NanoWrimo oder aktuelles Projekt?

[Nebeldiener]

Guten Abend liebe Tintenzirkler

So, hab wiedermal ein eher grösseres Problem, bei dem ich eure Hilfe benötige.

Bald steht ja wieder der NanoWrimo vor der Tür und wegen dem bin ich mir am überlegen, ob ich an meinem jetzigen Projekt weiter schreiben will oder am Nanowrimo mitmachen soll.
Beim meinem jetztigen Projekt läuft es gar nicht gut. Deshalb bin ich mir am überlegen, ob ich am NanoWrimo mitmachen soll, um wieder ins Schreiben zu finden, oder ob ich mich mit meinem jetzigen Projekt weiter ringen soll.
Einerseits reizt es mich tierisch am NanoWrimo teilzunehmen, aber andererseits würde ich damit einen ganzen Monat "verlieren" und ich will mein jetziges Projekt unbedingt fertig schreiben.

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

Lg Nebeldiener

[Valaé]

Huhu!
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen und weiß natürlich nicht ob der Rat für dich dann dasselbe bringen wird wie für mich. Ich hatte als ich letztes Jahr an den NaNo bin davor mich richtig gequält mit einem Projekt und ich wollte auch partout nicht etwas Neues anfangen. Für den NaNo habe ich mich aber dazu gezwungen und ich hatte den Kopf so frei, es war so ein tolles Gefühl und ich konnte einfach wieder befreit schreiben. Am Ende hatte ich dann das NaNo Projekt innerhalb des Monats fertig anstatt meinem anderen Projekt.
Gerade wenn es hängt kann ich "etwas anderes schreiben" besonders beim NaNo nur empfehlen. Zumal ich es mir grausam vorstelle, den NaNo mit einem Projekt zu bestreiten, das hängt. Außerdem kann es passieren dass du dich im NaNo auf die Wörter versteifst und das Projekt dann an die Wand fährst. Ich kann zwar verstehen, dass du nicht einen Monat aussetzen möchtest weil man auch nach einem Monat und einem neuen Projekt schwer wieder reinfindet, aber ich habe wie gesagt nur gute Erfahrungen damit gemacht.
Es ist vielleicht auch eine Frage dessen, wo du gerade stehst und ob es vielleicht möglich wäre, das aktuelle Projekt an einer schönen Stelle "abzusetzen" bevor es November wird. Noch haben wir ja zwei ganze Monate dafür. Ich denke du solltest dir vor allem ins Gedächtnis rufen, dass NaNp-Projekte gerne in Hektik und leidenschaftlicher geschrieben werden als andere Projekte, bei denen man kein Zeitlimit hat. Der NaNo verändert dein Projekt. Ich persönlich würde also wirklich zu einem neuen raten und nicht mit dem alten am NaNo teilnehmen (ihn gar nicht wahrnehmen würde ich persönlich sowieso nicht... dafür macht er viel zu viel Spaß und ist ein so tolles Gefühl dass es immer nur einmal im Jahr gibt).
Natürlich solltest du es dir trotzdem gut überlegen und eben aufpassen, was dir am wichtigsten ist. Aber wenn dein Projekt sich jetzt schon sehr schleicht... meinst du nicht, es würde dich unglücklichj machen, wenn es im November dann auch schleicht und schleicht und nicht fertig wird während hier im TZ wegen dem NaNo die Tasten glühen und du hättest es auch gerne gemacht?
Ich sehe klar die Gefahr die besteht wenn man was Neues anfängt weil das Alte sich zieht. Kann gut damit enden, dass das Alte nie fertig wird oder ganz auf Eis gelegt wird. Ich denke, du solltest diese Gefahren im Kopf behalten und versuchen, einzuschätzen wie groß diese Gefahr ist. Das musst natürlich du wissen.
Ich kann dir nur sagen wie  es bei mir war eben und was ich alles bedenken würde. Letztendes würde ich persönlich dem NaNo den Zuschlag geben. Auch um so richtig Spaß am Schreiben wiederzuentdecken der ja gerne flöten geht wenn ein Projekt sich zieht.

[Nebeldiener]

Erstmals vielen Dank für deine schnelle Hilfe

Wenn diese Geschichte nicht ganz für die Katz ist, denk ich nicht, dass sie flöten geht.
Im Moment habe ich nur diese eine Geschichte und diese ist für mind. 4 Bände angelegt.

Die Geschichte im grossen und ganzen gefällt mir recht gut, mir fehlt einfach das vertraute Gefühl, wenn das Geschriebene auf den letzten zwei, drei Seiten anschaue.

Ich werde glaube ich am NaNo teilnehmen und mich nachher nochmals an die Geschichte setzen (auch wenn sie dann dieses Jahr nicht fertig wird, wie ich unbedingt wollte). Hoffentlich sehe ich dann, was mir nicht passt.

Dann werde ich mich mal mit Ideen berisseln lassen für die NaNo Geschichte (weiss bis jetzt nur, dass viel Gekämpfe vorkommen wird. Vtl. so nen Turnier, wo Teams gegeneinander antreten?)   

[pink_paulchen]

Ich stehe vor der gleichen Überlegung. Ich hab noch nie beim Nano mitgemacht, verschlinge aber jeden Bericht und alle schwärmen so arg, dass die Neugier bei mir zu riesig geworden ist.
Momentan stecke ich in der Halbzeit von Matamba, eigentlich läuft es in Afrika gerade ganz gut. Diese Idee im November fertig zu schreiben wäre ein Ansatz, aber man sagt ja angefangene Werke geben nicht dasselbe Feeling wie das leere Blatt.
Am liebsten und effektivsten würde ich den Nano deshalb mit einem Sachbuch verbringen. Konkrete Idee und Inhalt sind im Kopf und auch die Wortzahl würde passen. Aber würde das funktionieren? Der wilde kreative Schreibflash geht ja nun in einem Sachbuch nicht so recht.
Regelkonform wäre vermutlich beides nicht. Also vielleicht doch was ganz Neues? Was sagen die, die schon mal mitgemacht haben? Hätte es euch auch was gebracht, wenn ihr etwas geschrieben hättet, was euch mehr in eine Form presst? Oder ist dann der Witz weg?

[Sprotte]

Es ist mein dritter NaNo, und ich fange definitiv bei Null an. Derzeit flirtet mein NaNo-Held mit mir. Der arme Kerl hat ja keine Ahnung.

[pink_paulchen]

Da bin ich als Königin der Outliner ja fast spät dran für ein grüne-Wiesen-Projekt... Stufendiagramm, Charakterbögen - und es ist ja schon Oktober! Darf man jetzt schon nervös sein?
*edit* Schnell mal durch den Musenbrunnen tauchen, vielleicht sprudelt was für mich...

[Thaliope]

Für alle, die sich noch unsicher sind: Ich plane für dieses Jahr eine Art Para-Nano in der Arena. Für Leute wie mich, die gerade nicht noch mehr Stress und Druck brauchen können oder lieber an ihrem aktueleln Projekt weiterschreiben wollen anstatt für den Nano ganz neu zu beginnen, und die dennoch nicht auf dieses wundervolle leicht wahnsinnige Novemberschreiben in der Gruppe verzichten wollen. Es soll nicht ums Wörterzählen gehen, eher um gemeinsame Schreibzeiten und das Erreichen persönlicher Ziele. 

LG
Thali

[Rynn]

Für Leute wie mich, die gerade nicht noch mehr Stress und Druck brauchen können oder lieber an ihrem aktueleln Projekt weiterschreiben wollen anstatt für den Nano ganz neu zu beginnen,

Da würde ich aber für alle Unentschlossenen noch ergänzen wollen, dass es letztes Jahr auch in Ordnung war, an einem bereits begonnenen Projekt weiterzuschreiben – im November mussten nur 50k neue Wörter dazukommen und alle Wörter natürlich an ein und demselben Projekt.

[Valaé]

@ pink_paulchen: Hm, das ist schwierig. Vor allem kommt es auf das Thema des Sachbuchs und deine eigenen Ansprüche an - ich persönlich kann schon mal von vorneherein sagen, dass ein Sachbuch mir den NaNo ruinieren würde. NaNo ist für mich die absolute Entfesselung der Kreativität, Eintauchen in ein Projekt und es einfach fließen lassen. Damit einher gehen bei mir ganz gerne enorme Wortzahlen und eine Zeit von 8+ Schreiben pro Tag. Ob das mit einem Sachbuch möglich ist, weiß ich nicht aber ich fürchte eher nicht. Ob man das machen muss? Da ein klares Nein, aber wie gesagt, das hängt von deinen Ansprüchen ab. Möchtest du "nur" den NaNo schaffen und die 50 k schreiben? Wie groß ist dieses Ziel für dich, also wie schnell schreibst du? Oder möchtest du möglicherweise das volle NaNo-Fieber und aus dir herausholen, was nur geht? Dann würde ich ein Sachbuch eher nicht empfehlen. Sachbücher nehmen es dem Autor dann doch eher krumm, wenn er sich fallen lässt und mal nicht 100% auf Form und Exaktheit achtet. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass im NaNo erheblich mehr Fehler passieren als in anderen Zeiten und das sind nicht nur Komma- oder Rechtschreibfehler. Ich hatte von Logikfehlern, die mir sonst aufgefallen wären, über Namendrehern und feudschen Verschreibern schon absolut alles und NaNo- Bücher brauchen auf jeden Fall mehr Überarbeitungszeit. Ich fürchte, ein Sachbuch könnte das doch sehr übel nehmen. Dazu kommt, dass ich eben nicht weiß, ob bei einem Sachbuch dieser enorme Kreativschub überhaupt möglich ist, der den NaNo so ausmacht.
Wichtig ist auch, wie gut du dafür schon recherchiert hast und wie gut du dich im Thema auskennst - denn zum Recherchieren hat man im NaNo keine Zeit.
Ich persönlich würde dir raten, dir einmal den Leitspruch/das Bestreben des NaNos anzusehen und dich zu fragen, ob er sich mit einem Sachbuch verträgt: Der NaNo ist dafür da, den inneren Lektor abzuschalten und ohne das dauernde 3-Mal Umdrehen eines Satzes/dauernde Löschen und Hinterfragen der Qualität einfach mal zu schreiben - also eine Art Befreiung von den Fesseln, die sich ein Autor tendenziell selbst anlegt.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen   .

[pink_paulchen]

@Thali: Aha! Das ist ja der perfekte Schauplatz für mich und das Sachbuch, dass sowieso geschrieben werden muß. Wie geht denn das? Arena?
@Valaé: So etwas hab ich genau befürchtet! Ich kann in zwei guten Stunden, wenn es gerade läuft 2000 Worte schreiben. Aber ich bin sicher, dass ich das nicht abrufen kann, quasi auf Kommando. Es läuft nämlich natürlich nicht immer. Und genau was du da schreibst, denke ich auch. Das Sachbuch ist halt schon strikter im Inhalt und bietet weniger Platz für Spielerei.
Ich gehöre, glaube ich, genau in die Thali-Gruppe. Jeden Tag ein Sachbuchkapitel. Am Ende ein solider Rohentwurf. Ziemlich unkreativ, und doch glaube ich befriedigend.
Ob ich mich dann hinterher als Nanosieger bezeichne, kann ich ja mit mir und den Regeln nochmal genau gegen prüfen

[Thaliope]

@Thali: Aha! Das ist ja der perfekte Schauplatz für mich und das Sachbuch, dass sowieso geschrieben werden muß. Wie geht denn das? Arena?

Die Arena ist der Kampfschreiber-Bereich im Tintenzirkel. Du kannst dich unter Gruppenmitgliedschaften in deinem Profil dafür anmelden. Hier gibt es jeden Monat quasi Mini-Nanos mit den unterschiedlichsten Zielen. In sogenannten Schreib-Battles werden hier regelmäßig Wortzahlen verglichen. Und es gibt sogar die ganz große Herausforderung, den TiNo, quasi einen Ganzjahres-Nano. Nähere Infos dazu findest du auch im Kampfschreiber-Board.
Ich würd mich freuen, dich im Para-Nano begrüßen zu dürfen 

LG
Thali

[Valaé]

Ob ich mich dann hinterher als Nanosieger bezeichne, kann ich ja mit mir und den Regeln nochmal genau gegen prüfen

Da möchte ich kurz darauf aufmerksam machen, dass das wohl eher nicht gehen wird  . NaNo ist ja nicht etwas, das man im Stillen für sich macht. Da gibt es eine Seite, auf der man sich anmelden muss und man trägt sich ganz offiziell für den NaNo ein. NaNo Sieger ist dann auch nur, wer dort seine Wortzahlen verifiziert hat und Zugang zum NaNo-Banner erhält. Und ich denke, wenn du das tust (also dich dort einträgst) würde der TiZi es auch gerne sehen, wenn du eben bei uns in der NaNo-Gruppe bist und dann bist du sozusagen so gut wie drin samt Schreibwahnsinn und allem. 50 k in einem Monat schreiben oder NaNo-Sieger sein, da gibt es durchaus einen kleinen Unterschied. Ich fürchte, die Entscheidung wirst du vorher treffen müssen  .

[Cairiel]

@ Nebeldiener: Warum nimmst du am NaNo nicht mit deinem jetzigen Projekt teil? Normalerweise sollte zwar, wie ich vor kurzem erst erfahren habe, ein neues Projekt begonnen werden, aber es zwingt dich ja niemand dazu. Warum also nicht einfach 50.000 Wörter an deiner laufenden Geschichte weiterschreiben? So habe ich es (aus anfänglicher Unwissenheit) immer schon gemacht und fühle mich gut damit.

[pink_paulchen]

@Valaé: Ei verbibscht! Aber einmal 50.000 Worte schreiben und die sowohl in Thalis Para Wettbewerb, wie auch im Nano dokumentieren fände ich unfair. Ich muss mich entscheiden, Waaaaa!
@Cairiel: War das für mich? Also falls ja: man munkelt ja, es würde sich mit Neubeginn ganz anders anfühlen. Aber grundsätzlich ist es wohl so: entweder schreibe ich am Sachbuch, das kann eigentlich niemals Nano sein, oder ich schreib an Matamba/was Neuem. Das könnte beides Nano sein. Für Matamba spricht: mag ich gerade gern und muss eh weiter geschrieben werden. Für was ganz Neues spricht: totaler Kreativitätsflash, bei "Verlust" eines Monats.
Ich will das nicht entscheiden. Ich will 48 Stunden Tage und Fulltime-Autor werden!

[Naudiz]

@Nebeldiener: So als ganz Außenstehende bin ich der Meinung, du solltest 1. am NaNo teilnehmen, um diesen großartigen Flash zu bekommen, und 2. ein neues Projekt anfangen. Ich hatte vor dem letztjährigen NaNo auch noch ein Projekt laufen, das eigentlich fertig werden sollte, an dem ich aber nur noch geschneckt habe. Deswegen habe ich, todesmutig, wie ich bin, mit einem ganz (naja, fast) neuem Projekt den NaNo in Angriff genommen. Fertig geworden ist das Werk nicht, sodass ich noch Altlasten habe, und auch das zugunsten des NaNo liegen gebliebene Dokument ist noch unvollendet, trotzdem habe ich das Gefühl, jetzt "freier" zu sein, wenn du verstehst, was ich meine. Es tat einfach nur unglaublich gut, diese furchtbar vor sich hinschleichende Geschichte gegen eine einzutauschen, bei der ich nicht nachdenken muss und sie einfach fließen lassen kann.

Aber wie gesagt, das ist nur meine Meinung als Außenstehende. Im Endeffekt musst du selbst wissen, ob du  a) dir den NaNo zutraust und b) dafür auch einen Monat oder möglicherweise sogar dein "Altlasten-Projekt" zu opfern bereit bist.

@pink_paulchen: Ein Sachbuch im NaNo zu schreiben stelle ich mir sehr schwierig vor. Wie Valaé schon sagte, muss man sich fallen lassen können, und das erlaubt einem ein Sachbuch in der Regel nicht, da es dort um Akkuratesse und nicht um Kreativität ankommt. Und 1667 Wörter pro Tag an einem relativ "trockenen" Sujet könnten unter Umständen anstrengend werden.

EDIT: Ich Depp. Ich hab nicht nachgeschaut, von wann der Thread war.  Naja, jetzt haben alle eine Antwort, die ne ähnliche Frage wie Nebeldiener stellen wollten ^^"