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[Medizin/Berg] Aus welcher Höhe ist ein Sturz in eine Höhle tödlich?

Begonnen von Alessa, 30. Januar 2012, 11:10:38

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Alessa

Hallo zusammen,

ich hoffe, dass ich den Thread hier richtig einstelle, ansonsten bitte ich um Entschuldigung.  :schuldig:

Mein Problem ist folgendes. Meine Protagonistin, eine erfahrene Bergsteigerin, begegnet in einer Höhle zum ersten Mal dem Antagonisten. Zwischen beiden kommt es zu einem Kampf, den sie nicht gewinnen kann. Sie sieht nur einen Ausweg, Flucht. Dabei muss sie an einem Seil nach oben klettern, um aus der Höhle zu entkommen. Sie hat bereits einige Meter geschafft, als die Erde, durch ein Seebeben vor der Küste der Insel, zu wackeln beginnt. Kurz darauf trifft sie ein herabfallender Stein und meine Protagonistin verliert das Bewusstsein. Sie stürzt zurück in die Höhle und bleibt schwer verletzt liegen. Ab welcher Höhe würde sie den Sturz garantiert nicht überleben? Auf die Frage, die mich seit einiger Zeit beschäftigt, habe ich leider noch keine aussagekräftige Antwort gefunden.  Sie soll den Absturz schwer verletzt (Frakturen, innnere Verletzungen, Schädel-Hirn-Traume II Grades) überleben, aber so, dass sie eigentlich nur durch eine Notoperation noch Überlebenschancen hätte. Bisher habe ich in dem Kapitel 5-6 Meter angenommen. Ist das realistisch?

Kann mir da jemand weiter helfen, oder weiß jemand ein Buch, wo ich die Antwort finde?  :bittebittebitte:
Mein Kniefall und die Küsschen wären garantiert.  :)

Grummel

Hallo Alessa, ich denke mit 5-6 Metern bist du schon gut dabei, was das Überleben und schwerste Verletzungen angeht. Ich denke, du mußt auch den Zeitfaktor berechnen. Wie weit nach oben kommt ein geübter Bergsteiger unter Druck. Wenn du sie aus 15-20 Metern auf den Fels knallen läßt ist es unglaubwürdig, dass sie überlebt. Mußt du überhaupt eine Höhe angeben? Reicht es nicht, dass sie fällt?
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Alessa

Hallo Grummel,

mit so einer schnellen Antwort hatte ich gar nicht gerechnet. Hier das versprochene  :-*

An den Zeitfaktor habe ich gar nicht gedacht, da habe ich auch überhaupt keine Ahnung. An einer Kletterstange mich beim Sportunterricht hochzuhangeln, war nicht unbedingt meine stärke.  :versteck:
Von dem Moment an, da sie hinauf klettert, bis zum Beginn des Erdbebens versteichen eigentlich nur 2-3 Minuten. Meine Protagonisten ist 1,81 Meter groß. Ist das für sie machbar?

Zitat von: Grummel am 30. Januar 2012, 11:15:01
Wenn du sie aus 15-20 Metern auf den Fels knallen läßt ist es unglaubwürdig, dass sie überlebt. Mußt du überhaupt eine Höhe angeben? Reicht es nicht, dass sie fällt?

Ja, das denke ich auch. Die Höhle muss sein, da sie in der Höhle die fossilen Überreste eines Homo sapiens birgt. Dabei findet sie ein Messer, welches der Antagonist unbedingt haben will.

LG Alessa  :winke:

Grummel

Als geübte Kletterin wird sie in 2-3 Minuten genau diese 4-5 Meter erreichen. Dann *bumbs-klatsch* rücklings in den Höhleneingang fallen und gut ist. (Also gut ist das nicht, aber passt in die Geschichte) Sie muss nur aufpassen, dass sie nicht in das Messer fällt. :rofl:
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Felsenkatze

Prinzipiell kommt es glaube ich eh drauf an, wie geschickt oder ungeschickt man fällt. Es gibt Leute, die haben Stürze aus viel größeren Höhen ganz gut überstanden, aber bei 5-6 Metern ist es auf jeden Fall auch glaubwürdig, dass sie schwer verletzt ist, je nachdem, wie sie aufkommt. Man kann sich ja schon bei 2 Metern Sturz so blöd verletzen, dass eine Querschnittslähmung dabei rauskommt. Alles eine Sache des Aufkommens.
Wenn sie außer Bewusstsein ist, wenn sie fällt, ist es ja auch wahrscheinlich, dass sie doof aufkommt und sich nicht abfangen kann. Also zum Beispiel auf dem Rücken.

Ich denke, das passt schon so.  :)

sirwen

4-5 Meter wird sie als geübte Kletterin bestimmt auch schneller erreichen, je nach Fels. (Auf Youtube gibt es bestimmt Klettervideos, die du dir anschauen kannst, falls du Inspiration brauchst ...)

Aphelion

Hallo Alessa,

wenn deine Protagonistin so trainiert ist, wie ich es mir vorstelle, dann dürfte sie in 2-3 Minuten ganz schön hoch kommen, da sie ja ein Seil hat. Ist das Seil freischwingend oder an einer Felswand? Bei letzterem dürfte sie noch schneller sein. Auf jeden Fall würde sie in den angepeilten 2-3 Minuten so hoch kommen, dass sie einen Sturz nur mit sehr viel Glück überleben dürfte.
Viel entscheidender als die Höhe ist immerhin, wie die Protagonistin aufkommt. Ein Sturz aus sehr geringer Höhe kann tödlich sein, wenn man z.B. mit dem Kopf auf eine Kante, einem Stein oder ähnlichem aufschlägt. Bei einem Höhlen-Berge-Setting ist es ziemlich wahrscheinlich, dass da etwas schief geht.

Wikipedia hat dazu übrigens einen recht interessanten Artikel - vielleicht hilft er dir ja weiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Absturz_%28Unfall%29 Inwieweit die Angaben gesichert sind, kann ich nicht sagen. Zur groben Orientierung scheint er etwas zu taugen.

Wenn die Protagonistin erschöpft ist, klettert sie zwar langsamer (und kommt nicht so weit nach oben) - aber dann würde sich das Problem ergeben, dass der Antagonist sie ja locker erwischen könnte.

Grummel

Zitateine erfahrene Bergsteigerin

Ihr habt ja alle recht, aber seit ihr schonmal Alpin geklettert? Ich meine, wenn sie in Indiana Jones Manier mal eben an einem Seil ein kleines Hügelchen hoch maschiert, in Ordnung. Aber als erfahrene Bergsteigerin (Ich stelle mir sie gerade in Klettergeschirr usw. vor), ist es utopisch immense Höhen in so kurzer Zeit zu erklimmen. Sicherung hier, Haken da.. usw. Um das beurteilen zu können, müßte man mehr über den Berg, die Umstände und vor allem (und da stimme ich euch zu) den Antagonisten wissen. Ich frage mich nämlich auch, warum der nicht hinterer zuckelt.

Anders ist es allerdings (und wo ich jetzt das ganze nochmal lese auch klarer) wenn sie sich in eine Höhle mit einem Seil herab läßt. (Ich haue mal kurz meinen Kopf gegen die Wand.) Dann kann sie natürlich viel mehr Meter machen und das Fluchtadrenalin triebt sie noch zusätzlich an. Also habt ihr schon Recht.  :jau:
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

sirwen

Sie klettert ja an einem Seil hoch, oder? Und so wie ich es verstanden habe, nicht gesichert, sonst würde sie ja nicht so weit runterfallen. Vielleicht nimmt sie das Seilende irgendwie mit, dass der Anta ohne Hilfe klettern muss.

Alessa

Zitat von: Grummel am 30. Januar 2012, 11:29:08
Als geübte Kletterin wird sie in 2-3 Minuten genau diese 4-5 Meter erreichen. Dann *bumbs-klatsch* rücklings in den Höhleneingang fallen und gut ist. (Also gut ist das nicht, aber passt in die Geschichte) Sie muss nur aufpassen, dass sie nicht in das Messer fällt. :rofl:
Da sie bei der Flucht nicht die Zeit hat das Messer im Rucksack zu verstauen,  und sie ihre Hände benötigt, habe ich gedacht, dass sie es sich zwischen die Lippen presst (den Griff)  :hmmm:
Für ihre Hosentaschen (Cargohose) ist es mit 20 cm Länge, glaube ich, zu groß.
Als sie Ohnmächtig wird, fällt das Messer in die Höhle und schlittert am Boden entlang. Also keine Gefahr, dass sie drauf fällt.  ;)

Zitat von: Felsenkatze am 30. Januar 2012, 11:35:20
Prinzipiell kommt es glaube ich eh drauf an, wie geschickt oder ungeschickt man fällt. Es gibt Leute, die haben Stürze aus viel größeren Höhen ganz gut überstanden, aber bei 5-6 Metern ist es auf jeden Fall auch glaubwürdig, dass sie schwer verletzt ist, je nachdem, wie sie aufkommt. Man kann sich ja schon bei 2 Metern Sturz so blöd verletzen, dass eine Querschnittslähmung dabei rauskommt. Alles eine Sache des Aufkommens.
Wenn sie außer Bewusstsein ist, wenn sie fällt, ist es ja auch wahrscheinlich, dass sie doof aufkommt und sich nicht abfangen kann. Also zum Beispiel auf dem Rücken.

Ich denke, das passt schon so.  :)
Mit ihrer Bewusstlosigkeit endet das Kapitel und wechselt im Nächsten zu meinem Protagonisten Colin. Er findet sie auf dem Rücken liegend. Er untersucht sie durch seinen Geist, hat aber allerdings nicht viel Zeit, da der Antagonist ihn mit dem Messer bedroht. Neben diversen Frakturen in ihren Beinen entdeckt er, dass eine Rippe ihre Lunge durchbohrt hat. So waren jedenfalls meine Gedanken. 
Wenn sie allerdings mit dem Rücken aufkommt, wäre da nicht wahrscheinlicher, dass ihr Rückgrad gebrochen ist?  :hmmm:

Zitat von: sirwen am 30. Januar 2012, 11:36:09
4-5 Meter wird sie als geübte Kletterin bestimmt auch schneller erreichen, je nach Fels. (Auf Youtube gibt es bestimmt Klettervideos, die du dir anschauen kannst, falls du Inspiration brauchst ...)
Danke für den Hinweis, werd gleich mal vorbeischauen.  :vibes:

Zitat von: sirwen am 30. Januar 2012, 12:11:34
Sie klettert ja an einem Seil hoch, oder? Und so wie ich es verstanden habe, nicht gesichert, sonst würde sie ja nicht so weit runterfallen. Vielleicht nimmt sie das Seilende irgendwie mit, dass der Anta ohne Hilfe klettern muss.
Ja und sie ist nicht gesichert. Der Anta braucht das Seil, denn er verschleppt die Protagonisten im weiteren Verlauf. Mein Anta ist mit 2,10 eine Hüne von einem Mann und sehr muskulös.

Alessa

Zitat von: Grummel am 30. Januar 2012, 11:52:32
 
Anders ist es allerdings (und wo ich jetzt das ganze nochmal lese auch klarer) wenn sie sich in eine Höhle mit einem Seil herab läßt. (Ich haue mal kurz meinen Kopf gegen die Wand.) Dann kann sie natürlich viel mehr Meter machen und das Fluchtadrenalin triebt sie noch zusätzlich an. Also habt ihr schon Recht.  :jau:
Das Zeitlimit habe ich jetzt nur grob angegeben, wahrscheinlich ist es kürzer. Da der Anta ihr in der Höhle hinterher setzt, aber duch seinen Körperbau langsamer als sie ist, erreicht sie vor dem Anta das Seil (es hängt direkt an der Felswand der Höhle).
In dem Augenblick wo der Anta das Seil erreicht fängt das Erdbeben an, weshalb er nicht mit dem Aufstieg beginnt. Kiera klettert weiter, in der Hoffnung, es aus der Höhle zu schaffen.

Alessa

Zitat von: Aphelion am 30. Januar 2012, 11:43:17
Viel entscheidender als die Höhe ist immerhin, wie die Protagonistin aufkommt. Ein Sturz aus sehr geringer Höhe kann tödlich sein, wenn man z.B. mit dem Kopf auf eine Kante, einem Stein oder ähnlichem aufschlägt. Bei einem Höhlen-Berge-Setting ist es ziemlich wahrscheinlich, dass da etwas schief geht.

Wikipedia hat dazu übrigens einen recht interessanten Artikel - vielleicht hilft er dir ja weiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Absturz_%28Unfall%29 Inwieweit die Angaben gesichert sind, kann ich nicht sagen. Zur groben Orientierung scheint er etwas zu taugen.

Wenn die Protagonistin erschöpft ist, klettert sie zwar langsamer (und kommt nicht so weit nach oben) - aber dann würde sich das Problem ergeben, dass der Antagonist sie ja locker erwischen könnte.
Der Boden der Höhle wurde beräumt, um das Arbeiten der Wissenschaftler vor Ort zu erleichtern. Immerhin müssen durch das Seil Gerätschaften u.ä. in die Höhle gebracht werden. Durch das Seebeben fallen aber kleinere Steine von der Höhlendecke herab.

Meine Prota hat Todesangst, darum glaube ich, dass durch ihre Adern pures Adrenalin saust.  :rofl:

Maran

Meine Mutter hatte mir einmal die Geschichte eines Dachdeckers erzählt, der während seines ganzen Berufslebens nicht ein einziges Mal vom Dach gefallen war. Allerdings hat ihm des Nachts ein Sturz aus dem Bett das Genick gebrochen. Es soll auch Fallschirmspringer geben, deren Schirm sich nicht öffnete, und die den Sturz trotzdem - zum Teil sogar relativ unbeschadet - überstanden haben. Ich denke, man kann nicht pauschal sagen, ab einer Höhe von x Meter ist ein Sturz absolut tödlich. Es kommt wohl - vor allem bei "kleinen" Höhen darauf an, wie der Körper aufschlägt, ob der Sturz durch etwaige Vorsprünge, Sträucher u.ä. abgebremst wird etc.

Alessa

Ich habe mich jetzt für eine Höhe von 6 Metern entschieden und möchte mich, wenn auch verspätet (Sorry), bei Euch bedanken. Ihr habt mir mit Euren Tipps und Ratschlägen sehr geholfen.   :vibes:

Liebe Grüße
Alessa  :winke:

Volker

Bei YouTube findet man unter "rope climbing speed" so manches - bei 8m Freestyle sind wohl 6s die angesagte Messlatte für Rekordwerte, bei 30m dann "schon" eine halbe Minute. Bei klassischer Technik sollten auch mit mäßiger Übung nach der ersten Minute 5m 'drin sein.

Bei Stürzen kommt es - wie schon geschrieben - arg auf die Umstände des Aufschlages an. Zwischen nur Prellungen selbst bei Fall aus mehreren Kilometern Höhe gefallen (http://www.express.de/news/glueckspilz-des-jahres-fallschirmspringer-ueberlebt-3000-meter-sturz,2182,885156.html) und Genickbruch weil aus 40cm Betthöhe gefallen ist alles möglich.

Bei einem ohnmachtsbedingten Absturz ist kein Abfangen möglich - da kann es schon aus dem Stand unangenehm werden. Bei einem Seilriss kann man selbst bei vollem Bewusstsein (aber ohne besonderes Falltraining) erst nach einer (halben) Schrecksekunde reagieren - und bis da hin ist man schon 1-5m (0,5s - 1s) tief gefallen. Das ist deutlich anders als ein bewusst geplanter Sprung aus derselben Höhe.