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Prolog - wie lange?

Begonnen von Nana, 11. September 2011, 17:56:40

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Kayla

Ich bin definitiv auch ein Fan von Prolog/Epilog. Allerdings bin ich mir, was die Länge angeht, nicht sicher wie so was auszusehen hat. Oder wie viel Info da rein muss/sollte.
Meiner Meinung nach sollte ein Prolog lecker machen aber nicht zu viel verraten. Meist finde ich eine kurze Szene, eine Sequenz schön.

Mika

Ich verwende auch sehr gern Prologe und Epiloge, allerdings versuche ich sie möglichst kurz zu halten, da ich selbst auch kein Freund von langen Welteinführungen oder Ähnlichem bin, nicht dass ich sowas überblättern würde, aber ich finde es eher nicht so interessant.
Bei meinem Highfantasymonster musste ich leider eine kleine Welteinführung vorwegstellen, jedoch war diese nur eine Seite lang. Der eigentliche Prolog war dann ein zwei Seiten langer Brief. In meinem neuen Projekt versuche ich ebenfalls die Prologe nicht lang zu halten. Ich habe diesmal sogar zwei, allerdings sind beides sehr kurze Szenen, mit 600 bis 700 Wörtern maximal, die kurz eine Situation darstellen, die die Rahmenhandlung für das was später folgt darstellt, allerdings dann keinen weiteren Einfluss haben wird. Mal sehen ob das aufgeht.

Ryadne

#32
Ich verwende auch fast immer Prolog und Epilog, manchmal auch Zwischenspiele. Das sieht dann meist so aus, dass der Prolog im Präsens geschrieben ist und auf die Folgen dessen hingewiesen wird, die die Ereignisse der Geschichte verursacht haben. Und dann kommt die Geschichte selbst, manchmal endet sie zeitlich im Epilog, manchmal auch nicht. Das hat natürlich den Nachteil, dass etwas von der Spannung verloren geht, weil er Leser schon grob weiß, wie es endet. Aber trotzdem kann ich nicht davon lassen und es beeinflusst natürlich auch den restlichen Schreibstil, vor allem wenn aus der Ich-Perspektive geschildert wird. Dann können auch immer mal wieder Rückgriffe auf die prologische Zukunft gegeben werden, was ich in wohldosierter Form mag.

Was die Länge angeht, da halte ich es meistens so, dass Prolog und Epilog eher kurz sind, aber z.B. bei meiner aktuellen Geschichte könnte es gut sein, dass der Epilog ziemlich viel Platz einnimmt.

Hintergrundinformationen packe ich aber nicht in den Prolog, außer natürlich, es ist zum Verständnis nötig.

Telas

Ich habe jetzt gestern mein erstes Fantasybuch ohne einen Prolog gestartet. Dementsprechend versuche ich den Leser jetzt Stück für Stück mit der Handlung in die Welt einzuführen, anstatt deren Grundzüge bereits im Voraus zu erläutern. Ich hoffe das klappt. Grundsätzlich bin ich selbst als Leser eher kein Freund von Prologen sondern ich bevorzuge einen schnelleren Einstieg. Aber andererseits kann ich beim Schreiben selber kaum darauf verzichten. Solange der Leser nicht zu sehr durch das Fehlen des Prologs verwirrt wird werde ich künftig versuchen, sie komplett wegzulassen.

Einen Epilog habe ich erst einmal gemacht. Der war auch kaum länger als eine Seite. Epiloge halte ich auch für weniger wichtig als einen Prolog. Meistens versuche ich, dass nachfolgende Geschehen der Handlung in einen zweiten Teil zu fassen, oder dem Leser wird ein Interpretationsspielraum für das Ende gewährt.

Aphelion

Zitat von: Telas am 11. März 2012, 14:49:09
Grundsätzlich bin ich selbst als Leser eher kein Freund von Prologen sondern ich bevorzuge einen schnelleren Einstieg.
Auch ein Prolog kann einen schnellen Einstieg bieten. Die Frage ist doch, wie der Prolog geschrieben ist und was er beinhaltet.

Beispiel: Viele Krimis haben einen Prolog, der kurz vor oder kurz nach einem Mord ansetzt. Oder der eine hecktische, spannende Action-Szene beschreibt.

Laber-Prologe sind für mich ein absolutes No-Go. Aber es gibt auch flüssige, spannende, interessante Appetithäppchen als Prologe, die den Leser regelrecht anfixen. Deshalb finde ich, dass man nicht sagen kann, dass ein Prolig automatisch einen langsamen (lahmen?) Einstieg bedeutet. :)

Kisara


Ich muss wieder den Mittelweg einschlagen. Ich mag einen Prolog, solange er gut und sinnvoll ist, z.B. fand ich den bei "Die Drachen" so unglaublich langweilig, dass ich direkt das Buch aus der Hand gelegt habe.  :no:

Aber wenn der Prolog mir kurz und prägnant etwas mitteilt, oder vllt. auch einfach neugierig macht, dann finde ich es eine schöne Sache. Ähnlich wie Semikolons. Das ist Handwerksgerät, das immer mehr in Vergessenheit gerät.
Ich schreibe auch gerne Prologe, aber meine überschreiten seltenst 5Seiten. An sich ist er aber meines Erachtens nach nicht an eine Seitenzahl gebunden. Es geht eben darum, dass der Prolog losgelöst vom Rest der Geschichte einen Blickwinkel zulässt und das finde ich legitim und gut, solange der Autor damit nicht zu großen Schabernack treibt. Dasselbe gilt für den Epilog, nebenbei bemerkt.  :jau:

feelingSouldream

Wenn ich mich zwischen Prolog und Epilog entscheiden müsste, würde ich mich, glaube ich zumindest, ür den Prolog entscheiden. Und zwar, weil Epiloge oft einen Einblick in den Fortlauf der Geschichte zeigen und ich hab es lieber, wenn da sozusagen gedanklich steht:       

ZitatWie das endet? Da hat jeder so seine eigene Vorstellung von.  ;D

Versteht ihr, was ich meine?

Zitat von: Nirathina am 10. März 2012, 09:12:40
Ich liebe Prologe  ;D
Da fällt mir ein, dass Tolkiens "Herr der Ringe"-Prolog genau so aufgebaut ist.  :hmmm:

Und so wenig ich die Twilight-Saga auch schätze, da muss ich dir Recht geben: Der Prolog war gut  ;)

Stimmt, obwohl ich den von "Herr der Ringe" interessant finde.

Sorry, wenn ich das mal frage, aber was habt ihr alle gegen Twilight?
Wo ich nur hinkomme und Twilight erwähne, sind alle dagegen.
Das ist wirklich mal interessant, auch deshalb, weil ich herausgefunden habe,
dass alle die, die Twilight nicht mögen nicht einmal das Buch geleen habe
oder wenigstens einen der Filme geguckt haben.
Man sollte doch meinen, dass man sich erst seine eigene Meinung davon bilden sollte, oder?
(nur mal so ganz am Rande  :) )

Nirathina

Zitat von: Kisara am 11. März 2012, 15:13:27
Aber wenn der Prolog mir kurz und prägnant etwas mitteilt, oder vllt. auch einfach neugierig macht, dann finde ich es eine schöne Sache. Ähnlich wie Semikolons. Das ist Handwerksgerät, das immer mehr in Vergessenheit gerät.
(...)
Es geht eben darum, dass der Prolog losgelöst vom Rest der Geschichte einen Blickwinkel zulässt und das finde ich legitim und gut, solange der Autor damit nicht zu großen Schabernack treibt. Dasselbe gilt für den Epilog, nebenbei bemerkt.  :jau:

Das mit den Semikolons finde ich sehr interessant.  :hmmm: Ich benutze sie ja auch sehr gerne und finde es schade, dass sie nicht mehr so oft benutzt werden. Dabei kann man damit schöne Schachtelsätze bauen.
Ich stimme dir auch zu, was den losgelösten Blickwinkel angeht: Ich finde es immer interessant, wenn ein Prolog aus der Sicht einer Person spielt, die vielleicht im eigentlichen Buch nur mal am Rande/als wichtiger Ratgeber/als historische Persönlichkeit auftaucht. Das lässt dem Leser gleich viel mehr Raum für Spekulationen und natürlich regt es zum Nachdenken an  :)

[OT]

Zitat von: feelingSouldream am 11. März 2012, 16:05:37
Sorry, wenn ich das mal frage, aber was habt ihr alle gegen Twilight?
Wo ich nur hinkomme und Twilight erwähne, sind alle dagegen.
Das ist wirklich mal interessant, auch deshalb, weil ich herausgefunden habe,
dass alle die, die Twilight nicht mögen nicht einmal das Buch geleen habe
oder wenigstens einen der Filme geguckt haben.
Man sollte doch meinen, dass man sich erst seine eigene Meinung davon bilden sollte, oder?
(nur mal so ganz am Rande  :) )

Ich habe tatsächlich alle vier Bände von Twilight gelesen, einfach deshalb, weil mich interessiert hat, ob der Hype darum begründet ist, und ich denke, das haben auch viele andere hier so gehandhabt, die die Reihe nicht gerade bejubeln.
Für meinen Teil kann ich dir sagen, dass ich Twilight nicht sehr schätze, weil die Protagonistin platt und stumpfsinnig agiert und nur den eigentlichen Helden (Edward) anschmachtet. Der Schreibstil ist runtergeregelt für die Massen und ab einer bestimmten Stelle wird die Geschichte einfach nur noch peinlich und kitschbeladen. Das ist meine Meinung dazu und ich habe sie mir gebildet, nachdem ich sowohl die Bücher intensiv gelesen als auch die Filme angeschaut habe.

[/OT]

Das Spektrum

#38
Zitat von: feelingSouldream am 11. März 2012, 16:05:37
Sorry, wenn ich das mal frage, aber was habt ihr alle gegen Twilight?
Wo ich nur hinkomme und Twilight erwähne, sind alle dagegen.
Das ist wirklich mal interessant, auch deshalb, weil ich herausgefunden habe,
dass alle die, die Twilight nicht mögen nicht einmal das Buch geleen habe
oder wenigstens einen der Filme geguckt haben.
Man sollte doch meinen, dass man sich erst seine eigene Meinung davon bilden sollte, oder?
(nur mal so ganz am Rande  :) )

Was das betrifft kann ich Nirathina nur zustimmen. Ich habe ebenfalls alle Bücher gelesen, einige der Filme gesehen( die nun wirklich schlecht waren).
Ich persönlich bin kein Freund dieser Buchreihe, weil mir die Protagonistin sehr unsympathisch ist. Sie spiel die dumme und blauäugige Maid, die immer wieder von ihrem glitzernden (!) Freund gerettet werden muss.
Ich mag auch die Verschandelung der Vampirsage nicht gerade. Ich meine : Er glitzert und ist Vegetarier.
Zudem hat mich der Hype, der losgebrochen ist auch sehr gestört. Edward nur noch in Verbindung mit Robert Pattinson sehen/hören, war für mich dann das endgültige Aus.
Das vierte Buch war langweilig, der Spin Off Roman über Bree, meiner Meinung nach unnötig, deshalb habe ich ihn auch nicht gelesen.
Ich glaube was einfach Tatsache ist ist, dass es Bücher gibt die weit besser als diese Reihe sind und die weitaus weniger Erwähnung finden. Die Biss Reihe ist kein literarisches Meisterwerk (auch wenn ich natürlich Respekt vor jedem habe, der es schafft 4 ganze Bücher zu schreiben). 
Was mich einfach stört, dass die Bücher ständig immer und überall Erwähnung finden.

Kisara

#39
OT

ZitatSorry, wenn ich das mal frage, aber was habt ihr alle gegen Twilight?
Wo ich nur hinkomme und Twilight erwähne, sind alle dagegen.
Das ist wirklich mal interessant, auch deshalb, weil ich herausgefunden habe,
dass alle die, die Twilight nicht mögen nicht einmal das Buch geleen habe
oder wenigstens einen der Filme geguckt haben.
Man sollte doch meinen, dass man sich erst seine eigene Meinung davon bilden sollte, oder?
(nur mal so ganz am Rande)

Ich kann da Nirathina nur zustimmen - ich habe die Bücher gelesen und ich finde sie einfach nur krank. Ich verstehe nicht, was daran romantisch sein soll, wenn Edward sagt er wolle Bella durch den Wald jagen, ihr Blut trinken und ihre Leiche vergewaltigen. Ich verstehe nicht, wie ich mir einen Schwiegersohn wünschen kann, der nachts im Zimmer meiner Tochter einbricht um sie im Schlaf zu beobachten - das finde ich nämlich einfach nur unglaublich gruselig. Weiterhin finde ich es auch nicht besonders erbauend, wenn er ihr das Baby mit seinen Fangzähnen aus dem Bauch reißt und sie halb verblutet. Sowas kann ich in einen Ü18-Roman schreiben und dann wäre mir das egal (Anne Rice ist auch ein bisschen anders), aber sowas Teenagern zu geben finde ich unverantwortlich. Und was das handwerkliche Geschick von Misses Meyer angeht, damit habe ich noch nicht mal angefangen und das werde ich auch nicht, denn dann wird das hier endgültig vom Thema weg gehen.

Wenn du dich wirklich auf eine Diskussion darüber einlassen möchtest, schlage ich vor wir verlegen es in einen eigenen Thread oder vllt. auch in die Kaffe-Klatsch-Ecke.  :wache!:

Es gibt aber auch durchaus Twilight-Befürworter hier im Forum. Vielleicht hast du sie nur noch nicht gefunden, bist ja noch sehr neu hier. Normalerweise haben die meisten hier einen relativ guten Hintergrund und wissen, worüber sie meckern oder sie geben zu, dass sie die Bücher nicht oder nur angelesen haben.  :jau:


/OT

Assantora

Ich lieeebe Prologe :)
Vor allem jene, wo man einfach mal in eine Situation hinein geworfen wird, wo man am Anfang gar keine Ahnung hat, was eigentlich los ist. So schreibe ich meine Prologe auch. Sie scheinen extrem aus dem Zusammenhang gerissen worden zu sein, kaum etwas mit der eigentlichen Geschichte zu tun zu haben und doch sind sie wichtig. So bekommt der Leser vielleicht schon eine Art Stimmung des Buches ab.
Es ist ein Unterschied, ob im Prolog der Niedergang einer ganzen Kultur geschildert wird, oder nur das Schicksal eines einzelnen Menschen.
Prologe sollen denke ich mal auch Fragen aufwerfen, was uns im Idealfall auch zum weiter lesen anstecken soll :)

Alessa

Ich bin definitv auch ein Fan von Prologen und Epilogen, allerdings versuche ich diese nicht ewig in die Länge zu ziehen.

Der Prolog zu meinem Hüter ist 5NS lang. Er spielt zwar tausende Jahre vor der eigentlichen Geschichte, ist aber für die Rahmenhandlung wichtig und soll vor allem Neugierde wecken. Ich hätte das alles auch in eine Rückblende einfügen können, aber so fand ich es besser, da der Leser mit Dingen konfrontiert wird, die er eigentlich nicht erwartet.  ;)

NaviiasQuest

Ich grabe das Thema mal wieder aus, weil ich wirklich unsicher bin, wie ich herangehen soll.
Im Thread habe ich gelesen, dass die Tendenz (wenn ein Prolog vorhanden ist) eher auf kürzere Szenen hindeutet.

Mein Problem:

In "Die Traumknüpfer" gibt es einen Prolog, der aus einer Perspektive ist, die direkt im Anschluss stirbt.
Das erste Kapitel ist dann aus der Sicht des männlichen Protagonisten und beleuchtet die Szene.
Dann kommt ein Sprung von 8 Jahren und die Handlung verläuft nach diesem Sprung chronologisch aus mehreren Perspektiven.

Ursprünglich war das erste Kapitel der Prolog, aber die Schlüsselszene, die es jetzt geworden ist, fängt viel mehr ein und hat durchaus seine Daseinsberechtigung. Ich habe nur die Befürchtung, dass es für den Leser zu verwirrend ist. Aber das wird sich erst nach den ersten Lesermeinungen zeigen.
Worauf ich hinaus will, ist, dass ich bei meinem neuen Projekt wieder an der genau gleichen Stelle stehe.

Mein Prolog zeigt die weibliche Protagonistin drei Jahre vor Beginn der eigentlichen Handlung. Die Szene hat knapp 21 Seiten und ist der Prolog.
Jetzt frage ich mich, ob das nicht auch zu lang ist.
Meine Überlegung: Wieder einen Prolog aus einer komplett anderen Perspektive, die vieles beleuchtet. Anschließend das Kapitel der Protagonistin und dann der Sprung von 3 Jahre.
Dann könnte man fast sagen, dass ich ein Muster habe - aber ob das so sinnvoll ist?  :hmhm?:

Ich bin extrem unsicher - wenn überhaupt kann man die Szene auf vielleicht 15 Seiten kürzen, alles andere wäre zu wenig.
Vielleicht muss ich einfach mal abwarten und schauen, wie sich die Geschichte entwickelt, bzw. was sich richtiger/falscher anfühlt  :omn:

Klecks

Wenn dieser Prolog 21 Seiten lang ist, kommt bei mir erst mal spontan die Frage auf, warum du ihn nicht einfach "Kapitel 1" nennst.  :hmmm:  Was wäre der Unterschied? Nicht jeder Roman hat und/oder braucht einen Prolog. Wenn in Kapitel 2 dann dieser Zeitsprung war, kannst du ja "3 Jahre später" unter die Kapitelüberschrift setzen, das gibt es oft mitten in Romanen, nicht nur am Anfang/nach dem Prolog.  :D

Janika

Und wenn du das ganz nach vorne setzt und einfach "3 Jahre zuvor" nennst, quasi als Kapitel 0? Danach könnte auch noch ein anderer, kurzer Prolog kommen, wenn dir das wichtig ist.

Ich persönlich bin tatsächlich auch eher für kurze Prologe, was mir beim letzten Projekt aber nicht gelungen ist. Da hatder Prolog 7 oder 8 Seiten, und schon das ist mir persönlich zu viel, auch wenn es nur eine Szene ist und ich es daher zähneknirschend akzeptiert habe. Allerdings kenne ich auch so einige Leute, denen längere Prologe nichts ausmachen. Also würde ich tatsächlich auch auf die Rückmeldung deiner Testleser warten.
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.