Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: gbwolf am 26. August 2010, 16:29:37

Titel: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: gbwolf am 26. August 2010, 16:29:37
Es gibt ja einige hier, die sich bereits über das Thema unterhalten haben, als Autor ein Büro mit anderen Autoren zu haben. Zum einen, um das Gefühl zu haben, "richtig" zur Arbeit zu gehen, zum anderen auch zum Austausch und um dem einsamen Werkeln zu Hause zu entkommen. Ich kenne aus einem Schreibkurs ein ziemlich gemütliches Büro, einen Wohnung mit zwei Räumen und offener Teeküche und ganz vielen Bücherregalen - eine tolle Arbeitsatmosphäre! Vor allem auch gegen Motivationsprobleme.
Dass nicht nur wir das cool finden, zeigen die vielen Initiativen, Büros zu teilen. Es gibt mittlerweile sogar Anbieter, die Büroplätze stundenweise vermieten, vor allem an Freiberufler und Leute, die nur für wenige Wochen für Projektarbeit in der Stadt sind. Ein interessanter Artikel (obwohl es nicht um Schriftsteller geht) ist heute bei der Zeit online erschienen: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2010-08/coworking-test

Ich träume ja nach wie vor davon, in der Nähe (Düsseldorf? Köln?) ein Büro mit ein paar Tintenzirklern zu teilen. Aber zuerst muss ich mal mit dem Schreiben Geld verdienen, fürchte ich.

Wie findet ihr so ein geteiltes Schriftstellerbüro? Könntet ihr euch das Vorstellen? Alternativen? Überlegungen?
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Steffi am 26. August 2010, 16:36:13
Nähe Düsseldorf? das ist von mir nicht weit weg, ich bin dabei :D

Ernsthaft, ich finde die Idee nicht schlecht, gerade weil mir beim Schreiben der Austausch mit anderen Menschen fehlt. Da ist direkter Kontakt doch nochmal was anderes als ein Forum. Ob man mit der Schreiberei genug verdienen kann, sich dann noch ein Büro zu leisten ist natürlich etwas völlig anderes...
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Moni am 26. August 2010, 16:46:54
Das fände ich durchaus eine gute Idee. Zum einen hat man da die Möglichkeit, sich direkt verbal auszutauschen und zum anderen wäre man "auf der Arbeit" und nicht zu Hause. Falls es mal irgendwann bei mir soweit ist, habe ich auch schon an ein solches außerhäusiges Büro gedacht.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Zit am 26. August 2010, 16:56:48
Oh, interessant. Wusste gar nicht, dass es soetwas gibt. :D

Aber ob ich mir vorstellen könnte dort zu arbeiten? Plotten, Charaktere skizzieren, die reine Vorarbeit also, ginge (mit Internet und entsprechender Literatur) sicher in einem kleinen, gemütlichen Räumchen mit anderen Autoren. Besonders mit Autoren, weil die das kreative Chaos verstehen. *gg*
Auf der anderen Seite finde ich es bequemer, wenn mein ganzes Schreiben an einem Ort statt findet und das in der Nähe liegt, maximal zehn Minuten Fußweg damit ich es noch als "freiwillige Zeitverschwendung" wahr nehme und nicht als Muss wie es bei der Uni ist. Aber selbst zehn Minuten sind noch zu viel, wenn ich mein Zeug gern griffbereit hätte, wenn dann doch mal außerhalb der Schreibzeit mir etwas einfällt.

Komisch, auf der einen Seite ist so ein Raum, der vom Geist des Schreibens erfüllt ist, ganz reizend. Andererseits mag ich meine heimliche Heim-Atmosphäre beim Schreiben. Und momentan liegt mir das auch mehr. Merke ich schon, wenn ich in der Uni-Bibliothek sitzen muss zum Recherchieren. Das ist irgendwie eine angespannte Arbeitsatmosphäre, da arbeite ich nicht sonderlich gut bzw. fühl mich nicht so wohl. Ich schätze, eine Ecke/ein kleiner Arbeitsraum in der Wohnung sind für mein Schreiben (und meinen Geldbeutel) besser als ein seperater Raum außerhalb. Wenn einer eine leise Tastatur hat, könnte ich mir aber trotzdem eine gemeinsame Raumnutzung vorstellen. Da bin ich ob WG geschult. ;D
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Kuddel am 26. August 2010, 17:03:01
Bei mir ist es ähnlich. Sobald ich irgendwann damit Geld verdienen kann, würde ich auch stundenweise solch ein Büro bevorzugen. Es hat einfach Vorteile, wenn man wirklich auf der Arbeit ist. Man konzentriert sich mehr. Wird nicht von Telefonaten abgelenkt, nicht vom Haushalt, nicht vom Mann, der will, dass man noch mal schnell zur Post fährt usw.
Autorenbüro Tintenzirkel Zweigstelle Hamburg wäre dann wohl Hannas und meine Abteilung. :-)
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Moni am 26. August 2010, 17:06:11
@Zitkalasa: wenn du mal in einem großen Büro mit mehreren Kollegen arbeitest, gewöhnst du dich recht schnell daran.  ;) Wir sind auch zu fünft in einem Büro, das Klappern der Tastatur, das Telefon, Gespräche, das ist alles irgendwann Hintergrundgeräusch und stört gar nicht mehr.  8)
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Kuddel am 26. August 2010, 17:09:06
Zitat von: Moni am 26. August 2010, 17:06:11
@Zitkalasa: wenn du mal in einem großen Büro mit mehreren Kollegen arbeitest, gewöhnst du dich recht schnell daran.  ;) Wir sind auch zu fünft in einem Büro, das Klappern der Tastatur, das Telefon, Gespräche, das ist alles irgendwann Hintergrundgeräusch und stört gar nicht mehr.  8)
*unterschreib*
Ich arbeite mit 20 Kollegen in einem Großraumbüro. Da rufen ständig Kapitäne über Satellit mit einer ganz schlechten Verbindung an. Die Lautstärke ist dementsprechend. Man gewöhnt sich wirklich sehr schnell daran.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: zDatze am 26. August 2010, 17:13:33
So ein gemeinsames Schreibbüro würde mich auch reizen. Jemanden in der Nähe zu wissen, der begeistert an einem Projekt schreibt ist für mich sehr anspornend. Ob das tatsächlich meine Produktivität steigert, kann ich nicht sagen, es fühl sich einfach besser an.
Nur muss man da auch irgendwie zusammenpassen. Wenn jemand z.B. immer wieder wie ein aufgescheuchtes Huhn durch den Raum läuft, könnte mir das schnell auf die Nerven gehen. Meine Konzentration ist leider schnell dahin. Außerdem müsste es jemand erst einmal mit mir in einem Raum aushalten. Ich fluche die meiste Zeit vor mich hin, ohne es selber zu merken. ::)

@Laute Büros
Ich habe mich in den letzten anderhalb Jahren nicht wirklich daran gewöhnen können, daher stöpsel ich mir meine Höhrer in die Ohren und dreh Musik auf. So kann ich arbeiten, wenn ich an etwas sitze, das meine volle Konzentration braucht.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: gbwolf am 26. August 2010, 17:13:52
Hm. Ein Großraumbüro wäre auch nichts für mich, aber wenn jeder sein Zimmer hat oder höchstens zwei in einem sitzen, dann passt das. Eine Wohnküche wäre sicherlich nicht übel. Ich finde es sehr motivierend, wenn jemand im selben Zimmer ebenfalls kreativ arbeitet. Das ist wie Arena nur nicht über das Netz (Ich wäre aber auch der Typ Mensch, der eher eine LAN-Party mitmacht als über das Netz zu spielen, sofern das von den Entfernungen her möglich ist.
Und hell muss es natürlich sein, am liebsten mit Dachfenster.

@Steffi: Ich glaube, wir weichen von Düsseldorf nach Wuppertal aus, da sind die Mieten günstiger :D

@Kuddel: Das wäre für mich zu viel, glaube ich. In unserem Büro sitzen 4 Leute, die nie alle gleichzeitig da sind. Dafür stehen da noch ein paar tausend Bücher Sonderbestand, die es richtig gemütlich machen.
Obwohl ... Ich arbeite auch viel, wenn ich an der Beratungstheke bin und ständig von Lesern unterbrochen werde (Dafür sitze ich ja eigentlich da, ist also gut, wenn sie mich ansprechen) und das klappt auch.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Zit am 26. August 2010, 17:14:04
Nja, beim Arbeiten sehr wahrscheinlich. *sich an ihre Praktika erinnert* Aber beim Schreiben oder Lesen (wissenschaftl. Texte)? Meine Kreativität ist da recht, hm, schreckhaft. Ich kriege während des Schreibens durch meinen Mitbewohner regelmäßig einen Koller, weil er die Füße nicht still halten kann und sich dann das Aneinanderreiben der Stoffe oder Quietschen der Schuhe in mein Bewusstsein drängen. Versuch dann aber trotzdem ruhig zu bleiben und leg eine DVD rein und setz Kopfhörer auf, um die Geräusche zu übertönen. :omn:

Ich muss ja auch gar nicht mit anderen reden, mir reicht es ja schon nicht das Gefühl zu haben, allein zu sein. :innocent:
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Hanna am 26. August 2010, 17:24:56
Zitat von: Kuddel am 26. August 2010, 17:03:01
Bei mir ist es ähnlich. Sobald ich irgendwann damit Geld verdienen kann, würde ich auch stundenweise solch ein Büro bevorzugen. Es hat einfach Vorteile, wenn man wirklich auf der Arbeit ist. Man konzentriert sich mehr. Wird nicht von Telefonaten abgelenkt, nicht vom Haushalt, nicht vom Mann, der will, dass man noch mal schnell zur Post fährt usw.
Autorenbüro Tintenzirkel Zweigstelle Hamburg wäre dann wohl Hannas und meine Abteilung. :-)

Ich glaube am Hauptbahnhof gibt es Büro-Charing ... oder wie das heißt. Wie im Artikel beschrieben, kann man sich dort schreibtische stundenweise mieten.

Ich finde das schon interessant, aber wie ich mich kenne, würde eher ein Klönschnack draus werden.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Feather am 26. August 2010, 17:36:46
Irgendwie wäre die Idee schon reizvoll. Natürlich erst wenn man seinen eigentlichen Job an den Nagel hängen und sich voll in den erwählten Traumberuf hängen kann. Ich glaube dann wäre das doch eine Überlegung wert, vor allem um dem Alltag zu entgehen und um wirklich zu schreiben und seine Zeit nicht mit irgendetwas anderen Dingen zu vertun, von denen man ja irgendwie immer viel zu viele macht (mir gehts zumindest so).

Aber so lange wie ich noch ein kleines Unbedeutendes Licht bin, bleibe ich lieber auf meiner Couch und habe all meine Schreibunterlagen immer griffbereit in der Nähe.

Zu den Großraumbüros, ich glaube das wäre eine Sache an die ich mich erst gewöhnen müsste. Zwar habe ich mit lautstarken Unterhaltungen in meiner Nähe kein Problem. Dabei kann ich auch wunderbar praktisch Arbeiten, oder etwas erklären, aber schreiben??? Einmal habe ich versucht, als ich zu früh auf Arbeit war etwas zu Papier zu bringen, Gott war das schwierig.
Wenn man zusammen passt gelingt so ein Projekt bestimmt, aber wenn jemand herum rennt oder ständig aufspringt und mit jemandem zusammen schreibt, der eher auf seinem Stuhl sitzt und vor sich hin denkt. Das könnte problematisch werden.

@Wölfin und Steffi: Wuppertal klingt gut, ist schön nah. ;-)
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Sprotte am 26. August 2010, 17:49:44
Etwas in der Art tue ich bereits.
Ich habe von meinem Arbeitgeber einen Heimarbeitsplatz bekommen, den ich mir mit meiner Freundin und Kollegin, die ebenfalls auf unserem Hof wohnt, teilen muß. Sie vormittags, ich nachmittags.
Was liegt also näher, als sich vormittags mit Laptop zu ihr zu setzen, während sie telefoniert, Klärfälle bearbeitet etc.? Keine Ablenkung durch INet (der Laptop hat absichtlich keins!), Haushalt, Tiere, Telefon. Was ich da an Wörtern runterreiße, ist phänomenal. Und wenn sie ihre Bildschirmpause hat, kann ich ein Stück vorlesen, wir sprechen darüber, betüddeln Ideen. Sie schreibt selber nicht.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Feather am 26. August 2010, 18:00:01
@ Sprotte:
Um das dauerhaft um zu setzen, müsst ihr euch aber gut verstehen. Was ist denn, wenn ihr euch mal streitet, kommt ja in den besten Familien vor.
Ich stell es mir schwierig vor, in solch einer eisigen Stimmung noch ausreichend produktiv zu sein.

Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Steffi am 26. August 2010, 18:25:05
Zitat von: Die Wölfin am 26. August 2010, 17:13:52

@Steffi: Ich glaube, wir weichen von Düsseldorf nach Wuppertal aus, da sind die Mieten günstiger :D


Noch besser! Meine Fahrtzeit beträgt nach Wuppertal nur etwa 25 Minuten, nach D'dorf kann das bis zu ner Stunde dauern  ;D Außerdem mag ich Düsseldorf sowieso nicht sonderlich ;)

Ich arbeite momentan zu viert in einem Büro, wo zeitweise alle vier Telefone durchklingeln.  Dran gewöhnt hab ich mich immer noch nicht, ich find die Situation sehr anstrengend. Aber in einem 2er Büro (oder mit weniger Telefonklingeln) wäre das schon reizvoll :D

Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Sprotte am 26. August 2010, 18:27:39
@ Feather: Wir sind seit 16 Jahren befreundet und wohnen seit zehn Jahren auf dem gleichen Bauernhof. Wenn es kracht, dann richtig (dauerhafte Harmonie ist ein Trugbild), danach vertragen wir uns wieder.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Luna am 26. August 2010, 19:18:08
Huh, interessante Idee ...
wobei es natürlich besser wäre, solche Büroräume selber zu besitzen (spart Mietkosten  ;) )

Habe aber auch festgestellt, dass es sich woanders besser schreibt. Mein "Büro" ist zwar nur etwa 40 Minuten besetzt, aber bisher konnte ich in der Bahn am Besten schreiben. ;D

Tja, aber erstmal Geld verdienen, um sich solche exzentrischen Dinge leisten zu können.

Glaube aber, dass ich am liebsten hier in Erkrath-Unterfeldhaus bleiben würde - einfach weil ich die Umgebung angenehmer finde ^^
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Lila am 26. August 2010, 19:57:42
Zitat von: Die Wölfin am 26. August 2010, 16:29:37Wie findet ihr so ein geteiltes Schriftstellerbüro? Könntet ihr euch das Vorstellen? Alternativen? Überlegungen?

Auf jeden Fall wäre ich da dabei! Das ist ja 'ne super Idee! Auf die Überlegung, mir mit anderen SchriftstellerInnen ein Büro zu teilen wäre ich so gar nicht gekommen. Aber du hast schon recht, es wäre ein wirklich guter Ansporn für mich dann auch wirklich an meinen Projekten zu arbeiten und zu schreiben! Allerdings müsste ich dann erstmal Geld verdienen und am besten halbtags arbeiten. Beziehungsweise muss ich vorher ja dann auch noch erstmal irgendeinen Berufsabschluss machen. :seufz:

Aber nichts desto trotz, von der Idee bin ich absolut begeistert und wenn es nötig wäre würde ich mich dafür sogar glatt verbindlich anmelden! :pompom: :jau: Ob jetzt in Erkrath oder Düsseldorf oder Wuppertal wäre mir dabei sogar relativ egal.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Lomax am 26. August 2010, 21:11:13
Zitat von: Steffi am 26. August 2010, 16:36:13Ob man mit der Schreiberei genug verdienen kann, sich dann noch ein Büro zu leisten ist natürlich etwas völlig anderes...
Tja, das ist eine gute Frage - im Moment versuche ich ja noch, mit dem Schreiben erst mal nur so viel zu verdienen, wie vorher mit dem Übersetzen. Da wäre ein zusätzliches Büro nicht zu stemmen.

Ansonsten bin ich da schwankender Meinung. Ich denke immer wieder neidisch daran, wie viel Arbeit ich früher vollberuflich in der Redaktion geschafft habe, und wie wenig demgegenüber zu Hause - weil man da doch immer zu viel Zeit vertüddelt und das irgendwie immer erst abends bemerkt. Und es fällt schon extrem auf, dass ich ein erheblich größeres Arbeitspensum als zuhause gestemmt kriege, wenn ich im Urlaub wegfahre ???. Auch meine Bücher krieg ich hier kaum noch unter. Ein Büro, wo ich alles auslagern kann, was irgendwie beruflichen Bezug hat, wäre also auch da eine Entlastung.
  Insofern liebäugel ich (sehr theoretisch) schon seit Jahren mit so einem Büro. Fast wäre der Plan einen Schritt näher gerückt, als meine Eltern sich überlegt haben, eine ihrer Wohnungen in Leverkusen für den Privatgebrauch zu reservieren, so als Übernachtungsplatz, wenn sie mal in der Gegend sind. Da hätt ich mich dann vermutlich ganz unverbindlich an einen Büroplatz rangetastet (kann man ja gut begründen, von wegen "ein Auge auf die Wohnung haben) ... ;D
  ... aber leider haben sie sich dann doch entschlossen, die Wohnungen ganz zu verkaufen und in Bayern zu bleiben. :(

Dann aber scheue ich auch immer vor den Fahrtzeiten zurück. Auf der einen Seite habe ich zwar das Gefühl, dass ich in einem externen Büro mehr arbeiten würde - aber erst mal verliere ich ja Zeit, die ich jetzt habe, und das "mehr schaffen" ist erst mal nur eine vage Hoffnung. Vermutlich müsste das Büro also zumindest in Fahrradentfernung liegen, damit die Fahrtzeit keine verlorene Zeit ist, sondern als "Trainingszeit" anrechenbar.
  Wenn ich dann mehr schaffen würde, würde sich so ein Büro auch schnell amortisieren, aber erst mal ist ja die Investition da, und wenn die Rechnung nicht aufgeht, wär's schlecht ... Dafür habe ich im Moment gar keine Reserven. Und außerdem weiß ich die lockere Unverbindlichkeit der Arbeit zuhause auch oft genug zu schätzen.
  Also, wie man sieht, ich habe schon viel darüber nachgedacht. Und schwanke immer noch hin und her. Schon seit etwa acht Jahren.  :d'oh:
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Möchtegernautorin am 27. August 2010, 09:24:16
Wow ... bisher wusste ich auch nicht, dass es so etwas gibt. Aber das wäre für jemanden so eigenbrödlerischen, wie mich für das Schreiben wirklich ideal. Eine meine größten Befürchtungen ist nämlich, nur noch zuhause zu sitzen, wenn ich nur noch schreibe, und bis auf meine Freunde und Bekannten keinen Außenkontakt mehr zu haben – ok, die Idee der Berufsautorin ist zwar wirklich nur ein Wunschtraum, dafür bin ich zu Sicherheitsbedürftig, aber dennoch: So ein geteiltes Büro wäre wirklich etwas feines! :) Besonders wenn man Familie hat. Man wäre flexibel, könnte aber immer noch sagen, ich muss zur Arbeit. Wäre besser, als hier am Esstisch.
In einer Büroatmosphäre schreiben ist für mich auch kein Problem. Das habe ich in unserem netten kleinen Großraumbüro auch schon erprobt, also ... tolle Idee! :vibes:

Das einzige Problem, das ich damit hätte, wären dann auch die Fahrzeiten und -kosten. Im Moment fahre ich sehr günstig mit der Bahn zu meiner Arbeit, einfach über einen Spezialtarif für die Uni-Mitarbeiter. Das wäre dann ja passé.
Es müsste also schon hier in der Stadt liegen – und mit dem Fahrrad erreichbar wäre auch am besten. Hier in der Nähe gibt es viele leer stehende Geschäfte (dank der guten Anbindung zur Innenstadt), etwas finden ließe sich da sicherlich, aber für Leute von wo anders ist das auch nicht sonderlich gut erreichbar. Und ich glaube, sooooo viele Mitautoren hat's hier dann doch nicht.
Hat doch eben alles seine Maken.

Aber für den Fall der Fälle behalte ich das im Hinterkopf  8)
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Telas am 27. August 2010, 12:58:14
Die Location ist für mich eigentlich eher zweitrangig, es sei denn, es ist dort, wo ich schreibe entweder zu laut, zu kalt oder zu heiß, als das ich mich konzentrieren könnte.
Großraumbüros können eine Folter, aber auch ein sehr angenehmer Ort sein. Bei uns in der Firma arbeiten teilweise sechs bis sieben Leute in einem Büro. Dann kommt es eben viel mehr darauf an, wie die Kollegen so drauf sind und vor allem, wie gut man mit ihnen auskommt. Wenn ich mich mit allen super verstehe, macht es Spaß zur Arbeit zu kommen, aber meistens reicht schon eine Person aus, die quer schießt und die Atmosphäre leidet darunter.
Genauso ist es auch mit dem Scheib- Büro. Wenn ich mit den anderen Autoren auf einer Wellenlänge wäre, dann wäre ich sofort begeistert davon, aber wenn ich mit den Leuten dort nicht klar käme, dann könnte das Konzept noch so toll sein und ich würde mich erst nicht wohlfühlen.
Das Konzept an sich finde ich aber gut, Plotlöcher und Schreibblockaden könnte man sicher gleich vor Ort mit der Erfahrung der Kollegen lösen und hin und wieder ein motivierendes Wort könnte in schwierigen Momenten aufmuntern. Bleibt nur die Frage, ob der Neid auf eventuelle Erfolge der anderen nicht die Harmonie zerfrisst. Man muss eben auch gönnen können, eine Fähigkeit, die leider nicht jeder hat. Schätze mal, man müsste es einen Monat oder so ausprobieren, wie gut die Autoren untereinander zurecht kommen.
Wie vieles kann ein Schreib-Büro wunderbar funktionieren, wenn alle sich konstruktiv einbringen. Aber ich habe schon mehr als einmal gelernt, dass man es nicht allen recht machen kann und nicht zuletzt ob meiner mangelnden Erfahrung werde ich in absehbarer Zeit von so einem Arbeitsplatz nur träumen können.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Rigalad am 27. August 2010, 13:20:51
Ich finde so eine Idee irgendwie schon reizvoll. Immerhin arbeitet man so alleine. Klar, man kann sich online immer austauschen, aber sich mal gerade mit dem Stuhl umzudrehen und Fragen zu stellen oder zu beantworte, ist da doch ein ganz anderes Kaliber. Wenn ihr irgendwann mal diese Idee verwirklichen solltet, sagt mir mal Bescheid. Köln ist zwar eine gute Stunde von mir entfernt, Düsseldorf sogar noch ein Stück weiter, aber ab und zu würde ich dann mal vorbeischauen, um mal zu schauen, wie das so funktioniert.

Für mich selbst käme sowas vielleicht mal in Frage, wenn ich mehr Erfahrung habe. Generell ist es bei mir so, dass ich beim Schreibprozess an sich Ruhe um mich herum brauche, weil ich mich zu leicht ablenken lasse. Dann stöpsel ich mir Kopfhörer ein und alles andere wird ausgeblendet - weswegen ich schon mal das ein oder andere Klingeln an der Tür überhört habe.
Für das "Drumherum" allerdings würde mir das durchaus helfen. Gerade so Dinge wie Exposé erstellen, Agenturen anschreiben, Verlage anschreiben und so weiter. Das ist eben der Bereich, wo man sehr viel voneinander lernen kann.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Mrs.Finster am 28. August 2010, 11:05:32
Klar ist, ein Heimarbeitsplatz isoliert. Insofern wäre so ein Büro eine tolle Idee, aber ich denke, es auf 2 - 3 Tage zu beschränken wäre effiktiver. Nehmen wir an zwei Frauen in einem Büro mit ganz vielen tollen Ideen. Ob ich da zum Schreiben käme  :hmmm:

Wenn ich gerade im Schreibfluss wäre und jdm würde mich was fragen...schwierig. Ich krieg schon immer einen Anfall, wenn mich zuhause jemand unterbricht. Insofern, ein AP zum plotten, Ideen austauschen und zur Problemklärung wäre ideal für mich  ;D
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Alaun am 28. August 2010, 16:02:20
@Mrs. Finster: Komm einfach vorbei, ich hab auch nen Tee da  ;D

So ein geteiltes Büro ist schon was feines, finde ich. Andererseits genieße ich es sehr, wenn ich einfach für mich bin und es niemandem zumuten muss, mich auch mal so  :gähn: zu sehen. Geschweige denn von Frustrationsattacken, Weinexzessen (also Wein im Glas, nicht das Verb... obwohl auch das vorkommen kann  ;D) völlig unmöglichen, aus dem Nichts hervorbrechenden Totlachanfällen... 

Ich glaube, sich mit mir ein Büro zu teilen, wäre ein echter (Alb-)traum  :rofl: Thali, wie wärs?
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Rika am 28. August 2010, 16:03:14
Also, so ein Szenario wie bei Sprotte, oder die ganz am Anfang erwähnte Bürowohnung fände ich glaube ich ganz toll.
Zumindest, solange ich dann dort auch meinen Schreibrelevanten Kram vollständig unterbringen kann, ich hätte also schon das Bedürnis auf "meinen eigenen" Schreibtisch und genug Regalplatz für Recherchematerial. Andererseits könnte man sich dann solches z.T. auch teilen, besonders Duden, Lexika etc., aber auch anderes Material, wo es überlappt, was kostengünstig ist.

Ich finde es sehr förderlich, mit jemand anderem im gleichen Raum zu sitzen und beide tippen eifrig vor sich hin. Solange gegenseitig Fragen/Unterbrechungen da mit Respekt angebracht werden stelle ich mir das selbst eigentlich nur positiv vor.
Ein Großraumbüro allerdings... damit könnte ich nicht gut. Ich mag es lieber gemütlich. Insofern hätte ich dann auch gern außer dem Schreibtisch andere Sitz-/Schreibgelgenheiten im Zimmer. Eine geteilte Wohnküche wäre dabei toll, dann könnte man sich auch mal mit gegenseitig füreinander Kochen abwechseln, wenn man den ganzen Tag da ist, und hat was zum Tee machen.

Hach... träum...
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Thaliope am 28. August 2010, 16:07:05
@Aquamarin: Au ja :)
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Mrs.Finster am 29. August 2010, 11:39:37
Zitat von: Aquamarin am 28. August 2010, 16:02:20

Ich glaube, sich mit mir ein Büro zu teilen, wäre ein echter (Alb-)traum  :rofl: Thali, wie wärs?

Und was ist mit mir  :schuldig:

Ok, der Arbeitsweg vom Pott nach Berlin wäre ein wenig zu weit  ;D
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Alaun am 29. August 2010, 11:50:04
@Mrs. Finster: Du musst nur schnell genug fahren  ;D

So, jetzt aber mal Schluss mit OT... sonst gibts noch  :pfanne:

Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Abakus am 29. August 2010, 13:20:19
Zitat von: Die Wölfin am 26. August 2010, 16:29:37
Wie findet ihr so ein geteiltes Schriftstellerbüro? Könntet ihr euch das Vorstellen? Alternativen? Überlegungen?

Vorstellen kann ich mir alles.  :) Auch in einem Büro mit anderen Schriftstellerkollegen zu arbeiten. Die Frage für mich ist nur, ob ich das wirklich brauche. Da ich ein Büro in der Firma habe, aber es auch Tage gibt, an denen ich von zuhause aus arbeite, ist es für mich mittlerweile kein großer Unterschied mehr, ob ich in der "Gruppe" oder alleine arbeite. Beides funktioniert bei mir, auch beim Schreiben.

Ich würde wahrscheinlich von allen anwesenden Personen des Schriftstellerbüros eines mit der  :pfanne: bekommen, wenn zum x-ten Mal das Handy klingelt, ich während des Telefonierens im Büro auf und ab laufe (weil ich mich dann besser konzentrieren kann) und über irgendwelche beruflichen Dinge mit meinem Gesprächspartner am anderen Ende der beim Handy nicht vorhandenen Kabelleitung rede, die die anwesenden Personen im Schriftstellerbüro wahrscheinlich nicht sonderlich interessieren. Das könnte nerven!
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Faol am 29. August 2010, 18:32:21
Ein Büro teile klingt schön. Für mich würde es sich bisher jedoch wenig lohnen. Dafür schreibe ich einfach zu wenig.
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Lila am 29. August 2010, 20:07:38
Zitat von: Faolan am 29. August 2010, 18:32:21Ein Büro teile klingt schön. Für mich würde es sich bisher jedoch wenig lohnen. Dafür schreibe ich einfach zu wenig.

Geht mir im Moment noch genauso, Faolan. Aber vielleicht wäre sowas ja ein guter Ansporn? Wenn man dafür Miete zahlt wäre es relativ schwer zu sagen: "Och, ich geh' heute einfach mal nicht hin..." :hmmm:
Titel: Re: Geteilte Schreib-Büros
Beitrag von: Lexa am 29. August 2010, 21:01:06
Für mich würde sich ein Büro auch nicht lohnen, und überhaupt, ich hätte ja nichtmal das Geld für die Miete.
Aber es ist eine angenehme Vorstellung, sich mit anderen während der Arbeit unterhalten zu können, oder akute Probleme zu lösen.
Und es gäbe tolle Live-Battles ;D