Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Artemis am 25. April 2007, 15:29:34

Titel: Kapitelname
Beitrag von: Artemis am 25. April 2007, 15:29:34
Hallo!

Würde mich mal interessieren, wie ihr das so mit dem Namen eines Kapitels handhabt.
Also wenn ihr ein neues Kapitel anfangt, was schreibt ihr da drüber? Einfach nur Kapitel 1? Oder denkt ihr euch da was richtig gutes aus? Benutzt ihr einfach ein paar Begriffe, die in dem jeweiligen Kapitel fallen, z. B. Der dunkle Fürst, Das Mädchen und der Hase, Zwei Freunde ect...

Ich hab die oben genannten Kapitelnamen über lange Zeit benutzt, bis mir gestern abend ganz unvermittelt der Kragen geplatzt ist - ich hasse diese Kapitelnamen in meinem Buch  :wums:
Also hab ich sie einfach alle rausgeschmissen, goile Musik angeworfen, mir den Inhalt jedes Kapitels vor Augen geführt und einfach mal irgendeinen bescheuert lyrischen Satz fabriziert, der irgendwie mit dem Kapitel zu tun hat.

Und siehe da - das klingt irgendwie richtig gut  ;D

Da wurde dann aus der Überschrift "Die Fährenjungfer": "Drum brenne, auf dass dir die Seelen folgen"
Aus "Der neue Freund" wurde "Wem nützt der Freund, wenn man ihm nicht traut?"

Tjo, klingt vielleicht alles anfangs etwas "häh?", aber es hat immer mit dem Inhalt zu tun - und darauf kommt es doch an, oder?  :hmhm?:

Wie macht ihr das in euren Romanen? Gebt ihr euch da richtig viel Mühe oder ist das nur so ein Übel am Rande, weil ja eh kein Leser draufguckt?


Gruß

Artemis
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Cailin am 25. April 2007, 15:39:31
Hallo Artemis,

also ich verzichte auf irgendwelche Kapitelnamen - vor allem, wenn ich sie mir aus den Fingern saugen muss.

1. Es schaut in der Regel kein Mensch drauf (Zumindest niemand von den Leuten die ich kenne)
2. Entweder sie verraten dem Leser vorab zu viel über das Kapitel und nehmen ihm die Spannung oder klingen einfach nur noch gezwungen oder passen schlicht nicht

Mein Ding sind sie nicht, aber vor jemandem, der es tatsächlich schafft sowas richtig gut hinzubekommen, ziehe ich den Hut
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: THDuana am 25. April 2007, 16:03:46
Hallo Artemis,

ich benutze Überschriften, die mir spontan einfallen.
Zum Beispiel für eine Übergabe in einem Jugendhaus "Skater, Chicas und andere Hacker" (wobei ich immer noch nicht weiß, wie man "Chicas" richtig schreibt... ::)).
Oder für eine misslungene Übergabe in einem Musikladen "Rock Pets" (soll eine Band darstellen, in deren CD sich eine Botschaft für jemand in Zettelform befindet).

Nicht sonderlich originell, ich weiß, aber mir gefällt es recht gut.

Deine Sätze finde ich schön, aber nicht sehr einprägsam. Ich stelle mir nur gerade vor:
Leser 1 : "In welchem Kapitel bist du denn gerade?"
Leser 2 : "In Drum brenne, auf dass dir die Seelen folgen, wie fandest du das?"
Leser 1 : "Gut, aber ich meine Lieblingsstelle ist und bleibt das Wem nützt der Freund, wenn man ihm nicht traut?-Kapitel!"

Dennoch finde ich die Überschriften vielversprechend und auf jeden Fall eines: Individuell.


Duana
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Artemis am 25. April 2007, 16:18:11
@ Duana

Tja, das mit dem Einprägen ist so ne Sache  ::)
Vielleicht sollte ich überall ne Nummer davorschreiben, damit man nicht vergisst, wo man war...

Ähem... Anfangs wollt ich sogar en kleines Gedicht überall hinschreiben, so eine Art Litanei wie in der Kirche... aber das war mir dann noch nen Tick zu krass  :gähn:

Ich mags halt individuell, und wem das nit passt, der hat Pech  ;) Aber wenn ich ein Buch aufschlage und sehe, dass da einfach nur "Eins" ganz oben steht, hab ich schon grad keinen Bock mehr.
Ich gebs zu - ich bin ein Titel-Fanatiker. Ich mach mir manchmal mehr Gedanken über den Titel als über den Plot. Ich schreibe oft erst irgendeinen Namen des Kapitels hin und überleg mir dazu die passende Story. Ich könnt ein Buch mit 100 Kapiteln schreiben, weil ich sie einfach so gern benenne. Ich blätter in Büchern immer wieder zurück, um den Titel des Kapitels zu lesen und den roten Faden des Autors zu finden. Ganz toll macht das übrigens Tad Williams! Ich liebe die Kapitelnamen - die sind so herrlich witzig und originell!
Ich bin halt ein Freak und stolz darauf!  :rofl:

Wenn die Namen einfach nur langweilig und fad sind, liest sie keiner und sie bleiben auch nicht hängen - so ist das zumindest bei mir.  ;D
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: caity am 25. April 2007, 16:32:56
Hallo Artemis,

erstens habe ich momentan noch gar nicht richtig in Kapitel unterteilt - ich weiß zwar, welche Szenen ich in welches Kapitel schiebe aber ein Dokument allà "Kapitel 1" usw. existiert noch nicht und zweitens würde ich selbst da vorerst nur "Kapitel 1" hinschreiben. Ich denke das reicht erst einmal als Überschrift. Ob ich später noch Kapitelnamen dazu nehme, weiß ich noch nicht, mal sehen. Früher hatte ich immer welche - und ich würde sie nicht einmal immer vollkommen unoriginell nennen - aber mittlerweile weiß ich nicht, ob sie so viel bringen, oder ob sie nicht eher verwirren und langweilig sind.
Ich denke, ich werde wahrscheinlich keine Kapitelnamen benutzen, bin mir aber wie gesagt noch nicht sicher.

Bye
caity
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: THDuana am 25. April 2007, 16:37:12
@ caity
Bringen tun sie in dem Sinn eigentlich nichts. Nur wer sie mag, findet sie nützlich.
Ich finde sie gut, weil ich beim Lesen nicht das Gefühl habe, der Autor hätte sich weniger Mühe gegeben. "Kapitel 1" kann jeder drüber schreiben, aber sich Gedanken machen, wie man es sonst benennen könnte, aus jedem Kapitel praktisch ein kleines Buch zu machen ist schwieriger.
Ich werde den Autoren, die nur "Kapitel 1" stehen haben keine Faulheit vor, nein! Sie mögen es eben einfach nicht.


Duana
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Deyourah am 25. April 2007, 16:39:17
Hallo !

Also, ich handhabe das immer so, dass ich zum Arbeiten erstmal nur "Kapitel 1" dahin schreibe und mir dann später passende Namen überlege. Da ich zu den Leuten gehöre, denen dann oft für einige wenige Kapitel nichts einfällt, mache ich das ganze lieber auf einmal, damit die Titel zusammen passen.

Die Idee dafür Sätze zu verwenden finde ich ganz schön, ich lese soetwas immer sehr gerne, wenn es denn zum Kapitel passt. Allerdings denke ich auch,d ass es sinnvoller wäre, noch eine Ziffer davor zuschreiben, damit man den Überlick behält.
Was das Gedicht am Anfang angeht, so fällt mir dazu das Buch "Tintenherz" von Cornelia FUnke ein, in dem sie schlagwortartige Titel verwendet und daruner eine Stelle aus einem anderen Roman oder Gedichte zitiert.
Ich denke soetwas liest man auch eher als wenn da nur steht "Der Abschied" (als Beispiel). Der Leser sollte etwas damit anfangen können und das ganze sollte sein Interesse wecken. Sollte das Buch dann an einen Leser geraten, der die Titel gar nicht liest, so macht dies ja auch nichts, aber die , die sie lesen, haben ihr Vergnügen daran.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 25. April 2007, 17:25:45
Ich schreibe auch nur 1. Kapitel darüber, weil ich Kapitelnamen zum einen sowieso nicht lese und zum anderen, weil es sich einfach besser einprägt, bei welchem Kapitel man als Leser aufgehört habe.

Aber eigentlich habe ich kaum ein Buch gelesen bei den es Kapitelnamen gab. Entweder werden die Kapitel aufgezählt oder es gibt überhaupt keine Kapiteleinteilung.

Was mir jedoch aufgefallen ist, dass einige Autoren ihren Roman zusätzlich zu den Kapiteln in zwei oder Abschnitte aufteilen und einen Spruch dazuschreiben. Das finde ich wiederum gut, aber bei jedem Kapitel fände ich das zu überladen.

Zitat von: Duana am 25. April 2007, 16:03:46
Zum Beispiel für eine Übergabe in einem Jugendhaus "Skater, Chicas und andere Hacker" (wobei ich immer noch nicht weiß, wie man "Chicas" richtig schreibt... ::)).

Wenn du damit Mädchen meinst, ist es richtig. Falls es eine Gruppe ist bei der auch Jungs mit gemeint sind, sinds Chicos.  ;)
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: THDuana am 25. April 2007, 17:29:32
Zitat von: Rumpelstilzchen am 25. April 2007, 17:25:45Wenn du damit Mädchen meinst, ist es richtig. Falls es eine Gruppe ist bei der auch Jungs mit gemeint sind, sinds Chicos.  ;)
Ne, nur Mädchen, denn die Jungen habe ich bei den Skatern schon ;)
Danke, jetzt weiß ich wenigstens, dass ich es gewusst habe ;D


Duana
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Nagi Naoe am 25. April 2007, 19:11:00
Im "Schreibrausch" nummeriere ich meist nur durch, also Kapitel 1, Kapitel 2 etc. ...
Beim Korrigieren und Drüberschauen benenne ich sie dann. Das kommt bei mir aber immer auf die momentane Geschichte an.
Mal nehme ich Sätze, mal halte ich es so wie Christine Nöstlinger (ala Das Kapitel, in dem dies und jenes geschieht.), momentan habe ich aber auch statt Kapitelüberschriften Zitate.
Oder aber, so wie bei meiner jetztigen Geschihte, verwende ich (mehr oder weniger) bekannte Sprichwörter.
Am liebsten gutes, altes Latein.^^ Ich habe da ein wunderbares Verzeichnis.

Ich finde, Überschriften sollten nicht zuviel aussagen, aber neugierig machen. Sie müssen auch beim ersten Hinsehen nicht unbedingt etwas mit dem Text zu tun haben. Der Sinn im Zweiten ist mit lieber.

bis bald,
Nagi.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Pandorah am 25. April 2007, 19:28:18
Ich verwende selten Kapiteltitel. Ich bin nicht sonderlich gut darin, welche zu kreieren, die gut klingen, nicht zu viel verraten und dennoch neugierig machen. Dann lieber schnöde Nummern als Krämpfe. Mittlerweile ist mir das beim Lesen auch recht egal, ob ein Titel drübersteht oder eine Nummer.

Es gibt zwei Ausnahmen:
Mein letzter Roman, weil meine Co-Autorin das unheimlich gerne mag und auch ein besseres Händchen dafür hat als ich. Da gibt es nicht nur Kapiteltitel, sondern auch über jedem Kapitel einen passenden Sinnspruch aus den heiligen und Lehrschriften des Landes. Das gefällt mir sehr gut.
Und mein noch immer und vermutlich auch noch sehr lange im Entstehen begriffener Jugendroman. Als Teeny hab ich Kapiteltitel immer sehr gemocht, da konnte ich mir besser merken, wo ich war und was im Kapitel geschieht, als wenn da nur eine schnöde 12 oder so stand.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Wild Soul am 25. April 2007, 20:42:55
Hallo Artemis!!

als ich angefangen habe meine Story zu schreiben hatte ich gar keine Kapitelüberschriften sondern hab einfach wenn ein neues begann diese *** Sternchen gemacht. Bis mal eine der Erstleserinen meinte Zahlen wären nicht schlecht damit man weiss wo man ist. Also wurden aus denn *** solche Kapitelüberschriften --> *1*. Weil ich mich nicht ganz von den Sternchen trennen wollte. XD
Ich hatte mir auch schon überlegt richtige Überschriften zu machen, kam aber irgendwie nie auf was passendes. Entweder es hat zuviel verraten oder war total sinnlos. o.O
Deine Idee finde ich wirklich cool^^ obwohl ich denke das die wenigstens Leute Kapitelüberschriften lesen.

greetz
Wild Soul
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Cassi-the-Orc am 25. April 2007, 21:00:09
Ich liebe Kapitelüberschriften. Ich muss sogar gestehen, dass meine Geschichten generell erst geschrieben werden, wenn der Plot und die Kapitelüberschriften stehen. Oftmals brauche ich dann bei einer Blockade nur die Überschriften sehen und weiß, was geschrieben werden muss.

Zitate aus Büchern oder Sprichwörter zusätzlich über ein Kapitel zu schreiben, gefällt mir auch recht gut - zumindest, wenn es passt. Leider habe ich eine so große Sprichwort/Zitatesammlung, dass ich mich stundenlang darin verlieren könnte.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Artemis am 25. April 2007, 21:10:09
Klar lesen die wenigsten die Kapitelüberschriften - oder anders gesagt, sie lesen sie und vergessen sie gleich wieder.
Aber sie haben sie gelesen, also haben sie sich, vielleicht unbewusst, Gedanken darüber gemacht. Sobald man eine Überschrift liest, fängt gleich das Hirnschmalz an zu rattern: Was könnte das und das jetzt heißen? Um wen gehts in dem Kapitel? Passiert was schlimmes?

Ich weiß, dass die wenigsten Leser noch wissen, wie die Überschrift von Kapitel 524 gelautet hat, aber darum geht es mir nicht. Ich will kein Zimmer tapezieren, sondern nur ein kleines, hübsches Bild aufhängen. Ich will eine Kerze anmachen, kein ganzes Lichtermeer entzünden. Ich will für den einen Moment die Gedanken anstoßen, nicht die ganze Zeit hinweg. Ich will einen Augenblick lang Spannung aufbauen und sie den Leser sofort wieder vergessen lassen. Ich will ihm den Weg durch den Inhalt des Kapitels erklären, nicht zeigen. Ich will seine Neugierde wecken, aber nicht seine ganze Aufmerksamkeit.

Boa, das war jetzt pseuso-poetisch  :rofl:

*hust hust*
Ähm, ja, falls einer was mit meinem tiefgründigen Geschwafel anfangen kann, der versteht sicher, was ich damit sagen will. Wers nicht versteht: danke fürs Lesen und viel Spaß beim Lachen  ;D
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Cassi-the-Orc am 25. April 2007, 21:51:31
Artemis, ich verstehe dich, mir gehts genauso. Am liebsten habe ich es noch, wenn die Kapitelüberschriften schlichtweg die pure Ironie des Kapitels sind. Zum Beispiel, wenn den Charakteren im Kapitel selbst Missgeschicke, Unglücke etc. ohne Ende wiederfahren und die Überschrift in der Art von "Friede, Freude, Eierkuchen" lautet. Oder aber, wenn Kapitelüberschriften sich von Kapitel zu Kapitel ergänzen oder erweitern, also quasi selbst schon eine kurze Geschichte erzählen.

Worauf ich hingegegen allergisch reagiere sind deutsche Bücher/Geschichten (keine Übersetzungen), in denen die Kapitel oder/und der Titel englisch sind. Da könnte ich regelmäßig wahnsinnig werden.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Grey am 25. April 2007, 22:20:06
hmm... schwer zu erklären, aber ich verwende meist auch keine Kapitelnamen, weil ich nicht finde, dass es zum Charakter meiner Bücher passt. Andererseits habe ich auch schon Bücher in der Hand gehabt, die ihre Kapitel betitelt haben, und da fand ich es widerum sehr gut gemacht... Nur spoilen dürfen sie nicht, sonst werfe ich das Buch an die Wand und erschlage es wütend mit meinem Schwert! ;D
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Pandorah am 25. April 2007, 22:28:58
Dass du auch immer so gewalttätig sein musst, Grey! *g* Da kann doch das arme Buch nichts dafür, nur der böse Autor.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Antigone am 26. April 2007, 09:31:54
Morgen!

Ich hatte bis jetzt immer Kapitelüberschriften. Und zwar, weil ich es so toll finde, wenn das Buch endlich fertig ist, ein Inhaltsverzeichnis zu schreiben. Ich finde, das macht sich einfach gut am Anfang und ist irgendwie eine sehr befriedigende Tätigkeit. (OK, das klingt jetzt etwas seltsam, aber jeder hat so seinen Tick... ich fahr halt auf Inhaltsverzeichnisse ab...).

Allerdings hab ich bei meinem letzten Werk darauf verzichtet, und zwar, weil mir einerseits nur total banale Titel eingefallen sind, oder solche, die eben schon verraten, was passiert (mal ehrlich: Der Titel Bärenjagd, wenn da drin wer stirbt, dessen Spitzname Bär ist, ist ja nicht wahnsinnig originell), und anderseits, weil es mich viel zu viel Energie gekostet hätte, mir was besseres auszudenken. Energie, die ich lieber in die Geschichte selbst gesteckt habe.

So muss ich zwar auf mein geliebtes Inhaltsverzeichnis verzichten *schnüffel*, aber im großen und ganzen ist es viel einfacher und angenehmer so.

Lg, A.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Pandorah am 26. April 2007, 11:05:06
... wenn es sich um die Jagd auf jemanden namens Bär handelt, finde ich den Titel durchaus nett (selbst wenn der Ausgang für den armen Jemand nicht nett zu sein scheint). Origineller auf jeden Fall, als wenn es tatsächlich eine Jagd auf das Tier wäre.

Aber in einem kann ich dir zustimmen. Inhaltsverzeichnisse sind in der Tat schön.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Hr. Kürbis am 26. April 2007, 15:33:47
Ich mag Kapitelüberschriften, freue mich immer über eine Kapitelübersicht, in denen ich grob ablesen kann, was passiert. Natürlich dürfen sie nicht spoilern, nur neugierig machen und auch überraschen, dann sind sie am besten.
Werde mir für mein erstes komplettes Manuskript auch Überschriften überlegen, aber ich weiß bin jetzt selber noch nicht, wo die Kapitel anfangen bzw. aufhören.  :hmmm:
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Warlock am 26. April 2007, 17:18:49
Hi Artemis!

Warum nennst du das Kapitel nicht "Brennende Seelen"?

Mir reicht meistens schon ein Stichwort, zum Beispiel wenn es sich um die Gabe der Vorraussicht handelt, könntest du "Dunkle Versionen" oder "Unheilvolle Vorrausahnung" nehmen. Das habe ich mir gerade aus den Fingern gesaugt.

Ich hatte auch keine Ahnung, bis ich meinem besten Freund den Inhalt meines Kapitels grob skizziert habe und er hatte dann den perfekten Titel für mich. Wenn das nicht klappt, empfehle ich dir eine kurze Inhaltsangabe (nicht mehr als drei Sätze), suche dir darauf die "Stichworte" und erweitere sie deinen Vorstellungen nach - fertig ist die Kapitelüberschrift.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Artemis am 26. April 2007, 17:30:22
Zitat von: Warlock am 26. April 2007, 17:18:49
Warum nennst du das Kapitel nicht "Brennende Seelen"?



Ähem... weil das dann gerade wieder die Art von Kapitelname ist, die ich so hasse, dass ich sie aus meinem Manuskript hochkant rausgeschmissen hab  ;D

Ne Zusammenfassung durch nen genauen Kapitelnamen sind Spoiler, und gegen die hab ich ne Allergie  ;)

Natürlich könnte ich sie benutzen, aber ich will es halt nicht. Hab einen... wie soll ich sagen...  etwas merkwürdigen und eigenwilligen Schreibstil  ::) Ich mags halt, wenn die Sachen etwas aus der Reihe tanzen. 08/15-Überschriften kann man locker ausm Ärmel schütteln, aber ich will halt einfach was neues machen. Hab mir wohl irgendwann mal ein Ich-will-unbedingt-alles-genau-andersrum-als-die-anderen-machen-Virus eingefangen und mich nie mehr davon erholt...  :hatschi:
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Grey am 26. April 2007, 20:25:25
*hihi* @Artemis
Das Virus kenn ich, damit hab ich auch zu kämpfen. ;D Das Problem ist nur, heutzutage geht der Trend ja Richtung Individualität, also sollte man, wenn man anders sein will, genauso sein wie die anderen. Ein Teufelskreis...  :d'oh:

Aber Pandorah, an den Autor komm ich doch nicht ran... Du hast natürlich recht, das Buch sollte nicht leiden, es kann nichts dafür... gebt mir halt die Adresse des Autors  :winke:
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Volker am 26. April 2007, 23:22:51
Ich bin meist eher für schlichtes Durchnumerieren. "Inhaltliche" Kapiteltitel spoilen einfach zu oft.

Über eine geniale "Ausnahme" sprechender Kapitelüberschriften bin ich aber wiederholt gestolpert: wenn bei Reise-Büchern als Überschriften die Namen der Orte/Planeten/Welten verwendet (? verwand? verwandt?) genutzt werden. Das verrät nichts, schafft aber eine schöne Orientierung.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Breanna am 27. April 2007, 13:38:55
Ich mag Kapitelnamen auch ganz arg, muss aber gestehen, dass ich meistens so schnell lese, dass ich die Überschriften überlese.  :psssst: Aber ich habe auch vor, in meinem Roman Kapitelüberschriften zu verwenden. Durchnummeriert mag ich nicht. Ich greife am Liebsten mit ein bis drei Wörtern ein wichtiges Element des Kapitels auf (z.B. "Das Dorf der Lunigalas", wenn die Protagonisten dort viel Zeit verbringen, oder "Irinnja", als sie auf diese Person treffen). Das spoilert meiner Meinung nach nicht zu arg. Und falls es doch derart spoilert, dass der Text zu langweilig ist, liegt das am Text und nicht an der Überschrift.  ;)
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Grey am 27. April 2007, 15:54:52
Zitat von: Volker am 26. April 2007, 23:22:51
Ich bin meist eher für schlichtes Durchnumerieren. "Inhaltliche" Kapiteltitel spoilen einfach zu oft.

Über eine geniale "Ausnahme" sprechender Kapitelüberschriften bin ich aber wiederholt gestolpert: wenn bei Reise-Büchern als Überschriften die Namen der Orte/Planeten/Welten verwendet (? verwand? verwandt?) genutzt werden. Das verrät nichts, schafft aber eine schöne Orientierung.

Ja das stimmt! Das gefällt mir tatsächlich auch! Gar nicht dran gedacht...
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Coppelia am 27. April 2007, 18:38:52
Deine Idee gefällt mir eigentlich, Artemis. Ich mache es manchmal ähnlich, nur kurz.

Bei mir hat fast jeder Roman Kapitelüberschriften, aber wie sie lauten, hängt vom Roman ab.

Der Galotta-Roman hat meiner Meinung nach meine schönsten. Sie sind nämlich meist mehrdeutig und wirklich "lyrisch" und beziehen sich oft auf Dinge, die in dem Kapitel nicht an der Oberfläche zu finden sind, sondern für den Hintergrund viel bedeuten. Z. B. habe ich im Roman den Schmetterling als Symbol, und viele Kapitelnamen beziehen sich darauf. Also habe ich also Namen gewählt wie "Das Schmetterlingsnetz", "Jedermanns Seele", "Das Schwarze Tier", "Weit Widerhallende Stimme" usw. Es verrät nichts, es klingt gut und macht neugierig, und wenn man drüber nachdenkt, liegt sogar noch eine Menge Sinn darin und der Leser profitiert ein kleines bisschen davon, darüber nachzudenken. ;)
Aber ein bisschen Hintersinn und Doppeldeutigkeit tut in meinen Augen eh den meisten Romanen gut. :)

Die "Halbe Sachen"-Story hatte dafür meist ironische bzw. zynische Kapitelüberschriften. Z. B. "Schurkenromantik" für ein Kapitel, in dem es durchaus nicht romantisch zuging, wenn es auch um Sex ging, oder "Wo man singt" für ein Kapitel, in dem singende Leute die Antihelden totschlagen wollen. Aber ich muss das wohl bei Gelegenheit noch mal neu gliedern.

Bei vielen Geschichten bin ich auch noch nicht sicher, wie ich es mache.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Nirvana@7 am 18. September 2007, 20:07:29
Kapitelnamen sind Geschmacksache: Sie sollten dir spontan einfallen und sie sollten in ein bis vier Wörter das erklären um was es in den Kapitel geht. Ich persönlich finde es eine gute Art einen Vorgeschmack über das kommende Kapitel zu geben, deswegen benutze ich diese Methode auch.

Lg Nick B.
;)
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Warlock am 19. September 2007, 17:32:23
Ich benutze Kapitelnamen und zwar solche:
- die dem Leser nichts verraten
- einfach, aber aussagekräftig
- falls der Leser etwas nicht verstanden haben
sollte (was ich nicht hoffe), kann er sich an den
Kapitelnamen, der ihm voher nichts gesagt hat,
erinnern
- am Anfang, habe ich mich wirklich schwer getan,
bis ich mir folgende Technik überlegt habe:

1) Das Kapitel nehmen und die relevanten Wörter
(also nicht sowas wie Haus oder Baum) heraus
suchen.
2) Anordnen und Brainstorming versuchen oder einen
zentralen Begriff suchen, den man die Wörter unterordnen/
assizoieren könnte
3) Fertig ist der Kapitelname
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Lornel am 19. September 2007, 18:16:16
ich finde, dass die kapitelüberschriften immer auf die geschichte ankommen. in einer geschichte von mir, in der es nur um einen einzigen tag geht, hab ich die kapitel einfach nach der tageszeit benannt: also "Nacht" (da wird wer getötet), Morgen (tauchen die hauptpersonen auf) usw.
manchmal passt es aber besser, wenn man nur durchnummeriert, ein andermal sind wörter oder sätze besser. einmal habe ich auch einen roman gelesen, dessen kapitel immer so anfingen:
kapitel 4, in dem X ein licht aufgeht
kapitel 19, in dem X etwas verliert und wiederfindet
oder so ähnlich  ;D
zu der story hat das super gepasst (auch wenn es so etwas dämlich wirkt), obwohl ich das selber wohl eher nicht verwenden werde
man sollte halt einfach mal überlegen, was am besten zur geschichze passt und am ehesten rüberbringt, was man eigentlich sagen will
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: zitatus am 17. Dezember 2007, 17:56:22
Ich nummeriere Kapitel ganz klassisch und füge ein passendes Zitat dazu. Deshalb auch mein Nickname...  ;)
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: saraneth am 17. Dezember 2007, 19:19:17
@ zitatus: Wie ist das eigentlich rechtlich mit den Zitaten? Kann man das einfach so einsetzen, wenn man den Autor kenntlich macht?
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Lord Bane am 17. Dezember 2007, 19:55:21
Zitat von: saraneth am 17. Dezember 2007, 19:19:17
@ zitatus: Wie ist das eigentlich rechtlich mit den Zitaten? Kann man das einfach so einsetzen, wenn man den Autor kenntlich macht?

Soweit ich weiß, dürfte das bei Kenntlichmachung des Autors kein Problem darstellen.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: BTSV67 am 17. Dezember 2007, 20:03:02
Ich nehme auch meist Kapitelnamen, die nicht zu viel verraten, aber schon mal einen winzigen Ausblick geben, wie zum Beispiel >>Rache<<. Oder ähnlich :D
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: zitatus am 17. Dezember 2007, 20:13:07
Zitat von: saraneth am 17. Dezember 2007, 19:19:17
@ zitatus: Wie ist das eigentlich rechtlich mit den Zitaten? Kann man das einfach so einsetzen, wenn man den Autor kenntlich macht?

Grobe Faustregel (mit wenigen Ausnahmen): Wenn der Autor des Zitats mindestens 70 Jahre tot ist, darf ohne weiteres zitiert werden. Zeitgenössische Zitate dürfen verwendet werden, wenn diese die sogenannte Schöpfungshöhe nicht überschreiten.
Auf meiner Homepage mehr: http://www.zitatus.com/html/copyrights.html

Grüßle Zitatus
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: zitatus am 17. Dezember 2007, 20:15:37
Zitat von: Lord Bane am 17. Dezember 2007, 19:55:21
Soweit ich weiß, dürfte das bei Kenntlichmachung des Autors kein Problem darstellen.

Bei Erich Kästner hättest Du da schon ein Problem. Der Erich Kästner -"Verein" (also die Erbengemeinschaft) mahnt für teuer Geld alles ab, was sich im Internet findet.
-Nur so  als Beispiel.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Lord Bane am 17. Dezember 2007, 21:13:25
Ich schmeisse Abmahnungen grundsätzlich weg  :hmhm?:
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: saraneth am 17. Dezember 2007, 21:14:32
@ Lord Bane: Das ist vielleicht nicht immer ratsam...
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Lord Bane am 17. Dezember 2007, 21:35:07
@ Zitatus

Gib bei Google mal "Erich Kästner" ein, die Jungs von der Gesellschaft haben echt was zu tun  ;D ;D ;D
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: felis am 18. Dezember 2007, 11:32:13
Plant ihr euere stories eigentlich von vorne herein Kapitelweise?
Ich nicht. Ich plane Szenen, die im Rohskript eine ganz prosaische Überschrift tragen, die Zeitpunkt, Ort und Erzähler der Szene beinhalten (Bei meinem aktuellen Projekt mit 5 Erzählstimmen und 3 Handlungssträngen ist das schon deshalb überlebenswichtig, dass ich selbst nicht den Überblick verliere.)
Szenen zum Kapiteln zusammensetzen tu ich erst in der 1. Überarbeitung. Und da formuliere ich dann auch Kapitelüberschriften und schmeiße die "Stenenüberschriften raus.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: saraneth am 18. Dezember 2007, 13:15:24
@ felis: Teilweise. Meine letzte Geschichte habe ich komplett von Anfang an so aufgebaut. Aber bei der, an der ich im Moment arbeite, ist das ganz anders. Da benutze ich, wie du, eher Szenenüberschriften, die ich dann nachher zu einem Kapitel zusammenfüge.

Der Vorteil gleich in Kapiteln zu planen ist natürlich, dass du beispielsweise keine abgerundeten Ende mehr schreiben musst.
Geht mir jedenfalls so, wenn ich eine Geschichte erstmal komplett runterschreibe und sie dann in Kapitel unterteile. Jedes Ende muss noch mal extra bearbeitet werden (wenn man von der eigentlichen Überarbeitung des Ganzen absieht). Theoretisch ist das schon praktischer. Aber ist ja jedem selbst überlassen.

Häufig plane ich es allerdings auch nicht, sondern schreibe einfach so, dass dort, wo ich das Kapitel beende, ein wichtiger Schnittpunkt ist, an dem es sich lohnt abzubrechen und anderswo weiterzuerzählen.

Kommt also ganz drauf an.

Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Nagi Naoe am 18. Dezember 2007, 15:23:11

@Ernesto Garcia
Könntest du bitte damit aufhören, deinen Namen andauernd zu ändern? Man verliert damit nämlich sehr schnell die Übersicht...

Nagi.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Shayariel am 19. Dezember 2007, 13:02:24
hm... also, über Kapitel mache ich mir beim Schreiben selbst weniger Gedanken.

Ich habe halt den roten Faden der Handlung in meinem Kopf, der sich immer weiter spinnt, aber keine Kapitel dazu. Die ganzen Seitenstränge der Handlung passieren auch meist spontan und unbeabsichtigt.

Wenn ich mich für Kapitel entscheide, füge ich sie nachträglich ein. Ist für im Internet veröffentlichte Geschichten meiner Meinung nach eh sinnvoller, wenn man sie Kapitel für Kapitel online stellen möchte. Denn ein Kapitel von ~3 bis 4 Wordseiten noch mehr schreckt doch den ein oder anderen Leser ab, wenn er im Internet sieht, wie weit er nach unten scrollen muss, um endlich fertig zu sein. Man darf ja auch nicht vergessen, dass das Lesen am Computer weitaus anstrengender ist als das Lesen in einem Buch.

Ich selbst plane meine Geschichte mittels Klebezetteln (falls der rote Faden in meinen Ideen im Kopf unterzugehen droht), die reihenweise an meiner Fensterbank hängen, da ich dann vom Schreibtisch aus einen guten Blick darauf habe.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Grey am 19. Dezember 2007, 13:15:12
*grins*

Klingt gut die Idee - ich glaube ich werde die mal auf meine Art übernehmen und mir beizeiten einen roten Faden über meinen Schreibtisch spannen. Dann kann ich da mit Wäscheklammern meine Schlüsselpunkte dranhängen.

Früher hab ich Kapitel auch nachträglich eingeteilt. Mittlerweile entsteht die Kapiteleinteilung schon beim Plotten, aber das liegt wohl daran, dass ich heute viel detaillierter und genauer plotte als früher - ganz ungeachtet der Tatsache, dass die Hälfte des Plots sowieso am Ende wieder anders aussieht. Das hält mich von gar nichts ab ^^
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: caity am 19. Dezember 2007, 14:02:20
Hallo felis,

ZitatPlant ihr euere stories eigentlich von vorne herein Kapitelweise?

Sicherlich nicht. Ich könnte das auch gar nicht, weil ich gerne wenigstens in etwa von der Länge her einheitliche Kapitel habe. Was die Kapiteleinteilung anbelangt, da mache ich mir während dem Schreiben erst einmal gar keine Gedanken. Vor allem ist es so, dass viele Szenen nach dem Schreiben sowieso wieder rausfliegen. Also Kapiteleinteilung kommt bei mir erst, wenn die Geschichte zumindest in der Grundstruktur geschrieben ist.

Bye
caity
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Lavendel am 19. Dezember 2007, 16:11:14
Ja, stimmt, das mit dem roten Faden ist eine super Idee. Ich glaube das mach ich das nächste mal auch.

Ich plane auch auf jeden Fall kapitelweise. Ein Kapitel ist eben eine Sinneinheit im Buch. Für mich entstehen sie also relativ natürlich. Natürlich kommt es vor, dass aus einem Kapitel am Ende mal zwei werden oder umgekehrt, weil es sich eben so ergibt. Aber grundsätzlich halte ich es für nicht verkehrt, vorher schon in etwa zu wissen in welche Sinneinheiten man sein Buch einteilen möchte. Hilft auch ungemein beim Spannungsbogen.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Lord Bane am 19. Dezember 2007, 19:31:47
Ich plane die Kapiteleinteilung in meinem jetzigen Manuskript nicht. Habe das bei einem vorherigen mal probiert, aber es hat nicht funktioniert, weshalb ich es besser gleich bleiben lasse. Die Kapitel entstehen bei mir nun organisch ( böse Zungen würden sagen "willkürlich"  ;) ) nach Sinneinheiten. Da kann das eine ruhig länger sein, das andere kürzer. Wahrscheinlich werde ich in der Überarbeitungsphase ohnehin die Kapiteleinteilung wieder vollkommen umschmeissen  ;).

Viele Grüße,
Lord Bane
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Felsenkatze am 19. Dezember 2007, 19:37:36
Hmm... führt das nicht ein bisschen von der ursprünglichen Diskussion fort?  ;)
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Lord Bane am 19. Dezember 2007, 20:27:52
Stimmt leider, bei längeren Threads verquatscht man sich halt leicht.  ;)

Also zurück zum Thema: Ich benutze Nummerierungen und Kapitelüberschriften, wobei die Überschrift den Kapitelinhalt in einem Wort oder maximal drei Wörtern zusammenfasst. Das hilft auch, Abschweifungen zu vermeiden.

Viele Grüße,
Lord Bane
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Lennard am 19. Dezember 2007, 23:50:00
Zu Anfang vergebe ich nur Kapitelnummern. Bei mir unterliegt ein Text im Laufe der unzähligen Überarbeitungen einem zu großem Veränderungsprozeß bis zur finalen Fassung. Deshalb kann ich erst ganz zum Schluss (also wenn das Manuskript wirklich und endgültig fertig ist) konkret festlegen, wo ein neues Kapitel beginnt. Erst dann kann ich auch erst  einen stimmigen Titel für das Kapitel vergeben.
Grundsätzlich finde ich vieldeutige Titel für die Kapitel schöner, klaro.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Manja_Bindig am 19. Dezember 2007, 23:51:57
Hm... meistens mache ich nur Nummern... Namen eher selten und dann entscheide ich, nachdem die Geschichte und alle Kapitel abgeschlossen sind. Wenn mir nichts einfällt, helfen meine Betas aus. :)
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: zDatze am 20. Dezember 2007, 00:17:00
Ich bevorzuge auch kleine Überschriften bei jedem Kapitel, es gefällt mir einfach besser. Nur in manchen Büchern kommen mir solche "Ausschmückungen" extrem unpassend vor, wenn man dann schon erraten kann was in dem Kapitel passiert.
Ich finde die Kapitelnamen/Gedichte in den Büchern von Tad Williams ganz toll, er verrät nie zuviel und versteht es spannend zu schreiben. ^.^
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Grey am 20. Dezember 2007, 08:43:06
Ich finde ja auch, es kommt auf das Buch an. Die Entscheidung, den Kapiteln (wenn es welche gibt) Namen zu geben oder auch nicht, und wenn ja, was für Namen man sich aussucht - das trägt doch schon stark zum Charakter des Buches bei. Denn man ruft ja damit schon Erwartungen beim Leser wach. Liest man z.B. vergeistigt-philosophisch angehauchte Kapitelüberschriften, erwartet man auch inhaltlich was zum nachdenken. Witzige Kapitelnamen lassen Texte mit Humor erwarten. Und das sind jetzt nur richtige Zaunpfahl-Beispiele.
Bleibt man ganz neutral bei Nummer, entgeht man dem natürlich ein Stück weit. Ist halt immer die Frage, was man erreichen möchte, aber man sollte das im Hinterkopf haben wenn man Kapiteln ihren Namen gibt.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Moni am 20. Dezember 2007, 13:07:14
Zitat von: Lord Bane am 19. Dezember 2007, 20:27:52
Stimmt leider, bei längeren Threads verquatscht man sich halt leicht.  ;)

:wache!:

Genau darauf solltet ihr dann aber bitte achten. In diesem Thread geht es nur um Kapitelnamen. Weder um das plotten von Kapiteln, noch die Frage nach der Anzahl der Kapitel etc. Nur die Namen. Also bleibt bitte auch dabei, sonst müssen wir diesen einen Thread mühsam teilen und alle "falschen" Postings in die jeweils bereits zu den Themen existierenden Threads verschieben. Und das muß doch wirklich nicht sein.

"Hugh, ich habe gesprochen."

:wache!:
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: FeeamPC am 21. Dezember 2007, 19:00:42
Meine Regel ist: Sachbuch mit Kapitel-Titeln (zur schnelleren Orientierung), sonstige Bücher lieber mit Nummern.
Allerdings habe ich mir schon mal überlegt, ob ich nicht zu Beginn eines jeden Kapitels ein schönes Bild einbauen soll (quasi als Titel-Ersatz). Solange es ein Schwarzweißbild ist, steigert das ja auch die Druckkosten nicht. Bücher mit Bildern sehen irgendwie gleich höherwertig aus, jedenfalls  dann, wenn die Bilder nicht gerade aus der Vorschule stammen...
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Coppelia am 21. Dezember 2007, 23:26:54
Für mein momentanes Projekt hatte ich sehr lange Kapitelnamen wie bei Hoffmann - na ok, etwas kürzer. Aber da ich inzwischen wesentlich mehr Kapitel draus machen musste, kann ich das Schema leider nicht durchhalten, fürchte ich. 12 Mal ist es ja ganz gut - aber 20 Mal?

Daher überlege ich jetzt, ein Zitat aus dem Kapitel als Überschrift zu nehmen. Ich möchte die Überschriften ganz dringend mit Humor, das ist wichtig für das Buch.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Judith am 22. Dezember 2007, 00:37:40
Das wär aber sehr schade, wenn du dieses Schema doch nicht beibehältst. *schnief* Ich find das nämlich klasse.  :jau:
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: caity am 22. Dezember 2007, 09:32:20
@FeeamPC: Das mit den Bildern finde ich auch eine schöne Idee. Das wirkt wirklich immer gleich viel edler. Allerdings: Da musst du entweder gut zeichnen können oder du brauchst jemanden, der das für dich macht und ob das im Extremfall nicht wieder extra Geld kostet ... :-\

Bye
caity
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Berjosa am 22. Dezember 2007, 18:20:24
Ich habe in meinem letzten Roman die Kapitel erst in Schnipsel zerteilt und durchnummeriert, am Schluss dann aber alles in vier Großkapitel gepackt, die jeweils nach dem Tag benannt sind, an dem sie spielen.
Wir befinden uns zwar im real existierenden Mittelalter, wer also genau wissen will, wann "Petri Cathedra" ist, kann im Kalender nachschauen. In einer Fantasy-Welt sollten Kapitelbezeichnungen nach dieser Methode aber auch funktionieren.

Schöne Grüße

Berjosa
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Coppelia am 22. Dezember 2007, 20:07:43
Jedenfalls müsste ich bei meinem Schema vermeiden, jedes Mal die Hauptfigur mit ganzem Namen zu nennen. Muss noch mal dran arbeiten.  ::)

Deine Idee klingt aber schön, Berjosa.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Keiko am 22. Februar 2008, 19:19:00
Es mag komisch klingen, aber ich kann einfach nicht ohne Kapitelnamen schreiben, ich liebe sie einfach ;D Wenn ich ein Kapitel beendet habe, freue ich mich meist schon auf die Suche nach einem passenden Namen fürs nächste.
Für mich persönlich sind Kapitelnamen auch von Vorteil, wenn ich nach einer Schreibpause mir wieder einen groben Überblick verschaffen muss. Lese ich einen Kapitelnamen, erinnere ich mich auch meist an das Hauptthema im jeweiligen Kapitel^^.

Viele Grüsse
Keiko
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: saraneth am 23. Februar 2008, 05:51:38
@ Keiko: Also schreibst du von Anfang an in Kapiteln?

Habe ich bei meinem letzten Roman auch gemacht; jetzt wollte ich mal das Gegenteil ausprobieren und es klappt nicht schlecht.
Wobei Kapitelnnamen natürlich letzten Endes doch noch her müsse.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Keiko am 23. Februar 2008, 12:56:04
@saraneth: Ja, das bin ich noch aus meinen Fanfic-Zeiten gewohnt. Ich fürchte, ohne Kapitel würde ich den Überblick ziemlich schnell verlieren.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: saraneth am 23. Februar 2008, 13:32:02
@ Keiko: Was ich aber auch festgestellt habe, ist, dass ich immer dort einen Absatz einfüge, wo nachher einmal das Kapitelende sein soll. Rein intuitiv, ohne darüber nachgedacht zu haben.

Was für Namen wählst du denn? Eher welche, die dem Leser schon vorher verraten, was in dem Kapitel ungefähr passieren könnte, oder kryptische?
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Keiko am 28. Februar 2008, 14:12:58
Ich wähle meist Namen, die etwas andeuten. Man weiss, in welche Richtung das Hauptthema im Kapitel in etwa gehen könnte, natürlich verrate ich nicht schon zu viel, ich versuche lediglich, neugierig zu machen. Zu kryptische Namen liegen mir irgendwie nicht, oder ich habe dafür einfach zu wenig Fantasie ::).
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Beate am 01. März 2008, 12:12:44
Bisher habe ich gänzlich ohne Kapitel geschrieben. Ich habe einfach den Text komplett runtergeschrieben und zum Teil Trennzeichen gemacht (Sterne etc.) Erstaunlicher Weise wusste ich dennoch ziemlich genau, wo welcher Teil der Geschichte steht und bin am PC bis auf 1, 2 Seiten genau direkt dort gewesen.

In meinem neuen Roman habe ich mir allerdings die Kapitel vorher überlegt und schreibe auch in Kapiteln. Das ganze geht durch die drei Handlungsorte auch kaum anders. Ich denke, ohne Kapitel, die die Orte etwas abgrenzen, würde es nicht funktionieren.

Die Namen sind dabei sehr verschieden. Es gibt welche, die schon etwas verraten, z.B. "Kahbárs Leben in Gefahr", wobei vorher eingeführt wird, dass Kahbár der König ist. Andere wiederum sind ein wenig spöttisch ("Kleiner Herrscher ganz groß"). Gerade bei diesem Kapitel bin ich mir noch nicht sicher, ob man man dann schon ahnen kann, was dort passiert. Ich denke, dass man zwar im Laufe des Romans mitbekommt, wer der "kleine Herrscher" ist, aber nicht weiß, was es mit dem "ganz groß sein" auf sich hat. Es gibt auch ein zweites Kapitel mit dem Namen "Der kleine Herrscher und die Macht", da ist es schon eher deutlich.
Gerade gegen Ende des Romans gibt es eher so geplante Kapitelnamen, dass man weiß, was auf einen zukommt ("Die große Schlacht", "Wirren einer Nachkriegszeit").

Das bedeutet allerdings nicht, dass sich das nicht noch ändern kann oder ich noch neue Kapitel einfüge. Allerdings habe ich mir in diesem Fall vorher genau überlegt, was in welchem Kapitel dran kommen soll und auch Bezüge zwischen den Kapitelnamen hergestellt ("Wo ist GID?" --> "Hier ist GID!").

Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Issun am 23. März 2008, 10:53:34
Ich habe meinen Text von Anfang an in Kapitel eingeteilt, die ich allerdings einfach mit Zahlen betitelt habe. Ich weiß noch nicht, ob ich mir später für jedes Kapitel eine individuelle Überschrift ausdenken soll, da ich aus Prinzip relativ kurze Kapitel schreibe... und darum am Ende eine ganze Menge zusammenkommt. Nach Kapitel XY würde mir vermutlich die Fantasie ausgehen.
Da bei mir die Handlungsorte nicht sprunghaft wechseln und man meistens schon vorher weiß, wohin es gehen soll, habe ich ein Problem weniger. Vielleicht kann ich mich am Ende dann aber doch zu etwas ansprechenderen Namen als "Kapitel 1" etc. aufraffen.  :-\
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Big Kahuna am 14. August 2016, 21:16:25
Ich grabe diesen Thread mal wieder aus, da ich mir über die Kapitelnamen momentan den Kopf zerbreche (und nein, ich habe nicht alle Beiträge von 2008 gelesen, daher entschuldige ich mich gleich vorneweg, wenn ich Fragen stelle, die hier schon beantwortet wurden).

Momentan habe ich eine Mischung aus römischen Zahlen und einem Satz oder Wort als Kapitelname, also in dieser Form:
VXIII. Ein Kriegsheld erhebt sich (wobei ich mir hier nicht sicher bin, ob der Punkt nach der Zahl richtig ist).
Keine Ahnung, warum, aber ich finde, das sieht irgendwie epischer aus :P

Allerdings habe ich kürzlich auch gelesen, dass viele Leser es neuerdings bevorzugen, wenn man Kapitel beispielsweise nur durchnummeriert, um jeden noch so winzigen Spoiler vermeiden zu können.
Wie handhabt ihr das? Benutzt ihr auch nur Nummern, oder nur Namen wie z.B.. George R. R. Martin? Oder eben doch ganze Sätze oder Wörter?
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Maubel am 14. August 2016, 21:25:27
Oh das kommt ganz drauf an. Bei meinem Coming of Age Roman habe ich nur Namen und Durchnummerierung - da fand ich es auch unpassend den Kapiteln Namen zu geben. Das wäre nur kitschig geworden. Bei meinem Fantasyepos habe ich erst mal ganz kapitellos geschrieben. Bei der Überarbeitung habe ich dann die ganzen Schnitte gesetzt und zu den meisten fiel mir einfach sofort ein meist spoilerfreier Titel ein. Das sind auch meist Orte oder kurze Sätze.
Generell spiele ich gerne mit Kapitelnamen, indem ich bestimmte Stile verfolge, z.B. ein-Wort-Kapitel oder Kapitel, die einen bestimmten Satzbau verfolgen, an Sprichwörter erinnern etc.. Wenn ich nur durchnummeriere, dann einfach, weil es nicht passt. Das heißt, ich werde bei keinem einzigen zu einem Namen inspiriert. Mit Spoilern hat es aber wenig zu tun. Jetzt, wie bei dem Kinderbuch, was ich gerade vorlese nun aber das Kapitel "Sieg" zu nennen, würde mir auch nicht einfallen  ;D
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Kerstin am 15. August 2016, 05:39:34
Als Leser ist es mir relativ egal - Kapitelnamen sollten halt relativ spoilerfrei sein.

Bei meinen eigenen Büchern handhabe ich es unterschiedlich.
Bei kurzen Kapiteln (wie ich sie z.B. bei meinen Thrillern verwende), fände ich es unpassend - da würde ein großer Teil des Texts plötzlich aus Kapitelnamen bestehen.
Ich empfinde sie auch als etwas altmodisch. Deshalb finde ich es bei meinen historischen Gruselgeschichten wieder als sehr passend und auch bei manchen High Fantasy Projekten. Bei meinen Romantasy Geschichten habe ich sie hingegen weggelassen, da es zum einen sehr kitschig geklungen hätte und zum anderen irgendwie zu altbacken auf mich wirkte.

Ich finde es nur wichtig, dass Kapitelnamen eben spoilerfrei sind - "Ein Kriegsheld erhebt sich" wäre mir persönlich schon zu sehr gespoilert.
Zudem sollten nicht zu viele Infos vor einem Kapitel stehen. Wenn ich mich jedes Mal durch Kapitelname, irgendein Zitat aus einer fiktiven Quelle, Ort und Datum der Handlung und Perspektive lesen müsste, wäre mir das zu viel. ;)
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Dämmerungshexe am 15. August 2016, 07:10:25
Ich nummeriere Kapitel immer durch und benutze zumindest solange ich am Text arbeite Kapitelnamen, um besser die Übersicht behalten zu könne. Die können dann auch schonmal Spoiler enthalten.
Für die Veröffentlichung habe ich kein Problem damit, die Namen dann rauszunehmen.

Als Leser stören mich Kapitelnamen an sich nicht, auch wenn ein wenig gespoilert wird. Es gibt eine Theorie, dass Spoiler sogar zum Weiterlesen anregen, weil der Leser eine ungefähre Ahnung hat, wie es zu dem angedeuteten Ereignis kommen könnte und bestätigt bzw. überrascht werden will.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Waldhex am 15. August 2016, 11:44:07
Bisher habe ich meine Kapitel einfach nur durchnumeriert.
Ich habe schon einige Bücher gelesen, bei denen dann manchmal nach der Kapitelüberschrift noch ein kleines Gedicht oder ähnliches steht. Ist interessant, aber ich möchte eigentlich lieber einfach durchlesen. So etwas bringt mich dann eher aus dem Lesefluss.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Trippelschritt am 15. August 2016, 13:17:21
Ich schreibe mit und ohne Kapitelüberschriften. Bei nur einer Hauptfigur und ich Ich-Perspektive geschrieben gibt es keine Kapitel. Bei vielen Figuren und starkverflochtenen Handlungssträngen helfen Überschriften, den Inhalt verständlicher zu machen. Eine Zählung habe ich aber nie. Manchmal ist ein Kapitel eine Szene, manchmal besteht es aus mehreren Szenen. Ich denke immer von der Geschichte aus und nie formal.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: zDatze am 15. August 2016, 13:46:40
Ich habe erst kürzlich ein Buch gelesen, in dem immer eine kurze Phrase (so 3-5 Wörter) aus dem Kapitel zur Benennung hergenommen wurde. Das hat mir durchaus gut gefallen und auch wenn es nicht ganz spoilerfrei wird dadurch, lässt es einen doch mehr im Dunkeln, als mit z.B. "Ein Krieg erhebt sich".

Trotzdem ist es Geschmacksache welche Variante man verwendet. Es kommt auch stark auf den Zweck an, den man damit verfolgt. Möchte man dem Buch dadurch mehr Epic-Glamour verpassen, dann sind Ziffern (wobei es schon ein nettes Gimmick wäre, das Zahlensystem der Welt zu verwenden, über die geschrieben wird) und ein "protziger" Titel ein durchaus brauchbarer Ansatz. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten wie z.B. historische Texte/Lieder/Figuren am Kapitelanfang zu setzen. Das vermittelt allerdings schon wieder eine ganz andere Atmosphäre.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Arcor am 15. August 2016, 16:02:21
Ich finde Kapitelnamen absolut super - es ist nur schwer, gute zu finden.  ;D

Ich bin der Meinung, dass sie ein wenig spoilern dürfen, aber auch nicht zu sehr. Anders ausgedrückt: Der Leser sollte zum Weiterlesen animiert werden, sei es durch eine Andeutung, ein Zitat oder ähnliches. Hauptsache, er schlägt das Buch noch nicht zu - wozu aber auch der Ausgang des vorherigen Kapitels einen großen Teil zu beitragen kann. Von daher kann auch das Zusammenspiel aus Ende voriges Kapitel & Kapiteltitel nächstes Kapitel wichtig sein, vorausgesetzt es findet kein Perspektivwechsel statt.

Spoilern die Titel zu sehr und sind sie zu kitschig, dann kann es aber auch besser sein, die Kapitel einfach durchzunummerieren.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: canis lupus niger am 15. August 2016, 18:28:35
Unabhängig von Schorsch Martin habe ich in meinem Isrogant-Roman "Flammen über Drachstaad" (gerade erschienen!  :vibes:) die Kapitel mit den Namen der Perspektivträger überschrieben. Dass Martin das auch macht, habe ich erst gemerkt, als ich mit meinem Manuskript weit fortgeschritten war und es nicht mehr ändern wollte. Außerdem habe ich vier unregelmäßig wechselnde Perspektivträger und es erschien mir logisch, deren Namen als Überschriften zu nehmen, damit der Leser gleich weiß, wer jetzt dran kommt. 

In den beiden bisher fertigen Romanen meiner canis-lupus-niger-Reihe habe ich die Kapitel dagegen nur nummeriert.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Merwyn am 15. August 2016, 20:03:14
Als Leser ist mir das ehrlich gesagt relativ egal. Ich kann mit Nummern und/oder Namen leben. Es muss halt zusammenpassen.
Bei den Percy Jackson Büchern haben die Kapitel ziemlich lustige Namen (durchnummeriert sind sie nicht, wenn ich mich richtig erinnere), was super zum ganzen Erzählstil des Buches passt und von mir als Bereicherung des Gesamtkonzepts angesehen wird, sozusagen.
Wird nicht in einer gleich bleibenden Reihenfolge erzählt, finde ich es bei verschiedenen Perspektiventrägern allerdings super, wenn das Kapitel den Erzählernamen trägt. Das erleichtert den Einstieg/Switch zwischen Charakteren enorm.

Ich selber hab eigentlich nur mit Nummern gearbeitet, glaub ich. Das ist aber mehr der (fehlenden) Kreativität, was Kapitelnamen angeht, zuzuschreiben ;)

Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: canis lupus niger am 16. August 2016, 16:26:55
In vielen Büchern habe ich auch schon Orts- und Zeitangaben als Kapitelüberschriften gesehen. Das bietet sich ja dann an, wenn weniger der POV im Vordergrund steht, sondern der Ablauf der Ereignisse.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Big Kahuna am 16. August 2016, 22:48:51
Hmm ... irgendwie habt ihr alle recht  :d'oh:

Aber momentan tendiere ich tatsächlich fast mehr zu einfachen Nummern, da ich die typische Autorenkrankheit habe und mich nicht kurz fassen kann  :rofl:
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Evanesca Feuerblut am 20. August 2016, 19:15:25
Ich habe bei meinem Erstling die Kapitelnamen nach diesem Prinzip aufgebaut:

Kapitelnummer. Name des Protagonisten - Ort - Datum (Uhrzeit, wo relevant)

Sieht dann in der Praxis so aus:

2. Avriel Lyubomir - Gordoncity - XX.XX.2145 (07:30)

Bei der Art Roman, die ich geschrieben habe, ist das auch dringend nötig, da es manchmal angesichts der sehr spartanischen Erzählweise der EINZIGE Hinweis auf einen eventuellen Ortswechsel sein kann. Ich habe mehrere Perspektivträger und die geistern oft an völlig verschiedenen Orten herum und agieren teilweise zeitgleich, teilweise nacheinander und in der Regel schreibe ich nicht extra aus, was Protagonist 3 passiert ist, während Protagonisten 1, 2, 4 und der Antagonist irgendwas getan haben. Was natürlich perfekt ist, um Etappen zu überbrücken, in denen Protagonist 3 nichts außer einem langwierigen Ortswechsel passiert - der dann aber wie gesagt durch den Kapiteltitel verkündet wird.
Und da ich fast ausschließlich Romane mit zig Perspektiventrägern schreibe, bürgte sich zumindest "Nummer + Name" für mich ein. Ort macht nicht immer Sinn.
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Tanja am 21. August 2016, 11:31:28
Ich arbeite vor allem bei der Planung des Romans gerne mit Kapitelnamen. Das hilft mir, die Geschichte zu struktrieren.
Ich schreibe dann in etwa:

1. Kapitel: Die erste Begegnung
Protagonist und Gefährte begegnen sich das erste Mal, als der Nil über die Ufer tritt und sie ihn aus den schlammigen Fluten zieht.

Das hilft mir den Überblick zu behalten und jederzeit nachzusehen, wo ich gerade mit dem Plot und dem Spannungsbogen bin.

Später entscheide ich nach Gefühl, ob meine Kapitel Überschriften bekommen oder nicht. Manchmal scheint es für mich zu passen, manchmal nummeriere ich eher nur durch.

Ich mag es, wenn Kapitel Überschriften haben - und sei es nur, wenn der Protagonist, aus dessen Sicht erzählt wird, drübersteht.

Viele grüße
Tanja
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Kadeius am 02. Oktober 2016, 15:44:47
Spannender Thread! Ich habe den bisher wohl übersehen ...  ::)

Ich sehe es als Herausforderung, jedem Kapitel einen Namen zu geben, der passt und nicht zu viel verrät. Allerdings habe ich mir die persönliche Regel gesetzt, dass ich stets nur ein Wort verwende, was die Sache besonders knifflig macht. Kam aber bisher immer gut an.  :)
Titel: Re: Kapitelname
Beitrag von: Azahra am 02. Oktober 2016, 16:27:26
Puh ... ich habe bis jetzt nur ein Buch mit Kapitelnamen, alle anderen sind Nummeriert, da mir für Kapitelnamen eindeutig die Kreativität fehlt  :-\ Aber ich möchte in Zukunft versuchen, mich nochmal damit zu beschäftigen und meinen Schweinehund in dieser Sache zu besiegen :)