Hier eine noch recht kryptische Ausschreibung der beiden Verlage Papierverzierer und Luzifer:
ZitatPapierverzierer Verlag und LUZIFER-Verlag Steffen Janssen starten den Aufruf an Autoren:
"Wir suchen Projektvorschläge!"
Wir suchen fertiggeschriebene Projekte aus den Bereichen Fantasy und Horror - sowie allen Subgenres (besonders Dark Fantasy, Science Fantasy, pseudohistorische Fantasy, aber auch Zeitreisen, Urban Fantasy). Leseempfehlung 16+. Bitte keine LOTR-Adaptionen - lesen wir zwar gerne, sind aber gerade nicht so gefragt.
Was wir von Euch Autoren haben wollen:
Als erstes brauchen wir Euer Einverständnis, dass Euer Projekt bei einem noch nicht dagewesenen Großprojekt teilnehmen darf und dass ihr Euch einbringt.
Dann brauchen wir Euer Projekt (als pdf oder zumindest als word-Datei) in drei Teilen:
1. eine Leseprobe von den (exakt) ersten 3.000 Worten Eures Manuskripts
2. ein Exposé, das formschön Euer Projekt vorstellt, auf 2 DIN A4-Seiten
3. eine DIN A4-Seite über Euch. Erzählt dabei, warum gerade Euer Projekt auf den Buchmarkt kommen sollte.
Bitte beachtet bei allen Einsendungen, dass diese Daten für die Öffentlichkeit bestimmt sein sollen. Verratet also nicht zu viel im Exposé, denn es soll ein Appetithäppchen sein. Und wenn Ihr unter Pseudonym auftreten wollt, dann können wir gern darüber reden.
Was das Ziel ist:
Es geht um einen Wettbewerb. Ein Manuskript wird veröffentlicht werden, aber es muss sich vorher gegen andere Manuskripte behaupten. So einfach ist das. Weitere Infos folgen.
Wo es hingeschickt werden soll:
Die oben genannten Daten schickt Ihr bitte an einsendung@papierverzierer.de .
Viel Erfolg! Wir freuen uns auf Euer Material.
Es gibt derzeit keinen Einsendeschluss, aber sie hätten die o.g. Unterlagen gerne so früh wie es möglich ist. Also, wer noch etwas im Schreibtisch hat. ;)
Hach man, und ich hab nur unfertige Sachen da. Klingt echt kryptisch, aber irgendwie auch wahnsinnig interessant! :d'oh:
Bis wann hat man denn Zeit dafür? Ich hätte was, was passt, aber da fehlen noch 100-150 Seiten. Wenn ich noch Zeit zum Fertigschreiben hätte, würde ich durchaus was einreichen, ansonsten verzichte ich lieber ...
Es muss jetzt quasi fertig sein. Sie wollen die Daten so schnell wie möglich haben. Am liebsten vor Weihnachten. Einen Einsendeschluss gibt es aber nicht.
Mir kommt das alles sehr schwammig vor und ich würde nichts hinschicken, wenn ich nicht genau wüsste, was dann mit dem Manuskript passiert. Wie soll z.B. dieser "Wettbewerb" aussehen? Gibt es eine Jury oder stimmen alle ab, die auf die Internetseite kommen? Sowas mag ich nicht besonders, da dann womöglich nicht ein gutes Manuskript gewinnt sondern das, dessen Autor die meisten Voter mobilisieren konnte.
Auch diesen Satz zum Exposé, das nur ein "Appetithäppchen" sein soll, finde ich irritierend. Bisher dachte ich immer, ein vollständiges Exposé beinhaltet die komplette Handlung des Romans incl. Schluss. Und was bitte soll "formschön" heißen?
Was verstehen die unter einem "Großprojekt" und was soll "einbringen" heißen? Ich kann mir da noch nicht wirklich was drunter vorstellen.
Ich will das jetzt wirklich niemandem miesmachen, aber bevor da nicht noch mehr Infos kommen, wäre ich vorsichtig. Aber ich lasse mich gerne noch überzeugen, vielleicht ist das wirklich eine ganz tolle Chance.
Es klingt ja verlockend, aber um ehrlich zu sein ist mir das auch zu schwammig (abgesehen davon, dass ich bis mindestens Ende Jahr bräuchte, um mein Projekt fertigzustellen). Ausserdem bin ich gegenüber einem Verlag, der nicht einmal auf eine simple Anfrage mit Pitch antworten kann "Ja, schicken Sie denn Rest" oder "Nein, wollen wir nicht" skeptisch.
Zitat von: Leann am 16. Dezember 2013, 08:15:19
Mir kommt das alles sehr schwammig vor und ich würde nichts hinschicken, wenn ich nicht genau wüsste, was dann mit dem Manuskript passiert. Wie soll z.B. dieser "Wettbewerb" aussehen? Gibt es eine Jury oder stimmen alle ab, die auf die Internetseite kommen? Sowas mag ich nicht besonders, da dann womöglich nicht ein gutes Manuskript gewinnt sondern das, dessen Autor die meisten Voter mobilisieren konnte.
Genau das war auch mein Gedanke. Mit so etwas habe ich echt schlechte Erfahrungen gemacht.
Also ich find das ebenfalls sehr schwammig. Für mich klingt das so, als würden die Texte einer Jury vorgestellt werden, und ob ich das so gelungen finden will - ich weiß es nicht.
Quasi eine Abstimmung von Lesern, welches MS taugt? Fast so wie Neobooks oder das was Lyx da jetzt macht? Sowas hat mir noch nie gefallen. Dazu klingt die Aussage auch einfach zu kryptisch. Immerhin setzt man lange Zeit in solch ein Manuskript und dann nicht wirklich zu wissen, was damit geschehen wird ... zählt es anschließend evtl sogar als verbrannt? das wäre mir zu riskant.
LG, Nana
Klingt nach "Deutschland sucht das Supermanuskript" ::)
Ganz ehrlich, entweder sagen, was Sache ist, oder es bleiben lassen. Überraschung und Geheimnistuerei mögen auf einer Seite spannend sein, aber wenn es um mein Werk geht, ist das ein No Go. Da will ich schon wissen, was angedacht ist.
Ich hab eim Papierverzierer noch mal nachgefragt. Also, es wird etwas sein, was es so noch nie gegeben hat. Weder bei großen noch kleinen Verlagen. Er sagt, es hat nur indirekt mit Votings zu tun, denn die Qualität ist das, was überzeugen soll.
Zudem sagt er, man darf gerne abwarten, falls man sich unsicher ist. Wenn die erste Runde erfolgreich ist, wird es weitere solche Aktionen geben. Also man kann sich anschauen, was genau die beiden da planen und dann entscheiden. Aus meiner Erfahrung mit dem Papierverzierer Verlag kann ich jedoch sagen, dass er sich bisher immer verdammt gute Sachen hat einfallen lassen.
Der Verleger möchte nur nicht, dass jetzt abrupt die Idee noch von einem anderen Verlag übernommen wird, ehe es nicht wenigstens einmal von ihnen gelaufen ist.
Ich hoffe, das hilft jetzt ein wenig weiter. ;)
Trotzdem irgendwie nicht so toll, insbesondere so ganz ohne Einsendeschluss oder irgendwelche Terminangaben - nicht jeder hat atok ein Superskript in der Schublade liegen - einige bräuchten nur ein paar Wochen, um es fertig zu stellen ... nun ja, ich werde es wohl verfolgen, aber lieber erstmal nicht teilnehmen.
Blöde Frage am Rande: Ob das auch etwas für eine Dystopie wäre? Ich tue mir mit Genre-Einordnungen immer ein bisschen schwer...
Auf jeden Fall gehört eine Dystopie dazu.
@Koriko: Genau darum geht es ja aber. Ein fertiges Manuskrip haben. ;) Und wenn es nur ein oder zwei Wochen dauert, kannst du es doch versuchen. Das ist ja quasi wie fertig.
Zitat von: Leann am 16. Dezember 2013, 08:15:19
Auch diesen Satz zum Exposé, das nur ein "Appetithäppchen" sein soll, finde ich irritierend. Bisher dachte ich immer, ein vollständiges Exposé beinhaltet die komplette Handlung des Romans incl. Schluss. Und was bitte soll "formschön" heißen?
Was verstehen die unter einem "Großprojekt" und was soll "einbringen" heißen? Ich kann mir da noch nicht wirklich was drunter vorstellen.
Danke, Leann, du hast da alles zusammengefasst, was mir auch so durch den Kopf ging. Vor allem die Frage, was sie sich unter dem Exposé vorstellen (vielleicht wollen sie ja in der Tat ein ganz klassisches und "Appetithäppchen" bezieht sich auf die Binsenweisheit, dass ins Exposé einfach nicht zu viele Details gehören?). Und ich finde es auch schwierig, ein persönliches "Einbringen" zu versprechen, solange nicht klarer umrissen wird, wie das aussehen wird (dann kann man nämlich auch erst sagen, ob man die zeitlichen Kapazitäten dafür freimachen kann). Ich bin echt gespannt, was sich hinter der Aktion verbirgt, aber ich werde da wohl auch erst abwarten, worauf es hinausläuft.
Ja, das "verratet nicht zu viel im Exposé" ist mir auch nicht wirklich klar. Für mich ist ein Exposé eine komplette Handlungsübersicht - inklusive der Auflösung am Ende.
Entweder, sie wollen ein Expose für den Verlag oder einen Klappentext fürs Publikum. Beides vermischen geht nicht. Auch wenn der Stichpunkt "Zeitreise" für mich sehr attraktiv aussieht, auf diese Ausschreibung werde ich mich nicht bewerben. Ich will wissen, worauf ich mich einlasse, und was daraus wird.
--Thea
Ich überlege schon den ganzen Tag, denn ich habe ein fertiges Manuskript in der Schublade, aber ich werde es nicht einreichen.
Hauptsächlich, weil es mir widerstrebt, mein Exposé veröffentlichen zu lassen. Ein Klappentext, ein längerer Teaser, okay, aber nicht das Exposé.
Danach ist das Manuskript doch praktisch 'verbrannt' und man kann es nicht mehr an andere Verlage einreichen.
Es soll tatsächlich ein etwas ausführlicher Teaser sein und kein Exposé. Es soll nicht alles aufgelöst werden in der Darstellung. ;)
Ich bin auch mal sehr gespannt, was er sich da ausgedacht hat. Ich habe sogar ein Projekt, aber mir fehlt einfach die Zeit nächstes Jaht mit 3 anderen Projekten die rauskommen und teilweise noch nicht geschrieben sind. Sonst wäre ich glatt dabei. ;D
Hm. Ich bin hin und hergerissen. Ich hätte noch was in der Schublade, aber irgendwie ist es für mich schon auch ein wenig schwammig. Andererseits kann man bei einer 3000-Wörter Leseprobe und einem längeren Teaser nicht viel verlieren eigentlich...
Aber nachfragen, was sie jetzt genau in diesem "formschönen Exposé" haben wollen, werde ich wohl so oder so.
Irgendwo auf Facebook hab ich mal noch was davon gelesen, dass es eine Homepage geben wird. Ob sie die erst publik machen, wenn sie genügend Einsendungen haben?
Ich hätte was Passendes und hab sogar überlegt, es damit beim Papierverzierer-Verlag zu versuchen. Aber diese Ausschreibung verunsichert mich ebenfalls aus den schon genannten Gründen. Abgesehen davon, dass ich Djamenas Bedenken teile, ob das Manuskript bei Nichtannahme nicht vielleicht "verbrannt" ist, stoße ich mich vor allem an dem "einbringen". Das kann ja alles heißen, wer weiß, wozu man sich da verpflichtet. Also bei aller Experimentierfreudigkeit, mir ist das zu unsicher.
Also ich wage mich da einfach mal ran. Falls sich etwas nicht nach meinen Wünschen entwickelt, kann ich hoffentlich immer noch einen Rückzieher machen, bevor ernst gilt. Und ansonsten naja... ich bin einfach zu neugierig und unvernünftig :P
Momentan kämpfe ich aber etwas an dem "Exposé" und dem "Über mich"-Dokument. Ich hab was zusammen, bin mir aber absolut nicht sicher, ob das jetzt den Geschmack trifft ???
Probierem geht da wohl über studieren...
Halt uns mal auf dem Laufenden. Bin wirklich gespannt, was er diesmal geplant hat. :)
Zitat von: RockSheep am 18. Dezember 2013, 14:54:06
Momentan kämpfe ich aber etwas an dem "Exposé" und dem "Über mich"-Dokument. Ich hab was zusammen, bin mir aber absolut nicht sicher, ob das jetzt den Geschmack trifft ???
Probierem geht da wohl über studieren...
Skriptschmiede? Eigentlich schauen wir dort Verlags-Bewerbungsexposés an, aber vielleicht darf das auch da rein?
*denk* Weiß einer von euch, wie lange das noch geht? Und ob mein Vampirherz hier einen Platz finden könnte? Das hört sich zumindest gerade so an. Ich glaube nämlich, dass ich das Vampirherz unter "Dark Fantasy" laufen lassen würde.
Ich brauche nur noch etwas Zeit, die letzten Kapitel abzuschließen und dann die Überarbeitung zu beenden ...
Es gibt keine Deadline, aber so wie es sich anhört, wollen sie um Weihnachten bereits damit loslesegen. Was auch immer damir ist ;)
Also ich weiß ja nicht ... theoretisch hätte ich auch ein passendes, fertiges Skript vorliegen.
Aber ich habe kein Interesse daran, dass sich ein dermaßen langer Teaser inklusive im schlimmsten Fall der ersten dreitausend Wörter im Internet finden, eine im noch schlimmeren Fall dilettantische Abstimmung darüber erfolgt und ich das Projekt nicht mehr anderweitig gebrauchen könnte. Das geht gar nicht.
Ist letztendlich nicht eh jede Verlagseinsendung ein Wettbewerb und ein Skript muss sich gegen andere durchboxen?
Weshalb also nicht das fertige Skript an andere Kleinverlage einsenden, da weiß man wenigstens, woran man ist, kann sich die Vertragsklauseln denken und geht auf Nummer sicher. Diese schwammige Sache, die nicht verraten werden soll, ist mir deutlich zu riskant für eine monatelange Arbeit, von der ich überzeugt bin. Nein, da fühle ich mich als Autor im unklaren Sumpf der Übervorteilung alleingelassen. Natürlich können andere es versuchen, vielleicht irre ich mich ja und es handelt sich um die Marketing-Idee des Jahrtausends. Rein interessehalber verfolge ich das nun weiter, aber mein Skript bleibt besser bei mir.
Genau das dachte ich mir auch, Umbra... abgesehen davon, dass ich noch überarbeiten muss, aber dennoch... das ist dann erstmal für alles weitere gesperrt, ohne, dass man weiß, was überhaupt damit gemacht wird.
Ich hätte momentan ohnehin nichts, was ich einsenden könnte.
Das Manuskript, an dem ich gerade arbeite würde ich da auch nicht einsenden wollen. Da ist nämlich eine etwas abstrakte Idee mit verarbeitet und da möchte ich wirklich nicht, dass irgendetwas andere auf ähnliche Ideen bringt.
Und ich bräuchte eh noch zu lange. Vielleicht gerade mal die Hälfte fertig.
Leider steht da auch keinerlei Eingrenzung, was die Länge angeht.
Aber neugierig, um was es sich da handelt, bin ich schon :hmmm:
Es gibt jetzt übrigens eine Deadline: 05.01. also schon sehr bald.
Das Rätsel ist gelüftet:
http://www.youtube.com/watch?v=0MK8U-zQ7PY
http://www.gedankenwildwuchs.de
Und ich bin skeptischer als je zuvor ... letztendlich ist es auch nur Crowdfunding x 10 mit mehr Werbung und Wettbewerbscharakter dahinter :-\
Hatte nicht Luzifer-Verlag ohnehin mit Crowddingens gearbeitet? Also in irgendeinem Bereich seiner Verlagsgeschichte?
Also, ganz ehrlich? Ich halte davon gar nichts. Im Prinzip ist es doch, wenn ich es richtig verstanden habe, die Tatsache, dass Bücher dem Leser zur Wahl gestellt werden, als eBook und das Buch, das sich verkauft, das bekommt den Zuschlag?
In meinen Augen ist es das, was andere Verlage selbst schon machen. Beispiel Neobooks. Leser bewerten Bücher, davon kommt eins, oder mehr als eBooks und wenn das läuft, Glückwunsch, Print.
Und Impress, war es da nicht auch so? Aha, eBook a verkauft sich, hauen wir es im Print raus.
Also Pardon. Nichts anderes ist das. Mehr noch, mit etwas Pech sind die eingereichten Geschichten dann auch noch verbrannt, ohne dass hier wirklich was hinterher käme.
Sehe ich leider auch so - oder wird alles zusammengenommen, sprich für Buch 1 kommen 450,- rum, für Buch 2 550,- und für Buch 3 1.500,- Zusammen kommt man auf 2.500,- und da keines wirklich auf den Mindestsatz kommt nehmen wir alles Geld und fördern damit Band 3 ...
Wäre aber auch unfair und irgendwie doof. Also ich weiß nicht ...
Im Prinzip sehe ich hier die Gefahr, nicht das beste Buch 'gewinnt' irgendwas, sondern, derjenige, der genug Freunde/Verwandte/Bekannte/Feinde hat, die bereit sind, 5€ 'zu Spenden', der bekommt den Zuschlag.
War doch bei Lyx genauso. Der mit der meisten Reichweite in Facebook bekam einen Platz im Buch, ob gut oder nicht blieb dahingestellt.
Sorry, aber das kann ich echt nicht ernstnehmen. Zumal es ja so ein Bissl als 'Revolution der Buchwelt' hingestellt wird.
Meine Meinung.
LG, Nana
Ehrlich gesagt bin ich gerade auch etwas enttäuscht, vollkommen neu ist nunmal anders. Die Leseproben werd ich mir trotzdem anschauen, über mein iPad funktioniert das gerade leider nur nicht... So wie ich das verstehe wurden die Textausschnitte nicht lektoriert, da bin ich also wirklich gespannt.
Zunächst mal bleibt abzuwarten, ob das Projekt genügend Sponsoren findet.
Das würde immerhin 500 Spender bedeuten.
500 Leute, die 5 Euro spenden - und das, obwohl geradezu fundamentale Infos fehlen. Koriko sagte es schon: Reicht es, wenn 2500 Euro zusammen sind und dann gibts den Gewinner (auch wenn ich für den gar nicht gespendet habe)?
Ob unter den Bedingungen überhaupt die 2500 Euro zusammenkommen?
Feder und Schwert hatte mal ein transparenteres Crowdfunding-Projekt von einer anscheinend beliebten Serie, wo die Summe aber auch nicht zusammen kam.
Zitat von: Fianna am 21. Januar 2014, 21:22:16
Feder und Schwert hatte mal ein transparenteres Crowdfunding-Projekt von einer anscheinend beliebten Serie, wo die Summe aber auch nicht zusammen kam.
F&S hatte auch ein anderes Crowfounding-Projekt, wo die Summe zusammenkam.
Darauf verweisen Luzifer und Papierverzierer auf ihrer Seite ja auch.
Allerdings haben Feder&Schwert mittlerweile 25 Jahre als klassischer Verlag auf dem Buckel. Sie haben einen Namen, sie haben einen Ruf und vor allem: Sie kennen ihre Zielgruppe.
Luzifer gibt es seit 2011, Papierverzierer seit 2013.
Beide haben noch nicht das magische 3. Jahr erlebt - das Jahr, in dem das Finanzamt sagt: Jungens, dat war's.
Da fehlt einfach mMn auch noch das Vertrauen in die Marke durch die fehlende Dauer am Markt.
Ich versuche mal aufzuklären, da ich als Teilnehmer noch ein etwas ausführlicheres Mail gekriegt habe.
Es müssen insgesammt 2500.- gesammelt werden, dann wird dasjenige Buch veröffentlicht, welches die meisten Spenden eingeholt hat. Von dem her stimmt es, es kann sein, dass man Geld spendet für ein Buch, dass man gar nicht will.
Sollte das Projekt überfinanziert werden, würde das Manuskript mit den zweitmeisten Spenden auch veröffentlicht etc.
Mit dem Geld wird Lektorat und Cover bezahlt, soviel ich verstanden habe. Den Rest übernehmen die Verlage.
Soviel ich weiss sind 5.- auch nur der Mindestbetrag, den man spenden kann. Mehr liegt immer drin, so wie ich es vom Crowdfunding kenne (wovon ich generell eigentlich ein grosser Fan bin).
Ich bin auch nicht wirklich glücklich darüber, als was sich das Projekt entpuppt hat, aber ohen Risiko ist das Leben halt langweilig. Ich habe mir die Chancen auf einen Gewinn etwas abgeschminkt, da ich überhaupt nicht der Typ dazu bin, bei anderen Leuten hausieren zu gehen. Aber mal sehen, wie sich das entwickelt. :)
Oh man - also kann es sein, dass ich 50,- spende (wenn ich etwas wirklich unterstützen will und von Buch A total überzeugt bin) und dann wird Buch B umgesetzt, da dafür der Autor mehr Werbung gemacht hat und dementsprechend mehr Unterstützung (Fans) bekommt? Nee, sorry, aber das halte ich nun wirklich für unseriös. Bei den anderen Crowdfunding Projekten bekommt man wenigstens das, was man unterstützt - hier kauft man ja gewissermaßen die Katze im Sack :nöö:
Sorry, aber das unterstütze ich garantiert nicht. Als Unterstützer von solchen Projekten will ich bei Erfolg wenigstens das auf dem Markt sehen, was ich auch unterstützt habe und nicht das Buch des Autors, der die meisten Fans zusammengtrommelt hat. Kann ja sein, dass das Gewinner-Buch gut ist, aber ich kaufe im Buchladen ja auch nur das Werk, das mich zum Klappentext und der Leseprobe her am meisten überzeugt.
Bin ich froh, nicht teilgenommen zu haben!
Das setzt meiner Meinung nach noch die Krone auf und hätte, wenn man es genau nimmt, auch ohne Spende realisiert werden können. Ich weiß nicht wirklich, was hier die treibende Kraft war (Unterstützung - finanzieller Art - bei der Realisierung eines Buchs?) oder ob man davon ausging, dass nun der 'wahre' Leser entscheidet, welches Buch es verdient hätte.
Wenn letzteres zutrifft, dann hätte das gute alte "Setz-Dein-Häkchen-Und-Stimme-Ab" Verfahren auch getan, denn das wäre im gleichen Atemzug genauso nichtssagend. Denn ähnlich wie beim Crowdfunding geht es doch nur darum, dass derjenige, der am lautesten brüllt, den Zuschlag bekommt. Hier gewinnt eben der mit dem größten, spendierfreudigen Freundeskreis.
Ich denke, die Zahl jener, die zufällig über dieses Projekt stolpern, zufällig die Zeit haben, die ganzen Leseproben zu lesen und zufällig 5 oder mehr Euro übrig haben und diese dann genauso zufällig genau dafür ausgeben, ohne zu Wissen, ob ihr gewünschtes Buch letztlich den Zuschlag erhält, wird eher geringer ausfallen.
Also, wie bereits gesagt: Revolution sieht für mich anders aus.
LG, Nana
Ich finde das auch mehr als ärgerlich, vor allem, da wir eine Tntenzirklerin unter den Finalisten haben und es eine schöne Gelegenheit wäre, sich da als Forum zu engagieren. Aber diese Art von Crowdfunding, bei der man nicht mal weiß, was man da finanziert, ist für mich noch nicht mal mehr ein Druckkostenzuschuss, sondern letztlich reines Glücksspiel. Und Lektorat und Cover, Kernaufgaben eines Verlags, von Finanzierung von Außen abhängig zu machen, das ist ... aaargh. Scheiße ist das. Und ich habe echt Angst, dass dieses System jetzt in Zukunft noch weiter um sich greifen wird.
Es sind sogar zwei Tizis unter den Finalisten, aber ich sehe das ganze ähnlich kritisch.
Ich muss mich da leider den vorangegangenen Meinungen anschließen. Anfangs fand ich es eine sehr spannende Idee, mal was Neues eben, aber im Moment stößt mir das etwas sauer auf.
ZitatAber diese Art von Crowdfunding, bei der man nicht mal weiß, was man da finanziert, ist für mich noch nicht mal mehr ein Druckkostenzuschuss, sondern letztlich reines Glücksspiel.
Maja bringt es schön auf den Punkt. Ich habe prinzipiell nix gegen Crowdfunding, das scheint bei einigen Beispielen wie der "Eis und Dampf"-Anthologie der Vogts-Schreiber super funktioniert zu haben. Aber dieser "Glücksspiel-Faktor" macht mir das in diesem Fall nicht schmackhaft, mich da in irgendeiner Weise einzubringen. Und auch für die Autoren finde ich es nicht so schön gelöst.
Ich bin wirklich total hin und her gerissen, ob ich mich da jetzt hineinhängen soll oder nicht. Auf eine Art wollte ich eine Art Buchmarketing so oder so mal antesten, sprich ein Trailer machen etc. und das wäre jetzt eigentlich die Gelegenheit dafür. Andererseits stört mich einfach der schale Nachgeschmack, wenn ich bei meinen Bekannten dann dafür Werbubng machen soll. Es gäbe sicher viele, die was spenden würden, wenn sie wüssten, dass es um diesen exakten Roman von mir geht (in 12 Jahren hatte man schon eine Menge Betaleser *g*). Aber ich hätte ein sehr schlechtes Gewissen, wenn es dann ein anderer Roman wird. :-\
Das ist eben das Problem, Rocksheep, das ich auch sehe. Wenn man seine Freunde, Verwandten und die Oma dazu bringt, dort Geld hinein zu stecken und am Ende heißt es, dass ein anderes Buch wird veröffentlicht, denken die sich vermutlich, wieso habe ich das Geld dem Kerl nicht einfach so in die Kralle gedrückt und dafür dann das Ding als pdf gekriegt? Ich würde mir als Autor auch einfach die Frage stellen, wofür brauche ich den Verlag, wenn sowieso meine Freunde und Familie das Lektorat/Cover bezahlen? Da kann man doch auch so zur Oma gehen, sagen hier, ich will mir Geld von dir leihen für ein Cover/Lektorat und dann selbst veröffentlichen. Ist die Gewinnspanne höher und Oma kriegt garantiert ihr Buch, das sie in der Hand halten kann.
Ich denke nicht, dass sich dieses System durchsetzen wird... dafür sind den meisten Verlagen die Unwägbarkeiten solcher Praktiken wohl zu bewusst. Im Mindestfall insgesamt 500 Spender heißt ja nicht, dass sich das Buch dann auch verkaufen wird.
Zitat von: Pygmalion am 22. Januar 2014, 11:30:45
Im Mindestfall insgesamt 500 Spender heißt ja nicht, dass sich das Buch dann auch verkaufen wird.
Das ist auch so eine Sache, die mir zu denken gibt - 500 Leute "spenden" 5,- und bekommen dafür das eBook als Gegenleistung. Und der Autor? Der bekommt von diesen 500 "quasi"-Verkäufen seines Buches nichts - kein Honorar, keine Beteiligung, zu 90% nicht mal Feedback. Ich meine das sind immerhin 500 Käufer, die Geld für sein Werk ausgegeben habe, dass der Verlag zu 100% einstreicht. Es ist wirklich Druckkostenzuschuss, wenn man es mal so betrachtet. Es erinnert mich ein wenig an den Papierfresserchen Verlag - die arbeiten ja auch mit diesen Vorbestellungen (mind. 80-100 Vorbestellungen, erst dann wird das Buch gedruckt). Wobei die hier wenigstens schon Cover etc. erstellen, und dafür werben ...
Zitat von: Koriko am 22. Januar 2014, 11:36:50
Es erinnert mich ein wenig an den Papierfresserchen Verlag - die arbeiten ja auch mit diesen Vorbestellungen (mind. 80-100 Vorbestellungen, erst dann wird das Buch gedruckt). Wobei die hier wenigstens schon Cover etc. erstellen, und dafür werben ...
Genau an die musste ich auch denken, als ich das gestern gelesen habe. Wobei es dort ja doch noch so ist, dass das Geld wirklich nur für dieses eine Buch genutzt wird und nicht wie hier für ein anderes. Ich kann - oder will? - mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sich da so viele Spender finden. Ich kann natürlich nur von mir ausgehen, aber ich zahle doch kein Geld für etwas, was ich gar nicht haben will und nichts anderes passiert doch, wenn es mein Favorit nicht schafft. Ich kriege ein eBook, dass ich nicht wollte, wahrscheinlich nicht mal lese und habe somit mein Geld zum Fenster rausgeworfen. Dann nehme ich lieber das Geld und spende es.
Dann doch lieber eine Abstimmung wie damals bei LYX. Ich meine, ja, die Geschichte, die auf Platz 1 gelandet ist, hat garantiert vor allem durch Freunde gewonnen, wie man während der Abstimmung und auch hinterher die in den Rezensionen heraushören konnte, aber wer sie nicht gewählt hat, musste das Buch auch nicht kaufen.
So hart das jetzt klingt - wenn ich Teilnehmer wäre, würde ich lieber mein Projekt aus dem Wettbewerb zurückziehen. Ich weiß, dass ist eine schwere Entscheidung, aber ich denke, ihr könnt andernfalls nur verlieren, und zwar an Ruf und Freunden. Das ist bitter, weil es eigentlich ein Erfolg ist, den man feiern sollte. Aber wenn ihr es in eurer Macht habt, so viele Leute für eine Kickstarterkampagner zu mobilisieren - dann macht eure eigene Kickstarterkampagne draus, bei der die Leute wissen, für was sie ihr Geld ausgeben, und realisiert das Buch im Eigenverlag. Da solltet ihr auf die lange Sicht mehr von haben.
Oder bewerbt euch damit bei Agenturen mit dem Vermerk, dass ihr immerhin Finalisten wart, euch aber entschieden hat, die Projekte zurückzuziehen. Ich finde dieses Vorgehen derart unseriös, dass ich selbst nicht damit in Verbindung gebracht werden wollen würde - nicht mehr, als mit einem Druckkostenzuschuss- oder Vorbestellquotaverlag.
Und ich erinnere mich, dass uns Luzifer schon früher mit Pflichtabnahmen aufgefallen ist und wir sogar das Fairlags-Bündnis auf ihn angesetzt haben, damit eine irreführende Behauptung von seiner Webseite verschwindet. Meine Meinung: Rückzug, solange ihr noch könnt, und dann transparent in Blogs oä über den Fall berichten.
Zitat von: Maja am 22. Januar 2014, 13:31:02
So hart das jetzt klingt - wenn ich Teilnehmer wäre, würde ich lieber mein Projekt aus dem Wettbewerb zurückziehen. Ich weiß, dass ist eine schwere Entscheidung, aber ich denke, ihr könnt andernfalls nur verlieren, und zwar an Ruf und Freunden.
Das sehe ich absolut genauso.
Übrigens: Ich habe mir gestern abend die Webseite angeschaut und bei folgender Passage ein ganz schlechtes Gefühl gehabt:
Zitat1.) Das Prinzip des Verlegens ist überholt. Vorlegen kann heute beinahe jeder, der sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt.
Dieses Gefühl hat sich nach den Infos von heute bestätigt. Bei diesem Projekt hat man tatsächlich nicht im Geringsten vor, auch nur irgendwas vorzufinanzieren. Im Gegenteil, man geht einfach auf Nummer Sicher.
Geht's schief, hat man als "Verlag" nichts verloren.
Klappt es, hat man den vollen Gewinn.
Die Bestätigung, dass ALLE Spenden für den ERSTEN genommen werden, hat schon was von Lotterie. Gut, so neu ist das Prinzip auch nicht. Bei DSDS "spenden" die Anrufer (durch die Anrufkosten) auch Geld, um einen voranzubringen, der vielleicht trotzdem rausfliegt.
Davon abgesehen, dass keiner überprüfen kann, was mit den 2500 Euro überhaupt passieren wird.
Natürlich kann es sein, dass dafür ein Spitzenlektorat gemacht wird und ein endgeiles Cover erstellt wird.
Genauso kann es aber auch sein, dass sich der der Verleger ein Gehalt von 2000 Euro gönnt und das Lektorat selber erledigt und nebenher seine Photoshop-kundige Freundin dransetzt und sie somit auf 400-Euro-Basis finanziert.
Ich will Luzifer nicht unterstellen, so etwas vorzuhaben. Aber das wäre das "Geschäftsmodell", was mir als erstes einfallen würde, wenn ich auf Vorfinanzierung umsteigen würde.
Hab ich das richtig verstanden, der Autor sieht NIX?
@terogen
Genau wie du es schreibst, ging es mir vergleichbar durch den Sinn, weshalb ich mich ebenfalls Maja anschließen würde.
Und, soweit ich verstanden habe, sieht von den "Spenden" der jeweilige Autor nichts. Zumindest wäre mir der entsprechende Nebensatz nirgends aufgefallen.
Der Vertrag, der daraus entsteht wird, so fürchte ich, wenn dann ein Normvertrag sein, und nichts von der Gewinnersumme beinhalten. das beruht nun auch meinen eigenen Vermutungen und ist keinesfalls irgendwo in Stein gemeiselt, aber so verstehe ich diese ganze Aufmachung.
LG, Nana