Hallo :winke:,
ich weiß, es gab schon einmal einen Thread, indem es darum ging, wie man ein Jugendbuch ab 10 schreibt. Ich habe ihn gerade durchgelesen und fand auch sehr interessant, was zum Schema der meisten dieser Bücher gesagt wurde und zu der Vermarktung, allerdings hat der Thread meine Fragen noch nicht richtig beantwortet und ging auch an sich ein bisschen in eine andere Richtung.
Mich interessiert gar nicht so richtig, wie man ein Kinder/Jugendbuch schreibt, sondern eher, was rein darf und was auf gar keinen Fall. Also nicht um den Aufbau, sondern wirklich um den Inhalt. Ich denke da schon auch an die Zielgruppe der 10-Jährigen, habe aber das Gefühl, ich meine noch was anderes.
Diese Aspekte bereiten mir gerade Kopfzerbrechen:
- Wie alt darf der Protagonist sein?
- Wie lang darf die Geschichte sein?
- Wie viele Handlungsstränge "vertragen" Kinder im Alter von 10 Jahren?
- Was ist mit Liebesgeschichten?
- Was ist mit Gewalt?
- Wie sieht es mit der Gefühlswelt des Protagonisten aus? Wie weit darf man darauf eingehen?
- Und ganz wichtig, wie schräg und unheimlich darf es sein?
Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der darüber etwas mehr weiß, als ich.
Wenn der Thread an der falschen Stelle ist oder dem anderen doch zu sehr ähnelt, dann tut mir das sehr Leid. ( :pfanne: )
Hast du vielleicht einen Link zu dem anderen Thread, den du meintest? Ich hab das Gefühl, die Fragen überschneiden sich, aber ich find den Thread grad nicht :)
Hier (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,6012.msg173293.html#msg173293) war das. :) Einige meiner Punkte werden tatsächlich angesprochen, aber ich möchte es einfach genau wissen. Nicht so sehr vom Aufbau her, sondern vom Inhalt. Ich bin da sehr unsicher, weil ich sowas noch nie gemacht habe. Wie ich den Plot aufbaue, weiß ich, nur, wie stark ich die einzelnen Punkte ausbauen "darf" ist mir nicht klar.
Ah, war doch der Thread, den ich meinte :)
Also, zu Jugendbüchern kann ich auch nicht direkt was sagen, aber wenn es um Vorgaben in einem bestimmten Genre geht, würd ich dir empfehlen, dich mal durch diverse Bücher und Neuerscheinungen zu wühlen. Pauschel sind Aussagen zu wie "Wie alt soll der Prota sein?" schwierig zu treffen, deswegen ist es immer ganz nützlich, wenn man sich durch die herausgegebenen Bücher liest (anlesen hilft meist schon, auch wenn die meisten Buchhändler bei dem zehnten Buch, das man durchblättert etwas verschnupft gucken ;)). So entwickelt man ein gutes Gefühl für Vorgaben und Gegebenheiten.
ich hatte damals den Thread gemacht. Eigentlich habe ich mir auch ähnliche Fragen gestellt. Ich kann Kery nur zustimmen, lies Bücher, die für die Altersgruppe sind, für die du schreibst. Möglichst von verschiedenen Verlagen. Da bekommt man ganz gut ein Gespür. Ich habe so das Gefühl, dass jeder Verlag da so seine eigenen Regeln hat.
Wie alt die Protas sein sollten, heißt es nicht, 2 Jahre älte als die Zielgruppe? Aber ich glaube, man könnte ein Kinderbuch auch über eine erwachsene Person schreiben. Also meine Prota ist erst 11.
Wie lang? das hängt wieder davon ab, für wen das Buch ist. Es gibt ganz unterschiedliche Längen. Meistens sind Übersetzungen etwas länger, da wundere ich mich schon, wie dick die Bücher sind. Sind sie für Vielleser? Für Jungen, für Mädchen?
Ich habe festgestellt, ein Buch für 10-jährige hat meistens 200 Wörter pro Seite im Gegensatz zu Erwachsenen 250 Wörter.
Wie viel Gewalt, und wie unheimlich? Das kann man wieder unterschiedlich sehen. Es sollte wohl keines der Kinder sterben, oder Gewalt detailliert geschildert werden.
Letztlich wird der Verlag auch sagen können, für welche Altersgruppe es passt. Ich finde persönlich, eine Liebsesgeschichte muss nicht sein, oft sind sie angedeutet. Ich konnte in dem Alter damit noch nichts anfangen, das hätte mich eher genervt, aber viele Verlage bestehen wohl auf einer.
Also, meinem Eindruck nach hat man eigentlich viel Handlungsspielraum bei einem Kinderbuch, was den Inhalt betrifft. Gerade Gewalt wird in solche Romanen ja oft viel expliziter dargestellt, als man meinen würde (man denke nur an Märchen). Auch mit Liebesgeschichten sehe ich kein Problem (es erklärt sich ja von selbst, dass es auf der sexuellen Ebene nicht zu hart zur Sache gehen sollte).
Die Gefühlswelt des Protas ist doch gerade für Kinder unheimlich wichtig, zumindest habe ich das als Kind immer so empfunden beim Lesen. Ich brauchte damals immer einen Grund, Empathie mit dem Charakter zu empfinden. Ich denke, ein Kind kann sich nicht mit einer Hauptfigur abfinden, die sie nervt oder ihr unsympathisch ist ( Hat sich bei mir eigentlich bis heute nicht geändert).
Ich denke, ein Kinderbuch verträgt nur ein paar Dinge nicht, wie zum Beispiel die von dir angesprochenen zu vielen Handlungsstränge. Ich würde sagen 2 bis maximal 3, nicht mehr, und nur einer davon sollte richtig komplex sein.
Und was die Schrägheit angeht...so etwas ist doch sehr faszinierend für Kinder. Ich glaube, sie empfinden Gewalt und düstere Handlung einfach ganz anders als wir Erwachsene, sie sind noch durch nichts geprägt und machen sich ihre eigenen Vorstellungen davon.
Aber Märchen würde ich wirklich nicht als Beispiel nehmen, die wurden vor 100 Jahren für Kinder geschrieben. Ich würde sie meinem Kind nicht geben. (in dne GrimmMärchen werden teilweise Kindern die Köpfe abgeschlagen und gegessen) Das einige Kinder in dem Alter auch schon Horrorfilme gucken zählt nicht als Argument. Die Bücher müssen für 10jährige geeignet sein. Das ist ja keine FSK-Freigabe. Eltern, die das kaufen, sollten schon sicher sein, dass es geeignet ist, finde ich. Bücher für 12jährige sind da schon wieder was vollkommen anderes. Da findet man schon mal recht drastische Gewalt und sogar angedeutete Liebesszenen. Viele der Bücher würde ich ab 14 empfehlen. Aber 10jährige sind für mich noch Kinder. Das was teiweise in den Büchern drinsteht und was die Verlage für Vorgaben machen ist eins, also ich möchtete kein Buch für Kinder mit Gewaltszenen schreiben.
Das eine sind Vorgaben, die Verlage tatsächlich machen, was rein muss (ab 12 Liebesgeschichte) das andere, was rein kann. Wenn man ein Buch schreiben möchte, das etwas komplexer ist und in dem Gewalt vorkommt, spricht ja nichts dagegen, es als für ab 12 zu deklarieren.
Keri: Das werde ich mal wieder machen. Allerdings hat mich das erst verunsichert. ;) Natürlich gibt es solche und solche Zehnjährige, mich hat allerdings doch sehr erschreckt, welche Bücher im "Ab 10" Regal nebeneinanderstehen. :o Ich habe zum Beispiel eine Reihe von Thomas Brezina gelesen, in der es um ein Mädchen geht, das Todesengel wird. Natürlich ist das Thema eher humorvoll behandelt, aber ich fand es für das angegebene Alter (10-12) doch etwas viel und es werden auch sexuelle Anspielungen gemacht. Die Prota ist 12 oder 13, weiß ich nicht mehr. Dann wiederrum gibt es Bücher wie Winn Dixie, die einfach um die Freundschaft eines Mädchens zu einem Hund gehen. ???
Franziska: Oh, dann habe ich das wohl entweder nicht richtig gelesen ( :pfanne:) oder verstanden ( :wums:). Jedenfalls kam es mir so vor, als ginge der Thread eher um bestimmte Schemen und Handlungsabläufe in der Kinderfantasy. Ich doof. Sorry.
Das mit dem zwei Jahre älter als die Zielgruppe hatte ich auch noch im Hinterkopf, wegen der Heldenfunktion oder so. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich aus der Sicht einer Zwölfjährigen schreiben kann. Na ja, probieren werde ich es mal.
Die Länge des Buches irritiert mich auch. Das habe ich auch gesehen, wie dick manche Büche sind und wie dünn hingegen andere. Ich wollte so zu 250 Seiten tendieren, habe aber das starke Gefühl, das könnte zu wenig sein, für Mädchen, die gern lesen. Wenn ich höre, dass es achtjährige gibt, die Kerstin Giers Edelsteintrilogie lesen...
Sterben sollte in dem Buch überhaupt gar keine Figur. Ich habe nur Angst, dass die Kinder das Buch weglegen könnten, weil es zu harmlos wird. Andererseits traue ich mich nicht mir 10-Jährige Betas zu suchen, weil ich nicht will, dass die Mütter mich hassen, wenn es doch zu gruselig ist. Ich dachte an eine etwas schrägere Umgebung mit Fabelwesen, die eigentlich nett sind, aber doch etwas unheimliches an sich haben. Natürlich reagieren darauf alle Kinder anders...das ist alles viel komplizierter als ich dachte...
Spinnenkind: Gerade die Gefühlswelt vermisse ich in den meisten Romanen, die ich jetzt "an"gelesen habe. Ich habe immer viel Abenteuer gefunden und viel Handlung, aber so richtige Gefühle waren da nicht. Vielleicht ist das in explizit auf Mädchen gemünzten Büchern anders?
Märchen: Ich habe Märchen als Kind verabscheut. Ich hatte sogar Angst vor der bösen Hexe in Hänsel und Gretel. Ich wollte jetzt auch eigentlich keine Gewalt in den Plot einbauen. (Was mich in der Richtung wirklich geschockt hat, war Skullduggery Pleasant. Der steht bei uns bei "ab 10" und teilweise wurde MIR da schlecht bei...) Allerdings habe ich eine böse Hexe und die kann doch auch nicht einfach nett und freundlich ihren finsteren Plan verfolgen?
nein, du hattest schon recht, dass es in meinem Thread eher über Handlung ging, aber hängt ja auch zusammen.
Ich würde dir empfehlen, lies mal die Spiderwick-Geheimnisse. Die sind ab 8/9. Das hat mich schon gewundert, da kommen jede Menge böse Wesen vor. Eine Hexe darf ruhig böse sein. Wichtig wäre, dass sie ein Motiv hat und solange sie nicht verbrannt wird, finden Kinder das bsetimmt gut. (Ich fand Hensel und Gretel als Kind auch richtig gruselig, weil Gretel die Hexe einfach in den Ofen schiebt. Es gibt eine neue Verfilmunf davon, die sehr realistisch ist, und die lief um 12 Uhr im Kika.)
Das ist schon fast off topic, aber:
Märchen wurden ursprünglich nie für Kinder geschrieben, sondern für Erwachsene. So der Stoff, der an den langen Abenden in den Spinnstuben erzählt wurde, und der meist so richtig gruselig war.
Ich weiß, jetzt wird's vielleicht ein wenig OT (edit: du auch, Fee! ;) ), aber das brennt mir total auf der Seele, wenn ich das lese.
Zitat von: Franziska am 27. März 2011, 16:20:20
Aber Märchen würde ich wirklich nicht als Beispiel nehmen, die wurden vor 100 Jahren für Kinder geschrieben. Ich würde sie meinem Kind nicht geben. (in dne GrimmMärchen werden teilweise Kindern die Köpfe abgeschlagen und gegessen)
Protest!!!! :hand:
Ich hab in der Oberstufe in meinem Pädagogik-Leistungskurs meine Facharbeit geschrieben zum Thema "Entwicklungspsychologische Bedeutung von Märchen für Kinder und Jugendliche". Wenn das nicht schon sieben Jahre her wäre und ich die digitale Datei noch finden könnte, würde ich sie jetzt hier posten. Ich hab aber leider nur noch meine Mappe hier.
Auch aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Märchen traumatisieren Kinder nicht. Warum nicht? Weil Kinder auch in dieser Welt hier leben und in keiner bunten Plastikwelt. Kleine Kinder haben Alpträume, Verlustängste, negative Gefühle.
Ich hab hier in meiner Facharbeit einen ganzen Abschnitt zum Thema "Märchen als Hilfe bei der kindlichen Konfliktbewältigung".
Zitat... das Kind weiß seine Probleme nicht genau zu benennen, doch würde es dies auch nicht tun, da es sich ihrer nicht selten schämt. Das Kind findet jedoch in der unterhaltsamen Bildsprache der Märchen Lösungsmöglichkeiten für die verschiedensten Ängste, die es plagen: die Angst vor dem Tod, davor, verlassen zu werden, die Entzweigerissenheit im ödipalen Konflikt, die Furcht vor dem Erwachsenwerden und dem anderen Geschlecht, narzisstische Probleme und der Konflikt zwischen dem Lust- und dem Realitätsprinzip.
Märchen schließen immer mit einem glücklichen Ende und machen dem Kind so Mut. [...] In den vielen verschiedenen Märchenmotiven findet es Hilfestellungen und Antworten auf seine unbewussten Fragen, es werden ihm Wege und Wandlungsmöglichkeiten aufgezeigt, die Ängste abbauen und dem Kind helfen, sich so zu akzeptieren, wie es ist.
Für [Bettelheim] ist das Leben eines Kindes alles andere als frei von Konflikten, denn auch das Kind sucht bereits einen Sinn im Leben und möchte sich selbst verstehen, soweit ihm das möglich ist. Vor allem möchte es mit seinen Ängst ernst genommen werden, und unbewusst findet es Anhörung im Märchen.
Diese Äußerung "Märchen sind grausam" ist ja weitverbreitet, aber ich kann die nicht ruhig so stehenlassen, weil's nach meiner Auffassung nicht richtig ist.
naja, ich will jetzt nicht nur über MÄrchen diskutieren, (aber nicht alle Märchen enden gut, ich hatte als Kind Angst vor bestimmten Märchen, während ich andere mochte und einige finde ich immer noch gruselig. Die Alpträume, die ich als Kind, besonders als kleines hatte, rührten von Bildern die ich gesehen hatte, im Fernsehen, Spiele, Geschichten und wohl nicht für mein Alter geeignet waren) Es ging mir darum zu sagen, dass man das nicht gut als Beispiel nehmen kann, weil die eben vor etlicher Zeit veröffentlicht wurden, und man sich lieber an Büchern orientieren sollte, die in den letzten Jahren erschienen sind. Das was als akzeptabel gilt und was nicht, ändert sich auch, genauso wie sich Kinder verändern, dass sie etwa früher in die Pubertät kommen.
Es geht ja nicht darum, dass man in Kindergeschichten alles freundlich und lieb gestalten sollte. Natürlich sind Kinder auch in der Lage bestimmte Dinge zu abstrahieren, und eine Geschichte als Geschichte zu sehen. Sie wollen auch ernst genommen werden.
Zitat von: Franziska am 27. März 2011, 19:14:39
Natürlich sind Kinder auch in der Lage bestimmte Dinge zu abstrahieren, und eine Geschichte als Geschichte zu sehen. Sie wollen auch ernst genommen werden.
Genau. Das ist es, worum's mir ging! :)
@Kati Da würde ich mich nicht verunsichern lassen. Es geht ja nicht darum, dich sklavisch an alle Vorgaben zu halten (du hast ja selbst gesehen, dass sich einige Dinge unterscheiden ;)), sondern nur grobe Orientierungspunkte zu suchen. Wie du das am Ende auslegst, wie heftig/zart etc. du es am Ende gestalten möchtest, liegt ganz bei dir :)
Eine spontane Idee, wenn du dir (erst mal) keine 10-jährigen Betaleser suchen willst: Sprich (die) Mütter vorher an. Die könnten ja die Bücher vorher lesen oder zumindest die Stellen, die gruselig sind. Als andere Ansprechpartner könnte ich mir (Grundschul-)LehrerInnen und BibilothekarInnen gut vorstellen. Die wissen, was gelesen wird und auch, wie viel gewalt, Grusel etc. vorkommt.
Zum Alter der Protagonisten ist die +2-Jahre-Regel glaube ich wirklich nur eine Richtlinie. Es kommt auch auf den Tonfall der Geschichten an und in wie weit du die Charaktere "verkindlichst". Als Beispiel kann ich dir da z.B. "Dolly" von enid Blython nennen. Die Protas sind zum Schluss erwachsen und trotzdem ist das ein Kinderbuch ab 10. Es geht ja nicht nur um das Alter der Charaktere, sondern auch darum, welche Themen angesprochen werden.
Hallo,
also eine Liebesgeschichte hätte ich mit 10 ehrlich gesagt doof gefunden. Da sind doch ncoh alle Jungen doof, das zieht sich ja sogar manchmal bis man 11,12 ist.
Schräg ist sicher nicht verkehrt, noch besser, wenn es teilweise ins Lustige abdriftet...
Gewalt würde ich nicht explizit schildern, die Antagonisten in Kinderbüchern halten sich zwar nicht immer an Regeln, sind aber auch nicht brutal...
Meistens verbreiten sie Angst und Schrecken, vllt. gibt es Gerüchte, aber zumindest die Helden leiden nicht unbedingt unter ihnen.
Ich denke der Länge sind eig. keine Grenzen gesetzt, man denke nur mal an Harry Potter, den ja auch viele in dem Alter lesen (ich zumindest). Aber ich würde so 250-300 Seiten anpeilen, für den Anfang will man ja die Nintendo-Fernseh-Computer-Kinder nicht vergraulen.
LG, Rosentinte
Zu den Märchen: War es nicht auch ursprünglich so, dass die Grimm-Märchen gar nicht für Kinder geschrieben waren, sondern eher eine Sammlung von Volksgeschichten darstellten? Ich glaube auch nicht so richtig, dass die Märchen Kindern schaden, allerdings sehe ich auch keinen Grund, sie Kindern, die Angst davor haben, aufzuzwingen, wie es manchmal passiert, weil Märchen Kulturgut sind und Kinder Märchen brauchen, wie das oft begründet wird. :-\
Keri: Ja, du hast Recht. Ich war nur total verwundert, dass Bücher nebeneinander stehen, in denen einerseits kleine Mädchen eine rührende Freundschaft zu einem Hund aufbauen, und sich andererseits Vampire die Gesichter abreißen. Und dann dachte ich: Oh, Gott, was davon will und verträgt das Durchschnittskind jetzt? ;)
Sonnenblumenfee: Ich hatte genau ein Dollybuch und ich fand es total langweilig, weil Dolly ja schon sooooo alt ist und ich mich gar nicht mit ihr identifizieren konnte. (War wohl eines der letzten Dollybücher...) :d'oh: Von den Themen her, ähnelt es ja auch ihren St. Clare´s-Büchern. Die Zwillinge sind aber noch jünger und die habe ich geliebt.
Wobei nur die ersten sechs Bücher von Dolly wirklich von Blyton stammen und das Mädchen auch eigentlich Darrell heißt, aber das ist eine andere Geschichte.
Daher denke ich eigentlich schon, dass das Alter wichtig ist, damit das Kind mitfiebern kann. Die 2-Jahres-Regel werde ich jetzt einfach mal gutgläubig einhalten und meine Prota 12 Jahre alt machen. Den Tipp mit den Lehrerinnen werde ich so ähnlich berücksichtigen. Ich kenne keine Lehrerinnen, aber ich habe Freundinnen die mit Kindern arbeiten. ;)
Rosentinte: Ich kann mich an überhaupt keine Liebesgeschichte in den Büchern, die ich damals gelesen habe, erinnern. Allerdings gingen die eh nur um Tiere, Ballett und Internate...obwohl, in einem der Ballettbücher gab es einen Jungen und die Prota fand den nett. Das fand ich ziemlich cool, weil das so erwachsen rüberkam. Aber da sind ja auch alle Kinder anders und ich glaube, die meisten Mädchen sind in dem Alter gegen eine Liebesgeschichte. Außer denen, die schon Twilight lesen. ??? Ich würde es gern allen Recht machen, was nicht geht. Ich wollte eigentlich sehr gern eine kleine Liebesgeschichte einbauen, wusste nur nicht, in welchem Maß das noch in Ordnung wäre. Momentan, nach den ganzen Posts hier, tendiere ich dazu, eine Freundschaft zwischen dem Mädchen und einem Jungen aufzubauen, die leicht als kleine Verliebtheit interpretiert werden kann. Das dürfte gehen...
Schräg und lustig wollte ich es eh machen. ;) Nur, bei schräg, war und ist mir der Umfang nicht so klar. Aber ich glaube momentan, nachdem ich nochmal auf Amazon die Kinderbücher durchgesehen und in einige reingelesen habe, dass Kinder viel Phantasie tatsächlich schätzen.
(Du hast Harry Potter mit zehn gelesen? Ich habe damals den vierten Band geschenkt bekommen und hatte den ersten als Hörbuch, fand das aber total doof. Wie gesagt: Ich wollte Ballettbücher... :rofl:)
Hallo,
ja, eine Liebesgeschichte am Rande geht. Da fällt mir spontan "Die Wilden Hühner" ein, wo sich ja langsam eine Liebesgeschichte entwickelt, die in das Buch " Die Wilden Hühner Und Die Liebe" mündet (sozusagen ein Buch zum Mitwachsen ;) )
Mit zehn habe ich Harry Potter verschlungen. Die ersten vier samt und sonders, dann musste ich auf Bd. 5 warten und habe mich mit dem Grusel-Grad in den Büchern weiter entwickelt, sodass es von der Heftigkeit her ging.
Die Ballettbücher habe ich auch rauf und runter gelesen, da gab es aber eins, das mir trotz Liebesgeschichte gut gefallen hat ( Traum der Ballerina - Frederica de Cesco oder so ähnlich) Aber die ist auch eher am Rande.
Mir liegt ein Beispiel zu der Schrägheit, die ich gemocht habe, auf der Zunge, aber ich komm nicht drauf :wums:
Ah, doch: Zwei wilde, kleine Hexen - Cornelia Funke. Die schreibt sehr schöne Bücher für diese Altersklasse, nimm dir die doch mal vor (auch: Igraine Ohnefurcht)
LG, Rosentinte
Oh, von Cornelia Funke, die Wilden Hühner! Ja, richtig, die habe ich sehr gemocht. Und, was mir gerade einfällt, dieser eine Weihnachtsroman von ihr mit dem Mädchen, das in das Haus in ihrem Adventzkalender geht, geht in die Richtung Schrägheit, die ich anpeilen wollte. :) Ich krame die Funkebücher mal wieder raus und schaue mir das nochmal an.
OT: Genau dieses Buch hat meine Schwester zu Nikolaus gekriegt und musste es erst mal bei mir wieder zurück klauen... Cornelia Funke schreibt einfach wahnsinnig gute Kinderbücher. Aber Tinten... sind auch gut.
Ist das wirklich OT? Hoffentlich nicht, denn ich muss in die selbe Kerbe hauen:
Cornelia Funkes "Herr der Diebe" ist meiner Meinung nach ein Meisterwerk für diese Altersklasse. Es ist eins meiner Lieblingsbücher.
Am Ende wird es auch sehr schräg.
Wenn wir jetzt "schräge" Kinderbücher sammeln, kann ich noch die Molly-Moon-Reihe empfehlen - teilweise sehr schräg und manchmal ziemlich gruselig. Einige Bücher von Roald Dahl empfinde ich auch als recht schräg.
Ich hätte noch einen Buchtipp zu diesem Thema:
Kinder- und Jugendbuch schreiben und veröffentlichen von Heidemarie Brosche
http://www.amazon.de/Kinder--u-Jugendbuch-schreiben-veröffentlichen-Verlagsverzeichnis/dp/3866710623/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1303198863&sr=1-1 (http://www.amazon.de/Kinder--u-Jugendbuch-schreiben-ver%C3%B6ffentlichen-Verlagsverzeichnis/dp/3866710623/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1303198863&sr=1-1)
Wie bei jedem Schreibratgeber ist nicht alles für jeden interessant, aber Frau Brosche hat Musteranschreiben und Verlagsadressen abgedruckt. Auch zur Zielgruppe sagt sie etwas.
(Bitte, wenn möglich, über Tintenzirkellink (http://www.amazon.de/gp/aw/h.html/276-0341978-3068948) bestellen, damit das Forum was davon hat)
Zum Punkt "Was ist mit der Gewalt" will ich auch was sagen. *mit erhobener Hand auf Stuhl hin und her hops*
Ein Kinderbuch das mich sehr überrascht hat ist "Der Zauberer von Oz". Ich habe es mir vor einigen Tagen in London auf englisch gekauft, ist schließlich ein Klassiker. Ich bin jetzt auf Seite 82 und es wurden insgesamt 84 Lebewessen, ein Bienenschwarm und mehrere Bäume getötet. Ich habe mit gezählt. Mich hat das ziemlich schockiert, da ich finde, dass sich die Helden eines Kinderbuchs nicht durch die Weltgeschichte morden sollten, egal ob aus Selbstverteidigung oder nicht und egal wie schön ich die Geschichte eigentlich finde, so könnte ich sie keinem Kind erzählen.
Der Wizard of Oz ist eh so eine Sache für sich, wenn du mich fragst. Wenn man sich mal die Fortsetzungen anschaut, wird es noch unheimlicher. Am Wizard of Oz stört mich für Kinder auch einiges. Bist du noch in London? Läuft im Apollo noch Wicked? Ich war im Oktober drin und erstens gefällt mir die Aufführung im Apollo ziemlich gut, zweitens hat sie meine Meinung vom Wizard of Oz ziemlich verändert. So wirkt das plötzlich alles ganz harmlos. ;D
Inzwischen bin ich zurück, und an "Wicked" musste ich andauernd vorbeilaufen ohne rein zu dürfen. ;D Das war sogar eine noch größere Folter als nicht im Londoner Dungeon einziehen zu dürfen. (Ich hab mich da wirklich wohl gefühlt. :innocent: )
Das ist jetzt Off Topic, aber du hast dich im Dungeon wohl gefühlt?! :rofl: Ich hatte da sooo eine Angst drin. Ich war mit einer Freundin drin und bei der Bootsfahrt dachten wir uns, wir setzen uns in die Mitte. Den Leuten in der Mitte passiert immer nichts. Jetzt darfst du raten, in welche Sitzreihe der nächste Schauspieler seinen Kopf gesteckt und gerufen hat. ;D Wenigstens mussten wir nicht einzeln nach vorne, beim Gericht (anders als "Jens from Germany" oder in der Folterkammer oder beim Scheiterhaufen (das war aber lustig). Also, wenn ich im Juli wieder in der Stadt bin... in den Dungeon gehe ich nicht nochmal...
Kurz und knapp um nicht im Off-toppic zu ertrinken: Ich habe es geliebt, die meiste Zeit habe ich vor Freude gegrinst. Leider bin ich nirgendwo "drangekommen". Ich könnte mir gut vorstellen mal eine Zeit in so einem Laden zu arbeiten. :vibes: