Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Coppelia am 21. Juli 2009, 08:01:15

Titel: Eure Frühwerke
Beitrag von: Coppelia am 21. Juli 2009, 08:01:15
Wie gesagt bin ich nicht neugierig und würde trotzdem gern wissen, was eure Frühwerke waren und was darin so Lustiges passiert ist. Wenn es euch peinlich ist, müsst ihr es natürlich nicht erzählen. Mir ist es nicht peinlich und daher mache ich mal den Anfang. Ich erzähl jetzt aber wirklich nur die relativ frühen und unterhaltsamen Sachen ...

Angefangen hat alles mit Homers Ilias. Ich habe Fanfiction zur Ilias geschrieben und wusste noch nicht einmal, was Fanfiction ist. Damals war ich 9 Jahre alt und habe in ein Schulheft die Geschichte über Euthoos, den tapferen Krieger, geschrieben - so hieß der Text. Es ging darin um einen Griechen, der vor Troja kämpfte, und sich mit einem anderen Krieger namens Johny anfreundete. Zugegeben, das ist kein übermäßig iliastauglicher Name. Außerdem spielte eine Person namens "der König" eine Rolle. Da in der Ilias sehr viele Könige vorkommen, kann ich leider nicht sagen, welcher gemeint war. Eigentlich ging es in der Geschichte vor allem um Pferde, weil ich damals einen Pferdefimmel hatte. Es passierten auch sonst allerlei sinnfreie Episoden, z. B. wurde Euthoos zum stellvertretenden Heerführer der Griechen bestimmt (seine Autorität konnte er allerdings nicht recht durchsetzen, weil niemand Lust hatte, unter seinem Kommando zu kämpfen). Oder er übernachtete im Freien und wurde von einem Löwen auf einen Baum gejagt. Oder er schlich sich ins trojanische Lager, um den Feind auszuspionieren. Bei alldem konnte Euthoos allerdings nicht viel passieren, weil er - wie Odysseus, daher hatte ich es wohl - von der Göttin Athene geschützt wurde, die ihn immer rettete, wenn er wieder richtig in der Tinte saß. Als ich keine Lust mehr auf die Geschichte hatte, brachte ich Euthoos einfach um. :)

Dann habe ich noch eine andere Geschichte, auch über die Ilias, geschrieben, diesmal über einen Krieger namens Leukos. Weil ich ja aus der Geschichte von Euthoos sooo viel Übung hatte, habe ich sie diesmal viel ernster und engagierter geschrieben, weswegen sie auch viiiiiel peinlicher ist. ;D Die meisten VIPs aus der Ilias kamen vor, und ich wollte dringend ihre inneren Konflikte und den ganzen Schmarrn ausführen. Nun ja, so geriet auch Leukos in Situationen, aus denen ihn keine Göttin retten konnte. Er musste sich z. B. als Trojaner ausgeben, freundete sich dort mit Deiphobos an und musste gegen seine eigenen Leute kämpfen ... dann bekam er einen Fluchtweg angeboten und musste seine neuen Freunde verraten ... ja, das war alles voll tragisch und so. :P Übrigens kam in dem Roman auch Beethoven vor, von dem ich ein Fan war, und er hörte irgendwann auf, als Leukos' bester Freund Koftorosos (schon wieder so'n toller Name) im Sterben lag und ich nicht wusste, was ich dagegen unternehmen konnte. :hmmm:

Ich hatte noch eine Menge andere Iliasgeschichten, aber die hatte ich nie aufgeschrieben, weil ich damit warten wollte, bis ich besser schreiben kann --> vernünftige Selbsteinschätzung.

Nachdem Beethoven im Leukos-Roman schon einen Gastauftritt hatte, hab ich danach ne ganze Menge Kram aus dem Leben von Beethoven geschrieben. Damit kannte ich mich damals gut aus und bin überhaupt nicht vor historischen Themen zurückgeschreckt. ;D Wenn ich diese Leichtigkeit doch noch hätte ... na gut, die tollste Geschichte über Beethoven war garantiert "Beethoven als Pferd", wo alle Personen aus Ludwigs Leben Pferde waren! An der Geschichte hab ich ziemlich lange geschrieben und war sehr stolz auf sie. Anstatt zu musizieren, liefen diese Pferde freiwillig Dressurübungen. Ich kann mich noch recht genau an alles erinnern und hab es auch noch. Reichlich schräg ... fertig geworden bin ich damit aber auch nicht. Beethoven selbst war ein zottiges kleines schwarzes Pferd mit ganz vielen Brandnarben ... ich seh ihn noch vor mir. Natürlich hatten alle Leute auch Pferdenamen, Beethoven hieß "Schwarzer".
Aber lassen wir das ...

Aus der Beethoven-Zeit hab ich auch noch eine Geschichte über seinen Sekretär geschrieben, Anton Schindler.
Und eine Geschichte über ein Klavier (Tobias) und eine Bachtrompete (Becky), die ihren früheren Besitzer suchen. Diesen Roman hab ich als erstes an Verlage geschickt. ::) Seltsam, dass er nicht gedruckt wurde.
Erwähnenswert ist auch eine Story über eine gewisse Familie Oberdröhn: 19 Personen befanden sich in dieser Familie, und alle spielten ein bestimmtes Musikinstrument (bis auf den Schäferhund). Probleme traten auf, als 3 prominente Komponisten von den Toten auferstanden und sich bei Oberdröhns einquartierten. Wegen Platzmangels (kein Wunder bei 19 Personen) mussten sie auf der Toilette wohnen, daher hat die Geschichte auch den Titel "3 Meister auf dem Klo". Mein Vater hat dazu sogar mal ein Lied gedichtet ... aber das lasse ich jetzt mal. ;D

Dann kam meine Hoffmanns-Erzählungen-Phase. Diese Werke sehe ich schon nicht mehr so recht als Frühwerke an, sie waren auch schon durchaus durchgeplant und gar nicht völlig albern und sinnfrei. In ihnen kamen die Figuren aus der Oper vor, bei denen ich meist irgendwas weitergesponnen hatte.
So kam es, dass eine davon z. B. eine Art Light-Version von "Der Sandmann" war, die seltsamerweise aus der Sicht einer Muse erzählt wurde, die Hoffmann heimsuchte.
Es gab auch eine Geschichte darüber, wie Giulietta von einem Schwarzmagier zur Prostitution gezwungen wurde. Weil mich in meinem zarten Alter (13 oder so) das Thema überforderte, hab ich die Story dann irgendwann aus der Sicht ihres ersten Kunden geschrieben, der in der Gegend rumreiste und total absurde Dinge erlebte, die alle damit zusammenhingen, dass Leute Handel mit dem Teufel geschlossen hatten.
Meine beste Geschichte aus der Zeit spielte in der Oper selbst, wo alle Personen "lebendig" waren, und sie betraf Textänderungen an der Oper! Ja, wirklich wahr! Wie die Textänderungen die Personen beeinflussten und zu welchem Chaos das führte. Es war irgendwie eine komplexe Geschichte, in der unter anderem jemand in eine Elster verwandelt wurde, sodass er die anderen Leute nicht mehr warnen konnte. Die Muse (s. o.) war nun die Antagonistin.
Die erste und die letzte Geschichte hatte ich fertig. Man muss auch sagen, dass ich noch wirklich VIELE andere Geschichten angefangen und zum Teil auch fertig geschrieben hatte, aber es fällt mir schon richtig schwer, mich daran zu erinnern, obwohl ich sie noch habe.
Tja.

Eine Art neue Ilias-Version hatte ich damals auch noch geschrieben. Da fing alles in einem fiktiven Land namens Espumanien an, wo ein Krieg durch eine Theateraufführung entstand: Ein charmanter Ersatzschauspieler aus dem Ausland war eingestellt worden, der der Königin den Kopf verdrehte. Als sie ihren Mann verließ, um ihm nachzulaufen, brach ein Krieg aus! Ich habe allerdings nur den ersten Teil dieser epischen Trilogie *hüstel* fertig geschrieben, er hieß "Der Heuschreckenkönig". Das Ganze war sicher durch "Die schöne Helena" von Offenbach inspiriert. Richtige Fantasy war es nicht, dazu fehlten die typischen Elemente, da ich noch nicht wusste, was Fantasy ist. Daher habe ich für diesen Roman auch die erste schlechte Kritik bekommen ... :P Obwohl er damals für mein Alter wohl gar nicht schlecht war.

Irgendwie kam ich dann mit ca. 14/15 über den Schwarzmagier in Hoffmanns Erzählungen auf die Fantasy. Aber auch wenn es da viele lustige Dinge über schrottigen Müll zu erzählen gibt, geht es ja nur um echte Frühwerke. ;D Daher hör ich mal auf. Wenn mir noch was einfällt, was unbedingt erwähnenswert ist, ergänze ich es.

Jetzt seid ihr dran!!
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Alaun am 21. Juli 2009, 08:13:18
Hallo, jetzt aber nochmal im richtigen Thread!

Ich erinnere mich an schwurbelige Kurzgeschichten mit Pferden in horrenden Mengen und Vampiren, die kleine Vögel jagen. Es gab sogar einen Drehbuchversuch mit Vampiren, da war ich 9.

Später kamen dann Austauschülergeschichten über Mädchen, die ein Jahr in Amerika verbringen und danach eine Umweltaktivistin in pubertären Nöten (da war ich so 12,13 und der Kampf um Gorleben war bei uns um die Ecke in vollem Gang)  ;D

Danach kam lange Zeit nichts, bis ich dann anfing, gruftiöse Lyrik zu verfassen (muss daran gelegen haben, dass ich "Deine Lakaien" gehört habe bis zum Umfallen).

Erst während des Studiums habe ich dann wieder ernsthaft angefangen, Prosa zu schreiben. Als Musikwissenschaftlerin natürlich eine Geschichte, in der ein junger Musikwissenschaftler ein Autograph findet, das beweist, dass Schubert doch schwul war. Mein Prof war begeistert von meiner Theorie  ;D


Liebe Grüße,
*Alaun
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Angelus Noctis am 21. Juli 2009, 08:40:34
Hallo!

Dann will ich auch mal. Peinlich sind mir meine ersten Versuche überhaupt nicht. Schließlich fangen doch die meisten klein an. Und die Sprache ist ein Instrument, dessen Bedienung sich nicht von heute auf morgen erlernen lässt.

Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals FanFiction geschrieben zu haben, höchstens insoweit, wie man die Fortsetzung einer Kurzgeschichte als FanFiction bezeichnen kann ...

Zuerst gab es eine Zeit mit vielen, vielen Gedichten, von denen die meisten mittlerweile verschollen sind (und ich persönlich halte das auch für besser :snicker:). Immer wieder waren zwischendurch auch mal Kurzgeschichten dabei.

Dann hatte ich eines Tages - da war ich knapp 14 und hatte gerade mein drittes Stephen-King-Buch gelesen ("Es") - die Idee zu einem Roman. Mir gefiel die Idee, nicht nur einen Prota zu haben, sondern eine Gruppe von Jugendlichen etwas erleben zu lassen.
Mit Feuereifer stürzte ich mich auf die Geschichte. Einen Monat später war sie fertig, sogar auf dem Computer geschrieben (das war ganz kurz nach der Wende, und ich als Ossi hatte einen KC 85/4 von VEB "Wilhelm Pieck" Mühlhausen - um das Textverarbeitungsprogramm von Datasette zu laden, konnte schonmal eine gute halbe Stunde vergehen :rofl:), und umfasste unglaubliche dreißig (!) Seiten. Mann, war ich stolz!

Einige Monate später habe ich aus einem wirklich finsteren Albtraum, den ich hatte, eine Geschichte gemacht, eine Endzeitstory inklusive explodiertem Kernkraftwerk. ;D

Dann folgten wieder viele Gedichte, mittlerweile in freier Form und nicht mehr in Reimen. Ich hatte nämlich in der Schule etwas von Günter Kunert gehört, von dem ich bis heute nicht loskomme. (Seine Gedichte sind großartig, aber das nur nebenbei.)

Tja, und während der ganzen Zeit nahmen auch schon die allerallerersten Anfänge meines Fantasyprojekts Gestalt an.

Oh, ich habe meinen SF-Roman vergessen! Vor Sinclair und King hatte ich eine lange SF-Phase. Zu dieser Zeit habe ich so ziemlich alles an Zukunftsromanen verschlungen, was in DDR zu kriegen war, unter anderem auch jede Menge von Stanislaw Lem. Der inspirierte mich zu besagtem Roman, der bis heute als "Unvollendeter" mit immerhin 50 Computerseiten und zusätzlich ca. 60 handschriftlichen in der Schublade lauert. Ich glaube zwar nicht, dass ich ihn jemals reanimieren werde, aber wer weiß das schon? ;)

Liebe Grüße!
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Wilpito am 21. Juli 2009, 09:03:00
Wow, was seid ihr alle früh angefangen...

In dem Alter hab ich auch geren Geschichten erfunden, aber damals gab es noch keien Computer und meien Handschrift war ziemlich unleserlich. Wenn ich mal etwas ( vor allem Aufsätze in der Schule ) geschrieben habe, so kamenAnmerkungen wir unleserlich udn Rechtschreibung 6 (**Peinlich**) dabei heraus. also gab ich auf.

Meine sogenannten Frühwerke schrieb ich dann erst mit 40 auf dem Computer und mit damals noch nicht ausgereiften Textverarbeitungsprogrammen. Mein Erstes Werk war eien SCI-Fi Abenteuer, in dem ich mich an die Welt der Darkover Romane von Marion-Zimmer-Breadley orientierte, sie verfälschet und meiene Eigene Geschichte darum herumsponn. Jonny von der Erde gewann eien Raumschiff und entdeckte den von Paranormalen Kräften gesteuerten Planeten neu, rettete die einheimische Elisabeth vor Räubern und ging gemeinsam mit ihr auf die Suche nach den Magischen Steinen. Der Faszination von erwachenden paranormalen Fähigkeiten widmete ich ein Drittel meines Buches, das zum Schluss mehr als 1000 Normseiten hatte.
Ich selbst fand die wechselnde Erzählperspektive (Der allwissende Beobachter aus der Sicht von Jonny und die Erzählung von Elisabeth als Tagebuchseiten) als besonders gut gelungen.

Trotz Rechtschreibhilfen hatten meien Texte fast halb so viele Fehler wie Wörter auf den Seiten. Die Korrekturen dauerten damit auch mehrer Monate. In meiner Euphorie es geschafft zu haben schickte ich es als provisorisch gebundenes Buch ohne Expossee an einige Verlage,... natürlich nur Absagen.

Trotz allem habe ich die Idee dieses Buches nie verworfen une habe zwischenzeitlich auch schon mal eine kürzere Neuassug des Werkes versucht.

Soweit zu meinen späten Frühwerken.
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: FeeamPC am 21. Juli 2009, 09:12:44
Mein erstes Werk habe ich in der Grundschule verfaßt, als ich gerade richtig schreiben konnte. Sorgfältig handschriftlich zu Papier gebracht, liebevoll mit Buntstiften illustriert und in Broschurform, selbstgebunden. Es waren kleine, grottenschlechte Märchen, von der ganzen Familie kommentiert mit "Ach wie süß!"
In der Folge schrieb ich später (ebenfalls grottenschlechte) sehr schwülstige Gedichte. Zwischen Schulende und heute lagen dann gut dreißig Jahre mit Kurzgeschichten (Krimi, Horros, Fantasy) und Sach-Texten. In den letzten fünf Jahren folgten dann die ersten Sachbücher.
Das erste belletristische Werk, das lang genug für einen Roman war und das ich selbst als brauchbar bezeichnen würde, habe ich erst letztes Jahr fertiggestellt. Das war dann tatsächlich ein Fantasy-Roman. Und der wartet darauf, daß ich mich zu einer Überarbeitung aufraffe.
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Churke am 21. Juli 2009, 09:35:19
Mit "Die Absahner des Wüstenplaneten" wollte ich Frank Herberts Werk um eine innovative Parodie erweitern. Hab dann irgendwann auf Seite 140 die Lust verloren und weite Teile der Story nach Tatooine verlegt.
Lude Streetwalker erinnert sich, dass Revolution in der Familie liegt, geht ins Terror-Camp (in der Wüste) und wird bei einem (gescheiterten) Selbstmordanschlag auf den Moff schwer verletzt und eingeknastet. Der Moff schickt eine Pressemeldung raus, dass Lude Streetwalker gefangen wurde, heuert den berüchtigten Kopfgeldjäger Subba Dynn an und wartet, dass Luke Skywalker auftaucht um seinen Verwandten zu retten. Die Pressemeldung hat aber auch Admiral Daala erreicht und diese erscheint mit 3 Sternzerstörern auf Tatooine, um die Operation an sich zu reißen und den ganzen Ruhm alleine einzuheimsen. Der Moff disponiert um setzt nun die Priorität darauf, Daala los zu werden. Er arrangiert, dass Lude ausbricht, Daala als Geisel nimmt und mit ihr in einem Shuttle flieht. Der perfekte Vorwand, um das Shuttle abzuschießen und Daala über den Jordan zu schicken...
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Angelus Noctis am 21. Juli 2009, 10:01:19
Zitat von: Wilpito am 21. Juli 2009, 09:03:00Wenn ich mal etwas ( vor allem Aufsätze in der Schule ) geschrieben habe, so kamenAnmerkungen wir unleserlich udn Rechtschreibung 6 (**Peinlich**) dabei heraus.
;D So ähnlich ging es mir auch. Schon in der vierten Klasse sagte meine Deutschlehrerin, ich müsse später promovieren, um meine Handschrift zu rechtfertigen. :rofl:
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Lavendel am 21. Juli 2009, 10:20:42
Johny im alten Griechenland ist echt ein Brüller ;D.

Mein erster vollendeter Roman (er sollte eine Fortsetzung kriegen, aber fertig war er trotzdem ;) ) hieß Nebel. Es ging um ein zickiges Mädchen, das zusammen mit seinem Hund durch einen gruseligen Nebel in eine andere Welt gesaugt wird. Diese Welt war sowas wie Australien auf Magisch, also eine Art Gefangenenkolonie für verbannte Verbrecher. Das Mädel traf allerdings erstmal einen sehr netten Kerl in einer Hütte im Wald, der ihr Kämpfen beibrachte (braucht man ja auch unter den ganzen Verbrechern). Dann lernte sie einen guten Freund des netten Kerls kennen, oh Wunder, verliebte sich, heiratete und kriegte ein Kind ... der Macker wurde dann irgendwie entführt oder so und sie machte sich auf die Suche, ihn wiederzukriegen. Auf der Suche wurde auch das Kind entführt (von einem Gargoyle, so eine Art Deus Ex Machina, der ihr verraten musste, wo sie ihren Macker findet und dafür das Kind mitnimmt). Ja, und dann am Ende kehrt der Sohn zurück, natürlich total sauer, dass seine Mutter ihn bei dem fiesen Gargoyle gelassen hatte, und bringt seinen Vater um. Drama, Baby.

Davor habe ich was angefangen, das hieß 'Die Magier der Elemente'. Das meiste aus der Handlung war geklaut. Mein Prota hieß Tram (weiß nicht mehr wieso ... ::) ) und destertierte vom Militär, um mit einer niedlichen Elfe zusammenzusein, die sich extra für ihn die Schmetterlingsflügelchen hatte abnehmen lassen ... (ja Mensch, ich war halt dreizehn oder so ...) Und die Magier der Elemente hatten irgendwie Stress mit einem bösen Widersacher, der die Welt unterjochen wollte. Wahrscheinlich sollten die Elfe und der Deserteur am Ende die großen Helden werden, aber das weiß ich nicht mehr so genau, weil ich nicht besonders weit gekommen bin.

Ich hatte außerdem mal eine abgefahrene Idee, zu der ich mal ein paar Seiten geschrieben habe, die ich nicht mehr wiederfinde. Ein Typ ist dabei auf der Flucht vor irgendwelchen Leuten, die ihn wegen eines Verbrechens oder wegen Spielschulden oder irgendwas in der Art drankriegen wollen. Er flieht in die Wüste, weil er keinen anderen Ausweg sieht und geht dabei fast drauf, weil er sich verläuft. Dabei trifft er aber den Geist einer seltsamen Frau, die ihm den Weg aus der Wüste zeigt und fortan immer in seiner Nähe bleibt. Ich habe keine Ahnung, wie es weitergehen sollte, was das für ein Geist war und was ihre Absicht war, aber immerhin könnte man aus der Ausgangssituation was machen (wenn man wollte).
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Felsenkatze am 21. Juli 2009, 11:26:10
Die Ilias-Fanfic finde ich immer noch genial. Total kreativ jedenfalls.

Meine allerersten Geschichten habe ich mit 4 oder 5 geschrieben, mit Wachsmalstiften auf ein zu einem "Buch" gefaltetem Zeichenblockblatt, natürlich illustriert. Da ging es einmal um ein Äpfelchen, das vom Baum gefallen ist, und nun traurig ist, weil es keine Mutter mehr hat, bis ein nettes Kind es wieder an den Baum bindet. Zum anderen war da eine Geschichte über eine Affendemonstration im Urwald, weil irgendwer ihnen die Bananen weggenommen hatte, und da liefen sie mit so Plakaten durch die Gegend und bekamen dann irgendwie ihre Bananen zurück. Keine Ahnung mehr, wie.

Die ersten "ernsthaften" Versuche waren stark von Hohlbein beeinflusst. Mit 13 oder 14 habe ich 60! handschriftliche Schulheftseiten vollgeschrieben über ein Mädchen, das über eine Straße aus Sternenlicht in eine Fantasywelt läuft, die natürlich von einem finsteren Schwarzmagier bedroht wird, und sie muss ein magisches Amulett finden und ihm irgendwie den Garaus machen. Blabla ... unheimlich kreativ, ich weiß. Allerdings finde ich immer noch die Szene cool, wo ihr bester Kumpel (in den sie sich natürlich verliebt - ich war Teenager) im Kerker des Bösen sitzt und sie in einer geklauten Uniform reinläuft und er sie beinahe umbringt, weil er sie für einen Wächter hält.
Außerdem gab es in dem Land eine ziemlich coole Schlucht, die irgendwie mitten in der Landschaft ist und zwei Länder komplett voneinander trennt (hm, wären das dann nicht Inseln? Egal). Die Schlucht ist unheimlich breit und irgendwann müssen sie mit ihren Pferden da rüber und sie wissen nicht wie, da versuchen sie zu springen, und die Pferde stürzen ab, oder so. Die Schlucht mag ich immer noch.

Dann gab es eine Zeitreisegeschichte mit willkürlich auftauchenden Zeittoren, durch die meine Protagonistin nacheinander im alten Ägypten, bei einem Kinderkreuzzug und noch irgendwo (ich weiß echt nicht mehr, welche Zeit) auftauchte und da irgendwelche Abenteuer erlebte, auf jeden Fall hat sie sich in der Pyramide verlaufen und wurde von irgendwelchen Steinstatuen verfolgt ... und dann ist sie noch knapp der Pest entgangen oder so. Weil ich es nicht übers Herz brachte, all die netten Leute, die sie da getroffen hat, in ihren Zeiten zu belassen, habe ich sie einfach ohne Erklärung in der Gegenwart wieder auferstehen lassen, als neue Nachbarn der Protagonistin, als diese wieder nach Hause gekommen war.

Dann habe ich teilweise Fanfic zu meinen DSA-Charakteren geschrieben, fürchterlich dramatisches Zeug mit übermächtigen Schwarzmagiern und Mord und Totschlag in der Familie der Charas.

Irgendwann wollte eine Freundin eine "Liebesgeschichte, bei der sie weinen muss" - meine erste Auftragsarbeit, die ich voll gehasst habe. Da hatte ich dann ein Heimmädchen und zwei Heimjungs und eine Dreiecksgeschichte und irgendwann ist sie mit dem einen nach Berlin abgehauen, wo sie in einem besetzten Haus in einer WG wohnten, dann ist sie irgendwie zurück und hat mit dem anderen was angefangen (weil es irgendeinen Streit gab ... keine Ahnung), dann ist Nummer Eins nach Amerika abgehauen und hat ihr irgendwann das Geld für ein Flugticket zu ihm geschickt. Ich war echt versucht, die Story enden zu lassen, mit einem Zeitungsbericht über einen Flugzeugabsturz über dem Atlantik ...

Später habe ich auf der Schreibmaschine noch mehr Hohlbeinartiges Zeug geschrieben und verschenkt - teilweise mit Star Wars-Elemente (Brüder, die sich plötzlich offenbaren und jede Menge gruseliger Sümpfe).

Mit 17 oder so habe ich noch eine Weltrettungs-Fantasy geschrieben, auf dem Rechner dieses Mal, und mit Twist beim Antagonisten und einem 4-Protagonisten-Team. Das ganze spielte in einer schon recht weit selbst entwickelten Welt und war streckenweise wenn auch klassisch gar nicht schlecht. (Ich kann mich noch erinnern, dass die "Unterwelt" ein einziges, riesiges Dämonenwesen war, und dass es Völker gab, die eigentlich nicht zaubern können, aber wenn sie mit jemandem in Verbindung treten, der das kann, können sie dessen Magie nutzen. Außerdem war einer der Protas ein männlicher Hexer und ein Halbgott, was sich aber erst am Ende herausstellte. Und sie haben sich ohne Ende gezofft.) Das war ein Ding, das ich tatsächlich mal an eine "Agentur" (irgend so ein Abzockedings) geschickt habe, die dann von mir 2000 Mark wollten. Habe ich ihnen nicht geschickt - seltsam, was?  ;D

Danach habe ich im Wesentlichen Kurzgeschichten geschrieben, ungefähr bis zu der Zeit, wo ich hier ankam.
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: TheaEvanda am 21. Juli 2009, 11:38:06
Wann ich genau mit Schreiben angefangen habe, weiss ich nicht. Ich erinnere mich aber daran, eine Biographie von Marion Zimmer Bradley gelesen zu haben, und sie erzählte, dass sie schon mit drei Jahren ihren Eltern Geschichten diktiert habe. Ich nahm das als Voraussetzung für eine erfolgreiche Schriftsteller-Karriere und war am Boden zerstört, weil ich eindeutig zu alt war...

Richtig mit Schreiben angefangen habe ich dann mit einer eigenen Welt. Sie sollte ein wirklich übles Klima haben, also nahm ich einen Planeten, dessen Achse so liegt, dass im Verlauf eines Jahres ein Pol, dann der Äquator, dann der andere Pol und wieder der Äquator zur Sonne zeigt. Darauf setzte ich dann einige Völker - Leute, die in den Polregionen leben, und Leute, die in der relativ gemäßigten Äquatorgegend leben, und Nomaden im Bereich dazwischen.
Irgendwie reichte mir das aber nicht, weil ich hinter einer "Reisegeschichte" her war, also nahm ich dann noch ein ganz normales Mädchen von der Erde, die da rumgondeln musste. In einem anderen Ansatz waren die Perspektivencharactere Leute aus einem abgestürzten Raumschiff. Ich hatte nur keine Ahnung, wie man eine Geschichte strukturiert, also waren all diese Geschichten inspirierte Anfänge von 2-50 Seiten. DIN A4, wohlgemerkt, nicht genormt.

Später kam ich dann über verschlungene Wege zu FanFiction (Ich habe DragonBall GK - Geriatrische Killer - mitverbrochen), aber irgendwie war mir das nie genug. Ich wollte die Charaktere weiterentwickeln, die Schauplätze ändern, und vor allem eigene Sachen entwerfen. Also schrieb eine Freundin die "echten" FFs, während ich lockerst-verbundenen Spinoffs entwickelte. EIn paar davon habe ich sogar fertig geschrieben.

Mittlerweile bin ich zur Profi-Variante der FF avanciert, aber eigentlich nerven mich die entsprechenden Einschränkungen noch immer. Irgendwann kann ich vielleicht auch mal etwas anderes verkaufen...

Die Schulkarriere mit Schrift mangelhaft, Rechtschreibung ungenügend kann ich auch unterschreiben. Irgendwann kam aber der Tag, an dem mir ein wildfremder Mensch ein Kompliment zur tollen Handschrift machte und die Leute bei mir anfragen, wie man etwas schreiben muss. Ich habe nur keine Ahnung, wann der große Wandel einsetzte.

--Thea
Herzogenaurach, Germany
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Lucien am 21. Juli 2009, 11:43:40
O je, da kommen aber Erinnerungen in mir hoch!  ;D

Ich kann mich noch dunkel an meine erste Geschichte erinnern, geschrieben in der 5. Klasse, irgendwas mit einem Pharao, aus dessen Leben ich ein wenig erzählt habe. Was aber genau darin vorkam, weiß ich gar nicht mehr, aber ich erinner mich daran, dass es alle furchtbar lustig fanden und nach einer Fortsetzung verlangt haben (auf die sie aber leider verzichten mussten). Ich denke mal, dass mir das irgendwann mal in die Hände fallen wird, wenn ich von zu Hause ausziehe und meinen Kram aussortiere.

Eine andere Geschichte, die ich im "Raumschiff Enterprise"-Fieber geschrieben habe, heißt "Grünes Durcheinander", ist auch ganz witzig und herzlich unlogisch. Die Besatzung der "VRR Grünis" ist ganze *hust* 6 grüne Männchen stark. Eines Tages kommen die auf die Idee, Urlaub auf der Erde machen zu wollen. Also schmeißen sich alle in kurze Hosen und Hawaii-Hemden und kommen nach Deutschland. Muss wohl zur Zeit irgendeiner Wahl gewesen sein, denn da ist "...ein Plakat, auf dem stand: "Wählt mich! SPD" Darauf war ein uralter Mann mit dunklen Haaren und vielen Falten. Der Kerl hatte ein unheimlich falsches Grinsen aufgesetzt..." Jaa, uralt und dunkle Haare, das klingt verdächtig nach Farbe. Aber so wirkte Schröder wohl damals auf mich  ;D Übrigens gehen meine grünen Männchen dann auch brav wählen: Die Grünen. Natürlich wird das Raumschiff (auf einem Parkplatz geparkt) von feindseligen Menschen entdeckt und die grünen Männchen müssen ihre Laser-Pistolen auspacken.  ::)

Dann gab es da noch ein Sci-Fi-Werk, welches auf einem fremden Planeten beginnt, auf dem irgendwie alles braun-schwarz-weiße Haare bzw. Fell hat. Zwei dieser außerirdischen (die eigentlich nur Menschen mit braun-schwarz-weißen Haaren sind) kommen aus irgendeinem mir nicht mehr präsenten Grund auf die Erde und werden dort von Menschen gefangen genommen und in den Zoo gesteckt.  :o Wie bin ich auf so einen Schwachsinn gekommen?? Aber immerhin hat einer der beiden (zumindest vom Namen her) in einem anderen Werk überlebt.

Ich kann mich auch noch an die eine oder andere wirklich kurze Kurzgeschichte erinnern. Eine handelte von einem Dorffest, welches von einem Gewitter überrascht wird und einem Mann, der in den Wald geht, um ein vermisstes Kind zu suchen. Später finden die anderen Leute den Mann von einem Baum erschlagen. Also auch voll das Drama, aber was aus dem Kind geworden ist, weiß ich bis heute nicht.

Und just in diesem Augenblick schießt mir ein Prota einer anderen Geschichte - mein erster Versuch in Fantasy - durch den Kopf. Es handelt von einem sprechenden schwarzen Pegasus, aber lange hat die Geschichte wohl auch nicht überlebt, ich kann mich kaum dran erinnern. Aber was ich noch weiß, ist, dass ich die Idee aus der besagten dramatischen Kurzgeschichte noch mal verwendet habe und jemanden während eines Unwetters unter einem Baum begraben habe. Die anderen suchen nach ihm, diesmal rasen sie aber mit Besen durch den Wald. Ein ziemlicher "Harry Potter"-Abklatsch an dieser Stelle.

Jor, und dann folgte nach einer etwas längeren Pause ein weiteres Fantasy-Werk, das ich mit 12 Jahren angefangen habe. Es handelt von einem bunt gemischten Haufen verschiedener Völker, die sich zusammen tun, um die Einhörner vor einer bösen, bösen Frau zu retten. Und nachdem diese Geschichte mehrfach den Titel geändert hat und mehrmals der Anfang umgeschrieben wurde, ist aus diesem kleinen Schatz doch noch etwas anständiges und reifes geworden ... aber fertig bin ich damit immer noch nicht, auch nicht nach inzwischen stolzen 200 Seiten.

Liebe Grüße

Jenny
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Elena am 21. Juli 2009, 12:32:31
Coppi, ich muss zugeben, ich bin aber beeindruckt von den Themen und den Ideen, die du in deinen Frühwerken hattest. Ich glaube, ich wäre da nie drauf gekommen (obwohl ich die Ilias auch toll fand, allerdings nur in einer Kinderversion. Den Homer habe ich nie gelesen. ;D).

Ich befürchte, meine Frühwerke würden jeden gestandenen Psychotherapeuten begeistert die Hände zusammenschlagen lassen.  :hmmm:

Meine erste Geschichte, an die ich mich erinnere, habe ich mit acht oder neun für einen Schulaufsatz geschrieben. Das Thema war Schiffbruch, und lustiger Weise erinnere ich mich noch an die Bilder, die ich beim Schreiben im Kopf hatte.
Die Story ging nach dem Schiffbruch so weiter, dass "zehn kleine N****rlein" mit den Überlebenden gespielt wurde, und am Ende schafft es einer, gerettet zu werden, und starb dann sechs Monate später in London (ja, in London ...) an Krebs. Das war meine Idee von einer Pointe damals ...

Etwa im selben Alter habe ich eine Geschichte über meine Kuscheltiere geschrieben, aus dem echten Leben sozusagen. Ein Mädchen (also ich) hatte ein Lieblingskuscheltier, aber dann hat sie ein neues bekommen, das dem alten Lieblingskuscheltier den Platz streitig gemacht hat. Also haben die beiden einen Kampf ausgetragen - und das alte Lieblingskuscheltier hat verloren. Das war Absicht. Ich war mir voll bewusst, dass eigentlich das alte Lieblingskuscheltier hätte gewinnen müssen, aber ich wollte kein Happy End.

Dann habe ich irgendwann mal einen Anfang für eine Geschichte (eine halbe DIN A5 Seite ...  ::)) gefunden, in der ein Zauberer und ein Bär in eine Höhle gehen. Oder ein Zauberer in eine Bärenhöhle geht. Oder ein Bär in eine Zaubererhöhle ...  ::) Da ich aber nicht wusste, wie es weitergehen soll, habe ich nach der halben Seite aufgehört.

Tja, dann lag das ganze für einige Zeit brach. Erst mit 12 ist meine Kreativität wieder aufgekommen, dieses Mal in Form von Fanfiction. Auch zu Dragon Ball, übrigens.  ;D Das habe ich mit einer Freundin zusammen geschrieben, jeder von uns hatte natürlich seine eigenen Charaktere, und wir beide waren damals totale Vegeta-Fans (wobei meine Charaktere nie was mit dem hatten!). Die Geschichten bestanden aber eher daraus, sich über ihn lustig zu machen. Unser ungeschlagenes Highlight bleibt bis heute das Dragon Ball/Geisterhaus Crossover, in dem unter anderem ein PAL ("Problem anderer Leute" - ich hatte damals "Per Anhalter durch die Galaxis" gelesen ...) vorkam. Beim Schreiben der Geschichte hatte ich einen 15-minütigen Lachanfall ...
Leider habe ich die Geschichte nicht mehr und den Kontakt zu der Freundin verloren.

Mit 13 ging es dann weiter im Bereich "psychologisch fragwürdige Geschichten", wenn auch als Manga, ebenfalls mit einer Freundin zusammen. Am Ende hatte "Amaclie und ihre Morde" immerhin 200 Seiten (und war abgeschlossen). Die Geschichte war eine Magical-Girl-Geschichte, nur anders. Es beginnt damit, dass Amaclie ihre Schwester und ihren Freund beim Rummachen erwischt und sie umbringt. Als sie die Leichen vergraben will, begegnet ihr noch vorher ein Polizist, der eigentlich ein Superheld ist (mit einer tollen Szene, wo der Polizist in Superman-Manier seine Kleidung über der Brust zerreißt und Amaclie dann dasselbe tut, nur trägt sie kein Trikot drunter  ;D). Den tötet sie auch. Dann vergräbt sie die Leichen auf dem Londoner Westend Friedhof und empfängt das Erbe von Jack the Ripper (wie Sailor Moon den Mondstein). Dann will sie London vernichten, aber eine Frau (mit einem Namen, der irgendwie Schma .... lautete) stellt sich ihr entgegen ("Ich bin Jack the Rippers Frau!" - "Das kann nicht sein, der ist seit 100 Jahren tot." - "Dann eben seine Tochter. Oder seine Geliebte ... Oder - ach, egal! Ich werde dich besiegen!") Die beiden kämpfen, und Amaclie landet schwer verletzt auf einem Altar in einer nahen Kirche, wo die Frau sie umbringen will. Es bricht aber ein Feuer aus und die beiden verschmelzen zu einer Super-Amaclie, die London vernichtet. Die Seelen der Getöteten geben ihr nochmals Kraft und sie vernichtet die Erde (ein Bild zeigt ein Raumschiff mit allen Musikern, die wir damals für rettenswert erachteten).
Daraufhin erwacht ein Engel, der die Erde eigentlich beschützen sollte, und es gibt einige Diskussionen darüber, wieso sie beide im Weltall überleben können.
Der Engel wird natürlich auch getötet und Amaclie wieder stärker (he, so ist das bei Dragon Ball auch!). Sie will das Universum vernichten, fängt aber klein an und fliegt auf einen nahen Planeten. Dort besiegt sie bei einem Kampf, bei dem sie nicht weiß, worum es geht, die Königinnenanwärterinnen besiegt und Königin wird. Sie verliebt sich in einen Berater, aber am Tag der Hochzeit wird ihr Geliebter durch hinterhältige Leute umgebracht, die die Königin stürzen wollen.
Amaclie erinnert sich an ihre Aufgabe und macht sich daran, das Universum zu zerstören. Auf einem anderen Planet kämpft sie gegen den Erdbeertypie (er hatte eine Erdbeere auf der Stirn) und sein "Haustier", Kaugumi (ja, so). Als Amaclie Kaugumi tötet, rastet der Erdbeertypie (das war tatsächlich sein Name!) aus und es kommt zu einem Megakampf, den Amaclie aber gewinnt und wieder stärker wird, sodass sie jetzt das ganze Universum vernichten kann. Vorher begegnet sie aber dem Endgegner: Gott.
Gott ist ein Schaf ("Gott ist ein Schaf?" war ziemlich lange ein Running Gag bei denen, die es kannten) und sieht erstaunlicher Weise so aus wie die Sheepworld-Schafe (die "Ohne dich ist alles doof"-Schafe).
Gott gewinnt, indem er einen Heiligenscheinwurf macht, der Amaclie verletzt. Nachdem sie besiegt ist, macht Gott die Erde neu, und das letzte Bild ist, wie ein Baby mit Amaclies Augen in einer Wiege die Augen öffnet...

Ach ja, Amaclie ... Das waren noch Zeiten.

Mit 14 habe ich dann mein erstes echtes schriftstellerisches Projekt verfasst, eine 500seitige Geschichte über eine Frau mit magischen Kräften, deren Tochter entführt wird, weil der Entführer und Herrscher die Frau dazu bringen will, seine ehemalige Geliebte wieder lebendig zu machen. Der Roman handelte von der Reise der Frau und vielen toten Leuten, sowie ca. 25 unaufgelösten Nebenhandlungssträngen, die mit der Geschichte nichts zu tun hatte.
Na ja. Was soll ich sagen? "Die Sonne ging schon wieder auf."  ;D
Heyne wollt's nicht, na ja, die wissen halt nicht, was echte Qualität ist und veröffentlichen nur Mainstream-Mist, kein Wunder, dass mein hochphilosophisches anspruchsvolles neuartiges Manuskript da keinen Platz gefunden hat.  ;D
(Ich muss zu meiner Verteidigung gestehen, dass ich mich bereits dafür geschämt habe, als ich die Absage noch gar nicht hatte. Allerdings habe ich seitdem, vom Heyne-Wettbewerb abgesehen, nie wieder was an die geschickt, weil ich Angst hatte, die erinnern sich an mein erstes Manuskript. Jugendtrauma ...)

Was danach kam, sind keine echten Frühwerk mehr, sie haben zumindest in der Zusammenfassung nicht mehr diesen unfreiwilligen Humor.

Liebe Grüße,

Elena
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Lomax am 21. Juli 2009, 12:46:59
Tja, ich fürchte, meine Frühphase war demgegenüber langweilig. Geteilt ist sie in eine Grundschulzeit und eine Jugendphase :)
  Die meisten Geschichten meiner Grundschulzeit wurden nie aufgeschrieben, sondern erzählt: Meinen Großeltern und Eltern, jeweils auf dem Schulweg. Das fing an mit Tierfabeln beispielsweise über die Liebe zwischen Leopard und Stachelschwein, und im vierten Schuljahr war ich dann schon bei veritabler SF von der Erforschung eines Säureplaneten. Aufgeschrieben hab ich nur die Geschichte eines Drachen, der gemeinsam mit einem Mädchen allerhand Abenteuer erlebt. Dinos kamen natürlich auch vor ;D

Dann kam der Computerknick, und ich hab jahrelang nur noch in Computersprache geschrieben. Ich hab das Geschichtenerzählen dabei nicht aufgegeben, sondern mich hat am Computer vor allem die Simulationsmöglichkeit interessiert. Ich war richtig stolz auf meinen ersten Parser für Adventures, und für Rollenspiele hatte ich dann eine Engine fürs Landkartenscrolling geschrieben, die auf dem C64 so schnell lief, dass ich sie danach mächtig abbremsen musste - aber das zugehörige Spiel wurde dann nicht mehr programmiert, weil das eigentlich schon das Ende der Computerphase war und ich erkannt hatte, dass man mit Prosa doch mehr machen kann. Aus der Computerphase ist ein fertiges Adventure geblieben, "Das Ende der Welt", in dem der Spieler in eine Fantasywelt kommt und dort ... seinen Weg machen muss. Für Gut oder Böse Partei ergreifen oder wieder zurückkommen, je nachdem.

1986 kam ich mit 17 wieder zum Schreiben, und machte gleich mit einem Roman weiter, dem "Ende der Welt". Da kam der Protagonist mit einer Expedition zu einem Planeten, auf dem noch Ruinen einer untergegangenen Kultur in der Wüste standen. Bei der Untersuchung wird er in die Vergangenheit des Planeten versetzt und in eine Auseinandersetzung der Einheimischen mit den technisierten "Zauberern" gezogen. Er ergreift Partei, führt letztlich den Untergang der Zauberer herbei - und steht nach seiner Rückkehr vor der Frage, ob es letztlich sein Eingreifen war, was den Planeten so tot gemacht hat, wie er ihn in der Gegenwart vorfindet.
  Wie man sieht, nicht so spektakulär überdreht - in meiner Jugend war ich viel ernster als heute ;D Erwähnen sollte man vielleicht, dass eins der Vorbilder zum Roman Twains "Ein Yankee aus Connecticut ..." war. Nicht so direkt, dass ich viel übernommen hatte - eher in dem Sinne, dass mich gestört hat, wie leicht Twains Prota sein überlegenes Wissen einbringen konnte. Ich wollte im "Ende der Welt" zeigen, wie verloren eine moderner Mensch ohne seine Infrastruktur und ohne soziale Einbindung tatsächlich in einer vormodernen Welt ist.
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Joscha am 21. Juli 2009, 13:36:58
Meine Frühphase fiel auch in den Pseudo-Fanfiction-Bereich. Das heißt: Man nehme irgendein Buch, das einem gut gefallen hat, breche die Welt auf ein paar elementare Bestandteile herab, ändere die Namen der Hauptcharaktere und mische eine Prise Unlogik in die Story - et voilà.

Mein erstes "Werk", das über eine Kurzgeschichte hinausging, hieß "Jasons Attacke" und ist mir heute noch peinlich. Vielleicht kennt jemand von euch "Die Kinder des Dschinn"? Das hatte ich damals gerade gelesen und mein Werk wies einige deutliche Ähnlichkeiten mit dem Vorbild auf, sowie der Hauptcharakter mit mir (wobei das nicht so deutlich wurde, da ich eine Kloschüssel ausführlicher charakterisiert hätte und ich von der Spannung "innerer Konflikte" noch nicht einmal vom Hörensagen wusste). Kurz zusammengefasst: Junge entdeckt, dass er auf irgendeine Weise magisch ist, kommt auf einen Planet, wo er seinen verstorbenen Großvater trifft und der von einem großen Bösen bedroht wird, besiegt ein Monster und tötet den Bösen. Seht mir die Story nach - ich war damals 10.

Bei meinem nächsten Buch war ich im Harry-Potter-Fieber. Gorfley hieß mein Harry-Potter-Klon, seine Eltern waren bei einem Angriff des mächtigsten schwarzen Magiers umgekommen und er lebte bei seiner Tante (einziger Unterschied: die Tante war nicht so unsympathisch wie in Harry Potter). Mit 11 erfuhr er, dass er in Magier war und ging auf eine magische Schule (allerdings kein Internat), wo er von dem mächtigen Schwarzen Magier hörte und eine Ballsportart namens Broomball lernte (geringer Unterschied zu Quidditch: es gibt weder Klatscher noch Schnatz). Am Ende tauchte der schwarze Magier selbst auf und Gorfley besiegte ihn. :pfanne:

Es folgte ein Tintenherz-Klon, den ich allerdings nie fertiggestellt habe und schließlich das erste, wenn auch grottenschlechte, Projekt, dass nur große Ähnlichkeiten mit einem anderen (Eragon) aufwies und kein Klon war. Ein Junge - Galadron (der Name ist übrigens nicht aus Herr der Ringe geklaut, das hatte ich damals noch gar nicht gelesen) - entdeckt, dass er ein Magier ist. Magier sind dort so etwas wie Drachenreiter in Eragon. Und rein zufällig ist er der letzte und der mächtigste und muss die Dämonin Atica sowie den Drachen Sardagon besiegen. Er reist also durch das ganze Land, besiegt den Drachen, der allerdings nur durch Zwang auf der Seite des Dämonen war und tötet anschließend die Dämonin.

Das letzte meiner Werke, dass ich auf meinem momentanten Stand als Frühwerk bezeichne (auch wenn ich in ein paar Jahren auch sicherlich alle meine heutigen Werke dazu zählen werde), heißt "Die drei Schwerter". Darin hat ein böser Herrscher auf drei Schwerter einen Zauber gelegt, sodass man nur mit allen drei Schwertern das "Amulett der Macht" erhält. Mit diesem hat er sich unsterblich gemacht und nur mit dem Amulett der Macht kanns eine Unsterblichkeit aufgehoben werden. Zwei der drei Schwerter hat er selbst, ein drittes wurde gestohlen und ist - o Wunder! - in die Hände meines Protagonisten gefallen, der nun die zwei anderen Schwerter unter seine Kontrolle bringt, das Amulett der Macht wiederherstellt und den dunklen Herrscher tötet.

So, das wars. Ist doch immer wieder ganz amüsant, sich an seine Frühwerke zurück zu erinnern. Ich bewahre die ja alle auf, damit ich sie mir durchlesen kann, wenn ich Lust dazu habe. Erst kürzlich ist mir durch eines davon eine tolle Inspiration gekommen, mit der ich einen Grundzug der alten Idee wieder aufgreife und in ein komplett neues Muster einbette.

Grüße
Joscha
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Antigone am 21. Juli 2009, 15:07:44
Hatten wir sowas nicht schon mal? Na egal, ich erzähl euch meine Jugendsünden gerne noch mal:

Mein erstes Werk schrieb ich so mit 11, 12, und hieß: Der Planet der Wolfsmenschen. Weil es auf einem anderen Planeten spielte, sagte ich immer, es wäre SF, aber in Wirklichkeit war es reinste Fantasy - nur kannte ich damals den Begriff noch gar nicht. Es handelte von den beiden verfeindeten Völkern der Wolfs- und der Katzenmenschen, von denen sich zwei Vertreter - ach welch Überraschung - ineinander verlieben und letztendlich die beiden Völker vereinen. Dazwischen gab es aber jede Menge hochdramatische Situationen im Kampf gegen den böse Oberpriester und Noch-Nicht-Schwiegerpapa. Geschrieben wurde es in ein 40-Blatt-A-5-Heft - natürlcih mich selbst illustriertem Cover!

Danach kam die Pferde-Phase. Eine ganze Serie (mehrere Hefte) rund um den "Reiterhof Weidenhof". Die Story war auch wahnsinnig originell: grade in dem Moment, als ein Mädchen erfährt, dass ihre Reitschule aufgelassen und ihr Lieblingspferd verkauft wird, erbt ihre Mutter von einem entfernten Verwandten einen Reiterhof. Das Pferd ist auch flugs gekauft und - auch oh Zufall - die beste Freundin zieht auch prompt ins Nachbardorf. Gemeinsam bestehen sie Reitturniere und setzen sich gegen garstige Schulkameradinnen durch.

Dann kam die Indianer-Phase, wilde Western-Geschichten, stark "inspiriert" von Karl-May, aber immer mit einer tüchtigen Portion Herz-Schmerz-Liebesgeschichten. (ich finde ja, dass die bei Karl-May immer total unterdurchschnittlich vertreten waren.... ;D)

Dann hatte ich noch eine Idee für eine SF-Geschichte (diemal eine echte), wo sich ein Mensch in eine Art Meerjungfrau verliebt. Sie rettet ihn vor einer grünen Nessel-Spinne..... Aufgeschrieben hab ich das Ganze nie.

Ebensowenig wie den hochdramatischen Drogen-Thriller, wo eine Gruppe von amerikanischen Jugendlichen mit der Segeljacht ihrer Eltern die Wege von karibischen Drogenschmugglern kreuzen. Hab damals extra ein paar Phrasen Spanisch aus dem Wörterbuch gelernt, um die Dialoge authentischer zu machen...

Und dann kamen meine drei Fantasy-Werke, die zwar heutzutage grottenschlecht sind, die ich aber dennoch als Basis dafür genommen habe, was ich heute schreibe. Auch wenn außer den Namen nicht viel übrig geblieben ist davon.

Ich hab meine Frühwerke übrigens alle noch. Die sind in einem Ordner ganz oben im Dokumentenschrank versteckt!  ;D

lg, A.
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Falckensteyn am 21. Juli 2009, 15:56:49
Bei mir begann es an der Kugelkopf-Schreibmaschine meiner Grosseltern im zarten Alter von etwa 10 oder 11 Jahren.

Ich habe einen Krimi geschrieben, wo ein Mord passierte und ein Dektektiv den Fall aufklären durfte. Aber an die Details hierzu erinnere ich mich nicht mehr. Aber ich spüre heute noch die Faszination von damals, als ich an der Schreibmaschine sass, den Geruch der Druckerschwärze riechen konnte und mich freute, wenn wieder eine A4-Seite voll war. Leider ist mir diese Geschichte nicht erhalten geblieben, aber ich habe keine Ahnung, ob ich sie mal selbst weggeschmissen habe. Schade eigentlich...  ::)

Edith meint: Ich muss mich korrigieren, es war nicht mal eine Kugelkopf-Schreibmaschine sondern noch ein älteres Modell mit den...äh Stäbchen...ach...wie nennt man diese Dinger? Ich hab aus Jux jeweils meinen Zeigefinger hingehalten und geguckt, wie der Stift gegen den Finger schlug und ein Buchstabe sich abfärbte  :engel:

und Edith2 meint: Eine Typenhebel-Maschine wars  ;)
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Alaun am 21. Juli 2009, 15:58:52
Oh, ich habe auch an einer Schreibmaschine geschrieben! Sie war schwarz und sehr laut... Und ich erinnere mich noch genau, wie weh es tat, wenn man seine kleinen Kinderfinger versehentlich zwischen diese fiesen Tasten bekommen hat... :-\ Aber ich habe diese Schreibmaschine echt geliebt!
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Felsenkatze am 21. Juli 2009, 16:04:14
Ja, diese Schreibmaschine kenne ich auch noch. Wobei ich mit 15 von meinem Vater eine schicke elektrische geschenkt bekommen habe, wo man sogar eine Löschfunktion hatte. DIE habe ich geliebt. :)

Bei "Krimi" fällt mir ein, dass ich auch noch eine angefangene Krimigeschichte hatte, wo ein Rabe und eine Ratte zusammen ein Detektivbüro gründen wollten und einen Mord lösen mussten, beauftragt wurden sie von einem kleinen Jungen. Leider ist das daran gescheitert, dass ich selbst keine Ahnung hatte, wer der Mörder war.
Außerdem sagte meine Mutter mir: "Krimis musst du gut durchplanen. Da musst du alle Personenverhältnisse vorher wissen und was passieren wird." Das kam mir voll exotisch vor: wissen, was in der Geschichte passiert, bevor man sie aufschreibt.  ;D
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Maria am 21. Juli 2009, 20:49:23
Meine erste Fantasygeschichte, hmm... das waren noch Zeiten. Ich habe sie mit Bleistift auf einen Block geschrieben, immer wieder was weg radiert, neu drüber geschrieben, bis es kaum noch leserlich war.
Es ging um ein Mädchen, das Mondpriesterin werden wollte und dafür Prüfungsaufgaben zu bestehen hatte. Ein paar Fragmente dieser ersten Geschichte habe ich dann für eine kurze Story in der Fantasia später übernommen. Das Original ist leider den Weg aller Recyclingstoffe gegangen.
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Tenryu am 21. Juli 2009, 21:39:14
Mein erstes Werk, das noch erhalten ist, war eine Kurzgeschichte über einen Mann, der beim Besuch eines Wachsfigurenkabinetts einschläft und versehentlich eingeschlossen wird. Um Mitternacht erwachen die Figuren zum Leben und wollen ihm an den Kragen. Nur mit knapper Not kann er sein Heil in der Flucht suchen. Ich war damals vielleicht 13-14 Jahre alt. Und habe alles auf einer kleinen Reiseschreibmaschine getippt.

Das nächste war dann schon ein großer Roman, den ich mit 19 begonnen, aber erst rund fünf Jahre später zum Abschluß gebracht habe: Erz1! (Der Prinz von Arkanien).
In zwanzig Schulheften auf 1160 Seiten entspinnt sich die Geschichte eines Jungen, der in ein Märchenland versetzt wird und dazu auserwählt ist, König zu werden.
Ich gebe zu, die Geschichte ist nicht wirklich innovativ (gleichwohl mir das damals so vorkam, denn ich hatte bislang eigentlich kaum eine Fantasy-Roman gelesen.) Er findet ein Zauberschwert, mit dem er zunächst nichts anfangen kann, lernt einige Gefährten kennen, mit denen er sich auf eine Reise begibt. Seine Widersacher sind der despotische Regent, eine Hexe und ein drittklassiger Magier, die jeweils eigene Pläne verfolgen.
Ich sollte endlich mal die Fortsetzung schreiben, denn am Ende des Buches ist der Diktator zwar besiegt, aber die Hexe und der Zauberer konnten mit dem magischen Kristall in die Menschenwelt flüchten, wo sie nach moderner Technik und Waffen für die Rückeroberung des Märchenlandes suchen.
Leider war dem Buche damals kein besonderer Erfolg beschieden, denn keiner der sechs Verlage, denen ich es angeboten hatte, hatte es wollte kaufen wollen; woraufhin ich für mehrere Jahre die Schriftstellerei an den Nagel hing, und erst vor drei Jahren wieder ernsthaft mich dem Schreiben zu wandte.
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Coppelia am 22. Juli 2009, 05:56:12
Danke schon mal, dass ihr eure tollen Geschichten mit mir geteilt habt! Ich komme leider nicht dazu, so viel zu ihnen zu schreiben, aber ich hab mich an jeder gefreut. :D

Mir ist noch eingefallen, dass ich eine von meinen vergessen hab:
Ich war wohl etwa 11/12. Es ging um einen Cellospieler namens Leo Cellini. ;D Dessen Cello wollte ein bestimmtes Musikstück nicht spielen. Ich habe den Grund leider nicht mehr im Kopf - muss ich mal nachlesen - aber es hatte damit zu tun, dass das Cello dem Komponisten des Stücks gehört hatte und er irgendein Pergament in es reingesteckt hatte, das die ganze Sache erklärte. Na ja, Leo hat dann aber sein Cello gezwungen, das Stück trotzdem zu spielen. Und danach konnte er selbst dann nicht mehr sprechen. Außerdem spielten ein Dirigent und eine schöne Frau eine Rolle. Ich kann mich leider nicht mehr so erinnern, ob es eine Lösung für Leos Probleme gab, denn auch das hab ich nicht fertig geschrieben, obwohl es relativ lang war ...
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Ary am 22. Juli 2009, 09:25:39
Hi,
geschichten ausgedacht habe ich mir schon früh, aber angefangen, sie aufzuschreiben, habe ich erst so ab der zehnten Klasse, und richtig intensiiv erst während Abi und Studium (hm, was sagt uns das?).
Meine erste vollendete Fantasygeschichte war ein oberpeinliches Machwerk um einen elbischen Barden namens Ascaroth, dem während der begegnung mit einer Göttin ein magisches Amulett in die Hände fällt, mit dessen Hilfe er den großen fiesen Oberbösewicht besiegen kann, der gerade mal wieder die Hände nach der Weltherrschfat anschließt. Unterweg schließen sich ihm auf seiner Queste ein elbischer Waldläufer, ein nörgeliger Zwergenschmied und ein ziemlich verfressener und ängstlicher Halbling an, dazu noch ein Dunkelelf, der sich anbietet, die Truppe zu führen, sie aber am Ende alle verrät. Ja, peinlicher und Herr-der-Ringe-abgekupferter geht es schon fast nicht mehr.
Trotzdem habe ich irgendwie Lust, das Ding noch mal zu überarbeiten. Vielleicht mache ich eine Parodie daraus.

Meine zweite Gesichte, die halbfertig rumliegt, drehte sich um einen meiner Midgard-Rollenspielcharaktere, einen Magier namens Beltane. Das Ganze hatte etwas von einem Episodenroman an sich. Irgendwie mag ich beltane noch immer, nur sein Kampf gegen den Drachen war ziemlich...
Nun ja.

Während ich studierte, entwickelte ich meine erste eigene Welt, einen dschungelbewachsenen, ziemlich grünen und amazonasähnlichen Planeten namens Sicár und ein diesen Planeten bewohnendes spitzohriges Völkchen, das mit außergewöhnlichen magischen Fähigkeiten ausgestattet war. Mein Protagonist Shairon war mal wieder ein "Erwählter", der "das Böse" bekämpfen sollte, aber dummerweise erst einmal dazu ausgebildet werden musste, wobei ihm der eine oder andere Stein in den Weg gelegt wurde. Der Ansatz gefällt mir auch immer noch ganz gut, aber ich müsste den ganzen PLot neu umstricken und von Auserwählten, Proohezeiungen und "dem Bösen" wegkommen, um das noch halbwegs interessant zu machen. Meinen Kult der Schlangengöttin und Shairons Lehrmeister, einen Magier, der aufgrund seiner übergroßen Macht zu einem "Unberührbaren" geworden ist (er ist so stark magisch begabt, dass die Magie sozusagen aus ihm herausfließt und ihn umgibt, so dass er jedem, den er berührt, durch diese Magie ungewollt Schmerzen zufügt - das passiert auch, wenn andere ihn anfassen),  mag ich immer noch.

Eine Sci-Fi-Idee gammelt auch schon seit Jahren in meinem Regal herum, aber die bekomme ich schon gar nicht mehr zusammen, so sehr ist sie in vergessenheit geraten.

:)
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Angelus Noctis am 22. Juli 2009, 09:31:55
Zitat von: Aryana am 22. Juli 2009, 09:25:39Der Ansatz gefällt mir auch immer noch ganz gut, aber ich müsste den ganzen PLot neu umstricken und von Auserwählten, Proohezeiungen und "dem Bösen" wegkommen, um das noch halbwegs interessant zu machen.
Aber was ist denn an Auserwählten und so auszusetzen? Ich meine, es ist zwar schon reichlich ausgelutscht, gehört aber nach meinem Empfinden irgendwie zu Fantasy dazu. Und wenn's passt? Wieso nicht ... ;)

Liebe Grüße!
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Ary am 22. Juli 2009, 14:04:10
Du hast Das Problem im Grudne schon genannt - es ist ausgelutscht. Das ist nichts neues mehr, damit fängt man sich keinen Verleger. Zumindest ncht, wenn da nicht irgend ein interessanter Twist drin ist.
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Romy am 22. Juli 2009, 15:22:41
Wie lustig, erst in den vergangenen Tagen habe ich an meine ,,Frühwerke" gedacht, bzw. an eins davon :) Es ist jedenfalls gut zu wissen, dass anscheinend alle ähnlich angefangen haben. Wirklich vorzeigbar ist heute wohl nichts davon mehr, aber man erinnert sich doch immer wieder gern. Ich find's lustig.  ;D

Ich habe mit ca. 12 ½ richtig mit Schreiben angefangen, genauer gesagt habe ich da meinen ersten Roman begonnen und anfangs handelte es sich grundsätzlich um Kopien. Allerdings habe ich das nicht mit Absicht gemacht. Mir war zwar klar, dass meine jeweils aktuellen Werke eine gewisse Ähnlichkeit zu dem hatten, was ich kurz vorher gelesen hatte, aber ich hätte eher gesagt, dass ich mich davon habe ,,inspirieren" lassen. Worte wie Kopie oder abgekupfert wären mir nie in den Sinn gekommen ;D Rückblickend war es aber ganz klar genau das ... Fanfiction hingegen war es nicht, weil ich mir schließlich die Welten mehr oder weniger (eher weniger, aber sie hatten zumindest eigene Namen ;) ) selbst ausgedacht habe und auch die Figuren hatten eigene Namen und ein klein wenig geändert habe ich dann ja doch. :engel:

Also, eins meiner ersten Fantasybücher, die ich gelesen habe, war der zweiteilige ,,Lindahne-Zyklus" von Lori Martin, wovon meine Mutter mal irgendwo für ne Mark einen Teil gekauft und mir mitgebracht hatte und den zweiten hab ich mir dann natürlich selbst besorgt. Für den Fall, dass jemand die Bücher nicht kennt: Es ging um den Krieg zwischen einem ,,guten" und einem ,,bösen" Land. In Teil 1 erobert das böse Land das Gute und rottet die Königsfamilie aus, nur die gerade frisch geborenen Zwillinge werden gerade noch rechtzeitig weg gebracht und auf der Flucht getrennt. Die Eltern kommen beide ums Leben und – ach ja – natürlich waren die Zwillinge auch aus einer sehr skandalösen Verbindung von zwei Priestern gezeugt worden, die sich eigentlich nicht mal hätten angucken dürfen. Dramatik pur. In Teil 2 sind die Zwillinge dann also erwachsen, erfahren dann auf Umwegen, wer sie wirklich sind, finden sich gegenseitig wieder und befreien dann mit Hilfe eines dritten Landes ihr eigenes Land und am Ende haben sich alle lieb. :D
Also bei mir war es dann so, dass ich aus den Zwillingen Drillinge gemacht habe und statt einem Zweiteiler habe ich gleich eine Trilogie drauß gemacht ;D Puh wie war das mit Einzelheiten. Die ersten beiden Teile waren eigentlich recht ähnlich wie beim Vorbild. Im dritten Teil dann, kam ein viertes Land ins Spiel, das quasi in ,,Übersee" lag und herbeisegelte, als die ersten drei Länder eine Familienfeier veranstalteten (klar, dass die mittlerweile alle gegenseitig beieinander eingeheiratet hatten ;D ).
Das mit dem vierten Land war auch eine tatsächlich selbst erfundene Idee von mir! An Bord des Schiffes befand sich jedenfalls der König des fremden Landes mit seiner Frau und dem erwachsenen Sohn und zuerst sieht es nach einem friedfertigen Staatsbesuch aus, aber dann des Nachts, heimlich, still und leise, fallen die Fremden über meine Protas her. Die mittlerweile älteren Personen aus den beiden Vorgängerbänden werden alle abgemurkst, die inzwischen erwachsenen Kinder entkommen jedoch, holen zum Gegenschlag aus und siegen letztlich natürlich und eine der Prinzessinnen heiratet schließlich den fremden Prinzen, nachdem sein Vater bei der Rückeroberung (selbstverständlich) getötet wurde. Magie spielte in allen drei Teilen natürlich auch noch eine ganz wichtige Rolle.
Ansonsten war's in meinem Kopf sicherlich alles sehr toll ausgearbeitet und stilistisch sowieso top, aber auf dem Papier (in meiner Klein-Mädchen-Handschrift) einfach nur grausamst ;D

Mein nächstes Frühwerk war an den Ruwenda-Zyklus von Marion Zimmer Bradley ,,angelehnt" :engel: ;D Der dürfte ja bekannter sein.
In meiner Version habe ich aus den Drillingsschwestern diesmal Zwillingsbrüder gemacht, die noch zwei jüngere Zwillingsschwestern haben. Also aus drei mach vier. Ach ja und der böse König, der bei Ruwenda ja einen Sohn hat, hatte bei mir auch gleich fünf Kinder. Und statt eines bösen Magiers hatte er eine Magierin an der Seite und zwei seiner Kinder waren unehelicherweise mit dieser gezeugt (ha, das war auch ne eigene Idee von mir *mir selbst auf die Schulter klopf*)
Hm, ansonsten ging es in Teil 1 des Zyklus natürlich darum, dass meine Guten durch ihr sumpfiges Land flüchten und versuchen, irgendwelche magischen Amulette einzusacken, mit denen die böse Magierin besiegt und das Land zurückerobert werden könnte. Natürlich wird jeder von ihnen außerdem von einem Trupp feindlicher Soldaten unter Führung eines der feindlichen Prinzen oder Prinzessinnen verfolgt.
Naja und am Ende – große Überraschung – wird das Ziel natürlich erreicht und die böse Magierin ist tot.
Und in der Fortsetzung war sie wie durch ein Wunder wieder lebendig – ebenso wie der Magier bei Ruwenda ...
Genaueres kann ich zu den Fortsetzungen aber ehrlich gesagt gar nicht mehr sagen. Es gab mehrere, darunter sogar auch 1 oder 2 mit eigenen Ideen, aber so insgesamt waren die auch ziemlich mies.
Den ersten Teil hab ich im Laufe der Jahre auch noch mehrfach überarbeitet und von dem Sumpfland und der Sache mit dem Krieg und den viiiiel zu viiiielen Figuren abgesehen, hat er sich schon sehr verändert. Trotzdem immer noch ziemlich schlecht das Ganze, auch wenn mir die Figuren am Herzen liegen ...

Aber kommen wir zu Frühwerk Nummer 3, wobei ich am überlegen bin, ob ich das noch dazu zählen soll, weil ich das mittlerweile sehr oft neu geschrieben und überarbeitet habe und man die Verwandtschaft wahrscheinlich wirklich nicht mehr merkt ...
Aber auch dieses Werk fing als Kopie an, nämlich (und das musste ja kommen ;D ) von ,,Herrin der Falken" von Marion Zimmer Bradley.
Das Ganze spielte auf derselben Welt wie Frühwerk Nummer 2, in einem Nachbarland. Ganz logisch das neben einem Land, das nur aus Sümpfen mit super-heißen Temperaturen besteht, ein Darkoverähnliches Land mit jeder Menge Bergen und kühlen Temperaturen liegt. Klima und Landschaft wechselten übrigens wie abgeschnitten haargenau an der Landesgrenze ;D
Ähm ja, ansonsten hatte meine Romilly-Imitation eine abgewandelte geistige Gabe, ansonsten war das Ganze wirklich sehr ähnlich. Genaueres weiß ich aber auch hier nicht mehr.
Naja, mittlerweile habe ich die Geschichte mehrfach komplett neu geschrieben und sie hat sich auch sehr weiterentwickelt und ist jetzt gar nicht mehr so übel. :D Der Roman wurde auf eine eigenständige Welt umgesiedelt, in ein völlig anderes Setting, die geistige Gabe ist eine Andere und statt einer Heldin gibt es zwei - öhm und Vögel kommen auch gar keine mehr vor, wenn ich es recht bedenke ... zumindest nicht im ersten Teil  ;D Man würde das Vorbild wohl nicht mehr wiedererkennen, denke ich. Man könnte lediglich auf den Gedanken kommen, dass ich als Autorin wohl Marion Zimmer Bradley Fan war, wegen der typischen Emanzen-Selbstverwirklichungsthemen, die da durchschimmern. ;D

Ach ja und dann war auch schon ein kleiner Fortschritt bei mir zu sehen. Ich war zu jener Zeit dabei alle 20 (oder wieviele es sind) Darkoverromane zu lesen und folglich habe ich dann eine Welt erfunden, die ebenfalls sehr Darkoverartig aussah, mit mehreren großen Familien, Clans, einer geistigen Gabe und Amazonen etc. Hier hatte ich mehrere Einzelromane angesiedelt, von denen die meisten sogar halbwegs eigenständige Ideen waren. Allerdings haben wohl auch diese Ideen stark in der Tradition von Marion Zimmer Bradley gestanden.
Und jene Romane, dieser Welt, die mir am meisten Spaß gemacht haben, waren dann doch wieder sehr stark abgekupfert von zwei Darkoverromanen, nämlich Hasturs Erbe und Sharras Exil. Die gehören auch zu meinen Lieblingen.
Ach ja und ich hatte auf dieser Welt eine Frauen-Priesterschaft, die eine eigene Inselgruppe bewohnten und wohl eine Mischung aus den Priesterinnen von Avalon und der Schwarzen Schwesternschaft von Darkover war. Und ich weiß noch, dass ich es beim Schreiben über diese Priesterinnen sehr inspirierend fand, die damalige aktuelle Single von Madonna zu hören ,frozen'. So wie sie in dem Video aussah, so habe ich mir meine Priesterinnen vorgestellt.
Für diese Romane habe ich mich auch erstmals an Lyrik versucht und einige ,,traditionelle" Lieder für meine Leute erfunden. Was soll ich sagen, es war mein erster und auch mein letzter Lyrik-Versuch. Ich kann's nicht und das habe ich auch schon mit 14 begriffen ...
Letztlich entwickelte die Welt sich soweit, dass es Technik und Elektrizität etc. gab. In einem weiteren Roman gab es dann plötzlich Mutanten wie bei X-Men, aber ich weiß gar nicht mehr, worüber der Roman eigentlich handelte, außer das meine Protas den ganzen Tag in ihrem Internat rumhingen ... Und im darauffolgenden Roman hat ein erzürnter Halbgott dann die ganze Welt platt gemacht. Viele Menschen haben es noch geschafft, sich mit ihren Raumschiffen in Sicherheit zu bringen, viele starben – und nur ein paar hundert Kinder überlebten und erwachten plötzlich wieder auf einer grünen Welt, die von allem Technik-Kram gereinigt war. Mutanten gab es auch keine mehr, keine Ahnung, was aus denen geworden war ;D
Von da an lautete mein Plan, die Reihe auf zwei Planeten fortzusetzen. Einerseits wurde die Welt von den überlebenden Kindern wieder neu besiedelt – und andererseits kamen die Auswanderer auf einem anderen Planeten an, wo bereits eine halb humanoide, halb katzenartige Rasse lebte.
Aber irgendwie verliefen beide Ideen und alle weiteren Versuche auf dieser Welt (oder auf der Neuen) zu schreiben, im Sande.

Joa, in diesem Projekt steckten schon sehr viele eigene Ideen und damit war wohl die Übergangszeit eingeläutet, behaupte ich mal. Ich glaube, in dem Zeitraum habe ich auch meine ersten schlauen Schreibratgeber gelesen und fing an, etwas strukturierter vorzugehen und auch stilistisch besser zu werden. Außerdem habe ich mit ca. 16 meinen ersten Computer bekommen und ich bilde mir ein, dass auch das meiner Schreibe vorwärts geholfen hat.
Tja und dann habe ich zum ersten Mal Romane angefangen, die nie fertig geworden sind, ich weiß nicht, ob es am Computer lag, oder das ich anfing, an mich selbst höhere Ansprüche zu stellen ... Vorher habe ich grundsätzlich immer alles fertig geschrieben und das hatte mich nicht mal irgendwelche Mühe gekostet ...
Und was dann alles folgte, würde ich nicht mehr als Frühwerke bezeichnen und von den Kopien war ich dann auch weg, deshalb höre ich jetzt mal auf. :)

Klar, dass ich meine früheren, handschriftlichen Ergüsse noch besitze. Sie lagern in zahlreichen, dicken Aktenordnern, die Zuhause bei meinen Eltern liegen. Ich werde mir das alles garantiert nie wieder angucken, aber wegschmeißen könnte ich es nie ...  ;)
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Abakus am 23. Juli 2009, 11:55:30
Meine ersten Frühwerke waren kleine Kurzgeschichten über eine Maus mit dem Namen Phillip. Sie hatte diverse Freunde mit denen sie die verschiedensten Abenteuer bestehen musste. In nächster Zeit muss ich mir die Geschichten nochmal raussuchen. Eine gute Gelegenheit in Erinnerungen zu schwelgen. :)

Mein erstes Roman-Frühwerk ist ein Science-fiction-Roman gewesen, den ich um das Jahr 1993/1994 begann zu schreiben. Die Geschichte des Romans ist im Jahr 2316 angesetzt. Die Menschheit hat in den vergangenen 300 Jahren enorme technologische Fortschritte vollbracht, die dazu führten, dass der Mond als auch der Mars durch die menschliche Rasse kolonisiert wurden. Um das Jahr 2297, wenn ich mich richtig erinnere, bricht im Roman ein Krieg um die Unabhängigkeit der Marskolonien aus. Der Krieg beginnt konventionell, wird aber im Laufe der nächsten Jahre mit "härteren" Waffen fortgeführt. Ich glaube, dass ich den Krieg sieben Jahre habe dauern lassen. Es kommt danach zu einer Entscheidungsschlacht in der Nähe des Monds, die zur Folge hat, dass der Erdtrabant durch einen Unfall explodiert und in viele Gesteinsbrocken zerfällt, die teilweise auf der Erde einschlagen und dabei ganze Landstriche vernichten. Viele kleine Gesteinsbrocken legen sich als eine Art Asteroidengürtel um unseren Heimatplaneten, was eine Raumfahrt von der Erde aus für viele Jahre unmöglich macht. Eine intakte Raumfahrt kann in den nächsten Jahren nur noch von diversen Raumstationen, die rund um die Erde verteilt sind und die Explosion des Mondes überstanden, gewährleistet werden. Nach einigen Jahren finden jedoch Wissenschaftler einen Weg, um eine Raumfahrt direkt von der Erde wieder möglich zu machen. An dieser Stelle muss ich nochmal nachlesen, wie genau sie das geschafft haben.

Nach der Explosion des Mondes und dem Tod von Millionen Menschen, die auf dem Erdtrabanten lebten, wird ein Waffenstillstand geschlossen. Als die Raumfahrt von der Erde wieder möglich ist, glaube 2312/2313, werden erste Verhandlungen über einen Friedensvertrag und eine Unabhängigkeit der Marskolonien geführt. Im Jahr 2316 bricht der Präsident der Erde, zusammen mit einigen seiner Stabchefs, Diplomaten und Sicherheitskräften, zum Mars auf, um dort den Friedensvertrag im Rahmen einer feierlichen Zeremonie zu unterzeichnen. Bei der Landung in Voltaire, der Hauptstadt der Marskolonien, explodiert das Präsidenten-Shuttle. Die Überreste des Shuttles stürzen in die Menge wartender Zuschauer. Dabei sterben auch die offiziellen Vertreter der Marskolonien. Zuerst wird von einem Unfall ausgegangen, da der Pilot des Shuttle kurz vor der Landung ein Problem mit dem Höhenmesser meldete, doch schon bald stellt sich heraus, dass es ein gezielter Anschlag gewesen ist. Die UEF, als auch die Kampfeinheiten der Marskolonien setzen sich in Gefechtsbereitschaft, um einen potenziellen Angriff des Gegners abzuwehren.

Kurz nach dem Anschlag tritt mein Protagonist zum ersten Mal auf. Sein Name ist Alexander Kayser, seines Zeichens ehemaliges Mitglied der Kampfeinheit UEF (United Earth Force). (Der Name wird heutzutage mehr als 18 Millionen Mal bei Google gefunden. Falls ich es also mal veröffentlichen sollte, muss ich mir wohl einen neuen Namen ausdenken.)
Nachdem seine Angehörigen bei der Explosion des Mondes starben, trat er aus der UEF aus und verbrachte seine Zeit mit dem landwirtschaftlichen Betrieb seines Bruders, der sich zum Zeitpunkt der Mondexplosion auf dem Erdtrabanten befand. Eine Woche nach dem Tod des Präsidenten bekommt Alex von seinem früheren Befehlshaber, General Bradley und dessen Begleitern einen Besuch abgestattet. Alex reagiert sehr erbost, verweist die Soldaten des Geländes. Einen Tag danach erscheint Bradley erneut, diesmal aber in Zivilistenkleidung und erklärt ihm, dass er nicht als Soldat, sondern als Freund kommt. Obwohl alles in Alex rebelliert, bittet er ihn ins Haus. Bradley offenbart ihm die Wahrheit über die Mondexplosion. Es sei kein Unfall gewesen, sondern genau wie beim Tod des Präsidenten ein gezielter Anschlag. Als Beweis zeigt er ihm eine Videoaufnahme, die der Regierung der Erde einige Tage zuvor zugespielt wurde. Darauf sieht man die Umrisse eines Menschen, der sich zum Anschlag auf den Präsidenten und auf die Mondkolonien bekennt. Er benennt den Namen seiner Organisation mit Deimos, nach einem der Monde des Mars. Deimos bedeutet so viel wie Schrecken.

General Bradley erklärt Alex, dass er es als seine Pflicht angesehen habe, ihn über die Wahrheit über den Tod seiner Familenangehörigen aufzuklären. Die darauffolgende Nacht ist für Alex eine Nacht voller Alpträume. Erinnerung an verstorbene Verwandte quälen und lassen ihn eine Entscheidung fällen, die ihn in die UEF zurückkehren lässt.
Alex wird vom Captain zum Major befördert und erhält sein eigenes Force-Team, um Deimos unschädlich zu machen. Da er noch viele Kontakte aus seiner früheren aktiven Militärzeit besitzt, fällt es ihm in den Marskolonien leicht an Informationen zu gelangen. Doch die Verschwörung um Deimos, die er letztendlich zusammen mit seinem Team aufdeckt, ist größer, als alles, was er sich jemals vorgestellt hat. Dem Team gelingt es, bis zum Kopf der Organisation Deimos vorzudringen, doch steht Alex dort einem alten Bekannten gegenüber. Sein Team wird im Kampf stark dezimiert, doch gelingt es ihnen in letzter Minute Deimos unschädlich zu machen, da die Organisation  ein mit atomaren Sprengköpfen besetztes Raumschiff zur Erde schicken will, um den Planeten zu zerstören.
Alex kehrt nach erfolgreicher Arbeit zur Erde zurück. Dort wird ihm angeboten, einen leitenden Posten innerhalb der UEF zu übernehmen. Er lehnt jedoch ab und kümmert sich weiterhin um den landwirtschaftlichen Betrieb seines Bruders.

Tja, das habe ich mit 12 oder 13 Jahren begonnen zu schreiben. Ob das alles wissenschaftlich so korrekt ist (Mondexplosion, Asteroidengürtel um die Erde, Raumfahrt unmöglich etc.), sei mal dahingestellt. Ich glaube, dass ich die Geschichte mit 16 oder 17 Jahre beendete. Im Laufe der Geschichte merkt man deutlich, wie ich mich sprachlich weiterentwickelte. Das Ganze sollte ich vielleicht mal richtig überarbeiten, einige Plotlöcher stopfen, wissenschaftlich untermauern und vielleicht mal als Exposé an einen Verlag schicken. Mal schauen. :)

Ergänzung: Der Name des Romans ist Star Fight.
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Aidan am 23. Juli 2009, 14:37:07
Spannend, was ihr so in der Frühphase alles begonnen habt!

Ich habe ganz am Anfang meiner Grundschulzeit erste Schreibversuche unternommen. Ich glaube, es sollte eine Art Internatsgeschichte a lá Hanni und Nanni werden,  ::) aber ich scheiterte nach wenigen Seiten an meinem eigenen Perfektionismus. Ich konnte einfach noch nicht die Worte schreiben, die ich im Kopf hatte, weil ich sie noch nicht gelernt hatte und meine sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten reichten nicht an die Bilder und Vorstellungen in meinem Kopf heran. Danach habe ich ewig nicht oder nur ansatzweise geschrieben, nur mal kleinere Gedichte, ganz nett vielleicht, aber sehr überarbeitungswürdig. Aber ich habe mir weiterhin immer Geschichten ausgedacht. Viele habe ich vergessen und viele kehren ab und zu in meinen Kopf zurück und wollen bearbeitet werden. Ich denke, es sind interessante Ansätze dabei, auch wenn man sicher genau schauen müsste, was man daraus machen kann. Da es oft Träume waren, haben viele von ihnen hohen Symbolcharakter und eine ganz eigene Stimmung.

Ich habe mir lange Zeit eingeredet, dass ich dann richtig würde schreiben können, wenn ich einen Computer hätte und schnell mal etwas korrigieren oder löschen könnte, da alle Versuche auf Papier innerhalb kürzester Zeit unlesbar wurden - durchgestrichene Passagen, reingeklemmte Worte, Fußnoten, vollgeschmierte Ränder - aber ich habe erst vor kurzem überhaupt richtig angefangen zu schreiben, obwohl ich schon jahrelang einen Rechner hatte. Und nun versuche ich meine gesammelten Ideen aus über 30 Jahren aufzugreifen, zu sortieren und hoffentlich eines Tages die besten davon aufzuschreiben. Sind ja noch reichlich unverdorben, weil nie aufgeschrieben. :)
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Hanna am 24. Juli 2009, 05:14:35
Ihr macht mir Mut! Ich gehöre auch zu den sehr frühen Beginnern, aber ... nunja, seht selbst:

Mein erstes Buch habe ich in der ersten Klasse geschrieben. Es hieß "Die aufregenden Abenteuer der Katrin Schwarz". Ich kann mich noch ganz genau an den ersten Satz erinnern:

Es war einmal ein Mädchen, das bald ihre Eltern verlor. Dass es "seine" heißen muss, verzeihen wir einer Sechsjährigen. Ebenso die spiegelverkehrten Buchstaben. Um mit ihrem Bruder Benny nicht in ein Kinderheim zu müssen, flieht sie in den angrenzenden Wald, findet dort eine Ruine, in der Geister eine wilde Party feiern und Poker spielen (das hatte ich gerade von meinem Cousin gelernt). Die Kinder beschließen dort zu bleiben.

Natürlich hatte das 6-seitige Büchlein auch selbst gemalte Bilder. Das interessanteste daran waren Bennys Haare. Er hatte eine Punkerfrisur und seine Haare wurden auf jedem Bild länger. Ich glaube, das sollte symbolisieren, wie viel Zeit vergeht.

In der Grundschule schrieb ich ganz viele Romananfänge. Pferde- und Internatsgeschichten, Kinderheime ... eines hieß "Wind und Meer" und handelte von einer Schule auf Amrum. Ein anderes hieß "Heim und School mit Swimmingpool". hätte sich sicher gut verkauft.  ;D

Aber jetzt wird es richtig peinlich. Mein erster abgeschlossener Roman ... ich war elf oder so und habe damals meiner Mutter heimlich ihre Kingbücher geklaut und nachts Horrorfilme wie "Die reitenden Leichen" gesehen. Ökopolitisch interessiert wie ich war, fing alles mit einem Umweltskandal an. Ich erzähle das sehr sehr ungern und dieses Buch wurde auch vernichtet, aber wir wollen ja alle was zu lachen haben. Also, der Name dieses Frühwerks lautet "Das Bandscheibenkind". Darin geht es um ein Mädchen namens Monique (ich stand damals sehr auf französische Namen), das im Wald einen eingezäunten See findet und schwimmen geht. Sie bleibt mit dem Fuß hängen, ist lange unter Wasser und schluckt sehr viel davon, bevor sie wieder auftaucht. Da entdeckt sie, dass alle Fische auf dem Wasser treiben und tot sind. einige Wochen später stellt sie fest, dass sie schwager ist, aber aus irgendeinem Grund kann das Kind nicht auf natürlichem Wege geboren werden und bohrt sich durch ihren Rücken. Daher der lächerliche Name. Das Kind ist aber wider Erwarten kein Monster sondern ein süßes kleines Mädchen, welchem Monique mit offenbar hellsichtiger Gabe den bekloppten Namen "Magnetique" gibt, denn aufgrund des vergifteten Wassers ist das Kind magnetisch, was sich aber erst in der Pubertät zeigt. Da gibt es dann ganz dramatische Szenen mit fliegenden Messern und herabstürzenden Basketballkörben. Das Mädel überlebt, stirbt aber später bei der Geburt eines gesunden Mädchens namen Michelle ... die aber, glaube ich, später auch magnetisch wurde.

Puh.  :innocent: Ziemlich übel, oder? Die nachfolgenden Werke wurden origineller, aber das lasse ich jetzt erst einmal sacken.  ;D Ich habe noch ein Dutzend tolle, abstruse Romanfrühwerke für traurige Zeiten. Damit zaubere ich euch dann ein Lächeln aufs Gesicht.  ;)
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Vali am 26. Juli 2009, 00:09:29
Sehr interessant was ihr damals geschrieben habt. Manche Geschichten scheinen auch einen guten Ansatz zu haben.

Ich habe damals nur Kurzgeschichten geschrieben. Angefangen hat es in der Grundschule in der ersten oder zweiten Klasse. Da habe ich eine Geschichte für meine Klassenlehrerin geschrieben. Richtig knuffig mit Krakelschrift, Rechtschreib- und Grammatikfehlern und kindlichen Illustrationen. Es war eine Geschichte über eine bunte Schlange, die aus ihrer Höhle rausgekrochen kam und sich durch die Wiese schlängelt. Auf der Wiese begegnet die Schlange einem Schmetterling, einem Käfer, einer Raupe und der Schlangin, seine beste Freundin. Mit Schlangin schlängelt Schlange zurück in seine Höhle und sie haben im nächsten Frühling viele kleine Babyschlangen. Meine Lehrerin war ganz begeistert. Sie kann sich immer noch daran erinnern. :)

Darauf folgten ähnliche kindliche Geschichten über Tiere, Kinder und dem Alltag (z.B. Mama kocht mir was zum Essen). In der dritten Klasse bekam ich leider eine neue Lehrerin, weil die alte ein Kind bekommen hatte. Der neuen wollte ich auch eine Geschichte schenken, sie nahm sie, blätterte sie durch und gab sie mir zurück mit dem Kommentar, dass die Geschichte überhaupt keinen Sinn hat. Der Hammer war auch, dass meine Mutter bestätigte, dass sie Recht hatte. Hatte sie auch, aber das sagt man doch nicht so zu einem Kind. Das hatte mich hart getroffen, schließlich hatte ich die Geschichte mit Liebe geschrieben und es sollte einfach eine Geste der Sympathie sein. Sie hätte das Geschenk zumindest annehmen können und ihre Kritik konstruktiv äußern können. Naja, seitdem hatte ich jahrelang nichts mehr geschrieben und war bei Aufsätzen auf Streik. So gekränkt war ich.

Mit 16 fing ich dank meiner Clique wieder mit dem Schreiben an. Jeder hatte zum Cliquenbuch eine Geschichte beizusteuern. Eine Geschichte von mir handelte von unserer Clique, die während der Klassenfahrt verloren gegangen ist. Sie fanden sich in einem verlassenen Haus wieder in dem es spukte. Da drin erlebten sie ihre Abenteuer und kamen heile wieder bei der Klasse an. Der Rest der Klasse war im Museum eine Straße weiter.
Eine andere handelte von einem Monster, das aus einem Geheimlabor entflohen ist und Unruhe stiftet. Die Clique, inzwischen Erwachsene, ist bei der Aufklärung des Falls beteiligt. Das war das erste Mal, dass ich an einer umfangreicheren Geschichte saß. Daraus hätte ein ganzes Heft werden können, aber es blieb zum Glück beim Romananfang. So spannend der Anfang auch geschrieben war, die Kerngeschichte finde ich extrem blöd und pubertär.

Meine Mutter, die sich gefreut hatte, dass ich endlich wieder schreibe, wollte mich weiter darin fördern. Sie wies mich auf ein Bild hin, das ich gemalt hatte. Das war ein römischer Streitwagen. Sie wünschte sich dazu eine Geschichte. Nunja, meiner Mutter zur Liebe habe ich mir was aus den Fingern gesogen. Die Geschichte war zwar nicht spannend, aber ganz nett. Erinnert mich ein wenig an meine Grundschulzeit. Ich schrieb über einen römischen Krieger, der sein Pferd sehr liebte. Als Krieg ausbrach zog er mit seinem Streitwagen in den Krieg gegen die Griechen. Im Kampfgetümmel fiel er vom Wagen und musste sich zu Fuß durchkämpfen. Sein Pferd und sein Wagen waren spurlos verschwunden. Die Römer siegten in diesem Krieg und der Krieger hatte auch überlebt. Zur Belohnung für seinen Mut schenkte Cäsar dem Krieger ein Dorf, in dem er nun lebte. Dort traf er einige Jahre später sein Pferd wieder. Happy End. :engel:

Achja, ich habe noch zwei Romananfänge rumgammeln. Das waren meine ersten Versuche in Fantasy. In der einen Geschichte taucht ein Mädchen namens Violett durch einen Zauber in eine Fantasywelt. So weit ich mich erinnern kann, wird aus ihr eine passable Bogenschützin und rettete jemanden mit ihren magischen Pfeilen vor einer Wasserhydra. Die andere Geschichte entspringt aus einem Albtraum den ich hatte. Sie beginnt im Zug. Ein Junge liest einen Comic und als er eine bestimmte Seite aufschlug, treten Dämonen aus und sie nehmen von allen Passagieren Besitz. Nur ein Mädchen, das sich bei dem kurzen Vorfall auf der Toilette ausgeheult hatte, wird nicht heimgesucht. Als sie rauskam, sah sie, dass alle stumm da saßen wie Zombies. Sie hatten auch alle rot glühende Augen. Zum Glück hatte sie noch von Halloween vor ein paar Tagen die roten Kontaktlinsen und setzte sich die ein bevor der Dämonenlord das Abteil erreichte und seine Beute begutachtete. Der Dämonenlord lies den Zug durch ein Tor in die Hölle fahren. In der Hölle versuchte das Mädchen möglichst nicht aufzufallen und suchte nach einem Weg zurück in die Welt. Dabei lernt sie einen Priester kennen, der wegen eines Verbrechens nach seinem Tod in die Hölle musste. Er gibt ihr Tipps und Hinweise wie sie zurückkehren kann, was ihr als jemand, der nicht gestorben ist, möglich ist. Sie könnte sogar die Leute retten die von den Dämonen heimgesucht wurden.
An diesen Geschichten werde ich nicht weiterschreiben. Ich find die grauslich :-X

Vor ich weiß nicht mehr wie vielen Jahren plottete ich auch mein erstes Romanprojekt. Auch wenn es vor lauter Änderungen nicht mehr erkennbar ist, aus diesem Projekt entspringt alles, was ich heute so schreibe. Weil ich zu viel StarCraft gespielt hatte, war ich voll im Sci Fi Fieber. In meinem Weltenbauprojekt erkennt man vielleicht ein paar kleine Elemente wieder. Aufgrund dieses Settings ist das was ich schreibe Science Fantasy, obwohl es sich wie Urban liest. Beschränke mich momentan auf den erdähnlichsten Planeten.
Im ersten Plot ging es um einen Soldaten, der auf den weit entfernten Mond Lunaris stationiert wurde. Zusammen mit den Kumpanen seines Zugs kämpfte er gegen die Aliens, die es sich auch auf dem Mond gemütlich machten. Eines Tages ging der Prota verloren und fand sich bei einem Lin Stamm wieder. Dort lernte er sie besser kennen, erkannte, dass die Lin keine bösen Monster sind und befreundete sich mit ihnen. Von da an war er der Ansicht, dass jede Spezies auf Lunaris leben dürfe. Eines Tages kehrte er doch zu seinem Volk zurück. Er versuchte sie zu überzeugen die Lin in Ruhe zu lassen, aber das wollte bis auf seine Kumpels keiner hören. Bevor er als Verräter verhaftet werden konnte, flüchtete er mit seinen Freunden und fand Unterschlupf bei den Fahnenflüchtigen. Dort lernte er auch seine große Liebe kennen. Die Rebellen fanden Verbündete in den anderen Völkern und besiegten die Imperialisten, für die der Prota damals gearbeitet hatte. Weil seine große Liebe in diesem Krieg umkam, gab es für den Prota kein Happy End. Er wählte den Freitod um ihr zu folgen.
Jetzt wo ich diese Geschichte zusammenfasse, merke ich, dass sie doch ganz nett war. Trotzdem verbleibt der Plotschinken im Archiv und wird aufgrund der extremen Änderungen im Setting niemals mehr Kanon. Aber vielleicht packe ich ihn eines Tages wieder aus als eigenständige Geschichte. Das ist von meinem Zeug an Frühwerken wohl das einzige, was recyclebar ist. ;D
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Kati am 26. Juli 2009, 14:22:09
Meine ersten richtigen Geschichten müssen so ungefähr in der zweiten Klasse entstanden sein. Es waren Kurzgeschichten und das Wort "Logik" schien ich damals nicht gekannt zu haben. In einer davon fliehen Gina und Tim zum Beispiel auf einem Albatros von einer einsamen Insel...:räusper:

Dann ging es weiter mit einer ganzen Kurzgeschichtenreihe über eine Maine Coon Katze namens Lilly und ihren besten Freund, einen großen gelben Hund, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Die beiden haben Kriminalfälle gelöst. Leider sind alle Geschichten weg.

Durch einen Klassenkameraden, der ein "Buch" geschrieben hatte, angestachelt, wollte ich dann in der dritten Klasse auch so einen Erfolg haben. So kam es zu meinem ersten "Buch": Ein paar Din-A 4 Seiten über einen Dalmatiner, der für sein Herrchen, einen Privatdetektiv, die ganzen Fälle löst. Das ist leider auch weg.

Und dann ging es richtig los: Ich traf auf meine damalige beste Freundin und wir begannen uns zusammen Geschichten auszudenken. Ich erinnere mich an einige Büchlein in Versform: "Die Geschichten von Klaus und der Maus". Aua...
Und einen ziemlichen Sailor Moon-Abklatsch über fünf Mädchen, die alle ein Element zugeteilt hatten, sich verwandeln konnten und die Parallelwelt "Ravoß" retten mussten. (W.I.T.C.H. kannte ich damals noch nicht, aber die Ähnlichkeit fällt mir gerade auf...)

Als ich so 12/ 13 war fing ich dann an mir über richtige Romane Gedanken zu machen. Die meisten davon handelten von zickigen Mädchen, die gerne den Jungen ihrer Träume erobern wollten und so weiter und so fort...keiner dieser Romananfänge ist länger als fünf Din-A 4 Seiten und das ist auch gut so. Die meisten davon habe ich nicht mehr. Gott sei Dank.

Und dann kam "Rosen". Das war ein Western über ein Mädchen, dass mit ihrer Familie über den Oregon Trail gen Westen zieht, verfolgt von ihrem ehemaligen Verlobten, den alle für tot halten, der aber bloß weggelaufen und ein Bandit geworden ist. Warum er sie verfolgt ist unklar. Jedenfalls läuft sie dann vor ihm weg und verliert den Treck. Dann findet sie sich allein in der Wildnis wieder. Diese Geschichte wurde auch nicht beendet, ist aber schon um einiges länger, als die anderen. Die habe ich auch noch. Und daraus wurde dann über fast drei Jahre langes Plotten und Ausdenken mein erster Fantasyroman, der allerdings in der Gegenwart spielt.

Als ich den beendete war ich fünfzehn. Er ist bis jetzt der letzte, den ich zu meinen Frühwerken zählen würde, ich finde ihn auch gar nicht so unlogisch wie die anderen Versuche vor ihm und seine beiden Fortsetzungen sogar recht gut. Ich habe ihn gerade noch einmal geschrieben und bin eigentlich sehr zufrieden damit. Allerdings bin ich auch erst siebzehn. Wer weiß, was ich in zehn Jahren davon halten werde. (Hoffentlich nichts allzu Schlechtes.) 

LG,

Kati
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: hima am 02. August 2009, 20:24:28
Himmel, dieser Thread ist wirklich sehr interessant und unterhaltsam  ;D

Meine Anfänge waren so mit 8 oder 9, als ich praktisch alles über Pferde und Reiterhof ect in mich hineingesogen habe. Die (unvollendete) Geschichte handelte natürlich von einem Mädchen, das während den Schulferien gegen ihren Willen von ihrer Mutter auf einem Reiterhof abgeladen wird, so à la "Ich komm dich in drei Wochen wieder abholen, viel Spass!".  Anfänglich trotzig, taut das Mädchen langsam auf und findet gefallen an den Tieren und am Reiten selbst, natürlich alles zusammen mit vielen neuen Freundinnen.

Dann gings weiter, so mit 10 oder 12 wurde ich von meiner Mutter vom Segelfieber angesteckt und besuchte auch einen Anfänger-Segelkurs. Eine meiner Geschichten aus der Zeit handelt von einem Mädchen und ihrem besten Kumpel (ich glaub, sie hiessen Amélie und Mike  ;D), die bei einer Segelregatta in einem kleinen französischen Küstenort (ja, ich war da auch sehr Frankreich orientiert) mitmachten und dabei in einen mysteriösen Sturm gerieten. Endlich wieder an Land mussten sie feststellen, dass sie in einem völlig fremden Land in einer völlig anderen Zeit gelandet waren.
Da kommen auch schon die bösen Schergen und reissen die zwei auseinander, Amélie wird auf dem Sklavenmarkt verkauft, Mike zu den Söldnern gesteckt. Die Odysee konnte beginnen.
Nur leider verging mir da die Lust.

Wenig später gab es die gleiche Geschichte in einer alternativen Ausführung. Nun spielte alles direkt in dieser fremden Welt, Mike war nun ein Prinz, der die arme Monique auf dem Sklavenmarkt kauft und voilà, sich in sie verliebt.
Dann wusste ich nicht mehr weiter und hab das Heft leider vernichtet D:
(ich sollte mir die Idee aber merken, daraus würde sich noch was machen lassen.)

Dann kam die grosse Ära der FanFiction. Ich entdeckte die Mangas, die japanische Art, Geschichten zu erzählen (auch zu Themen, die man sonst im Westen kaum fand) und fing, wie einige hier auch, mit Dragonball an. Hinzu kamen dann noch One Piece, Naruto, Escaflowne, Saiyuki und so weiter. Ha, zu der Zeit hatte ich sogar Fans!  ;D

Ganz natürlich fing ich gegen Ende dieser "goldenen" Ära (hüstel) damit an, auch eigene Gesichchten zu schreiben. Eine der ersten war die traurige Geschichte von Maddison, die sich in einen Vampir verliebt und deswegen zwischen die Fronten eines Jahrhunderte alten Krieges zwischen der Inquisition und den Vampiren gerät. Der Vampir, den sie liebt, gibt am Ende sein Leben, um sie zu retten. Wohoo, würde ja perfekt zum momentanen Hype passen, ein schlechter Vampir-Roman jagt den nächsten!

Irgendwann schnappte ich das Fantasy-Fieber auf und schreibe fortan hauptsächlich in diesem Genre, schweife aber auch sehr gerne in die Mysterie ab  ;)
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Waffelkuchen am 08. August 2009, 01:16:24
Es ist echt interessant, eure abstrusen Ideen zu lesen. Gothanna, Magnetique ist ja mal genial.  ;D

Ich erzähle wirklich gerne von meinem Erstling, weil ich jedesmal grinsen muss, wenn ich daran denke. Soo lange ist es ja bei mir noch nicht her, dass ich mit daran gearbeitet habe und da sind die Erinnerungen noch ziemlich frisch.
Zu Schreiben angefangen haben muss ich wohl schon in der zweiten Klasse, weil in meinem Zeugnis steht, dass ich öfter Selbstgeschriebenes im Unterricht vorgelesen habe. Allerdings kann ich mich nicht mehr daran erinnern, was ich da so verbrochen habe...
Ganz dunkel erinnere ich mich an einen Romananfang, irgendetwas mit "Die Kriegerinnen", ich glaub, ich hatte davor Xena angeschaut... *hust* Ich versagte schon nach den ersten Seiten. Etwas intensiver erinnere ich mich noch an eine Kurzgeschichte "Die grüne Hölle", in der zwei Mädchen im Wald durch den Boden brechen und einen unterirdischen Tunnel mit allerhand Fallen durchqueren müssen. Nachdem sie das geschafft hatten, war ich irgendwie noch nicht zufrieden und habe noch ein Labyrinth an den Fallentunnel angehängt. Weil ich aber die Motivation verloren hatte, haben sie das Labyrinth mit der lapidaren Erklärung überwunden, dass man durchkommt, wenn man sich einfach immer links hält.  :hmhm?: Na ja, wie auch immer...  Am Ende haben sie auf jeden Fall einen großen Schatz gefunden und alle waren glücklich.  :) Da war ich, glaub ich, noch unter zehn.
Mit zwölf, nachdem ich Herr der Ringe gelesen hatte, war ich natürlich total im Fantasy-Fieber. Was liegt da näher, als Tolkien nachzueifern und eine eigene Welt aus dem Boden zu stampfen... Myrandun, Langondun, die Südliche Steppe, das Dunstgebirge... Hach, herrliche Zeiten! Die Karte hängt hier aus Nostalgiegründen immer noch an der Wand.  ;D
Natürlich geht es um eine Elfenprinzessin namens Alyna, die sich nach Freiheit und einem Ausbruch aus dem höfischen Leben sehnt. Den bekommt sie prompt durch die Wiederauferstehung des Drachenfürsten, der den Elfen seine Drachen an den Hals hetzt. Außerdem gibt es da noch einen Elf namens Aldymian (Spitzname meiner Beta: Aldi, die Drachen heißen passenderweise in unseren Insidern Netto, Lidl, Edeka und Norma...  ;D), den sie heiraten sollte und von dem irgendwann mal rauskommt, dass er vom Fürsten besessen ist... Wie auch immer, ihr Vater Neutal beruft auf jeden Fall einen großen Rat mit allen Völkern ein, auf dem beschlossen werden soll, wie gegen das Böse vorzugehen ist.
Alyna liest schließlich in der palasteigenen Bibliothek ein Buch, in dem steht, dass das Böse nur durch eine Gruppe mit einer bestimmten Personenkonstellation zu schlagen ist- einer Elfe, einem Nymph, einem Zwerg, einem Zauberer, einem Gnom und einem Einhorn. Natürlich fühlt Alyna sich dazu berufen und weil ihr Vater die Idee absolut absurd findet, sucht sie auf eigene Faust nach Kameraden. Die findet sie dann auch unter den Ratsmitgliedern. Einen Gnom namens Stampho, einen Nymph namens Lefra (in den sie sich natürlich verliebt), June, einen Zauberer ohne Kontrolle über seine Kräfte und Tagex, meinen gefräßigen Lieblingszwerg, der Essen kilometerweit riechen kann und zudem eine Affäre mit seiner Haushälterin hat. (Ich liebe June und Tagex! Die zwei sind so bekloppt, dass ich ihnen eines Tages eine eigene Geschichte widmen will.  ;D)
Weil es unter den Ratsmitgliedern keine Einhörner gibt, macht sich die illustre Gruppe also mit Hilfe von sprechenden Brieftauben auf die Suche nach ihnen und findet dadurch schließlich Millynda, das Einhorn, das nur Milly genannt wird. (Die Namen, die Namen...  ;D) Kurz darauf taucht dann Lestley auf, ein geheimnisvoller Unbekannter, der auf einer riesigen Krähe namens Kräthyn (*hust*) durch die Lüfte fliegt. Er schließt sich der Gruppe an, ohne das irgendjemand weiß, wozu und wieso. (Mit Logik hatte ich es irgendwie nicht so...) Irgendwo an dem Punkt, wo die Reisegruppe zum ersten Mal von einem Drachen angegriffen wird, endet meine handschriftliche Version, die immerhin 50 DinA-4 Seiten lang ist. Ich war wohl 13, als ich auf den Computer umgestiegen bin.

In zahlreichen Überarbeitungen änderte sich der Plot gewaltig. Einhorn und Gnom wurden ersatzlos gestrichen, eine Sternengöttin kam ins Spiel, Kartenstücke, die gefunden werden müssen und schließlich außerdem heraus, dass Lestley ein Dunkelelf ist und aus der Unterwelt Esmerar stammt. Die Unterwelt finde ich persönlich ziemlich genial- ein riesiges Höhlensystem, dass von vom Himmel gefallenen Sternen beleuchtet wird und in dem es alle möglichen, abgefahrenen Vegetationsarten gibt (unter anderem einen Salzkristallwald, den ich immer noch liebe). Außerdem ist es ein netter Zwist, dass es in dieser Unterwelt- im Gegensatz zur Oberwelt- Menschen gibt. Ich fand den Gedanken ganz nett, dass sie im Laufe der Jahrtausende nach "oben" gewandert sind.
Lestley wiederum war die ganze Zeit auf der Suche nach seiner Geliebten Calymna, die vom Fürsten gefangen worden war, um ihn zur Mitarbeit zu zwingen. Lestleys Vater ist nämlich ein mächtiger Magier und hat dazu geholfen, den Fürsten wiederauferstehen zu lassen, dadurch aber seine Kräfte verloren. Lestley hat wohl einen Teil seiner Macht vererbt bekommen und erscheint dem Fürsten als nützliches Spielzeug. Calymna wurde auf jeden Fall durch die Sternengöttin gerettet und in Lestleys Heimatort kommt es zu dem Wiedersehen der Beiden, das ich immer noch sehr, sehr gerne lese. Hach.  :innocent:

Zu Ende geschrieben habe ich es nicht, aber ich will und ich werde es irgendwann fertig stellen- das ist es mir einfach wert, denn ich liebe die Charaktere immer noch heiß und innig. Ganz besonders June, Tagex und natürlich Lestley. Im Moment hat das Ding auf jeden Fall über 400 Normseiten und ich kann ohne Umschweife sagen, dass ich stolz darauf bin- weil ich in der Zeit eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht habe und manche Passagen wirklich gut sind. Vielleicht sehe ich das in 5 Jahren anders, aber im Moment ist es einfach so.
Natürlich ist der Plot trotz der zahlreichen Änderungen immer noch haarsträubend schlecht, aber was solls. Zumindest hat es, bis auf die Reisesache und die unterschiedlichen Völker, keine Ähnlichkeit zu HdR mehr.  ;D
Hatte ich erwähnt, dass die männlichen Elfen in meiner ersten Version bauchfrei trugen?  :rofl:

Ach ja... Jetzt hab ich richtig Lust, wieder mal darin zu schmökern und ein paar meiner alten Lieblingsszenen auszugraben...  :)
Schon allein Tagex und June sind es wert.
Ach, ich hab da eine kleine Episode, aus einer Zeit, in der sie allein unterwegs waren und in einem Zwergendorf Rast machten. Dort wurden sie begeistert gegrüßt und an eine große Tafel gesetzt, die sie natürlich leerten, ohne sich Gedanken über die seltsamen Umstände zu machen. Bis schließlich der Besitzer des Gasthofes sein Wort an sie richtet...

,,Wie ich sehe, hat die Gilde einen neuen Kaufmann geschickt." Sein Blick lag auf June. Dem brach der kalte Schweiß aus. ,,Ähh... Ja, ich bin dieses Jahr ausgewählt worden...", stotterte er.
,,Wo ist denn Geofink? Warum ist er nicht gekommen?"
Während June panikartig begann, seine Finger ineinander zu verknoten, eilte Tagex ihm zur Hilfe. ,,Der... Der hat Durchfall. Ist ganz ekelhaft krank."
Junes Augen wurden vor Ekel handtellergroß. ,,Durchfall?! Ist ja widerlich!"
Als sich die Blicke von fünfzig Zwergen auf ihn richteten, entschloss er sich, Tagex doch lieber beizupflichten. ,,Ja... Durchfall. Ganz ekelhaft. Schlimme Sache. Haha."


Das perfekte Schlusswort für diesen Post.  ;D
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Coppelia am 08. August 2009, 07:44:49
;D Erinnert mich irgendwie an die frühen Versionen des Romans, an dem ich grad schreibe ... nicht dass meine jetzigen Ideen nicht auch manchmal ziemlich absurd wären, aber durch gutes Formulieren kann man das vielleicht etwas überspielen. ::)
Diese Namen! Geofink! Wie cool! :D Und was ist jetzt eigentlich aus der Elfe geworden? Die hast du nur am Anfang mal erwähnt ... offenbar kommt sie dann doch nicht mit Lestley zusammen?
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Luna am 08. August 2009, 09:15:24
Hmmm, also mein aller aller erstes erstlingswerk habe ich nicht mehr... aber es war wohl ne Kreuzung aus Half-Life und Ayashi no Ceres (KA, wem was was sagt :D ) Aber im Endeffekt war es total Krank, vor allem gegen Ende hin... hatte da auch die Lust verloren. Aber ich hab wenigstens versucht es zu einem Ende zu bringen (lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende).

Das zweite ist da dann schon ein wenig besser, auch wenn es irgendwo vorhersehbar wurde... keine Plottwists oder sowas... Naja, es spielt natürlich in einer eigenen Welt, in der es insgesamt zehn Kontinente gibt, die je einem eigenen magischen Element zugeordnet sind (jop, zehn Elemente ;) ) und es gibt auch ca. zehn Hauptpersonen.

Das ganze ist als ein Tagebuch aufgezogen, in dem der Hauptchar erzählt, was in den letzten Wochen und Monaten geschehen ist, wie sie an ein merkwürdiges Tattoo kommt und wie dieses ihr leben ändert - denn jeder der zehn Hauptcharas bekommt ein solches Tattoo und mit ihm einen elementaren Geist. Das Problem dabei ist jedoch, dass sie gegeneinander Kämpfen und sich gegenseitig töten müssen (hat ein bisschen was von highlander), damit der letzte überlebende die Macht übernehmen und der neue "Gott" der Welt werden kann... (Kann auch gerne jemand lesen, wenn er Lust hat, bekommt dann den Link per PM).

Im Endeffekt also ein riesiges durcheinander... danach habe ich eher zu ner kleineren "Cast" gegriffen...

LG AF
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Sooky am 08. August 2009, 10:51:19
Meine "Frühwerke" sind überhaupt nicht lang her...  :engel:
Ich zähle meine Sachen, die ich mit 8/9 geschrieben habe, überhaupt nicht als Geschichten, weil... weil es höchstens 1000 Wörter lange kurz-kurz-kurzgeschichten waren, oder irgendwie Bruchteile aus irgendeiner Sinnfreien Geschichte, deren Anfänge wirklich nur zum Headdesken taugen.
Mit 11 habe ich wohl als erstes einen "seriösen" Versuch gemacht, mich in Schreiberei einzufinden, und das hatte mehrere Anfänge von Geschichten zur Folge, die sehr stark an einige Rollenspiele (auf Schriftbasis, oder eine Art LARP, obwohl ich diesen Begriff damals nicht kannte) angelehnt waren. Zum Beispiel war da eine Geschichte über ein kleines Mädchen, das von den Eltern ausgestossen wurde und dann zu einer Villa kam, in der Menschen wohnten, die sich, wie sie, in Tiere verwandeln konnten. Darunter war auch die Schwester vom Mädchen und... ach, ja. Viel weiter bin ich nicht gekommen. Darunter sind auch einige "geniale" Anfänge von Liebesdramen (da ich einige koreanische Dramen angeschaut und mir die Augen ausgeweint hatte), die aber entweder Abklätsche von den gesehenen Dramen waren, oder einfach... total hirnrissig und einfach abgrundtiefer Schrott waren. Ich weiss wirklich nicht, weshalb ich diese schrecklichen Anfänge an meine Klassenkameraden verteilt hatte, und ich befürchte, dass diese Dinger noch immer dort umlaufen, und da ich überall vorsorglich meinen Namen draufgeschrieben hatte...  :wums:
Die nächsten Versuche waren eher Kurzgeschichten, und die habe ich in einer Online-Wichtelaktion geschrieben, zwei Stück, da ich aufgrund meiner Selbstüberschätzung natürlich glaubte, ich könnte es mit dem Schreibstil von den anderen aufnehmen.  :rofl: Eine Fantasy-Geschichte war darunter, die allgemein irgendwie wenig sinnvoll war, aber doch irgendwie süss: Da das Thema Frühling war, habe ich eine Welt erschaffen, in der es durch den Einfluss der bööösen Königin (Es war, glaube ich, eine kleine Fee, nur, um krampfhaft witzig sein zu wollen) immer Winter war. Eine kleine Gruppe hat dann den Ursprung des Winters in ihrer Region, eine Schneefrau, besiegen können, dabei ist der jüngste der Gruppe, ich glaube, er war 7, gestorben... Und hat im Jenseits seine Eltern wieder gesehen.  ;) Die anderen haben den kommenden Frühling wieder erlebt und so weiter.
Danach... puh. Kam meine erste Phase von "Reise, in der die Welt gerettet werden muss". Damals hatte ich den Herrn der Ringe nicht gelesen, sollte man noch dazu sagen - den lese ich momentan gerade zum ersten mal *hüstel* - aber da meine Rollenspiel-Kollegen ihre Ideen aus dem Herrn der Ringe und Konsorten hatten, wurde es dennoch nicht unähnlich. Also, Elfen hatte es zum Glück keine, und mir sind Elfen noch immer sehr unsympatisch, selbst im HdR, aber es gab eine böse, böööse Königin, die aus irgendeinem Grund einfach böse war, (sie hiess übrigens Anna, war blond und bildhübsch!) und ein rotes, dreieckiges Wesen namens Monki, das unhöflich, zickig und beinahe jähzornig war, das 3 Mädchen aus der Erde entführte, um die böse Königin zu stürzen. Man konnte Magie aus Puderdöschen erlernen und es kamen ziemlich viele erfundene Tiere vor, von denen ich auf Manche noch heute stolz bin. Die erste Version wurde... 6 Kapitel lang, jedes ungefähr... 3000-5000 Wörter.
Dazwischen habe ich noch eine seriösere Geschichte angefangen, die um tote Leute ging, die im Jenseits mit ihrem Leben in der Vergangenheit klar kommen mussten und die sogenannte "Erleuchtung" finden... Die Charaktere waren gut gemacht, finde ich, aber es war sehr amateurish geschrieben und die Umsetzung war unterirdisch.
Die 3 Mädchen von vorhin fanden überdies noch 2 weitere Versionen, jede besser als die letzte, und jetzt habe ich angefangen, allen Charakteren Hintergründe zu geben, und Monki und Anna waren nun zusammen mit einer anderen die vorherige Generation gewesen, die den König stürzen wollten, aber Anna hatte sie verraten und war selber auf den Thron gestiegen, Monki war verflucht worden und hiess eigentlich Mona, und die Handlung war etwas verbessert worden, die Dritte Version war sogar noch akzeptabel, das ist... nun ein Jahr her, seit ich sie endgültig aufgegeben habe.
Und das waren so ungefähr meine Erstwerke ;D

Die anderen Sachen sind übrigens sehr interessant - ich habe nicht alle durchgelesen -  werde ich noch nachholen - aber Waffelskuchens "Unterwelt" gefällt mir sehr gut!
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Drachenfeder am 08. August 2009, 15:57:13
Ein wirklich tolles Thema. Hat richtig Spaß gemacht das hier durchzulesen!

Also meine erste längere Geschichte habe ich mit..., hmm 10, 11 Jahren geschrieben. Schon damals war es wohl klar welches Genre mich fesselt.
Die mindestens 40 - 50 Seiten lange Story handelte von Katzen. Und man muss dazu sagen ich habe Katzen gehasst. Bis heute. Naja, egal. Auf alle Fälle war es eine Fantasy/Horror Geschichte über einen geheimen Keller in dem Hunderte von verwalosten, teils verwesten Katzen die sich auf unheimliche Art und Weise Opfer ins Haus gezerrt haben. Die armen Opfer wurden irgendwann durch zufall gefunden und die Horrorkatzen mit Gas ausgelöscht. Krank oder? *g* Meine Mutter hatte die Geschichte auf meinem Tisch gefunden und sich nachdem sie sie gelesen hat tierische Sorgen um mich gemacht. Wenn sie wüsste was ich jetzt alles schreibe  ::)

LG Drachenfeder
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Waffelkuchen am 08. August 2009, 17:35:07
Zitat von: Coppelia am 08. August 2009, 07:44:49
Und was ist jetzt eigentlich aus der Elfe geworden?

Alyna kam mit Lefra zusammen (der Nymph), schon gegen Ende des 1. Buches. Ihre Beziehungen macht dann aber einige dramatische Streitereien und Konflikte durch... Unter anderem, als rauskommt, dass Lefra früher mal verheiratet war... Ach, es war großartig!  ;D Die zwei konnte man so richtig quälen... Da fällt mir ein, für das Ende ist Lefras Tod geplant...  :darth: Aber ob ich das übers Herz bringe...?
Lestley ist ja glücklich mit seiner Calymna. Sie ist aber auch so ne kleine Sadistin und passt insofern ganz gut zu ihm.
Du magst Geofink? Ich schenk ihn dir, wenn du ihn haben willst.  ;D
Ach, die absurden Ideen gehen mir nicht aus. Wahrscheinlich hab ich schon aus dem Grund in jedem Roman einen etwas leichtlebigen Prota, der den ganzen Schwachsinn macht, der mir so einfällt. Sonst hätten wahrscheinlich auch meine ernsthaften Protas öfter mal idiotische Anfälle. *g*
Titel: Re: Eure Frühwerke
Beitrag von: Coppelia am 09. August 2009, 08:57:44
Ne danke, Geofink kannst du behalten ... ich hatte schon einen Charakter namens Fink, das reicht. Und jetzt sind meine Namen auch noch dämlich genug. ;)

Eigentlich kann ich auch noch mal von meinen käsigen Fantasyromananfängen schreiben. Im Großen und Ganzen habe ich damals nie eine Handlung konzipiert, sondern die Figuren einfach nur erleben lassen, was sie halt so erlebt haben. Es gab auch einen ziemlichen Einschnitt in meinem "Schaffen", als mir mein Onkel nämlich gesagt hat, dass ich mehr auf Sprache und Handlung achten muss. Da muss ich etwa 17 gewesen sein. Da war ich zwar ziemlich mit den Nerven fertig, weil mir klar wurde, dass alles, was ich bisher geschrieben hatte, nichts taugte. Aber eigentlich war mir das auch so klar, und ich fing an reflektiert zu schreiben - meine Eltern waren so böse auf meinen Onkel, aber ich war ihm im Nachhinein echt dankbar, früher oder später hätte ich diese Einsicht ohnehin gehabt. :) Von dem Zeitpunkt an ist also Schluss mit dem "Frühwerk", wie doof die Sachen auch danach noch sein mögen. ;D

Damals waren meine Geschichten auch ziemlich von Computerspielen beeinflusst.
Meine erste Fantasygeschichte handelte von einem Typen namens Soneca (so alt ist der Name also schon), der so eine Art Feuermagier war und schon 60 Jahre alt oder so. Komischer Protagonist eigentlich für einen Teenie wie mich ... auch das Setting war eher ungewöhnlich, es spielte eigentlich in einer Fantasywelt, in der Neuzeit herrschte. In derselben Welt wie "Der Heuschreckenkönig" übrigens ... genau genommen spielten die meisten Fantasygeschichten, die ich damals erfunden hatte, in dieser Welt. Sie hatte keinen Namen, aber heute nenne ich sie "Menara", um sie von meinen anderen Welten unterscheiden zu können. Na ja, Soneca glaubte also sterben zu müssen, weil eine konkurrierende Magierin eine Art Todesfluch über ihn verhängt hatte. Er sprang dann in einen Fluss, um sich zu ertränken und dem Fluch zuvorzukommen, aber er starb nicht, sondern landete in einer Art arkadischer Landschaft, wo er, wie es sich gehört, auch auf einen "griechischen" Schäfer namens Pyradikaimos traf - ich kann Altgriechisch gut nachmachen, oder? ;D Die Gegend war Espumanien, wie in "Der Heuschreckenkönig", nur war es jetzt eine echte Fantasywelt und muss ca. 2000 Jahre später gespielt haben. Aber über solche Dinge wie Datierung hab ich mir keine Gedanken gemacht. Na ja, Soneca und Pyradikaimos reisten also aus irgendeinem Grund in eine Art Paris, eine Stadt namens Aillée, und trafen da auf einen anderen Magier namens Hupfer d'Aillée (was man dann "Hüpfer" aussprechen musste), der irgendwie eine Oper betrieb. Und der erzählte irgendwas von einem Seelenfänger, so einer Art Schwarzmagier, dem das Handwerk gelegt werden sollte, und der mal ein Mitstudent von Soneca und Hupfer gewesen war ... aber fragt mich nicht, wie das weiterging, oder ob sie den Seelenfänger je drangekriegt haben, oder was nun mit der konkurrierenden Magierin vom Anfang und dem Todesfluch war ... nun, das war mein erstes Werk, das wohl die Bezeichnung "Fantasy" verdient.

Eine andere Fantasygeschichte, die etwas später in derselben Welt spielte, handelte von Sonecas Schüler Sacanoro und trug den Titel "Die Geschichte von der Tonschale". ::) Sie war in der 1. Person und im Präsens geschrieben und begann auf die unnachahmlich doofe Art: "Hallo! Ich heiße ..." Sie war schon deutlich fantasylastiger als die andere. Sacanoro war verliebt in eine gewisse Dikaiana, die aber von dem Liebeszauber eines Hexers betroffen war. Daher hatte Sacanoro nur im Sinn, es dem Hexer so richtig schön heimzuzahlen. Ach ja, erwähnte ich, dass Sacanoro eine Art Feuermagier war? Ich hatte damals ein ganz interessantes Magierkonzept entwickelt, das ich heute noch recht ordentlich finde. Für seinen Meister sollte Sacanoro ein Geheimnis lösen, nämlich über eine Tonschale, an der gar nichts Besonderes schien. Aber Sacanoro hatte ja nur im Sinn, sich mit dem Hexer anzulegen, also nahm er die Schale zwar mit, kümmerte sich aber nicht darum. Und das ist programmatisch für den Roman, denn die Schale spielte nie eine Rolle, und ihr Geheimnis wurde auch nicht gelüftet.
Sacanoro holte diesen Hexer also ein, und sie gerieten in Konflikt, Einzelheiten hab ich vergessen ... jedenfalls wurde der Jungmagier in einen Konflikt zwischen rivalisierenden Hexenclans reingezogen und freundete sich dann irgendwie mit dem Hexer an. Seine Liebste konnte er aber nicht erobern, zumindest nicht, so weit die Geschichte ging. Tja, ich hab dann aufgehört, als Sacanoro und irgend son anderer Hexer von einem rivalisierenden Hexenclan gefangen genommen worden waren und ich keine Ahnung hatte, wie sie da rauskommen sollten ...
Hm, daraus, dass diese Geschichte von Sonecas Schüler handelt, lässt sich wohl erahnen, dass Soneca bei der Beseitigung des Seelenfängers aus der vorigen Geschichte erfolgreich war ... ;D 

Dann hab ich noch ein paar Stories über eine aventurische Heldengruppe geschrieben, die aus 6 Personen bestand. Aber fertig hab ich davon leider keine geschrieben. Inzwischen überlege ich, einige davon zu recyclen, sie waren nämlich ganz witzig. Die Gruppe hieß das "Chaosteam", und ich glaub, die Nordland-Trilogie war Schuld. ::) Ich hab mir da über meine Gruppe immer mehr Geschichten ausgedacht, und so bin ich dann auch zu DSA gekommen.

Noch eine andere Geschichte, die in der o. g. Welt Menara spielt, sollte ich erwähnen, vor allem wegen der dämlichen Namen. Der Held war nämlich ein gewisser Trumm vun de Klekkersteen, ein unerfahrener Krieger. Er schloss sich der Söldnerin Wittga Puttröker und dem Feuermagier Miadro an, weil er Geld brauchte, und die drei erleben allerlei seltsame Abenteuer. Z. B. wurde Trumm in ein Duell verwickelt. Eine Episode war eigentlich ganz originell: Sie kamen in einem Nonnenkloster unter, wo Dämonenbesessenheit herrschte. Aber nachher stellte sich heraus, dass die Nonnen ihre Besessenheit nur vorgetäuscht hatten, weil sie in den charismatischen Exorzisten verschossen waren. Glaube ich. Erinner mich nicht mehr so gut. :hmmm: Aber die Geschichte hörte dann auch irgendwann auf, weil ich mich in eine Sackgasse gefahren hatte. Trumm und Wittga erinnern mich heute an die Söldner aus Lotti 3! ;D

Bei der Welt Menara ist eigentlich vor allem beachtlich, wie plötzlich alles "anders" war, wenn man die Landesgrenze passierte ... während es in Aillée Eisenbahn und Zeitungen gab, herrschte in Espumanien noch immer die griechische Antike, in einem bewaldeten Land, wo die Geschichte von der Tonschale meist spielte, war eine Art Barocksetting, und in Grutt Oke - dem Herkunftsland von Trumm - herrschte finsteres Mittelalter. Auch fing nach der Grenze schlagartig eine neue Sprache an (ok, das ist nicht so unrealistisch), und eine andere Religion hatten die Leute auch. Na ja, was hat mich das damals gekümmert. ;) Viel Handlung spielte auch in einem sehr heißen Land namens Ivataia oder Ivata, aber ich habe echt keine Ahnung, wie das Setting da war. Orientalisch war es jedenfalls nicht ...

Tja, das sind meine Fantasyanfänge. Nicht vom Herrn der Ringe beeinflusst, wie man sieht. ;D Dafür von Operetten, Opern und Computerspielen.