Hallo liebe Mitzirkler,
ich habe eine, wie ich hoffe, spannende und fantasyspezifische Frage an euch. Eine Frage an all unser tolles Fachpersonal und solche, die sich einfach gerne mit der deutschen Fantastik beschäftigen.
Es geht um meine BA-Arbeit, die ich Ende des Jahres anfangen will - darin möchte ich gerne die Entwicklung der fantastischen Literatur in Deutschland anhand dreier Beispiele nachverfolgen und dokumentieren. Ich benötige noch ein Buch, das die deutsche Fantasy repräsentiert, wie es sie heute gibt.
Ich finde diese Aufgabe erstaunlich schwer. Natürlich ist mir klar, dass es nicht "das" Fantasybuch aus Deutschland gibt, alle sind sie eben ein bisschen unterschiedlich. Aber etwas richtig Einflussreiches, Kanonisches ist mir bis dato nicht eingefallen.
Im englischsprachigen Raum gibt es den "Herrn der Ringe", den man wohl als kanonisch bezeichnen könnte und an dem sich viele Autoren orientiert haben. So etwas suche ich im deutschen Raum. Aber die Autoren, die mit bis jetzt in den Sinn kamen, die ich als qualitativ hochwertig erachte, sind zwar toll, aber sehr speziell in ihrer Themenfindung und auch nicht unbedingt bekannt.
Es wäre ganz großartig, wenn ihr mir eure Einfälle zu einem kanonischen Werk der kontemporären deutschen Fantastik darlegen könntet - es würde meiner Themenfindung für die Arbeit sehr weiterhelfen. :engel:
Da wäre natürlich die Unendliche Geschichte von Michael Ende, obwohl ich nicht weiß, ob die deinem Aktualitätsanspruch noch genügt. Aber als kanonisch würde ich das Werk auf jeden Fall ansehen.
Und wahrscheinlich fällt auch Cornelia Funke darunter, obwohl ich persönlich damit nichts anfangen konnte (was ja eigentlich ein Ausschlusskriterium sein müsste :darth:).
LG
Thali
Mir fallen als bekannte Fantasyautoren noch Hohlbein und Kai Meyer ein. Aber so ein richtig Superbekanntes Buch wüsste ich nicht. Wobei von Michael Ende zumindest dieunendliche Geschichte ja verfilmt wurde und sehr bekannt (und toll) ist. Tintenherz ist ja aktueller und wurde auch verfilmt. Das müsste doch auch ziemlich weltweit bekannt sein. Womit ich jetzt ja fast Thaliopes Vorschläge wiederholt hätte... Aber was ich noch sagen wollte, Herr der Ringe ist auch nicht soooo viel aktueller als die unendliche Geschichte, von daher würde es passen.
"Die unendliche Geschichte" und "Märchenmond" würden mir ebenfalls einfallen.
Der ganz große Fantasyboom fing ja nach der Herr der Ringe-Verfilmung mit den Völkerromanen an, die auch recht einzigartig sind, also ein Subgenre, das mal nicht importiert wurde. Einer der ersten Romane hier waren zwar die übersetzten "Orks", aber da haben die Trolle, Zwerge und Elfen auch viel geprägt.
Auffällig an Deutschland ist, dass viele Autoren aus dem Rollenspiel-Fandom kommen. Hennen und Finn waren beispielsweise Autoren bei DSA (Und noch einige andere, aber das sind die bekanntesten). Ich denke, dass diese Szene die moderne deutschsprachige Fantasy sehr geprägt hat.
Anfragen kannst du auch bei der Phantastischen Bibliothek Wetzlar. Die forschen schließlich auf diesem Gebiet und Bibliothekare sind ja dazu da, Auskünfte zu geben. Wahrscheinlich wird dich dein Arbeitsthema ohnehin einmal dorthin führen, es ist ja nicht so weit weg.
Ich würde auch sagen, dass "Die unendliche Geschichte" da eigentlich erwähnt werden muss. Das ist in meinen Augen DER deutsche Fantasyroman.
Also auf Anhieb würden mir einfallen:
Die Unendliche Geschichte von Ende (DER Klassiker)
Krabat von Preußler
Rumo von Moers
Die Brautprinzessin (ist aber im original Englisch, oder?)
Evtl noch der ein oder andere Roman von Ralf Isau?
Und wenn du noch weiter zurück willst: Tieck, Novalis, E.T.A. Hoffmann, die Märchen der Grimms (auch wenn die sie nur gesammelt haben), Haufs Märchen (etc), das Nibelungenlied, die ganzen Sagen ....
Die unendliche Geschichte ist m.E. nicht aktuell genug.
Was mir spontan einfiel: Hohlbein. Ob man ihn jetzt mag oder nicht, er schreibt am laufenden Band und ist doch sehr bekannt. Märchenmond wäre da ein schönes Beispiel, oder viellicht seine Anders-Reihe?
Persönlicher Favorit bei mir ist allerdings Bernard Hennen mit seinem Elfen-Universum. Daher würde ich dir "die Elfen" vorschlagen.
(oder du siehst dich mal bei Markus Heitz um, der ja auch einer der Bekanntesten sein dürfte)
Ein total spannendes Thema, Spinnenkind! Ich finde, das ist noch viel zu wenig erforscht.
Die genannten Beispiele finde ich gut, außer vielleicht Ralf Isau (vielleicht aber auch nur, weil ich persönlich seine Sachen nie leiden konnte). Ich finde auch, dass "Die unendliche Geschichte" unbedingt reingehört. Dieses Buch war schon enorm einflussreich. Die Aktualität sollt mMn gerade bei einer wissenschaftlichen Arbeit kein ausschlaggebender Faktor sein. Man kann doch eigentlich erst in der Rückschau sagen, wie einflussreich ein Titel war, und so alt die ist die deutsche Fantasy als Genre ohnehin noch nicht. Außerdem würde ich es Ende gönnen, wenn er endlich etwas mehr akademische Aufmerksamkeit bekäme. In seinen Büchern steckt einfach so viel Interessantes drin, was man ans Licht holen könnte. *goldgräberstimmung* Ach ... schade, dass ich nicht promoviere.
edit: Noch eine kurze Frage, welches sind denn die beiden anderen Bücher, über die du schreibst? Du meintest ja, es wären drei, also hast du die anderen schon ausgesucht?
Krabat finde ich in dem Zusammenhang auch ein sehr gutes Beispiel, ich denke, das und die unendliche Geschichte sind auf jeden Fall bei der Entwicklung erwähnenswert. Walter Moers darf theoretisch nicht fehlen, das ist wirklich genial, finde ich aber fast schon wieder zu speziell und nicht so repräsentativ für den Rest. Oder müssen alle drei Beispiele aktuell sein?
Ich würde auch am ehesten zu Hennen tendieren, weil er die deutsche Fantasy mit den Elfen doch ziemlich geprägt hat in meinen Augen und auch recht präsent ist auf Cons und dergleichen, ergo auch nicht so wirklich unbekannt. Dasselbe kann man aber eigentlich auch von Heitz mit seinen Zwergen sagen ... jedenfalls bieten sich diese beiden Autoren wirklich an.
Der bekannteste dürfte aber immer noch Hohlbein sein, jedenfalls was die aktuell wirkenden Autoren angeht. Ansonsten wirklich "Die unendliche Geschichte".
Bei Hardebusch, Hennen, Heitz ist Heitz das Beispiel, das ich wählen würde. Neben den Zwergen versucht er, mit Collectors und dem Justifiers-Universum, SF in Deutschland wieder populärer zu machen (Es gibt dazu auch ein Rollenspiel), er fördert selbst Nachwuchsautoren, zu den Zwergen gibt es eine Bühnenshow (Musical?), Auskopplungen wie die Albae und den ewigen Gag des "Markus Heitz-Preises", weil er in den letzten Jahren den Deutschen Phantastik-Preis regelmäßig abgestaubt hat. Wenn du ein Beispiel aus den letzten zehn Jahren wählst, kommst du an Heitz nicht vorbei, egal wie Germanitik-Professoren seine literarischen Qualitäten beurteilen würden.
Mir fiel ebenfalls spontan Markus Heitz ein, der war in den letzten Jahren unglaublich produktiv. Nicht unerwähnt lassen sollte man auch Richard Schwartz mit seinem Askir-Zyklus.
Schwartz ist aber glaube ich nicht bekannt genug, um als wirklich einflussreich gewertet zu werden. Auch wenn sein Askir-Zyklus weitaus origineller ist als alles, das Heitz jemals zustande gebracht hat... ::)
Ich hätte spontan auch "Die Zwerge" von Heitz vorgeschlagen. Meins ist es zwar nicht, aber er verkauft einfach unheimlich gut (Die Zwerge meines Wissens allein in Deutschland über 1,5 Mio. mal), und ist mit Hardebusch und Hennen halt derjenige, der vor 10 Jahren mit den Völkerromanen die "neuen Klassiker" in der deutschen Fantasy etabliert hat.
Auf der anderen Seite ist ja auch Romantasy sehr populär, und da könntest du Tanja Heitmann, Bettina Belitz oder Nina Blazon heranziehen.
Ach, ist schon wirklich nicht so einfach ... :hmmm:
Ich würde auch für Heitz plädieren, zumal auch er den klassischen Weg aus dem Fandom nahm (Battletech und Shadowrun in seinem Fall), dann mit Ulldart anfing und mit Die Zwerge einen Megaerfolg hatte - dem viele Nachahmer folgten. Heitz weiterer Werdegang (Vampir-Romane, SF, nun reine Thriller) sprechen auch dafür.
Hohlbein war sicher DER deutsche Fantasy-Autor der 80er/90er, lebt in meinen Augen aber nur noch von Masse und früheren Erfolgen und spielt heute nicht mehr die Rolle. Meyer hatte immer seinen eigenen Stil, gerade seine Weltenentwürfe waren oft eigenwillig und hatten kaum Nachahmer, von daher ist er sicher sehr erfolgreich, aber repräsentativ würde ich ihn nicht nennen.
Und langfristig natürlich die Unendliche Geschichte, ich glaube das ist die erfolgreichste Fantasy-Geschichte aus Deutschland, gerade was das internationale Renomee angeht. Aber repräsentiert sie die dt. Fantasy des aktuellen Jahrhunderts? Das nicht, nein.
Zitat von: Grey am 01. August 2013, 12:56:40
Auf der anderen Seite ist ja auch Romantasy sehr populär, und da könntest du Tanja Heitmann, Bettina Belitz oder Nina Blazon heranziehen.
Das ist dann die nächste Frage: Reden wir von High-, Dark-, Urban- oder Romantic-Fantasy?
Wobei ich nicht sicher bin, ob man Tanja Heitmann, Bettina Belitz oder Nina Blazon tatsächlich als 'repräsentativ' bezeichnen kann? Dann müssten m.E. nämlich auch Namen wie Jenny-Mai Nuyen, Kerstin Gier, Lynn Raven, Ulrike Schweikert, Brigitte Melzer, Bernhard Hennen, Christoph Marzi und noch eine ganze Menge anderer auf die Liste.
Edit: Cornelia Funke vergessen
Ich weiß nicht ... kommt darauf an, was mit "repräsentativ" gemeint ist :hmmm:
Persönlich mag ich ihre Geschichten ja nicht sonderlich, aber ich würde sagen, dass "Tintenherz" (bzw. die Trilogie) das einzige deutsche "Fantasy"-Buch ist, das auch in Übersee komerziellen Erfolg hatte, und demnach wohl dem "aktuellsten" Aushängeschild deutscher Fantasyliteratur im Ausland entspricht. Das kann man auch ganz gut an den Bewertungen von Funke vs. Heitz auf amazon.com erkennen. Und auch "Reckless" steht da weit besser da als jedes Heitz Buch ...
Es kommt also darauf an, in welchem Rahmen repräsentativ - international, bzw. auf dem international größten Buchmarkt, hat Funke da die Nase vorn. ;)
Was Fantasy-Jugendbücher angeht, würde ich Kerstin Gier auch ziemlich hoch auf die Liste setzen. Die Edelstein-Trilogie hat sich gut verkauft, wird verfilmt und das neue Buch von ihr ist zumindest auf der Spiegel-Bestsellerliste auch ganz schön weit oben.
Mein erster Gedanke was aktuelle Fantasy angeht war auch Cornelia Funke mit Tintenherz. Wobei ich die Verfilmung ganz schrecklich finde und so gut lief sie anscheinend ja auch nicht, da Teil 2 und 3 der Trilogie nicht mehr verfilmt wurden. Davon abgesehen hat Cornelia Funke ja auch viele reale Kinderbücher raus gebracht, deshalb fände ich es irgendwie unpassend, sie als Vorzeigebeispiel der deutschen Fantasy zu nehmen ... Mein zweiter Gedanke war Markus Heitz. Soviel ich weiß veröffentlicht er jetzt gerade sein erstes nicht nicht-fantasy oder -SF Buch, deshalb fände ich ihn repräsentativer für die aktuelle deutsche Fantasy.
Michael Ende und die Unendliche Geschichte sind sicherlich auch repräsentativ für die deutsche Fantasy und sie haben sie sicherlich stark beeinflusst, aber aktuell ist die Unendliche Geschichte ja nun wirklich nicht gerade. ;) Wenn es drei Beispiele geben soll, würde ich die Unendliche Geschichte wohl als eines der anderen beiden Beispiele nehmen, die die Anfänge der deutschen Fantasy repräsentieren (das sage ich jetzt mal so, ohne tiefer in die Materie eingetaucht zu sein).
Das Thema an sich finde ich übrigens sehr spannend. :) Als ich damals dabei war ein Thema für meine Diplomarbeit zu wählen, habe ich auch überlegt über die Entwicklung der deutschen Fantasy zu schreiben, aber ich bin dann auch sehr schnell darauf gekommen, dass das ein "weites Feld" ist und es schwierig ist, *das* repräsentative Fantasybuch für Deutschland der Gegendwart zu finden. Überhaupt ist Fantasy ein ziemlich weiter Begriff, egal ob nun nur in Bezug auf Deutschland oder Weltweit. Will man nun über High-, Urban-, Contemporary, Romantic- oder Dark-Fantasy schreiben?
Schließlich habe ich mich deshalb auf Vampirliteratur spezialisiert und ebenfalls drei Beispiele genommen, je eins aus unterschiedlichen Zeiten. Also ich will Dir das Thema nicht vermiesen, Spinnenkind, aber ohne sich zu spezialisieren wird es schwierig. :-\ So eine Diplom- oder Bachelorarbeit darf ja auch nicht zu lang werden, über die Entwicklung der deutschen Fantasy könnte man direkt eine ganze Doktorabeit schreiben, so viel gäbe es dazu zu sagen.
Wenn es für eine Abschlussarbeit ist, würde ich zunächst einige Auswahlkriterien definieren und die Wahl auf jeden Fall auch mit Zahlen und Fakten untermauern, z.B. empirisch mittels einer Umfrage bei Buchhändlern, Lesern und/oder Autoren (so wie hier im Forum ;) ).
Einige Hinweise kann diese Studie geben, die ich ergoogelt habe (man kann wahrscheinlich weitere Statistiken finden, wenn man länger / fundierter sucht; google ist ja nicht unbedingt das akademische Mittel der ersten Wahl ;) ):
http://www.flyfiction-fantasy-verlag.de/deutsche-fantasy-autoren-studie.pdf
Unter anderem findest Du dort eine Auflistung der Bücher, die in deutschen Buchhandlungen am häufigsten vorrätig sind.
Ansonsten: Michael Ende, Otfried Preußler und Cornelia Funke sind mir spontan eingefallen (international bekannt und halten sich nachhaltig im Buchhandel). Hohlbein fällt sicher auch unter diese Kriterien.
... und noch ein Nachtrag: Je nachdem, wie lange man zurückgehen will, kann man auch wirklich prägende Werke der deutschen Literatur heranziehen, wie z.B. von Gustav Meyrink (fände ich super spannend), E.T.A. Hoffmann oder auch von Franz Kafka.
Das "wirklich prägende Werke" ist hier aber nur meine persönliche Einschätzung.
ZitatEs geht um meine BA-Arbeit, die ich Ende des Jahres anfangen will - darin möchte ich gerne die Entwicklung der fantastischen Literatur in Deutschland anhand dreier Beispiele nachverfolgen und dokumentieren. Ich benötige noch ein Buch, das die deutsche Fantasy repräsentiert, wie es sie heute gibt.
Woran ich zuerst gedacht habe: Ist ein Buch repräsentativ, wenn es große Verkaufszahlen hat?
Ja! Aber nicht zwingend explizit für deutsche Fantasy. Ich denke eher, dass das deutsche Fantasywerk, das am häufigsten als Inspiration herangezogen wurde, am repräsentativsten für deutsche Fantasy ist. In diesem Werk liegt der eigene Charakter der deutschen Fantasy. Also das, was deutsche von internationaler Fantasy abgrenzt. Viele aktuelle deutsche Werke sind meiner Meinung nach im Stil nicht von internationalen zu unterscheiden. So ein Buch würde ich nicht als repräsentativ sehen.
Ich wollte nur einen Denkanstoß geben. Welches Buch jetzt am einflussreichsten/repräsentativsten ist, kann ich leider nicht sagen. Dafür habe ich zu wenig Ahnung ;D
Hallo ihr Lieben,
so, tut mir sehr leid, dass ich eure tollen Antworten nicht früher bewundern konnte, ich war drei Wochen internetlos im Urlaub :)
Vielen, vielen Dank für die Mühe, die ihr euch mit den Antworten gemacht habt. Ich freue mich schon so richtig auf diese Arbeit. Es wird viel Mühe machen und wahrscheinlich werde ich mich für die Wahl zwischenzeitlich verfluchen, weil es, wie ihr schon richtig sagt, ein "weites Feld" ist, aber ich kann nur so lange an etwas arbeiten, dass auch Spaß macht und mich interessiert.
Es stimmt, die Unendliche Geschichte ist schon etwas alt, aber ich erhoffe mir von diesem Alter, dass es dazu dann vielleicht schon Forschungsliteratur gibt. Ich habe gerade die Probe aufs Exempel gemacht und mal "Die unendliche Geschichte" und "Markus Heitz" ins Suchfenster unserer Bibliothek in Heidelberg eingegeben: über 2000 Treffer bei Ende, bei Markus Heitz kein einziger (irgendetwas über niederfrequente Messungen, aber das wird er wohl nicht sein ;)).
Daher wäre die Unendliche Geschichte wahrscheinlich kein so doofer Ansatz.
Mit euren Argumenten für Hohlbein habt ihr sicherlich recht, aber....nein ;D. Ich habe versucht, mich durch "Märchenmond" zu quälen und bin keine fünfzig Seiten weit gekommen. Ich glaube nicht, dass ich mich damit langfristig beschäftigen könnte. Aber vielen Dank für die Aufzählung.
Das Problem bei "Tintenherz" sehe ich darin, dass es eine Trilogie ist, ich glaube, das ist mir etwas zu arbeitsintensiv. Aber etwas anderes von Funke wäre vielleicht eine Überlegung wert :hmmm:
Krabat habe ich nie gelesen, aber sehr viele Menschen nennen es als eins ihrer Lieblingsbücher...die Literatur dazu bezieht sich eher auf Quellenkunde der Krabat-Sage, aber es kommt auf jeden Fall in die engere Auswahl.
Ja, und zu den ganz Modernen wie Hennen und Heitz gibt es keine Forschungsliteratur. Was ja nicht unbedingt ein Hinderungsgrund ist. Ich müsste mir nur meinen Ansatz für eine solche Arbeit nochmal überlegen.
Tja, es ist bei einem so weitverzweigten Genre wirklich schwer, festzustellen, welche Werke am einflussreichsten auf die deutsche Fantasy waren (was ich übrigens mit "repräsentativ" gemeint habe, das hatten einige von euch ja gefragt). Klar würde ich irgendwie gerne Neuland entdecken und mit wenig erforschten Werken arbeiten, aber dazu muss ich mich fragen: a) traue ich mir das zu, und b) reichen dafür 40-50 Seiten BA-Arbeit?
@Nadine: Ja, die Bibliothek wollte ich sowieso gerne mal aufsuchen, und zum "Forschen" werde ich mich wohl auch dorthin begeben. (Huh, das klingt so wissenschaftlich, ich bin ganz aufgeregt).
@serenade: Vielen lieben Dank für den Link (der ist wirklich praktisch!) und den Denkanstoß. E.T.A. Hoffmann ist mein Spezialgebiet und wird natürlich mit einem Vergleichswerk für die Romantik vorhanden sein ;D Das zweite Vergleichswerk wird wohl aus der Zeit um die Jahrhundertwende stammen, ich weiß aber noch nicht, welches. Kafka wäre wohl eine Option...mit etwas Düsterem werde ich mich bei einem Werk aus der Zeit wohl sowieso abfinden müssen.
Also, ich sammle gerne noch Vorschläge, aber eure jetzigen haben mir schon eine viel bessere Vorstellung gegeben. Ihr seid zuverlässig toll. Danke :knuddel:
Zitat von: Spinnenkind am 18. August 2013, 18:39:42
Das Problem bei "Tintenherz" sehe ich darin, dass es eine Trilogie ist, ich glaube, das ist mir etwas zu arbeitsintensiv. Aber etwas anderes von Funke wäre vielleicht eine Überlegung wert :hmmm:
Das ist aber nicht unbedingt ein Hinderungsgrund Tintenherz trotzdem zu nehmen. In meiner Diplomarbeit über Vampirliteratur habe ich mit "Interview mit einem Vampir" und "Biss zum Morgengrauen" auch jeweils nur den ersten Teil des jeweiligen Zyklus bearbeitet. Laut meiner damaligen Betreuerin ist das völlig okay, solange man das bereits im Titel der Arbeit klar stellt, dass es sich nur um (jeweils) Teil 1 dreht. Je den ganzen Zyklus zu bearbeiten hätte tatsächlich viel zu weit geführt, auch so war das Thema schon umfangreich genug.
Welches sind denn Deine anderen beiden Beispiele, die Du in der Arbeit behandeln willst? *neugier* :)
Hmm, stimmt, du hast recht, das würde auch gehen. Ich habe Tintenherz noch nicht gelesen, habe es aber vor. Und den ganzen Hype um das Buch habe ich sogar live mitbekommen, im Gegensatz zur Unendlichen Geschichte. Das wäre ein Vorteil. Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen.
Was die beiden anderen Werke angeht: Das älteste wird von E.T.A. Hoffmann sein, weil ich mich im Studium schon viel mit seinen Büchern beschäftigt habe und vieles schon kenne, außerdem mag ich ihn :-*. Welches Werk genau muss ich mir noch überlegen..."Der goldene Topf" würde sich wohl anbieten, "Der Sandmann" natürlich auch. Bei Hoffmann bleibt ja immer die Frage offen, ob das Phantastische Perzeption oder Realität ist, aber das werde ich dann auch in der Arbeit erwähnen.
Das zweite Werk werde ich denke ich aus der Jahrhundertwendeliteratur picken müssen...eigentlich habe ich keine so große Lust darauf, mir ist vieles davon zu pessimistisch und zu düster, aber dann kommt schon Kafka und ab 33 kann man es ja sowieso vergessen. Mit Kafka komme ich ganz gut zurecht, vielleicht nehme ich eins von seinen Werken.
Wenn ich mich endgültig entschieden habe, lasse ich es euch natürlich wissen. ;D
Zitat von: Spinnenkind am 18. August 2013, 18:39:42
Klar würde ich irgendwie gerne Neuland entdecken und mit wenig erforschten Werken arbeiten, aber dazu muss ich mich fragen: a) traue ich mir das zu, und b) reichen dafür 40-50 Seiten BA-Arbeit?
Keinesfalls.
Du hast sowieso schon ein Thema, das sehr interessant, aber undankbar für eine kurze Abschlußarbeit ist.
Du hast ja auch noch Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Vorwort/Einleitung, in einem davon oder separat Aufgabenstellung, Fazit, was Dir alles Seiten frisst
(an unserer Uni zählte das in die Seitenangabe mit, das Literaturverzeichnis nicht).
Hallo ihr Lieben,
ich bedanke mich nochmals für eure aktive Mithilfe und habe auch ein Update zu vermelden.
Ich war am Donnerstag bei meinem neuen BA-Betreuer (Hurra! Ich habe einen gefunden, einen ganz lieben!) und habe mit ihm das Gröbste schonmal besprochen. Er ist einverstanden mit der Thematik und würde mir empfehlen, drei Werke zu nehmen und mich dafür auf einen bestimmten Aspekt zu konzentrieren, der natürlich in allen drei Werken vorkommen sollte.
Ich überlege ernsthaft, Parallelwelten zu nehmen, die kommen ja recht inflationär in der phantastischen Literatur vor. Aber mal sehen, das überlege ich mir noch :)
Ein Problem hatte der Dozent allerdings: Er meinte, Die unendliche Geschichte sei ja ein Kinderbuch, und das würde den Vergleich schwierig machen, da die Phantastik im 19. und frühen 20. Jahrhundert ausdrücklich für Erwachsene gedacht gewesen sei. Das sehe ich auch irgendwie ein, es ist eben noch ein Aspekt, auf den man beim Vergleich achten müsste.
Jetzt stehe ich irgendwie doof da, denn die meiste Phantastik aus Deutschland ist ja nun einmal Kinder- und Jugendliteratur :gähn:. Er meinte, ich solle mal in den 50er und 60er Jahren gucken, ob ich in der Zeit etwas finde. Aber das ist dann schon wieder so nischig, dass ich Angst habe, dazu keine Literatur zu finden.
Meh. Also, soweit zur Information. Falls irgendeinem von euch ein Erwachsenenbuch aus der deutschen Phantastik einfällt, das nicht tolkienesk und dazu noch repräsentativ ist, schreibt hier hinein und dann bekommt ihr einen Keks (einen großen. Oder gleich mehrere. Ich meine das ernst.)
Welche Kriterien willst du denn für "Repräsentativität" anlegen? Das musst du in der Arbeit ohnehin begründen. Ich würde z.B. Verbreitung/Auflage als Kriterium nehmen und auf dieser Grundlage nach einzelnen Titeln suchen. Wenn du hinterher schreiben musst: "Ich habe in einem Forum Vorschläge gesucht und halt das genommen, was kam" - das kommt nicht gut und geht vielleicht in einer Seminararbeit, aber selbst in einer geisteswissenschaftlichen BA nicht mehr.
Schau dir z.B. Bestsellerlisten an (mehrere verschiedene!), um anzufangen. Was du dort an Fantasy von dt. Autoren findest, sollte man schon als "repräsentativ" nach der gängigen Definition auffassen können - und sooo viel dürfte das nicht sein, dass man nicht drei Bücher rauspicken kann. :)
Edit: Oder such mal nach Auszeichnungen und Preisen. Dort nominierte oder preisgekrönte Bücher könnte man evtl. auch als "repräsentativ" einstufen.
Am standardmässigsten ohne Kinderbuch-Touch sehe ich direkt Lovecraft (sehr nischig) oder Karl Edward Wagner mit "Kane der Verfluchte". Da gibt es übrigens interessante Parallelen und Unterschiede zu George R. R. Martin - falls Du den als modernes Beispiel nehmen willst.
Edit: Gragh. Ich hatte den Deutschland-Bezug vergessen.
Hallo Spinnenkind!
Nachdem ich jetzt die Liste der Fantasy-Autoren bei Wikipedia durchgegangen bin, und nach mehreren Schlagwortsuchen über Google, hab ich dennoch nichts gefunden. Ich hab auch "Fantasy-Einführung" von Frank Weinreich durchgelesen - auch das leider ohne Erfolg! :(
Soweit ich das verstanden habe, ist Fantasy für deutsche Autoren eher "Neuland" und hatte ihren Ursprung tatsächlich mit Michael Ende (Die unendliche Geschichte, Momo), dessen Werke zwar als Kinderbücher gelten, was aber von ihm wohl nicht so gedacht/gewollt war (siehe Artikel bei Wikipedia). Insofern hat die deutsche Phantastik ihren Ursprung eben im Kinderbuch-Bereich; kann man das nicht so schreiben? Es entspricht immerhin den Tatsachen ... :hmhm?:
Und ist die Differenzierung der verschiedenen Werke und "Epochen" nicht auch Teil deiner Arbeit?
Aktuelle Autoren sind mir 2 eingefallen, die sehr interessant sind (der eine wegen des ungewöhnlichen Mixes verschiedener Dinge, die gerade erfolgreich sind, das Hauptwerk insgesamt aber auch nicht nur zum Bestseller, sondern auch sehr ungewöhnlich machen; das andere ein sichereres Erfolgskonzept), aber das Internet hat den Beitrag gefressen. Dazu schreibe ich ein andermal mehr, falls Du bei der Linie bleibst.
Was Du auch machen könntest: umgekehrt genau die "Kinder/Jugendbücher" heraus greifen, die auch und vor allem bei Erwachsenen Erfolg haben. Ein aktuelles Beispiel wäre die Reihe "Drachengasse 13", die wirklich für etwa Grundschüler und etwas ältr konzipiert sind (ich habs in einer Rezi "TKKG in einer Fantasywelt" genannt), aber Dutzende positiver Rezensionen sind von erwachsenen Phantastik-Freunden - die es nicht für die Kids, sondern für sich selbst gekauft haben.
Finde das Thema sehr interessant, ich schlage mich auch gerade mit der Überlegung herum, etwas über die Unendliche Geschichte zu machen. Es geht um ein Seminar zum Linguistic Turn und den Traditionslinien der Sprachphilosophie, gerade bei Ende ist die (Schöpfungs-)Macht der Sprache ein großes Thema.
Ich hab jetzt auch keine große Ahnung, wie genau die die Arbeit angehen wolltest, würde aber tatsächlich mit Ende und Funke arbeiten, die stehen ja mit ihren Werken schon in einer Linie und haben (für mich) eine starke Verbindung zum Erbe der deutschen Literatur. Ich denke da in Richtung Romantik und Märchen, die deutsche Komparatistik stützt sich auch sehr stark auf die Wurzeln der (Volks-)Sagen und Märchen, die Gebrüder Grimm haben ja sowohl durch die Sammlung von Märchen und die Erforschung der deutschen Sprache einen Grundstein für die Sprach-/Literaturwissenschaften gelegt.
Ende könnte daher schon fast "typisch deutsch" genannt werden, in die Lücke zwischen Ende und Funke ließe sich auch gut Hohlbein mit Märchenmond einsortieren. Alle drei Werke bedienen sich ähnlicher Motive (Weltenwechsel, Macht der Sprache/Phantasie/Literatur etc.), sind mit Preisen ausgezeichnet worden und international erfolgreich.
Alle anderen und im Moment sehr erfolgreichen Fantasy-Autoren sehe ich eher unter dem Einfluss der angloamerikanischen Literatur stehend, nichts gegen Heitz, Hennen und Co., aber da wären eher für mich eher die Beeinflussungen interessant als die "typisch deutschen" Elemente.
Falls du schon richtig gute Literatur gefunden hast, kannst du mir bitte mal schreiben? Meine Bachelorarbeit steht ja auch im nächsten Semester an und eigentlich wollte ich etwas über Medien & Kommunikation machen, mir liegt aber auch viel daran, nicht so ganz ernst genommene Felder der Literatur (Fantasy ist für mich immer noch unterrepräsentiert) in meinen Arbeiten die entsprechende Würdigung zu verschaffen. :buch:
@Aphelion: Ich würde die Repräsentativität für die deutsche Phantastik nicht unbedingt an der Auflage festmachen (wobei
Die unendliche Geschichte sicherlich auch eine hohe Auflage hatte). Autoren wie Markus Heitz haben zwar eine hohe Auflage, sind aber stark von der Literatur des englischen Sprachraums beeinflusst, wie Stefan schon sagt. Und was mal auf der Bestsellerliste landet, bleibt deshalb lange nicht im Langzeitgedächtnis der lesenden Bevölkerung.
Mit
Der unendlichen Geschichte beschäftigen sich viele Wissenschaftler in Fachliteratur, und in dieser Literatur begründen sie auch, weshalb das Buch so neuartig und einflussreich war. Ich würde mich wahrscheinlich an ihren Argumenten entlanghangeln, was die Begründung angeht.
@Debbie: Wow, danke für deine Mühe! Ja, ich denke mal, ich werde schon bei Michael Ende bleiben und es so begründen, wie du es auch begründet hast, dazu noch Beispiele anführen wie eben Cornelia Funke und Co. Ansonsten sehe ich für die Arbeit mit dem jetzigen Thema eher schwarz. Es gibt zwar vereinzelt Werke, die ins Phantastische abgleiten (wie z.B.
Die Spinne von Ewers), aber an sich würde ich schon gerne etwas möglichst Rezentes nehmes, mal abgesehen davon, dass es kaum Fachliteratur zu diesen Koryphäenwerken gibt.
@Fianna: Die Bücher kannst du mir gerne einfach mal per PM schicken, wenn du nicht noch einmal alles aufschreiben willst :) Ich bin sehr neugierig darauf, was du gefunden hast.
@Stefan: Ja, die Romantik wird auf jeden Fall ihren Platz in der Arbeit haben, wahrscheinlich in Form von E.T.A. Hoffmanns
Der goldene Topf. Dort gibt es praktischerweise auch eine Parallelwelt, mit der man gut arbeiten könnte (wobei ich noch am überlegen bin, ob diese Parallelwelten-Spezialisierung nicht immer noch etwas zu weit gefasst ist).
Zitat[...] mir liegt aber auch viel daran, nicht so ganz ernst genommene Felder der Literatur (Fantasy ist für mich immer noch unterrepräsentiert) in meinen Arbeiten die entsprechende Würdigung zu verschaffen. :buch:
Dito ;D. Mein Betreuer war auch ziemlich überrascht von dem Themenvorschlag, aber ich finde auch, dass es sich aus wissenschaftlicher Sicht lohnt, sich mit Fantasy zu befassen, gerade, weil sie so viel gelesen wird. Was ein Autor sich in seinen Büchern "zusammenfantasiert" kann ja unheimlich viel über eine Epoche und die Psychologie des Einzelnen aussagen.
Wegen der Literatur schreibe ich dir gerne, bei mir dauert es aber auch noch bis Mitte März, bis ich richtig mit dem Schreiben loslege. Ich werde auch mal in die Phantastische Bibliothek nach Wetzlar fahren und schauen, was sich mir dort auftut. :pompom:
Zitat von: Spinnenkind am 06. November 2013, 11:02:40
@Aphelion: Ich würde die Repräsentativität für die deutsche Phantastik nicht unbedingt an der Auflage festmachen (wobei Die unendliche Geschichte sicherlich auch eine hohe Auflage hatte). [...] Ich würde mich wahrscheinlich an ihren Argumenten entlanghangeln, was die Begründung angeht.
Na, dann weißt du ja, wie du ein repräsentatives Buch suchen musst, wenn du deine Definition schon hast. ;) Der Punkt ist, dass du für eine wissenschaftliche Arbeit (und das ist auch eine BA) nicht "irgendwie mal rumfragen" kannst, sondern dich an gewisse Standards halten musst. Sonst ist die Aussagekraft der Arbeit zu gering. :)
Zitat von: Spinnenkind am 06. November 2013, 11:02:40
Dito ;D. Mein Betreuer war auch ziemlich überrascht von dem Themenvorschlag, aber ich finde auch, dass es sich aus wissenschaftlicher Sicht lohnt, sich mit Fantasy zu befassen, gerade, weil sie so viel gelesen wird. Was ein Autor sich in seinen Büchern "zusammenfantasiert" kann ja unheimlich viel über eine Epoche und die Psychologie des Einzelnen aussagen.
Ooooh ja. ;D Ich war sehr überrascht, als ich meine Diplomarbeit über Vampirliteratur schrieb und herausfand, dass es sogar in Twilight philosophisch hergeht. Da gibt es sogar gar nicht so wenig Literatur zu. :rofl:
Standarts zu haben, nach denen man die Bücher auswählt ist sicherlich nicht verkehrt. Wobei ich die drei Vampirromane, über die ich meine Diplomarbeit geschrieben habe, sehr intuitiv gewählt habe und ich weiß gerade schon selbst nicht mehr, wie ich es dann sachlich begründet habe. :hmmm: Es sind einfach die drei Standart"werke", die wohl den meisten Fantasyliebhabern sofort auf Anhieb einfallen würden, wenn sie drei Vampirromane aus drei verschiedenen Zeiten nennen sollten.
ZitatDer Punkt ist, dass du für eine wissenschaftliche Arbeit (und das ist auch eine BA) nicht "irgendwie mal rumfragen" kannst, sondern dich an gewisse Standards halten musst. Sonst ist die Aussagekraft der Arbeit zu gering. :)
Das ist mir schon klar ;D. Ich hatte jetzt auch nicht unbedingt vor, in meine Einleitung zu schreiben, dass ich in meinem Forum "irgendwie mal rumgefragt" habe. So viel Erfahrung mit wissenschaftlichen Arbeiten habe ich dann doch schon.
Nicht, dass wir uns missverstehen: Dieser Thread war eher als Brainstorming gedacht, was euch für Werke zu dem Thema einfallen. Die Einfälle muss ich natürlich schon noch mit meinem Thema und meiner Definition abgleichen, ich wollte die Umfrage jetzt nicht als Teil meiner Arbeit verwenden.
Aber ich denke mal, das ist bei den meisten auch so angekommen, und ich habe ja auch schon viele konstruktive Vorschläge erhalten.
In diesem Sinne, nochmal Danke für eure rege Teilnahme. :knuddel:
Kennst du die Abhandlung Frederik Hetmanns alias Hans-Christian Kirsch über Fantasy? Die gibt es zwar nur noch gebraucht, und sie ist auch schon ziemlich alt, aber vielleicht kann sie dir einige Denkanstöße für deine Arbeit geben.
Titel: Die Freuden der Fantasy. Von Tolkien bis Ende von Frederik Hetmann
Dankeschön Djamena. Unsere Unibibliothek scheint das Buch leider nicht zu haben (was ich komische finde, hier liegen schließlich noch viel ältere Bücher herum), aber ich werde mal schauen, ob ich es antiquarisch bekomme.
Ansonsten suche ich für die Jahrhundertwende immer noch ein Werk...Kafka will ich nun doch nicht nehmen, weil Kafka eben Kafka ist und quasi sein eigenes Literaturgenre hat.
Auf Michael Ende habe ich mich hingegen festgelegt. Ich denke man kann die Wahl so begründen, dass die meiste phantastische Literatur in Deutschland eben Kinder- und Jugendliteratur ist, außerdem lesen auch Erwachsene Die unendliche Geschichte. Wenn ich meine Wahl in der Einleitung einleuchtend begründe, spricht denke ich nichts dagegen.
Zitat von: Spinnenkind am 08. Januar 2014, 15:58:08
Ansonsten suche ich für die Jahrhundertwende immer noch ein Werk...Kafka will ich nun doch nicht nehmen, weil Kafka eben Kafka ist und quasi sein eigenes Literaturgenre hat.
Richard Wagner - Der Ring des Nibelungen, entstanden in den Jahren zwischen 1848 bis 1874. Fantasy pur, deutsch dazu und wirklich wegweisend, egal wie man zu Wagner steht. Ich fürchte nur, das ist nicht der Zeitrahmen in dem du gesucht hast?
Zitat von: Spinnenkind am 08. Januar 2014, 15:58:08
Ansonsten suche ich für die Jahrhundertwende immer noch ein Werk...
Was ist mit "Die andere Seite" von Alfred Kubin? Erschienen 1908 und unitauglich, wir haben das in einem Seminar auch mal diskutiert ;)
Zitat von: cryphos am 08. Januar 2014, 16:09:11
Richard Wagner - Der Ring des Nibelungen, entstanden in den Jahren zwischen 1848 bis 1874. Fantasy pur, deutsch dazu und wirklich wegweisend
[/quote
]Daran hätte ich auch gedacht. Ist halt nur ne Oper...
Wie wäre es mit Gustav Meyrink? Sein berühmtestes Werk, "Der Golem" ist meiner Meinung nach großartig. Oder fällt das zu sehr unter die Kategorie Phantastik?
Jedenfalls war's eins meiner Prüfungsthemen in Seminar, Staatsexamen und Rigorosum.
ZitatRichard Wagner - Der Ring des Nibelungen, entstanden in den Jahren zwischen 1848 bis 1874. Fantasy pur, deutsch dazu und wirklich wegweisend, egal wie man zu Wagner steht. Ich fürchte nur, das ist nicht der Zeitrahmen in dem du gesucht hast?
Leider ist er das wirklich nicht - für den ungefähren Zeitraum (ein paar Jahre früher) habe ich schon E.T.A. Hoffmann am Start. Und es ist eine Oper, worauf Churke hingewiesen hat, und ich wüsste ohnehin nicht, wie ich das literarisch verwerten sollte, wäre schwierig. Aber trotzdem danke :)
ZitatWas ist mit "Die andere Seite" von Alfred Kubin? Erschienen 1908 und unitauglich, wir haben das in einem Seminar auch mal diskutiert ;)
Grml. Ja, darüber habe ich auch schon eine Hauptseminararbeit geschrieben, und überhaupt würde es sich so toll anbieten von wegen Parallelwelten. Ich habe in der Zeit aber eine total starke Abneigung gegen das Buch entwickelt, es hat mich richtig fertig gemacht, keine Ahnung warum. Ich weiß nicht, ob ich es packe, mich sechs Wochen lang nochmal damit auseinanderzusetzen. Wobei ich inzwischen auch wesentlich stabiler bin als damals.
Also, wenn ich gar nichts anderes finde...*seufz*
ZitatWie wäre es mit Gustav Meyrink? Sein berühmtestes Werk, "Der Golem" ist meiner Meinung nach großartig. Oder fällt das zu sehr unter die Kategorie Phantastik?
Daran habe ich auch schon gedacht - aber kommt darin eine Parallelwelt vor? Darauf hatte ich ja vor, mich zu spezialisieren...wenn ja, wäre das natürlich toll :)
Ja, im "Golem" kommt eine Art Parallelwelt vor, aber sie ist nicht Hauptbestandteil des Romans und auch nicht so offensichtlich wie in der Unendlichen Geschichte. Aber es existiert dort im realen Prag offenbar eine Welt, in der bestimmte Personen quasi "entrückt" leben.
Wenn es das Hauptthema deiner Arbeit ist, dich mit Parallelwelten zu beschäftigen, dürfte dieses Buch aber nicht deine erste Wahl sein.
@Spinnenkind: Das kann ich völlig verstehen. Das Buch war etwas ... anstrengend, gelinde ausgedrückt.