Endlich geschafft!!
Nicht nur, das schon vor einiger Zeit der Schlußpunkt beim Manuskript gesetzt worden ist, nein, auch das Überarbeiten ist fertig.
Fertig!
FERTIG!! :D :vibes: :rofl:
Also wird angestoßen :prost:
Nun bleibt im Prinzip nur noch eines: man schnappt sich seine Betaleser, auf das sie lesen und kritisieren, Verbesserungsvorschläge machen und natürlich auch mit Lob nicht geizen.
Doch halt!!
Wem soll man das Manuskript denn nun eigentlich zum :buch: geben ? Den besten Freunden? Die trauen sich vielleicht nicht, das Werk zu kritisieren aus Angst, den Autoren in seinem Stolz zu verletzten. Und außerdem: sind sie überhaupt mit dem Stil des Autoren konform? Wenn sie Kritik bringen, bringt das den Autoren WIRKLICH weiter?
Also doch lieber jemanden, der so ähnlich tickt und dessen Ideen sich mit denen des Autors decken. Aber deckt er auch die Masse ab? Ist dieser auch repräsentativ für viele andere Leser deutschlandweit ?
Also doch lieber den Otto-Normal-Leser ?
Oder?
Oder doch?
Oder nicht?
Fragen also über Fragen.
Das man einen Betaleser haben sollte, das steht zweifelsohne ohne Frage; manchmal übersieht man in seiner Betriebsblindheit den einen oder anderen Fehler, ja, sogar grobe Schnitzer flutschen immer wieder durch.
Aber welche Art?
Und von findet man diese(n) ?
Wie halten Sie es denn?
LG
Feuertraum
Ich habe bisher noch keine Betaleser in dem Sinne gesucht, aber ich war mal einer. Wahrscheinlich nicht der repräsentative, denn es war das Thema Männlein liebt Männlein, auf was ich nicht sooo sehr stehe. Deswegen hatte ich eher den "technisch-handwerklichen Beta-Part". Kommas, Satzbau, Wortdopplungen etc. - allerdings hab ich das Ganze auch gleich noch auf Storyprobleme, Charas, Zuviel-oder-zuwenig-Beschreibung und sonstige Dinge, die mir seltsam erschienen, durchgelesen. Alles schön mit netten Kommentaren (von sachlich über humorvoll bis verzweifelt *gg* meine Schreiberin findet das immer toll), versehen.
Und hintenran den Rat erteilt, den ganzen Text nochmal jemandem zu geben, der auch zielgruppenkonform ist. Was miene Schreiberin auch tun wird. Denn das konnte ich von mir nicht behaupten, so daß ich wahrscheinlich auch einige Dinge kritisiert habe, die den Leuten gefallen werden. Aber da wir zwei uns zu nehmen wissen, war das so in Ordnung. Es war auf Dauer nur ganz schön anstrengend für mich, zwischendrin immer mal Sachen lesen zu müssen, die mich kaum interessiert haben. Allerdings hatte ich damit wirklich den totalen Blick von außen auf die ganze Geschichte, was auch ein gewisser Vorteil sein kann.
Ich hab grinsy als Beta-Leser.
Und für meine WK-FF's meine Mitbewohnerin.
Grinsy ist ne gute Betaleserin.
Nur leider keine besonders zuverlässige...
Ich habe auch meine festen Betaleser. Auf Schelmin z. B möchte ich nicht verzichten. ;) Ich scheue mich aber auch nicht davor Leute anzusprechen, die ich zum Beispiel vom Kellnern her nur flüchtig kenne. Vor allem interessiert mich die Meinung von Leuten, die sonst mit Fantasy nix am Hut haben. Wenn ich dann positive Kritik bekomme (habe ich schon bekommen), freut es mich um so mehr. Es ist mir sehr wichtig klare und konstruktive Kritik zu bekommen und das geht m.E. nur wenn man zu seinen Betalesern keinen näheren Kontakt hat. Natürlich habe ich aber auch meine Tatjana, eine sehr gute, aber auch eine verdammt kritische Freundin, die mir immer völlig unverblümt meine Fehler vor den Latz knallt und mich nicht schont, nur weil ich ihre Freundin bin. Für meine Wuddelsbucks, bin ich ganz gezielt an die Altergruppe herangetreten, für die ich diese Geschichte geschrieben habe und das Ergebnis hat mir gezeigt, woran ich noch arbeiten musste und was für die Kids so i. O. war. Hat mir sehr weitergeholfen.
LG
Termi
Ich glaube, ich werd mal Tesla anquatschen...
Ich habe jahrelang mangels Bekannter, die Interesse daran hatten, ohne jemanden gearbeitet, der die Geschichten durchsah, bei den Romanen habe ich aber gemerkt, daß Betaleser wichtig sind, da man doch die Übersicht verliert. Bei kürzeren Geschichten vertraue ich meistens auch noch mir selbst, nur wenn ich unsicher bin, frage ich jemanden um Rat.
Ich brauche Betaleser, die sich trauen, wirkliche Kritik zu üben. Unter Freunden kann das schon mal problematisch sein, da wird meistens vornehme Zurückhaltung geübt. Ich habe das Glück, mutige Betas zu haben... ;D
Lg
Moni
Ich fühl mich jetzt mal auch angesprochen und sage danke, Moni.
Da frag ich glatt mal, wann ich denn wieder Stoff bekomme?
LG
Termi
Ich finde es schön, wenn man mehrere, möglichst verschiedene Standpunkte bekommt. Das Problem, dass Freunde oft sehr zurückhaltend sind,w as Kritik angeht, kenne ich, aber es gibt zum Glück Ausnahmen. Nicht, dass Lobhudelei nicht auch mal nett ist, aber als Beta bringt einen das nicht weiter.
Ich habe zwei feste Betas für verschiedene Sachen. Grinsy kriegt den Text schon in relativ frühem Stadium zu sehen bzw. oft erzähle ich ihr schon die Grundideen und sie gibt mir dann Hinweise und Ideen. Wenn ich den Text dann soweit habe, dass ich ihn selbst nicht mehr verbessern kann (was nach ca. 10 Überarbeitungen der Fall ist), schicke ich ihn an eine andere, sehr liebe Freundin, die einen ähnlichen Lese- und Betastil hat wie ich. Die darf dann nach Details suchen, aber auch sonst alles kommentieren und kritisieren, was sie auch unverblümt tut. (Wir betreiben freudiges gegenseitiges betalesen.) Dann wird weiter überarbeitet, hin- und hergeschickt, im zweifelsfall weitere Betaleser zu rate gezogen, und irgendwann komme ich dann (hoffentlich) an dne Punkt, wo ich mit dem, was da steht, zufrieden bin. DANN mache ich den Text weiteren Leuten zugänglich. Ich freue mich danach immernoch über Kritik, aber eher deswegen, weil ich daraus für künftige Texte lerne. Wenn ein Text einmal abgeschlossen ist, bringt es IMO nicht viel, ewig dran rumzufeilen. Irgendwann muss auch mal gut sein.
Summa sumarum: Gute Betas sollten meiner Meinung nach schon einigermaßen der Zielgruppe entsprechen (dass einem Nicht-Fantasyleser unabhängig von meinem Stil eine Fantasygeschichte wahrscheinlich nicht gefallen wird, kann ich mir selbst ausrechnen) und ähnliche Vorstellungen wie der Autor davon haben, wann eine Geschichte gut ist. (Wenn einer z.B. wie ich bewusst viel Wert auf innere Handlung und sehr wenig auf äußere legt, dann ist jemand, der innere Handlung einfach langweilig findet, weil ihm da die Action fehlt, eben nicht Zielgruppe. Dessen Anmerkungen können auch hilfreich sein, bringen einen aber nur begrenzt weiter.) Und es muss eben der Tonfall stimmen, sodass man auch schwerwiegende Kritik äußern kann ohne den Autor als Person anzugreifen. Aber das ist halt ne zwischenmenschliche Sache, und dementsprechend knn halt nicht jeder mit jedem.
Im Zweifelsfall kann es gut sein, erstmal möglichst viele verschiedene Betaleser zu gewinnen und Erfahrungen zu sammeln. Dann merkt man schon, mit wem man am besten klarkommt.
Hallo,
eine interessante Frage!
Momentan habe ich leider nur einen festen Betaleser und der achtet nicht auf Formulierungen, sondern darauf, ob die Struktur des Romans passt, ob es spannend genug ist und ob man sich alles einigermaßen vorstellen kann. Letzteres ist oft aber nicht möglich, v.a. da es, wenn ich es umschreibe um es auf Spannung usw. zu übertragen auch oft dazu fürht, dass er schon weiß, wie was zu verstehen ist und darüber nicht mehr nachdenkt.
Deshalb werde, ich sobald ich die Struktur des Romans fertig habe, jemand anderen kontaktieren. Da weiß ich auch schon, wer das sein wird, aber das wird wohl noch eine Weile dauern.
Darauf wird es noch von einer Freundin von mir Probegelesen, die total vernarrt in Fantasybücher ist. Eine wirklich konstruktive Kritik erwarte ich von ihr nicht, aber sie ist dann immer noch die, der Kleinigkeiten nicht entgehen und die außerdem eine Meinung zur Zielgruppe abgeben kann.
Ganz zum Schluss wird es noch einmal auf Rechtschreibung und Grammatik überprüft, die gröbsten Kleinigkeiten überarbeiten und dann ist die Geschichte sozusagen fertig.
Aber das ist bei mir momentan alles nur geplant und leider nicht durchgeführt ::)
Bye
caity
Hi!
da ich auch mal wieder einen Beta brauche (*zu Lastalda schiel*), geb ich mal meinen Senf dazu.
:)
Ich suche mir meine Betas auch nach Zielgruppe aus - sie sollten Fantasy mögen, nichts gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen haben und nicht gleich die Krise bekommen, weil in der Geschichte ein elfenartiges Wesen auftaucht. Was ich von meinen Betas erwarte, ist zum einen eine Tippfehlerkontrolle (auch mit Rechtschreibprüfung schleichen sich ab und zu noch Klöpse ein, die mir beim zwanzigsten Mal lesen einfach auch nicht mehr auffallen) und daß sie auf Logikbrüche in der Geschichte achten - ich erinnere mich dunkel, daß einer meiner Gestaltwandler sich in einem Kapitel in ein Einhorn und drei Kapitel weiter in einen Wolf verwandelt - hä???
Da ich zu den Autoren gehöre, die mit harter Kritik ganz und gar nicht umgehen können, bitte ich meine Betas um nicht zu harsche Formulierungen. Ja, wirklich. Ich bin ein Weichei, zugegeben. Daher habe ich mir meine Betas auch ganz genau ausgesucht und bleibe auch meist bei den zwei bis dreien - da weiß ich, was ich bekomme und die wissen, was ich haben will.
Zu viele Betameinungen verunsichern in meinen Augen eh nur - es ist ja inzwischen hinreichend bekannt, daß nicht jeder alles gleich gut oder schlecht finden muß.
:)
Gut, ich neige zwar dazu meine Festplatte mit ellenlangen, niemals vollendeten Geschichten zuzumüllen, aber wenn ich dann doch mal was fertig gestellt habe, gebe ich es meiner Schwester zu lesen.
Die kennt und mag meinen Stil zwar, ist aber gleichzeitig auch meine schärfste Kritikerin. Das liegt daran, dass sie mich halt sehr gut kenn, weiß wo meine Einflüsse und Vorlieben liegen, die sich teilweise doch zu deutlich im Roman niederschlagen und was ich für typische Stilblüten bringe. - Und dadurch dass wir wirklich sehr gut befreundet sind kann sie mir auch all meine Fehler um die Ohren hauen, ohne dass ich ihr böse bin. Bei anderen Leuten würde ich das weniger gut hinnehmen^^
Gewöhnlich ist meine beste Freundin meine Betaleserin. Das tolle an ihr ist, dass sie zwar absolut ehrlich ist, dabei aber nie vernichtend wird, daher wirkt ihre Kritik auf mich immer sehr ermutigend.
Gerade bei inhaltlichen Problemen und Logikfehlern ist ihre Meinung für mich sehr wertvoll, da sie es meistens schafft, ihren Finger genau auf die wunden Stellen zu legen. Außerdem liest sie ähnliche Bücher wie ich und entspricht damit auch der Zielgruppe, die ich erreichen will.
Stilistisch bekomme ich von ihr aber kaum Kritik (sie schreibt selbst nicht - geht also rein von der Leserseite an die Texte heran), da müsste ich mir doch eher an andere wenden. Dorte von den Weltenbastlern hat mir mal ein Kapitel "gebetat" und war mir dabei eine große Hilfe. Wichtig war mir halt, dass ich von ihr einiges gelesen habe und somit weiß, wie sie schreibt und dass sie nicht einen völlig anderen Geschmack hat als ich.
Objektiv gesehen wäre es sicher gut, wenn ich meine Texte auch mal von jemandem lesen lassen würde, den ich nicht so gut kenne, also praktisch mal eine Sicht völlig von außen. Da wäre für einzelne Szenen sicher das Federfeuer hilfreich, aber ich bin zu feige, dort was reinzustellen. :seufz:
Grinsy ist eine lustige Betaleserin - du liest ihr eine Geschichte vor, du liest sie nur aus Spaß an der Freude vor - sie beginnt, deine Logikbrüche aufzuzählen. *grins* Noch nie war eine Geschichte von mir so flott überarbeitet. ^^
Meine Mitbewohnerin habe ich inzwischen zum Fanfictions-Beta angeheuert und da macht sie nen ziemlich guten Job... sie sollte nur nicht so unempfindlih gegenüber Zuckerguss sein. Den verwend ich nicht allzuoft. Aber wenn... gut, lassen wir das. Leider ist sie ziemllich abgehärtet, was Kitsch betrifft und es fällt ihr nicht auf... *schluck* Aber dafür ist sie ein gutes Barometer für Folterungen und dergleichen.
Ein sehr guter Betaleser ist auch mein Vater, aber ihm würde ich nicht gerade die Geschichte zum Lesen geben, die ich gerade schreibe, weil ich ganz genau weiß, daß ein homosexueller Held ihn eher abschrecken würde. Mein oberpeinliches Erstlingswerk kritisierte er mit den Worten: "Du versuchst, wie Tolkien zu schreiben. Schreib doch lieber was Eigenes." Seitdem habe ich versucht, meinen eigenen Stil zu finden. Ich glaube, ich suche immer noch.
Hmm, bis jetzt hatte ich meine Texte immer guten Bekannten gegeben - aber leider kam bis auf ein "ui, interessant" meist nichts heraus :pfanne: - dabei würde ich mich endlich mal über offene Kritiken freuen :wums:. Die einzige, die bis jetzt mal ihre Meinung kund getan hat, war Windfeder, aber ein Leser macht naja nicht gerade eine tolle Statistik aus.
Allerdings sollte man auch nicht jedem gleich das Zeug unter die Nase reiben, aber mir fällt auch keiner aus meiner Umgebung ein, der an Fantasy oder SF interessiert ist, außer vielleicht an Star Trek oder ähnlichem Geraffel ... schade eigentlich.
Dabei habe ich das Gefühl, das die Texte immer noch nicht so richtig "rund" sind.
Ich muss zugeben, dass ich *nachdenk* wohl erst einmal, oder zweimal, einen Beta hatte...
Wobei ich da auch wieder sagen muss, dass die Geschichten noch während des Schreibens abgestorben sind, weil der Nachrichtenaustausch über Mail nicht geklappt hat.
Also hab ich eher schlechte Erfahrungen mit Betas... :seufz:
Das Einzige was ich habe, hab ich durch meine nervtötende Art gesichert, da ich einfach meinen guten Freunden, von denen ich weiß, dass sie die selben Themen mögen, solange von meinen Ideen erzähle, bis sie mir Logikbrüche und ungeklärte Fragen aufzeigen und mir helfen das ganze zu verbessern.
Also habe ich sozusagen nur Betas für meine Ideen und ansonsten ist da nicht viel.
Dabei suche ich schon lange nach Möglichkeiten konstruktive Kritik zu ergattern.
Hab jetzt zB wieder angefangen Fanfiktions zu schreiben, in denen ich zT ganz verschiedene Stile ausprobiere, und stelle die in ein Archiv im Netz.
So hoffe ich jetzt wenigstens hinterher noch Fehler aufgezeigt zu bekommen, um mich zu verbessern.
ciao Seikatsu ;D
Mein bester und kritischster Betaleser ist mein Freund. Er sagt mir genau, wenn ich Mist verzapfe und hat meinen Stil in den letzten zwei Jahren extrem beeinflusst. Ich versuche inzwischen so zu schreiben, das er es gern lesen würde und habe dabei schon viel Neues an meiner Schreibe entdeckt.
Vor allem bin ich von der weichen Mädchenfantasy weggekommen und kann inzwischen besser mit meinen Charakteren umgehen.
Ich bin sogar soweit, das ich Texte seitenweise wegwerfe, weil ich genau weiß, was da für ein Kommentar von ihm kommt. Das wär mir früher nie passiert :)
Ansonsten ist es verdammt schwer, Leute zu finden, die ehrlich kritisieren und Fehler aufzeigen. Grad im Bekanntenkreis tun sich die Leute doch sehr schwer damit, zu sagen, das man grad totalen Schrott verzapft. Aber auch in vieen Foren zum Thema Schreiben stößt man immer nur auf "Toll gemacht!"-Kommentare ohne wirkliche Hilfe.
Richtige Betaleser, die konkret meine Geschichten lesen, hab ich gar nicht. Ich hab meine Texte bis jetzt immer nur in Foren kritisieren lassen, was bei Romanen ein gewisses Problem mit sich bringt. :)
Betaleser sind wirklich eine grosse Hilfe!
Vor allem leute die sich im Genre auskennen.
Ich achte meist darauf es von möglichst verschieden Leuten lesen zu lassen.
-Ein sachlicher für Rechtschreibung
-Fantasyfan für das Inhaltliche und die Einschätzung ob es ankommt!
-Bruder oder gute Freunde von denen ich kritik und manchmal lob kriege das mir bei der dritten überarbetung hilft
-wen zeichnungen vorhanden gehe ich das ganze nochmals mt ihnen durhc damit sie sich vorbereiten könne und evtl beide anpassungen vornehmen können.
-meist, aber nicht immer, noch eine buchhändlerin, die sind ja vom Fach;-)
Ich seh schon, ich werd der Meister im alte Threads hoch wühlen. Ich glaub hier passt meins hin.
Ich bin total betalesersüchtig und schreibe nie, ohne es jemandem zu zeigen.
Bisher war ich immer der Meinung: je härter und brutaler und mehr Verriss, desto mehr bringt es meinen Text weiter. Inzwischen erkenne ich aber die Vorteile von positiv gefärbter Kritik. Das streichelt die Autorenseele und motiviert zu mehr und besserem Output.
Für mich wäre die perfekte Mischung: 70%: das würde ich anders machen, nämlich so ... und 30%: das hier finde ich gelungen weil... (ok, ich muss dann auch 70% gutes Zeug schreiben.)
Wichtig ist vor allem der Drei-Punkte-Teil. Nur der nutzt. "Fand ich toll" hilft mir überhaupt nix. Das ist aber die Aussage, die ich immer von Bekannten/Verwandten bekam. Von Autoren gibt es den wichtigeren konstruktiven Part.
Bisher hatte ich für mich nur ein dramatisches Problem: Betalesergläubigkeit. Ich habe nahezu widerspruchslos alles genommen, was sie vorschlugen. Heute - ich bin so stolz auf mich - habe ich das erste Mal eine Kritik verarbeitet und nur wenig daraus in den Text eingearbeitet. Einfach weil mir meins richtiger vorkam. Wenn da stand: ich habe gar nicht verstanden... dann habe ich hoch gescrollt und für mich entschieden: das hätte man verstehen können, mehr gibt es an der Stelle nicht. Oder wenn da stand: hier wird ein Wort zu oft wiederholt, habe ich für mich gesagt: Stilmittel, war gewollt. Punkt.
Genau so eine Phase hatte ich mit Schreibratgebern auch. Ich habe anfangs versucht alles genau so zu machen, wie in Ratgebern. Bis ich wieder langsam zu mir zurück fand und trotzdem war ich unterbewußt ein wenig besser. Vermutlich weil ich gelernt habe, bewußt was anders zu machen und es nicht einfach so passiert. Also zum Beispiel mache ich manchmal ganz viel "tell", aber ich will dann damit was bewirken. Zum Beispiel eine dramatische Actionszene hervorheben, die im reinen show direkt davor/danach steht. Oder ganz viel Zeit oder minderwichtige Handlung zusammenraffen. Vorher habe ich nicht gewußt, dass ich das tue und es war eher zufällig.
Vielleicht bin ich jetzt beim Betaleserkommentare bearbeiten auch dahin gekommen: lesen, zur Kenntnis nehmen, DENKEN, dann überarbeiten. Das würde ich mir sehr für mich wünschen!
Betaleser sind essentiell. Als Autor wird man betriebsblind gegenüber den eigenen Texten. Die besten Betaleser sind solche, die entweder extrem viel aus dem gleichen Genre lesen, oder selbst darin schreiben, oder beides.
Ich bin gerne Betaleser (BTW PiPa, ich bin schon wieder durch, ich brauche neuen Stoff :D )
Ich gebe mir Mühe auch besonders gelungene Sachen zu zeigen wenn ich etwas lese, weil das ist auch wie ich meine Kritik am liebsten mag: Eingepackt in ein paar positive Punkte ;)
Mir würde schnell die Freude an meinem Text verlorengehen wenn ich nur die Verbesserungsvorschläge bekommen würde. Mit 'Net gschimpft ist gnuag gelobt' ist man bei mir auf jeden Fall an der falschen Adresse...
Ich habe immer gern Betaleser aus verschiedenen Genres zwecks unterschiedlicher Blickwinkel.
Selbst wenn z.B. ein Krimischreiber keine Ahnung von den Möglichkeiten in der Fantasy hätte, können ihm immer noch sonstige unlogische Zusammenhänge o.ä. auffallen, die ein "Fantasy-Beta" vor lauter Fantasy vielleicht nicht gleich sieht ;)
Und wie ich immer sage, ein "Das ist super/scheiße!" können sich meine Betas sonst wohin schieben, ein "Das ist super/scheiße, weil..." wird mit Freuden angenommen, gecheckt und gegebenenfalls führt es dann zu einer Änderung.
Ich habe auch ziemlich spezialisierte Betas (emotionale Szenen, Kampfszenen) aus meiner Kurzgeschichtenzeit. Da einge nicht in meine Zielgruppe fallen, werde ich denen wohl auszugsweise Szenen geben. Wer will, kann auch das ganze Manu bekommen :D
Dann hab ich noch 3 Betas für komplett: 2 Autoren/Schreiber und meine Schwester als Zielgruppen-Beta. Ich glaube, das passt nicht 100 % aber sie ist der Nicht-Schreiber, der am ehesten reinpasst :)
EDIT 27.08.2012:
Rechtschreibung.
Zitat von: FeeamPC am 16. August 2012, 15:42:38
Die besten Betaleser sind solche, die entweder extrem viel aus dem gleichen Genre lesen, oder selbst darin schreiben, oder beides.
Das stimmt auf jeden Fall. Ich schicke meine Texte gerne einem guten Freund, der auch selbst viel schreibt und Literatur studiert hat, aber er kann nicht allzu viel mit Fantasy anfangen... Von ihm bekomme ich immer gute Kritik zu meinem Schreibstil, aber meistens kommt ein "Das ist aber komisch, dass Gegenstand XY magisch sein soll / hier Vampire drin vorkommen / die Personen durch die Zeit reisen." gleich mit. Da sind erfahrene Fantasy-Leser definitiv die bessere Adresse.
Andererseits freue ich mich besonders, wenn die Anti-Fantasy-Fraktion meiner Freunde einen Text von mir liest und ihn trotzdem toll findet, und
nicht darüber meckert, dass unrealistische Dinge passieren. Das werte ich dann als besonderes Kompliment für meinen Text, aber deswegen kann ich trotzdem nicht auf fantasyerprobte Betaleser verzichten. ;)
Zitat von: DEckel am 16. August 2012, 15:46:04
Ich gebe mir Mühe auch besonders gelungene Sachen zu zeigen wenn ich etwas lese, weil das ist auch wie ich meine Kritik am liebsten mag: Eingepackt in ein paar positive Punkte ;)
So ist es auf jeden Fall motivierender. Ich sage meinen Betalesern aber auch immer gleich zu Anfang, dass, wenn sie die Geschichte für kompletten Schrott halten, sie das bitte auch so sagen sollen. Das muss dann auch nicht in "Der Stil ist aber durchaus nett etc." eingepackt werden. ;D - Aber natürlich ist positives Feedback genauso wichtig wie Negatives. Man muss als Autor ja auch wissen, was man besonders gut kann, damit man auch in der Richtung weiterarbeiten kann.
Ich bin auch sehr gerne Betaleser, und dann meistens ziemlich gnadenlos. Vor allem, wenn ich etwas Wissenschaftliches lese (Diplomarbeiten, Sachbuchmanuskripte, etc.); bei fiktionalen Texten ist der Spielraum einfach größer, aber auch da habe ich schon zu hören gekriegt "Hier ist ja alles rot und voller Kommentare..." :versteck:
So sind die Erwartungen doch offenbar zieeeemlich unterschiedlich. Ich glaube es ist total wichtig, dass man beim Betaleser sehr genau bestellt, was man mag. Momentan lese ich einen Krimi für jemanden und er hat mir so eine Matrix gegeben, in die ich Zahlen von 1-10 schreiben kann, für zum Beispiel Spannung oder Verständnis.
Fand ich auch nicht schlecht, wobei mir das manchmal schwer fällt. Ich versuche ja auch immer das, was ich heute bewerte, im Vergleich zu dem zu sehen, was ich vorher von dem Buch gelesen habe. Und manchmal traue ich mich dann auch gar nicht ganz ehrlich zu sein. Eine 2 oder 3 wäre ja dann sowas wie Merwyn gesagt hat: ist halt scheiße. Also füll ich den Bogen aus und kommentiere trotzdem. Besonders ausführlich da, wo die Werte unter 7 liegen. :pfanne:
Mir liegt das Beta-lesen-lassen nicht so. Bin mehr so der Typ, der im Geheimen vor sich hin werkelt. Gegen Betriebsblindheit hilft zeitlicher Abstand. Das dauert halt nur ewig.
Ich gebe zu, ich selbst habe noch keine Betaleser (benötigt), obwohl ich gerne hätte, irgendwann einmal. Bevor ich nicht die erste Überarbeitungsrunde meines ersten Projektes hinter mir habe, suche ich mir auch keine. Und für KGs hatte ich bisher entweder keinen Anlass gesehen, die jetzt auch noch beta lesen zu lassen, oder war zu knapp an der Deadline.
Nach wie vor kämpfe ich damit, meine Sachen jemandem zum Lesen zu geben, weil ich früher immer nur schiefe Blicke bekommen habe und jedes kleinste Detail erklären musste, worauf dann bloss ein "Find ich ganz gut" oder gar nur ein Murren kam. Mein innerer Zweifler kriegt dann sofort die Oberhand und ich frage mich, warum ich überhaupt schreibe. Aber in letzter Zeit wurde es etwas besser, vielleicht kann ich mich bald auf die Suche nach tollen Betas machen. ;)
Selbst beta gelesen habe ich allerdings schon oft, mit ganz vielen Kommentaren dazu. Ich lese so beta, wie ich auch gern beta gelesen werden würde - konstruktiv, offen, mit Schimpf und Lob.
Was Romanprojekte betrifft, geht es mir wie Churke. Ich habe da bisher immer vor mich hingearbeitet und nur gute Freunde oder Familienangehörige lesen lassen - auch weil ich bei solchen Dingen Perfektionist bin und ungern Sachen rausgebe, mit denen ich noch nicht glücklich bin. Und irgendwas zu verbessern finde ich immer. ;D
Bei KGs ist die Hemmschwelle jedoch deutlich geringer. Die gebe ich gerne raus und bisher hat auch noch jedes Betalesen den Text um Längen verbessert. Für mich ein Wink mit dem Zaunpfahl, das nächste Romanprojekt, sobald es "einigermaßen" fertig ist, in die verantwortungsvollen Hände interessierter Betas zu geben. ;D
Und selber betae (ist das die richtige Verbform?) total gerne. Es macht Spaß, man lernt an anderen Texten viel für den eigenen Stil und man darf so viele tolle Geschichten lesen. Das möchte ich echt nicht mehr missen.
Ich bin der gleichen Meinung wie Fee. Bestimmt gibt es Autoren, die auch ohne Betaleser was Gutes zustande bringen, aber ich denke, den meistne Büchern kann Betalesen nur gut tun. (Und einigen Gedruckten hätte es ziemlich gut getan!)
Es ist immer eine zwiespältige Geschichte und manchmal, wenn ich etwas von meinen Betas zurück bekomme, würde ich am liebsten alles hinschmeißen. Aber es sind genau diese Kommentare, die einen erst in Selbstzweifel stürzen, dir mir bei genauerer Betrachtung am meisten helfen. Selbst dann, wenn ich den Kommentar vielleicht nicht umsetze.
Für mich persönlich ist das Betagelesen werden, abgesehen von dem Vorteil für meine Texte, auch für mich eine gute und wichtige Gelegenheit, mich mit Kritik auseinanderzusetzen, sie richtig einschätzen und umsetzen zu lernen. Und auch zu lernen, sie zu ignorieren. Und ich bin jemand, der gerne viele Betaleser hat, weil ich mir gerne einen Meinungsquerschnitt holte. Es ist ziemlich interessant, wie unterschiedlich die Leser auf die gleiche Stelle reagieren.
Selbst lese ich auch sehr gern beta, ich bemühe mich immer um eine gute Mischung aus positivem und negativem, aber vor allem schreibe ich einfach meine spontanen Gedanken an den Text. Solche spontanen Gedanken finde ich auch bei meinen eigenen Texten oft besonders hilfreich. Und ich bemühe mich, immer etwas anzumerken, selbst wenn der Text schon ziemlich ausgereift ist. (Dann aber auch mit Bewertung: Das ist jetzt nicht so gravierend, oder evtl. könnte man ...) Nicht um des Nörgelns Willen, sondern weil ich denke, jede Anmerkung hilft dem Autor und ein Text mit zwei Anmerkungen und dem Kommentar: Ist gut, so lassen! nutzt niemandem.
Zitat von: pink_paulchen am 16. August 2012, 15:00:59
Für mich wäre die perfekte Mischung: 70%: das würde ich anders machen, nämlich so ... und 30%: das hier finde ich gelungen weil... (ok, ich muss dann auch 70% gutes Zeug schreiben.)
So ähnlich gebe ich Kritiken ab. Ich verpacke die negativen Punkte nie negativ, sondern sage immer "mir würde besser gefallen, wenn/wäre nicht besser, wenn" und ich versuche auch immer, das zu begründen.
Und ich führe alles auf. Ich kritisiere nicht nur, ich lobe auch. Das ist wichtig. Man muß dem anderen auch zeigen, was er gut gemacht hat, damit er sich dran orientieren kann.
Ich finde auch, es gibt keinen Betaleser, der alles kann. Aus dem einfachen Grunde, daß wir alle nur Menschen mit Erfahrungen und Vorlieben sind. Deshalb finde ich es immer wichtig, verschiedene Meinungen zu hören. Das, was mehrere Leute anmerken, muß mit Sicherheit geändert werden. Das, was nur einzelne anmerken oder was der Meinung aller anderen sogar widerspricht, kann vernachlässigt werden.
Grundsätzlich nehme ich jede Kritik ernst, denn hätte der andere nichts dazu zu sagen, würde er es nicht tun. Aber nicht jede Kritik ist berechtigt.
Gar nicht leicht, das alles ...
Ich bin da ein bisschen ambivalent.
Eigentlich würde ich gern auf Betaleser verzichten, weil ich auch eher so der Typ bin,
der im Kämmerlein vor sich hinwerkelt bis es sich "fertig!" anfühlt.
Kann ich aber nicht, weil so gut schreibe ich (noch?) nicht.
Zitat von: Alana am 16. August 2012, 17:01:47
...
Und auch zu lernen, sie zu ignorieren
...
Oh ja, das auf jeden Fall. Bis vor kurzem habe ich teilweise bis zur Selbstverstümmlung auf meine Betas bzw. Kritik reagiert.
Langsam wird´s wieder besser ;)
Zitat
Ist gut, so lassen! nutzt niemandem.
Sehe ich auch so! Das ist wie "nicht gelesen".
Zitat von: Dani am 16. August 2012, 17:36:40
Das, was nur einzelne anmerken oder was der Meinung aller anderen sogar widerspricht, kann vernachlässigt werden.
Ich hab schonmal was geändert, obwohl nur einer dagegen war und alle anderen dafür. Manchmal hat der eine "Querulant" ;D genau das richtige Gespür für die Stelle und ich kann die Kritik sofort nachvollziehen. Andersrum lasse ich auch mal was drin, was alle blöd finden, wenn ich es mag oder wichtig finde, wie es ist. Obwohl mir das zugegebenermaßen echt schwer fällt.
Zitat von: Arcor am 16. August 2012, 16:54:14
Ich habe da bisher immer vor mich hingearbeitet und nur gute Freunde oder Familienangehörige lesen lassen - auch weil ich bei solchen Dingen Perfektionist bin und ungern Sachen rausgebe, mit denen ich noch nicht glücklich bin. Und irgendwas zu verbessern finde ich immer. ;D
Genau so habe ich das früher auch gesehen. Als meine Freunde mir dann sagten, dass meine Geschichte gut sei, fühlte ich mich auch darin bestätigt, dass das die richtige Methode für mich wäre. Nun ja. Das war, bis ich dann ans Fantasy Forum geriet und dort eine meiner Geschichten online stellte. Die wurde daraufhin so dermaßen zerhackstückt, dass ich in eine Schreibblockade rutschte. Aber - die Leute, die mich zerrissen haben, fingen dann auch an, mir Tipps zu geben, wie ich es besser machen könnte.
So fing die Beta-Geschichte bei mir dann an, und heutzutage möchte ich meine Betas gar nicht mehr missen. Ich suche mir immer schon während des Schreibens welche, damit ich die Kritik direkt einfließen lassen kann. Wenn ich z.B. gesagt bekomme, ich beschreibe die Umgebung zu wenig, dann passe ich im nächsten Kapitel auf, dass ich mehr Atmosphäre aufbaue.
Es ist aber längst nicht so, dass ich sämtliche Kritik annehme, die ich bekomme. Wenn ich finde, dass etwas so, wie es ist, genau richtig ist, dann ändere ich auch nichts daran, und wenn tausend Betas kämen und sagen würden, dass gefällt ihnen so nicht. Viele Anmerkungen sind aber trotzdem nützlich, selbst wenn ich sie nicht berücksichtige.
Ich selbst bin als Beta ziemlich gnadenlos. Vermutlich bin ich da auch ein klein wenig Federfeuer-geschädigt. Aber bisher ist das noch immer ziemlich gut angekommen, was vermutlich daran liegt, dass ich auch die Sachen anspreche, die ich gut finde. Und die findet man bei jeder noch so schlechten Geschichte, wage ich zu behaupten. Jedenfalls, solange diese mit Herzblut geschrieben ist und nicht, wie manche, die mir untergekommen sind, nur deswegen verfasst wurden, weil man so schön damit angeben kann, dass man einen Roman geschrieben hat.
Mich selbst kann man mittlerweile so hart zerreißen wie möglich. Damit komme ich zurecht, und um ehrlich zu sein, hilft mir nur diese Methode weiter. Klar freut es mich, wenn das Gute angesprochen wird. Aber noch wichtiger ist es, die Fehler zu finden, und dafür ist nichts besser geeignet als ein schöner, direkter, brutal ehrlicher Zerriss.
Genau.
Ich will auch gar kein 70-30-Verhältnis oder sowas. Wenn ich gut gearbeitet habe und den Geschmack des Lesers treffe hab ich 80 oder 90 % Positives, wenn ich noch betriebsblind bin und zu wenig daran auf die richtige Bahn gebracht hab, sinds 50-50...
Ich will einfach ehrliche Meinungen anstatt festzulegen, wieviel Positives und Negatives mir genehm ist.
EDIT 27.08.2012:
Rechtschreibung.
Zitat von: Naudiz am 16. August 2012, 18:57:21
Ich selbst bin als Beta ziemlich gnadenlos. Vermutlich bin ich da auch ein klein wenig Federfeuer-geschädigt. Aber bisher ist das noch immer ziemlich gut angekommen, was vermutlich daran liegt, dass ich auch die Sachen anspreche, die ich gut finde.
Das ist aber auch genau richtig, Naudiz. :jau: Es bringt ja nichts, eine Kritik zu verschweigen, nur weil man den anderen nicht verletzen will. Nichts ist besser als pedantische Betas. Mindestens einen sollte man pro Geschichte haben, der jedes Wort umdreht.
Aber die Angst vor der zerreißenden Kritik finde ich ist bei großen Projekten etwas größer, da die einem mehr am Herzen liegen. Wenn jemand eine KG von mir mies findet, ok, damit kann ich leben. Aber ein Herzblutprojekt ... :gähn: Klar sollte man gerade das betalesen lassen, aber die Hemmschwelle ist doch etwas größer.
Ich habe meine ersten Erlebnisse mit Beta-Lesern gemacht, als ich im Freundeskreis meine Stories herumgezeigt habe - und das war prompt viel für's Ego und wenig Sinnvolles für die Verbesserung der Story, da die meisten natürlich gelobt haben.
Da ist es mir lieber, ich kenne den oder die Betaleserin nicht allzu sehr persönlich und bekomme ein ehrliches, gerne auch gnadenloses Feedback, aus dem man dann lernen kann, wie es besser geht oder interessanter gestalten kann. Ich muss keinen Zucker draufgestreut bekommen, solange der Ton sachlich bleibt, wenn das Zeug, das ich schreibe, Mist ist, kann ich mit einer ehrlichen Kritik sehr gut leben :)
Ich muss zugeben, dass es für mich Höllenqualen sind, wenn meine Texte betagelesen werden. Ich fühle mich immer grenzenlos dumm und unfähig, wenn ich Kritik bekomme und schäme mich bis ins Mark dafür, dass ich den Betas so einen Mist zugemutet habe - egal, ob das Fazit insgesamt (ehrlich) positiv ist.
Der Verstand weiß natürlich, dass jeder Text Kritik braucht und viele viele viele Dinge verbesserungswürdig sind, die ich selbst nicht sehe. Ich weiß auch, dass selbst Bestsellerautoren Lektoren brauchen - aber es ändert nichts dran, dass ich mich für meine Fehler schäme und das Gefühl habe, meinen Betas nie mehr in die Augen schauen zu können (sofern ich sie nicht nur virtuell treffe).
Am liebsten würde ich die betagelesenen Texte gar nicht mehr anschauen, dann bliebe mir die Schande meines Versagens erspart... :schuldig:
Deshalb habe ich bisher kaum Texte weitergegeben und alles nur mit mir selbst ausgemacht. Ich bin einfach feige... :versteck:
Zitat von: Arcor am 16. August 2012, 19:14:18
Das ist aber auch genau richtig, Naudiz. :jau: Es bringt ja nichts, eine Kritik zu verschweigen, nur weil man den anderen nicht verletzen will. Nichts ist besser als pedantische Betas. Mindestens einen sollte man pro Geschichte haben, der jedes Wort umdreht.
Da bringst du mich gleich auf ein Thema, das ich im ersten Post vergessen habe, anzusprechen: Nämlich wie viele Betas ich mir suche und aus welchem Genre diese kommen.
Ich habe immer mehrere Betas, bevorzugt irgendwas zwischen 3 und 5, kommt drauf an, wie viele sich melden. Mehr nehme ich aber nicht, das wird mir zu viel Mischmasch, auch wenn da neue, interessante Sichtwinkel dazukommen könnten. Ich würde einfach den Überblick verlieren.
Am liebsten sind mir Betas, die selbst schreiben, weil sie einen ganz anderen Blick auf die Sache haben als Nicht-Schreiber. Allerdings habe ich auch gern mal einen reinen Leser dabei, das gibt dem Ganzen noch mal einen ganz neuen Blickwinkel und man kann prüfen, wie es bei der "breiten Masse" ankommt. Dafür muss gerne mal eine Freundin von mir herhalten. Ansonsten versuche ich natürlich, Schreiber aus dem Genre als Betas zu gewinnen, dem mein Projekt angehört. Ein paar "Fremde" sind aber auch gern gesehen - wie Merwyn schon sagte, fallen zum Beispiel Krimi-Autoren noch ganz andere Sachen auf als reinen Fantasy-Schreibern. Das finde ich schon ziemlich nützlich.
Zitat von: Arcor am 16. August 2012, 19:14:18
Aber die Angst vor der zerreißenden Kritik finde ich ist bei großen Projekten etwas größer, da die einem mehr am Herzen liegen. Wenn jemand eine KG von mir mies findet, ok, damit kann ich leben. Aber ein Herzblutprojekt ... :gähn: Klar sollte man gerade das betalesen lassen, aber die Hemmschwelle ist doch etwas größer.
Ja, das ist schon übel, wenn das Herzblutprojekt zerrissen wird. Das war der Fall bei meinem allerersten richtigen Projekt, dem, das ich im Fantasy Forum gepostet habe. Mehr als 6 Jahre Arbeit für den Weltentwurf und die Story- und Charakterentwicklung, und dann wird einem von mehreren Leuten gesagt, dass es scheiße ist. Tja. Da war ich halt auch erst verletzt, habe dann aber eingesehen, dass ich aufgrund meiner vielen investierten Zeit betriebsblind geworden bin und dass das wirklich so nicht funktioniert, wie ich es gemacht habe. Das Projekt habe ich letztens wieder ausgebuddelt. Mal schauen, was ich jetzt, ca. 2 Jahre später, aus der erhaltenen Kritik machen kann.
Zitat von: Pestillenzia am 16. August 2012, 19:24:05
Ich muss zugeben, dass es für mich Höllenqualen sind, wenn meine Texte betagelesen werden. Ich fühle mich immer grenzenlos dumm und unfähig, wenn ich Kritik bekomme und schäme mich bis ins Mark dafür, dass ich den Betas so einen Mist zugemutet habe - egal, ob das Fazit insgesamt (ehrlich) positiv ist.
Ich würde behaupten, das ist normal. Bei mir ist das, obwohl ich wie gesagt gut mit Kritik umzugehen weiß, trotzdem immer noch so, wenn ich ein Dokument von den Betas zurückbekomme und dort jede Menge Anmerkungen sehe. Da sterbe ich erstmal tausend Tode :gähn:
Aber wenn das Fazit positiv ist, Pesti, dann brauchst du dich doch nicht hinterher dafür schämen. Und selbst wenn es schlecht ist - dann überarbeitest du eben, und mithilfe der Betas wird deine ganze Geschichte besser. Ist wirklich so.
Zitat von: Naudiz am 16. August 2012, 19:27:52
Ja, das ist schon übel, wenn das Herzblutprojekt zerrissen wird. Das war der Fall bei meinem allerersten richtigen Projekt, dem, das ich im Fantasy Forum gepostet habe. Mehr als 6 Jahre Arbeit für den Weltentwurf und die Story- und Charakterentwicklung, und dann wird einem von mehreren Leuten gesagt, dass es scheiße ist.
Huaaaaa! Dieser Satz wäre ja wirklich geeignet meine Betalesersucht zu heilen. Horrorvorstellung!!! :brüll:
Und ich hab schon rumgejault weil mein Betaleser meinte: nur in eine Richtung durchsichtige Spiegel gehen nur, wenn der Beobachterraum dunkel ist. Dabei hat das nur ein lächerliches hübsches Gaslichtgadget gekostet. Kein Vergleich mit 6 Jahren Arbeit.
Wobei - es muss die Sucht gar nicht heilen - ich kann die Betas ja einfach noch früher schauen lassen. Wenn der Plot steht. Quasi ein Exposé-Check. Puh, wasn Glück das mir das grad beim Schreiben einfiel!
Hattet ihr eigentlich schonmal schlechte Erfahrungen mit Betalesern? Also, dass die Leute wirklich unverschämt oder beleidigend wurden - oder ähnliches?
Zitat von: pink_paulchen am 16. August 2012, 19:37:12
Huaaaaa! Dieser Satz wäre ja wirklich geeignet meine Betalesersucht zu heilen. Horrorvorstellung!!! :brüll:
Ja, für mich war in dem Moment auch Weltunter. Wie gesagt, mich hat das direkt in eine Schreibblockade manövriert. Allerdings wäre ich ohne diesen Mega-Horror-K.O.-Zerriss niemals von meinem alten, ziemlich sachbuchmäßigen Stil und der quasi nicht vorhandenen Charakterentwicklung weggekommen. Inzwischen sind Dialoge von meinem persönlichen Albtraum zu meinem Steckenpferd geworden und die Charaktere so lebendig und glaubwürdig wie echte Personen (habe ich jedenfalls mal gesagt bekommen ;)) Im Nachhinein war dieser Zerriss also die Heilung für meine verkorksten Vorstellungen von einer guten Geschichte (Info: Damals fand ich auch noch Eragon gut. Heute kriege ich die Krätze, wenn ich das Buch auch nur ansehe.)
Und die 6 Jahre Arbeit sind ja im Nachhinein auch nicht verschwendet gewesen. Den groben Weltentwurf habe ich behalten, ich ändere nur gerade die Karte um und habe ein paar der vielen Völker, die ich hatte (Elfen allein haben nicht gereicht, nein, es mussten Feuer-,Erd-,Eis [beliebiges Element einsetzen]-Elfen sein, dazu noch Zwerge, verschiedene Nymphenarten, Ents, Einhörner, Drachen... ::)) rausgeworfen. Das war einfach zu überbordend. Zu viele Ideen können die Geschichte auch kaputtmachen.
Zitat von: Asarea am 16. August 2012, 19:47:02
Hattet ihr eigentlich schonmal schlechte Erfahrungen mit Betalesern? Also, dass die Leute wirklich unverschämt oder beleidigend wurden - oder ähnliches?
Glücklicherweise noch nicht, und ich hoffe, dass das auch so bleiben wird (woran ich nicht zweifele, da ich meine Betas mittlerweile fast ausschließlich aus dem Zirkel "beziehe"). Wenn ich an so jemanden geraten würde, würde ich sofort die Zusammenarbeit beenden. Kritik, hart und ehrlich, gerne. Aber nicht mit Beleidigungen oder Unverschämtheiten. Selbst wenn die Geschichte Schrott sein sollte, muss man nicht ausfallend werden, um mir das mitzuteilen.
Nö.
Aber ich hatte bisher fast nur Betaleser aus meiner Autorengruppe/Duellgruppe, oder Leute, mit denen ich etwas Kontakt hatte (die hab ich dan eig. alle in die Duellgruppe reingebracht *g*).
Ganz fremde Menschen würde ich niemals lesen lassen, alleine schon wegen dem Aspekt Weiterverbreitung/Online stellen.
EDIT 27.08.2012:
Rechtschreibung.
Ich tendiere auf jeden Fall zu Betalesern, obwohl mein Herz generell schon blutet, wenn ich meine Texte zu einem Betaleser schicke. Dann sickern so Fragen durch meinen Kopf: Was mute ich meinem Beta eigentlich zu? Kippt er wohmöglich vom Stuhl? Wo habe ich Hänger in meinem Text und welche Kommentare finden schließlich den Weg zu mir?
Wenn ich dann den kommentierten Text vor mir habe, ist mir meist speiübel vor Angst. Dann bin ich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, mein Beta möge doch nur positiv schreiben und der Sehnsucht meinem 'Baby' aus den Kinderschuhen zu helfen. Letztlich siegt Letzteres und ich schaffe es, aus jeglichen Kommentaren Positives zu ziehen.
Meine Mutter und meine Schwester lesen neben meinen anderen Betalesern generell meine Texte. Am Anfang heimste ich von ihnen viel Lob ein, Kritik gar nicht. Natürlich tat das meiner Autorenseele sehr gut, war aber wenig hilfreich. Inzwischen haben sich beide zu meinen schärfsten Kritikern entwickelt und ich bin sehr glücklich darüber. Nur so kann ich lernen und nur so kann ich mich weiter entwickeln.
Trotzdem darf man nicht vergessen, dass die Kommentare stets die persönliche Meinung des Betalesers sind. Ich überdenke jede Anmerkung gründlich und entscheide dann, was ich damit anfange. Tut mir die Änderung verdammt weh, dann übernehme ich sie zähneknirschend. Ist es mir egal, dann entscheide ich, wie viele Betas an der Stelle einen Kommentar gesetzt haben.
ZitatTut mir die Änderung verdammt weh, dann übernehme ich sie zähneknirschend. Ist es mir egal, dann entscheide ich, wie viele Betas an der Stelle einen Kommentar gesetzt haben.
In einem Schreibratgeber (oder so) schreibt Stephen King, daß er das ganz genauso macht. Das habe ich von ihm übernommen und fahre sehr gut damit.
Meine persönliche unangenehme Erfahrung nicht mit einem Betaleser, sondern einem Kollegen des Autorenteams war, dass er rückwirkend Prämissen abgeändert hatte, an die ich mich nach gründlichem Weltenstudium akribisch gehalten hatte. Er meinte, ICH hätte da noch ein paar Fehler drin. Da war ich drauf und dran, die Zusammenarbeit hinzuschmeißen.
Nein, mit Betalesern habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Manchmal brauche ich allerdings ein paar Stunden oder sogar Tage, um eine Kritik zu bewältigen, sie objektiv anzunehmen und zu überdenken. Früher habe ich das geschrieben, was ich selber gerne lese. Punkt. Das war mein Hauptkriterium. Daher liegen mir viele Einzelheiten auch sehr am Herzen. Aber das heißt ja nicht, dass sie gut sind. Inzwischen habe ich gelernt, dass Betaleser meinen Horizont erheblich erweitern. Ich muss ja nicht jeden Vorschlag sklavisch adaptieren, aber wie viele wertvolle Hinweise habe ich schon bekommen, wenn ein Charakter oer ein Plotstrang sich in eine langweilige Richtung entwickelten. Wie viele Wortwiederholungen, Perspektiv- und Logikfehler, die ich selber nicht entdeckt habe, wurden mir schon aufgezeigt! Ich habe wichtige Charaktere über die Klinge springen lassen, nette Leute zu Fieslingen umgestrickt oder umgekehrt, sorgfältig auf- und ausgebaute Entwicklungen zu Sackgassen abgeändert, die den Leser ebenso überrumpeln wie den Protagonisten, lauter Ideen, auf die ich alleine nicht gekommen wäre.
Betaleser helfen mir weiter, unbedingt. Und ich mag es, Betaleser aus verschiedenen Altersgruppen und mit verschiedenen Genrevorlieben zu befragen, denn das hilft mir, die Kritik und meine Schreiberei besser einordnen zu können.
Urteilt ein 16jähriger "Zwerge"-Fan, dass das zu prüfende Skript zu rosarot ist, eine 20jährige Romantikerin, dass sie das Happy End gerne noch ein bisschen mehr "happy" hätte, und ein gestandener Endfünfziger, dass er an seine Jugendleidenschaft für Karl May erinnert wird, dann kann ich daraus für mich wertvolle Hinweise extrapolieren. Was ich dann damit anstelle, das ist eine weitere Bearbeitungsstufe an meinem Manuskript. Gefällt mir das? Lasse ich es also wie es ist? Oder ändere ich einzelne Punkte? Oder schmeiße ich das ganze Skript in die Tonne? Betaleser sind keine Lektoren, sie richten nicht darüber, ob mein Werk "genommen" wird, oder nicht. Aber sie zeigen mir auf, ob ich es geschafft habe, das zu schreiben, was ich schreiben wollte (auch wenn das bedeutet, dass es den Betalesern nicht gefällt), ... oder etwas Schlechteres oder sogar etwas Besseres. Sie halten meinem Text einen Spiegel vor, und das ist es was ich brauche und wofür ich ihnen unendlich dankbar bin.
Meinst du nur den zweiten Teil des Zitats?
Ich frage mich nämlich gerade, ob der erste Teil bedeutet, dass Änderungen, die einem persönlich richtig weh tun, auf jeden Fall gemacht werden sollten, weil das impliziert, dass die Stelle zu gefühlsduselig/persönlich ist, um gut zu sein.
Das bezieht sich bestimmt auf das berühmte "Kill your darlings", das ist ja auch von Stephen King; die Stellen, an denen einem Änderungen am meisten schmerzen, die Stellen, die man eben gerade für perfekt hält, sind meistens die, bei denen die rosarote Brille am stärksten ist.
Und um noch was zur Diskussion beizutragen: Ich glaube nicht, dass ein Buch, das keine Betaleser gesehen hat, jemals so gut sein könnte wie das gleiche Buch, das durch die Hände (Augen ;)) einiger Betas gegangen ist. Meiner Meinung nach hilft da weder zeitlicher Abstand noch gründliches Überlegen noch eine so ausgeklügelte Technik: Für manche Dinge ist man als Individuum mit Macken und Eigenschaften, mit einer Lebensgeschichte und Umwelteinflüssen (nicht einmal speziell als Autor) einfach blind, solange einen andere nicht darauf aufmerksam machen.
Nein, ich meine das gesamte Zitat.
Wenn ein Betakommentar mich zähneknirschend vor Wut zurückläßt, hat dieser Beta wirklich recht, zeigt mir die Erfahrung der letzten Jahre. Wenn ein Vorschlag mich nicht berührt, ist er vielleicht nicht wichtig, sondern nur eine Nuance. Doch wenn ein Kommentar mich sauer macht (weil ich Mist gebaut habe, sein wir da mal ehrlich), dann muß er umgesetzt werden.
Okay, dann habe ich das richtig verstanden, das ähnelt ja auch dem, was ich oben geschrieben habe. Nicht immer ändere ich das dann, aber meistens schon und das sind auch die Kommentare, aus denen ich am meisten lerne (und die mich am meisten aus der Bahn werfen, natürlich ::))
Wäre interessant zu wissen, welches Buch das war. Stephen King hat ja mehrere geschrieben, so weit ich weiß und es würde mich schon mal interessieren, eines davon zu lesen.
Hach, das leidige Thema meines Autorendaseins! ;)
Ich hab früher nichts rausgegeben, was ich nicht schon für absolut perfekt gehalten habe. Hat den Vorteil, dass ich hinter meinem Text stehe, aber den Nachteil, dass Kritik mich dann umso härter trifft.
Ungefähr 2001 hab ich kurzgeschichten.de entdeckt und dort nach und nach gelernt, dass es ganz gut sein kann, wenn ein vermeintlich fertiger Text noch mal von anderen gegengelesen wird. Angst hatte ich jedes Mal, wenn ich etwas hochgeladen habe.
Hier im TiZi hatte ich anfangs das Gefühl, dass alle anderen absolut perfekt und genial schreiben, nur ich sei ein blutiger Anfänger. Also wieder nichts vorgezeigt, dafür aber selber betagelesen und festgestellt, dass auch andere im ersten Entwurf nicht perfekt sind. Gut, aber nicht perfekt.
Und jetzt hab ich selber vier Betas (von denen eine noch nichts bekommen hat, weil ich da erstmal wieder drüber will) und war von den ersten Kommentaren positiv überrascht - klar, sie haben artig auf Anweisung mir alles um die Ohren gehauen, was sie gefunden haben, und sie hatten Recht. Zu statisch, zu weit vom Geschehen entfernt, zu passiv, zu viele "um zu"-Konstruktionen ... Aber: Genau das hab ich gebraucht! Ich hab vorher gesehen, dass mein Text nicht nah am Geschehen ist, aber ich hab nicht erkannt, woran es liegt.
Und genau aus diesem Grund bin ich ein großer Verfechter von Betas: Sie helfen gegen die Betriebsblindheit und legen den Finger auf die Punkte, die nicht funktionieren.
Ich wage zu behaupten, dass ein Text, der durch die Augen von Betas gegangen ist, deutlich bessere Chancen hat, bei einem Verlag oder Agenten angenommen zu werden. Vorausgesetzt, der Autor setzt sich kritisch mit den Anmerkungen der Betas auseinander, was nicht bedeuten sollte, dass er alles sklavisch übernimmt, was die Betas geschrieben haben.
Zitat von: chaosqueen am 17. August 2012, 13:31:50
Und jetzt hab ich selber vier Betas (von denen eine noch nichts bekommen hat, weil ich da erstmal wieder drüber will)
Bin diese eine Beta zufällig ich? Ich warte nämlich immer noch auf das erste Kapitel von "Auf der anderen Seite"! :D
Soviel zum OT.
Yepp, das bist Du. Ich glaub, ich schicke Dir das erste Kapitel doch noch schnell in der alten Version (die auch die anderen bekommen haben), dann hast Du was zu tun und ich was zu überarbeiten. ;) Das zweite kommt dann gleich mit, das haben die anderen auch schon ... :versteck:
Eine spannende Frage nach dem Betalesertum.
Ich muss sagen, ich mag Betaleser, die nicht zu viel kritisieren. Ich bin selbst (so schätze ich mich zumindest ein) auch jemand, der eher nach Stärken anstatt nach Schwächen sucht. Ich werde gerne motiviert und nicht auseinandergenommen.
Vielleicht bin ich dadurch als Betaleserin zu lieb und als Autorin nicht kritikfähig genug - aber so bin ich ich eben!
Grüße
Tanja
@Tanja: So war ich früher auch, und ganz tief drinnen wäre ich gern noch so. Nur leider würde das meinen Texten nicht helfen.
@chaos: Ich finde es auch ganz hilfreich, schon nach der ersten Überarbeitung bzw. währenddessen jemanden lesen zu lassen. So hab ich schon nach Kapitel 6 festgestellt, dass der Anfang nicht taugt und ihn komplett überarbeitet. Das spart Arbeit beim Rest, den ich dann gleich bei der ersten Überarbeitung anpassen kann.
Ich war ein "in der einsamen Kammer vor sich hinschreibende und erst das Fertige herausgebender" kleiner Feigling.
War der Meinung, wenn ich genug Bücher lese, und meins dann liegen lasse, das wird schon.
Nüschd wird.
Hier im Zirkel hab ich als Betaleserin angefangen. Anfangs habe ich mich damit schwer getan, war mir unsicher - was darf ich was nicht, wie weit darf die Kritik gehen, was sollte ich lieber für mich behalten?
Ich hoffe für "meine"Autoren, das ich mich gebessert habe. ;)
Mein erster Versuch mit Betalesern war auch "nur" eine Kurzgeschichte.
Ich habe mich einfach nicht getraut, mein Baby aus der Hand zu geben. Es von anderen womöglich noch zerreißen zu lassen.. :no:
Doch nach dem ich selbst immer mehr Beta lesen durfte, hab ich mir gesagt: "Du dumme Nuss, andere tun es auch und haben sich nicht so lullig, also... kneif die Backen zusammen und trau dich!"
Also hab ich mich eine Tages getraut und mein Baby hinaus gelassen. Und was ist passiert...? na...? Genau!
Nach den ersten Seiten lesen, bekam ich die ersten Rückmeldungen von ALLEN... Das geht so nicht.. Perspektive, zu viele Sprünge, Unklarheiten... und...und...
Da hab ich sofort die Reißleine gezogen, und ihnen gesagt, die müssen nicht weiter lesen.
Und dann habe ich die ganze Geschichte umgeschrieben!
War das aber auch ein, zum Teil wirklich unzusammenhängender, Quatsch, den ich den armen Leuten zugemutet habe. :o Das hätte ich ohne deren Komentare nie so gesehen.
Inzwischen haben meine lieben Betas die überarbeitete Version und können auch besser damit arbeiten. Und diesmal hab ich nicht nur vernichtende Kritik bekommen. ;D
Klar, da sind noch Sachen dabei, bei denen ich mich frage, wie man so einen Stuss schreiben kann, ohne es zu merken. Doch wenn ich die Korrekturen sehe, es geht, man kann... :snicker: Ich bin froh, meine Angst überwunden zu haben. Ich hätte meinem Baby keinen Gefallen getan, es so heraus zu geben. Es sind aber auch tolle Betas, die mir super gute Tipps geben, die ich allerdings auch nicht alle umsetze.
Ich habe im Zirkel Betas und außerhalb auch zwei, eine davon meine beste Freundin, die eigentlich nicht gern Fantasy liest. Familie, naja... die kannste in der Pfeiffe rauchen ;) außer mein Neffe, der war gut, als er einmal was von mir hatte.
Eines habe ich gelernt. Ich lese sehr gern Beta und andere tun es auch. Ich möchte gern Lesefutter, andere auch. Sie vertrauen mir und ich vetraue ihnen. :gruppenknuddel:
Ich habe soviel von meinen Betalesern und zuletzt auch durch das Lektorat bei Aeternica gelernt. Was Verbfaulheit ist, wußte ich vorher nicht. War - war - war - war. Danke Nycra.
Klar, auch ich bekomme lieber Lob (und finde mitunter zauberhafte Minikommentare "schnurrrrrrrr" oder einfach ein Smileygesicht), aber gerade der Finger in der Wunde ("das ist unlogisch", "das paßt nicht zur Figur") bringt doch am meisten.
Auf jeden Fall "Ja, bitte!". Ich mag die Rückmeldung und ich empfinde es als so bereichernd, wenn mir meine Fehler aufgezeigt werden. Und ohne einen Beta wüsste ich noch heute nicht, wie ich den erweiterten Infinitiv mit zu schreiben müsste, gell Sprotte? ;D
Genauso wenn Plotlöcher entdeckt werden oder sowas, das sieht man irgendwann als Schreiberling nicht mehr. :omn:
Genauso mag ich es, Beta zu sein. Meine Kettensäge hat immer genug Benzin im Tank und ich spare nicht mit Lob. ;D
Betaleser sind für mich auch wichtig, wobei ich da nur einen habe. Viele sagen, dass es nicht gut ist, wenn Freunde den eignen Text lesen. Das kann durchaus stimmen, aber ich bin eher der Typ, der bei Freunden eher dazu neigt, ehrlich zu sein. Wenn ich mit jemandem befreundet bin, dann ist das jemand, der zu mir ehrlich ist und zu dem ich ehrlich bin. Bei Fremden bin ich dann wohl eher jemand, der zur Nettigkeit tendiert.
Betaleser sind für mich auch unerlässlich. Aber bitte nur welche, die sich auch trauen Kritik zu äußern. Ich konnte dadurch schon so vieles dazu lernen...
@Yukan: Da hast du wirklich Glück. Bei mir ist es umgekehrt. Wenn ich meine Werke Familie oder Freunden gebe, kommt meistens nur: "Ist echt gut! Klasse! Lass das so!"
Das bringt mir gar nichts.
Ich habe einen weiteren Betaleser gewonnen.
Jetzt sind es 2 Autoren (Option auf mehr - hängt von der Zeit ab), und 2 reine Leser. Meine Schwester ist etwas offener und kennt die Plots meist schon, meine beste Freundin liest andere Subgenres und ist dann der Zufallskäufer-Test.
Alletdings denke ich gerade, meine Sachen passen nirgendwo rein, so dass sie ohnehin nie an fremde Leser kommen :D ich sollte das Lesen in Threads lassen, die sich mit Trends, Marktlage etc befassen. ^^
Also ich persönlich finde Betaleser auch sehr sinnvoll. Ich selbst kann meine Bücher nur schwer kritisieren. Ich erwische mich ja schon beim Ideenaustüfteln, wie ich ständig meinen - leider schon etwas arg wählerischen - Freund immer nach seiner Meinung frage, weil ich selbst nicht gut einschätzen kann wie die Ideen, die mich bezaubern, anderen gefallen könnten. Daher bin ich für eine ehrliche und kritische Rückmeldung immer zu haben, allein weil einem selbst nicht immer ein Logikfehler auffällt.
Ich habe auch schon mehrmals betagelesen, wenn auch nur für kleinere Geschichten, aber allein daher weiß ich, dass Betalesen eine große Hilfe für Autoren darstellt. Natürlich ist es nicht so klasse, wenn man nur mit einem 'Oh Gott, ist das ein Mist!' oder einem 'Das ist total super!' bombardiert wird, weil das nichts mit Kritik zu tun hat. Wer nicht mit Kritik umgehen kann, wird natürlich keinen Betaleser wollen und sollte sich auch keinen suchen, in der Hoffnung, nur positive Resonanz zu erhalten, aber allen anderen würde ich persönlich einen Betaleser ans Herz legen.
Auf jeden Fall Betaleser, ja bitte!
Was habe ich durch meine lieben Betaleser aus dem Zirkel und auch außerhalb schon alles gelernt! Zuerst habe ich meinen Erstling nur meiner Mutter und ein paar Freundinnen gegeben. Dann irgendwann einer ebenfalls schreibenden Bekannten und danach wurde wieder überarbeitet. Meine Mutter findet eigentlich alles toll, was ich schreibe, das tut natürlich gut. Aber Fehler in Logik und seltsame Ausdrucksweise decken eher meine "schreibenden" Betas auf. Eine Freundin habe ich, die mir in Sachen Logik und dergleichen sehr geholfen hat, sie hat das richtig gut gemacht. Auch unter Betalesern aus dem Zirkel gibt es natürlich solche, die viel loben und solche, die viel mehr zu kritisieren wissen. Ideal ist eine Mischung aus beiden. Die "lobenden" sind gut für die Seele und die "kritisierenden" sind gut für den Text... :knuddel:
Und ich habe gemerkt, wie schnell es gehen kann, dass man für den eigenen Text völlig betriebsblind wird. Da fallen mir die einfachsten Dinge nicht auf.
Jedenfalls würde ich nie wieder einen Roman an Agenturen schicken, ohne ihn vorher mehreren Betalesern gezeigt zu haben.
Ich habe jetzt noch einen weiteren Betaleser gefunden. Eine Freundin von mir (auf die bin ich nie gekommen) hat Germanistik studiert und jahrelang als Lektorin gearbeitet. Habe nie daran gedacht sie zu fragen, sie selbst hat sich jetzt angeboten.
Okay, es ist eine Freundin und ich sagte ja gestern, Familie und Freunde nehme ich nicht so gerne als Betaleser. Aber bei ihr weiß ich, dass sie stets ihre Meinung sagt (habe ich selbst schon in anderen Bereichen am eigenen Leib erfahren ;)). Ich denke, da kann ich mich dann drauf verlassen.
Sehr praktisch! Da habe ich schonmal meine eigene Lektorin! *lol*
Ich hänge mich mal hier ran, weil ich nicht sicher bin, ob ein eigener Thread dafür sinnvoll ist. Also grundsätzlich bin ich auch für Betaleser. Meine Situation ist aber nun die: Mir hat sich ein Lehrer als Beta angeboten. Bisher hatte ich immer gute Freundinnen oder Tintenzirkler (von denen ich die Berufe aber natürlich nicht weiss ;)). Habt ihr Erfahrungen damit, eure Manuskripte solchen "Fachleuten" zu geben?
Einerseits denke ich mir, es kann ja nicht schaden, andererseits habe ich ein bisschen Hemmungen. Ich weiss gar nicht so genau, was es ist, aber irgendwie fällt es mir nicht so leicht, zu sagen: "Okay, cool, schicke ich dir" wie bei Freunden. Vermutlich habe ich auch Angst davor, dass er Grammatikfehler oder andere Peinlichkeiten findet...
Hey,
ich habe Texte früher meinem Deutschlehrer gegeben (wow, das ist jetzt 15 Jahre her ...). Und das war für mich eine tolle Sache, weil er mir sehr im Entwickeln meines Stils geholfen hat. Klar kam da auch gnadenlose Kritik und er hat mir einiges um die Ohren gehauen. Trotzdem - oder gerade deshalb- habe ich wahnsinnig viel durch ihn gelernt.
Zitat von: HauntingWitch am 22. Februar 2013, 15:38:14
Ich hänge mich mal hier ran, weil ich nicht sicher bin, ob ein eigener Thread dafür sinnvoll ist. Also grundsätzlich bin ich auch für Betaleser. Meine Situation ist aber nun die: Mir hat sich ein Lehrer als Beta angeboten. Bisher hatte ich immer gute Freundinnen oder Tintenzirkler (von denen ich die Berufe aber natürlich nicht weiss ;)). Habt ihr Erfahrungen damit, eure Manuskripte solchen "Fachleuten" zu geben?
Einerseits denke ich mir, es kann ja nicht schaden, andererseits habe ich ein bisschen Hemmungen. Ich weiss gar nicht so genau, was es ist, aber irgendwie fällt es mir nicht so leicht, zu sagen: "Okay, cool, schicke ich dir" wie bei Freunden. Vermutlich habe ich auch Angst davor, dass er Grammatikfehler oder andere Peinlichkeiten findet...
Ich bevorzuge Betas, mit denen ich weder befreundet noch verwandt bin. Die sind nämlich immer ehrlich bis zum Erbrechen. Das tut zwar manchmal weh, aber in 99,9% der Fälle haben sie recht. Auch wenn Freunde und Familie immer behaupten, es ehrlich zu meinen, der Sympathiebonus greift fast immer. Ich habe nur ganz wenige Ausnahmen, die bei mir betaen, mit denen ich auch befreundet bin, aber bei denen ist 100% sicher, dass sie mir auch mal meinen Text um die Ohren hauen. Wenn du das Angebot bekommen hast, teste es.
Ich habe auch eine Lehrerin, die meine Skripte betat und ich will sie nicht mehr missen, weil sie mit einem ganze anderen Ansatz an die Dinge herangeht.
Ich habe einen Deutschlehrer als Korrektor für den Verlag. Der geht zwar nicht an den Inhalt, aber an den Rest. Und zwar so gründlich, dass manche meiner Autoren dann nicht mehr mitspielen wollen und auf ihrer alten Fassung beharren. Soweit ich es für vertretbar halte, lasse ich die Autoren dann gewähren, hoffe aber, dass sie sich die geäußerte formale Kritik doch einmal näher unter die Lupe nehmen. Letztendlich ist es für einen Autoren schlimmer, später von den Lesern in der Luft zerpflückt zu werden, als vorher vom Korrektor.
Soweit zum Thema Deutschlehrer.
Zitatdass er Grammatikfehler oder andere Peinlichkeiten findet...
Mir wäre es viel peinlicher, wenn das bei einer möglichen Veröffentlichung in Druck ginge!
Kann ein Betaleser
zu streng sein? :D
Falls der Deutschlehrer Interesse an Fantasy hat - im Sinne, dass er es selbst liest - würde ich das machen. Ansonsten nicht, ich denke, von genrefremden Menschen kommen nicht hilfreiche Anmerkungen, die entgegengesetzt zu der Bewertung stehen, zu der Genreleser/-betas kommen würden.
Ansonsten würde ich ihn als "Korrektor" vor der Einsendung einplanen, also ihm nur die "finale" Fassung geben.
Ich selber bin ja nun schon lange keine Schülerin mehr, zumindest in der Schule, ... fürs Leben (und somit auch für das Schreiben) lernt man ja lebenslang *philosophisch seufz*. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es für eine/n Schüler/in eine gewaltige Schwelle bedeuten kann, sein tiefinnerstes Seelenleben, das nun einmal in einem Manuskript enthalten ist, vor dem Deutschlehrer in der Schule auszubreiten. Dass die Sorge aufkommen könnte, die Beurteilung für das Manuskript würde möglicherweise in die Zeugnisnote oder das künftige Miteinander einfließen, ist für mich nachvollziehbar. Ob ich es tun würde, kann ich wirklich nicht sagen.
Ein (Deutsch)Lehrer, bei dem man nicht selber Unterricht hat, kann dagegen ein großartiger, weil sachkundiger und unbarmherziger Betaleser sein. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sie unbedingt wahrnehmen. Schließlich ist es die Aufgabe eines Betalesers, Schwachstellen aufzuzeigen. Was nützt ein Betaleser, der einem sagt: Naja, ... schon ganz schööön so, ... alles in allem ...
Je kritischer, desto besser! Ob und wie man die Kritik umsetzt, bleibt einem ja selber überlassen.
Zitat von: Fianna am 22. Februar 2013, 16:09:22Falls der Deutschlehrer Interesse an Fantasy hat - im Sinne, dass er es selbst liest - würde ich das machen. Ansonsten nicht, ich denke, von genrefremden Menschen kommen nicht hilfreiche Anmerkungen, die entgegengesetzt zu der Bewertung stehen, zu der Genreleser/-betas kommen würden.
Du würdest dich wundern, wie viele genre-fremde Betaleser ich schon hatte. Deren Ansatzpunkte sind u.U. vollkommen anders, ja, aber sie hinterfragen unter Umständen mehr, als jemand, der schneller in die Materie eintaucht und sich "einfangen" lässt. So sind mir nämlich schon dicke Logikfehler erst durch solche Betas aufgezeigt worden.
Zitat von: Sprotte am 22. Februar 2013, 16:05:53Kann ein Betaleser zu streng sein? :D
Aus meiner Sicht nicht. :darth:
Ihr seid ja schnell. Danke euch allen!
Zitat von: Nycra am 22. Februar 2013, 15:50:23
Ich habe auch eine Lehrerin, die meine Skripte betat und ich will sie nicht mehr missen, weil sie mit einem ganze anderen Ansatz an die Dinge herangeht.
Den Aspekt habe ich mir eben auch überlegt. Gut, das bestätigt zu bekommen.
Zitat von: Sprotte am 22. Februar 2013, 16:05:53
Mir wäre es viel peinlicher, wenn das bei einer möglichen Veröffentlichung in Druck ginge!
Kann ein Betaleser zu streng sein? :D
Das ist ein gutes Argument. Die Idee fühlt sich nur so komisch an, weil man sich wieder in so eine Schülerrolle stellt (oder nicht?). Andererseits ist man ja (@canis lupus niger) ein Leben lang gewissermassen Schüler. Und als aufstrebender oder sich entwickelnder Autor sowieso. :hmmm:
@canis lupus niger: Nein, er ist nicht
mein Lehrer, aus der Schule bin ich schon lange raus. Wäre also eher der zweite Fall aus deinem Beitrag.
@Fianna: Oh, er schaut auch Horrorfilme, als ich ihm von meiner aktuellen Lieblingsserie (Supernatural) erzählt habe, war er begeistert. Und da das in Grob etwa das beinhaltet, über was ich in der Regel so schreibe... ;D
Na, gut, wenn ihr das alle so positiv erlebt hat, werde ich ihm vermutlich mal eine KG schicken. Ich kann ja dann immer noch denken: "Die Korrektur beleidigt meinen Stil, die nehme ich nicht" oder etwas in der Art.
Was ich bei einem Betaleser problematisch finden kann (was aber natürlich nicht auftreten muss), ist wenn sich zwei völlig verschiedene Schreibstile treffen. Was ich sagen will, ist dass nicht unbedingt jeder für jeden Betaleser sein kann. Manchmal kann es nämlich so weit gehen, dass man die eigene Geschichte nicht mehr erkennt, weil die Formulierungen einfach ganz andere sind, und das ist dann auch nicht Zweck der Übung.
Dahingehend kann ein Betaleser glaub ich schon zu streng sein. ;)
Wenn mir eine Formulierung mißfällt, bau ich nicht im Text herum, sondern schreibe einen Kommentar, was mir warum nicht gefällt. Der Autor ist Gott und entscheidet, was angenommen wird. Das erzähle ich auch jedem Autor, für den ich betalese.
Wie man einen Text für jemand anderen überarbeiten kann und sollte, ist noch mal einen eigenen Thread wert, glaube ich.
Ich stimme Sprotte zu. Ein guter Betaleser verändert nie (!) den Stil eines Autors Vorschläge in den Kommentaren ja, gerne auch Diskusdion darüber, wie man es meint, mehr nicht. Der Gottmodus wird auch von mir angemerkt. Bislang hatte ich damit als Betaleser nie Probleme, die Autoren fanden das gut. Die Idee mit dem eigenen Thema finde ich sehr gut. (sorry für Fehler, mein Handy zickt gerade)
Zitat von: HauntingWitch am 22. Februar 2013, 15:38:14
I Habt ihr Erfahrungen damit, eure Manuskripte solchen "Fachleuten" zu geben?
Einerseits denke ich mir, es kann ja nicht schaden, andererseits habe ich ein bisschen Hemmungen. Ich weiss gar nicht so genau, was es ist, aber irgendwie fällt es mir nicht so leicht, zu sagen: "Okay, cool, schicke ich dir" wie bei Freunden. Vermutlich habe ich auch Angst davor, dass er Grammatikfehler oder andere Peinlichkeiten findet...
Ich habe im Moment einen Betaleser, der unglaublich exakt arbeitet und mir Fehler aufzeigt, die wohl so schnell kein zweiter findet. Das ist auch mit 55 Jahren noch oft genug megapeinlich, weil ich schon versuche, den Betas ein ziemlich fehlerfreies Endprodukt abzuliefern.
Ich bin heilfroh, dass er sich die Arbeit macht! Besser er findet die Fehler als ein Leser.
Ich denke, ein Lehrer kann mit Fehlern leben und ehrlich gesagt, ist es auch langweilig, wenn man so überhaupt nichts findet ;-))).
Klar ist es auch Vertrauenssache, wenn es nicht klappt, würde ich es halt 'einschlafen' lassen.