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Säure bei Bombenbau...

Begonnen von Hoellenpfau, 14. September 2011, 17:49:14

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Hoellenpfau

Keine Angst, ich will keine Bombe bauen... :snicker:

Ich brauche nur Hilfe von den Chemikern hier. Um eine halbzersetze Bluse zu erklären habe ich darauf zurückgegriffen, dass es einer meiner Personen dabei passiert ist, als sie eine Bombe gebaut hat, mit der sie vorhatte eine Yacht in die Luft zu jagen.
Ich weiß, dass man mit sämtlichen Säuren Bomben bauen kann, aber um das ganze etwas plausibler und besser klingen zu lassen, hätte ich schon gerne einen namen für die Säure.

Was gibt es für ätzende Stoffe, die stark genug sind, um Kleidung teilweise zu zersetzen und mittelstarke Bomben damit zu bauen? Soweit ich weiß, können das auhc Basen sein, oder? Ich kenne mich da nicht so genau aus.

Hoffendlich kann mir jemand helfen, aber schonmal danke ;)
Höllenpfau

Volker

Salpetersäure wäre ein offensichtlicher Kandidat, da HNO3 + Baumwolle = Schießbaumwolle.

Salzsäure und Schwefelsäure werden (neben Azeton) für die Herstellung des "Terroristensprengstoffs" Acetonperoxid benötigt. Allerdings ist es dann wahrscheinlicher, dass sie Löcher durch Vorab-Explosionen im Shirt (und Körper) hat, sowie sicherlich einige im Hirn, da die Auswahl des praktisch eigentlich nicht handhabbaren Zielsprengstoffes völlig bescheuert ist.

Bei anderen Sprengstoffen werden Säuren meist als Katalysatoren oder für Zwischenstufen benötigt - aber für ganze Klassen von Sprengstoffen gar nicht.

Wenn jemand mit Sprengstoffen bastelt, dann sind Knalltraumata (Fiepen im Ohr, Schwerhörigkeit) oder ggfs. auch Brandflecken (nur bei Explosion, nicht bei Detonation) oder Handverletzungen wahrscheinlicher als Säureflecken.

Vielleicht hat die Figur auch einfach am Motor hantiert/manipuliert, und dabei Öl oder Benzin auf die Bluse bekommen, die dort dann verfärbt, ggfs, gar gebleicht ist. Wenn Säure gesucht ist, dann könnte Salzsäure von unvorsichtig aus-/umgebauten Batterien ausgelaufen sein.

Allerdings: wenn es genug Säure war, die Bluse zu zerfressen, dann dürfte die Person ebenfalls deutlich 'was abbekommen haben und ein offensichtlicher Fall für's Krankenhaus sein.

Talea

Ich würde auch sagen, dass wenn die Bluse halb zerfetzt ist, die Person auch ne Menge abbekommen haben muss.
Ich kenne das auch aus dem Labor, dass wenn es verdünnte Säuren sind, dass wenn die irgendwie an den Kittel kommen, dass sich kleine oder größere Löcher bilden, das kommt eben auch die Menge der Säure an. Manchmal ist es auch so, dass man an der Kleidung erst Löcher merken kann, bei schwachen Säuren, dass dort nach dem waschen dann Löcher drinne sind.

Ansonsten fällt mir auch noch ein, dass man, wenn man Schwefelsäure verdünnen soll, dass man erst das Wasser vorlegen soll und dann die Säure, da es bei dieser Reaktion ansonsten zu einer großen Wärmeentwicklung kommt und das spritzen kann. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dabei nur die Bluse zerfetzt wird und die Haut dabei ganz bleibt, sehr unwahrscheinlich ist, weil man das spritzen ja nicht nur auf den Oberkörper konzentrieren kann und Arme und Hände möglicherweise auch immer was abkriegen können.

Lavendel

/Off Topic/
Hihi, ich wette, jetzt überwacht uns der BND! ;D
/Off Topic/

Sven

Wasserstoffperoxyd wird auch gerne von Bombenbauern von Nebenan benutzt. Wer das Zeug an die Hände bekommt, wird nicht nur ein Kribbeln spüren und viele Nadelstiche, sondern auch anhand von deutlich sichtbaren weißen Flecken überführt werden können.

Beste Grüße,
Sven

Dealein

/Off Topic/
@ Lavendel: Das dacht ich mir auch gerade ;)
/Off Topic/

Luna

Mir fällt da spontan "Nitriersäure" ein - wird zusammengemischt aus Salpetersäure und ... hab ich vergessen (könnte Salzsäure oder Schwefelsäure sein).

Wofür braucht man die Nitriersäure? Zum (dreifachen) nitrieren von Toluol - was das bekannte Trinitrotoluol - besser bekannt als TNT - ergibt.

Allerdings muss man auch das sehr vorsichtig handhaben, da das ganze schon beim dritten nitriervorgang einem um die Ohren fliegen kann.

Aber meist kommen die Löcher im Kittel erst nach dem Waschen zustande, wie Taela bereits schrieb.

Sven

Zitat von: AngelFilia am 14. September 2011, 21:11:17
... wird zusammengemischt aus Salpetersäure und ... hab ich vergessen ...

Schwefelsäure wars  ;)

Die Löcher beim Waschen entstehen übrigens vor allem deshalb, weil Säuren (vor allem die konzentrierten) nicht sehr ätzend sind. Erst in Verbindung mit Wasser fressen sie Löcher in T-Shirts.
Daran musss ich übrigens immer denken, wenn ich "Alien" sehe ("Sie haben konzentrierte Säure als Blut." "Tatsächlich? Na dann ist ja nicht so schlimm!"  ;D )
Salzsäure ist ziemlich agressiv (gibt es auch nur bis 37%ig) und da zerfrisst es einem auch den Zahnschmelz, wenn man den Dampf einatmet. Dass die Mafia ihre Opfer in Säure auflöst ist auch nur ein Gerücht, denn das funktioniert nicht.
Jetzt wird es aber schon ganz schön offtopic, daher hör ich jetzt auf.
Beste Grüße,
Sven

Hoellenpfau

Ich habe ein Detail vergessen zu nennen. Sie trägt die Bluse ncht zum Zeitpunkt des zusammenmischens, sonsdern die Bluse liegt rum und sie verschüttet die Säure darauf...
deshlab nimmt sie körperlich keinen Schaden, obwohl das vielleicht auch noch in Betracht zu ziehen wäre...

Aber wenn man diese ganzen bekannten Säuren zum Bomben basteln nimmt, kann ich sozusagen frei wählen, denn Textilien greifen sie ja glaube ich alle an.
Ich glaube ich werde Salz- oder Schwefelsäure nehmen... Die sind hier am häufigsten gefallen.

Danke.

Volker

Ich kenn' die Story nicht - aber vielleicht ist Bombenbau etwas weit hergeholt?
Benzin (zum Abfackeln) auf eine entsprechend gefärbte Bluse sorgt für wunderbare Flecken, da Benzin so manchen Farbstoff angreift. Außerdem kann auch ein Laie Benzin am Geruch erkennen.

Falls die Bluse den Hinweis auf Sprensgstoff geben soll, dann ist Salpetersäure am angesagtesten: Schwefel- und Salzsäure sind Allerwelts-Chemikalien und werden für alles Mögliche gebraucht, Salpetersäure ist da ein deutlicherer Hinweis.

Hoellenpfau

Okay, danke. Dann werde ich wohl die Salpetersäure nehmen... :)