Ich hoffe, das Thema gibt es noch nicht, hab es allerdings auch nicht gefunden.
Leann und ich haben gerade festgestellt, dass wir es beide kennen: Das traurige Gefühl nach dem Beenden eines Romans. Man muss sich von liebgewordenen Figuren trennen und kann sie nicht weiter auf ihrem Lebensweg begleiten, selbst wenn man weiß, wie dieser weitere Lebensweg aussieht. Ich muss ehrlich sagen, bei jedem Roman habe ich das nicht, aber bei den Kessel-Romanen falle ich nach dem Schluss regelmäßig in ein Loch. Es ist, als hätte ich mich von einem Partner getrennt. :d'oh: Ich muss noch immer an die Figuren denken und vermisse sie oft ganz schrecklich.
Und bald steht es mir wieder bevor, wenn ich meine "Blutgeister" dann endlich mal fertig habe. Es wird Zeit, ich sitze seit letzten April dran. Aber ich weiß jetzt schon, dass es nicht einfach für mich wird.
Wie geht es euch da? Kennt ihr das ebenfalls, oder empfindet ihr eher nur Freude, wenn ein Roman fertig ist?
Liebe Coppelia
Ich kenne dieses Gefühl "noch" nicht. Ich habe mich bislang nur bei einem Roman so richtig ins Zeug gelegt und mich intensiv damit auseinandergesetzt, und dieser ist noch nicht fertig. Aber um ehrlich zu sein, ahne ich manchmal schon, dass mein Zögern, meine Gedanken und Grübeleien, man könnte ja hier und dort und da noch etwas ändern und verbessern nicht nur mit einem Anfall von Pedanterie zu tun haben, sondern auch mit dem unbewusst schwelenden Abschiedsschmerz, den man ja bald von den Figruen nehmen muss. Sorry für den wahnsinnig langen Satz. ;)
Oh, ich kenn das und wie! Wobei ich das eher mit Kindern vergleichen würde, die man auf die Welt loslässt, weil sie daheim ausziehen. :rofl:
Besonders schlimm hat es mich damals nach meinem Schlächter erwischt. Ich hab Ian und Thorpe unendlich vermisst, weil ich mich so tief in ihre Zeit und die Idee vergraben hatte. Ich könnte heute noch schwören, dass Barrique eine direkt Folge davon ist, denn er hat denselben trockenen Humor wie Thorpe. Auch jetzt noch fühlt es sich an, wie ein Kind, das flügge geworden ist und ich kann ihm nur milde lächelnd hinterher sehen, wenn es jetzt die Verlagswelt erobert. Ein ähnliches Gefühl hatte ich auch beim ersten Bestien-Band.
Bei Shati war es mehr so ein Mittelding. Ich hab zwar meinen quastenschwänzigen Dämon vermisst, aber bei weitem nicht so sehr wie später Ian. Vieleicht, weil ich schon damals ahnte, dass er mir auch weiterhin präsent sein würde? Damit meine ich nicht die Fortsetzung, sondern die vielen Bilder im Internet, die Gespräche etc. die mich immer irgendwie an ihn erinnern und ihn mir wie einen falschen Fufziger zurückbringen. Da überwiegt die Freude anstelle der Wehmut.
Bei meinen Dhraden ist das sogar noch ganz anders.Ich bin zwar vollkommen zufrieden, wenn ein Roman beendet ist, aber ich kann mich von den Figuren distanzieren und falle nicht wirklich in ein Loch. Liegt aber vielleicht daran, dass die Reihe noch nicht beendet ist. Frag mich nochmal, wenn ich mein Ende unter den letzten Band geschrieben habe, da könnte es auch sein, dass ich Figuren vermissen werde oder der "guten alten Zeit" hinterher weine.
Meistens blockiert mich dieses Gefühl ein, zwei Monate lang, bevor ich mich so richtig in einen anderen Roman stürzen kann. Ich spüre auch immer, dass genau diese Zeit mit den Figuren jetzt vorbei ist, dass die Geschichte geschrieben ist, dass ich all das nicht nochmal mit ihnen erleben werde. Zumindest nicht mehr im Schreibprozess, sondern nun beim Lesen. Ich vermisse die Vertrautheit, in sie hineinzuschlüpfen. :seufz:
O ja, und wie ich das kenne. Zuletzt habe ich es bei meinem NaNo-Roman in voller Wucht erlebt und wäre am liebsten gar nicht fertig geworden. Wie lange ich an einem Projekt sitze, hat dabei nicht unbedingt was mit der Intensität des Blues-Gefühls zu tun, sondern wie sehr ich die Figuren beim Schreiben ins Herz geschlossen habe. Und wie hier einige schon sagten, selbst wenn ich weiß, es geht ihnen nach dem Ende des Romans doch gut, ist das kein großer Trost. Teilweise möchte ich dann ständig das Dokument öffnen, um mich zu überzeugen, dass es ihnen wirklich gut geht. Ich brauche dann definitiv auch ein wenig Zeit, bis ich mich auf einen neuen Roman mit neuen Figuren einlassen kann.
Ich find's beruhigend, von Menschen umgeben zu sein, die das Gefühl kennen.
Bei mir ist es eine Mischung aus beidem.
Einerseits falle ich tatsächlich in ein kleines "Loch", weil ich so viel mit meinen Figuren zusammen erlebt habe, ihre Geschichte jetzt aber eine Ende gefunden hat.
Andererseits bin ich auch froh und bin glücklich darüber, dass ich den Roman zu einem Abschluss gebracht habe.
Also ein lachendes und ein weinendes Auge :)
Oh ja, den Blues habe ich jedes Mal. Okay, so viele waren es noch nicht, aber ja. Ich habe ihn nicht bei Romanen, die sich irgendwie im Nichts verlaufen und dann einfach sang- und klanglos ein Ende finden, weil ich aus irgendwelchen Gründen nicht weitermache.
Aber bei Romanen, an denen ich wirklich mit Herz und Seele dranbleibe bis zum bitteren Ende geht es mir auch so, dass ich einerseits zwar total froh bin, das Ding endlich fertig zu haben, aber andererseits möchte ich meine Figuren am liebsten nie wieder loslassen. Bei meinem Marvin ist das mittlerweile soweit ausgeartet, dass ich noch diverse Kurzgeschichten über ihn schreiben möchte, eine davon ist fertig. Bei Silberflügel habe ich jetzt eine Idee für eine Fortsetzung, so für den Fall. Zwei andere spuken noch für eine evtl. Neubearbeitung in meinem Hinterkopf herum.
Es hilft mir aber ungemein, wenn ich dann ein neues Projekt am Start habe, in das ich mich von Neuem verlieben kann. Das lenkt vom Frust ab und so geht es immer trotzdem weiter.
Schönes Thema, bekanntes Gefühl. Während ich an einem Roman arbeite, kann es mir allgemein nicht schnell genug gehen, dann schreibe ich wie eine Verrückte.
Aber wehe, das Ende kommt in Sicht.
Dann hab ich auf einmal Zeit, trödle rum ... und bin völlig deprimiert, wenn es vorbei ist.
Möglicherweise ist das der Grund, daß ich rasend gern Fortsetzungen schreibe. Ein anderer ist wahrscheinlich, daß mir während der Geschichte auffällt, daß es da auch wirklich noch ganz viel gibt, was erzählt werden möchte.
Wenn ich mal überlege, gab's bei meinen wirklich ernstgemeinten Geschichten tatsächlich bisher erst eine, die für sich allein stand - und selbst die hat einige Spin-Offs von mir bekommen ...
Bei meinem aktuellen Schatz ist das ganz schlimm, da hab ich nach der x-ten Fortsetzung gesagt: Jetzt ist aber mal gut.
Und trotzdem komm ich nicht davon weg ... Blues, ja. Absolut.
Bislang kenne ich das Gefühl überhaupt nicht. Ich genieße die Zeit, die ich mit einem Manuskript verbringe, bin aber froh, wenn es beendet ist und ich mich Neuem zuwenden kann. Es kann aber sein, dass sich das beim Windkind ändert ... Ich weiß es noch nicht. Ich liebe dieses Manuskript so sehr wie noch kein anderes zuvor, vor allem die Figuren. Vielleicht wird mir der Abschied davon schwerer fallen als sonst, aber ich bezweifle, dass es mich richtig in ein Loch reißen wird. :hmmm: Dafür drängen sich mir jetzt schon so viele tolle neue Ideen auf, die im Anschluss gleich geschrieben werden wollen.
Bisher wurde ich von dem Blues auch noch verschont (hab ja auch noch nicht wirklich zu Ende geschrieben :rofl: ).
Ich denke, dass es hauptsächlich daran liegt, dass ich entweder Mehrteiler schreibe (wo ich bei keinem bisher das eigentliche Ende erreicht hab und entsprechend meine Charaktere auch noch mal wiedersehe) oder Geschichten, die in der gleichen Welt spielen und wo ich weiß, dass ich meine Charaktere auch nochmal besuchen kann und sie Gastauftritte in anderen Werken haben können (sofern sie überleben :psssst: ). Und ja, Kurzgeschichten und Spin-Offs schreib ich auch gerne ;D
Ansonsten erfüllt mich jedes Ende eher mit großem Stolz und motiviert mich, an etwas anderem weiterzuschreiben :vibes:
Aber ich bin schon gespannt, wie es sich anfühlen wird, wenn ich (hoffentlich) dieses Jahr meine Trilogie abschließe und danach vermutlich nicht mehr in diese Welt zurückkehren werde :hmmm:
Oh ja, dieses Gefühl kenne ich. Aber erst, wenn ich mich wirklich von der Geschichte trennen muss, also wenn auch die Überarbeitung abgeschlossen ist. Dann kann es aber richtig schlimm werden, denn neue Projekte haben es bei mir immer sehr schwer. Ich habe dann das Gefühl mich nach dieser "Trennung" nie wieder so "verlieben" zu können. In der neuen Geschichte suche ich dann immer ein bisschen nach Figuren aus dem alten Buch, muss sehr darauf aufpassen mich nicht selbst zu kopieren und vergleiche alle neuen Ideen mit dem Alten. Was nicht gut für die Neu-Projekte ist, denn wie sollen sie den Vergleich mit einer ausgereiften Geschichte gewinnen, mit der ich quasi schon durch Dick und Dünn gegangen bin. Aber irgendwann geht das natürlich auch vorbei. Dann muss ich, wie hier schon so schön gesagt wurde, das Kind ziehen lassen. ;) Und dann konzentriere ich mich auf Neues.
Hart ist es trotzdem. Nicht bei jedem Buch, aber bei denen, die mich emotional sehr erreicht haben. Auf der anderen Seite freue ich mich natürlich auch etwas zu beenden.
Zum Glück kenne ich dieses Gefühl noch nicht.
Aber ich glaube das liegt eher daran, dass ich bis jetzt nur eine Serie geschrieben habe und die Einteiler irgendwie nie fertig werden. :versteck:
Allerdings grauts mir vor dem Tag, an dem ich ein Buch endgültig abschließen werde und mit den Protas mehr oder weniger abschließen muss. :seufz:
Bisher habe ich meinen ersten Roman noch nicht abgeschlossen und es werden ohnehin noch zwei Bände folgen. Aber ich ahne jetzt schon, dass es ziemlich hart werden wird. Ich kenne das Gefühl bisher nur in dem Zusammenhang, wenn ich ein gutes Buch zu Ende gelesen habe - dann bin ich auch manchmal Tage lang ein wenig melancholisch :rofl:
Was Toni gesagt hat, trifft glaub ich ziemlich gut, was ich jetzt schon fürchte.
ZitatIch habe dann das Gefühl mich nach dieser "Trennung" nie wieder so "verlieben" zu können.
Und gleichzeitig würde man natürlich trotzdem gerne die Geschichte beenden, wenn man schon so lange daran gearbeitet hat. Ist eine echt verflixte Situation :wums:
Bin gespannt, wie es wird, wenn ich ein komplett neues Projekt beginne.
Ich brauche nicht einmal fertig werden, um den Blues zu kriegen. Bei Spielen habe ich das seeeeehr oft, dass ich immer bis kurz vor Finale spiele und dann ewig und drei Tage andere Dinge tue, wenn die Welt es her gibt, nur um die Sache nicht zu beenden. Was im Grunde ja total doof ist, weil ich einfach von vorn anfangen kann -- andererseits mag ich mich auch nicht von meinen "geskillten" Figuren verabschieden und von der Arbeit, die darin steckt.
Bei eigenen Geschichten habe ich auch so meine Probleme voran zu kommen, weil ich schon am Anfang weiß, dass ich ja irgendwann loslassen muss. Mir gehts da wie Cailyn. Sonst wüsste ich nicht, warum ich mit Jin&Lis nicht zu Rande komme... So schwer ist das eigtl. gar nicht, den Plot gerade zu rücken und im Grunde will ichs ja auch beenden damit es endlich mal von meiner ToDo-Liste runter ist, aber, gnah. Immer wenn ich anfange zu schreiben, habe ich das Gefühl, dass wir beide (oder drei) wissen, dass unser Beisammensein (= Schreiben) eigtl. nur eine Gnadenfrist ist und nichts daran ändert, dass es enden wird.
Ich finde es auch immer schrecklich, wenn ich weiß, dass ich oder mein Freund zu dem und dem Zeitpunkt verreisen werde/ wird, dann verfalle ich in Schockstarre je näher der Termin rückt und bin vorher schon traurig. Wenn der Abschied aber dann hinter mir ist, gehts mir besser, weil ich weiß, dass auch die Trennung nur eine Frage der Zeit ist. ;D Aber ob das bei Jin&Lis der Fall sein wird? Bisher fällt mir jdf. nichts ein wie ich ihre Geschichte fortführen könnte. Im Grunde ist alles im aktuellen Plot gesagt. :/ Ein Dilemma.
Ich kenne den Blues eher von Fernsehserien, da bekomme ich ihn regelmäßig, wenn ich die letzte Folge geschaut habe und weiß, dass es keine weiteren Staffeln mehr gibt.
Bei Büchern ist mir das bisher noch nie passiert, allerdings ist auch noch kein Roman von mir so weit fertig, dass ich wirklich sagen kann, ich hätte mit ihm und den Figuren abgeschlossen. Vielleicht kommt das noch, wenn ich einen wirklichen Schlussstrich drunterziehe. Vorstellen könnte ich es mir auf jeden Fall und ich fände (und finde) den Blues absolut nachvollziehbar und gerechtfertigt. Vermutlich gehört das auch irgendwie dazu.
Oh ja, das kommt mir auch bekannt vor. Allerdings erst nach dem Ende der Überarbeitung. Wenn ich ein "Ende" unter den Roman setze, freue ich mich erstmal - darüber, dass die Geschichte fertig geworden und nicht irgendwo stecken geblieben ist, über das Happy End, so es denn eins gibt ... und ich freue mich total auf's Durchlesen, da ich beim Schreiben so wenig wie möglich im bereits Geschriebenen stöbere und mich quasi von meiner eigenen Geschichte überraschen lasse. Die Überarbeitung selbst steht auf einem anderen Blatt, die macht nicht ganz so viel Spaß ...
Wenn die allerdings abgeschlossen ist, die Geschichte stimmig ist und keine Fortsetzung in Planung ist (noch schlimmer: die Fortsetzung ist per se unmöglich oder zumindest meine Lieblingsfiguren sind alle tot. :gähn:), kommt doch der Blues. Ich bin dann zwar gespannt, was meine Beta-Leser wohl sagen werden und freue mich darauf, mit ihnen noch ein bisschen über die Figuren und die Geschichte zu reden, und vielleicht muss nach ihrem Feedback noch kräftig an der Geschichte gearbeitet werden, aber eigentlich ist sie fertig und ich muss mich von den Figuren verabschieden. Je nach Projekt fällt mir das schon manchmal schwer.
Zitat von: Malinche am 07. Februar 2014, 09:44:17
Teilweise möchte ich dann ständig das Dokument öffnen, um mich zu überzeugen, dass es ihnen wirklich gut geht.
Ja, das mache ich auch manchmal. Momentan vor allem bei einem fertigen Projekt, das bei einem provisorischen Ende angelangt ist und auf Teil II wartet. Da gucke ich gerne nach, ob alle in den Startlöchern stehen und vielleicht schon irgendwem Details zum Plot eingefallen sind. ;D
Das Loch nach dem beenden einer Geschichte kenne ich auch sehr gut, trotz, dass ich genau wusste, dass ich noch zwei weitere Romane mit den selben Figuren schreiben werde habe ich das Ende von Taghelle Nacht extrem hinausgezögert, nur um noch ein bisschen mehr Zeit mit der Figur zu haben, die Schlussszene habe ich zwei, drei mal umgeschrieben, nur um am Ende doch die erste Version zu verwenden.
Mit dem zweiten Teil wurde es dann noch schlimmer, da habe ich Wochenlang kein Wort geschrieben, weil ich wusste, dass die Geschichte gleich fertig ist und bei Teil 3 kämpfe ich jetzt schon und bin gerade mal knapp über die Hälfte.
Es entwickelt sich langsam schon zu einer Art Kampf zwischen dem "Nein, ich will nicht fertig werden"-Monster und der Figur, die es endlich hinter sich haben will.
Aktuell probiere ich das folge Projekt schon vor zu planen um dafür zu sorgen, dass es mich quasi durch das Ende und das folgende Loch aus dem aktuellen Projekt zieht, bin mir aber noch nicht sicher ob es klappt, einen Versuch ist es jedenfalls Wert. Deshalb befasse ich mich damit, den neuen Prota schon mal genau kennen zu lernen, um mir selbst klar zu machen, dass es nach dem Ende der "alten" Geschichte weiter geht, wenn auch mit jemand anderem.
Diesen Blues kenne ich auch. Er ergibt sich bei mir allerdings eher aus der Tatsache, dass ich danach aus meinem gewöhnlichen Arbeitspensum - Rhythmus fliege. Erst freue ich mich, dass ich ein "Ende" schreiben konnte, dann sitze ich da und weiß zunächst nichts so richtiges mit mir anzufangen.
Die Personen sind noch zu präsent, dass ich einfach mit einem neuen Projekt anfangen kann.
Die Personen sind noch zu präsent, dass ich das Manuskript bereits überarbeiten könnte.
Also falle ich zunächst in ein Loch, aus dem ich mühsam wieder herauskrabble, indem ich lese. Lese, was für mein nächstes Projekt inspirierend sein könnte.
Natürlich wandern meine Gedanken oft zurück an das, was ich gerade abgeschlossen habe. Ich nenne es für mich ein Zeit des "kleinen Liebeskummers".
Mir geht es da nicht anders. Ich kenne diesen Blues auch! Dieses Gefühl, wenn man fertig ist und ein Ende darunter setzt. Man ist einfach stolz, aber gleichzeitig schleicht einen diese Leere heim, weil man beinahe schon Freunde oder Vertraute verloren hat. Es ist schon merkwürdig, wenn ich daran denke, welches Gefühl es bei mir ausgelöst hat, als ich bei meinem ersten richtigen Manuskript das Ende darunter gesetzt habe.
Auch bei meinem Letzten Manuskript war es richtig schlimm, da ich die Idee dazu schon 12 Jahre im Kopf hatte und dann war sie geschrieben und fertig. Es war überaus merkwürdig. Obwohl es jetzt noch auszuhalten ist, da ich sie wieder sehe, wenn das Manuskript aus dem Lektorat kommt oder beim 2. und 3.Teil. Nach der kompletten Vollendung wird es wohl noch schlimmer werden.
Ich weiß noch, als ich 14 war, habe ich einen Comic gezeichnet und mir dafür die ganzen Sommerferien zeit genommen und immer mit Klebstoff die einzelnen Seiten aneinandergeklebt. Es hat mich oft Nerven gekostet, aber als ich fertig war und die Schule wieder losging, war ich schon ein paar Tage traurig darüber, dass sie nun einfach nicht mehr in meinem Kopf ihre Geschichte weiterspielen.
Das "Ende" unter meinem letzten Manuskript fand ich nicht beängstigend oder Blues erregend. Ein klein wenig Wehmut, ja, aber hauptsächlich überschäumende Freude, es bis zum Ende geschafft zu haben.
Was ich schwierig finde, ist die Mitte. Wenn ich mittendrin bin, jeden Tag Zeit mit meinen Charakteren verbringe, und dann muss ich plötzlich eine Pause machen, weil ich doch tatsächlich - Schande aber auch - verabredet bin. Oder zu viele Termine habe, um zu schreiben. Dann vermisse ich meine Mädels und Jungs meist erst mal ganz schrecklich.
Wie das allerdings bei dem Herzensprojekt wird, das mich schon seit 25 Jahren begleitet, das wage ich noch nicht zu sagen. Zum Glück gibt es einen zweiten Teil. ;D
Als ich das "Ende" unter dem letzten Band meiner Quadrologie geesetzt habe, musste ich mich zusammen reißen nicht los zu heulen. Was ich nur dadurch in den Griff bekam, als ich mir sagte, dass ich jederzeit in die Welt zurückkehren könnte. Es kein Abschied für immer wäre. Das stoppte die Tränen. Die nächsten tage darauf war ich total melancholisch und habe mich mit Wehmut an all die tollen Stunden erinnert die ich in dieser Welt zugebracht habe.
Wenn ich einen Band einer Reihe abschließe, es aber nicht der aller letzte ist, bin ich dagegen erleichtert eine "Ende" drunter gesetzt zu haben und wehmütig und ab und an erschöpft zu gleich. Was ebenfalls mehrere Tage anhält.
Ich darf nicht mal daran denken wie es sein wird, wenn ich das "Ende" unter den letzten Band meiner Zwischenwelt setzte. :gähn: Bis dahin werden zwar noch einige Jahr ins Land ziehen. Trotzdem. Na, ich denke mal, dass ich heulen werde und, das mein persönlicher, vorübergehender Weltuntergang sein wird. ;D
Mich hat es erwischt, schon seit einiger Zeit. Im Moment glaube ich fast, der Blues kommt gar nicht so sehr daher, dass ein Roman beendet ist, sondern mehr dadurch, das ich zurzeit nicht kreativ sein kann, weil ich an keinem Roman arbeitet. Das macht mich rastlos, unglücklich, schlecht gelaunt. :-\
Aber was soll ich machen - es ist nun einmal so, dass man sich nicht sofort auf einen neuen Roman (oder eine neue Liebe) einlassen kann.
Zitat von: Coppelia am 07. März 2014, 09:00:50
Mich hat es erwischt, schon seit einiger Zeit. Im Moment glaube ich fast, der Blues kommt gar nicht so sehr daher, dass ein Roman beendet ist, sondern mehr dadurch, das ich zurzeit nicht kreativ sein kann, weil ich an keinem Roman arbeitet. Das macht mich rastlos, unglücklich, schlecht gelaunt. :-\
Aber was soll ich machen - es ist nun einmal so, dass man sich nicht sofort auf einen neuen Roman (oder eine neue Liebe) einlassen kann.
:knuddel:
Coppi, mir geht es genau gleich. Momentan bin ich nur noch an "administrativen" Belangen, um das Manuskript an den Mann / die Frau zu bringen und nur noch wenig kreativ. Das macht mich schlecht gelaunt. Und ich bin auch enorm gelangweilt, habe das Gefühl, ich bin so antriebslos, leer, wie ein Zombie. :gähn: Eigentlich wollte ich ja eine Unmenge von Freunden treffen, nachdem ich doch monatelang das Gefühl hatte, all ihre Festivitäten wegen meinem Geschreibsel zu verpassen. Doch ich merke, dass diese Leute auch gar nicht so viel unternehmen, weil nämlich die meisten mit Kleinkindern zu Hause sind und das pralle Leben auch an ihnen vorbeisegelt. ;)
Natürlich könnte ich auch mit der Fortsetzung des Buches loslegen. Aber ich habe mir schon eine Pause von 6 Wochen auferlegt, weil ich denke, dass dies nötig ist. Ich werde daher wohl in den nächsten Wochen die körperliche Ertüchtigung ins Zentrum rücken und fleissiger das Fitnessstudio aufsuchen. Das macht zu mindest Sinn, weil ja bald der Sommer kommt. :)
Erstmal zwei dicke :knuddel: für euch beide!
Das Problem, nicht zu wissen, was ich schreiben soll, habe ich eigentlich nie. Nicht zu wissen, wie ich etwas schreiben soll und mich blockiert fühlen und der Blues, dass ein bestimmtes Projekt zu Ende ist, ja. Aber gar nichts anderes zu haben muss schrecklich sein.
Gibt es denn keine Protas oder Einzelszenen, die euch im Kopf herumspuken? Dann würde ich diese aufschreiben, einfach, um irgendetwas zu schreiben. Ob das dann später verwendbar ist oder nicht, spielt ja in dem Moment keine Rolle. Ich habe es ganz oft, dass mir nur so vereinzelte Fetzen einer Geschichte (oder der Geschichte eines Protas, dessen eigentliche Geschichte - der Roman - längst beendet ist) in den Sinn kommen. Das wird teilweise von ganz alltäglichen Erfahrungen und Begegnungen ausgelöst. Manche haben auch gar keinen Zusammenhang mit irgendetwas, das noch so bei mir herumliegt. Ich widme mich in diesen blockierten Zeiten immer solchen Sachen, weil es da keine Rolle spielt, wenn es schlecht ist oder "nichts bringt" (im Sinne von sich nirgendwo einbauen lässt). Das hilft mir, nicht allzu sehr frustriert zu werden (ganz verhindern kann ich das aber auch nie ;)). Aus so ewtas sind mir auch schon KGs für Ausschreibungen entstanden.
Danke, Witch! Das ist gar keine schlechte Idee! :D Wo du es sagst, fällt mir auf, dass ich es früher oft so gemacht habe und dass nette Szenen dabei entstanden sind - die ich nie irgendwofür verwenden konnte.
Irgendwie habe ich mir einerseits so ein Nutzen-Denken angewöhnt bei meiner Schreiberei ... wenn ich etwas schreibe, soll es auch etwas zu einem größeren Projekt beitragen ... andererseits predige ich, dass man zum Spaß schreiben soll ...
Ich habe eigentlich noch einen ganzen Stapel ungeschriebener Romane. Aber man muss sich ja auch erstmal auf ein Projekt einstellen - und es gescheit plotten - das dauert ... :seufz: Und momentan weiß ich nicht, welchem ungeschriebenen Roman ich den Vorzug geben soll. Die erscheinen mir gerade alle nicht so einladend.
Wie wäre es dann mit dem Traum-Orakel? Wenn ich mehrere Ideen habe und mich für keine entscheiden kann, schreibe ich alle auf, lese sie mir vor dem Einschlafen durch und nehme dann die, von der ich geträumt habe oder nach dem Aufwachen als erste denke.
Den Blues hab ich nach jedem "Ende". Ganz schlimm immer nach dem NaNo. Meistens fange ich dann zur Ablenkung einfach was Neues an. Den Vergleich mit der Liebe finde ich sehr treffend. Also Ablenkung mit einem kleinen Flirt. Am besten ist es für mich allerdings, mal ganz rauszukommen aus der Alltagsroutine, und ein paar Wochen nicht nur nichts zu schreiben, sondern auch nicht daran denken, sondern sich mit etwas völlig anderem beschäftigen. Z.B. Verreisen. Das funktioniert bei mir immer. Leider geht das aus praktischen Erwägungen nicht so oft.
Zitat von: Coppelia am 07. März 2014, 11:33:25
Ich habe eigentlich noch einen ganzen Stapel ungeschriebener Romane. Aber man muss sich ja auch erstmal auf ein Projekt einstellen - und es gescheit plotten - das dauert ... :seufz: Und momentan weiß ich nicht, welchem ungeschriebenen Roman ich den Vorzug geben soll. Die erscheinen mir gerade alle nicht so einladend.
Auch dafür benutze ich Szenenfetzen. ;D Aber bei mir kommen die Protas meistens mit irgendwelchen Zusatzinfos, bei denen ich ansetzen kann. Oder ich habe eine vage Idee für ein Setting und versuche das mehr oder weniger einzufangen, daraus entwickelt sich dann etwas Weiteres und so weiter. Wenn man da anders funktioniert, wird es schwierig. :hmmm:
Ja, ich glaube, ich werde mich mal genüsslich dem Ruhige-Kugel-Schiebe-Plotten der Vhaskalia hingeben, die ich wohl eh nie schreiben werde, und wenn, dann nie fertig. Und ich kann aus Spaß ein paar lustige Probeszenen schreiben. Danach steht mir gerade irgendwie der Sinn.
:knuddel:
(Doof nur, dass ich noch so lange hier auf der Arbeit bleiben muss ...)
@ Leann
Die Idee mit dem Traum-Orakel versuche ich aber auch mal.
Danke HauntingWitch
Naja, ich verbiete mir ja das Schreiben, weil ich wirklich mal eine Pause brauche, die ich aber nicht geniessen kann. Das ist wohl das Dilemma in einer Schreibpause ;). Ich wüsste schon, was ich machen könnte. Ich könnte auch noch zig andere Manuskripte von Tintenzirklern gegenlesen. Aber letzten Endes geht es darum, dass ich mal vom Rechner Abstand nehmen muss, zumindest in einem gewissen Mass. Aber auch das ist nicht immer einfach, weil ich mir dann so untätig vorkomme.
Den Blues nach dem Fertigstellen eines Romans kenne ich noch nicht, nur den Blues nach dem Abbrechen eines Romans, der schon hunderte Seiten hatte. :engel:
Ich stelle mir das aber schon ziemlich krass vor, insbesondere dann, wenn wichtige Figuren sterben. Ich glaube, selbst wenn man dann ein Prequel schreibt, ist es einfach nicht dasselbe. Regelrechte Trauerphasen habe ich schon hie und da, wenn ich nur verdammt gute Bücher fertiglese. Das passierte mir alle paar Jahre einmal, dass ich mir nach einem Buch denke: Ach, könnte es doch weitergehen! Bei eigenen Romanen ist das Gefühl sicher ähnlich, aber um ein Vielfaches stärker. Aber: Jedes Ende ist ein Neubeginn! Einem echten Romanschreiber werden immer neue Ideen zufliegen, und wer weiß, wie gut die sein werden! :)
Den Blues habe ich jedes Mal und dabei spielt es auch keine Rolle, ob ich eine Fortsetzung plane oder die Charaktere alle sterben (was bei mir allerdings ohnehin kaum vorkommt). Ich denke, wenn man Monate (in meinem Fall auch durchaus Jahre :D) mit einer Geschichte verbringt, dann stellt sich mir der Zeit einfach eine gewisse Gewöhnung ein. Ich empfinde es dann als schwer, einfach loszulassen.
Als ich meinen ersten Roman fertig geschrieben habe, hat mich dieses Gefühl sehr irritiert, weil ich dachte, ich müsste einfach stolz und glücklich sein (beides kam dann später). Inzwischen bin ich daran gewöhnt und weiß, was passieren wird, wenn ich das "Ende" unter die Geschichte setze.
Issun,
Warum hast du denn nach mehreren hundert Seiten abgebrochen? Also ich will jetzt keine alten Wunden wieder aufreissen, aber interessieren würde mich das schon.
Ja, ein Prequel zu schreiben, ist dann nicht dasselbe. Aber eine Fortsetzung würde meine Laune deutlich heben. Die ist ja auch in Planung. Aber eben, manchmal braucht man eine Pause, sonst schrumpft der kreative Output. ;)
et cetera,
Von den Figuren kann ich mich auch schlecht entfernen. Die Story an sich kann ich gut rasch loslassen, aber die Charaktere sind ja zu Verwandten und Freunden geworden irgendwie.
Für mich funktioniert die Methode mit den Einzelszenen sehr gut. Auch wenn sie vielleicht nie von jemand anderem gelesen werden, als von mir, macht es einfach Spaß, meine Protas und sonstigen Charaktere ab und zu noch mal zu besuchen, zu sehen, wie es ihnen geht und so.
Markus Heitz hat ja solche nicht verwendeten Schnipsel z.B. als Bonbon im Anhang von Romanen veröffentlicht. Ich habe die Idee, mit meinen Schnipseln das Gleiche auf meiner HP zu machen, vielleicht unter einem Titel wie "Fundgrube". Das wäre dann so wie die "deleted Scenes" auf einer DVD. ;D Ehe ich sie auf meiner Festplatte 'einstauben' lasse, ... Warum nicht? Manche sind auch wirklich nett gelungen, wie ich finde. Wäre schade, wenn sie ungelesen blieben. Vielleicht verläuft sich ja doch mal jemand dorthin und hat sogar Freude an solchen Entdeckungen.
@Cailyn: Weil ich an einem bestimmten Punkt festgestellt habe, dass mein Projekt kitschiger Schwulst ohne Plot ist. Ich habe versucht, es zu retten, sogar hundert Seiten komplett neu geschrieben - aber da war nix zu machen. Erst gestern habe ich wieder drübergelesen und festgestellt, dass es richtig war, das Zeug aufzugeben. Das juckt mich jetzt eh nicht mehr, weil es schon Jahre her ist. Ich halte es als Relikt meiner schreiberischen Anfänge in Ehren. ;)
@ canis lupus niger: Schnipsel von Wanja und Valeria würde ich zu gerne lesen.
@ Cailyn: Fortsetzung ist eine gute Idee. Ich freu mich auch schon auf die Fortsetzung von meinem letzten NaNo-Werk, das kommt dann im NaNo 2014 dran.
Und bis dahin schreib ich auch Einzelszenen ;D
Zitat von: Leann am 08. März 2014, 19:59:46
@ canis lupus niger: Schnipsel von Wanja und Valeria würde ich zu gerne lesen.
Echt jetzt? Dann muss ich anscheinend meine viel zu lange vernachlässigte HP mal in Ordnung bringen.
Mit mir geht's gefühlt bergab, seitdem ich diesen Roman zu Ende geschrieben hab. Kreativität gibt mir sonst immer Kraft und Selbstbewusstsein und steigert meine Laune. Jetzt, wo ich das nicht habe, fehlt es mir ganz fürchterlich. Dass es diesmal so schlimm werden würde, hätte ich nicht gedacht. Es fühlt sich richtig an, als hätte mein Leben seinen Sinn verloren. :seufz: Ich weiß, bisher war es noch jedes Mal so, und es wird wieder vorbei gehen, aber wenn es gerade so ist, fühlt es sich an, als würde es für immer so weitergehen. Da hilft wohl nur abwarten und leiden.
Szenen schreiben geht nicht, da mir keine Szenen einfallen, wenn sie nicht in einem größeren Handlungszusammenhang stehen.
Plotten hab ich versucht, aber es kommt nichts Sinnvolles dabei heraus. Meine Vhaskalia funktioniert einfach nicht. Sie tat es noch nie, und das wird sich wohl auch nie ändern.
Einen alten Roman weiterschreiben bekomme ich irgendwie nicht hin. Es käme auch nur "Mord in Laidon" infrage, und ich finde es schwierig, wieder in den alten Text reinzukommen. Erstmal müsste ich ihn ja ganz lesen und alles ...
Und einen neuen anfangen geht auch nicht - ich habe momentan keinen, den ich schreiben könnte, und keine Ideen für einen neuen. Ich hab ja mal in einem anderen Thread erläutert, dass ich eher wenig Ideen für Romane habe.
Und selbst wenn ich wüsste, was ich schreiben sollte, fühlt es sich an, als "dürfte" ich es nicht, solange ich aufs Lektorat warte.
Tja, kurz gesagt, ich kann nur rumjammern und bin daher auch lieber still. Oder gehe zumindest mal die Fehler in meinem Spiel flicken, dazu ist die Gelegenheit günstig wie nie.
Ach Coppi :knuddel: Ich glaube, du brauchst Abstand. Lass den fertigen Roman erst mal sacken, beschäftige dich mit deinem Spiel (das mich übrigens interessiert :)) und geh langsam wieder an die alten Texte ran - vielleicht kommt dir ja währenddessen doch eine neue Idee, die du verfolgen kannst. Ansonsten fiele mir noch ein, einfach aufzuschreiben, warum und wie dir deine Figuren fehlen, eventuell lässt das doofe Gefühl dadurch etwas nach. Fühl dich ganz fest gedrückt.
Danke, Nirahil! :knuddel: Du bist wirklich sehr lieb! Ich denke auch, dass ich Abstand brauche und sich leider so schnell kein neuer Roman einfinden wird.
Sich mit dem Spiel zu beschäftigen, ist eine gute Idee - ich habe es gerade gemacht und fühle mich schon viel besser. Das Schlimmste ist die Langeweile. Ich sollte eigentlich durch meine Arbeit eine Herausforderung haben, aber jetzt in den Semesterferien ... :gähn: Da kommt mir dieses "Programmier"-Gefissel gerade recht.
Inzwischen haben mir auch schon einige Leute gesprochenen Text für den Vorspann geschickt - da müsste ich mich auch dringend wieder ransetzen. Wenn ich darf, könnte ich das Spiel hier auch mal irgendwo vorstellen. Es in den RPG-Maker-Foren vorzustellen, traue ich mich eh nicht.
Aber jetzt bin ich still, sonst werde ich off topic.
@Coppelia, was ist denn mit "Regenland"? Von der Idee waren wir alle ganz begeistert (von wegen du hast keine Ideen, ha!) Wir würden dir natürlich auch gerne alle mit dem Plotten helfen. :D Aber vielleicht tut es dir ja wirklich gut, dich zuerst mit deinem Spiel zu beschäftigen und das Schreiben zunächst ruhen zu lassen.
Coppi,
Vielleicht Ferien machen? Piña Colada trinken? Die Füsse im warmen Meerwasser baumeln lassen oder mit Wanderschuhen durch Grönland stapfen? Na, sowas nennt man ja bekanntlich auch sich neu inspirieren lassen. Ok, man muss es nicht einmal für die Inspiration machen, sondern auch einfach, um Spass zu haben. Ich weiss, sowas kann ich mir auch gleich selbst sagen. Tu ich jetzt auch! Ich war am Wochenende in den Bergen, das ist schon mal ein Anfang. Hat so gut getan, dem Schreiben einfach mal den Rücken zu kehren. :P
Issun,
Gut, dann klingt es schon weniger dramatisch, wenn du wirklich gute Gründe fürs Aufhören hattest. Und ich denke, du hast dabei für die Folgeprojekte eine Menge gelernt, oder?
@ traumfaengerin
Vor "Regenland" habe ich irgendwie Angst. Das Projekt ist so ambitioniert. Und dann hat es noch immer keinen gescheiten Plot. Außerdem mag ich merkwürdigerweise das Setting nicht sonderlich. Es soll ja größtenteils unter Nicht-Sesshaften spielen, und ich habe das Gefühl, dass mir das nicht liegt, so interessant ich es auch finde. Erstmal würde es noch viel Recherche erfordern, Und dann mag ich es, wenn es feste Städte gibt, politische Einrichtungen und großes Brimborium um all das. Nun, politische Einrichtungen wird es auch unter Nicht-Sesshaften geben, aber es wird doch um einiges einfacher ablaufen, und das sagt mir nicht so zu.
Die Idee vom "Römer" im "unzivilisierten", nassen und kalten Gebiet gefällt mir aber noch immer. Nur hat der mit seinem eigenen Volk leider für meinen Geschmack viel zu wenig zu tun. ;)
@ Cailyn
Generell keine schlechte Idee, aber ich weiß noch nicht genau, ob diese Semesterferien Urlaub bei mir drin ist - solcher mit Wegfahren auf keinen Fall, und ob ich mir freinehmen kann, hängt davon ab, wie gut ich meine Arbeit geschafft bekomme.
Wandern ist jedenfalls super, ich werde auf jeden Fall versuchen, das zu machen. Ist eh mein liebstes Hobby. :vibes:
Jedenfalls bin ich ganz glücklich, dass mir mein Spiel wieder "eingefallen" ist. Ohne eine Herausforderung halte ich es höchstens ein paar Tage aus. Viele Leute sagen zu mir, ich soll doch mal entspannen, aber wenn mir die Herausforderung fehlt, ist es für mich nicht entspannend, sondern nervtötend. ;)
Das liegt aber womöglich daran, dass Entspannung für diese Leute etwas anderes bedeutet als für dich. Also ich entspanne mich auch eher schlecht beim Nichtstun. Entweder brauche ich etwas, was mich körperlich fordert, wo ich mich richtig auskotzen kann, oder aber ich gehe unter viele Leute, das Rambazamba-Programm. Und wenn schon entspannen, dann gleich Wellness. Aber das ist ja auch nicht ganz günstig. ;)
Zitat von: Coppelia am 11. März 2014, 13:04:48
Jedenfalls bin ich ganz glücklich, dass mir mein Spiel wieder "eingefallen" ist. Ohne eine Herausforderung halte ich es höchstens ein paar Tage aus. Viele Leute sagen zu mir, ich soll doch mal entspannen, aber wenn mir die Herausforderung fehlt, ist es für mich nicht entspannend, sondern nervtötend. ;)
Das habe ich auch, ich entspanne mich am besten, wenn mein Gehirn etwas zu tun hat. Viele Leute verstehen das nicht, aber ich verstehe die Leute, die zwei Stunden am Tag meditieren können, nicht. ;D
Ich bin gerade echt einfach nur noch durcheinander. Knappe 5 Jahre habe ich an meinem Erstling geschrieben, bin also vollkommen damit aufgewachsen, ein halbes Jahr habe ich den Roman überarbeitet. Knappe tausend Seiten Erwachsenwerden.
Ein paar Tage ist es her, dass ich tatsächlich fertig geworden bin, und eigentlich waren zwei weitere Bände geplant. Irgendwie kam dann heute die vollkommene Ernüchterung. Aus der ganzen Geschichte bin ich komplett herausgewachsen.
Folge: Totales Gefühlschaos. Ich liebe meine Charaktere und vermisse sie jetzt schon, jeden einzelnen, ich liebe diese Geschichte und meine Welt. Ich will weiter mit ihnen arbeiten und zusammen sein, und sie hätten es auch verdient. Ich fühle mich ihnen gegenüber total schuldig. Dazukommt, dass ich im Leben nichts anderes geschrieben habe (nicht mehr seit ich 11 war). Ich habe tausende Ideen und fühle mich trotzdem, als würde ich meinen Erstling hintergehen. Aber es passt einfach nicht mehr.
Also, ich bin gerade so tief im Blues, wie man nur irgend sein kann :seufz:
Ach Siara, das tut mir wirklich leid. Das muss furchtbar sein! Ich verstehe dich so gut!
:knuddel:
Ich bin auch noch immer im Nach-Roman-Blues. Eine neue Geschichte will nicht so recht Gestalt annehmen.
Ovid sagt: Das Heilmittel gegen Liebeskummer ist eine neue Liebe, aber so einfach ist es dann doch nicht.
@Siara: Auch, wenn du mitten im Blues steckst und es leichter gesagt ist, als getan: Versuch dir bewusst zu machen, dass du etwas ganz Tolles geleistet hast - und jetzt guten Gewissens weiterziehen darfst. :knuddel:
Siara, fühl dich mal gedrückt. :knuddel: Manchmal führt zu häufiges daran Arbeiten bzw. zu viel Überarbeiten auch zu einer Art Übersättigung. Vielleicht findest du mit etwas Abstand wieder hinein, um die Folgebände zu schreiben. :knuddel:
Ach, Siara :knuddel: Es tut mir leid, dass es dich gerade so runter zieht, aber ich denke auch wie HauntingWitch, dass es nach ein bisschen Abstand vielleicht wieder anders aussieht. Bei meinem Herzblutprojekt hatte ich das Gefühl auch eine ganze Weile, aber nachdem ich die Geschichte dann losgelassen hab, ist sie doch wieder zu mir zurückgekehrt.
Ansonsten hat Klecks da auch vollkommen recht: du hast etwas großes geleistet und darauf solltest du stolz sein. Und wenn du nach etwas Abstand immer noch denkst, dass du der Geschichte entwachsen bist, dann kannst du ohne schlechtes Gewissen weiterziehen.
Siara, das wird schon :knuddel:
Wie schon gesagt wurde, vielleicht braucht es ein paar Jahre Abstand und vielleicht gibt es dann ein erwachsenes Wiedersehen mit deinen Jugendprotas :) Aber hintergehen tust du deinen Erstling ja nicht, auch wenn du nie wieder an ihm arbeiten solltest
Puh, das klingt nach einem riiichtigen Blues. Lass dich erstmal lieb drücken, Siara. :knuddel:
So einen richtig nützlichen Ratschlag hab ich keinen. Ich habe noch keinen Roman beendet, außer dem Schubladending vor ein paar Jahren. Aber von dem kenn ich das Gefühl und kann dich verstehen. Das war damals für mich wirklich meine Welt. Meine Figuren waren mir so dermaßen nah. Ich hatte Pipi in den Augen, als ich das Wort "Ende" drunter gesetzt hab. Insgesamt habe ich sicher 3-4 Jahre damals an diesem "Werk" geschrieben, und es ist mir richtig ans Herz gewachsen. Leider war es eben auch ein Abbild meiner damaligen Fähigkeiten und Vorstellungen hinsichtlich Fantasy und irgendwann habe ich mir eingestehen müssen, dass es so nicht funktioniert. Objektiv betrachtet habe ich so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann, aber ich will gar nicht so OT werden hier.
Tatsächlich hilft dir Zeit, mit dem Blues klarzukommen, Abstand, wie Guddy sagt, denn nur so kannst du aus dir herauskommen und das fertige Werk aus einer anderen Perspektive betrachten. Vielleicht mag jetzt die Luft raus sein, das ist ganz normal. Du hast dich ja alles aus dir "raus" aufs Papier geschrieben, sozusagen. Vielleicht entbrennt das aber wieder, wenn du und deine Chars euch eine Weile nicht mehr gesehen habt? Vielleicht kommt das Vermissen ganz von selbst, so wie im echten Leben?
Natürlich fällt dir jetzt auch mehr auf, du gehst kritscher mit dem ganzen um. Lass dich davon auch nicht unterkriegen. Früher oder später stellst du dir natürlich die Frage, ob das funktioniert und ob weitere Bände sinnvoll sind. Hiermit bist du aber nie allein. Du findest hier sicher jede Menge Testleser, die dir helfen. Und wie immer gibt es die Überarbeitung. Wenn deine Schreibe sich SEHR verändert hat, warum nicht noch einen Durchlauf? Du hast so viel Zeit in das Werk investiert. Und wenn du nach einer Weile Abstand immer noch der Meinung bist, das funktioniert und hat es verdient, dann machts das auch nicht fett. ;)
Oh man, ihr seid alle so lieb, danke :gruppenknuddel:
Heute geht es mir auch schon ein wenig besser.
Zitat von: Coppelia am 13. April 2014, 08:29:33
Ovid sagt: Das Heilmittel gegen Liebeskummer ist eine neue Liebe, aber so einfach ist es dann doch nicht.
Ich hoffe doch, dass ich ein neues Herzensprojekt finde, auch wenn das im Augenblick noch schwer vorstellbar ist. Ist einfach ein seltsames Gefühl. Und dir wünsche ich auch, dass bald bei einem anderen Roman der Funke überspringt. Ansonsten können wir zusammen noch ein bisschen bluesen :knuddel:
Zitat von: Tinnue am 13. April 2014, 12:24:32
Du hast dich ja alles aus dir "raus" aufs Papier geschrieben, sozusagen.
Ja, ganz genau beschreibt es ziemlich gut. Als ich einige Absätze einfügen und dafür durch das gesamte Dokument scrollen musste, und eine Seite nach der anderem vorbei flog, war ich kurz davor durchzudrehen. Irgendwie war das so ein Moment, in dem ich das Gefühl hatte, alles, was in mir war, ist jetzt auf dem Papier.
Es tut unglaublich gut, eure Kommentare zu lesen. Mal sehen, vielleicht kann ich mich in ein paar Jahre wirklich noch einmal neu daran setzen. Auf jeden Fall macht es Mut, dass es wohl vielen nach dem ersten Projekt so geht und dass man etwas Neues finden kann. Danke euch allen :gruppenknuddel:
Tja, ich fürchte, mich hat es auch wieder erwischt. Letzte Woche war ich noch total euphorisch, endlich fertig zu sein und jetzt wollte ich mich gleich ans nächste Projekt setzen. Die ganze Woche konnte ich es kaum erwarten, dass Wochenende wird und ich mich mit den neuen Protas beschäftigen kann und jetzt, was ist? Ich habe zwar die Ideen für die neuen, aber gleichzeitig fühle ich mich so leer. Ich prokrastiniere hier nur herum, bin shoppen gewesen und sonst was... Ich habe einfach das Gefühl, ich kann mich jetzt nicht gleich auf die Neuen stürzen. Parallel ging das noch, aber im Moment? Nee. ::) Und die Überarbeitung mag ich auch noch nicht anfangen, weil ich mit etwas Abstand in der Regel besser überarbeite. Sorry, das musste nur mal kurz raus.
:knuddel: Das wird wieder. Das Projekt, an dem du gearbeitet hast, hat eben deine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, du hast es gerade erst beendet - es ist verständlich, dass du da noch an dem Buch hängst. Leider kannst du nicht mehr tun, als abzuwarten. Vielleicht kannst du ja in der Zeit etwas betalesen, was ja zum einen trotzdem Arbeit an Romanen bedeutet und zum anderen deinen Korrektursinn ... schult. (Mir fällt gerade keine bessere Ausdrucksweise ein.)
EDIT: Ah, man könnte sagen: Korrektursinn schärft, das drückt es besser aus. :)
Bei mir war das auch so, Witch, und ich finde das auch völlig normal. Wenn man so viel Zeit und Herzblut in ein Projekt gesteckt hat, dann ist man danach auch einfach ein wenig ausgelaugt. Außerdem gibt es da auch noch das ganz normale Leben, das sich nun lautstark meldet (nachdem man es während des Schreibens oft genug nach hinten geschoben hat). Nicht nur bei einer regulären Arbeit tut Urlaub gut, beim Schreiben ist es manchmal genauso. Von daher: prokrastiniere ruhig, gehe shoppen, triff dich mit Freunden, sieh Fernsehen und lies Bücher, damit dir dein normales Leben genug Anregungen für neue spannende Geschichten geben kann. :) Ich bin sicher, dass es nicht allzu lange dauert, bis es dich wieder an den Schreibtisch zieht! :knuddel:
Alles Gute für diese Blues-Phase, Witch! Ich finde auch, das ist völlig normal - und auf eine traurige Weise auch irgendwie schön, obwohl es weh tut, denn du liebst deine Figuren. Und bald wirst du auch bereit für eine neue Geschichte sein. :knuddel:
Danke euch für die aufmunternden Worte! :knuddel: Es ist nicht so, als erlebe ich das zum ersten Mal. (Wobei ich zwar lediglich zum ersten Mal noch nicht so tief in einem nächsten Projekt drin bin, wie ich sein könnte, vielleicht auch weil dieses eine solche Zangengeburt war). Ich weiss, dass das alles normal ist und wieder vorbei geht... Nur fühle ich mich wie zerrissen, sozusagen. Da sind die neuen Protas die durch mein Gehirn rennen und nach Geschichten schreien und denen ich gerne etwas Aufmerksamkeit schenken würde. Aber wenn ich mich dann hinsetze und es versuche, geht es irgendwie nicht und ich hänge den anderen von dem beendeten Projekt nach. Obwohl man es kennt, fühlt es sich komisch an.
@Mieze: Nein, betalesen geht im Moment nicht, da kann ich mich zu wenig konzentrieren. Ich mache jetzt tröpfchenweise Plotarbeit, wie es mir gerade in den Sinn kommt.
@traumfängerin: Vielleicht hast du Recht. Nein, wahrscheinlich würde ich jemand anderem sogar dasselbe erzählen. Nur dann habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefühl habe, nicht vorwärts zu kommen... Obwohl ich keinen Druck und keine Fristen habe, was eigentlich absurd ist.
@Klecks: Danke. Ja, man ist auch so hin- und hergerissen zwischen der Freude, dass man es endlich geschafft hat und der Trauer darüber, dass man sich nicht mehr mit den Protas beschäftigt.
Witch, erstmal eine :knuddel: , weil der Blues wirklich so fies sein kann. Was du erzählst, klingt stark nach einer neuen Liebe nach einer Trennung, auf die du dich noch nicht so richtig einlassen kannst. Gerade wenn das alte Projekt ein Herzensprojekt war, steckt man oft so tief darin, dass man nur schwer wieder rausfindet - und erst recht nicht sofort in ein neues Projekt. Vielleicht ist es wirklich der beste Weg, wenn du ein wenig plottest, dich mit den neuen Charakteren beschäftigst und alles ein wenig kennen lernst. Es dauert vermutlich ein bisschen, aber sicher gelangst du früher oder später an den Punkt, an dem das "Ich muss jetzt anfangen"-Gefühl wieder da ist. Dabei gibt es auch absolut keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben. Dein neues Projekt kennen zu lernen ist schließlich auch Arbeit daran. Nur wenn es mit dem Schreiben eben noch nicht klappen will, ist es meiner Meinung nach falsch, etwas zu erzwingen. Das wird schon, gib dir etwas Zeit. ;)