Hallo zusammen,
ich arbeite derzeit an dem Exposé zu meinem ersten Buch und lese unterschiedliche Literatur und somit auch Meinungen dazu.
Mal heißt es, nur ein bis drei Seiten, dann wieder, bei Fantasy ist mehr erlaubt, da man viel erklären muss und schließlich nicht nur etwas behaupten darf.
Neulich bin ich über den Begriff Alleinstellungsmerkmal gestolpert. Um was genau geht es dabei? Um mich als Autorin oder um das Alleinstellungsmerkmal des Romans? Muss ich dies im Exposé explizit beschreiben oder nur für mich selbst klären?
Und jetzt noch eine ästhetische Frage, die mich schon seit geraumer Zeit umtreibt. Muss das Ganze wirklich in Normseiten abgefasst werden? Denn, mal ehrlich, in typographischer Hinsicht ist das nicht gerade ein Hingucker.
Es wäre schön eure Meinungen und Erfahrungen zu diesen Themen zu hören. :D
Viele Grüße Emmi
Ganz allgemein: Halte dich an die Vorgaben der Agentur oder des Verlags, die stehen irgendwo auf deren Seiten im Bereich "Manuskripteinreichungen". Davon abzuweichen ist in der Regel ein direktes Ausschlusskriterium. Wenn da Normseiten verlangt werden, ist es leider so.
Alleinstellungsmerkmal: Das ist ein sehr schwammiger Begriff, das kann man echt so oder so auslegen ... Mein Bauchgefühl sagt: Was einzigartig an einem Buch ist, kommt durch ein Zusammenspiel aus Pitch und ggf. den Vergleichstiteln zustande (obwohl Letzteres ein wenig absurd klingt, aber stell dir vor, jemand sagt "wie eine Mischung aus Hannibal und Grand Budapest Hotel" oder "wie Fluch der Karibik mit Aliens" – da hat man mit wenigen Worten viel gesagt).
Die Vita hat m.M.n. im Exposé nichts zu suchen. Es lohnt aber, in der Vita einen Bezug zum Romanthema herzustellen (@Anila ist zum Beispiel Ärztin und hat meist einen medizinischen Kniff in ihren Büchern).
Ästhetik: Den Aspekt fühle ich, darum zeig ich dir im Anhang (mit Absicht nicht lesbar, geht nur ums Layout) zwei meiner Exposés. DGdM wurde im Juni 2022 verkauft und ist noch sehr schlicht, inzwischen verschicken meine Agentin und ich aber immer optisch ansprechendere Exposés (wie zuletzt das für TDVS). In ihrer Erfahrung funktioniert das besser bei den Verlagen, allerdings ist sie auch Agentin einer sehr großen Agentur (vertritt u.a. Paolini, Olivie Blake und auch viele deutsche Bestsellerautorinnen), darum haben die Projekte "von ihr" sowieso einen eingebauten Vorteil. Man kann das also hübsch verpacken, aber wie gesagt: Wenn Normseiten gewünscht werden, musst du wohl in den sauren Apfel beißen.
Exposés werden normalerweise nicht in Normseiten verfasst, dass das verlangt wird, ist unüblich, ich kenne das eigentlich nur vom PAN-Stipendium.
Auch sollte man Leseproben und Exposés nicht als pdf verschicken, außer natürlich, es wird ausdrücklich verlangt, da viele Lektor*innen bevorzugte Schriftarten haben, in denen sie lesen, und sich das ganze dann selbst umformatieren.
Die Vita gehört als eigenes Dokument aufgesetzt.
Alleinstellungsmerkmal ist alles, was deinen Roman in der Form abhebt, dass er besonders gut verkaufbar ist. Denn dazu dient ein Exposé hauptsächlich: es soll dem Verlag zeigen, dass er viele Exemplare von deinem Buch verkaufen kann.
Ich führe in meinen Exposés mittlerweile USPs (Alleinstellungsmerkmale), Tropes und auch Vermarktungschancen als eigene Punkte auf.
Wir haben zu dem Thema übrigens schon Threads, sobald ich richtig wach bin, suche ich einen passenden und klebe das hier dran. Bitte in Zukunft ersr schauen, ob es schon ein Thema gibt, an das du dich dranhängen kannst, okay? :)
Vielen Dank für eure Antworten, damit kann ich erstmal weiterarbeiten.
Für mich als visueller Mensch, sind die Dateianhänge zum Layout im Übrigen sehr hilfreich. Es sieht nach einem "lebendigen" Buch aus.
Danke
@Alana und
@Jen für die Antworten und das Beispiel!
Für noch unbekannte Autor*innen ist der Vermarktungsaspekt wichtig, denke ich, und da kann es bestimmt nicht schaden, wenn man eigene Hinweise / Ideen dazu ins Exposé schreibt. Nicht, dass ich schon mal erfolgreich eines bei einem Verlag untergebracht hätte ;)
Bei vielen Agenturen ist mir aufgefallen, dass sie nur .pdfs annehmen. Hat wohl auch mit Datenschutz zu tun - man will ja nicht jeden Dateianhang aufmachen.
@Alana: Es gibt einen internen Thread zu Exposés (Exposé - ja, wie nun?) - ich weiß nicht, ob
@Emmi da schon Zugriff drauf hat...
@Ava Ja, das ist mir auch aufgefallen, deswegen habe ich den Thread noch nicht umgetopft. :D
Mir haben schon mehrere Verlagslektorinnen gesagt, dass sie das Normseiten-Design nicht mögen und da sie so viel lesen müssen, alles immer gern in ihre bevorzugte Schrift etc. umstellen. Aber klar, wenn es eben verlangt wird, schickt man ein pdf. Ich persönlich hab das noch nie gemacht, ich hab bisher noch nie eine Bewerbung geschickt, wo das verlangt wurde.
Meine Agentin schickt wohl immer in zwei Formaten, insbesondere bei Leseproben wollen die Lektor*innen wohl gerne auf einem eReader lesen und können die PDFs dafür weniger gebrauchen ... (kann mich aber auch mit den Details täuschen).
Hey,
da ich auch eine Frage zum Exposé habe, dachte ich mir, ich nutze lieber einen vorhanden Thread, anstatt extra einen zu eröffnen.
Ich weiß, dass sich an die Vorlagen von dem Verlag/der Agentur sehr wichtig ist, aber so ein paar kleine Sachen stehen dann oft nicht drin. Ich denke nämlich es ist schon wichtig zu erwähnen, wenn das Projekt eine Reihe wird, oder? Wie und wo vermerke ich das am besten im Exposé? Ist es direkt im Voraus wichtig, wie viele Bücher für eine Reihe geplant sind oder kommt das auch hier darauf an, wo ich das Skript einreichen möchte?
Ich kenne das Problem und mir wurde dazu mal gesagt, dass eine kurze Erwähnung am Ende des Exposés, in 1-2 Sätzen, dafür ausreicht.
Auch wurde mir empfohlen, das Exposé rein auf den ersten Band zu beziehen. Also z.b. nicht zu versuchen, mit dem Kurzpitch oder ähnlichem gleich die ganze Reihe einzufangen oder so. Das wird/würde auch ganz schnell den üblichen Rahmen der Seitenvorgaben sprengen. Falls das auch eine Frage ist, die du dir stellst oder noch stellen wirst.
Idealerweise kann der erste Band auch für sich stehen. Das macht es erheblich einfacher, da Fantasy und insbesondere Reihen, z.Z. wohl schwerer an die Verlage zu bringen sind. Aber das weiß ich auch nur aus der Grundstimmung hier aus dem Forum, da können andere mehr und fundierter was zu sagen :)
Ich bin zwar ziemlich sicher, dass wir schon einige Threads zum Thema Exposé haben, aber auf Anhieb finde ich gerade keinen, der die Infos gebündelt (und aktuell) zusammenfasst. :hmmm: Denn auch wenn es natürlich keine Normvorlage gibt, ist der Aufbau eines Exposés meist recht ähnlich:
- Basisinformationen zum Buch (Titel, Genre, Zielgruppe, Titelart, Ggf. Vergleichstitel, Ggf. Tropes)
- Kurzpitch
- Ggf. Worldbuilding (z.B. auch sowas wie Magiesystem)
- Ggf. Skizzierung der Protas
- Inhaltliche Zusammenfassung
- Ggf. Ausblick auf Folgebände
Die petrolfarbenen Punkte sind nicht nur optional, sondern können auch am Ende des Exposés eingefügt werden. Wobei man dann immer hinterfragen sollte, ob sie wirklich einen Mehrwert fürs Exposé bringen, denn im Idealfall stützen sie die inhaltliche Zusammenfassung und helfen dabei, sie kürzer zu halten.
Bei der Titelart gehört genau die Einordnung rein, nach der du gefragt hast,
@Gepard . :) z.B. "Einzelband", "Abgeschlossener Einzelband mit Fortsetzungsoption" oder "Erster Band einer Trilogie". Gerade als Erstlingswerk sind Einzelbände meist besser verkäuflich, aber wie so oft gibt es auch hier Ausnahmen.
Wenn es ein Mehrteiler ist, der zwingend zusammenhängt, solltest du dich im Grundexposé trotzdem auf Band 1 konzentrieren, sprich: Pitch und 95% der Zusammenfassung sollten ausschließlich Band 1 darstellen. Allerdings würde ich danach immer noch einen kurzen Ausblick auf die Folgebände geben, um zu zeigen, dass du weißt, wie die Reihe enden soll. Hier reichen echt wenige Sätze, in denen du grob skizzierst, was für die Figuren in Band 2 etc. die größte Challenge ist und wie sie aus der Sache rauskommen.
Danke euch beiden! Das hilft echt weiter, vor allem die kleine Übersicht. Jetzt weiß ich wie ich das besser strukturiern und auch abgrenzen kann.
Das mit dem Einzelband gerade als Erstlingswerk habe ich auch schon häufig gehjört, wobei ich mich leider viel zu schenell in Worldbuilding verleiere und der Plot dabei auch irgendwie wäscht ...
Zitat von: Avery am 06. Januar 2025, 18:33:07Ggf. Worldbuilding (z.B. auch sowas wie Magiesystem)
Wie releavant ist das für die meisten Verlage/Agenturen? Lohnt sich das? Gerade wenn ein Magiesystem sehr kompley ist und aus zwei zusammenhängenden Systemen besteht?
Zitat von: Gepard am 06. Januar 2025, 18:55:54Wie releavant ist das für die meisten Verlage/Agenturen? Lohnt sich das? Gerade wenn ein Magiesystem sehr kompley ist und aus zwei zusammenhängenden Systemen besteht?
@Gepard Das hängt ganz davon ab, wie elementar es ist, um deinen Plot zu verstehen. Um mal ein simples Beispiel zu nehmen: Dein ganzer Roman dreht sich darum, dass dein Prota Feuermagier werden möchte und er dafür diverse Stationen durchlaufen muss. Dann würde es vermutlich Sinn ergeben, vorher kurz zu erörtern, wie die Magie überhaupt funktioniert und was notwendig ist, um Feuermagier zu werden. In der inhaltlichen Zusammenfassung kannst du dich dann komplett auf den Weg des Protas konzentrieren, ohne ständig in Erklärungen zur Magie abzudriften.
Dasselbe würde ich auch dann machen, wenn dein Magiesystem so einzigartig ist, dass es ein Alleinstellungsmerkmal deines Buchs ist und es klar von anderer Fantasy abhebt. Denn dann wäre dieser Absatz ggf. sogar ein späteres Verkaufsargument.
Wenn Magie einfach "nur" Bestandteil deiner Welt ist und das System für den Hauptplot erstmal keine Rolle spielt, dann lass es weg. :) Kurzum: Ich würde mir bei jedem Aspekt im Exposé die Frage stellen: "Zahlt das auf meine Haupthandlung ein oder hilft es wenigstens, das Buch zu verkaufen?" Wenn ja, rein damit, wenn nein, weglassen.
Okay, vielen Dank,
@Avery. Dann weiß ich Bescheid. :D
Ich schreibe das immer direkt zu den Basis-Infos. Am Ende vom Exposé finde ich das perösnlich etwas spät, man sollte doch von Anfang an wissen, ob etwas ein Einzelband ist oder eine Trilogie.
So:
Titel:
Genre:
Zielgruppe:
Geplanter Umfang: Reihe mit 3 unabhängigen Einzelbänden, je ca. 350 Seiten / Trilogie mit übergreifendem Plot, je Band ca. 500 Seiten o.ä.
Ich stelle die weiteren Basis-Infos zur Reihe falls nötig nach den Kurzinhalt und vor die lange Inhaltszusammenfassung. Inhaltszusammenfassungen für Folgebände kommen dann ans Ende.
Da sich bei mir grade auch Fragen zum Exposé ergeben habe, ziehe ich den Thread jetzt auch mal hervor :)
Gerade beim Punkt der Charakterskizzierung bin ich etwas ratlos ??? Ich weiß, die ist optional, aber wann würde die mehr schaden als nützen?
Oder, anders gefragt, wann würdet ihr unbedingt eure Charakter vor der Inhaltsangabe darstellen? Oder passt die doch eher ans Ende?
Die Figuren auf jeden Fall vor die Inhaltsangabe. Wenn du vorher erklärst, wer Sybille ist, sparst du dir in der Inhaltsangabe den Platz.
Im Prinzip hilft alles vor der Inhaltsangabe, die Inhaltsangabe leichter verständlich zu machen.
Nach meiner Kenntnis sind die Figurenvorstellungen auch nicht wirklich optional. (Vielleicht ist mein Wissen veraltet)
Also, gönn dir ein oder zwei Zeilen je für die drei wichtigsten Figuren.
Liebe Grüße
KaPunkt
Zitat von: Syrelle am 02. April 2025, 18:17:19Oder, anders gefragt, wann würdet ihr unbedingt eure Charakter vor der Inhaltsangabe darstellen? Oder passt die doch eher ans Ende?
Wenn überhaupt, sollten sie ans Ende. Du solltest aber auf jeden Fall auch im Exposétext ein paar Worte zu den dort erwähnten Figuren machen - nicht zu ihrem Aussehen, das ist irrelevant (auch, wie wunderschön jemand ist, trägt nichts zur Wahrheitsfindung bei), aber zu ihrem Hintergrund, ihrer Rolle, ihrer Bedeutung für die Handlung.
Wenn du nicht mit einer knackigen Einführung in deine Geschichte, sondern mit den Charakterisierungen der Figuren anfängst, riskierst du, dass Agent:innen oder Lektor:innen gar nicht erst weiterlesen. Üblicherweise steht nur ein äußerst begrenztes Zeitfenster, das einer Bewerbung eingeräumt wird, zur Verfügung. Da musst du sie zu greifen bekommen. Die Kurzcharakterisierungen sind nett für bereits Interessierte, aber eben als Ergänzung oder Zusatzmaterial, nicht als Einstieg.
Wirklich viel über den richtigen Einstieg in Exposés habe ich aus dem Queryshark-Blog der leider mitlerweile verstorbenen Agentin Janet Reid gelernt (https://queryshark.blogspot.com/). Jetzt funktioniert ein angloamerikanischer Query anders als ein Exposé, weil man die Geschichte nur anteasert und das Ende nicht verrät - aber gerade für die Frage, wie man in die Geschichte und ihre Welt einführen soll, war Queryshark mi seinen Annotationen zu echten Querytexten immer sehr hilfreich. Wenn du im Englischen firm bist, lege ich dir die Seite, die auch nach Janets Tod online geblieben ist, sehr ans Herzen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter!
Ergänzend zu
@Marek möchte ich gerne die Videoserie von Gina Denny (TikTok und Instagram) empfehlen, in der sie Querytexte kritisiert. Die Unterschiede zu einem deutschen Exposé müssen einem bewusst sein, aber ich finde die Serie trotzdem unglaublich hilfreich.
Es gibt mittlerweile viele Agenturen, die Exposés ganz ohne Figurenangaben rausschicken oder empfehlen, sie ans Ende zu stellen, weil LektorInnnen gleich in den Hauptinhalt einsteigen wollen. Man merkt halt auch hier, dass alles schnelllebiger geworden ist. Häufig geht es wohl auch in der Reihenfolge Pitch (aus der Email) > Leseprobe, erst wenn das überzeugt, wird das restliche Exposé überhaupt angeschaut. Ich denke, wenn man Figurenbeschreibungen am Ende einschließt, macht man nichts falsch, allerdings sollte man nicht wie früher bei den damals üblichen, vorangestellten Figurenbescgreibungen essentielle Plot-Infos dort reinpacken. Diese gehören jetzt in den langen Inhalt, sofern überhaupt wichtig, und nach Möglichkeit mit wenigen aussagekräftigen Worten skizziert.
Danke euch! Das hilft mir auf jeden Fall schon einmal weiter :vibes:
@Marek,
@Mondfräulein - auch vielen Dank für die Links/Tipps! Ich schaue mir das am Wochenende mal genauer an. Das, was ich dazu nämlich bislang im Internet gefunden hatte, hat sich unglaublich oft widersprochen. Ich bin aber auch nicht auf die Idee gekommen, im englischsprachigen Raum zu suchen.
Zitat von: Alana am 03. April 2025, 14:40:51Ich denke, wenn man Figurenbeschreibungen am Ende einschließt, macht man nichts falsch, allerdings sollte man nicht wie früher bei den damals üblichen, vorangestellten Figurenbescgreibungen essentielle Plot-Infos dort reinpacken. Diese gehören jetzt in den langen Inhalt, sofern überhaupt wichtig, und nach Möglichkeit mit wenigen aussagekräftigen Worten skizziert.
Daran merke ich, dass meine Rechercheergebnisse wohl doch ziemlich veraltet sind, da kam nämlich überall raus, die Figurenentwicklung etc. unbedingt vor der Inhaltsangabe zu packen. Damit diese eben nicht zu voll wird. Gut zu wissen!
Der Gedanke den ich vor einer Weile hatte war auch der: "Was geht da eigentlich vor, wenn so eine Einsendung überprüft wird, wie läuft der Entscheidungsprozess ab?"
Meine Schlussfolgerungen:
1. Pitch wird zuerst gelesen, da der ja idealerweise nur so 20 Sekunden dauern sollte.
Überzeugt der, geht es weiter und es wird etwas mehr Zeit aufgewendet.
2. Es wird im Exposé weitergelesen.
An dieser Stelle ist die Frage, wie sehr hat der Pitch überzeugt? Wie viel mehr Zeit gibt man dem Ganzen? Mal mehr, mal weniger. Aber wenn an dieser Stelle dann erst mal eine halbe Seite an Setting/Weltenbau/Figuren/Nebenfiguren kommt und diese nicht seeeehr überzeugend sind, wird ausgestiegen, einfach weil keine Zeit.
Besser ist da, man kommt direkt mit dem Inhalt. Da ist es, meiner Meinung nach, einfacher, zu überzeugen, dass es sich um eine interessante und lesenswerte Geschichte handelt.
3. Leseprobe. Hier wird dann in einigen Minuten oder sogar mehr entschieden, ob es sich lohnt, das ganze anzusehen.
Kurz gesagt: Bei jedem Arbeitsschritt gibt es immer etwas mehr Zeit, die investiert wird, je nachdem, wie sehr der vorherige Abschnitt überzeugt hat. Wann immer du etwas schreibst, was vllt nicht sofort überzeugt, sondern dessen Wichtigkeit z.b. erst später klar wird, läufst du Gefahr, dass es weggelegt wird.
Ich denke daher, dass eine Figurenbeschreibung durchaus möglich ist, noch vor der Inhaltsangabe, aber da musst du sicher sein, dass das wirklich Neugierde und Interesse weckt und überzeugt, damit der Lektor/Agent/werauchimmer dran bleibt.
Alles aber ohne Gewähr. Ich kann da mit keinen Erfahrungen o.ä. punkten, das sind nur meine Gedanken zu dem Thema, die natürlich deutlich daneben liegen können.
Zu der Reihenfolge: Ich kenne einige Lektorinnen, die zuerst die Leseprobe lesen und das Expose erst danach. Denn wenn die Leseprobe nicht gut geschrieben ist, hilft das beste Exposé nichts.
In dem Kleinverlag, in dem ich untergekommen bin (zwei Verlegerinnen) liest die eine immer zuerst das Exposé, die andere fängt mit der Leseprobe an. Kommt also schon ganz auf die individuelle Person an und es wird da keinen genormten Weg geben. Ich schätze es sollte einfach an jeder Stelle das Beste abgeliefert werden, was man gerade hinbekommt. Für das Exposé fand ich auch das Video von Juri Pavlovic (https://youtu.be/PtLTWhgtHK4?si=xoJpBrT_LHFynzpV) sehr hilfreich.
Zitat von: Mindi am 04. April 2025, 14:05:01n dem Kleinverlag, in dem ich untergekommen bin (zwei Verlegerinnen) liest die eine immer zuerst das Exposé, die andere fängt mit der Leseprobe an.
Das ist bei meiner Agentur auch so. Je nachdem, ob die Bewerbung bei Micha oder Klaus landet, wird zuerst spoilerfrei die Leseprobe angeschaut (Micha) oder das Exposé geprüft (Klaus). Deswegen ist es so wichtig, dass immer beides gut ist.