Hallo ihr Lieben,
in meinem aktuellen Projekt herrscht in einer Inselkonglomerat (technischer Stand etwa 18. Jahrhundert, eher warmes/karibisches Setting, kaum/keine Magiekenntnisse) der monotheistische Glaube an die sogenannte Herrin der See vor, eine Meeresgottheit, die für das ganze Leben Bedeutung besitzt.
- Die Menschen glauben, dass die ersten Menschen ursprünglich aus dem Meer kommen.
- Nach dem Tod werden die Leichen verbrannt und die Asche ins Meer gestreut.
- Tempel sind häufig in Meeres- oder zumindest Wassernähe errichtet, oft auch in Seen, Flüssen oder Buchten.
- Meerwasser wird als Heiliges Wasser angesehen, rituelle Reinigungen erfolgen in der Brandung.
Beim Schreiben hat es sich einfach so ergeben, dass die Herrin der See 12 verschiedene Aspekte besitzt. Das ist per se nicht in Stein gemeißelt, es könnten hinterher auch weniger werden, ich wollte es aber jetzt ganz gerne versuchen, mit Leben zu füllen. Nur habe ich keine Ahnung, wie diese 12 Aspekte aussehen können. ???
Gedacht hatte ich an so etwas wie:
- Herrin der Tiefe --> Aspekt für die tiefe See ohne Licht, für die Geheimnisse des Meeres und des Lebens, für die Schatten (vielleicht auch den Tod)
- Herrin des Zorn --> Aspekt der Rache und der Wut, der Stürme und der Überflutung, zeigt die zerstörerische Seite der Herrin der See
- Herrin der Nahrung --> Aspekt der Tierwelt des Meeres, die die Menschen mit Nahrung versorgen
Allerdings fallen mir davon halt partout nicht weitere ein. Habt ihr da Ideen?
Danke schon einmal.
Hi, nette Herausforderung.
Mir ist spontan eingefallen:
Herrin der,
- Sanftmut
- Wildheit
- Unberechenbarkeit
- Schönheit
Herrin des Horizonts - Aspekt der lockenden Ferne, des Abenteuers
Herrin der Fülle - Aspekt des Handels über das Meer, Kontakt zu fremden Völkern
Ähm.
12?
:hmmm:
Mir fallen da spontan diese Aspekte ein:
- Herrin der Schöpfung (eben weil die ersten Menschen nach dem Glauben aus dem Wasser kommen und weil das ziemlich klassisch ist)
- Herrin der Schönheit (für die Schönheit des Meeres beispielsweise in Form von Fischen, Muscheln, und so weiter)
- Herrin der Gerechtigkeit (das wäre etwas spezieller: Wenn die Menschen daran glauben, dass sie ertrinken, weil die Herrin böse ist oder wenn sie gerettet werden, weil die Herrin sie retten will, könnten sie das quasi als göttliche Gerechtigkeit annehmen)
- Herrin der Zeit (vorrangig im Sinn von Gezeiten)
Herrin des Wechsels, Aspekt für Ebbe und Flut, die Gezeiten und die Wellen.
Herrin der Reinheit, Aspekt des Waschens und Säuberns, der Wiederherstellung des Reinen
@Blaurot , Mieze, Pety und Sprotte:
Super, danke für die Vorschläge. Da sind schon ein paar Spitzenideen dabei. Besonders die Sache mit der Zeit/Wechsel im Sinne von Ebbe und Flut finde ich klasse.
Mal eben sehen:
Wechsel/Zeit, Reinheit, Zorn/Unberechenbarkeit, Tiefe/Tod/Geheimnis, Schönheit, Sanftmut, Geburt/Leben/Schöpfung, Horizont/Ferne/Grenzenlosigkeit, Fülle/Nahrung/Meeresleben, das sind ja schon einmal 9 Aspekte. ;D Wär doch gelacht, wenn ich da die anderen drei nicht auch noch rausbekäme.
Ihr seid die besten. :jau:
Zitat von: Arcor am 11. Mai 2015, 17:52:17
Wechsel/Zeit, Reinheit, Zorn/Unberechenbarkeit, Tiefe/Tod/Geheimnis, Schönheit, Sanftmut, Geburt/Leben/Schöpfung, Horizont/Ferne/Grenzenlosigkeit, Fülle/Nahrung/Meeresleben
Okay, mein Vorschlag für die letzten drei: Intelligenz (vielleicht kann man das noch schöner formulieren), Frohsinn (weil die Wellen fröhlich schlagen und im Meer das blühende Leben herrschen kann) und Freundschaft (weil das Meer die Menschen annimmt).
Vielleicht kannst du damit ja etwas anfangen. :)
Freundschaft finde ich schwer fassbar, das mit dem meer zu verbinden. Aber vielleicht Herrin der Begegnung, denn alle Flüsse müssen ihre wasser zum meer zurückbringen. Jeder Tropfen kommt aus dem Meer und geht zurück ins Meer. Alles begegnet sich dort.
Dann ist mir aufgefallen, dass viele ihrer Aspekte gegensätzlich sind. Sie ist Herrin des Lebens und des todes, was sehr schön ist. Warum dann nicht die Herrin der Ferne, das hatten wir schon aber auch die Herrin des Heimes, denn nichts ist so vertraut und schön, wie in den heimatlichen Hafen einzukehren.
und dann hätte ich noch Herrin des Schicksals mit dem Meer zu verbinden. Wer sich auf eine lange Reise begibt, der weiß nie sicher, was ihm begegnen wird, und ob er als der zurückkehrt, als der er losgezogen ist.
In gewisser Weise käme ja auch die Veränderung dazu... denn wie heißt es so schön, man kann in denselben Fluss nicht zweimal steigen. Das gilt vermutlich irgendwie auch für das Meer, denn das ist ja kein stehendes Gewässer und somit immer in Bewegung. Dementsprechend kannst du zwar immer an denselben Strand gehen, wirst aber vermutlich nie dasselbe Wasser antreffen.
Noch einige Ideen:
der Jagd (wegen der Fischerei) oder Ernte (durch Muschel- und Algenernte)
der Geduld (wegen Hochseeangelei oder auch der Fischerei durch Fangnetze vorm Strand)
der Orientierung und Navigation
der Gaben und Geschenke (durch angespültes Strandgut)
Vielleicht auch Reflektion, im Sinne von Einsicht, Nachdenken. Wasser spiegelt alles wider, was in es hineinblickt, sei es nun ein Mensch, ein Tier oder die Welt selbst. Es kann die Wahrheit zeigen - klares Wasser - oder sie verschleiern - trübes Wasser -, und nur wer genau hinsieht, erkennt, was sich wirklich unter der Oberfläche verbirgt.
Ansonsten fiele mir noch spontan Ruhe ein, als Gegenpol zur Unberechenbarkeit. Schließlich kann das Meer auch ruhig daliegen. Man könnte es vielleicht auch Chaos nennen - in der Lore der Vergessenen Reiche z.B. wird die Meeresgöttin Umberlee auch als Chaosgöttin angesehen.
Oh, und natürlich Heilung. Wasser wird benutzt, um Wunden auszuwaschen. Aber das kann man wohl auch unter Leben zählen :hmmm:
Passend zur Nahrung vielleicht eher allgemein "Reichtum" (wegen Perlen, Salz, Handel) ... ah, ich sehe, das hast du schon. ;)
Dann vielleicht noch Stärke/Gewalt oder Tapferkeit (im Sinne von Beständigkeit), da Flutwellen ja bekanntlich eine immense Kraft haben? Wobei sich das vielleicht ein wenig mit "Sanftmut" beißt ...
Gemeinschaft, weil man auf einem Schiff ja immer eine gesamte Crew hat, die einaner vertrauen und zusammenarbeiten muss, wenn man ans Ziel gelangen will?
Mehr fällt mir leider gerade auch nicht ein. ;)
Mir kam eben das Bild von der Sonne in den Kopf, die beim Sonnenunter- bzw. -aufgang das Meer küsst. Ich glaube, dass das ziemlich beeindruckend auf Menschen wirkt. Mir fällt dazu jetzt per se kein Begriff ein, aber vielleicht sowas wie: Herrin der Liebe (Wobei liebe da ja ziemlich abgedroschen klingt), der Vereinigung, der Niederkunft (bezogen vllt auf Geburt oder so), des Ursprungs...oder so etwas.
Da du den Wandel schon hast und auch gegnsätzliche Paare dabei sind: Wie wäre Beständigkeit (denn: so ein Meer bleibt ziemlich lange, wo es ist!)?
Und eigentlich muss ich permanent an Salz denken. :rofl: Aber wie man das unterbringt? Haltbarkeit? Unendlichkeit (von Haltbarkeit hergeleitet, kann aber auch für sich stehen, da das Meer doch ziemlich unendlich ist)?
Lebenslust? (à la: Das Salz in der Suppe!)
Woah, ich komm nicht mehr hinterher. :rofl:
@Aljana Das mit den Gegensatzpaaren ist eine ziemlich geniale Idee. Könnte man auch in einem göttlichen Symbol gut darstellen durch einander gegenüberliegende Punkte eines Sterns oder Vielecks. Das heißt ich bräuchte 6 Paare.
Leben - Tod wäre ein Paar (@ Regentänzerin: Der Sonnenauf- und Untergang könnte ich ja als Symbol dafür nutzen, Sinnbild für den Kreislauf aus Leben und Tod, Ebbe und Flut --> damit würde der Wechsel und Zeitaspekt/Wandel und Beständigkeit da auch noch reinspielen, stellt sich halt die Frage, ob ich daraus ein eigenes Aspektepaar mache)
Sanftmut/Ruhe - Wut/Unberechenbarkeit/Chaos ein zweites Paar
Horizont/Ferne - Heimat (im Sinne von daher kommt alles Leben)
Nahrung/Fülle/Meeresleben - ?? --> Hierzu fehlt mir noch so ein bisschen der Gegenpol. Flaute? Dürre? ???
Reinheit steht für mich etwas alleine da, könnte aber auch eine Sonderstellung einnehmen, finde ich.
Was da jetzt rausfällt, was ich aber noch sehr mag, sind die Aspekte von Einsicht/Nachdenken von Naudiz und Anjanas Aspekte von Begegnung, Navigation, Jagd (könnte mit Handel zusammenfallen), Schicksal und Gaben. :hmmm: Ich glaube, ich muss da mal eine ConceptMap zu machen. Wie gut, dass am Donnerstag frei ist. ;D
Nahrung und Fülle steht im Gegensatz zu der Vernichtung einer Flutwelle, die nichts mehr übrig lässt, von dem Land, über das sie herfällt. Ist jetzt so ein spontaner Gedanke dazu ...
So, nachdem ich einmal mir das Ganze visuell vor Augen geführt habe, bin ich glaube ich fertig. Folgende Aspektepaare sind am Schluss übrig geblieben:
Herrin des Lebens - Aspekt der Schöpfung, vom Leben allgemein, der Heilung, des Anfangs und der Geburt
Herrin des Todes - Aspekt des Vergehens, des Endes und des Sterbens
Herrin der Sanftheit - Aspekt der ruhigen See, der Güte und Ruhe, der leisen Wellen und des leichten Plätscherns
Herrin des Chaos - Aspekt der tosenden See, des Sturms und der Flutwellen, der Wildheit und der Zerstörung
Herrin der Wahrheit - Aspekt des klaren Wassers, des Spiegelns der See, der Reinheit und Einsicht
Herrin des Verborgenen - Aspekt der Tiefe des Meeres, des Mysteriums, des Verborgenen und des trüben Wassers
Herrin des Wandels - Aspekt des wechselhaften Meeres, von Ebbe und Flut, der ständigen Bewegung allen Wassers und der Zeit
Herrin der Beständigkeit - Aspekt der Unvergänglichkeit des Ozeans
Herrin der Heimat - Aspekt der Nähe, der bekannten Gewässer und des heimatlichen Hafens
Herrin der Ferne - Aspekt des unbekannten Meeres, des Horizonts und der offenen See
Herrin der belebten Natur - Aspekt der Tiere und Pflanzen, von Fischen, Vögeln und allen Meerestieren
Herrin der unbelebten Natur - Aspekt von Wind und Wetter, von Sonne, Mond und Sterne, dem Meeresgrund und dem Land
Die letzten beiden Namen gefallen mir noch nicht, da muss ich noch dran arbeiten, aber ansonsten bin ich zufrieden. Zusätzlich zu den großen 12 gibt es übrigens noch weitere Aspekte, z. B. den des Schicksals, der in der Grafik in der Mitte steht, aber auch den der Mutter (der in die Aspekte der Heimat, der Sanftheit und des Lebens reinspielt), aber auch den der Geliebten.
Zur Natur ist mir noch eingefallen, dass alles Leben laut dem Glauben aus dem Meer und damit von der Herrin kommt und es solches Leben gibt, das ihrer Berührung erhalten geblieben ist (Fische, Meeressäuger, Weichtiere, Seevögel), und solches, das ihre Berührung verloren hat (alles Landleben). Dieses sehnt sich aber immer noch zurück (brauchen Wasser zum Trinken), ebenso wie alles Wasser zurück zur Herrin strebt (Flüsse, Regen).
Kurzum: Ich bin fertig und euch allen unendlich dankbar. :gruppenknuddel: Eure Ideen waren klasse und haben mich richtig weitergebracht. :jau:
[Dateianhang durch Administrator gelöscht]
Ich denke so drüber nach und dachte gerade an Schiffbruch und die damit verbundene Verzweifelung, die man mit Hoffnung versucht, auszugleichen oder in Schach zu halten. Das Treiben auf einem Stück Holz, das Gefangensein auf einer einsamen Insel. Die Einsamkeit.
Und an die Zeit, man könnte sich bewusst sein, dass Wasser mit der Zeit die Kraft hat, zu formen und Steine auszuhölen. Das könnte man in Beziehung setzen zur "Unbelebten Natur". Die belebte Natur ist weitaus...kurzlebiger und ändert schnell die Formen, aber die Unbelebte und das Wasser, das ist ein ewig langes Formen und Verändern.
Ich könnte mir sogar vorstellen, was für theologische Debatten ausbrechen könnten in so einer Kultur, zwischen Leuten, die überlegen was heiliger ist. Salz- oder Süßwasser :D Aus dem einen wurde man sozusagen geboren, doch das andere hält einen am Leben.
Ist das hier noch aktuell, oder kann der Thread archiviert werden?
Ups, sorry chaos. :versteck: Ja, der kann archiviert werden.