gehen sollte und die Gedankenkraft einfach "Die Kraft" oder "Die Macht" oder "Die Gabe" nenne.

Findet ihr die Begriffe so schlüssig oder hat vielleicht jemand eine zündende Idee? 

lg,
Leann






Ryadne

Hallo Leann,

grundsätzlich finde ich die lateinischen Begriffe schlüssig (soweit ich das mit meinen eingerüsteten Lateinkenntnissen beurteilen kann), allerdings finde ich, dass der Begriff "Cogikiller" ziemlich rausfällt, den würde ich wenn nur im Slang benutzen. "Mentoccisoren" gefällt mir da deutlich besser, auch wenn es unter Umständen dauern kann, bis deine Leser solche Begriffe drauf haben. ;) Generell finde ich die Ableitungen von Ment- etwas passender, da ich so eine Gedankenkraft eher mit "mens" in Verbindung bringe als mit "cogitare".

Ob du bei den lateinischen Ableitungen bleibst, würde ich an deiner Stelle von der Gesellschaft abhängig machen. Was ist das für eine Gesellschaft? Wie ist ihr technischer Entwicklungsstand, wie ihr Bildungsstand? Soll sie "westlich" orientiert sein? Falls es sich um eine Zukunftsgesellschaft handelt - erscheint es dir logisch, dass man zu diesem Zeitpunkt und dort, wo diese Gesellschaft lebt, noch lateinische Begriffe verwendet? Soll es sich um Begriffe handeln, die auf der ganzen Welt (Erde?) verständlich sind?

Sunflower

Hallo Leann,

ich beherrsche kein Latein und deshalb kann ich sagen, dass ich mit deinen Cogi-Begriffen so nicht so viel anfangen könnte. Ich finde die Wörter an sich zwar gut und Cogi lässt sich auch gut abkürzen, kombinieren und in Slangsprache umwandeln, das zeigst du ja. Aber wenn es dir darum geht, dass die Leser verstehen, was "Cogi" bzw. "cogitare" bedeutet, musst du das im Laufe des Projekts irgendwann erklären. Wenn du das vorhast, fände ich Cogi eigentlich gar nicht schlecht, eben, weil es sich so schön abkürzen lässt.
Die Bezeichnungen, die du für die einzelnen Gruppen gefunden hast, sind zwar nicht schlecht und selbst ich kann mir ohne Latein ableiten, was sie bedeuten. Allerdings würde ich, wenn die Wörter öfter vorkommen, irgendwann genervt sein von den ganzen langen Wörtern. Da würde ich dann jeweils auch noch Abkürzungen suchen, das würden die Menschen in deinem Projekt vermutlich ohnehin machen, weil sich ein Wort wie "Cogioperator" nur schlecht in der Alltagssprache macht. (Ja, wir Schwaben kürzen gerne ab  ;D)

Mit deinen Mentaliten und vor allem dem wirklich schönen Wort "Mentoccisoren" könnte ich auf Anhieb mehr anfangen, weil mental ja auch ein deutscher Begriff ist. Klar erinnert das ein wenig an "The Mentalist", aber für mich zumindest wäre die Bezeichnung griffiger.
"Why make anything if you don't believe it could be great?"
- Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow

Leann

Vielen Dank, Ryadne und Sunflower, für eure Anregungen und Hinweise. Das hilft mir schon sehr weiter.
Dieses Cogi erinnert mich leider auch noch zunehmend an diese Corgihunde und ich tendiere dann wohl trotz Mentalist zu der Ment-Version.
Die Gedankenkraft nenne ich "Melial" (Abkürzung von Mentalpotential) und sonst werde ich einfach die Begriffe an Mental- anhängen (z.B. Mentalwerker etc.). Mentoccisoren behalte ich wahrscheinlich bei, das gefällt mir auch ziemlich gut (umgangssprachliche Abkürzung wäre dann Mentocs).
Danke!

Mogylein

Wenn du die Kraft Melial nennst, warum willst du dann was an Mental hängen? Warum nicht gleich an Melial? Zum Beispiel Melialwerker.
   "Weeks of Writing can save you hours of plotting."
- abgewandeltes Programmiersprichwort

Leann

@ Mogylein, na klar, das ist eigentlich dann logisch. Gute Idee! Melialiten klingt auch gut.

Lovagh

Bei dem Spiel Starcraft gibt es sogenannte "Ghosts" und "Phantome", die ebenfalls mächtige Gedankenkräfte haben.
Mir selbst fallen da Dinge ein wie: "(Der) Stumme Atem", "Die Geisteshellen", "Seelenaugen" und "Visionsschlucker"  ;D
Nur mal so als Anstoß...

Leann

Danke Lovagh! Das bringt mich auf eine Idee. Neben den technisch orientierten Wissenschaftlern könnte ich noch eine sektenartige Gruppe einbauen, die diese speziellen Fähigkeiten als göttliche Kraft interpretiert und sich "Die Geisteshellen" nennen.  8)

Coppelia

Die lateinische Begriffsverwendung ist korrekt. :jau: ("influere" heißt zwar eher nicht direkt "beeinflussen", aber es ergibt für mich in dem Zusammenhang schon Sinn).

Spielt das denn in einer latein-beherrschenden Gesellschaft?

Leann

Hallo Coppelia,
ZitatDie lateinische Begriffsverwendung ist korrekt
Danke! Puh, da bin ich aber froh, hat sich das halbe Jahr Latein in der Schule doch gelohnt. Die Gesellschaft an sich ist nicht latein beherrscht, sondern eher so wie unsere. Die Begriffe für das Mentalpotential sind von Wissenschaftlern und Medizinern geprägt.

chaosqueen

Zitat von: Sunflower am 31. März 2013, 18:27:54
Aber wenn es dir darum geht, dass die Leser verstehen, was "Cogi" bzw. "cogitare" bedeutet, musst du das im Laufe des Projekts irgendwann erklären.

Das sehe ich anders. Wenn die Begriffe sich aus der Verwendung heraus erklären, fände ich als Leser eine "das ist übrigens Latein, falls Dir das noch nicht aufgefallen sein sollte"-Erklärung eher nervig. Ich mag aber auch keine Bücher, in denen seitenweise erstmal erzählt wird, was in den bisherigen Bänden geschah und ich bin ein großer Verfechter davon, Dinge sich selbst erklären zu lassen.

Ich mag die Ment-Lösung auch lieber als die Cogi-Lösung. Hört sich in meinen Ohren einfach passender an. :)