Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Auskunft und Recherchen => Autoren helfen Autoren => Archiv: Auskunft und Recherchen => Thema gestartet von: Romy am 03. Juni 2010, 01:55:20

Titel: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Romy am 03. Juni 2010, 01:55:20
Ich überlege momentan an einem Problem herum, das sich mir am Anfang einer (längeren) Kurzgeschichte stellt und wo ich mit medizinischen Wissen nicht so recht weiter weiß. ::)
Meine Protagonistin hat ein Tattoo, das ihr gegen ihren Willen gestochen wurde (sie war gefesselt oder bewusstlos, aber ist für die Frage ja eigentlich unwichtig) und deren magische Wirkung sie ziemlich behindert (genauer gesagt, blockiert es ihre eigenen, magischen Fähigkeiten). Sie will es deshalb um jeden Preis loswerden, um wieder voll einsatzfähig zu sein.
Zurückbleibende Narben sind meiner Prota dabei relativ egal, ich habe aber auch noch nicht endgültig entschieden, wo sich das Tattoo befinden soll. Ich dachte aber an eine Stelle, die auch voll bekleidet noch offen sichtbar ist, wie z.B. den Hals oder sogar das Gesicht. Aber könnte man das Ding dann überhaupt entfernen, ohne meine Prota in Lebensgefahr zu bringen?
Wobei sie das wohl auch nicht daran hindern würde, es zu versuchen ...

Die Welt ist mittelalterlich, Laserbehandlung kommt also nicht in Frage und mir wäre es auch lieber, wenn es wesentlich schneller ginge ...
Ich dachte daran, dass ein Helfer ihr die entsprechende Hautstelle abzieht/rausschneidet und die Wunde anschließend kauterisiert wird.
Oder würde es reichen, die entsprechende Hautstelle ,,nur" zu verbrennen, ohne die Haut vorher zu entfernen? Aber wäre damit das Tattoo auch vollständig weg? Die Farbe dürfte ja doch ziemlich tief in die Haut und das darunter liegende Gewebe eingedrungen sein ...
Was meint Ihr, wie lange die anschließende Heilung dauern würde?
Noch eine Frage: Ich habe gelesen, dass man kein Metall zur Verbrennung verwenden sollte, aber was verwendet man denn dann?

Oder hat jemand eine Idee, was meine Prota noch anstellen könnte, um das lästige Symbol auf ihrer Haut loszuwerden? – Die Entfernung durch die Magie eines zweiten Magiers wäre mir etwas zu plump. Es darf ruhig ein wenig weh tun ...

Es wäre wirklich super, wenn jemand sich damit auskennt und mir bei dieser Sache einen Tipp geben könnte :)
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Lavendel am 03. Juni 2010, 07:16:51
Tattoos werden 1 bis 1,5mm tief gestochen, wenn ich mich nicht irre - heute. Wie sicher das bei einer archaischen Methode ist, kann ich dir natürlich nicht sagen. Aber es gibt ja genug sehr alte Techniken - von den Skythen oder aus Polynesien oder so zum Beispiel.
Man kann Tattoos rausschneiden. Wenn Sie dazu großflächig sind, können sie auch 'abgeschliffen' werden. Beides gibt natürlich Wunden und ist in einer mittelalterlichen Welt ziemlich lebensgfährlich, schon allein wenn man an die Infektionsgefahr denkt. Es kommt dann natürlich darauf an, in welchem Kulturkreis die Geschichte spielt. Die Araber im 14. Jahrhundert oder so hatten wohl etwas bessere chirugische Techniken, als die Franken, denke ich. Da gibt es sicher Quellen drüber. Die Hygienische Situation ist halt trotzdem nicht die beste - was natürlich nicht heißt, dass man es nicht überleben kann.
Ich denke, auf der Wange oder auf der Stirn allein das rausschneiden am wenigsten gefährlich, denn da laufen nicht so große Adern wie im Hals Der Großvater von meinem Freund hat sich in Kriegsgefangenschaft was 'dazuverdient', indem er mit anderen gewettet hat, er würde sich eine Stricknadel durch die Wange stechen. Hat er dann auch mehrmals getan ...
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Romy am 03. Juni 2010, 14:33:37
Hi Lavendel!

Danke für die Antwort. :)
Ja stimmt, diese Stricknadel-Geschichten habe ich auch schon gehört. Es wäre dann wohl am Besten, wenn ich die Wange als Ort nehmen würde ... Oder vielleicht doch den Hals? Wenn es nicht direkt an der Kehle wäre, sondern eher an der Seite, müsste das doch (theoretisch) gehen  :hmmm:

Ich muss wohl heute Abend noch mal ein wenig tiefergehende Recherche über frühzeitliche Tattoos betreiben, vielleicht hilft mir das dann bei der Frage, wie man sie entfernen kann ...
Ach blöd, ich wollte die Geschichte diese Woche eigentlich noch anfangen, aber die Tattoo-Frage hält mich ein wenig auf (darauf zu verzichten, geht aber Plottechnisch auch nicht, denn die Alternative wäre, dass meine Anta meine Prota einfach umgebracht hätte) ::)

LG Romy
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Sprotte am 03. Juni 2010, 14:59:05
In "Gladiator" hat Maximus sein SPQR ziemlich blutig vom Oberarm geschabt. Wenn man nur tief genug kratzt, wird das - wenn Narbenbildung sekundär ist. Für eitle Leute ist das nichts. Bitte nicht ausbrennen! Damit fabriziert man den besten Nährboden für einen Wundbrand.
Früher sind auf Schlachtfeldern und in den Notlazaretten mehr Leute am Wundbrand nach Ausbrennen als an normalen Verletzungen gestorben.
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Romy am 03. Juni 2010, 15:07:49
Oh, gut das Du das sagst.  :o Ich dachte, mal irgendwo gelesen zu haben, dass ausbrennen bzw. kauterisieren gerade dazu gut wäre (nach mittelalterlich beschränkten Standarts), um Wundbrand zu verhindern.
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Sprotte am 03. Juni 2010, 15:15:08
Wenn Du eine Fleischwunde hast, ist das schon mal eine Verletzung, die den Körper strapaziert und eine Schleuse für Keime ist. Kauterisieren ist nichts anderes, als eine zweite Wunde in diese erste zu setzen, die womöglich noch tiefer hinein Gewebe zerstört und somit eine zweite Schleuse darstellt. Wunde vergrößert, abgestorbenes Gewebe bis in die Tiefe durch Verbrennung. Keine gute Idee.
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Volker am 03. Juni 2010, 16:01:13
Zitat von: Sprotte am 03. Juni 2010, 14:59:05
Bitte nicht ausbrennen! Damit fabriziert man den besten Nährboden für einen Wundbrand.
Kauterisieren wird dazu genutzt, die Blutungen durch "Verschweißen" der Blutgefäße zu stillen - das Opfer also erst einmal am Verbluten zu hindern.
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Kuddel am 03. Juni 2010, 16:07:05
Volker war schneller. So ein Käse. Das Ausbrennen war nur zum Verschließen.

BTW: 40 % der großflächigen Verbrennungsopfer sterben heutzutage nicht an den Verbrennungen, sondern an Unterkühlung. Erstens durch zu viel Kühlen der Ersthelfer und zweitens ist der Schutzmantel des Körpers verletzt und hält die Wärme nicht sonderlich gut.

Beim Hals an der Seite wäre ich auch vorsichtig. Die Hauptschlagadern befinden sich etwa 2 cm neben der Kehle und an der Seite befinden sich einige Muskeln.

Liebe Grüße,
Kuddel
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Romy am 03. Juni 2010, 22:04:03
Okay, Ihr habt mich überzeugt. Das mit dem kauterisieren lasse ich dann wohl doch besser  ;)

Also bin ich doch wieder beim rausschneiden oder abschaben. Rausschneiden ginge sicherlich schneller, oder? Dann würde ich dazu tendieren ::)

@ Kuddel: Das sind gute Argumente gegen den Hals. Vermutlich nehme ich dann wirklich die Wange. Da kann ja eigentlich nicht so viel passieren.
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Lynn am 03. Juni 2010, 22:10:18
Zitat von: Romilly am 03. Juni 2010, 22:04:03
@ Kuddel: Das sind gute Argumente gegen den Hals. Vermutlich nehme ich dann wirklich die Wange. Da kann ja eigentlich nicht so viel passieren.

Besonders viel 'Fleisch' hast du bei der Wange aber auch nicht. Vorsicht, dass du nicht plötzlich in der Mundhöhle bist.  :hmhm?:
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Aidan am 03. Juni 2010, 22:26:31
Du solltest vielleicht auch bedenken, was für Folgen das Ganze haben wird, zum Beispiel Bewegungseinschränkungen, Narbengewebe, was sich verzieht und damit für eine verkrampfte/eingeschränkte Mimik sorgt und ähnliches. Hals halte ich für sehr gefährlich.

Wie groß soll das Tatoo denn sein? Könnte es sonst eventuell auch an der Hand, zum Beispiel im Ballenbereich sein, wo du immerhin etwas Polster hast und es auch gut sichtbar ist.
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Romy am 04. Juni 2010, 02:28:54
Nachdem ich gerade mit dem Lineal vor dem Spiegel stand und meine eigene Wange vermessen habe (;D) stelle ich mir als Größe ca. 5qcm vor. Wenn es nicht auf der Wange wäre, würde ich bis ca. 7qcm gehen.
Wie dick ist denn die Haut bzw. das Gewebe da an der Wange? Weiß das jemand? So 1-2mm Haut müsste man ja schon in die Tiefe rechnen, um das Tattoo loszuwerden und ein Loch in der Wange wäre wirklich ungünstig ...  :P

Mir kam gerade noch der Gedanke, das Tattoo auf der Brust oder im Dekolleté -Bereich anzubringen. Das ist zwar eine Stelle, die man recht gut verstecken kann, aber für eine Frau trotzdem ziemlich unangenehm, um da rumzuschnippeln - ich meine vor allem psychisch.
Aber der Hals geht mir auch immer noch nicht aus dem Kopf. Wie wäre es denn im Nacken?

Den Handballen würde ich lieber vermeiden. So was habe ich schon mal in einem Roman gelesen und in einem eigenen Roman von mir, hat auch noch jemand ein unliebsames Brandzeichen an der Stelle. Die Stelle (oder die Hand allgemein) ist irgendwie klassisch für solche Sachen. ::)
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Kati am 04. Juni 2010, 14:20:11
Ich habe zwar jetzt nicht wirklich Ahnung von so was, aber im Nacken liegen die Knochen doch recht dicht unter der Haut, oder?
Die Wange ist übrigens wirklich eher ungünstig, da man da, wie Lynn schon sagte, sehr aufpassen muss, dass man nicht zu tief schneidet. Da ist der Handballen oder der Brustbereich sicherlich günstiger.

LG,

Kati
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: zDatze am 04. Juni 2010, 14:40:13
Falls es bei dir die Möglichkeit dazu gibt ... kommt für dich denn die Option in frage, es weg zu ätzen?
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Calysta am 04. Juni 2010, 16:25:55
Ich habe ein bisschen herumgeforscht, was man im Mittelalter zum äzen nahm. Ich kam auf Vitriolöl, das seit dem 8. Jahrhundert bekannt ist. Es wird aus natürlich vorkommenden Sulfaten, wie Chalkanthit  oder Alaun gewonnen. Früher haben Alchemisten ihre Experimente mit dem Zeig gemacht, bis es im 16.Jahrhundert zu Schwefelsäure kultiviert wurde. Aber ich denke, dass das passen müsste. Es ist zumindest sehr, sehr stark äzend und leider auch hochgradig giftig. Vielleicht sollte deine Prota ihr Tattoo lieber auf eine andere Stelle setzen, wo man es "leichter" abschleifen kann. Wie wäre es mit den Armen? Nicht unbedingt die Arminnenseite (zu viele wichtige Aterien), aber außen könntest du es großflächig auftragen. Das wird dann zwar eine gigantische Narbe, aber wenn ihr das nichts aus macht, dass kann sie es sogar vom Fleisch schneiden. Wird zwar dann ziemlich blutig (und sie muss wegen Entzündungen aufpassen), aber sie muss sich nicht vergiften :)
Ich hoffe ich konnte helfen.
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Moa-Bella am 04. Juni 2010, 22:54:37
Muss man die Tätowierung grunsätzlich entfernen oder reicht es, die Haut soweit zu entstellen, dass sie kaum noch vorhanden ist? Allgemein finde ich die Idee mit dem Brustbein ganz gut, das könnte mit den Knochen ganz praktisch sein. Ich würde das Tattoo wegkratzen, dabei kann man die Größe der Wunde auf die tatsächliche Größe des Tattoos reduzieren und man muss nicht die ganze Haut entfernen sondern nur die Schicht, in die das Tattoo vordringt. Eine andere Möglichkeit wäre eben Säure. Spontan würde mir Salzsäure einfallen, aber wie schnell das geht, weiß ich nicht. Sie ist auf jeden Fall ätzend, je nach Konzentration müsste man vielleicht immer wieder Säure auftragen und abwaschen um das in einem langen Prozess wegzuätzen, aber ich kenne mich da wirklich nicht aus.
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Romy am 05. Juni 2010, 01:24:52
@ Calysta: Das mit dem wegätzen klingt interessant - was genau heißt denn giftig? Könnte es sie (kurzfristig oder längerfristig) umbringen, oder längerfristig ihre Gesundheit beeinträchtigen?

Gerade hat Wikipedia mir gesagt, dass Vitrioöl ein veralteter Begriff für Schwefelsäure sei ... Hm.  :hmmm: Aber das mit dem Ätzen gefällt mir wirklich gut. Meine Prota ist ja Magierin und ich kann Ihr gut Erfahrung mit Alchemie andichten, bzw. sie hat sich verstärkt der Alchemie zugewandt, nachdem ihr die Magie genommen wurde. Dazwischen liegen immerhin 2 Jahre. - Das würde es jedenfalls gar nicht so unwahrscheinlich machen, dass sie sich solchen Mitteln auskennt und dazu greifen würde.  :hmmm:

Zitat von: Calysta am 04. Juni 2010, 16:25:55
Vielleicht sollte deine Prota ihr Tattoo lieber auf eine andere Stelle setzen, wo man es "leichter" abschleifen kann.
Sie hat sich die Stelle ja nicht selbst ausgesucht, sondern die Anta hat das gemacht ;) Und die hat logischerweise eine fiese Stelle gewählt, wo es auch nicht so sonderlich bequem sein würde, das Tattoo wieder zu entfernen ... Die Anta wollte sie nicht umbringen, aber halt sicher gehen, dass die Prota auf längere Sicht keine Gefahr für sie darstellt. Es wäre unrealistisch, wenn sie was Naheliegendes wie Arme oder Beine gewählt hätte, am Besten mit viel Fett oder "nur" Fleisch drunter ... Da muss ich irgendwie die Waage finden, zwischen der Fiesheit meiner Anta und einer Stelle, die meine Prota bei der Entfernung nicht umbringt

Was mir nach längerem Überlegen noch an der Wange missfällt ist, dass man die Wunde anschließend so schlecht verbinden kann, Pflaster gibt es schließlich noch nicht ::)
Momentan gefällt mir Brustbein oder Stirn ganz gut. Bei beiden sind Knochen drunter und man könnte nach der Entfernung mehr oder weniger gut einen Verband anlegen.

Puh, ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig wäre, erst mal eine geeignete Stelle für das Ding zu finden ...  :seufz:

Zitat von: Moa-Bella am 04. Juni 2010, 22:54:37
Muss man die Tätowierung grunsätzlich entfernen oder reicht es, die Haut soweit zu entstellen, dass sie kaum noch vorhanden ist?
Über die Frage habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Eigentlich sollte es reichen ... Wie ist denn das, wenn man eine Verletzung direkt über einem Tattoo hat? Wenn die Haut verheilt, wächst dann auch das Tattoo wieder nahtlos zusammen?
Hm naja, ich könnte mir vorstellen, dass es da unterschiedliche Fälle gibt. Ich denke, ich werde nicht darum herum kommen, dass Ding zumindest teilweise zu entfernen, schon allein, weil meine Prota gerne auf Nummer sicher gehen will.
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: et cetera am 05. Juni 2010, 08:23:54
Das ist vielleicht eine dumme Frage, aber ginge es, dass sie das Tattoo durch ein weiteres Tattoo ergänzt und ihm dadurch die Zauberkraft nimmt? Oder ginge es, dass sie einmal mitten durch schneidet, so dass sich zwar eine Narbe bildet und damit das Tattoo unbrauchbar wird, sich aber keine großflächige Wunde bekommt?

Ich gebe aber zu, dass die Idee mit dem wegätzen dramatischer ist  ;)
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Lomax am 05. Juni 2010, 18:20:05
Zitat von: Romilly am 05. Juni 2010, 01:24:52Über die Frage habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Eigentlich sollte es reichen ... Wie ist denn das, wenn man eine Verletzung direkt über einem Tattoo hat? Wenn die Haut verheilt, wächst dann auch das Tattoo wieder nahtlos zusammen?
Das war auch mein erster Gedanke, als ich gerade deine Beschreibung gelesen habe - wenn es nicht um das Tattoo und dessen "ästhetischen Eindruck" an sich geht, sondern um die magische Wirkung, dann reicht es vielleicht, wenn einfach das magische Symbol zerstört wird, egal, was danach noch davon sichtbar ist. Ich meine, ein magischer Kreis ist ja auch dann gebrochen und wirkungslos, wenn irgendwo eine winzige Lücke von 1 cm klafft, selbst wenn die restlichen 8m Kreislinie noch wunderbar zu sehen sind. ;D
  In dem Falle läge es nahe, einfach eine nette, dicke Narbe quer durch das Tattoo zu ziehen. Dazu reicht ein sauberer, aber nachdrücklicher und tiefer Schnitt. Und, nein, wenn da echtes Narbengewebe ist, dann wächst da drin kein Tattoo mehr nach. ;) Und selbst wenn die Narbe schmal ist, bleibt trotzdem zumindest ein kleiner Streifen zerstört, und das müsste für ein magisches Zeichen eigentlich reichen ... Aber wie auch immer, die Dicke der Narbe kann man ja beeinflussen, und auf jeden Fall dürfte so ein narbenbildender Schnitt immer weniger gefährlich sein als eine großflächige Abschabung oder Verätzung der Haut zwecks vollständiger Entfernung.

Hm, da fällt mir ein: So ein magischer Kreis ist ja eigentlich schon dann zerstört, wenn er unbeschädigt ist, aber nur irgendwas drüberliegt, das ihn durchbricht - also wäre womöglich eine Unterbrechung des Tattoos nicht die einzige Lösung, sondern schon eine Störung ausreichend - also beispielsweise, wenn sie das Tattoo weitertätowieren und in ein anderes, nichtmagisches Zeichen ändern lässt. Ein paar Linien zufügen, die verbinden, was in der Magie nicht verbunden gehört, und schon erkennt der störende Dämon sein Siegel nicht wieder und behelligt deine Protagonistin nicht mehr  :hmmm:
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Grummel am 05. Juni 2010, 18:33:14
Ich habe auch noch einen. Ich meine, es ist ein magisches Tattoo. Bei mir würde man ein wenig sparen und in der nächsten größeren Stadt einen magischen Ramschladen ansteuern, welcher magische Tattoos magisch entfernen kann. Das ist natürlich schweineteuer, der Besitzer läßt es von einem Lehrling machen, was dazu führt, dass es unglaublich weh tut und anschließend eine fiese Narbe zurück bleibt. Wie er es gemacht hat ist dann eigentlich egal. Vor Allem ist es dann auch egal wo es war. Wenn es am Gesäß rum tattoot könnte man noch glaubhaft eine wochenlange Sitzblokade einbauen. :hmmm:
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: zDatze am 05. Juni 2010, 19:09:52
ZitatWie ist denn das, wenn man eine Verletzung direkt über einem Tattoo hat? Wenn die Haut verheilt, wächst dann auch das Tattoo wieder nahtlos zusammen?
Nein, das Tattoo wächst nicht mehr zusammen. Das sieht dann ziemlich hässlich aus, um ehrlich zu sein. Genau genommen ist ein Tattoo nichts anderes als eine Narbe, die man noch mit ein wenig Farbe versehen hat. (Anm.: Daher ist es auch nach einer Laserbehandlung noch leicht sichtbar.)
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Romy am 06. Juni 2010, 01:21:02
Also über das weiter"malen" habe ich heute mal nachgedacht. Aber ich glaube, das bringt es nicht. Das Symbol ist ja immer noch da, auch wenn es ausgeweitet wurde und diese Lösung wär der Anta und mir auch zu leicht ;D
Okay, noch eine "ernsthafte" Erklärung: Ich habe mir das so gedacht, dass das Tattoo von jemandem gemacht wurde, der sich auf magische Tattoos versteht (vielleicht war es meine Anta sogar selbst, aber auf jeden Fall stand sie daneben und kann ihre Magie in den Tätowierungsprozess mit "eingespeist" haben).
Meine Prota hat nach ihrer Freilassung leider keine solch kundige Person in der Nähe. Sie könnte das Tattoo auf gewöhnliche, unmagische Art erweitern lassen, aber auch wenn sie ganz genau denselben Farbton hinbekäme, würde sich das magische Zeichen davon gar nicht beeindrucken lassen ;)

@ Grummel: Netter Vorschlag ;D
Magische Entfernung hatte ich aber schon ausgeschlossen. Nächstgrößere Stadt ist auch schwierig, weil das die Hauptstadt des Landes wäre und von dort wurde meine Prota verbannt, nachdem sie ihr hübsches Tattoo gekriegt hat und solange sie so wehrlos ist, wird sie sich nicht dorthin zurück trauen.
Joa und sich das Ding selbst weg-/verätzen kann sie auch, bzw. zumindest die nötige Säure dafür beschaffen oder herstellen, sie kennt sich ja einigermaßen mit Alchemie aus.
Ich selbst werde da wohl noch mal genauer recherchieren müssen, aber nun bin ich ja auf der richtigen Spur. :)

Also ja, ich denke mal, es reicht ein Stück des Tattoos zu entfernen. Das wird meine Prota dann wohl erst mal tun. :D
Und eventuell lasse ich sie darüber nachdenken, sich nach bestandener Mission, wenn sie sich in Ruhe auskurieren kann, das komplette Ding wegzuätzen. Aber das ist dann nach dem Ende der Geschichte und interessiert mich dann nur noch peripher ;D

Ich muss da noch mal drüber schlafen, aber ich glaube, so mache ich das :)
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Tokanda am 06. Juni 2010, 11:12:36
Noch eine kleine Anregung, auch wenn du dich schon entschieden hast.  ;)
Wie wäre es, Schwächen in Stärken zu verwandeln? Deine Prota findet heraus, dass eine Veränderung bzw. Erweiterung des Tatoos und die Anwendung eines alchemistischen Tricks die lähmende Magie des Tatoos verwandelt. Und sie daraufhin ihre magischen Fähigkeiten wieder nutzen kann, die durch das ganze Prozedere sogar noch stärker wurden. Nur so ein Gedanke...


Was die Körperpartie für das Tatoo angeht, ich würde den Hals wählen. Ich glaube, dass die meisten Menschen automatisch nervös werden, wenn es ihnen "an den Kragen geht". Und das würde eventuell die Dramatik dieser "Operation" erhöhen, der Leser leidet mehr mit, da er weiß, dass ein Fehler an dieser Körperstelle unter Umständen fatale Konsequenzen hat.   :snicker:
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Calysta am 06. Juni 2010, 11:31:10
ZitatDas mit dem wegätzen klingt interessant - was genau heißt denn giftig?
Also, nach chemienet läuft es mit der Schwefelsäure so:
Zitat
Schwefelsäure ist eine starke Säure und sehr gefährlich: Sie ruft schmerzhafte Verätzungen der Haut hervor. Konzentrierte Schwefelsäure zerstört fast alle organischen Stoffe (Haut, Papier, Holz, Zucker, Textilien, etc.). Von diesen Stoffen bleibt nur schwarzer Kohlenstoff übrig.
Außerdem, wenn man nicht gerade seinen Arm abäzen will, ist es krebserregend. Aslo wird deine Prota eher langsamer dahinsichen. Allerdings, wenn sie eine Heilerin ist(heilende Magie besitzt/anweden kann), dann würde ich ihr fast zutrauen, dass sie das Gift und die Krebszellen in ihrem Körper binden kann.
Wäre das eine Idee?
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Romy am 07. Juni 2010, 01:19:13
@ Tokanda: Über die ganze Sache mit dem weitermalen, dass es die Wirkung aufhebt, oder ihre Magie sogar verstärken könnte etc. habe ich schon nachgedacht und das schmeckt mir alles nicht.  :-\ Es wäre irgendwie zu leicht. Das Tattoo muss einfach ab. Dann ist das alles ja auch viel dramtischer ;)
Was Du über den Hals sagst stimmt. Eigentlich war es ja auch so gedacht, dass es eine Gratwanderung werden soll, ob es gut geht oder nicht. Und wenn ich eh nicht alles entfernen lasse, sondern nur ein Stück, dann braucht es ja auch nicht genau das Stück über der Halsschlagader sein.

Ach blöd, ich kann mich einfach nicht entscheiden :-/

Zitat von: Calysta am 06. Juni 2010, 11:31:10
Außerdem, wenn man nicht gerade seinen Arm abäzen will, ist es krebserregend. Aslo wird deine Prota eher langsamer dahinsichen. Allerdings, wenn sie eine Heilerin ist(heilende Magie besitzt/anweden kann), dann würde ich ihr fast zutrauen, dass sie das Gift und die Krebszellen in ihrem Körper binden kann.
Wäre das eine Idee?

Das ist eine wirklich gute Frage, ob sie das kann   :hmmm:

Ich habe gerade mal ein wenig im Netz gestochert, um herauszufinden, wie tief die Säure eindringen kann. So richtig konkrete Angaben habe ich nicht gefunden, das hier ist noch das Beste:
Befund Hautverätzung (http://www.apotheken-umschau.de/extern/xipolis/article?werkId=bgesundheit&artikelId=200011100)
ZitatBefund: Die verätzte Haut ist stark schmerzhaft, gerötet und geschwollen. Bei schweren Verätzungen können alle Hautschichten und auch tiefer gelegenes Gewebe betroffen sein.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Säure wirklich schwer zu dosieren ist. In der Fläche scheint sie sich ja nicht sehr weit auszubreiten, sorgen macht mir eher die Tiefe der Wunde, die entstehen könnte ... Das schreckt mich dann doch ab.
Gut, ich kann in der Geschichte behaupten, dass meine Prota weiß, was sie tut. Aber wenn sie zu solch (eher ungewöhnlichen) Mitteln greift, muss ich das wohl auch etwas genauer beschreiben und ich stelle mir gerade vor, ein Mensch, der sich wirklich mit so was auskennt, könnte meine Geschichte lesen ... und wird mich vermutlich auslachen  :P

Ich glaube, ich lasse das mit der Säure doch besser bleiben und greife einfach doch zum Messer. Warum muss ich auch immer so um die Ecke denken ;D
Titel: Re: Tattoo-Entfernung
Beitrag von: Romy am 10. Juni 2010, 00:34:19
Ich habe mir über die Sache noch mal Gedanken gemacht und noch mal nachgeforscht, wo genau die Halsschlagadern und Muskeln im Hals verlaufen. Da findet man bei der Google-Bildersuche einige aufschlussreiche Bilder :D
Ich habe mir das nun so gedacht, dass das Tattoo sich doch am Hals befindet (rechte Seite, ca. 7x7cm groß). Um die magische Wirkung aufzuheben, genügt es ein Stück zu entfernen. - Meine Prota ist gebildet und kennt sich auch mit Anatomie relativ gut aus, also zeichnet sie mit Hilfe eines Spiegels genau das Stück auf, das ihre Helferin (die diesbezüglich weniger gut gebildet ist, dafür nicht sonderlich zimperlich) rausschneiden kann, ohne meine Prota direkt umzubringen, oder allzu große, bleibende Schäden zu hinterlassen.
Dieses Stück (ca. 2mm dick) entfernt die Helferin dann also erfolgreich und meine Prota bekommt ihre Magie zurück. :D
Ich muss mir noch überlegen, ob ich Ihr eine betäubende Droge gebe, um die Schmerzen besser zu überstehen. Sie hat da ganz bestimmt irgendwas in ihrem Giftschränkchen  :hmmm:

Vielen Dank Euch allen für die Hilfe und die zahlreichen Denkanstöße :gruppenknuddel: