Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Gwee am 01. Juni 2013, 20:38:32

Titel: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Gwee am 01. Juni 2013, 20:38:32
Das hört sich jetzt vielleicht erst einmal seltsam an, aber die Frage drängt sich mir gerade unweigerlich auf. Wie hört man auf? Damit meine ich natürlich nicht für immer. Das könnte ich persönlich auch gar nicht über mich bringen.  :d'oh: Aber wie unterbricht man sich, wenn da lauter Sätze im Kopf auftauchen, lauter Szenen, die geschrieben werden wollen? Gibt es da vielleicht ein Heilmittel?
Das typische Schreibblockadenüberwindungstraining dürfte da wohl eher absolut hinderlich sein.
Ich meine, klar denkt man sich dabei "Warum denn aufhören? Ich freu mich doch gerade, wenn es gar nicht mehr aufhört.", aber manchmal ist das doch auch tückisch, wenn man andere Dinge zu regeln hat. Hausarbeiten, Arbeit oder Schule und andere Dinge. Vielleicht auch einfach nur ein wenig 'normale' Freizeit. Und dann stört es einen. Man kommt nicht mehr los. Man fühlt sich genötigt, sich an den PC zu setzen oder zumindest Stift und Zettel zur Hand zu nehmen. Und dann geht's los.
Was hilft da? Kann man dagegen überhaupt etwas machen? Ergeht es euch überhaupt manchmal so oder bleibt ihr von dieser 'Krankheit' verschont?

Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Romy am 01. Juni 2013, 21:00:32
In den letzten Monaten habe ich das "Problem" zwar nur selten gehabt, aber ich schreibe ja schon lange und kenne es durchaus auch. ;D
Allerdings muss ich sagen, wenn es wirklich, wirklich, wirklich (!) dringende und wichtige Dinge im RL zu erledigen gibt, für die ich Termine habe, dann kann ich mich auch vom Schreiben losreißen, egal wie gut es gerade läuft. Da ist es dann auch egal, ob es damals für Studium Termine (Prüfungen, Referate, Abgabetermine) waren, ob ich jetzt weiß, dass ich am nächsten Tag für die Arbeit wieder sehr früh aufstehen muss, oder ob ich am Wochenende Abends einfach nur zu einer Party oder einer Verabredung mit Freunden will. In letzterem Fall kann es schon mal sein, dass ich zu spät aufkreuze, aber ich würde niemals komplett absagen oder Freunde versetzen, um weiter zu schreiben. So gerne ich schreibe, ich glaube so gut im Schreibfluss könnte ich gar nicht sein, dass ich meine realen Freunde enttäusche. Das RL geht eben immer vor, auch wenn es mir vielleicht mal schwer fällt mich von einem Text loszureißen.
Eben solche wichtigen RL-Termine sind es eben, die mich einzig und alleine vom Schreibfluss losreißen können, wenn es gerade gut läuft. Etwas anderes würde mir da nicht einfallen. Denn wenn ich keine wichtigen RL-Termine habe, warum sollte ich dann überhaupt aufhören zu schreiben? ;D Ist doch schön, wenn es gut läuft und man damit in dem Moment das RL nicht vernachlässigt. ;D
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Alana am 01. Juni 2013, 21:16:38
Da hilft gar nichts. Wenn ich im Fluss bin, schreibe ich, bis ich nachts ins Bett falle. Was nicht lebensnotwendig ist, oder fest ausgemacht (Verabredungen etc.), bleibt liegen. Klar, wenn es sein muss, reiße ich mich los, aber mein Kopf schreibt dann trotzdem weiter. Meistens muss ich mein Notizbuch immer wieder rausholen und schreibe einzelne Sätze auf, damit ich mich an den Rest erinnern kann. Mein Kopf hört erst auf, wenn ich wirklich anderweitig beschäftigt bin, also beim Treffen mit den Freunden angekommen, oder dergleichen. Vielleicht hilft dir ein Hörbuch, das du dir neben der anderen Beschäftigung anmachst?
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Adam_Charvelll am 01. Juni 2013, 21:34:23
Die Frage ist, ob es denn so schlimm ist, den Schreibfluss einfach zu unterbrechen.
Ich glaube Stephen King hat einmal gesagt, dass er, wenn er mit dem Schreiben aufhören muss, immer unter einer Szene mitten im Satz unterbricht. Somit fällt ihm der Einstieg am nächsten Tag,oder bei der nächsten Schreibgelegenheit viel leichter, als hätte er die Szene komplett fertig geschrieben. Insofern fände ich eine plötzliche Unterbrechung gar nicht so schlimm, da man wohl eh nichts vergisst (außer man kommt längere Zeit nicht dazu). Dass es unangenehm ist und man manchmal gerne länger schreiben würde, ist aber klar. Ist es aber bei anderen Aktivitäten auch. Da muss man halt Prioritäten setzen.  :)
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Alana am 01. Juni 2013, 21:38:58
Ja, das stimmt auf jeden Fall, man kommt dann leichter wieder rein. Bei mir ist es allerdings nicht so, dass ich nichts vergesse. Wenn ich am nächsten Tag weiterschreibe und denke, ich weiß eh noch alles, und dann mein Notizbuch kontrolliere, stelle ich fest, dass ich einiges vergessen hätte, was ich am Vortag aufgeschrieben habe.
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Adam_Charvelll am 01. Juni 2013, 23:12:44
Dafür habe ich mittlerweile die Memo-Funktion meines Handys für mich entdeckt. Bei mir beginnt die kreative Phase meistens nachts im Bett, vor dem Einschlafen. Wenn ich dann auf gute Ideen komme, die ich nicht missen möchte, dann hol ich schnell das Handy und sprech die paar Gedanken schnell rauf, da ich sie sonst 99%ig vergesse/verträume. Archiviert oder transkribiert habe ich sie aber bisher noch nicht. Die Qualität ist allerdings auch nicht so gut und gerade das müde Gemurmel ist nur schwer zu verstehen. Vielleicht lege ich doch mal Wert auf ein besseres Handy mit guter Aufnahmefunktion oder erkundige mich wirklich mal nach einem Memogerät.
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Runaway am 02. Juni 2013, 00:46:30
Mir geht es wie Alana. Es wird nicht unterbrochen. Ich gucke dann, daß ich alles unter einen Hut kriege - dann wird eben weniger geschlafen, am Rechner gegessen oder das Haarewaschen um einen halben Tag verschoben. Was auch immer. Irgendwie geht's ;)
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Christopher am 02. Juni 2013, 09:58:29
Hm, das Problem hab ich nicht, da ich mir immer recht viel Zeit fürs Schreiben nehme.

Will ich schreiben, tue ich das nur, wenn ich weiss, dass ich mindestens (!) die nächsten drei Stunden zeit habe. Nach Möglichkeit mit open-end. Daher schreibe ich bevorzugt abends und beginne so zwischen 18 und 20 Uhr, manchmal auch etwas später. Wird es dann später (Rekord bisher war glaube ich drei Uhr nachts...) dann ist das so.
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Arcor am 02. Juni 2013, 11:23:09
Meistens richte ich mir ein festes, relativ großzügiges Schreibfenster ein, sodass ich genug Luft habe, um einen Schreibfluss auszunutzen, wenn ich das möchte. Dann muss ich nicht direkt wieder aufhören, wenn etwas aus dem Haushalt ansteht. Allerdings höre ich eigentlich immer dann auf, wenn ich feststelle, dass die Motivation oder die Konzentration nachlässt, da dann eigentlich nur noch Müll rauskommt, den ich entweder sehr intensiv überarbeiten muss oder gleich in die Tonne kloppen kann.
Wenn ich allerdings so richtig im Schreibfluss bin, dann versuche ich eigentlich zumindest, die aktuelle Szene oder den Dialog oder dergleichen zu Ende zu bringen. Somit ist dann zumindest der Abschnitt rund und gut. Mitten im Satz aufhören könnte ich nicht. Viel mehr als das angedachte mache ich dann aber meist auch nicht, dafür kenne ich mich zu gut. Über kurz oder lang kommt dann nämlich sowieso der Konzentrationseinbruch.  ;)
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Snöblumma am 02. Juni 2013, 14:33:55
Ich glaube, ich hatte das Problem noch nie. Ich schreibe schon immer zu ganz festgelegten Zeiten (außer an verregneten Sonntagen wie diesem hier, da schreibe ich einfach, so lange ich nichts anderes zu tun habe): Montags, Mittwochs und Samstags ab 21 Uhr, wenn sonst nichts ansteht auch noch Donnerstags. Spätestens um 23.30 ist Schluss, egal, wo ich im Text gerade stehe und ab und zu auch mitten im Satz, weil ich sonst morgens nicht aus dem Bett komme. 5.30 morgens ist einfach eine Hausnummer, und ich kann es mir nicht mehr erlauben, einfach mal bis drei zu schreiben und dann am nächsten Tag auf Arbeit nicht zurechnungsfähig zu sein. Nicht, bis ich meine Traumjobstelle fest habe, jedenfalls ;).
Zu anderen Zeiten komme ich gar nicht mehr dazu, mir über das Schreiben Gedanken zu machen. Mein Tagesablauf ist sowieso relativ eng getaktet, bestenfalls kann ich mal zwischendrin ein paar Sätze niederkritzeln, die gar nicht aus dem Kopf wollen - aber in der Regel reicht es auch dafür nicht. Solange ich mit Alltag beschäftigt bin, bleiben meine Figuren brav sitzen, wo ich sie am Abend vorher gelassen habe. Da hole ich sie dann wieder ab und schreibe weiter.  ;)
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Alessa am 02. Juni 2013, 16:17:54
Wenn mich wirklich ein richtiger Schreibfluss gepackt hat und ich muss wegen anderen Dingen meinen PC verwaist zurücklassen, dann rattern die Sätze, bzw. die Szenen durch meinen Kopf, bis sie endlich geschrieben worden. Da kann ich nichts gegen machen, habe schon alles mögliche ausprobiert. Es nützt nichts. Erst, wenn ich die Wörter auf irgendeine Art niedergeschrieben habe, ist mein Kopf frei für anderes.

Da geht es mir wie Dani und Alana. Schlafen kann ich dann eh nicht und die Waschmaschine kann auch noch am nächsten Tag waschen. Nur das, was sein muss, wird erledigt, alles andere bleibt liegen.
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Aphelion am 02. Juni 2013, 20:57:52
Das Problem habe ich eher weniger... Nicht, weil ich nicht richtig in den Flow komme. Sondern weil ich alleine lebe und auch mal eine Nacht durchmachen kann, wenn ich grade wirklich nicht aufhören will zu schreiben. ;)

Wenn ich von verschiedenen Ideen und Textfragmenten überrollt werde, mache ich mir schnell einige NOTizen, um dessen Herr zu werden.

Manchmal muss aber auch ich einfach abbrechen. (Virtuelles) Fenster zu, PC runterfahren, sich ein bisschen ärgern - und später wieder müselig in die Szene reindenken.

Wenn es wichtig ist, kann man immer stoppen, da braucht man keine Technik zu. Wenn es nicht so wichtig ist, dann kann man auch weiterschreiben. :)
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Alana am 02. Juni 2013, 20:59:08
ZitatNOTizen

:rofl: Ja, das passt. So kommt es mir auch vor.
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: HauntingWitch am 03. Juni 2013, 11:30:25
Aber Gwee, warum willst du denn aufhören?  ;D Nein, ernsthaft, ich habe es schon verstanden. Mir geht es da auch eher wie Alana. Ich will gar nicht aufhören, ich blende die anderen Dinge einfach aus, wenn ich im Fluss bin. Ich habe dann gar nicht das Bedürfnis, zu lernen (okay, das hat man ja sowieso nie), Freunde zu treffen oder irgendetwas anderes zu tun. Das wird alles irrelevant, in dem Moment, in dem der Schreibfluss losgeht.

Wenn ich mich dennoch losreissen "muss" (weil irgendetwas schon lange geplant war, z.B. ein Konzert oder der Geburtstag der besten Freundin oder so), versuche ich immer erst noch die Szene zu Ende zu bringen. Sonst mache ich mir eine kleine Notiz, wie ich wieder einsteige, damit das nicht verloren geht. Ich bin aber da von der Beschaffenheit her auch gesegnet, ich schreibe meistens Szenenweise. Selten tippe ich mehrere Kapitel oder Abschnitte am gleichen Tag hinunter. Der Fluss weniger lang an, als vielleicht bei jemandem, der mehrere Kapitel am Tag schreibt.

Womit ich mehr Mühe habe ist, wenn mir eine Idee im Kopf herumgeistert und ich aber nicht schreiben kann, weil ich auf der Arbeit bin oder so. Dafür habe ich dann einen Notizblock, damit die Idee nicht verloren geht.
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Sanjani am 03. Juni 2013, 21:22:56
Ich habe insofern "Glück" - wenn man das denn so nennen will -, dass mein Kreativhirn komplett zumacht, wenn mein Alltag zu stressig ist bzw. ich zu viel anderes zu erledigen habe. Da hab ich dann i. d. R. auch keine Ideen. Manchmal, wenn ein bisschen mehr Luft ist oder ich das Pensum als noch bewältigbar erlebe, passiert mir das allerdings auch. Ich versuche es dann so zu machen, dass das Allerdrängendste um jeden Preis geschrieben wird. Soll heißen: Wenn eine Szene mir schon zwei Tage und Nächte im Kopf herumflattert, dann setze ich mich auch mal bis nachts um zwei hin und schreibe sie, damit sie raus ist. Ich bin dann zwar auf Arbeit einen Tag lang etwas müde, aber das Abstruse ist, wenn ich sie nicht schreibe, weckt mich die Szene nachts ständig auf. Ich wache oft auf und habe sie im Kopf, stecke mitten drin, als hätte mein Hirn im Schlaf weiter dran gearbeitet. Da nehm ich dann lieber eine kurze Nacht in Kauf als mehrere schlechte Nächte.

Während meiner Vordiplomszeit hatte ich einen totalen Ideen-overflow ^^ Da hab ich es mir so eingerichtet, dass ich morgens gelernt und nachmittags ab 17:00 Uhr geschrieben habe. Das ging, weil ich bis dahin eigentlich immer das Gefühl hatte genug für heute gelernt zu haben. Ich hatte es aber manchmal auch umgekehrt. Ich stand morgens auf, ich wusste, ich muss lernen, aber ich hatte eine Szene im Kopf, die mich nicht losließ. Das war wie ein innerer Zwang und ich hab mich dann auch hingesetzt und hab sie runtergeschrieben. Danach konnte ich dann viel besser lernen.

Bei mir ist es aber meistens schon so, dass es nur eine oder zwei Szenen sind, die akut drängen geschrieben zu werden und erst danach kommt dann das nächste. Dadurch fällt es mir nicht ganz so schwer aufzuhören. Allerdings ist es in guten, ideenreichen Zeiten bei mir schon auch so, wie auch hier jemand schrieb, dass die Ideen weiter in meinem Kopf spuken und arbeiten. Ich hatte dann schon auch manchmal das Problem, dass ich mich auf Arbeit nur schwer konzentrieren konnte, weil das dauernd dazwischen funkte.

LG Sanjani
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Gwee am 06. Juni 2013, 11:30:18
Zitat von: HauntingWitch am 03. Juni 2013, 11:30:25
Womit ich mehr Mühe habe ist, wenn mir eine Idee im Kopf herumgeistert und ich aber nicht schreiben kann, weil ich auf der Arbeit bin oder so. Dafür habe ich dann einen Notizblock, damit die Idee nicht verloren geht.

Genau das meine ich.  :d'oh: Wenn ich völlig gepackt vom Schreibfluss bin, kann ich nur noch daran denken und, was zum Beispiel für mich gerade relevant ist, das Abitur ist dann völlig vergessen. Da kann ich dann auch gar nichts tun außer eine Weile keines von beiden machen, weder lernen noch an die Geschichten denken. Sonst färbt das eine nur schlecht auf das andere ab. Außerdem bin ich leider ohnehin ein Mensch, der sehr stark dazu neigt sich immer auf eine Sache voll zu konzentrieren und den Rest völlig zu 'vergessen'.

Zitat von: Sanjani am 03. Juni 2013, 21:22:56
Danach konnte ich dann viel besser lernen.

Das Problem ist nur, was man macht, wenn man keine Wahl hat. Mir geht es ja auch so, dass ich mich viel besser auf Dinge konzentrieren kann, wenn da nicht noch meine Geschichten im Hinterkopf herumspuken. Gerade bei Dingen wie lernen ist das ja besonders knifflig. Ich war da vor meiner Ethikprüfung diese Woche so gefrustet, weil ich eigentlich nur in die Tasten hauen wollte, aber natürlich nicht konnte, weil ich es mir ja nicht hätte leisten können.
Abgesehen mal davon bin ich dadurch mittlerweile auch ein wenig deprimiert, weil ich einige gute Kurzgeschichten entrinnen lassen habe, die eher einer spontanen Eingebung gefolgt waren und jetzt wirklich eher futsch sind.  :seufz:
Aber ich finde die Variante "Vollcut" dennoch sehr extrem. Zumal Schreiben für mich auch zum Teil ein wenig wie eine Zufluchtsstätte ist.
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: HauntingWitch am 06. Juni 2013, 12:49:22
Zitat von: Gwee am 06. Juni 2013, 11:30:18
Das Problem ist nur, was man macht, wenn man keine Wahl hat. Mir geht es ja auch so, dass ich mich viel besser auf Dinge konzentrieren kann, wenn da nicht noch meine Geschichten im Hinterkopf herumspuken.

Und hilft es dir nicht, wenn du dann in dem Augenblick Stift und Papier zückst und einfach mal alles, was sich angestaut hat, notierst? Bei mir ist es immer so, dass sobald es irgendwo steht, alles in Ordnung ist. Weil dann kann ich es nicht mehr verlieren. Solange ich es nur im Kopf habe, muss ich immer daran denken, daran zu denken und bloss keine Details zu vergessen. Sobald ich das Papier habe, muss ich nur noch schauen, dass ich das Papier nicht verliere und meine Gedanken sind wieder frei(er).  ;D
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Gwee am 06. Juni 2013, 12:54:10
Naja, das Problem ist nur, wenn sich dann jede Menge Sätze aneinander reihen.  :seufz: Oder ich wie gesagt mehr aus einem Gefühl heraus plötzlich einen halben Roman zimmern könnte. Das alles zu notieren wäre dann in etwa dasselbe wie es einfach zu tippen.
Kleine Ideen vergesse ich seltsamerweise selten, aber richtig gute (An)Sätze irgendwie immer. Das geht bei mir leider oft mit dem Moment einher.
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Sanjani am 06. Juni 2013, 15:39:23
Noch mal kurz was zum Thema Lernen: Ich finde, das eine schließt das andere nicht aus. Ich kenne Leute, die sitzen von morgens um 8 bis nachts um 12 an ihren Büchern. Aber fakt ist, sie sitzen da nur und kriegen nichts in ihren Kopf rein. Ich wage mal die Behauptung, dass man an einem Tag nur ca. 6 Std. konzentriert lernen kann. Alles, was darüber geht, ist im Endeffekt nur an den Büchern sitzen und lesen, aber ich glaub nicht - und das zeigt auch meine persönliche Erfahrung -, dass da noch irgendwas in den Kopf rein geht. Und dann hilft es sich selber zu beobachten und bei sich zu spüren, wann man besonders gut lernt. Jeder hat da ja seine eigenen Hoch- und Tieffasen. Wenn man das alles weiß, kann ein fester Tagesplan hilfreich sein. Dann findet man auch Zeit um den kreativen Überschuss abzubauen :)

LG Sanjani
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Coppelia am 06. Juni 2013, 18:15:51
Nun ja, wie ich das mache ... Laptop zuklappen und auf die Arbeit gehen. ;D Das ist Training und muss so laufen, weil ich ansonsten immer zu spät zur Arbeit kommen würde. Es geht tatsächlich. Im "schlimmsten Notfall" muss ich mir auf der Arbeit noch schnell ein paar Notizen im Notizbuch machen.
Titel: Re: Wie stoppt ihr den Schreibfluss?
Beitrag von: Lucien am 11. Juni 2013, 13:53:36
Meine tollsten Schreibflüsse hatte ich in der Schulzeit und leider konnte ich die nicht wirklich einstellen.  :P Ich habe einfach immer einen Block griffbereit gehabt und wenn ich im Unterricht meine Aufgaben erledigt oder mal ohne meine Freunde eine Freistunde hatte, habe ich die Zeit mit Schreiben gefüllt. Und wenn das grad nicht möglich war, ging es einfach in Form von Kopfkino weiter, bis ich zu Hause weitermachen konnte.
Das hat sich dann noch ein Weilchen ins Studium reingezogen (Vorlesungen *hüstel*), hat dann aber von selbst aufgehört ... leider. Inzwischen bin ich herzlich unproduktiv geworden.  :-\
Wenn es mich aber doch mal wieder packt und ich dann abbrechen muss, klappt das eigentlich ganz gut, so lange ich vorher meine Ideen "gesichert" habe. Wenn das nicht passiert ist, wälze ich das de ganze Zeit in Gedanken wieder und wieder um, bis ich die Gelegenheit habe, das noch aufzuschreiben.
Daraus schließe ich, dass ich gnz gut aufhören kann, sobald ich mich der Sorge entledigt habe, dass ich eine tolle Idee vergessen könnte.  ;D