Kreislauf?

[Krähe]

Hey zusammen,
mir hat sich gerade beim Durchlesen einer Szene eine Frage ergeben:

gesetzten Falles, ich stecke einen Chara in den Kerker bzw. schicke ihn in Gefangenschaft, ist es da verantbar, ihm die Arme über den Kopf zu fesseln? Das sähe so aus, dass die Hände zusammengebunden und eben so fixiert sind, dass sie über dem Kopf gehalten werden müssen.

Die Frage ist in erster Linie: wie lange kann er das packen?
Bekommt man da nicht unter Umständen kreislauftechnisch oder anderweitig Probleme?
Wie lange bewegt man sich dabei im realistischen Rahmen, wenn es dabei auch möglichst keine langzeitlichen Folgeschäden geben soll?
Kann man so eine Situation eher über Stunden oder auch über Tage verkraften?

Wenn er allerdings kurzfristig/tagelang danach eingeschränkt ist, ist das kein Problem. Der Gute ist sowieso in fraglichem Zustand und muss nicht schnell wieder auf die Beine kommen. Aber er muss es irgendwann. (zur Not steht dann doch auch ein Heiler mit gewisser Magie zur Verfügung, aber erst nach und nicht während der Gefangenschaft; da muss er also alleine durch.)

Vielleicht kennt sich da jemand von euch besser aus als ich - oder ich sorge mich hier zu sehr.
Grüße
Krähe

[Kuddel]

Hi Krähe,

teste das doch mal selbst aus. Halte deine Arme nach oben. Nach spätestens 2 Minuten wird es schwer. Nach 4-5 Minuten tut es verdammt weh. Das erste Kribbeln setzt ein. Prinzipiell unterliegt auch Blut den Gesetzen der Physik ( Erdanziehungskraft in diesem Falle ). Somit ist es für das Blut schwerer, nach oben zu fließen. Deswegen hält der gute Retter auch immer die Arme nach oben, wenn eine stark blutende Wunde am Arm ist. Dennoch kann der Körper es einige Zeit aushalten. Abgesehen von den Schmerzen, dem Taubheitsgefühl nach einer Weile, der Kälte und dem anfänglichen Kribbeln sollte man es einige Stunden aushalten.

Auf den Kreislauf an sich hat es aber keine Auswirkungen (Wenn wir mal die Auswirkungen von Schmerzen auf den Kreislauf außen vor lassen...)

Liebe Grüße,
Kuddel

[Grummel]

Kann man so eine Situation eher über Stunden oder auch über Tage verkraften?

Mal so ohne Scherz, da ich mich aufgrund meiner Ausbildung bei der BW sehr intensiv mit dem Thema internationales Recht und Folter auseinander setzen mußte, kann ich da was zu sagen.

Über Stunden, ja. Über Tage? das wird problematisch. Wie Kuddel schon beschrieben hat ist es kurzfristig mit Schmerzen Taubheit usw. getan. Bei mehreren Tagen wird es zu kann es zum absterben der "nicht" durchbluteten Organe und Körperteile kommen. des Wietren hat das ganze sehr wohl einen gravierenden Einfluss auf das herz- Kreislaufsystem. Wenn man jemdanden mehrer tage mit den Händen nach oben fesselt und ihn dann losbindet, kann es zu gravierenden Komplikationen kommen. Stauungen im Blutsystem, Trombosen usw.

Anders herum sind unsere Protagonisten alle Helden und wenn es um Schmerzen usw. geht, da kann man ruhig mal ein wenig übertreiben finde ich. Es müssen ja nicht Wochen und Jahre sein, aber so 3-4 Tage wird er schon überstehen.

[Thaliope]

aber so 3-4 Tage wird er schon überstehen.

Nur wird er vermutlich in der Zwischenzeit nicht schlafen können.

LG
Thali

[Kuddel]

des Wietren hat das ganze sehr wohl einen gravierenden Einfluss auf das herz- Kreislaufsystem. Wenn man jemdanden mehrer tage mit den Händen nach oben fesselt und ihn dann losbindet, kann es zu gravierenden Komplikationen kommen. Stauungen im Blutsystem, Trombosen usw.

Genau das meinte ich auch. Mein "Keine Auswirkungen auf den Kreislauf" war auf die paar Stunden ausgelegt. 

[Runaway]

Hm, schon lustig, ich hab das auch schon geschrieben und mir die Frage noch nicht gestellt Allerdings mußten meine armen Protas auch nicht sooo lange ran.
Naja. Obwohl. Die Nacht durch ist schon böse Das mit dem "nicht schlafen" war dann auf jeden Fall Thema und daß es weh tut, auch. Und daß dann hinterher keine großartige Fähigkeit da ist, sich zu bewegen, auch

Ich kann mir aber ganz hervorragend vorstellen, daß man dazu im Internet was findet, wenn man mal in Richtung Foltermethoden losmarschiert. Man hat ja einem Delinquenten zum Beispiel auch sehr gern die Schultern ausgerenkt, indem man die Hände auf den Rücken gefesselt und dann die Arme hochgezogen hat. Oder indem man die Arme so weit hochgezogen hat, daß es eben nicht zum Ausrenken kam, aber der Ärmste sich dann eben auch nicht mehr bewegen konnte.
Sorry, wenn ich jetzt keinen Link loswerde, aber irgendwie schwirrt mir da grad irgendwas Diffuses aus der Wikipedia im Kopf rum... ich hab was gesehen, weiß aber nicht mehr wo.

[Nachtblick]

Ich denke mal, der Ärmste ist danach ein Fall für den Abschleppdienst – zumindest ist das Laufen ohne Stütze mit lahmen Armen schwer, der Schmerz dürfte bis in die Brust gehen und auf jeden Fall die Schultergelenke mit lahmlegen. Tragen wäre da vielleicht angebracht, aber eigentlich sollte sich das Durchbluten dann ja mit etwas Ruhe von alleine geben, auch wenns höllisch weh tun dürfte.
Überhaupt ist das mal interessant. Ich bin gleich beim Ausrenken gewesen, da ist ohnehin alles kaputt. Aber ich mach es mir leicht, mein Folterer ist Vollblut-Heiler

[Krähe]

Hallo zusammen
Und danke euch schonmal =)

@Kuddel: Ja, ich weiß schon, dass das verdammt unangenehm wird, wenn man die Arme länger hochhält. Das habe ich schon probiert. Allerdings wird er ja auch nicht ganz freiwillig da ... hängen. Von daher. Es ging eben doch vielmehr darum, wie lange ich das durchziehen kann, ohne ihn dauerhaft komplett bzw. zu arg zu schädigen

@Grummel: Ja, an Trombosen etc. hatte ich auch schon gedacht. Und dass es bei längerfristiger "Anwendung" mehr als nur Schmerzen gibt, hielt ich auch für relativ sicher. Und klar, sie sind alle Helden Aber die Szene ist sowieso nicht aus seiner Perpektive, daher muss er auch nicht selber jammern. Und ich hatte maximal an 2 Tage gedacht, bisher.

@Thaliope: Ja, das mit dem Schlafen... nun, muss er nicht.

@Runaway: das mit dem Ausrenken bzw. kurz vor habe ich auch schon irgendwo mal gelesen (auch ohne jetzt den Link o.ä. zu haben).

@Nachtblick: Naja. Ausrenken werde ich ihn nicht. Den brauche ich noch zu sehr. Und das mit dem Stützen/Tragen ist schon in Ordnung, solange sich das nicht das restliche Leben hindurch zieht. 


So generell... er muss weder aus eigener Kraft entkommen, noch soll er von Seiten seiner Folterer noch länger leben. Es geht eigentlich ums Warten auf die Vollstreckung des Todesurteils. Da er aber überleben wird und noch die entscheidende Rolle spielen wird, ist es für mich persönlich schon wichtig, dass er agil bleibt/ wieder werden kann.
Danke euch aber allen schonmal. Euren Einschätzungen/Statements nach bewegt sich da das Geschriebene im Bereich des Möglichen und ich muss die Szene nicht ganz umschmeißen
liebe Grüße
die Krähe