Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Söfchen am 02. Februar 2012, 14:27:50

Titel: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Söfchen am 02. Februar 2012, 14:27:50
Ich hoffe, ich bin hier richtig. Momentan habe ich Probleme Ideen für Geschichten zu finden. Mit dem Schreiben selbst gibt es keine Probleme, aber mir fällt einfach nichts ein. Eigentlich dachte ich immer, ich hätte mehr als genug Phantasie, aber zur Zeit macht sie wohl Urlaub.  :'(

Wie kommt man an Ideen? Was macht Ihr so, wenn Euch nichts einfällt? Wenn ich hier öfters lese, dass sich bei manche eine Idee nach der anderen ankündigt, glaube ich fast, dass dieses Problem außer mir wohl keiner hat.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Luna am 02. Februar 2012, 14:34:39
Das frage ich mich auch immer. Da bist Du nicht die einzige.
Meine Phantasie macht bestimmt gerade mit Deiner Urlaub und beide planschen vergnüglich am Pool ;D.
Ich sehe die ganzen Ausschreibungsthemen und wie viele tolle Ideen sich da so sammeln. Nur ich kratz mir am Kopf, indem eine totale Ideenflaute herrscht und warte vergeblich auf einen Geistesblitz.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Valaé am 02. Februar 2012, 14:38:18
ich gebe zu, dass ich das Problem so gut wie nie habe, trotzdem habe ich natürlich Dinge, die mich inspirieren. Deswegen versuche ich es mal, zumindest die  zu erklären, damit du damit vielleicht weiter kommst.
Meine Hauptinspirationsquelle sind Musik und Filme. Musik bringt mich immer sofort und augenblicklich zum Kopfkino. Ich höre  Musik und schon beginnt mein Kopf, irgendetwas damit zu assoziieren. Dann fängt irgendeine Figur an sich vorzudrängeln, ein Setting oder eine Geschichte drängt sich auf. Irgendetwas an der Musik reißt mich mit sich, erregt meine Aufmerksamkeit und plop! ist die Idee da.
Bei Filmen ist es ähnlich. Ein wirklich guter Film kann in mir den Wunsch auslösen, ein ähliches Thema, eine ähnliche Figur oder ein ähnliches Setting zu benutzen. Daran wird dann gefeilt und schon ist es eine neue Idee.
Meine zweitgrößte Inspiration aber ist Wissen. In der Schule, an der Uni, bei Recherchen stoße ich immer wieder auf Themen, Probleme und andere Dinge, die mich einfach inspirieren. Dann will ich dieses Problem unbedingt in einen Roman packen und dann ist die Idee auch schon da. Ich denke, Inspiration ist überall. Ich muss offen für sie  sein, damit ich sie sehe. Wenn ich normal durch die Stadt gehe, würde ich mich, wenn ich mich gehen lassen würde, von fast allem und jedem inspirieren lassen können. Aber ich vershcließe mich dessen, damit ich das nicht dauernd tue. Vielleicht hast du im Moment sehr viel um die Ohren und dir fällt deswegen nichts ein? Für Ideen braucht man Ruhe, Entspannung. deswegen kommen die besten Ideen auch unter der Dusche ,-).
Oder du solltest vielleicht versuchen, dich von einem neuen Musikstück tragen zu lassen, das geht nach meinem Empfinden immer am Besten. Wichtig ist es aber, dass du nicht verkrampft suchst. Ideen finden einen, nicht man die Ideen.
Das ist zumindest meine Erfahrung damit, kann natürlich bei jedem anders sein.
Hoffe, ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Thaliope am 02. Februar 2012, 14:39:17
Über einen Mangel an Ideen kann ich mich meistens nicht beklagen ... (aber wenn es doch mal vorkommt, ist es furchtbar. Ich fühle mit dir.)
Ganz besonders sprießen sie, wenn ich Sachbücher lese. Da stoße ich fast immer auf irgendwelche neuen Zusammenhänge und denke mir, hui, daraus könnte ich eine Geschichte machen. Die Philosophie des Abendlandes von Bertrand Russel hat mich zB zu meinem Götter-Roman verleitet. :)

Auch sehr inspirierend: Sich zu Titeln von anderen Büchern bzw. den Covern eigene Geschichten ausdenken.

Und ansonsten: Mit offenen Augen durch die Stadt laufen, die Formen von Schatten, Wolken,
sonstwas auf sich wirken lassen. Verborgene architektnonische Schätze entdecken ...

LG
Thali 
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Runaway am 02. Februar 2012, 14:45:56
Weil es überhaupt nichts bringt - zumindest bei mir - Ideen herbeizitieren zu wollen, lasse ich es.
Wie Valaé beziehe ich ganz viel Inspiration aus Wissen. Aber entweder das klappt, oder es klappt nicht. Und ich hab inzwischen eins raus: Ideenflauten sind bei mir normal. Ich hatte sogar schon mal spekuliert, die wären jahreszeitgebunden... keine Ahnung.
Wenn so eine Flaute herrscht, mache ich eins: Ich ertrage sie. Ich sitze sie aus. Die hört nämlich von selber wieder auf.
Das hilft dir jetzt natürlich nicht, aber es soll Mut machen. Zumindest sei versichert, du bist nicht allein damit ;)
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Franziska am 02. Februar 2012, 14:50:49
hm, ich habe das Problem das mir nichts einfällt eigentlich nur bei Kurzgeschichten oder Themen bei Ausschreibungen. Wenn ich allgemein ein Thema zu einer KG suche, schaue ich mir manchmal einfach Themen von Ausschreibungen an. Z.B: Treue und Verrat, Märchen, Anfänge ... waren ein paar Themen von Ausschreibungen. Sonst bekomme ich auch manchmal Ideen durch einen Zeitungsartikel oder durch eine Reportage im Fernsehen. Die meisten Themen kommen aber eher, wenn ich in mich hineinhorche, was mich gerade beschftigt, oder über was ich schreiben möchte.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Söfchen am 02. Februar 2012, 15:32:11
Danke für Eure Antworten!
Wahrscheinlich liegt es wirklich am Stress. Ich muss total viel lernen und gleichzeitig sind da noch meine drei Kids. Ich komme also wirklich kaum zur Ruhe und zur Entspannung. Meistens versuche ich schon mit offenen Augen durch die Stadt zu laufen, aber wenn man dann durch etwas wieder aus den Gedanken gerissen wird... Na ja, da passiert ideenmäßig dann halt nichts. :seufz: Ich habe ja mal gelesen, dass man über alles schreiben kann, sogar über einen "roten Faden" (da gibt es doch auch eine Novelle von irgendjemanden, aber ich weiß jetzt nicht mehr, wer das war. Derjenige hatte mit jemanden gewettet, dass er über alles schreiben kann). Aber bei mir ist zur Zeit einfach nur Leere.

@Luna: Ja, genau, ich würde auch so gerne bei den einen oder anderen Wettbewerb noch mitmachen, aber mir fällt auch nichts ein. Manches klingt so toll und dann setze ich mich an das MacBook und überlege, und überlege, und überlege... aber es kommt nichts.
Vielleicht ist es bei mir so wie bei Franziska, dass mir generell nur bei Ausschreibungen nichts einfällt?!
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Valaé am 02. Februar 2012, 15:36:45
Bei Ausschreibungen is es ganz normal dass einem zu vielen Themen auch einfach nichts einfällt. Normalerweise ist es ja eher so, dass man selbst die Idee, das Thema hat. Einem vorgegebenem Thema zu folgen und dazu etwas zu schreiben, ist schwieriger und verlangt nicht nur Phantasie, sondern auch das Zügeln dieser.
ich mache bei Ausschreibungen nur dann mit, wenn mich die Idee, was und wie ich es schreiben könnte, anspringt. Wenn sie das nicht tut, dann werde ich nicht zwanghaft nach einer Idee suchen, dann ist die Ausschreibung eben nichts für mich.
Denn herbeizitieren von Ideen, wie hier schon gesagt wurde, das funktioniert nicht ;-).
Vielleicht springt bei dir der Funke einfach bei den Ausschreibungsthemen nicht über. Das ist ja nicht unbedingt schlimm.
Und für ganz neue Ideen zu einem Roman oder so etwas fehlt dir vielleicht im Moment die Ruhe. Klingt jedenfalls danach  ;).
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: AngryMuffin am 02. Februar 2012, 17:00:36
Spontaner Gedanke zum Thread-Titel: Duschen!
Wenn ich auf dem Schlauch stehe oder vor einer Wand, geh ich immer schön heiß duschen, danach sieht die Welt ganz anders aus. ;D
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Thaliope am 02. Februar 2012, 17:02:07
Zitat von: AngryMuffin am 02. Februar 2012, 17:00:36
Spontaner Gedanke zum Thread-Titel: Duschen!
Wenn ich auf dem Schlauch stehe oder vor einer Wand, geh ich immer schön heiß duschen, danach sieht die Welt ganz anders aus. ;D

Kommt denn bei dir Wasser aus der Dusche, wenn du auf dem Schlauch stehst, AngryMuffin?  :rofl:  :rofl:
Sorry, das war unqualifiziert und am Thema vorbei, aber den konnte ich da nicht so liegen lassen. *und weg*
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Nirathina am 02. Februar 2012, 17:06:11
Hey Söfchen  :winke:

Mach dir mal keinen Kopf dadrum - wenn die Ideen kommen sollen, kommen sie erst recht nicht und damit ist ja niemandem geholfen.  :knuddel:

Wenn nötig, lass doch das Schreiben mal außen vor (ja, das tut weh) und warte, bis in deinem Kopf kein Kuddelmuddel mehr herrscht. Studium, Kids und Haushalt sind ja nicht gerade das einfachste, was man sich antun kann.

Du schaffst das schon wieder, keien Panik  :jau:

Lieben Gruß,
Nira
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: AngryMuffin am 02. Februar 2012, 17:13:18
Zitat von: Thaliope am 02. Februar 2012, 17:02:07
Kommt denn bei dir Wasser aus der Dusche, wenn du auf dem Schlauch stehst, AngryMuffin?  :rofl:  :rofl:
Sorry, das war unqualifiziert und am Thema vorbei, aber den konnte ich da nicht so liegen lassen. *und weg*
Schon klar ;) Aber natürlich kann ich dir das bei einer solchen Steilvorlage meinerseits auch nicht übel nehmen. ;D

@Söfchen: Nirathinas Vorschlag ist auch gut. Manchmal braucht man einfach Abstand, um wieder ordentlich zu Werke gehen zu können, nichts kann schädlicher sein, als zwanghafte Ideensuche, ohne den richtigen Funken. :)
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Sanjani am 02. Februar 2012, 17:27:16
Hallo Söfchen,

danke, du sprichst mir gerade aus dem Herzen :seufz:
Ich beneide hier auch die Leute, denen ständig neue Ideen kommen, das gebe ich ganz offen zu. Meine letzte Ideenflaute hat - mit Ausnahme einiger winziger Ideen, die es zu nichts gebracht haben - etwa zwei Jahre gedauert. So lange nichts zu schreiben finde ich eine absolute Tortur, v. a. weil ich ja gern etwas schreiben möchte, nur einfach nicht weiß, was. Aber ich glaube, bei mir ist es auch zu viel Stress, das könnte ich mir bei dir auch vorstellen. Ich selber merke den Stress tagsüber eigentlich nicht, aber ich schlafe zur zeit wieder ziemlich schlecht und wenn ich nachts aufwache, hab ich irgendwas von meiner Arbeit im Kopf. Das sind ziemlich sichere Signale. :) Ich hab jetzt überlegt, dass ich vielleicht wieder was Altes überarbeiten sollte, das noch aussteht, um nicht so zwanghaft auf die Ideen zu warten. Normalerweise inspiriert mich auch Musik oder aber ein schöner Urlaub (der letzte ist leider schon ziemlich lange her) und manchmal auch Personen. Letzteres ist eigentlich ganz cool, weil es da normalerweise ausreicht, wenn ich sie um mich habe. Grundsätzlich bin ich aber nicht der Ansicht, dass man auf Ideen ausschließlich warten sollte, sondern eher versuchen Bedingungen zu schaffen, bei denen sie eher kommen. Ich war bisher aber selber auch immer zum Warten verdammt, was mich dann wiederum voll in die Selbstzweifel reingerissen hat. :(

Ich wünsch dir deshalb, dass deine Flaute nicht allzu lange andauert.

LG Sanjani
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Söfchen am 02. Februar 2012, 17:30:44
Danke, Sanjani!

Genau, man bekommt dann total Selbstzweifel. Ich überlege wirklich, ob ich vielleicht zum Schreiben nicht gemacht bin, obwohl ich, wie gesagt, mit Formulierungen weniger Probleme habe.
Auf Ideen warten, das kann ich auch total schlecht. Dazu bin ich zu ungeduldig. Aber ich merke auch, dass ich es nicht erzwingen kann. Und das macht mich wahnsinnig! :wums:
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Runaway am 02. Februar 2012, 17:36:24
Zitat von: Thaliope am 02. Februar 2012, 17:02:07
Kommt denn bei dir Wasser aus der Dusche, wenn du auf dem Schlauch stehst, AngryMuffin?  :rofl:  :rofl:
Ungefähr so darf man sich das wohl denken - bei mir klappt duschen auch immer wieder super! ;)
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Söfchen am 02. Februar 2012, 17:50:07
Mensch, die anderen Beiträge sind mir hier total untergangen, sorry.

Duschen soll helfen? Hm, müsste ich mal ausprobieren.

Das Schreiben einfach sein lassen...nee, ich glaube, da kann ich nicht. Musste ich zwangsweise auch schon mal und geholfen hat es nicht wirklich. Momentan schreibe ich auch nicht wirklich viel und mir fehlt das total.
Ich glaube, es ist das Studium. Für mich ist beides gleich wichtig, aber ich schaffe es irgendwie nicht unter einem Hut zu kriegen.  :P Blöd, warum kann der Tag nicht mehr Stunden haben?!
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Sanne am 02. Februar 2012, 17:54:24
Das frag ich mich auch manchmal ... *tröst*

Aber ich kenne das Problem auch, nämlich immer dann, wenn ich privat - so wie Du mit der Uni - tausend wichtige Dinge zu erledigen habe. Da liegt dann alles andere brach. Das kommt aber immer wieder, also mach Dir keine Gedanken und wenn - schreib auch die auf! Vielleicht hilft es Dir ja. Wäre ein Ansatzpunkt: Ein Autor, der nicht über die erste Zeile hinwegkommt und darüber sehr deprimiert ist ... Vielleicht sogar einer, dem ein Termin für ein Buch im Nacken sitzt. Der Druck wird immer größer und seine Verzweiflung steigt in gleichem Maße und dann ...?
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Feuertraum am 02. Februar 2012, 17:59:05
Ich könnte natürlich noch einen ganz dezenten Hint zu unserem Brainstorming-Chat hinterlassen, der durch einen ganz dummen ZUfall heute wieder stattfindet...

Ansonsten kann ich Ihnen meine Taktik verraten: Schreiben. Ich bin (leider?) jemand, der nicht plotten kann. Ich habe einen Anfang, ich habe ein Ende, ich habe 1 - 2 Punkte, die auf jeden Fall rein sollen. Und wenn ich es schaffe mit hinzusetzen und zu schreiben, kommen auch die Ideen.
Notfalls kann man auch "klauen"... ::)

Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Söfchen am 02. Februar 2012, 18:03:37
@Sanne: Stimmt, gute Idee! So eine Art Tagebuch, habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Werde ich mal ausprobieren!  :)

@Feuertraum: Brainstorming hört sich auch gut an! Ich glaube, da schaue ich gleich mal nach, danke auch Ihnen für den Hinweis!
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Sanne am 02. Februar 2012, 18:04:36
Fein - das bekommen wir schon wieder hin!!  :knuddel:
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Runaway am 02. Februar 2012, 18:12:05
Zitat von: Söfchen am 02. Februar 2012, 17:50:07
Duschen soll helfen? Hm, müsste ich mal ausprobieren.
Auch sensationell gut: backen! Ich hatte schon mal so einen richtigen Ideenflash beim Teigrühren... kein Witz...  :hmmm:
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Söfchen am 02. Februar 2012, 18:13:26
 :rofl: Da sieht man, dass die Ideen wahrscheinlich kommen, wenn man nicht daran denkt!
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Sanjani am 02. Februar 2012, 18:15:17
Für alle, die in Meditation etwas geübt sind, noch ein Hinweis :) Mir ist aufgefallen, dass ich oft Ideen beim Gedankenbeobachten habe. Das schaffe ich aber meist nur im Zug oder im Bett, wenn ich so zwischen Wachen und Schlafen schwebe und meine Gedanken sich völlig frei zu abstrusen Gebilden zusammenbasteln. Leider schaffe ich es bisher noch nicht, diesen Zustand willentlich herbeizuführen. :(
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Söfchen am 02. Februar 2012, 18:20:08
In dem Zusammenhang fällt mir das Buch "Der Weg des Künstlers" ein, was ich schon eine ganze Weile hier liegen habe. Aber auch hier fehlt mir wieder die Zeit es zu lesen. Ich denke, da kommt bestimmt auch einiges mit Meditation drin vor.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Debbie am 02. Februar 2012, 18:22:03
Bekenne mich zur "Dusch-Fraktion"  :vibes: - dazu eine meiner Playlisten oder ein neues Album und schon läuft das Kopfkino an... Sachbücher helfen mir meist weiter, wenn ich schon die Grundidee für den Plot habe. Dann kann ich die Ideen aus den entsprechenden Büchern geradezu "herausgreifen".

Monotone Tätigkeiten und Langeweile helfen auch ungemein  :wart:

Es gibt da auch so ein schönes Buch:

http://www.amazon.de/Writers-Idea-Book-Jack-Heffron/dp/158297179X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1328203284&sr=8-1

Vielleicht wäre das auch was für dich?!
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Söfchen am 02. Februar 2012, 18:34:03
Das Buch schaut gut aus! Danke!

Jetzt habe ich schon so viele Tipps, also irgendwas davon muss ja wohl helfen! ;D
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Malinche am 03. Februar 2012, 16:36:17
Ich habe gerade versucht, mich an das Schreibseminar zu erinnern, das ich mal bei mir an der Uni hatte. Da haben wir auch kleine Übungen gemacht, die mir persönlich sehr geholfen haben, wieder zum Schreiben zurückzufinden. Zum Beispiel: Einfach einen ersten Satz schreiben, der uns selber Lust auf mehr macht. Oder: Zeitungsartikel. Diese kleinen Meldungen über absurde Geschichten, die öfter mal am Rand stehen. Ein paar davon ausschneiden (vielleicht über einen längeren Zeitraum sammeln) und etwas dazu zusammenspinnen.
Oder natürlich das MP3-Orakel (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,8716.0.html). Wobei sich das eher empfiehlt, wenn man schon eine Grundidee hat.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Söfchen am 03. Februar 2012, 16:49:16
Das mit den Zeitungsartikeln hört sich auch gut an. Das könnte ich auch mal ausprobieren!
Das MP3-Orakel habe ich auch schonmal gemacht, ich glaube, das werde ich auch nochmal durchführen, das war irgendwie cool. :)
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: moonjunkie am 03. Februar 2012, 16:52:22
Ach ich bin irgendwie froh, dass es nicht nur mir so geht. Ich bewundere immer die Leute, denen scheinbar die Ideen die Bude einrennen. Und ich habe maximal eine. Bei Ausschreibungen finde ich es auch schwer, aber meistens klappt es dann doch noch irgendwie. Gerade habe ich auch noch überlegt, ob ich nicht mal in einem anderen Genre schreiben könnte, aber da fällt mir auch direkt mal gar nichts ein.

Was mir hilft:
Einfach anfangen zu schreiben. Meistens habe ich vorher allerdings mindestens einen vorläufigen Titel oder eine grobe Idee.
Autofahren ist auch gut. Auf der Autobahn, Musik an (möglicherweise liegt es dann auch an der Musik).
Lesen. Vor allem Gedichte, hab ich mal gehört, sollen gut inspieren, genau wie Zeitungsartikel.
Vielleicht geht auch so etwa ähnliches wie das MP3-Orakel - das Wörterbuchorakel: ein Wörterbuch an einer beliebigen Stelle aufklappen, Augen zu, mit dem Finger auf ein Wort zeigen. Das so oft wiederholen und eine Liste erstellen. Manchmal kann man daraus dann tatsächlich eine Geschichte weben.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: FeeamPC am 03. Februar 2012, 16:53:26
Ideen geben mir auch Ausschreibungen, und zwar auch die, die schon abgelaufen sind oder Altersgrenzen haben, aus denen ich rausfalle, oder die an Orten und bei Verlagen stattfinden, wo ich niemals etwas einreichen würde.
Die Ideen, die sich beim Lesen so einer Ausschreibung einstellen, sind oft ausbaufähig.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Rynn am 03. Februar 2012, 16:57:46
Noch etwas eher Praktisches:
Story Prompts (http://www.martha.net/category/unquiet-bones/story-prompts/). Manchmal braucht man nur einen Satz und er führt einen irgendwohin. Auch als Schreibübung ganz toll. (Link ist aber leider englisch, dafür gibt es jeden Samstag fünf mehr oder weniger knappe Anfänge, aus denen man dann etwas ganz Eigenes entwickeln kann.) Für alle, die vielleicht ab und zu einen Schubser brauchen. :)
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Kraehe am 03. Februar 2012, 17:05:42
Pragmatisch: das Leben als Vorlage nehmen 8)

Entweder aus der eigenen Situation, in der man sich gerade befindet, etwas zusammenspinnen (ich finde es im Moment immer sehr inspirierend, wenn ich nachts durch die absolut leere Stadt heimlaufe, es ist verdammt kalt, ich laufe auf der Straße, Einbahnstraße, gegen den Strich. Als Beispiel.) Versuch dich von außen zu sehen und dann spinn eine Geschichte um einen Charakter der durch was auch immer irgendwie gerade jetzt auf diese Position gekommen ist. Bei mir funktioniert das - ist gleich alles drumrum da.

Oder, was mir sehr gut gefallen hat: Uns wurde letztes Jahr ein Schreibspiel vorgeschlagen (während einem Seminar). Das da hieß 'Personenbeschattung'. Such dir jemand (vorteilsweise in der Stadt, wo das nicht so auffällt *pfeif*) und folge ihm. Studier den jemand ganz genau. Seine Gesten. Seine Art zug ehen. Sein Gesicht. Seine Mimik. Seine Schuhe. Alles. Folg ihm - unauffällig - und setz die Observation fort, bis du ein gute Profil erstellt hast.
Dann hast du einen Charakter und kannst um den rum was aufbauen, wenn du magst - wenn du von der Beobachtung aus weiter spinnst. Warum tut er das? Wie oft tut er das? etc. etc. ...
Finde ich simpel und sehr spannend gleichzeitig.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Bianca Jones am 09. Februar 2012, 11:55:57
Ja, Söfchen, dass kann ich echt gut verstehen...ich finde die Vielschreiber-Autoren auch immer ein bissl gruselig, die ständig neue Geschichten raushauen...

Mein Tipp geht ein bissl in Richtung von dem was schon Malinche und Rynn geschrieben haben, in einem Schreibratgeber habe ich mal die Übung gelesen: Schreiben nach... Überschriften (aus Zeitschriften, bspw.), oder nach Bilder... dazu heißt es bei Kellermann (Fiktionales Schreiben):
"Suchen Sie sich aus Zeitschriften und Zeitungen fünf bis zehn Bilder aus, die Ihr Interesse wecken [...] Die Aufgabe besteht nun darin, zu diesem Bild eine Geschichte zu erfinden. An welcher Stelle einer Geschichte könnte dieses Bild erzählt werden? Am Anfang? Am Ende? Ist es der Höhepunkt? Oder das Ereignis, das die Geschichte in Gang setzt? Wie kam es zu dem Bild?..."
Ich hab das schon ein paar Mal gemacht und es kommen da wirklich immer ein paar Ideen, ich glaube, man sollte "Fantasie haben" auch als etwas sehen, was man trainieren kann... was einem nicht immer nur zufliegt, dass hat soviel von diesem Geniegedanken, der mich persönlich immer sehr stresst. Mir hat auch sehr geholfen, sich mal Gedanken über seine Inspiration zu machen... was genau fasziniert einen wirklich und warum? Welche Verbindungen gibt es da zum eigenen Leben? Ich glaube, da kommt man auch vielem auf die Spur.

Drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass du da deinen Weg findest,
Grüssle, Bianca

p.s. Duschen hilft mir auch oft  :D
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Ingroscha am 19. März 2012, 19:35:09
Gerade unter Stress fehlen auch mir die Ideen. Das merke ich aber eigentlich immer erst dann, wenn ich mal völlig entspannt bin. Denn dann fallen mir immer wieder Kleinigkeiten ein, meist bei der Beobachtung meiner Umgebung. söfchen, ich kann dein Problem also gut nachvollziehen. Ich drücke dir die Daumen, dass die Ideen bald wieder zu dir finden - auch im Falle von Ausschreibungen.


Ich habe auch noch eine Frage zu Ideen an euch. Falls ich dafür aber besser einen neuen Thread öffnen soll, sagt mir bitte Bescheid. Gestern abend kam ich von der Buchmesse zurück, diese vier Tage dort haben mich sehr gut aus dem Berufsstress geholt und so konnte ich auch mal wieder erleben, dass an vielen Orten kleine Ideen auf mich lauerten. Ich bin aber oft unsicher, ob diese Schnippsel denn überhaupt schon zu was taugen. Wie "groß" sind eure Ideen, wenn ihr von Ideen sprecht? Sind es einzelne Szenen, Personen, Settings oder gar ganze Plots? Bei mir sind es meist Szenen, Begebenheiten, die sich, wenn ich weiter über die Zusammenhänge nachdenke, in verschiedene Richtungen weiterentwickeln. Geht es euch auch so oder ganz anders?

LG Ingroscha
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Kisara am 19. März 2012, 20:56:21

:hmmm: "Idee" ist an sich ein Wort, das sowohl sehr groß, als auch winzig sein kann. Aber das, was sie auszeichnet, ist das es wachsen kann.

Teilweise sind meine Ideen nicht mehr als ein Name. Es ist so simpel, dass ich nur einen Namen lese und sofort weiß, dass diese Person in meinem Roman vorkommen wird. Ich weiß nicht wieso, in welcher Art oder an welcher Position. Aber den Namen werde ich nicht mehr los.
Dasselbe gilt für winzige Szenenabschnitte, manchmal so lang wie ein Song meiner Lieblingsband, manchmal nur ein einzelner Satz, ein Vers oder auch nur eine Formulierung.

Natürlich machen solche Schnipsel noch keine Szene und schon gar keinen Roman, aber jede Kleinigkeit für mich ist voller Potential und wenn sie es schafft länger als zwei Stunden in meinem Kopf zu überleben, dann ist sie es auch wert irgendwann irgendwie verwertet zu werden.

Von daher, lass dich nicht von der Größe deiner Idee abschrecken - wenn du sie pflegst und manchmal vllt. auch einfach einen Moment rumstehen lässt, dann wird es sich (vielleicht) irgendwann auszahlen!  :jau:
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Zanoni am 19. März 2012, 23:15:01
Die meisten meiner Ideen entstehen nebenbei - oft aus Belanglosigkeiten heraus. Wenn etwas Interessantes daran ist, wird sie notiert und abgelegt, damit ich später vielleicht noch Gebrauch davon machen kann. Vielfach entwickeln sich dann aus diesen Ideen wieder neue Ideen, wenn sie später wieder hervorgeholt werden.

Aber wenn unter Zeitdruck eine Idee entstehen soll, dann nehme ich gerne Bilder zu Hilfe. Am besten Bildersammlungen, wie bspw. Google-Bildersuche oder Deviantart.com ... irgendwann stolpert man über etwas, das eine Idee auslöst.

Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Ingroscha am 20. März 2012, 07:45:17
Dann können Ideen also in jeglicher Gestalt auftreten - gerade sehe ich sogar die Ideen vor mir, wie sie sich als kleine Personen zeigen, die überall rumsitzen - manche groß wie Riesen, andere klein wie Blumenelfen. :)  Danke für eure Antworten.

@Zanoni: Schöner Tipp sich von Bildern inspirieren zu lassen. Ich bin sehr visuell veranlagt, wohl auch ein Grund dafür weshalb ich Illustrationen in Büchern und Comics so mag. Da können mich Bilder sicher zu Ideen verleiten.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Alessa am 20. März 2012, 08:05:26
Ich habe bei mir bemerkt, dass die Ideen kommen, wenn ich gar nicht darüber nachdenke. Mir ging es jetzt wieder mit einer Ausschreibung so. Lange habe ich mich hingesetzt und darüber gegrübelt, aber von Idee keine Spur. Dann kam sie mir einfach so ins Hirn, als wir letzten Freitag von der Buchmesse nach Hause gefahren sind. Ob dabei die Landschaft, an der wir vorbei gefahren sind, eine Rolle spielte, kann ich im nachhinein nicht sagen.

Die Ideen unfassen dabei nur kleine Schnipsel, die ich irgendwie miteinander verbinde. Seien es spezifische Gerüche, eine Textpassage, oder ein merkwürdig verkrüppelter Baum am Wegesrand. Ich glaube, es muss irgendwie zur gleichen Zeit, am gleichen Ort sein, um eine Idee in mir auszulösen. Mh, wenn ich genau darüber nachdenke, ist das irgendwie gruslig.  :hmmm:

Deshalb funktioniert das bei mir unter Zeitdruck nicht wirklich. Manchmal sind es dann noch Träume, die als Ideenfindung herhalten, aber das ist eher die Ausnahme. 
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: caity am 20. März 2012, 09:13:52
Was mir auch immer mal wieder hilft - neben den bereits genannten Inspirationsquellen:
wenn ich ein Problem lange mit mir herumwälze, und überhaupt nicht mehr voran komme, weil ich einfach keine Idee habe. Dann hilft es mir oft, an die frische Luft zu gehen / den Standort zu wechseln. Mir kommen echt häufig Ideen, wenn ich einfach von A nach B unterwegs bin, oder beim Misten im Stall. Ich denke echt, das Blockaden teilweise einfach etwas mit dem Ort zu tun haben, an dem man sich befindet. Also, mir geht es zumindest so. Vielleicht hilft das ja auch dem ein oder anderen hier  :)
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Drachenfeder am 20. März 2012, 10:25:29
Zitat von: caity am 20. März 2012, 09:13:52
Was mir auch immer mal wieder hilft - neben den bereits genannten Inspirationsquellen:
wenn ich ein Problem lange mit mir herumwälze, und überhaupt nicht mehr voran komme, weil ich einfach keine Idee habe. Dann hilft es mir oft, an die frische Luft zu gehen / den Standort zu wechseln.

Und vorallem dabei raus in die Natur. Das ist Inspiration pur. Sparziergang durch den Wald, um einen See, an einen Fluss. Ja, vorallem Wasser. Mich zieht das Wasser magisch an und hilft mir zur Ruhe zu kommen. Da kommen Ideen ganz von alleine.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Zanoni am 20. März 2012, 15:51:20
Vielleicht hilft auch eine etwas andere, weniger übliche Einstellung zu diesem Thema.

Also anstatt zu denken, man müsse diese Ideen selbst "produzieren", könnte man sich vorstellen, die Ideen "schweben" sozusagen im Überfluss durch die Luft. Und immer dann, wenn man sich sozusagen auf sie "einstimmt", gelingt es einem sie tatsächlich "aufzufangen".

Wie schon viele betont haben, entstehen die meisten Ideen dann, wenn man sich am wenigsten mit ihnen beschäftigt. Je krampfhafter man versucht, sie zu entwickeln, und je intensiver man darüber nachdenkt, desto schwieriger, mühevoller und ergebnisloser scheint es zu werden. Wenn man jedoch anfängt "loszulassen", tauchen nach und nach immer mehr Ideen auf.

Natürlich ist das nur ein Gedankenbild, aber vielleicht ein nützliches.

Denn es scheint beinahe so, als müsse man eher ein Träumer als ein Denker sein, um auf gute Ideen zu kommen ...
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Ingroscha am 20. März 2012, 16:14:01
Zitat von: Zanoni am 20. März 2012, 15:51:20
Denn es scheint beinahe so, als müsse man eher ein Träumer als ein Denker sein, um auf gute Ideen zu kommen ...

Ich bin überzeugt davon, dass es nicht nur so scheint  :)  Aber genau das ist so schwer. Loslassen heißt wohl das Rezept.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Moni am 20. März 2012, 18:00:31
Ich kann sehr gut bei mir beobachten, dass neue Ideen sich gerne einstellen, wenn ich gerade mit einem ganz anderen Projekt beschäftigt bin, dass auch eigentlich Prio 1 haben sollte. Wenn so eine Idee sich also anschleichen muß, dann schnapp ich mir sie ganz schnell und schreibe ein paar Worte dazu auf, damit sie halt nicht wieder verloren geht.

Wenn ich hingegegen wirklich einmal Zeit und Muße finde, neue Ideen aufspüren möchte, dann verkriechen sich diese Biester gerne und zeigen sich überhaupt nicht mehr.
Je angestrengter man an die Sache geht, desto weniger klappt es, dass ist mein Fazit nach mittlerweile über zwanzig Jahren Ideenjagd.  ;D
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Telas am 20. März 2012, 18:32:53
Neue Ideen bekomme ich immer dann, wenn ich am wenigsten damit rechne. Das klingt vielleicht blöd, aber es ist wirklich so. Es ist mir schonmal passiert, dass ich mich in der Schule gelangweilt habe und mir dann nebenher eine Welt in Gedanken zusammen gereimt habe. Dann habe ich noch einen groben Plot für die Handlung im Sinn gehabt und das ganze schnell in den Block geschmiert. Aber nicht nur, wenn mir langweilig ist, fallen mir Ideen ein.
Ich glaube es hilft, wenn man mit offenen Augen durch wie Welt läuft und einfach schaut, was um einen herum so alles passiert.
Lange Spaziergängen im Wald helfen mir auch besonders gut, vielleicht deshalb weil ich gerne an der frischen Luft bin und ich dann meinen Kopf freier habe als in der lärmenden Stadt.
Mir geht es aber auch so. Krampfhaft nach Ideen ringen, das funktioniert nicht. Dann mache ich lieber etwas ganz anderes und hoffe, dass die Inspiration auf gut Glück bei mir anklopft.
Was ich nur immer machen muss, die Einfälle sofort irgendwo aufschreiben, aber am besten mit Interpretationsspielraum. Dann kann man an die Grundidee anbauen, ohne sie zu verlieren.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Emilia am 20. März 2012, 21:28:25
Was mir immer wieder bei einer Ideenflaute hilft, ist das Lesen. Am besten so richtige Schmöker, in die man sich hineinträumen kann.
Wenn ich merke, dass ich ideentechnisch ausgebrannt bin, dann mache ich für gewöhnlich mit dem Schreiben schluss und widme mich nur noch meinem (ohnehin viel zu großen) SuB, lese und - ganz wichtig - träume mich beim Lesen in die Geschichte hinein. Dabei denke ich dann fast automatisch daran, was passieren könnte, wenn ich oder eine Person, die ich gerne sein würde, ein zusätzlicher Teil der Geschichte wäre. Wie würden sich einzelne Szenen verändern und mit ihnen schließlich die ganze Handlung? Das geht übrigens auch mit mitreißenden Serien und Filmen ganz gut.
Es ist nur ein Gedankenspiel, das im besten Falle nicht krampfhaft erfolgt, sondern sich einfach beim Lesen (oder eben gucken) ergibt. Und daraus entstehen dann Szenen, die zu einer ganzen Idee reifen können.

@Ingroscha: Ich spreche eigentlich erst von einer "Idee", wenn ich wirklich ein Thema der Geschichte definieren, im besten Falle also soetwas wie "In der Geschichte soll es um dies und das gehen" sagen kann. Mit einer einzelnen Figur oder Szene fängt es zwar oftmals an, aber das ist für mich zu gleich zu detailiert, um eine bloße Idee zu sein. Wenn ich besagte Figur oder Szene aber in einen Kontext setzen kann, und sei dieser Kontext auch noch so klein und undeutlich, dann entwickelt sich daraus für mich eine wirkliche "Idee".
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Sunflower am 20. März 2012, 21:36:07
Ich unterscheide zwischen Inspiration und einer wirklichen Idee. Mit einer Idee kann ich anfangen, zu plotten. Inspiration ist ... das unbestimmte Gefühl, schreiben zu müssen. Die Ahnung einer Straße, einer Person oder einer Szene.
Inspiration bekomme ich von überall. Meistens aber aus der Musik oder auch, wenn ich in einem Buchladen bin. Diese geballte Flut von Welten und Geschichten, vor der ich stehe, inspiriert ich unheimlich. Und ich denke mir dann, dass ich eines Tages auch etwas in einem der Regale vorzuweisen haben möchte.

Bis ich eine wirkliche Idee habe, kann es ewig dauern. Es ist möglich, dass ich Charaktere und Setting einer Geschichte habe, aber die Idee für einen brauchbaren Plot will einfach nicht kommen. Dann fange ich an, mir irgendetwas aus dem Hirn zu saugen. Egal, was. Mit irgendwas muss ich anfangen zu arbeiten, und wenn es noch so schlecht ist. Ich weiß, dass ich meinen Plot noch sehr oft abändern werde. Aber trotzdem dauert bei mir das Grobplotten ewig ... Diese Ideen wollen einfach nicht so richtig.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: zDatze am 24. März 2012, 00:04:56
Wie groß meine Ideen sind? Puh, gute Frage. Wenn ich schon ein Plotgerüst, Figuren und ein paar Szenen im Kopf habe, notiere ich das alles entweder in Stichworten auf einem Zettel (falls ich unterwegs bin) oder direkt am PC um später meine Plotgruppe damit zu nerven überraschen. Das sind dann aber Ideen, die schon mehr "Fleisch" angesetzt haben und die ich zu den Großen zähle, die ich gerne schreiben möchte.

Nebenbei tummeln sich meistens noch ein paar einzelne Figuren und Szenen. Oder auch ein Setting ohne zugehörigen Figuren und Plot. Aber ein Plot liegt bei mir eigentlich nie herum, da ich normalerweise von den Figuren aus meine Projekte erarbeite. Diese Teilstücke würde ich unter "kleine Ideen" einordnen. Groß sind sie erst, wenn mehrere Elemente zusammenpassen.

@Ausgangsfrage
Seltsamerweise überfallen mich neue Ideen und Figuren immer, wenn ich ein Buch lese, das mich - aus welchen Grund auch immer - langweilt. Da macht es einfach *plop* und ich hab einen frischgebackenen Prota. ::)
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Franziska am 28. November 2012, 19:03:48
Ich wusste doch, dass es dazu schon einen Thread gab. Meine Frage ist ein bisschen anders, beziehungsweise geht ein bisschen weiter. Ich denke, jeder hat unterschiedliche Methoden, wie ihm Ideen kommen. Mir kommen eigentlich recht oft neue Ideen. Aber nicht alle davon will ich schreiben.
Kennt ihr Methoden, wie man üben kann, gute Ideen zu bekommen? Zum Beispiel, wenn man weiß, man will ein Jugebdbuch schreiben, es soll in Berlin spielen, so als Beispiel. Jetzt möchte ich mir drei Plots überlegen, die halbwegs was taugen. Wenn ich meien Gedanken einfach schweifen lasse, kommt meistens auch irgendwann etwas bei raus. Aber kann man da irgendwie gezielter vorgehen?
Die Tipps, die hier schon genannt wurden habe ich natürlich gelesen, aber wirklich weiter hilft mir das nicht.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Berjosa am 28. November 2012, 20:03:10
Gleich drei brauchbare Plots ... uff. Um nicht durcheinander zu kommen, würde ich erstmal mit einem anfangen und mit den anderen beiden warten, bis der erste schon ein bisschen weiter gewachsen ist. Dann kommen so die grundsätzlichen Überlegungen, in welche Richtung es gehen soll: Krimi? Liebesgeschichte? Abenteuer? Mit oder ohne Fantasy-Elemente?
Dann kommt die Frage, welches Personal gebraucht wird, welche Rollen zu besetzen sind. Vielleicht meldet sich ja für den einen oder anderen Job gleich eine passende Figur.
Jetzt wird reingerührt, was ich über Berlin weiß, eventuell ein aktuelles Thema, das gerade durch die Medien geistert, oder was historisches. Gibt es da einen Ort, eine Situation, eine Frage, die mich anspringt? Auch wenn nicht, wird erst mal alles aufgeschrieben.
Dann suche ich mein Plotmodell heraus, wo von der Vorstellung des Helden bis zum Ausklang alle Zwischenschritte aufgeführt sind, und versuche, die einzelnen Stationen auszufüllen, erstmal mit Stichwörtern und Platzhaltern. Meistens ergeben sich dabei Fragen, und die Antworten führen wieder weiter im Plot oder stellen die Charaktere genauer vor. Ungefähr das Gleiche passiert noch einmal, wenn ich das Ganze in vollständigen Sätzen ausformuliere. (Die Platzhalter nehmen manchmal auch Einfluss auf die weitere Entwicklung. Wenn ich eine Figur erstmal Obelix nenne, ergeben sich daraus andere Dinge, als wenn stattdessen Geißenpeter dasteht.)
Wenn ich gar zu hartnäckig an einem Punkt hängenbleibe, hilft auch mal das MP3-Orakel weiter oder die Tarotkarten.
Oft ergibt sich auch eine Verbindung zu einer Idee, die mir irgendwann einmal zugeflogen ist, sich aber nicht weiterentwickelt hat. Kombiniert mit den neuen Elementen wird dann doch noch etwas draus.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Szazira am 28. November 2012, 20:51:36
Hast du es schonmal mit einer Mind Map versucht?
Für Geschichten habe ich es noch nicht gebraucht, aber vielleicht hilft es dir. Bei Referaten hat es mir schwer geholfen.

Prinzipiell hast du ein Stichwort in der Mitte und bildest von dort aus verschiedene Assoziationsketten.

Sowas wie:
Berlin -> Kreuzberg -> Künstler -> Schriftsteller -> Muse -> Entführung derselben durch die Figuren des Schriftstellers

http://de.wikipedia.org/wiki/Mindmap (http://de.wikipedia.org/wiki/Mindmap)

Sry  :hatschi: Ich überlass das Erklären für den Moment mal Tante Wiki. :40°C:
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Thaliope am 06. Dezember 2012, 20:04:47
Linda hat dazu heute einen Thread aufgemacht - ich kann ihn gerade nicht suchen (Handy ...), aber sie hat schob ein paar ganz tolle Ansätze geliefert. Vielleicht findest du ihn ja, ansonsten poste ich den Link hier später noch.
LG
Thali

Edit: Der Thread heißt Ideenfindung und -aufbereitung. Nur verlinken kann ich ihn gerade nicht, ist aber quasi direkt nebenan, hier im Board.
Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Adiga am 21. Dezember 2012, 21:16:04
Mit Platzhaltern und Stichwörtern zu arbeiten, ist für mich total ungeeinet, weil sich dadurch immer mehr Löcher in meine Geschichte schleichen, die ja doch später erst wieder irgendwie schließen müsste, aber wenn ich dann mit der Geschichte schon viel weiter bin und zuviel über das Später weiß, fällt es mir immer schwerer so zu tun, als würde ich es noch nicht wissen.

Das Nicht-Wissen brauch ich aber meistens, um überhaupt schreiben zu können, weil ich dann ein Gespür habe, wann etwas spannend ist und wo ich beginne klar übers Ziel hinauszuschießen.

Ich hab des öfteren Ideen für zustäzliche Passagen, die aber in einem Kapitel-Entwurf nicht geplant waren, meistens setze ich mich trotzdem hin und arbeite sie aus, auch wenn sich hinterher fast immer herausstellt, dass die sogewonnen Szenen nicht in die Geschichte gehören, jedoch komme ich somit zu Hintergrund Informtionen, denen ich Personen in den Mund legen kann, die dann plötzlich mit einer prisanten Zusatz Information aufwarten können, obwohl sie eigentlich nur Randfiguren waren. Manachmal ergeben sich auch richtig umfangreiche Nebenhandlungen. Für mich als Autor bringt es mir insofern was, weil ich dann weiß, währenddessen an einem Ort dies geschah, gab es an einen gewissen anderen Ort diese und jene Entwicklung, so entwickelnen sich dann manchmal gute Nebenschauplätze, und wenn man es auch nie vollständig in die Haupthandlung einbaut, gewinnt man dennoch ein tieferes Verständnis für seine eigene Welt und alles wird womöglicher eine Spur lebendiger.

Durch jede Idee, die ich gut ausarbeite, kommen oft mindestens zwei neue Ideen hinzu, mit der Zeit und dem Fleiß kommt dann irgendwann auch regelmäßig eine richtig große Idee, auf die die Geschichte richtig zu warten schien, und plötzlich wird aus einem möglicher mittelmäßgen Kapitel doch noch etwas ganz Tolles, was richtig einschlägt. Und nichts ist schöner, wie wenn sich das aktuelle Kapitel an dem man gerade Arbeit, entwickelt und besser wird als alles was man davor geschrieben hat und wenn sich das dann diese Entwicklung bis zum Ende des fertigen Manuscript durchzieht. Hat man vermutlich ein Geschichte mit der man als Autor ziemlich glücklich ist, kann ich mir vorstellen.

Titel: Re: Wo sind die Ideen?
Beitrag von: Franziska am 18. März 2013, 21:24:57
Eine wirkliche Antwort auf meine Frage oben habe ich noch nicht gefunden.
Ich habe aber gerade zufällig eine Methode gefunden, die generell hilft, Ideen zu bekommen:
Cover designen. Nicht zu fertigen Texten, sondern einfach so. Ich habe das so gemacht, aus meinem riesigen Bildarchiv auf meinem PC ein paar Bilder rausgesucht, die mich gerade angesprochen haben. Diese Bilder habe ich hauptsächlich von deviantart. Da gibt es ganz viele wunderbare Fotos und Bilder. Ich habe mir einfach drei, vier vorgenommen, von denen ich dachte, dass sie sich gut als Buchcover machen würden. Dann habe ich sie in ein Programm reingenommen, den Coverausschnitt ausgewählt und den erstbesten Titel drausfgeschrieben, der mir eingefallen ist. Ich fand einige der Ergebnisse so schön, dass ich dachte: ja, dieses Buch würde ich sofort kaufen. Vielleicht auch jemand anders? Was würde ich denn auf dem Klappentext erwarten? Wer könnte die Person auf dem Bild sein? Was vermittelt das Bild für eine Stimmung? Das geht wahrscheinlich auch, wenn man sich einfach nur Bilder anguckt und sich davon inspirien lässt. Aber vielleicht ist es dann ja auch der Titel, der einem zum Bild eingefallen ist, der ausschlaggebend für eine Idee sein kann. So war es bei mir zumindest. Dann hat man nur noch das Problem, dass man sich in das Cover verliebt und es nicht verwenden kann, wenn man das Foto nicht selbst gemacht hat. ::)