• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Wenn der Zweifel an die Tür klopft

Begonnen von Alaun, 06. August 2009, 09:47:55

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

caity

Hallo chaos,

was ich dir sonst noch raten könnte: Konzentrier dich erst einmal auf "kürzere" Sachen. Versuche, Szenen fertig zu schreiben, von vorne bis hinten. Nimm dir einen Wettbewerb und eine Kurzgeschichte dazu vor, beende es und feile solange daran, bis du damit zufrieden bist. Mir geht es zumindest so, dass ich am meisten aus meinen fertigen Geschichten lerne. Die angefangene und nicht beendeten - nee, da hatte ich nie etwas von. Das will ich ja auch nicht mehr lesen. Wenn ich mich wirklich mit etwas auseinandersetze und an einer Sache lange dran bleibe, dann sehe ich Fortschritte. Und das bedeutet für mich durchaus auch mir von anderen mal vorhalten zu lassen, wo denn eigentlich meine Schwächen liegen.
Oder was ich auch gerne in diesem Zusammenhang mache: Einfach ein paar Schreibübungen. Heute konzentriere ich mich darauf, meinen Protagonisten ordentlich mit Handlung darzustellen, seinen Charakter und sein äußeres. Morgen arbeite ich mit vielen Gerüchen, Geräuschen, Gefühlen und versuche, möglichst viel Atmosphäre aufzubauen. Mal in die eine Ecke springen, dann in die andere. Völlig unverfänglich, weil es eben nichts ist, was irgendjemand sonst zu lesen braucht. Es sind Übungen, mit denen ich mich ausprobiere und schaue, wie ich mit meinem Geschreibsel am besten so zurande komme, dass es mir gefällt. Viel bringt in dem Zusammenhang auch, wenn man dann hängt, mal im Lieblingsroman nachzuschauen: Wie hat der Autor denn das Problem mit dem Charakter/der Atmosphäre/dem Setting, an dem ich gerade hänge, gelöst?
Und dann, allgemein zum Thema Romane schreiben: Hast du schon einmal versucht, dir einen groben Szenenplan aufzuschreiben und dann zu springen? Also, dass du wirklich mal hier eine Szene schreibst, mal da und am Ende das Ganze zusammenfügst? So ein bisschen "Chaos" schreiben? Vielleicht kriegst du ja damit insgesamt qualitativ hochwertigere Sachen zustande.

Das wären so spontan die Dinge, die mir in deiner Situation einfallen würden.

Auch, wenn nichts von den Sachen dir hilft: Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass du diese Krise irgendwie überwunden bekommst. Ganz viel Kraft dafür  :knuddel:

Bye,
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Tintenweberin

#211
Zitat von: chaosqueen am 31. März 2012, 21:12:57
... dann wüsste ich gerne, wie ihr das macht, aus so etwas wieder heraus zu kommen, Texte konstruktiv zu überarbeiten und neue möglichst so zu verfassen, dass sie weniger Überarbeitung brauchen als die vorigen.

Den Zustand, den du schilderst, kommt mir bekannt vor. Bei mir stellt er sich meist vor einem "Durchbruch" in ein neues Thema oder eine komplexere Technik ein. Das Alte gefällt mir nicht mehr und das Neue trägt noch nicht. Ich habe aus meinen "Umbruchzeiten" viele hundert Seiten Text, die niemals überarbeitet oder fertig geschrieben werden, weil es einfacher wäre, alles neu zu schreiben. Wenn du das Gefühl hast, dass sich deine "Schreibe" momentan tatsächlich ändert, lohnt es sich kaum, lange oder komplexe Projekte anzufangen. Vielleicht könntest du einen Zeitlang mit kürzeren Literaturformen arbeiten

Da ich auch Blankpager bin, habe ich schon viele Texte zwei oder sogar dreimal geschrieben, bevor ich damit zufrieden war. Gegen den lähmenden Frust beim Überarbeiten oder Neuschreiben helfen mir begeisterte Beta-Leserinnen, die sich mit mir freuen, wenn der Text dichter oder klarer und damit natürlich auch spannender werden. Außerdem habe ich Abgabetermine, die ich nicht ohne gewichtige Gründe in den Sand setzen will und eine Lektorin, die mir im Zweifelsfall Feuer unterm Hintern macht ...

Lavendel

@chaosqueen: Schreiben ist einfach frustrierend. Das liegt in der Natur der Sache, denke ich, auch wenn es auf der anderen Seite natürlich seine unheimlich tollen Momente hat. Es liegt auch in der Natur der Sache, dass die ersten Sachen, die man schreibt einfach grottenschlecht oder maximal so mittelmäßig sind, wenn man echt viel Talent hat. Viele denken dabei nur an den Stil, aber auch das Entwicklen von Figuren und Plots braucht viel, viel Übung.
Ich persönlich finde übrigens nicht, dass es unbedingt hilft, sich auf kürzere Sachen zu konzentrieren. Kurzgeschichten sind eine ganz andere Sache als Romane und unterliegen ganz anderen Regeln. Wichtig ist, sich klarzumachen, dass man es nicht vermeiden kann, Sachen in den Sand zu setzen, bzw. nie veröffentlichungsreif machen zu können. Das ist immer schmerzhaft, weil man so lange an einem Roman arbeitet und emotional sehr viel in ihn investiert hat. Manchmal kommt einem ein halbes oder ein ganzes Jahr später aber dann doch die Erleuchtung.
Leg das Projekt weg, wenn es dich so verrückt macht. Fang ein neues an. Von Null, auch wenn es vielleicht ein paar Wochen dauert, bis dir eine zündende Idee kommt. Und lass das alte auf jeden Fall in Ruhe! Nur, was dich fertigmacht, bringt dich weiter, das ist leider die Wahrheit. ::)

@Sprotte: Gräm dich nicht. Wie du gesagt hast, es ist nur eine Meinung.

Sprotte

#213
@ Chaos: Was mir noch eingefallen ist: Tintenschnipsel mit Bitte um Kritik. Das hilft mir meistens sehr, wenn ich mit einer Textstelle hadere.

@ Lavendel: Danke. Genau das sage ich mir nun auch die ganze Zeit. Aber wenigstens hat sie mir eine ehrliche Meinung gegeben. Das ist von Seiten einer Freundin schon sehr viel wert.

gbwolf

Zitat von: chaosqueen am 31. März 2012, 21:12:57Vielleicht nur ein weiterer Ausdruck meines allgemeingültigen Problems, dass ich das Interesse an einer Sache verliere, wenn ich weiß, wie sie endet.
Da ich exakt dieses Phänomen nur zu gut von mir kenne, also, dass ich schnell das Interesse an einer Sache verliere, wenn sie mir schon "fertig" erscheint, kann ich aus meiner Perspektive nur ganz gemein und arschtreterisch sagen: Das ist genau der Punkt, an dem die Träumerei aufhört und die Arbeit beginnt. Das ist der Punkt, an dem man sich hinsetzen und aussitzen muss. Einfach weitermachen, heulen, fluchen, tippen. Da muss man sich entscheiden, ob man ein Träumer ist, der alles nur haben will, wenn es sofort perfekt funktioniert oder ob man den Arsch in der Hose hat, weiterzuarbeiten.
Ja, das sage ich so salopp. Ich kömpfe mich gerade Millimeter um Millimeter durch meinen Roman und gehe daran kaputt, dass ich so unendlich langsam bin und mir alles dämlich vorkommt, was ich schreibe. Vor allem hasse ich es an mir, dass ich nicht einfach sitzen bleibe und weitermache und alles vorschiebe, nur um dem bisschen Disziplin zu entkommen, das ich bräuchte.

Insofern bin ich absolut Lavendels Meinung: Nicht in kürzeren Sachen verlieren, wenn du damit der Langform ausweichen möchtest, sondern akzeptieren, dass du erst wieder ins Schreiben einsteigst und an dir arbeiten. Und keine Scheu davor haben, neu zu schreiben und ganze Szenen in die Tonne zu kopfen!

Oder du suchst dir Testleser, die dir helfen, deine Szenen besser einschätzen zu können. Mir hilft das gerade enorm (Schnipsel wären mir zu wenig).

Assantora

@ chaosqueen

Was du beschreibst kommt mir wahnsinnig bekannt vor. Man will am liebsten von Anfang bis Ende ein Buch durchschreiben, ohne das Ende sich selbst zu verraten und dann auch noch logisch aufbauen und am besten die nächste Harry-Potter-Erschafferin sein. Ein Tipp: So funktioniert das nicht.
Schreiben muss in erster Linie Spaß machen, aber nicht nur. Ein wenig Selbstdisziplin gehört dazu. Hast du schon mal mit deinen Texten gespielt? Ich persönlich nicht, sollte ich wohl auch mal tun, aber vielleicht einfach mal experimentieren. Lass deine Charas etwas verrücktes tun, innerhalb der Geschichte, worauf du nicht gleich gekommen wärst. In jeder Szene kann man etwas einbauen, was vorher nicht geplant war und das macht es zumindest bei mir wieder einfach weiter am Ball zu bleiben.
Peter bekommt von Jessica eine Ohrfeige, aus heiterem Himmel. Was ist passiert? Im Plot ist davon keine Rede, dass das passiert. So kann man plötzlich die Szene würzen, wie eine gute Suppe.
Deine Ideen würde ich im Hinterkopf behalten. Vielleicht ist der auch schon zu überfüllt. Vielleicht brauchst du auch nur ein Überdruckventil. Du hast Ideen, zu viele Charas, oder ähnliches. Nimm etwas, schreib etwas wildes auf, nur damit du den Kopf wieder frei bekommst.
Aus meiner Sicht hast du nur eine Schreibblockade, die Gründe sind vielfältig, Auftreten, Hartnäckigkeit und Dauer sind so unterschiedlich, dass man daraus eine Wissenschaft machen könnte. Sie zu durchbrechen ist nicht schwer, je nachdem, wo man den Hebel ansetzt und wo man zerrt und zieht.
Schreibübungen, kreative Pause, wildes Geschreibsel, ohne den Ansatz es wirklich gut hin zu bekommen. Das alles kann helfen, oder es braucht jemanden, der dir ein wenig auf die Finger klopft, also mach ich das mal eben:  :pfanne: Schreib jetzt einfach :pfanne:
Ich hoffe, die eine oder andere Idee ist wirkungsvoll.

PS: Dieser Post zeigt mir mal wieder, wie verrückt ich bin  ;D

Alia

Hi Chaos,

in Bezug auf das Zeichnen habe ich mal gelernt: Jeder Strich ist wichtig. Denn gerade auch die falschen Striche helfen weiter. Das was du da gerade auf das Papier - bzw. auf den Bildschirm - bannst ist nur ein Zwischenstadium. Ich mag ganz gern das Bild von der hässlichen, fetten und verfressenen Raupe. Schmetterlinge müssen da erstmal durch. Einfach mal Wörter fressen, sich nicht groß um Kleinigkeiten kümmern und zunächst einfach wachsen. Wenn dann etwas da ist, kann man damit arbeiten. Im Puppenstadium liegt dann der Text komplett vor dir. Wird umgebaut, verbessert, verschönert. Überflüssiges kommt weg. Neues und Schöneres kommt hinzu. Bis dann der Moment gekommen ist, wo dieses komische kleine Ding, was man mal begonnen hat etwas Wunderschönes geworden ist, was man aus dem Dunkeln in die Welt fliegen lassen kann. Lass bloß nie das Bild von dem Endziel aus dem Kopf und mach einen Schritt nach dem anderen. Irgendwann kommst du dann an.

Und wenn du dich vollkommen verfranst hast, kannst du einfach eine neue Datei öffnen und von vorne anfangen. Was du bis dahin gelernt hast, nimmt dir keiner. Du weißt dann besser, was geht und was nicht. Und sicher sind auch ein paar Sätze, oder sogar Szenen so gut, dass sie wiederverwertet werden können.

Kopf hoch - das wird!

LG Alia

Rumpelstilzchen

Zitat von: chaosqueen am 31. März 2012, 21:12:57
Kurz: Ich sehe derzeit nicht, dass ich das jemals geradebiegen kann. Vielleicht nur ein weiterer Ausdruck meines allgemeingültigen Problems, dass ich das Interesse an einer Sache verliere, wenn ich weiß, wie sie endet. Deshalb ist Plotten für mich ja auch so schwierig, weil ich die Geschichte nicht mehr schreiben mag, wenn ich sie bereits geplottet habe - wenn ich aber nicht plotte, dann passiert es eben, dass ich völligen Schwachsinn fabriziere, den ich nie wieder rückgängig machen kann.
Ich denke nicht, dass das ein Problem ist, dass du mit Plotten lösen kannst. Früher habe ich nie geplottet, hatte allerdings immer zwei Varianten vom Ende im Kopf und somit wusste ich, wo ich hin wollte. Dann habe ich das Plotten angefangen, aber es hat mich nicht davor bewahrt "Schwachsinn" zu produzieren. Wenn die Geschichte eine unvorhergesehene Wendung annimmt oder die Protas etwas anderes tun, als sie sollten, dann lass ich das zu. Das kann entweder schief gehen oder einen ganz neuen Aspekt hervorbringen, der die Geschichte so viel besser macht. Natürlich kann das zu Unstimmigkeiten führen und es ist mehr Arbeit bei der Überarbeitung und wenn es nicht passt, dann lösche ich halt einige Kapitel, dann weiß ich zumindest, wie es nicht funktioniert und das kann auch hilfreich für die Geschichte sein.

Nachdem die Euphorie über das Ende verflogen ist, hilft es mir, das komplette Werk relativ zügig zu durchzulesen, auch wenn ich ständig denke, das ist schlecht oder an der Formulierung kann ich noch feilen. Dann setze ich mir an den Rand ein Kommentar und lese weiter ohne groß zu Überarbeiten, das kommt erst dann danach und das kann lange dauern, aber daraus lernst du für spätere Geschichten. Hab keine Scheu davor, Szenen umzuschreiben, löschen, anzupassen oder neue einzufügen. Eine perfekte Geschichte wirst du nicht auf Anhieb kreieren können, dazu gehört eine Menge Arbeit und Übung.

Wenn du mit dem Plotten überhaupt nicht klar kommst oder einfach keine Lust darauf hast, könntest du auch nach jedem Kapitel eine kurze Zusammenfassung aufschreiben, mit den wichtigsten Infos über den Verlauf, Protas, etc. Dann hast du am Ende sozusagen deinen Plot, der dir bei der Überarbeitung hilft.

Lass auf keinen Fall den Kopf hängen und gönn dir ein paar entspannte Tag. Du wirst die beste Lösung für dich finden :knuddel:

chaosqueen

Hallo ihr Lieben,

wow, so viele tolle Antworten und ich hab hier gar nicht wieder reingeschaut ...  :-[

Ich glaube, dass ich nicht unbedingt mit Kurzgeschichten weiterkomme. Die "kann" ich, jedenfalls habe ich jahrelang Kurzgeschichten geschrieben, die mal mehr, mal weniger gut ankamen, von denen ein paar veröffentlicht wurden und zwei immerhin bei Wettbewerben etwas geworden sind.

Romane sind halt doch erheblich anders, sie erfordern einen viel längerne Atem im Spannungsbogen, viel ausgefeiltere Charaktere, viel mehr Worte. Es ist ein bisschen wie Suppe kochen: Ich kann einen Fond einkochen, aber wie ich gleich eine schmackhafte Suppe hinbekomme, weiß ich nicht.

Wölfin, ganz lieben Dank für Deinen "Arschtritt", denn genau so, wie Du es beschreibst, ist es bei mir auch. Ich glaube immer mal wieder, es müsse einfach so aus der Feder fließen, und dann verzweifel ich. Und da ich gerade in allen Bereichen lerne, nicht aufzugeben, werde ich Deinen Rat beherzigen und mir auch beim Schreiben ein bisschen mehr "Arsch in der Hose" zulegen. ;)

Sprotte, wir battlen demnächst mal wieder! dann aber wirklich, auch wenn mir das Quatschen neulich sehr gut getan hat! :knuddel:

Ich werde eure Anregungen und Ideen mal nehmen und schauen, was ich draus mache. Ich fürchte nur, dass ich meinen Kurzroman trotzdem nicht mehr auf die richtige Länge aufgeblasen bekomme ... Egal! Gibt ja noch mehr Projekte, an denen ich arbeiten kann.

Debbie

#219
@chaosqueen: Ich weiß ich bin mit dem Antworten jetzt etwas spät, aber lieber spät als nie  :vibes:

Wieviel liegt dir denn an dem "Kindergartenniveau-Projekt"?? Liebst du es genug, um überhaupt Zeit in intensives Überarbeiten zu investieren?

Die Grundfassung solltest du nie in Frage stellen - die ist immer irgendwie... naja. So wie meine  ;)  Also hab ich danach noch weiter geplottet, da Dinge und Figruen entfernt werden mussten oder eine neue Rolle zugeteilt bekamen. Versuch doch ohne Plotten zu schreiben, und plotte erst nachdem du die Grundfassung hast. Dann kannst du den Plot in der Überarbeitung miteinbauen. Im Übrigen hab ich dann nochmal komplett neu angefangen, also den alten Text nicht als Vorlage benutzt, sondern lediglich als "geistiges Gerüst".

Was Überarbeitung angeht: Da braucht es m. E. schon mindestens zwei Durchgänge. Einen mit dem Szenebogen, um erzähltechnische Ungereimtheiten zu beheben und jede einzelne Szene zu optimieren:

http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,8416.msg268171.html#msg268171

Und dann eine weitere Runde, die sprachlich orientiert ist. Dafür hab ich mir einen Punkte-Plan aus Eschbachs Korrekturweise, - die ja im Papyrus Autor bereits drin ist - und "The first five pages" von Noah Lukeman erarbeitet. Der ist noch nicht komplett; ich will auch noch einige Punkte aus der "Stilfibel" übernehmen, aber dazu bin ich noch nicht gekommen  ::)

Überarbeiten macht glaube ich nie wirklich Spaß, weil es nicht mehr viel mit Kreativität sondern mit "echter" Arbeit zu tun hat. Um effektiv arbeiten zu können, brauche ich immer To-Do Listen - ohne geht bei mir garnichts. Da kann ich mich dann Schritt für Schritt durcharbeiten... Wobei ich mich dann immer wieder ermahnen muss, einen Schritt zu beenden ehe ich den nächsten beginne. Aber das klappt inzwischen auch immer besser  ;)
Jedenfalls ist das dann meine kurzfristige Hauptmotivation: Einen Punkt nach dem anderen abzuhaken. Danach fühle ich mich wie nach einem erfolgreichen Shopping-Trip  :vibes:




Amaryn

Mich hat's zur Zeit wieder voll erwischt; ich stecke bis zum Scheitel im Sumpf des Zweifels... ("Das wird ja sowieso nie was!" "Ich werde nie einen Verlag/eine Agentur finden!" "Vergeudete Zeit!"usw.)
Oder ist es einfach das Wetter, das mich lähmt? Im Moment geht jedenfalls gar nichts mehr.  :schuldig:
"Der Weltraum ist dunkel, Genossen." (Juri Gagarin)

Thaliope

Oh je, Amaryn. Lass dich drücken.  :knuddel: Ich kenn das so gut. Gönn dir ein Päuschen, lass dir die Sonne auf den Pelz scheinen ... und dann kommt das Schreiben zu dir zurück. Als Notwendigkeit, ganz egal, was daraus wird. Und dann ... kann auch was daraus werden.

LG, Kopf hoch und viel Sonnenschein
Thali (die *hust* selbst schon länger nichts Vernünftiges mehr zu Papier Chip gebracht hat)

Tintenweberin

Bei mir waren es das Jetzt-erst-Recht-Gen und Petys Motivationspralinen, die mich bei meiner letzten Flaute schnell wieder auf Kurs gebracht haben. Wenn wir uns nicht nur in der virtuellen sondern auch in der echte Welt begegnen würden, würde ich dir jetzt eine Tasse Kaffee, die restlichen Motivationspralinen (oder ein Stück Rhabarberkuchen) und einen inspirierenden Blick auf die gegenüberliegenden burgruinengekrönten Hügel in maigrün anbieten ...

Amaryn

Danke, Thaliope!  :knuddel:
Es ist gar nicht so sehr das Schreiben (obwohl ich DAS im Moment wohl noch weniger hinkriegen würde) sondern das Editieren. Ich komm' nicht weiter.
Es ist nicht mal so, dass mir mein eigener Text mittlerweile aus den Ohren quillt und mich anödet, sondern einfach die "Ahnung", dass alles umsonst war, weil ich nicht den nötigen "Biss" bzw. das Durchhaltevermögen, die Kontakte oder die Überzeugungskraft habe, irgendwo einen Fuß in die Tür zu kriegen.
Das alles gehört zur Schriftstellerei dazu, und ich kann es nicht.
Ich habe mir selbst schon eine Pause auferlegt, aber das scheint auch nicht zu helfen. Meine Güte, warum bin ich so nölig? Liegt vielleicht einfach nur an meinem Heuschnupfen, der hat mich fest im Griff. Vielleicht wird alles wieder besser, wenn ich wieder atmen kann...  :-\

@Tintenweberin: Burgruinengekrönte Hügel... Motivationspralinen, Kaffee - das könnte helfen. Anfang Mai war ich auf der Nürburg, das war wirklich inspirierend! (Vielleicht hilft es, wenn ich mir die Fotos nochmal ansehe und in meiner Erinnerung blättere...) Jetzt bin ich ja wieder zurück in der Norddeutschen Tiefebene - und jetzt geht das Genöle wieder los, schnell abschicken und ganz, ganz lieben Dank an euch!
"Der Weltraum ist dunkel, Genossen." (Juri Gagarin)

Nayoni

Versuch es mal positiv zu sehen: du hast ein Buch geschrieben, dass dich im Nachhinein nicht anödet, das du weiterhin gut findest und bei dem es sich lohnt, ans Überarbeiten zu gehen - das ist doch toll! Schreib dein Buch weiter und mach es zum besten Buch, das du je schreiben wirst, alles andere ist viel zu weit gedacht. Vor allem, weil du ja noch gar nicht weißt, ob du es vielleicht nicht doch kannst und das notwendige Durchhaltevermögen besitzt, schließlich hast du es ja noch nicht ausprobiert.. Wir können nicht wissen, was wir können, bevor wir es ausprobiert haben  ;)

Außerdem wette ich, dass du beim Schreiben Spaß gehabt hast, oder? Dann war es auf keinen Fall umsonst  :) Daran halte ich mich fest, wenn die Zweifel kommen... Und überhaupt, selbst wenn nichts draus wird, kann man immer noch sagen, "Ich habe ein Buch geschrieben." Wie viele Menschen können das schon von sich behaupten?

Schritt für Schritt, ok?

Und Heuschnupfen kann einen wirklich mitnehmen, bestimmt siehst du es in ein paar Tagen schon wieder anders! Ich wünsch dir gute Besserung  :knuddel: