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[Roman] Anika Beer: Als die schwarzen Feen kamen

Begonnen von gbwolf, 06. März 2012, 22:05:17

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Moni

Zitat von: Schommes am 14. April 2012, 15:58:46
Ist das nur in der Printausgabe oder findet man das auch online?

Ich zitier mich noch mal selber:

Zitat(S. 40) nicht Online, aber ich zitiere mal kurz:
Sonst  hätte ich ja einfach verlinkt.  ;)
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

KaPunkt

Hallo Grey!
Ich stecke gerade mitten drin und habe mich nur kurz losgerissen, um dir ein paar erste Eindrücke zu schildern:

Ich mochte den Prolog nicht. War mir zu lang. Ich fand ihn irgendwie nur anstrengend und nicht so atmosphärisch dicht, wie er auch andere gewirkt hat.

Aber den Rest fand fand ich bis hier her großartig. (Also nicht hauen, ja  :gähn: )

Was mich momentan besonders flasht: Ich bin wieder in der Schule.
10. Klasse Gymnasium.
Ich stand auch immer mit zwei Freundinnen an der Heizung. Die haben auch ständig über Jungs gequatscht und ich fragte mich, was ich hier eigentlich mache. Und diesen Gang vor dem Aufenthaltsaum der Oberstufe, den hatten wir auch. Genauso.
Überhaupt ist die Gefühlswelt der Alterklasse wahnsinnig gut getroffen. Vielleicht kommt mir das nur in der Rückschau so vor, aber genauso, genauso hat es sich angefühlt, damals in der zehnten Klasse. Ich spüre sogar den gewissen, aber tiefgreifenden Unterschied zur 12.
Ganz großes Kino.

Aber, was mich wirklich umgehauen hat war die erste Sitzung beim Therapeuten und wie Marie das im Nachinein beschreibt. Also, in wie fern es ihr hinterher besser geht.
Danke, genauso war es bei mir. Vielleicht gebe ich das Buch mal meiner Mutter. Der konnte ich nämlich nie erklären, was mir an der Therapie geholfen hat und warum ich über manche Dinge mit ihr einfach nicht sprechen konnte.
Bis jetzt habe ich noch nie eine so wahrhafte Beschreibung davon gelesen oder in einem Film gesehen.

Und, ich habe schon ein wenig vorgespitzt, (dass mache ich nur Büchern, von denen ich sonst nicht loskomme, um abends endlich das Licht ausschalten zu können) was du aus Dr. Roth machst, ist echt böse. Ich habe da einen Ausschnitt aus seinem Gespräch mit Gabriel gelesen. Soooo böse. Ausgerechnet er. Ich hoffe, das war jetzt kein Spoiler ...

Also, ich werde jetzt noch ein wenig fernsehen und dann weiter lesen.

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Alana

Wollte nur mal kurz melden, dass bei uns im Buchladen alle Exemplare auverkauft sind (habe immer wieder nachgeschaut ;D) und jetzt nachbestellt wird.  :jau:
Alhambrana

Judith

Ich hab auf meinem Blog eine kurze Rezension geschrieben:
http://neyasha.blogspot.com/2012/04/anika-beer-als-die-schwarzen-feen-kamen.html

Marie fand ich ganz toll, die kommt wirklich sehr glaubwürdig und sympathisch rüber. Überhaupt fand ich das ganze Rundherum mit den Freundinnen, der Therapie und Gabriel super.
Nur bei den phantastischen Elementen blieb für mich einiges ein wenig in der Luft hängen. Mir ist nicht ganz klar geworden, was die genaue Funktion der Bestien ist (irgendwie scheinen sie für "normale" Menschen kaum eine Rolle zu spielen) und warum sie so aussehen wie sie aussehen. Auch die Sache mit der Obsidianstadt und den Feen dort - warum gibt es diesen Übertritt in die Realität? Ist das nur eine Fähigkeit von Marie und warum hat sie die? Oder gibt es noch viel mehr phantasievolle Menschen, die so eine Art von Parallelwelt erschaffen? Das waren einfach so verschiedene Sachen, die mir nicht ganz klar wurden bzw. wo ich mir etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht hätte. Vielleicht ist das aber auch nur die Weltenbastlerin in mir, die da immer nach tieferen Zusammenhängen sucht.  ;D

Ansonsten fand ich den Roman sehr schön geschrieben, sehr spannend und sehr flüssig zu lesen.  :jau:

Malinche

So. Ich habe es jetzt auch innerhalb von anderthalb Tagen wirklich verschlungen wie schon länger kein Buch mehr. Ein sehr schönes, rundes Buch, wie ich finde. Marie und Gabriel sind wirklich extrem sympathische Protagonisten, sympathisch, weil sie so real und glaubwürdig rüberkommen. Überhaupt fand ich es atmosphärisch extrem dicht und realistisch - ähnlich wie KaPunkt das mit den Schulszenen beschrieben hat. Die Kopfkinoqualität war jedenfalls atemberaubend. Ich hatte sämtliche Handlungsorte extrem klar vor dem inneren Auge. Die Figuren sowieso. :)

Was mir auch sehr gut gefallen hat: Die Ambivalenz der Schattenbestien. Dass sie nicht wirklich böse sind, dass man Mitleid mit ihnen haben kann (und dass es gewissen Figuren im Roman auch nicht anders geht).

Mehr fällt mir gerade gar nicht ein.  :wolke:
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Grey

Ach, danke ihr Lieben! Das ist so schön, dass ihr das Buch mögt! :wolke: Und so liebevolle, ausführliche Rückmeldungen, das freut mich ganz besonders!

Dass einige Details nicht ganz erklärt sind, stört mich im Nachhinein auch ein wenig. Ich denke, die meisten Fragen sind schon beantwortet, aber vermutlich so am Rande, dass man leicht darüber hinweg liest. ::) Aber na ja, vielleicht gibt es ja noch eine Fortsetzung, in der ich das ausbügeln kann. :psssst:

Sabalana

das Buch hatte ich zuerst gesehen und für interessant befunden ( noch nicht gekauft), und dann erst gesehen, dass es von einem Tintenzirkel Mitglied stammt.
Herzlichen Glückwunsch auch von mir und jetzt bin ich erst recht sehr gespannt es bald zu lesen.


Winkekatze

Dann will ich auch mal meine Meinung kundtun.   ;)

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. In Marie habe ich mich sogar einige Male selbst wiedererkannt und auch ihre Freundinnen sind mir schon in der Realität begegnet. Schön fand ich auch die gruselige Atmosphäre.
Insgesamt haben mir die realen Szenen besser gefallen als die in der Obsidianstadt.

Was mir außerdem aufgefallen ist, besonders in der ersten Hälfte des Buches wird sich ganz schön oft über die Lippen geleckt oder darauf rumgebissen. Nach meiner Meinung zu oft. Ich glaube ich habe dieses Jahr schon zuviel Beta gelesen.  ;D
"Das Licht am Ende des Tunnels ist oft nur eine sterbende Leuchtqualle! (Walter Moers- Die Stadt der träumenden Bücher)

KaPunkt

Mir sind dafür die 'sehnigen Hände' aufgefallen. Die kamen auch häufiger vor.
Ich bin siet Mittwoch durch, komme aber jetzt zum schreiben.

Also:
Schönes Buch. Hat spaß gemacht. (Habe ich ja erwähnt)
Das Ende ist für mich ein wenig unbefriedigend und schreit nach einer Fortsetzung, oder?
Ich meine, Spoiler:
Der Konflikt mit Dr. Roth ist nicht geklärt und der Hunderthändige läuft auch noch als potenzielle Gefahr durch die Gegend

Gegen eine solche Fortsetzung hätte ich übrigens überhaupt nichts einzuwenden.

Gut gefallen hat mir diese gewisse Doppeldeutigkeit. Im Prinzip können alle phantastischen Elemente genauso gut auschließlich auf einer psychologischen Ebene funktionieren. (Der einzige Beweis, der dagegen spricht, ist eigentlich das Loch in der Fensterscheibe des Wohnzimmers. Aber die Sannis erwähnen es nicht. Also sehen es wieder nur Marie und vielleicht Gabriel. Der auch nichts dazu sagt.)
Neben diesen Äußerlichkeiten meine ich damit vor allem die innere Stimmigkeit.

Im Gegensatz zu ein paar anderen hier habe ich keine Probleme damit, zu verstehen, was die Schatten eigentlich sind, wie sie mit ihren 'Haltern' zusammenhängen und wie sie diese beeinflussen.
Manchmal frage ich mich zur Zeit, wie mein Schatten wohl aussieht.

Die Interludien selbst haben mich allerdings wenig berührt.
Lea war eine der wenigen blassen Figuren. Sie war mir eigentlich komplett egal. Genauso der Maskierte. Lea benutzt ihren Prinzen nur. Gut, hängt vielleicht damit zusammen, wie sich eine fünfjärhige ihren Märchenprinzen vorstellt, sympathischer hat sie mir das trotzdem nicht gemacht. Und der Maskierte bleibt so ein lebloser Schatten (okay, vielleicht wäre Roboter hier das bessere Wort).

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Ary

Nur ein paar Worte: Fertig. Buch angeguckt und gedacht: Wie, schon zuende? Mist!
Es hat mir sehr gut gefallen, Marie und Gabriel sind tolle Protagonisten, mit denen ich mich auch als nicht-Jugendliche identifizieren kann, vor allem, weil ich mich in Marie mit ihrem "anders sein" und ihrem nicht vorhandenen Interesse für Klamotten so sehr wiederfinde.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Drachenfeder

Habe gerade eine Mail von einer Freundin bekommen:

ZitatDie schwarzen Feen sind ja absolut klasse! Ich konnte gestern überhaupt nicht mehr aufhören zu lesen, hab bis halb zehn noch geschmökert... Die Autorin hat einen Stil, den ich mag.



Arcor

Ich hab das Buch ja auch schon seit einiger Zeit durch und wollte dir jetzt auch mal eine Rückmeldung geben, Grey:

Vorab muss ich sagen, dass ich als Jugendbuchlaie spreche, da ich seit mehr als 10 Jahren außer deinem keines mehr gelesen habe und sicherlich auch nicht zur eigentlichen Zielgruppe gehöre.

Anyway, mir hat es dennoch sehr gut gefallen.  :jau:Dein Stil ist gut zu lesen und Maries Gefühlswelt fand ich glaubwürdig dargestellt - vielleicht war es an einigen Stellen etwas too much, aber das hat den Lesefluss und -spaß nicht gestört. Die Szene mit ihrer Mutter fand ich heftig für ein Jugendbuch, aber die ganze Geschichte ist ja auch kein Zuckerschlecken, von daher hat es im Kontext auch wieder gepasst.
Dass Marie so lange an ihren schon kaputten Freundschaften festhält, finde ich nicht so verfehlt, da es ja immer vom Charakter abhängt. Und sie scheint ja anfangs jemand zu sein, der einen gewissen Halt braucht. Die Darstellung ihrer Freundinnen fand ich übrigens super. Ich fühlte mich an meine eigene Schulzeit zurückerinnert.
Ob Gabriel zum Anschachten ist, kann ich jetzt nicht beurteilen, aber er ist in jedem Fall eine sympathische Figur.

Dazu fand ich das gesamte Konzept der Schatten ziemlich interessant. Da bietet sich in jedem Fall noch genug Möglichkeiten für eine etwaige Fortsetzung.  ;) Wenn ich es richtig mitbekommen habe, war "Die Obsidianstadt" dein ursprünglicher Titel. Da muss ich sagen, dass ich "Als die schwarzen Feen kamen" passender finde. Zum einen klingt es interessanter und zum anderen sind die schwarzen Feen einfach deutlich präsenter durch das gesamte Buch als die Obsidianstadt, auch wenn es im Kern um die und ihr Schicksal geht.

Spoiler: Dass ausgerechnet Dr Roth der Bösewicht ist, war schon ein kleiner Schlag, da ich ihn bis dato wunderbar sympathisch fand und für einen exzellenten Psychotherapeuten hielt.
Sehr schön fand ich übrigens deinen Vergleich von Hypnose und dem Lesen von Büchern. Nur eine Kleinigkeit, aber ich habe es mir extra notiert, um es hier lobend zu erwähnen. :)
Spoiler 2: Ich fand es schön, dass sich die beiden am Ende noch geküsst haben. Ich hatte eigentlich in einer vorherigen Szene darauf gewartet (als sie zusammen im Bett liegen), aber da hast du super mit der Lesererwartung und der Spannung dahingehend gespielt. So kam der Kuss am Ende zwar etwas überraschend, aber er kam und das ist die Hauptsache. Überhaupt fand ich das Ende gut, da es zwar ein Happy End ist, du es aber nicht mit Heilung der Mutter und Verweis auf die super Beziehung zwischen Gabriel und Marie plattgetreten hast.
Spoiler 3: Ich habe doch wirklich fast das ganze Buch gelesen, ohne zu Checken, dass Marie ja eigentlich Lea Marie heißt und darum die Lea aus der Obsidianstadt, die ihr Vater mit ihr erschaffen hat, ein Teil ihrer selbst ist.  :wums: Aber es ist ein cooles Konzept, ich mag solche Verknüpfungen.

Insgesamt fand ich dein Buch klasse und ich habe es sehr gerne und auch zügig gelesen. Ich werde es definitiv weiterempfehlen.  :jau:
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Kamen

Ich hab das Buch seit gestern hier liegen und werde mich morgen gemütlich aufs Sofa lümmeln und anfangen. Danach gibts auch sofort ne Rezi. Wird die erste in meinem neuen Rezi-Blog (http://kamen_rezi.livejournal.com/).
Das Eiserne Buch erinnert an damals, als die Welt brannte, selbst hier tief im Meer...

phoe

Nachdem ich das Buch schon eine ganze Weile ausgelesen habe, möchte ich mich auch dazu äußern.
Ich liebe Feen und Elfen, das sind so putzige Dinger... dachte ich immer, bis ich das Buch gelesen habe.
Danke liebe Grey, dass du dieses klischeebehaftete Bild wieder etwas gerade gerückt hast.  ;D
Man sollte meinen, ich sei eigentlich aus dem Alter heraus, in dem man sich darüber freut, wenn sich am Schluss das erhoffte Happy End ergibt. So schön kitschig war ich lange nicht mehr drauf, hat mit aber gefallen.

Meine Nachbarin hat das Buch gesehen, sie fand das Cover toll und hatte es auch schon unter dem Arm, bevor ich etwas dazu sagen konnte. Sie ist absoluter Potterfan und noch ein paar Jährchen älter als ich. Und sie mag dein Buch auch.  :vibes: (wundert mich nicht wirklich)
Lass dich  :knuddel: und danke für die nette Lesezeit.

moonjunkie

So, ich habs jetzt auch durchgelesen. Ging auch relativ fix für meine Verhältnisse. Mir hat es ebenfalls gut gefallen, Gabriel war wirklich toll und sehr zum anschmachten. Marie mochte ich auch gerne, so authentisch und überhaupt.

Gruselige Feen...

Ich fand das Ende gut gelöst. Allerdings für Lea doch ein bißchen gruselig, oder? Immerhin sieht sie ja die anderen Schattenwesen dann und kommunizieren kann sie mit Marie ja auch nicht, dafür mit Gabriel. Ich fand sie übrigens nicht irrsinnig blass, aber doch auch ein bißchen.

Die Schulzeit hast du toll eingeflochten und man fühlte sich wirklich völlig zurückversetzt in die Flure dort. Und Maries sogenannte Freundinnen waren auch gut gezeichnet. Richtig schön oberflächlich und selbstverliebt. Arme Marie, aber dass sie das gar nicht merkt. Naja, man will sowas ja auch nicht wahrhaben.

Jedenfalls:  :jau:
Bin schon gespannt auf dein Nächstes! Und möglicherweise die Fortsetzung... Dr. Roth - ob der einfach von der Bildfläche verschwunden bleibt? Ich weiss nicht...