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Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Sonnenblumenfee am 02. April 2016, 21:30:46

Titel: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 02. April 2016, 21:30:46
Nachdem ich in meinem Contemporary Fantasy Projekt es nicht schaffe, keine SMS einzubauen, wollte ich mal die Frage in die Runde werfen, wie ihr das so handhabt mit den modernen Kommunikationsmitteln: Simsen und chatten eure Charaktere? Mögt ihr das in Büchern? Wie macht ihr das sprachlich - Nachrichten kursiv? Und was ist mit Smileys/Emoticons?

Ich habe mich gerade dazu entschieden, nicht von SMS oder Whatsapp oder was auch immer zu schreiben, sondern nur von "Nachricht" auf dem Handy, weil ich hoffe, so etwas zeitloser zu sein. Aber es käme mir komisch vor, wenn eindeutig moderne Charaktere so gar keine modernen Kommunikationsmittel benutzen würden, zumindest solange sie sich irgendwie im Alltag befinden.
Momentan schreibe ich die Nachrichten kursiv und setze gegebenenfalls ein ",schrieb er." dahinter, um deutlich zu machen, von wem die Nachricht kommt. Eigentlich bin ich ganz glücklich damit, aber bei längeren Passagen sieht es doof aus, vor allem, wenn es hin und her geht.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Maubel am 02. April 2016, 22:02:38
Also wenn ich im modernen Setting schreibe, nenne ich das Kind beim Namen. Gerade wenn man an die Schulromane zurück denkt, ist ja das tolle an zeitgenössischer Literatur, dass man erfährt, wie die Menschen damals gelebt haben und dazu gehört eben für unsere heutige Zeit die Begriffe zu benutzen, die geläufig waren. Auf der anderen Seite halte ich mich mit dem ganzen Kram eher zurück, da ich selber nicht so firm bin. Also bei mir hat noch keiner ein Selfie geschossen ;)

SMS habe ich bisher mit Gedankenstrichen abgegrenzt und bei längerem Austausch, einfach so hintereinander abgewechselt, manchmal mit Gedanken dazu gefüttert. ALso:
-Text 1-
x brauchte eine Weile um zu antworten -Text 2-
-Text 3-
-Text 4- Sie sah ungläubig auf die SMS...

Im englischen ist es teilweise einfacher, weil man dort von 'texts' und 'texting' redet und da hat man natürlich gleich ein praktisches Verb. Gut simsen gibts auch, aber na ja.

Lustig: in meinem deutschen Drehbuch musste ich aufgrund der langen Schreibdauer auch plötzlich von einer Staffel zur nächsten die Handys der Chars auf Smartphones upgraden. Da ist mir die reale Technik beim Schreiben weggerannt ;)
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Klecks am 02. April 2016, 22:14:35
Meine Figuren in Contemporary-Romanen benutzen inzwischen alle WhatsApp.  ;D  Aber natürlich gibt es auch welche ohne Smartphone, die schreiben dann ganz einfach eine SMS oder "Nachrichten". Angesichts dessen aber, wie verbreitet WhatsApp inzwischen ist, finde ich es sehr realistisch, dass sie die App entsprechend auch haben und nutzen. Oder einen ähnlichen kostenfreien Messenger, der SMS-Kosten unnötig macht. Bei Contemporarys ist mir auch sehr wichtig, dass es realistisch ist, und dazu gehört auch, sowas Aktuelles zu erwähnen, für mich persönlich.  :hmmm:
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Evanesca Feuerblut am 02. April 2016, 22:19:49
Ich habe in einem meiner Romane tatsächlich einen SMS-Wechsel und der ist so formatiert:

ZitatIch=in einer Beziehung+glücklich. Glaub ich jedenfalls. Wünsch mir das Beste! Xoxo S.

Glückwunsch, Liebes. Alles Gute und viele glückliche Jahre. Dein G.

Danke. Lebe noch, ergo steht mein Glück fest. Details am Telefon? Zeitzonenabgleich? Xoxo

Setting ist 2010, also noch in Prä-WhatsApp-Zeiten, also simsen sie. Das Genre ist Urban Fantasy. Heißt, SMS formatiere ich einfach versetzt, damit man sieht, wer wann schreibt. Beide sind so alt, dass sie hier tatsächlich noch Abschiedsformeln verwenden, auch wenn es unnötig wäre.
Aber ja, je moderner das Setting, desto moderner auch die Technik in den Händen der Charaktere.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Entropy am 02. April 2016, 22:48:33
Meine Charaktere verwenden selten moderne Kommunikationsmittel, aber das liegt vor allem daran, dass ich meist SF oder Dystopien schreibe und da ist das Kommunikationsnetz entweder zusammengebrochen oder sie nutzen fortschrittlichere Technologien. In meiner einen Urban-Fantasy-Geschichte hat der Hauptcharakter kein Handy, demnach fallen da auch die ausformulierten SMS/WhatsApp-Nachrichten weg, obwohl bei den Nebencharakteren manchmal erwähnt wird, dass sie es nutzen.

In Romanen stört es mich nur wenn es zu viel wird. Wenn halbe Kapitel in Form von SMS niedergeschrieben sind, nervt mich das schon. Es sollte am Ende nur eine Ergänzung zum eigentlichen Text sein. Bei der Formatierung mag ich es am liebsten, wenn die SMS/Nachricht vom Rest des Textes durch andere Schriftgröße/Schriftart abgetrennt ist. Manche Autoren setzen da noch die Uhrzeit und den Absender daneben, aber das muss meiner Meinung nach nicht unbedingt sein. Kursiv schreiben und in den Text integrieren mag ich weniger, da kursive Schreibweise für mich "in Gedanken" bedeutet.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Maubel am 02. April 2016, 23:22:31
Oh ja, bisher habe ich SMS auch immer nur sparsam benutzt. Das muss in den Text passen und manchmal kann man die Antwort auch einfach zusammenfassen und im Fließtext einbauen statt den Text mit irgendeiner Formatierung zu unterbrechen.

@Entropy Ja, kursiv sind für mich auch Gedanken, obwohl ich zugeben muss, ganz schön ins Rudern mit meinem 2014-Nano gekommen zu sein, weil ich nicht mehr wusste, wie ich Dialog, Gedanken, SMS, Songtext, und geschriebenes (also vom Char, nicht von mir) umsetzen soll. Na ja mit Glück kann sich darüber ein anderer den Kopf zerbrechen  ;D
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Romy am 04. April 2016, 01:57:19
Bei den beiden Gelegenheiten, wo ich bisher Contemporary geschrieben habe, habe ich auch Textnachrichten benutzt, bzw. einmal SMS und einmal habe ich von "Messenger" gesprochen. Ich selbst benutze "What's App" (bisher) nicht, von daher widerstrebt es mir, das beim Namen zu nennen und es gibt ja tatsächlich auch verschiedene, deshalb wird bei "Messenger" jeder Leser an den denken, den er will und die Formulierung ist nicht so sehr der Mode unterworfen.
Den Text der Nachricht habe ich dann kursiv geschrieben. Das mache ich mit Gedanken zwar auch, aber ich traue dem Leser zu, dass er das aus dem Kontext heraus auseinander halten kann. ;)

Facebook habe ich auch schon mal beim Namen genannt. Das ist mittlerweile so fest etabliert und hat eher weniger ernstzunehmende Konkurrenz, da kann man das ruhig machen, finde ich.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Big Kahuna am 06. April 2016, 14:12:12
An diese Frage hab ich mich auch schon mal heran gewagt, aber irgendwie bin ich zu keinem Ergebnis gekommen. Im Augenblick schreibe ich zwar weder Contemporary noch Urban Fantasy, aber es für die Zukunft durchaus mal geplant.
Mein erste Idee wäre es tatsächlich gewesen, die Nachrichten einfach kursiv untereinander zu schreiben, da der Prota sie ja im Kopf liest, was ja irgendwie Gedanken oder Stimmen im Kopf sind.

Allerdings frage ich mich hier, wie eben Smileys ankommen würden. Denn ehrlich gesagt finde ich, dass diese einfach zum üblichen Gebrauch von SMS/Messenger/WelchesFormatAuchImmer dazu gehören, da sie sonst einfach gestellt wirken. Ich kenne z.B. viele Leute, die mich immer gleich fragen: "Alles ok?", wenn ich mal keinen Zwinker-Smiley/Emoticon zum Abschluss mitschicke.
Dass man die Emoticons in Romanen eher schwer verwenden kann, dürfte klar sein. Aber es gibt auch die altbackenen Smileys, eben aus Zeiten, wo es WhatsApp und co. noch nicht gab und man nur Textzeichen hatte. Damit könnte man die im Roman zumindest andeuten, denn auch Jugendliche, die die Zeiten vor WhatsApp nicht kennen, dürften sich zumindest ausmalen können, was Semikolon-Rundeklammer bedeutet. Ich persönlich könnte mir schon vorstellen, dass das beim Leser anklang finden könnte.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Waldhex am 07. April 2016, 21:22:31
Die Frage finde ich sehr interessant. Da ich selbst mein Smartphone nur zum telefonieren und hin und wieder zum surfen nehme, allerdings in sehr geringem Umfang, mit facebook noch immer etwas auf Kriegsfuß stehe und vor einem halben Jahr die erste SMS meines Lebens geschrieben habe (mit 51, jaja), habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht.
In den zwei veröffentlichten Romanen, die wohl am ehesten als Crossover zwischen Krimi und Contemporary durchgehen, nutzen meine Protas zwar ihre Mobiltelefone, aber eben wie die Autorin nur zum telefonieren. Ich denke, ich sollte mich vor dem nächsten Band mal mit dem Thema auseinandersetzen - würde auch gut zur Plotidee passen, die irgendwo in meinem Hinterkopf schwebt.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Romy am 11. April 2016, 01:00:47
Was ich in Romanen und Filmen/Serien immer wieder unrealistisch finde:
- Figur A will Figur B was totaaaal Wichtiges mitteilen und versucht sie anzurufen.
- Figur B kann aus irgendwelchen Gründen gerade nicht rangehen und bekommt nicht einmal mit, dass das Handy klingelt.
- Figur A gibt nach einem Versuch auf und infolge dessen, dass Figur B diese wichtige Info nicht weiß, passiert was Schlimmes ...

Was ich mich dann immer wieder frage: Warum hat Figur A keine SMS, oder meinetwegen eine Nachricht per What's App oder sonstigem Messenger geschrieben, obwohl man (im Film) sogar sieht, dass sie gerade ein Smartphone in der Hand hält? Aber selbst ein sog. "Steinzeithandy" kann schließlich SMS schreiben und selbst wenn man keine SMS-Flatrate hat, sollte diese lebenswichtige Info, diese paar Cents, die das kostet, doch eigentlich wert sein ...
Solche Situationen sind mir in Romanen und Filmen/Serien schon häufiger untergekommen und ich kann jedes Mal nur den Kopf schütteln. :P
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Zit am 11. April 2016, 03:08:03
Hm, die Frage ist doch, ob die fragliche Person die SMS noch rechtzeitig sehen würde, wenn sie schon nicht einen Anruf entgegen nimmt? So eine SMS würde nur kostbare Sendesekunden kosten, schätze ich.

Allerdings sprecht ihr ein gutes Thema an. :hmmm: Ich bin in der Hinsicht auch noch ein bisschen steinzeitlich. Wenn Contemporary, dann telefonieren meine Figuren auch nur mit ihren Handys(!), schreiben sich SMS oder tippen höchstens mal eine E-Mail. Ansonsten ist es eher klassisch und sie treffen sich und reden von Angesicht zu Angesicht, anstatt schweigend nebeneinander zu sitzen und auf die Handys zu starren. :versteck: Ist Whatsapp wirklich so ein großes Ding? (Ich hab selbst eine SMS-Flat, deswegen juckt mich das nicht so.) In Zukunft werde ich da wohl mal genauer hinschauen. Oder meint ihr, dass das nur zu einem Problem wird, wenn man für eine jüngere Zielgruppe schreibt, weil solche Kommunikationsmittel in deren Umfeld eine größere Rolle spielen als für uns Ältere?
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Araluen am 11. April 2016, 06:14:06
Ich habe das Gefühl, dass Whatsapp und andere MEssenger die SMS langsam aber sicher ablösen. Trotz SMS-Flat habe ich shcon ewig keine SMS mehr verschickt. Nahezu alle Kontakte auf meinem Handy nutzen einen der beiden Messenger, die ich auf dem Handy habe. Das macht die SMS irgendwie überflüssig.
Der Vorteil an Messengern ist wohl vor allem, dass man durch das Einrichten von Konferenzen mit einer Nachricht gleich mehrere Kontakte erreichen kann, auch solche, die nicht im eigenen Adressbuch stehen, ohne lästig jeden Kontakt einzeln in Adresszeile einzufügen. Außerdem lassen sich Bilder und Links leichter verschicken.

Schriebt man Contemporary sollte man mit der Zeit gehen, auch wenn man selbst kein Handyanbeter ist (bin ich auch nicht, meist nutze ich es als MP3-Player). Natürlich sollen die Charaktere sich noch von Angesicht zu Angesicht unterhalten und nicht den halben Tag auf ihr Handy schauen. Aber sie sollten es auf dem aktuellen Stand der Technik nutzen, ebenso Facebook.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Atra am 11. April 2016, 08:04:33
Ich bin mir sehr sicher, dass WhatsApp und Co. die SMS in einer bestimmten Generation (so bis 25 Jahre) bereits abgelöst haben. Aus meiner Erfahrung kenne ich niemanden, der noch SMS schreibt und wenn, dann als sehr bewusste Entscheidung, die er teilweise vor gleichaltrigen rechtfertigen muss. E-Mails werden kaum untereinander geschrieben, ohne, dass irgendwelche Bilder/Daten angehangen werden. Telefoniert wird noch verhältnismäßig viel, wobei die Anrufe oft recht kurz ausfallen.

Ich denke, dass gerade zeitgenössische Geschichten nicht darum herum kommen, die Kommunikation ein wenig anzupassen.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Tigermöhre am 11. April 2016, 09:24:01
Zitat von: Atra am 11. April 2016, 08:04:33
Ich bin mir sehr sicher, dass WhatsApp und Co. die SMS in einer bestimmten Generation (so bis 25 Jahre) bereits abgelöst haben. Aus meiner Erfahrung kenne ich niemanden, der noch SMS schreibt und wenn, dann als sehr bewusste Entscheidung, die er teilweise vor gleichaltrigen rechtfertigen muss. E-Mails werden kaum untereinander geschrieben, ohne, dass irgendwelche Bilder/Daten angehangen werden. Telefoniert wird noch verhältnismäßig viel, wobei die Anrufe oft recht kurz ausfallen.

Ich denke, dass gerade zeitgenössische Geschichten nicht darum herum kommen, die Kommunikation ein wenig anzupassen.

Ich glaube, dass kommt auch sehr auf die Szene an, in der sich die Leute bewegen. Soweit ich weiß, hat mein kleiner Bruder (22 Jahre) nicht mal ein Smartphone. Ich übrigens auch nicht. ;D Ich nutze aber einen Massenger, der auf meinem Rechner installiert ist, um mit meinem Mann zu chatten. Das haben wir so eingerichtet, seit sie in seiner Firma nicht mehr Skype für den internen Gebrauch nutzen.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Fynja am 11. April 2016, 12:55:42
Ich denke, es gibt auch regionale Unterschiede. Ich zB (22) habe Whatsapp zwar bereits seit einigen Jahren, bis vor kurzem habe ich es aber fast nur benutzt, um mit deutschen Bekannten zu schreiben. Nach und nach kommt es zwar auch hier auf, aber in meinem luxemburgischen Freundeskreis zumindest ist der Standard immer noch die gute alte SMS. :P Ich könnte mir aber vorstellen, dass das bei der jüngeren Generation, den Teenies, anders ist, aber wir sind eben doch mehr mit SMS und gewöhnlichem Handy aufgewachsen als mit Smartphone und Messenger-Apps.

In meinen Texten nutze ich meistens auch die simple Variante und rede einfach von "Nachrichten".
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Romy am 11. April 2016, 17:49:10
Zitat von: Zitkalasa am 11. April 2016, 03:08:03
Hm, die Frage ist doch, ob die fragliche Person die SMS noch rechtzeitig sehen würde, wenn sie schon nicht einen Anruf entgegen nimmt? So eine SMS würde nur kostbare Sendesekunden kosten, schätze ich.
Naja, aber lieber eine kleine Chance, dass die (potentiell lebenswichtige) Info noch rechtzeitig gelesen wird, bewahren, als dass die andere Person überhaupt nicht informiert wird und dieser dann etwas Schlimmes zustößt. Die paar Sekunden/Cents sollte einem eine wichtige Info wert sein. Und einfach gar nichts zu unternehmen, um die andere Person zu informieren, erscheint mir unrealistisch.
Wobei es zugegebenermaßen natürlich oft spannender und dramatischer für die Figuren wird, wenn eine wichtige Info nicht weitergegeben werden kann und sie dadurch in noch größeres Schlamassel geraten, als sowieso schon. Aber in dem Fall müsste man als Autor seinen Figuren die Handys wegnehmen: Akku alle, kaputt, geklaut o.ä.

Im RL bin ich aber ganz bei Dir Zit. :) Ich habe zwar ein Smartphone, aber auch noch eine SMS-Flatrate. What's App ist mir einfach unsympathisch ...  :d'oh: Aber wenn ich denke, wie oft ich von Leuten in meinem Alter (Menschen um die 30 Jahre) gefragt werde, ob ich What's App habe und wenn ich dann verneine, warum ich das nicht habe (wie Atra auch schreibt), dann denke ich, dass man zumindest die eigenen Figuren realistischerweise damit hantieren lassen muss. Es sei denn, man will ganz bewusst durch seine eigenen Figuren ein Statement gegen What's App und Co setzen, aber dann muss man das Thema ja trotzdem zur Sprache bringen, komplett ignorieren erscheint mir nicht realistisch.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Atra am 13. April 2016, 07:19:52
Zitat von: Tigermöhre
Ich glaube, dass kommt auch sehr auf die Szene an, in der sich die Leute bewegen. Soweit ich weiß, hat mein kleiner Bruder (22 Jahre) nicht mal ein Smartphone. Ich übrigens auch nicht. ;D Ich nutze aber einen Massenger, der auf meinem Rechner installiert ist, um mit meinem Mann zu chatten. Das haben wir so eingerichtet, seit sie in seiner Firma nicht mehr Skype für den internen Gebrauch nutzen.
Das kann durchaus sein. Ich bewege mich in einem Umfeld, dass stark auf Technik setzt, da meine Uni relativ stark mit technischen Mitteln arbeitet  :D
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Kati am 15. April 2016, 20:44:58
Früher habe ich die Erwähnung von solchen Kommunikationsmitteln vermieden, weil ich Angst hatte, mein Buch damit zu sehr zu datieren, allerdings ist mir das mittlerweile egal. Ich glaube, irgendwie sind ja Romane, die in unserer Gegenwart spielen immer datiert, ob ich eine Band erwähne oder ein Kleidungsstück, das im Moment in ist oder eben Facebook. Wenn das jemand in zwanzig Jahren liest, wird er so oder so bemerken, dass der Roman ein paar Jahre alt ist, da macht es dann auch keinen großen Unterschied, ob Whatsapp erwähnt wird oder nicht. Whatsapp selbst kam bei mir noch nicht so oft vor, aber Facebook und co. erwähne ich, wenn es sinnvoll ist. Meine Thrillerheldin nimmt über Facebook Kontakt zu einem Zeugen auf - da dachte ich mir einfach, dass sie die Idee das zu tun 2015 sicherlich haben würde und vielleicht ist es mittlerweile so weit, dass sich die Leser mehr darüber wundern würden, wieso sie nicht auf die Idee kommt, die Person bei Facebook zu suchen, als darüber, dass sie es tut. Es wurde sich ja viel darüber lustig gemacht, dass Bella in "Twilight" nach Vampiren googelt, aber ich denke, in einem Roman, der in der Gegenwart spielt, ist sowas völlig legitim, denn genau das würde man doch sicherlich auch selbst erstmal machen.  ;D
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: flowrite am 17. April 2016, 17:22:17
Ich wäre vorsichtig mit Markennamen in Romanen. Man macht damit ja immer Werbung dafür oder dagegen. Vielleicht ist WhatsApp ja beispielsweise irgendwann nicht mehr so positiv konnotiert wie heute? Würde ich meinen Prot VW fahren lassen? Vielleicht, aber einen Dialog wie
ZitatVW-Fahrer: Was, du fährst noch n Toyota Mihály? Auch mal an die Umwelt denken, du olle Pottsau!
würde ich heute eher rausstreichen wollen.

Warum kann man nicht einfach per Handy/Smartphone (mit) jemandem schreiben, in die Mailbox sprechen, eine Nachricht hinterlassen, etc.? Über welchen Kanal was passiert, sollte keine Rolle spielen. Zumal es in 10 Jahren, das behaupte ich einfach mal aufgrund meines IT-Wissens, keine Apps mehr gibt, nur noch Software-Agenten, die via Sprachinterface bedient werden. Dass man mit seinem Handy schreibt, dürfte man da schon als genug Temporalkolorit auffassen.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: AlpakaAlex am 11. Februar 2019, 18:32:57
Dieser Thread ist genau das, was ich brauche, denn es ist einer meiner Pet Peeves. Da ich ja vorrangig Urban Fantasy schreibe und lese erwarte ich eigentlich auch, über Charaktere die Internet, Smartphone und dergleichen nutzen. Etwas, das leider oftmals nicht gegeben ist. Richtig stören tut es mich dann, wenn dadurch, wie hier ja schon beschrieben wurde, Konflikte erzwungen werden, die mit technologischen Mitteln leicht zu umgehen gewesen wären.

Dabei ist mir selbst klar, dass man als Autor manchmal einfach nicht dran denkt. Ich habe es selbst bei meinem ersten Band jetzt bemerkt. Szenario: Protagonistin wurde beauftragt herauszufinden, ob der seltsame Typ, der jemanden folgt, ein Privatdetektiv ist. Ihre Auftraggeber sind nicht sehr kommunikativ. Meine Gedanken waren erst in die Richtung gehend, dass sie sich treffen müssten, um Bilder von potentiellen "Verdächtigen" abzugleichen. Beim Überarbeiten fiel mir prompt auf, dass sie auch einmal die Bilder via WhatsApp schicken könnte.

Dabei ist es natürlich auch wichtig, wo es spielt, da haben andere hier auch Recht. Schreibe ich eine Geschichte, die in Japan spielt, nutzen die Charaktere LINE, nicht WhatsApp, verschicken Mails und keine SMS. Nur um ein Beispiel zu nennen, dass recht deutlich ist.

Beispielsweise nutzen meine jüngeren Charaktere auch weniger Facebook, weil es halt unter Gen Z weit weniger beliebt ist. Ist mir nur Recht, weil Facebook nie das meine war. Bringt leider nichts bei den Charakteren aus meinen Hauptgeschichten, da diese genau die Haupt-Facebook-Generation sind und Kyra es ohne Marketingbudget auch für ihren Job braucht.

Wie ich es mache, kommt auf die Geschichte an.
Ich hatte bei einer Geschichte, wo ich WhatsApp-Nachrichten als Framing-Device genutzt habe und entsprechend diese viel vorkamen tatsächlich mit rechts und links Ausrichtung, inklusive Datum und Uhrzeit gearbeitet.

In meinen Hauptgeschichten mache ich es jedoch eher so:

Zitat"Sei dir nur dessen bewusst, dass nicht alle Leute, die daran gearbeitet haben, Magier waren", hatte Luna geschrieben.
Nicht, dass es dazu viel zu sagen gab, außer: "Aber es hat anscheinend funktioniert." Kyra verkniff sich ein bitter dreinblickendes Emoji dahinter. Dennoch kam sie nicht umher sich bitter zu fühlen. Luna wusste ja, was dort passiert war.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: canis lupus niger am 11. Februar 2019, 22:28:49
In moderne Romane gehören auch moderne Kommunikationsmittel unbedingt und ganz selbstverständlich hinein, alles was den Alltag heutzutage ausmacht. Genauso, wie in den Sherlok-Holmes-Romanen fünfmal am Tag eine Zustellung von Telegrammen stattfand, wenn jemand eine eilige Nachricht übermitteln wollte- Und die Antwort nahm der Telegrammbote gleich wieder mit. So war da eben damals. Und heute simst man eben oder textet am Smarttphone. Alles andere würde anachronistisch wirken.

Man denke an die Jugendromane der 1960er bis 1990er Jahre, als eben noch nicht jeder mit ständigem Internet-Zugriff und ständiger Erreichbarkeit ausgestattet war, als jemand loslaufen musste, um eine Telefonzelle zu finden, damit er/sie einen Krankenwagen oder die Polizei rufen konnte. Das können sich heutige Unter-30-jährige gar nicht mehr vorstellen. Deshalb wird die Problematik hier vielleicht auch bisher kaum erwähnt. Ich bin mit den Romanen von Enyd Blyton aufgewachsen (Fünf Freunde-Reihe, Abenteuer-Reihe, und, ich gestehe es, Hanni und Nanni!). Da waren noch nicht mal Telefon in jedem Privathaushalt selbstverständlich.

Ein Urban-Fantasy-Roman muss die Zeit wiederspiegeln, in der er stattfindet, wenn er Jungerwachsene der aktuellen Generation ansprechen will. Markennamen (wie Whats APP) muss man dabei ja nicht unbedingt verwenden.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Alia am 11. Februar 2019, 22:48:25
Meine Protas nutzen für Nachrichten oft einfach "den Messenger". Bzw. ich schreibe, dass sie etwas in ihr Smartphone tippen und dann kommt die Nachricht, die ich kursiv mache. Genau wie Mails, Chat oder Briefe. Das ist alles immer kursiv.
Sie nutzen auch fleißig ihre Kalenderapp, nehmen das Smartphone als Navi oder Wecker. Oder sie stellen es auf die Dockingstation und spielen ihre Lieblingsplaylist ab.
Diese kleinen Helferlein sind doch heute gar nicht mehr wegzudenken und fester Bestandteil unseres Lebens.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Sturmloewin am 11. Februar 2019, 22:57:35
Also ich habe meine Charaktere der Urban Fantasy bisher auch immer mit der Zeit gehen lassen. Oder dies zumindest versucht. Wobei auch ich gerne auf Markennamen wie WhatsApp verzichte. Dann wiederum frage ich mich jedoch, ob es altmodisch ist, einfach von einer "Nachricht" auf dem Handy zu schreiben. Denn die wenigsten Leute verschicken heute noch regelmäßig SMS?
Gleichermaßem müsste man auch von fehlendem oder vorhandenem "Internet" auf dem Smartphone, statt "Netz" sprechen?

Die Bezeichnung eines Messengers finde ich dagegen eine gute Lösung, @Alia.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Turquoise am 12. Februar 2019, 08:03:30
Puh, eine schwierige Frage. Ich persönliche komme eher selten in dieser Verlegenheit, da meine Settings meistens mittelalterlich angehaucht sind und so etwas wie Smartphones ohnehin nicht besitzen. Allerdings würde es mich beim Lesen auch nicht stören, wenn nur von Nachricht, Textnachricht oder SMS geredet werden würde, auch wenn ich hauptsächlich mit WhatsApp aufgewachsen bin. Man könnte natürlich auch betonen, dass zum Beispiel der Prota mit Absicht kein WhatsApp benutzt, weil er Angst um seine Daten hat und deswegen einen speziell verschlüsselten Dienst nutzt. Aber dann käme man wieder in die Verlegenheit mit den Markennamen und der "Werbung". Aber auf das Smartphone an sich würde ich deshalb auf keinen Fall verzichten, da es heute ein recht großer Bestandteil des Lebens vieler Teenager (und Erwachsener) geworden ist. Es sei denn natürlich, der Prota lehnt es wegen der Strahlung etc. prinzipiell ab.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: AlpakaAlex am 12. Februar 2019, 09:16:16
Was ich mich gerade frage ist, woher diese Angst Dinge mit Markennamen zu bezeichnen kommt. Das fällt, sofern man es nicht für negative Bemerkungen darüber nutzt, unter das, was im Englischen "Fair Use" heißt, im Deutschen einen ungünstigen längeren Namen hat. Die Bücher, die ich aktuell lese, behalten alle konkrete Markennamen. Für Autos, für technische Geräte, für Waffen, für Programme. Da sollte es kein Problem mit geben.  ??? Ich meine, gerade wenn es um Social Networks geht, kann man auch nicht einfach schreiben Sie schaute auf ihr Social Network Profil, weil es einen enormen unterschied macht, ob dieses Profil auf Facebook, Twitter oder LinkedIn ist.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Tex am 12. Februar 2019, 09:50:17
@NelaNequin : das kommt auf den Kontext an. Wenn du erklärst, nach was sie dort sucht, kannst du den Markennamen umschreiben oder komplett weglassen. Ist es jedoch wichtig, dass sie auf facebook schaut (weil sie die Facebookstory oder so sehen möchte), dann kommst du nicht drumherum, den Namen zu verwenden

Ich persönlich mag es eher weniger, Namen wie 'Facebook, WhatsApp, BMW, ...' in einem Buch zu lesen, da ich als Leser mich mit ein paar dieser Dinge überhaupt nicht identifizieren kann. Ich nutze beispielsweise kein Facebook, dafür aber Instagrm, Snapchat, LinkedIn, ... und auch wenig WhatsApp, sondern oft andere Messenger. Ein Markennamen ist eben ziemlich konkret und lässt wenig Spielraum für den Leser.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Gizmo am 12. Februar 2019, 10:25:21
Zitat von: NelaNequin am 12. Februar 2019, 09:16:16
Was ich mich gerade frage ist, woher diese Angst Dinge mit Markennamen zu bezeichnen kommt. Das fällt, sofern man es nicht für negative Bemerkungen darüber nutzt, unter das, was im Englischen "Fair Use" heißt, im Deutschen einen ungünstigen längeren Namen hat.
Das ist (soweit ich weiß) natürlich richtig, ist aber meiner Meinung nach aus anderen Gründen ein zweischneidiges Schwert. Gerade in unserer sich schnell wandelnden Gesellschaft besteht Gefahr, dass eine Geschichte schnell 'veraltet' sein kann. Wenn ich z.B. ein bestimmtes soziales Netzwerk mit Namen nenne, kann es das schon in ein paar Jahren nicht mehr geben. Das ist vor allem problematisch, wenn ich nur 'Facebook' schreibe, aber nicht, was man damit machen kann. Sicher, heute weiß es jeder, aber in ein paar Jahren lesen Leute die Geschichte, die keine Ahnung haben, um was es geht.
Das wird jetzt bei Facebook wohl nicht passieren, aber einige meiner Bekannten haben z.B. nie von 'StudiVZ' gehört, das mittlerweile praktisch nicht mehr existiert.

Andererseits empfinde ich es als realistischer, wenn ein Charakter die Dinge bei dem Namen nennt, die sie auch haben. Wenn ich ein Auto auf der Straße sehe und erkenne, denke ich auch nicht 'eine schwarze Limousine mit ...', sondern 'Oh, ein BMW'. Ein paar meiner Testleser fanden den Mangel an Namen für Autos, Zigaretten usw. sogar als störend. Unter anderem deshalb bin ich dazu übergegangen, jetzt mehr Markennamen zu erfinden und zu verwenden, wenn es passt.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: AlpakaAlex am 12. Februar 2019, 10:40:27
Na ja, die Sache mit dem Wandel der Dinge ist ja: Ich schreibe nicht über 2025. Meine Geschichten spielen 2016-2020 und 2011-2012. Entsprechend nutzen die Charaktere halt, was zu der Zeit genutzt wurde. Denn ja, das sagt eben auch etwas über den Charakter aus. Ich bin selbst kein Facebook-Nutzer, aber es sagt halt etwas über den Charakter, dass der Charakter Facebook, statt andere Netzwerke nutzt, oder was für ein Auto sie fahren. Die Wagen meiner beiden Protagonisten in Der Schleier der Welt sind tatsächlich ein Plotpunkt. Und bei meinen Söldnern sagt es halt auch was über sie, von welchen Marken sie ihre Waffen nutzen - selbst wenn ich weiß, dass die meisten Leute, die es auf Deutsch lesen nicht wissen werden, was das für eine Marke, geschweige denn für ein Modell ist.

Ich meine, das ist auch etwas, das mir aktuell bei dem Buch, das ich lese, auffällt. Der Autor hat ein ähnliches Ding mit den Waffen und mir hilft es ein kompletteres Bild von den Charakteren zu bekommen, zu wissen, welche Waffen sie aktiv nutzen und welche sie als Ersatz haben. Zu lesen, dass ein Charakter eine spezifisches Remington mit einer spezifischen Modifikation nutzt, sagt mir halt mehr, als "er nahm sein angepasstes Jagdgewehr".
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Evanesca Feuerblut am 12. Februar 2019, 10:43:48
Man kann über Markennennung in der Tat charakterisieren. Es ist ein wichtiger Punkt, dass eine Figur bei mir Telegram zur Kommunikation nutzt statt WhatsApp. Mittlerweile spiele ich sogar mit dem Gedanken, das zu ändern und sie Threema nutzen zu lassen. Weil es eine Menge darüber aussagt, welcher Art die Kommunikation ist, wenn der entsprechende Tag auf der Visitenkarte steht.
Und ja, möglicherweise wird in 50 Jahren jemand, der das Buch liest, sich informieren müssen, wie das 2019 so war mit den unterschiedlichen Messengern. Aber das tue ich auch, wenn ich was in einem alten Buch finde, das ich mir mit gesundem Menschenverstand und meinem bisherigen Wissen nicht herleiten kann.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Churke am 12. Februar 2019, 10:50:44
Meine These lautet ja, dass die sozialen Veränderungen viel größer sind als die technischen. Die Frage lautet nicht, was du mit deinem Schlaufon machen konnst, sondern, wie es dein Verhalten verändert. Als Autor komme ich daran nicht vorbei. (Marken-)Namen würde ich aber keine nennen, die können schneller weg sein als das Buch fürs Lektorat braucht. 
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Mindi am 12. Februar 2019, 10:52:35
Es würde mich auch weniger stören, wenn Social Media wie Instagram oder Facebook namentlich benannt bzw. benutzt wird. Sofern es für die Geschichte tauglich ist - warum nicht? Dann sollte aber auch damit interagiert werden und nicht nur dem Markennamen dienen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind damit aufgewachsen und sitzen auch gern zusammen und unterhalten sich über die seltsame Insta-Story einer Freundin, die das ganze als Show aufgezogen hat, um den einen Typen zu beeindrucken. Ich habe schon so viele Gespräche über Insta-Storys mitgehört. Mir selbst erschließt sich das Ganze zwar nicht im geringsten, aber für diese Generation ist es normal.

SMS verstört mich dagegen. SMS sind von gestern. Wer mit einem Smartphone eine SMS schreibt, ist vermutlich schon etwas älter und/oder benutzt die Dinger eher selten. Was wiederum auch gewollt sein kann, aber wenn jemand ein Smartphone besitzt, es als Navi, Wecker und Kalender benutzt, dann fühle ich mich etwas veräppelt, wenn er dann eine SMS an die beste Freundin schreibt, vielleicht sogar ganze Chatverläufe als "SMS" bezeichnet werden, nur weil man nicht "WhattsApp" benennen will.

Und ich stimme zu, die Art der Kommunikation und auch die Dienste, die benutzt werden, dienen der Charakterisierung eine Figur genauso wie die Wahl von Marken bei Kleidung, Auto, Technik, die Lage einer Wohnung.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Gizmo am 12. Februar 2019, 11:19:50
Ich stimme euch absolut zu, dass die genaue Art der sozialen Medien, Automarke usw. der Charakterisierung der Figuren dienen kann. Es sagt tatsächlich eine Menge über Charaktere aus, mit welchen Mitteln sie kommunizieren, oder wie bewusst sie Marken und Produkte auswählen.
Mir ging es lediglich darum, darauf hinzuweisen, dass diese Dinge ein Ablaufdatum haben können. Deshalb bin ich damit vorsichtig, wenn ich tatsächlich mal etwas schreibe, dass in unserer Welt und Zeit spielt. Aber wenn die genaue Art der verwendeten Kommunikationsmittel und Marken wichtig ist, bin ich da natürlich ganz bei euch!
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Maubel am 12. Februar 2019, 11:27:01
Tatsächlich fällt es mir oft auf, dass in englischsprachigen Büchern viel mehr Marken benutzt werden und dabei eine größere Nähe zur Geschichte geschaffen wird. Die Geschichte wird dadurch plastischer, handfester. Ich selbst muss mich aber auch überwinden und das ist einfach eine Sache, an der ich noch arbeite, konkreter zu schreiben.

Das mit dem Veralten ist so eine Sache: Natürlich sind diese Dinge nicht allgemein für immer gültig, ABER nahezu jedes Buch, dass im Contemporary Bereich spielt, ist von seiner Zeit geprägt, seien das Schulsysteme, die schon nach wenigen Jahren ganz anders ablaufen oder neue Technologie/Umgangsformen. Die Welt ändert sich verdammt schnell, auch wenn es einem nicht immer so vorkommt und man wird kein Buch schreiben können, dass jedes Jahr aktuell ist. Aber das muss man auch nicht. Was zum Beispiel mich im Deutschunterricht am meisten fasziniert hat, war zu lernen, wie die Menschen damals gelebt haben und so wird es auch mit unseren Büchern sein. Das Erscheinungsdatum spielt eine Rolle und es sollte ein möglichst genaues Bild von der Zeit zu diesem Zeitpunkt zeichnen, statt so vage zu bleiben, dass keiner weiß, wann es geschrieben wurde. Damit meine ich übrigens nicht, dass die Botschaft nicht dennoch aktuell bleibt, aber dass es eben auch kulturellen Wert hat, solche Momentaufnahmen zu schaffen. Und vieles ergibt sich ja auch aus dem Konzept. Vielleicht kennt man dann das Wort nicht, aber man weiß trotzdem, dass es wohl eine Art Messenger ist oder soziales Netzwerk oder Waffenmarke.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Evanesca Feuerblut am 12. Februar 2019, 13:05:13
ZitatMir ging es lediglich darum, darauf hinzuweisen, dass diese Dinge ein Ablaufdatum haben können. Deshalb bin ich damit vorsichtig, wenn ich tatsächlich mal etwas schreibe, dass in unserer Welt und Zeit spielt. Aber wenn die genaue Art der verwendeten Kommunikationsmittel und Marken wichtig ist, bin ich da natürlich ganz bei euch!
Haben sie definitiv, aber teilweise kann man genau damit auch die Zeit eingrenzen. Wenn die Leute noch die VZ-Netzwerke nutzen und das sogar recht rege tun und aktiv "gruscheln", spielt es also eher ein paar Jährchen früher als 2019.
Wenn die Leute sich von Facebook und Tumblr abwenden, weil dort keine NSFW-Inhalte mehr zugelassen werden und zu MeWe abwandern, haben wir Dezember 2018.
Da kann man schön die aktuelle Zeit-Mediengeschichte mit einarbeiten. Gerade weil bestimmte Netzwerke und Medien ein Ablaufdatum haben, lässt sich damit gut datieren, das nutze ich recht gern.

ZitatDas Erscheinungsdatum spielt eine Rolle und es sollte ein möglichst genaues Bild von der Zeit zu diesem Zeitpunkt zeichnen, statt so vage zu bleiben, dass keiner weiß, wann es geschrieben wurde. Damit meine ich übrigens nicht, dass die Botschaft nicht dennoch aktuell bleibt, aber dass es eben auch kulturellen Wert hat, solche Momentaufnahmen zu schaffen. Und vieles ergibt sich ja auch aus dem Konzept. Vielleicht kennt man dann das Wort nicht, aber man weiß trotzdem, dass es wohl eine Art Messenger ist oder soziales Netzwerk oder Waffenmarke.
Was @Maubel sagt :)
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: PBard am 12. Februar 2019, 18:42:09
Zitat von: Mindi am 12. Februar 2019, 10:52:35SMS verstört mich dagegen. SMS sind von gestern. Wer mit einem Smartphone eine SMS schreibt, ist vermutlich schon etwas älter und/oder benutzt die Dinger eher selten. Was wiederum auch gewollt sein kann, aber wenn jemand ein Smartphone besitzt, es als Navi, Wecker und Kalender benutzt, dann fühle ich mich etwas veräppelt, wenn er dann eine SMS an die beste Freundin schreibt, vielleicht sogar ganze Chatverläufe als "SMS" bezeichnet werden, nur weil man nicht "WhattsApp" benennen will.
Dann muß ich dich jetzt wohl mal veräppeln - denn ich nutze mein S9 für all das, und zusätzlich noch zur Steuerung meines Smart Homes, zur Administration diverser Server, als Fernbedienung und/oder Server für meine Heimkinoanlage und natürlich als tragbare Musikanlage. Trotzdem würde ich mir eher die Finger abhacken, als WhatsApp zu benutzen. :ätsch:

Und genau da sehe ich auch die große Gefahr bei solchen Markennennungen. Wenn ich in einem Buch lese, daß ein Techniker eine WhatsApp verschickt, dann hat die Story schon mal einen großen Teil seiner Glaubwürdigkeit verloren. Wenn das der Hacker von nebenan macht, stehen die Chancen gut, daß ich das Buch einfach als schlecht recherchierten Schund weglege. Wenn der ein S9 benutzt übrigens auch. :rofl:

Steht dort hingegen, daß derjenige einfach "das Smartphone zückt und eine Nachricht schickt", kann ich mir als Leser selbst zusammenreimen, was der Charakter dafür nutzt, ohne daß der Autor dabei seine Glaubwürdigkeit verliert.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: AlpakaAlex am 12. Februar 2019, 20:50:56
Zitat von: PBard am 12. Februar 2019, 18:42:09
Und genau da sehe ich auch die große Gefahr bei solchen Markennennungen. Wenn ich in einem Buch lese, daß ein Techniker eine WhatsApp verschickt, dann hat die Story schon mal einen großen Teil seiner Glaubwürdigkeit verloren. Wenn das der Hacker von nebenan macht, stehen die Chancen gut, daß ich das Buch einfach als schlecht recherchierten Schund weglege. Wenn der ein S9 benutzt übrigens auch. :rofl:
Wieso sollte ein Techniker das nicht tun? Ich bin Informatiker mit Technikausbildung und die meisten Leute in meinem Umfeld nutzen WhatsApp. Unsicher? Ja. Klar. Aber wir machen uns nichts vor: Wer nicht mit VPN und mehrfach Verschlüsselung im Internet unterwegs ist, ist dem großen Bruder G eh schon lang bekannt. In meiner Ausbildung war ich damals die einzige Person, die kein WhatsApp hatte. (Damals weil ich noch ein altes Handy hatte.) Ich kenne als Informatiker auch nur eine Person in meiner Firma (und das ist die Person mit VPN und 3fach Verschlüsselung), die WhatsApp nicht nutzt. Selbst die Profs an der Uni ... Es ist halt ein klassischer Fall von Gruppenzwang eines Produktes. Die meisten schicken ihre Nachrichten darüber. Es hat ein paar Komfort-Features. Daher verwenden es die meisten.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Sturmloewin am 12. Februar 2019, 21:34:54
Zitat von: NelaNequin am 12. Februar 2019, 20:50:56
Zitat von: PBard am 12. Februar 2019, 18:42:09
Und genau da sehe ich auch die große Gefahr bei solchen Markennennungen. Wenn ich in einem Buch lese, daß ein Techniker eine WhatsApp verschickt, dann hat die Story schon mal einen großen Teil seiner Glaubwürdigkeit verloren. Wenn das der Hacker von nebenan macht, stehen die Chancen gut, daß ich das Buch einfach als schlecht recherchierten Schund weglege. Wenn der ein S9 benutzt übrigens auch. :rofl:
Wieso sollte ein Techniker das nicht tun? Ich bin Informatiker mit Technikausbildung und die meisten Leute in meinem Umfeld nutzen WhatsApp. Unsicher? Ja. Klar. Aber wir machen uns nichts vor: Wer nicht mit VPN und mehrfach Verschlüsselung im Internet unterwegs ist, ist dem großen Bruder G eh schon lang bekannt. In meiner Ausbildung war ich damals die einzige Person, die kein WhatsApp hatte. (Damals weil ich noch ein altes Handy hatte.) Ich kenne als Informatiker auch nur eine Person in meiner Firma (und das ist die Person mit VPN und 3fach Verschlüsselung), die WhatsApp nicht nutzt. Selbst die Profs an der Uni ... Es ist halt ein klassischer Fall von Gruppenzwang eines Produktes. Die meisten schicken ihre Nachrichten darüber. Es hat ein paar Komfort-Features. Daher verwenden es die meisten.

Ich glaube auch da kommt es ganz stark auf den Charakter an. Wenn es um einen Charakter geht, der total paranoid und/oder vorsichtig ist, eventuell keiner mainstream Gruppe angehört etc. ist es schon wahrscheinlicher, dass er WhatsApp eben nicht nutzt. Reden wir aber von jemandem aus der Mitte der "coolen" Leute, ist es wahrscheinlich, dass dieser aus Gruppenzwang eben WhatsApp benutzt, oder, weil er so selbstsicher ist, dass er denkt, er hätte eh nichts zu verbergen.

Ich persönlich sehe sowohl Vorteile in dem Benennen der Apps, als auch im Umschreiben. Aber allen recht machen kann man es sowieso nicht. Wahrscheinlich sollte man es davon abhängig machen, was zur Geschichte passt.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: Zit am 12. Februar 2019, 23:07:04
Zitat von: NelaNequin am 12. Februar 2019, 10:40:27
Ich meine, das ist auch etwas, das mir aktuell bei dem Buch, das ich lese, auffällt. Der Autor hat ein ähnliches Ding mit den Waffen und mir hilft es ein kompletteres Bild von den Charakteren zu bekommen, zu wissen, welche Waffen sie aktiv nutzen und welche sie als Ersatz haben. Zu lesen, dass ein Charakter eine spezifisches Remington mit einer spezifischen Modifikation nutzt, sagt mir halt mehr, als "er nahm sein angepasstes Jagdgewehr".

Nun ja, mit "angepasstes Jagdgewehr" oder auch gern "abgesägte Schrotflinte" kann ich mehr anfangen als mit speziellen Typbezeichnungen, einfach weil ich nicht in der Materie stecke. Das kann mir aber auch genauso mit Pflanzen passieren "die Allee säumten Schlehen", da müsste ich auch nachschauen.
Markennamen zu nennen folgt halt diesem Schreibrat "sp spezifisch wie möglich" zu schreiben. Wenn dieses Spezifische aber dann nur in Name Dropping ausartet, dann erzeugt das, zumindest bei mir, kein Bild im Kopf. Ich habe da allgemeine Beschreibungen, die den Eindruck des Erzählers wiedergeben, lieber. Und mir persönlich ist es auch egal, ob jemand Whatsapp oder SMS benutzt, wenn das Wichtige an der Szene ist, dass die Nachricht geschrieben wird (und auch ankommt).
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: PBard am 12. Februar 2019, 23:08:58
Zitat von: NelaNequin am 12. Februar 2019, 20:50:56Wieso sollte ein Techniker das nicht tun? Ich bin Informatiker mit Technikausbildung und die meisten Leute in meinem Umfeld nutzen WhatsApp. Unsicher? Ja. Klar. Aber wir machen uns nichts vor: Wer nicht mit VPN und mehrfach Verschlüsselung im Internet unterwegs ist, ist dem großen Bruder G eh schon lang bekannt. In meiner Ausbildung war ich damals die einzige Person, die kein WhatsApp hatte. (Damals weil ich noch ein altes Handy hatte.) Ich kenne als Informatiker auch nur eine Person in meiner Firma (und das ist die Person mit VPN und 3fach Verschlüsselung), die WhatsApp nicht nutzt. Selbst die Profs an der Uni ... Es ist halt ein klassischer Fall von Gruppenzwang eines Produktes. Die meisten schicken ihre Nachrichten darüber. Es hat ein paar Komfort-Features. Daher verwenden es die meisten.
Ich kenn hier in IT (insbesondere Programmierer-)Kreisen nicht einen einzigen seriösen Vertreter, der WhatsApp nutzen würde.

Um Sicherheit geht es da nur nebenher (wie gesagt, dann dürfte man auch kein Mainstream Android Smartphone benutzen), einer der Hauptgründe ist vielmehr die Rechtslage bezüglich der Kontakte, weil es gang und gebe ist, aus Gründen der Erreichbarkeit auch auf dem Privathandy mit Beratern und Kunden Kontakt zu haben. WhatsApp auf einem solchen Gerät installiert zu haben ist nicht nur absolut verantwortungslos, sondern zudem noch rechtswidrig.

SMS sind der absolute Standard in der Branche, vor allem seit man die Dinger in nahezu unendlicher Zahl kostenlos bekommt - moderat sicher ohne Datenkralle, mit halbwegs modernen Systemen konfortabel zu bedienen, man müllt sich nicht das Datenvolumen mit unerwünschten Grußkarten und Katzenvideos zu und da selbst das älteste Dumbphone noch damit umgehen kann, hat man eine Reichweite von 100%.

Wenn's um Gruppenzwang geht, ist das hier eher die Vernetzung über Xing.

Zitat von: Regentänzerin am 12. Februar 2019, 21:34:54Ich persönlich sehe sowohl Vorteile in dem Benennen der Apps, als auch im Umschreiben. Aber allen recht machen kann man es sowieso nicht. Wahrscheinlich sollte man es davon abhängig machen, was zur Geschichte passt.
Das sowieso immer. ;D

Aber je mehr man ins Detail geht, umso besser muß man sich im Milieu auskennen, und derart in die Tiefe gehen relativ wenige.
Titel: Re: SMS, Whatsapp, Facebook und co. - Moderne Kommunikationsmittel im Roman
Beitrag von: AlpakaAlex am 12. Februar 2019, 23:15:37
Zitat von: PBard am 12. Februar 2019, 23:08:58
Ich kenn hier in IT (insbesondere Programmierer-)Kreisen nicht einen einzigen seriösen Vertreter, der WhatsApp nutzen würde.
Also ich sehe mich und meine Kommilitonen durchaus als seriöse Programmierer an ;) Ich meine, die Kollegen auf der Arbeit programmieren weniger, als dass sie verwalten.

Und, natürlich, etwaige rein berufliche Sachen werden über die vom Arbeitsgeber ausgegebenen Handys gemacht. Private Zusammenbesprechung (selbst wenn es das Teamabendessen ist) erfolgt dennoch über WhatsApp oder bei diversen Kollegen auch über den Facebook-Messenger. Zumindest bei mir in der Abteilung sind gerade die etwas älteren Herren noch sehr Facebook aktiv.