Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Sanjani am 26. September 2014, 18:03:29

Titel: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Sanjani am 26. September 2014, 18:03:29
Hallo ihr Lieben,

diese Frage richtet sich v. a. an Betaleser, die das auch recht regelmäßig machen. Ich wüsste gerne, ob das Betalesen einen Einfluss darauf hat, wie ihr Literatur wahrnehmt. Gerade ist mir das mal wieder passiert. Ich habe etwas gelesen, und mir gingen Sachen durch den Kopf, die ich vorher nie im Kopf hatte. Beispiel: Das Wort würde ich umstellen. - Ah, hier ist Info über die Welt, könnte man die auch noch geschickter unterbringen? - Ah, gut gelöst. Und so weiter. Das ist manchmal ein bisschen komisch, vor allem bei Büchern, die ich nicht so gut finde, passiert mir das öfter, dass ich sozusagen in einen "Betalesemodus" wechsle. Das wiederum trägt nicht dazu bei, dass ich das eher nicht so gute Buch noch besser finden könnte :)

Ich wüsste gerne, ob ihr das auch kennt, und wenn ja, wie ihr damit umgeht. Oder kennt ihr das gar nicht und ich bin einfach nur bescheuert? :) Oder kennt ihr es und habt noch keinen richtigen Ausweg aus dem Betalesemodus gefunden oder seid ihr gerade dabei?

Viele Grüße

Sanjani
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Siara am 26. September 2014, 18:15:12
Hallo Sanjani,

nein, damit bist du absolut nicht allein. Besonders schlimm ist es bei mir unmittelbar, nachdem ich als Betaleser am Text gesessen habe. Aber allgemein nehme ich durch das Betalesen, das eigene Korrekturlesen (und vermutlich auch durch das Schreiben allgemein) Bücher vollkommen anders wahr. Gerade was das Unterbringen von Infos angeht, ebenso aber auch klischeehafte Stellen, bin ich sehr empfindlich geworden. Bei einigen Stellen denke ich auch wirklich darüber nach, ob der Autor wohl lange an einer Stelle gerätselt hat und ob er gewisse Sätze erst im Nachhinein zur Erklärung eingeschoben hat. Vielleicht irre ich mich auch, aber inzwischen glaube ich, dass mir hin und wieder sogar auffällt, was überarbeitet und nachträglich hinzugefügt wurde. Oder jetzt bin ich die, die bescheuert ist. Aber auch bei besonders gelungenen Textstellen stellt sich die Frage, was man selbst daraus ziehen kann und was genau es so genial macht. Also hebt sich auch bei mir Gutes deutlicher hervor.

Auf jeden Fall achte ich beim Lesen ungewollt sehr auf allen möglichen Kleinkram und beurteile ihn. Einerseits fördert das sicher das Lernen, andererseits macht es das Lesen aber auch wirklich anstrengender. Manchmal ist es - zugegebener Maßen - trotzdem einfach schön, sich mal denken zu können: "Ja, diese Info hätte man eleganter verpacken können. Aber egal, das Buch ist gedruckt, also genieß' es einfach." Mich zusammenzureißen und ein wenig stumpfsinniger zu lesen, schaffe ich inzwischen ganz gut. ;D
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Sprotte am 26. September 2014, 18:19:41
Das hat bei mir weniger mit Betalesen als auch mit dem eigenen Schreiben zu tun. Ich achte beim Tippen schon auf Bezugsfehler und Wortwiederholungen (hab da eine sehr strenge Betaleserin, bei der ich eben so streng lese, und wir lernen ständig voneinander), also achte ich auch beim Privatlesen darauf.
Meine persönliche Spezialität sind "Paladine", Dinge, die ich unbedingt alle paar Seiten erwähnen muß, falls ein blinder Leser sie bei den ersten paar Malen übersehen haben könnte. Genau solche Sachen merke ich beim Privatlesen extrem. Überhaupt stolpere ich über vieles, was ich selbst auch gerne mal falsch mache.
Ich denke also, daß unser eigenes Schreiben, Arbeiten am Text, auch Betalesen uns empfindlicher macht für handwerkliche Unsauberkeiten, über die wir beim Privatlesen stolpern.

Als bestes Beispiel möchte ich einen englischen Selfpublisher erwähnen, dessen Roman bei einem deutschen Kleinverlag sehr gut übersetzt und veröffentlicht wurde. Klappentext und das sehr schöne Cover hatten mich angesprochen. Aber im fertigen Werk wimmelte es von Paladinen, und ich war einige Male kurz davor, in die Tischkante zu beißen. Ehrlich, wenn noch einmal ein sechster Sinn angesprochen wird, sehe ich rot. Dazu ein klischeehaftes Weibchen als Loveinterest des sehr makelfreien Helden und Infodump über sechs Seiten (nicht einmal geschickt verpackt, obwohl ich merkte, daß der Autor sich Mühe gab, das irgendwie zu verpacken). Ob mir das ohne eigenes Schreiben und Betalesen aufgefallen wäre - sehr wahrscheinlich, aber so war es noch viel schlimmer.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Franziska am 26. September 2014, 18:24:16
Das kenne ich sehr gut. Besonders schlimm war es einmal, als ich erst auf dem ebook-Reader betagelesen habe. Danach habe ich so ein Buch drauf gelesen und wollte ständig was markieren um es zur Änderung vorzuschlagen. ::)
Ich weiß nicht, ob man was dagegen machen kann, dass man kritischer liest, wenn man sich viel mit dem Handwerk des Schreibens auseinandersetzt. Ich versuche einfach bessere Bücher zu lesen und breche alle Bücher ab, wo ich ständig was anmerken möchte.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Sascha am 26. September 2014, 19:15:34
Jo, bei mir ist das auch inzwischen schlimm. Ich les grad die Bibliothek der Schatten, eigentlich gut, aber mir fallen jetzt andauernd Wortdoppler usw. auf. Schlimm ist das, man kann gar nicht mehr einfach vor sich hin lesen.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Serafina am 26. September 2014, 19:22:09
Mir geht es genauso. Da ich eine Zeit lang Rezensionen verfasst habe, bin ich sowieso schon eine eher kritische Leserin gewesen, aber seit ich regelmäßig selbst schreibe und betalese, hat das echt noch mal ganz andere Ausmaße angenommen. Manchmal komme ich mir dabei schon ziemlich ungnädig vor. Ich weiß ja schließlich, dass ich selbst auch viele Fehler mache.
Einmal habe ich sogar tatsächlich bei einem Buch (von einem Selfpublisher) den Rotstift angesetzt, ohne groß darüber nachzudenken. Das war schon recht dämlich, aber ich hatte einfach das Bedürfnis. :-[

Zitat von: Franziska am 26. September 2014, 18:24:16
Ich weiß nicht, ob man was dagegen machen kann, dass man kritischer liest, wenn man sich viel mit dem Handwerk des Schreibens auseinandersetzt. Ich versuche einfach bessere Bücher zu lesen und breche alle Bücher ab, wo ich ständig was anmerken möchte.
Abschalten kann ich das eigentlich nur manchmal, wenn ich einen nicht professionell veröffentlichten Text lese (z.B. Fanfiction - da gehe ich mit ganz anderer Erwartung dran) oder wenn mich die Geschichte so umhaut, dass ich völlig in die Handlung eintauche und nicht mehr auf eventuelle "Fehler" achte.
Obwohl ich das früher nie getan hätte, ist meine Abbruchquote inzwischen auch ziemlich hoch. Aber ich lese schließlich, um abzuschalten und unterhalten zu werden, da kann ich es nicht gebrauchen, mich alle paar Sätze über eine unglückliche Formulierung oder ähnliches aufzuregen.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Tinnue am 26. September 2014, 19:27:07
Ojeee, da falle ich wohl wieder komplett aus der Reihe, was? Ehrlich gesagt, ist mir mir Betalesen - Lektorat/Korrektorat - Genusslesen (so weit möglich) immer getrennt. Ich hatte es noch nie, dass ich, selbst nach Tagen des Lektorierens, an einen normalen Text so drangesetzt habe. Mit dem Umswitchen habe ich irgendwie nie Probleme. Job ist Job, Gefallen (für Autoren) ist Gefallen, und der Rest des Lesens gehört mir in meinem Tempo und meiner Art.
Was ich allerdings kenne - aber das dürfte ein andres Thema sein- ist, dass ich nicht mehr als "normaler Leser" an einen Text herangehen kann. Das geht aber schon nicht, seit ich schreibe oder mit dem Gedanken schreibe, das auch professionell machen zu wollen. Ich kann dann auch nie schnell durchlesen, vor allem nicht bei einem Buch, das mir gefällt. Dann frage ich mich immer: Wie erzeugt sie/er diese Bilddichte? Was gefällt mir hieran? Wie ließe sich das auf mein Projekt übertragen? Warum wirkt es gerade hier gerade so so gut?
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Miezekatzemaus am 26. September 2014, 20:04:47
Zitat von: Serafina am 26. September 2014, 19:22:09
[...] oder wenn mich die Geschichte so umhaut, dass ich völlig in die Handlung eintauche und nicht mehr auf eventuelle "Fehler" achte.
Das sind die einzigen Geschichten, die ich entspannt lesen kann. Ich habe mit meinem Erstling angefangen, etwas kritischer zu lesen, dann, nach meinem Zweitling und während dessen Schreibphase, wurde es schlimmer. Seit meinem Drittling hat es Ausmaße angenommen, die ich ohne das Schreiben nie gekannt hätte.
Tatsächlich scheint es aber am Schreiben zu liegen (bei mir) und nicht am Betalesen, denn obwohl ich betalese, hat das meistens nur zwei bis drei Tage Auswirkungen, danach ist alles wieder so, wie es vorher auch war. Ich muss allerdings zugeben, dass ich eine 25k-am-Stück-dann-Pause Betaleserin bin, sodass ich die Auswirkungen des Betalesens ziemlich einschränke.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Debbie am 26. September 2014, 20:22:52
Bei mir ist das extrem schlimm. Von "show, don't tell" bis Wortwiederholungen, Inkonsistenz in der Figurensprache und disharmonischen Wortanordnungen (Satzstellungen) fällt mir wirklich jeder Mist auf  :wums:

Ich bin daher, glaube ich, als Betaleser auch nur bedingt geeignet, da bei mir (wenn der Text noch nicht durch andere Hände gegangen ist) hinterher oft die halbe Seite rot (oder bunt) leuchtet, was für den Verfasser ziemlich frustrierend sein kann. Es hilft mir allerdings bei der Überarbeitung meiner Übersetzungen und eigenen Texte, da ich die auch immer gnadenlos "zerreiße". Dagegen kann ich auch nichts tun, das ist beinahe schon zwanghaft ...

Bei wirklich guten Büchern, die nahezu perfekt übersetzt/lektoriert (z. B. HP) oder wahnsinnig spannend sind, kann ich aber durchaus auch mal abschalten. Und wenn ich erst mal abgeschalten hab, schaltet sich mein innerer Kritiker normalerweise auch nicht mehr ein. Das Problem ist nur, dass es leider zu viele "mittelmäßige" und unspektakuläre Bücher und zu wenig richtig gute gibt!  ;)
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Serafina am 26. September 2014, 20:38:30
Wenn ich so darüber nachdenke, ist das wohl auch einer der Gründe, warum ich inzwischen so viele englische Bücher lese. Ich kann die Texte zwar im Regelfall problemlos verstehen, mein Sprachgefühl hat allerdings noch nicht diesen "Feinschliff". Mir fallen dann zwar immer noch Sachen auf, allerdings schon weniger als bei deutschen Büchern - zumindest, was das Sprachliche betrifft.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Miezekatzemaus am 26. September 2014, 20:43:09
Zitat von: Serafina am 26. September 2014, 20:38:30
Wenn ich so darüber nachdenke, ist das wohl auch einer der Gründe, warum ich inzwischen so viele englische Bücher lese. Ich kann die Texte zwar im Regelfall problemlos verstehen, mein Sprachgefühl hat allerdings noch nicht diesen "Feinschliff". Mir fallen dann zwar immer noch Sachen auf, allerdings schon weniger als bei deutschen Büchern - zumindest, was das Sprachliche betrifft.
Stimmt. Oder Bücher, die älter sind - als Beispiel die Novelle "Kleider machen Leute". Ich lese sie gerade und finde sie nicht zu kompliziert zum Lesen, aber kompliziert genug um meine innere Betaleserin auszuschalten. :)
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Christopher am 26. September 2014, 20:46:54
Ich hab da zwei Sichten. Einmal gedruckte Bücher und einmal die, die ich auf dem Kindle lese. Bei den gedruckten bin ich unheimlich gönnerisch, da fallen mir nur Dinge auf, wenn ich daran denke, gezielt danach zu suchen (wie schreibt er seine Dialoge? Wie viel Atmosphäre bringt er rein?). Beim Kindle hingegen fällt mir sofort alles auf, was ich als irgendwie negativ empfinde. Zu viele Adjektive. Kein Blocksatz. Keine vernünftige Textstruktur. Unklare Dialoge. Es fällt mir unheimlich schwer, ein Buch auf dem Kindle zu genießen. Vielleicht weil ich ihn zu 90% zum Betalesen nutze und es daher gewohnt bin ;)
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Sanjani am 26. September 2014, 21:20:44
Hallo noch mal,

schön, dass ich nicht allein mit dem Thema bin. Sicher hat es auch mit dem eigenen Schreiben zu tun, das denke ich auch. Zur Zeit bin ich z. B. am Überarbeiten, und deshalb sind mir bei dem heute gelesenen Text wahrscheinlich eher Wort- und Satzstellungen und so etwas aufgefallen :)

@Christopher: Interessanter Aspekt. Bei mir spielt sich Betalesen ja am Computer ab, und dort lese ich auch die meisten Bücher. Vor kurzem habe ich aber seit langem mal wieder ein richtiges, echtes Punktschriftbuch ausgeliehen und gelesen. Und tja, was soll ich sagen, es war ein Jugendbuch, und da war ich dann v. a. bei den benutzten Metaphern dauernd am Grübeln, ob ich die jetzt passend finde oder nicht und ob sie zu der Sicht des Jungen passen usw. Echt nervig :wums:

Ich kenne es aber natürlich auch, dass mich eine Geschichte richtig umhaut. Das kenne ich übrigens auch bei Betaleseprojekten, wo ich dann manchmal aus dem Betalesemodus rausgehe, weil es einfach so toll ist :) Aber das umgekehrte ist mir manchmal wirklich lästig. Ich finde, es war doch irgendwie auch gnädig auf eine Weise, dass man Literatur genossen hat, ohne derart kritisch zu sein. :(

LG Sanjani
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Waldkatze am 26. September 2014, 23:47:17
Im Grunde kann ich euch nur zustimmen. Ich kenne das auch - bis hin zum Klassiker, mit dem Rotstift die Speisekarte zu verbessern  :versteck: 

Mir fällt allerdings die Trennung zwischen "Lektüre zum Entspannen" und "Korrekturlesen" weniger schwer, als die Trennung zwischen "Korrekturlesen für andere Schreiberlinge" und "Schülerarbeiten korrigieren". Gerade Letzteres ist oft wahnsinnig frustrierend.

Insgesamt hilft mir eigentlich nur, das Lesetempo zu erhöhen. Dann kann ich über Fehler quasi hinweglesen und komme nicht in Versuchung, etwas ausbessern zu wollen.

Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Alana am 26. September 2014, 23:56:11
Ich glaube, das liegt nicht nur am Betalesen, sondern auch einfach am Schreiben, da überlegt man ja auch ständig, ob der Satz so richtig sitzt, ob man nicht was umstellt und so weiter. Ich kann bestimmte stilistische Schwächen, die mir früher überhaupt nicht aufgefallen sind, beim Lesen gar nicht mehr ertragen. Ganz schlimm finde ich Perspektivfehler bis hin zum Kopfhüpfen, da lege ich das Buch dann meist gleich weg. Auch Fehler im Szenenaufbau finde ich ganz schrecklich, wenn zum Beispiel lauter unwichtiges Zeug dasteht oder eine interessante Stelle nacherzählt statt szenenhaft dargestellt wird.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Klecks am 27. September 2014, 08:33:30
Zitat von: Alana am 26. September 2014, 23:56:11
Ich glaube, das liegt nicht nur am Betalesen, sondern auch einfach am Schreiben, da überlegt man ja auch ständig, ob der Satz so richtig sitzt, ob man nicht was umstellt und so weiter.

Ich bin auch der Meinung, dass das weniger mit dem Betalesen als mit dem Schreiben ganz allgemein zusammenhängt. Mir fallen sehr viele Dinge in veröffentlichten Büchern auf, teils auch in Bestsellern, bei denen ich mir dann denke: "Wie konnte das nur veröffentlicht werden? Hier und dort ist dies und jenes stilistisch/grammatikalisch/satzbaumäßig deshalb und darum nicht ordentlich." Wenn man selbst beim Schreiben sehr auf all diese Dinge achtet, was ich tue, schleicht sich das irgendwann von ganz alleine ein. Ich empfinde das aber auch nicht als störend, sondern als sehr ermutigend. Dadurch sieht man mal wieder, dass auch einige veröffentlichte, berühmtere Bücher lange nicht so gut sind, wie man sie als Leser gern lesen und als Autor gerne seine eigenen schreiben würde.  ;)
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Anj am 27. September 2014, 09:16:11
Also bei mir war das früher auch so. Aber auch bei mir kam das eher durch das Schreiben und den Austausch in der Schreibwerkstatt, wo ich meine ersten Textkritikerfahrungen machte.
Inzwischen kann ich den Modus wieder ganz gut ausschalten, solange ich Bücher lese, die nicht vollkommen offensichtlich unlektorierte Anfänger-SPs sind. Sprich, es gibt bestimmte Formulierungen, nach denen ich das Buch nicht mehr weiterlese. So gesehen ist es immer noch so, dass ich besser in Worte fassen kann, warum ich Bücher mag oder nicht, aber beim lesen selbst, kann ich den Betaleser in der Regel wieder ausschalten und erst am Ende wieder bewusst in der Rückschau einsetzen, um das Buch einzuschätzen. (Wenn ich das will) Wobei ich da aber auch eher auf das Positive schaue, statt auf das, was ich anders gemacht hätte. (Dafür habe ich ja die Textarbeit, in der ich mich eben auch mit anderen, die oft anderer Meinung sind, austausche, was sehr viel effektiver ist.)
Ansonsten hilft es mir, dass ich nur am PC oder auf Din A4 ausgedruckt Betalese. Andere Formate nehme ich nicht, um die Trennung auch aufrecht zu erhalten.

Allerdings habe ich durch die intensive Textarbeit in meinem eigenen Forum auch gelernt, dass man als Schreiberling den eigenen Geschmack viel stärker einbringt, als ein normaler Leser. Meine Mutter beispielsweise ist normale Leserin und früher hatten wir einen sehr ähnlichen Geschmack. Zwischenzeitlich stand sie oft total ratlos vor meinen Einschätzungen von Büchern^^
Und manches, was für mich einen Text besser machen würde, macht es für einen anderen schlechter. Und umgekehrt. Natürlich nicht bei den totalen Basics, die sich bei jedem Anfänger wiederholen, aber je besser die Texte werden, desto öfter ist es so. Das widerum hatte den Einfluss, dass sich mein Betalesen auch wieder sehr verändert hat. Da muss ich so intensiv lesen und so viele Gedanken reinstecken, weil ich versuche, meinen Geschmack so weit wie möglich auszuschalten und nur auf verschiedene Wirkungen zu achten, dass man von keinem Lesefluss sprechen kann, es sei denn die Figureninteraktion oder die Geschichte an sich ist so fesselnd, dass ich wirklich ins miterleben komme. Was ich aber erst ein einziges Mal erlebt habe. Dann lese ich vor und gehe danach noch mal im Betamodus über den Text.

Bei mir hat sich das also wieder gelegt, als ich mir das bewusst gemacht habe. Und es hat mich in Bezug auf mein eigenes Schreiben entspannter gemacht, weil ich zwischenzeitlich auch gelernt habe, dass es ab einem gewissen Niveau kaum noch objektives gut oder schlecht gibt. (Okay, Textarbeit unter verschiedenen, teils recht erfolgreichen Verlagsautoren, hat dazu auch einiges zu dieser Haltung beigetragen ...)
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: HauntingWitch am 27. September 2014, 14:02:35
Mir geht es wie Alana und Klecks. Ich achte bei jedem Buch, das ich lese, auf solche Sachen, wie automatisch. Ich kann das gar nicht mehr abschalten. Mir fällt alles Mögliche auf, sowohl positive als auch negative Sachen. Ich empfinde das aber nicht als störend oder behindernd, sondern als eine Art natürliches Lernen. Indem ich die Bücher, die ich lese, analysiere und überlege, warum mir diese oder jene Stelle gefällt oder nicht oder was ich wo anders machen würde, schule ich mein Bewusstsein für diese Dinge beim Schreiben. Dadurch kann ich dann bei meinen eigenen Texten spätestens bei der Überarbeitung alle diese Sachen ausmerzen, die mich bei anderen immer so stören. ;D

Ich denke, das passiert einfach, man nimmt einfach mehr wahr, wenn man selber schreibt. Man kennt ja all die Regeln, man weiss, wie Gesichichten funktionieren und was ein gutes Buch ausmacht oder man möchte es zumindest wissen. Natürlich achtet man dann auf solche Dinge. Das ist ja auch gut so, denn sonst lernt man ja nichts.  ;)
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Eluin am 27. September 2014, 22:26:49
Ich merke auch, dass sich meine Art zu lesen sehr verändert hat. Mir geht es da ähnlich wie HauntingWitch.

Zitat von: HauntingWitch am 27. September 2014, 14:02:35
Indem ich die Bücher, die ich lese, analysiere und überlege, warum mir diese oder jene Stelle gefällt oder nicht oder was ich wo anders machen würde, schule ich mein Bewusstsein für diese Dinge beim Schreiben. Dadurch kann ich dann bei meinen eigenen Texten spätestens bei der Überarbeitung alle diese Sachen ausmerzen, die mich bei anderen immer so stören. ;D
Ich sehe es ähnlich. Und natürlich fallen mir gerade in Büchern, die nicht gut geschrieben sind, vor allem alle negativen Aspekte auf, aber im Umkehrschluss überlege ich bei Büchern, die mir besonders gut gefallen, warum das so ist. Wenn ich ein Buch flüssig runter lesen kann, ohne rausgerissen zu werden, dann sehe ich mir teilweise an, warum das so ist.

Zitat von: Klecks am 27. September 2014, 08:33:30
Mir fallen sehr viele Dinge in veröffentlichten Büchern auf, teils auch in Bestsellern, bei denen ich mir dann denke: "Wie konnte das nur veröffentlicht werden? Hier und dort ist dies und jenes stilistisch/grammatikalisch/satzbaumäßig deshalb und darum nicht ordentlich."
Das habe ich mir sehr oft gedacht, als ich regelmäßig rezensiert habe. Über Infodump bis hin zu Logik?  :gähn: - und einfach nur schlechtem Stil habe ich alles möglich erlebt. Dann habe ich mir wieder gedacht: "Es muntert auf. So schlecht kann dein Schreiben auch nicht sein, wenn dir zum einen diese ganzen Fehler auffallen und zum anderen teilweise echt "Mist" veröffentlicht wird."


Zitat von: Alana am 26. September 2014, 23:56:11
Ich kann bestimmte stilistische Schwächen, die mir früher überhaupt nicht aufgefallen sind, beim Lesen gar nicht mehr ertragen.
Mir geht es gerade mit bestimmten Worten so. "Dabei", "Klein..." sind so Beispiele die mir IMMER ins Auge springen. Gerade wenn sie überflüssig und unpassend sind. Entweder habe ich diese Wörter früher zu exzessiv genutzt oder ich habe sie in Beta-Texten rausgeprügelt.

Im Endeffekt sehe ich es als gutes Lehrmittel an andere Texte zu lesen. Egal ob ich besser oder schlechter abschalten kann. Es kommt bei mir drauf an, wie sehr ich vom Buch mitgerissen werde. Im Gegensatz zu früher, finde ich aber immer weniger Bücher, die mich so extrem fesseln. Wenn ich diese aber gefunden habe, lese ich die auch ratzfatz durch. Die anderen Bücher finde ich nicht unbedingt schlecht. Häufig faszinieren mich die Ideen. Für mich muss nicht alles perfekt sein. Ich denke man kann sowohl aus wahnsinnig tollen Büchern, als auch aus den Büchern, die einfach nur schlecht sind, eine Menge lernen und genau das versuche ich in dem jeweiligen Fall. Trotzdem ist für mich der Spaß beim Lesen sehr wichtig, daher gibt es Bücher, die ich immer wieder zur Seite lege und nur Phasenweise lese und andere, für die ich alles andere stehen und liegen lasse.

Aber ja, mein Schreiben, das Beta-Lesen und das Rezensieren haben meine Art zu lesen und zu schreiben sehr verändert. Bei mir beeinflussen sich diese Aspekte gegenseitig und das ist für mich vollkommen in Ordnung.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Nycra am 29. September 2014, 09:55:58
Bei mir kommt es tatsächlich darauf an. Wenn es sich um einen Roman handelt, der bspw. zu einer Reihe gehört, die ich schon sehr gut kenne, kann ich die Fehler ausblenden bzw. dort stören sie mich nicht (wahrnehmen tu ich sie aber trotzdem).

Anders ist es bei Autoren, die mich neu überzeugen müssen. Beim "Lied von Eis und Feuer" war es beispielsweise so, dass ich den Kindle schon nach zwei Seiten aus der Hand legen musste, sonst hätte ich in das Plastik gebissen. So oft, wie auf diesen zwei Seiten das Wort schwarz vorkam in einer ellenlangen Beschreibung des Aussehens stellten sich mir die Nackenhaare auf. Mir war sofort klar, dass da "in das Buch fallen" so ohne weiteres nicht möglich sein würde. Ich werde es noch lesen, mit Abstand und bewusst nicht auf die Fehler achtend.

Für mich allerdings ziehe ich tatsächlich die Begründung aus dem Betalesen und nicht aus dem eigenen Schreiben. Denn meine Werke kann in der blutigen Rohfassung niemand lesen. Da muss ich selbst erst noch einmal drüberlesen und genau die Sachen ausmerzen (die angesprochenen Paladine, Wortdoppler, show don't tell etc.), die hier angesprochen werden. Während des Schreibprozesses kann und will ich das auch nicht. Es würde mich aus dem Schreibfluss reißen und das wäre eher schädlich als nützlich.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: phoe am 29. September 2014, 10:09:52
Bei mir ist es tatsächlich so, seit ich betalese kann ich kein Buch mehr wirklich genießen ohne die Fehler zu finden, wenn es welche hat. Dabei muss ich nicht einmal danach suchen. Die Dinger überfallen mich förmlich.
Ist das Buch spannend, registriere ich zwar die Fehler, lese aber weiter.
Sind es Leerzeichen, egal ob zu viel oder vergessen, oder andere Kleinigkeiten, dann geht es noch. Vorausgesetzt es nimmt nicht Überhand. Wortwiederholungen, grobe Schreibfehler u.a. das reißt mich aus dem Lesefluss. Ich habe bisher zwei Bücher abgebrochen, weil ich die einfach nicht mehr weiterlesen wollte. Das ist mir früher nie passiert.
Wenn ich Widersprüche aufdecke, möchte ich am liebsten markieren.  :rofl:

Das ich mich durch das Schreiben verändert habe, sicher - ein wenig. Aber ich mache selber so viele Fehler beim schreiben, dass es einem gruselt.
Wobei ich mich allerdings schon erwischt habe, das ich mir beim lesen gedacht habe: "Hm, das hätte ich jetzt anders geschrieben."
Schon interessant zu beobachten, wie man sich verändert.

Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Siara am 29. September 2014, 11:05:06
Im Großen und Ganzen scheinen es hier ja wirklich vorwiegend die negativen Sachen zu sein, die durch das gezielte Lesen und das Schreiben eher auffallen. In den letzten Tagen habe ich mal ein wenig darauf geachtet und dabei ist mir noch etwas klar geworden:

Gutes registriere ich ebenso deutlicher. Aber dann beginnt die gründliche Analyse, was daran nun gut ist. (Wurde hier ja auch von Tinnue schon angemerkt). Das wiederum führt dazu, dass eine Szene wirklich berühren kann, lustig ist, spannend, wunderbar bildliche Beschreibungen - und dann finde ich das Stilmittel und die Wortwahl, die diese Gefühle in mir auslösen. Anstatt mich aber zu freuen, denke ich nur: "Cleverer Trick, Mr. Abercrombie!"  :snicker:

Im Endeffekt ist es ja auch Aufgabe eines Autors, beim Leser die richtigen Knöpfe zu drücken, um Gefühle auszulösen. Durch diese vermehrte Beschäftigung mit dem Handwerk fange ich an, das entlarven zu wollen, um mich nicht ertappt und manipuliert zu fühlen. Dabei liest man doch, um sich in der Hinsicht manipulieren zu lassen? Dass es schwer wird, diese gelungenen Stellen einfach zu genießen, finde ich sogar noch um einiges nerviger, als ständig über Fehler zu stolpern.

Denn wie Pety und andere schon sagten: Fehler findet man oft (nicht immer, es gibt auch wirklich "schlechte" Romane zu kaufen) in dem Bewusstsein, dass man oft zu etwas Ähnlichem neigt und ebenfalls weit von perfekter Schreibkunst entfernt ist. Über gelegentliche Holperstellen in der Sprache und andere Kleinigkeiten kann ich, wenn das Buch dennoch seinen Unterhaltungswert hat, gut auch hinwegsehen.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: HauntingWitch am 29. September 2014, 11:40:05
Zitat von: Siara am 29. September 2014, 11:05:06
Im Endeffekt ist es ja auch Aufgabe eines Autors, beim Leser die richtigen Knöpfe zu drücken, um Gefühle auszulösen. Durch diese vermehrte Beschäftigung mit dem Handwerk fange ich an, das entlarven zu wollen, um mich nicht ertappt und manipuliert zu fühlen. Dabei liest man doch, um sich in der Hinsicht manipulieren zu lassen? Dass es schwer wird, diese gelungenen Stellen einfach zu genießen, finde ich sogar noch um einiges nerviger, als ständig über Fehler zu stolpern.

Auf jeden Fall liest man deswegen, ich zumindest. ;D Geniessen kann ich aber trotzdem. Bei mir ist das eher so, dass mir eine solche Stelle dann auffällt und ich denke: "Ah, guter Trick" oder "Hey, super gelöst, das muss ich mir merken" und dann freue ich mich darüber, dass es so gut gemacht ist und lese weiter.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: phoe am 29. September 2014, 14:00:00
Nicht das man mich hier falsch versteht. Ich bin ein Genußmensch und verschlinge Bücher, weil ich es liebe "verführt" und überrascht zu werden. Ich lese nicht, damit ich was zu meckern finde.  ;D Das überlasse ich denen, die Spaß daran haben, andere niederzumachen.  pfff...
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Lamarie am 29. September 2014, 16:30:00
Petty, da würde ich dir auch zustimmen - wenn es um Bücher geht, bin ich definitiv auch ein Genussmensch. Den Betalese-Modus habe ich trotzdem und ich denke, das ist auch gut so - man korrigiert das Buch vor sich schließlich nicht nur, sondern man lernt auch daraus und kann sich einige Feinheiten abschauen.

Was mir immer wieder auffällt ist, dass ich mir gewissermaßen einen Buchblog-Modus angelegt habe: Manchmal lese ich Bücher und bin mir sicher, dass ich sie vor noch einem Jahr geliebt hätte, mittlerweile bewerte ich sie aber auf meinem Blog und mir fallen Kleinigkeiten auf - erst vor kurzem habe ich ein wunderschönes Buch gelesen, das für mich aber falsche Geschlechterrollen darstellte. Ich habe es super gerne gelesen und auf meinem Blog doch eher schlecht bewertet - als Jugendbuch fehlte mir der pädagogische Wert. Damit möchte ich aber nur sagen, dass man vermutlich alles, was man macht, in sein Lesen einfließen lässt: Ein Arzt liest einen blutigen Krimi mit Sicherheit auch anders als ich es tun würde.
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Sanjani am 29. September 2014, 17:57:11
Hallo zusammen,

dass man auch einiges lernen kann, ist natürlich richtig und sicher auch ein guter Gedanke, aber manchmal denke ich mir halt auch, ich möcht jetzt nicht lernen, sondern einfach nur lesen :)

Gute Stellen fallen mir auch auf, allerdings nicht so oft. Ich weiß jetzt nicht, ob es daran liegt, dass ich die so gut finde, dass ich doch wieder im Lesermodus lande, oder ob es in letzter Zeit einfach nicht viele gute Stellen gibt, die ich gelesen habe. Insgesamt, ist mein Eindruck, bin ich auf jeden Fall viel kritischer mit Literatur geworden als ich es früher war. Und wenn ich es mir recht überlege, dann lese ich auch deutlich weniger Literatur als früher, vielleicht, weil es nicht mehr so viele Bücher gibt, die mich wirklich mit offenem Mund und voller Faszination und einem tollen Gefühl zurücklassen.

VG Sanjani
Titel: Re: Hat Betalesen einen Einfluss auf euer Leseerleben?
Beitrag von: Sunflower am 03. Oktober 2014, 17:51:06
So viele Themen, zu denen ich noch schreiben wollte ...

Mir geht es ganz extrem so, dass ich bei Büchern in den Betamodus verfalle. Mir macht Betalesen großen Spaß, aber irgendwie finde ich es schade, dass ich nur noch in Ausnahmefällen ausschalte. Das fängt bei Büchern leider nur an - und geht bei Filmen und Serien gleich weiter. Ich bleibe an Logikfehlern hängen, und dann falle ich natürlich aus dem Genuss heraus. Wenn es gute Filme sind, aber nicht und kleine Fehler vergesse ich auch schnell wieder.

Bei Büchern ist es aber viel "schlimmer". Eigentlich bin ich ganz froh, denn so lerne ich wenigstens was, während ich lese. Bei mittelmäßigen Büchern, die z.B. sprachlich eher im Mittelfeld oder auch weiter unten sind, fallen mir Fehler wie Show don't tell ganz schnell auf und dann bleibe ich daran hängen. Auch wenn im Spannungsbogen ein Hänger ist, fällt das auf.
Andersherum bemerke ich auch falsche Spuren etc. - nicht immer, aber manchmal. Und wenn der Autor es gut anstellt, freue ich mich darüber. Was Siara dazu geschrieben hat, würde ich so auch unterschreiben.

Einer der wenigen Autoren, bei dem ich ausschalten kann, ist übrigens Mr. Gaiman  :wolke: Zwar fällt es mir im Englischen sowieso leichter, mich einfach auf die Handlung zu konzentrieren, aber bei Gaiman stimmt wirklich alles. Was mich dann allerdings nicht in Verzweiflung stürzt, sondern freut. Nicht nach dem Motto "Ohgottohgott so gut kann ich nie werden", sondern "Wow, was man mit Sprache alles schaffen kann!" Da habe ich auch schon gehört, dass es regelrechte Blockaden auslösen kann, aber bei mir ist das (zum Glück) nicht so.