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Der letzte Satz

Begonnen von Schakka, 04. Januar 2011, 22:31:16

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Schakka


Geht euch das auch manchmal so? Ich lest ein Buch, seid vom ersten Wort an völlig fasziniert und findet es unglaublich spannend und gut? Ihr wälzt es innerhalb kurzer Zeit durch und dann, ich blättert mit zittrigen Fingern auf die letzte Seite um, kommt der letzte Satz... und ist eine totale Pleite!
Mir ist das jetzt schon vier mal passiert, dass ich ein Buch gelesen habe, das mir sehr gut gefallen hat, doch der Schluss war dann einfach nur noch Ideenlos! Es ist so, als wolle der Autor dieses Buch einfach fertig haben, kritzelt schnell etwas hin, setzt einen Punkt und klappt das Werk zu. Ich weiß ja selbst, dass es natürlich nicht so ist, Enden sind schwer, man muss oft ewig darüber grübeln.
Aber manchmal kommt es mir einfach so vor, als hätte der Autor jetzt gegen Ende der Geschichte genug davon und lässt sich einfach schnell ein Fantasieloses, Klischeehaftes Happyend einfallen. Dann kommt zum Beispiel ein großer Abgang mit Trommeln und Trompeten, alle Rätsel ergeben einen Sinn, alle Puzzleteile setzen sich zusammen und dann kommt der letzte Satz: Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
Ich wüsste gerne, wie man so etwas vermeidet! Wie man den Leser auch mit dem letzten Wort noch einmal in die Geschichte zerrt und ihn dazu bringt, noch einmal über alles nachzudenken. Ich will auch nicht, dass es zu dramatisch ist und der Leser voller Panik das Buch in eine Ecke wirft und sich schwört, nie wieder etwas geschriebenes in die Hand zu nehmen, aber man soll auch nicht dieses Och-nicht-schon-wieder Gefühl haben.
Ich glaube ich rede hier fast wirres Zeug, aber ich hoffe ihr versteht was ich meine  :wums:
Man bräuchte ein Mittelding zwischen "Weltbewegend" und "zum einschlafen", jetzt ist nur noch die Frage: Wie schafft man das?
Ich habe das Ende meines Buches neulich fertig geschrieben (habe es aber etwas vorgezogen, ein Teil in der Mitte fehlt leider noch) und bin damit auch nicht ganz zufrieden! Könntet ihr mir vielleicht helfen, wie ich dieses Mittelding zwischen Überspannung und Langeweile finde? Ich hoffe, euch fällt dazu etwas ein, da ich denke, dass das ziemlich wichtig für das Schreiben ist...

l.g.
Antonia

silence

#1
Hallo Antonia.

Das was du ansprichst ist mir auch schon das ein oder andere Mal aufgefallen.
Das Problem wird sein, dass wenn ein Schluss zu spannend ist, der Leser eine Fortsetzung erwartet. Aber es gibt viele Romane, sei es nun Fantasy oder auch irgendein anderes Genre, die einfach keine Fortsetzung haben, oder erlauben. Ich mein, was ist denn an einem "und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende." so falsch? Gut, es ist schon etwas sehr ausgelascht, aber wenns passt? Warum nicht.

Ich bin noch nicht in dem Genuss gekommen, den letzten Satz zu schreiben. Allerdings drücke ich mich ehrlich gesagt momentan auch ein wenig davor. Da wird hier und da was geschrieben, aber nicht dass was ich vielleicht schreiben sollte. Aber mir hat das Ende von "Grim" von Gesa Schwartz gefallen. Ich würds ja posten, aber wenn man das Buch mal braucht, ist es natürlich auf Abwegen   :wums:.

Ich habe bisher wenige Bücher gefunden, wo das Ende nicht so gepasst hat. Kann auch sein, dass ich einfach nur die richtigen Bücher gelesen habe  ::).

Aber sei mal ehrlich. Wenn du keine Fortsetzung planst ist es sehr schwierig, den Leser nochmal mit dem letzten Satz in die Geschichte zu ziehen, ihn zu fesseln. Und ich denke dass ist das Problem bei einigen Autoren. Wozu soll ich den Leser mit dem letzten Satz / Absatz noch mal fesseln, wenn das Buch dann eh schon zu Ende ist? Und es dann erst Recht nicht in ein paar Monaten weiter geht?

Dieses Och-nicht-schon-wieder-Gefühl kenn ich auch. Aber dieses bezieht sich eher auf die Grundstorys, die mir dann schon das eine oder andere Mal untergekommen ist. Da kommt es dann auf die Fähigkeiten des Autors an, ob er mich fesseln kann, oder halt nicht. Ich hab zur Zeit z.B. auch ein Buch am Wickel, welches ich schon 4x für ein anderes Buch weggelegt habe. Es ist zwar gut geschrieben, aber ich komm trotzdem nicht so recht rein. Aber trotzdem freue ich mich auf den Abschluss, wie er gemacht wurde, ob er passt.

Lange Rede kurzer Sinn. Ich denke ein Grundrezept für den gelungenen letzten Satz ist sehr schwer zusammenzubrauen, wahrscheinlich auch nicht machbar. Das Mittelding zwischen Spannung und Langeweile ist wahrscheinlich die Lebensaufgabe eines jeden Autors. Versuche vielleicht dir die Stile anzueignen, die dir selber gefallen. Wenn du viel liest, wird dir schon im ersten Buch was du zur Hand nimmst, etwas auffallen, was gut geschrieben ist, und vielleicht kannst du den Schreibstil in deinen integrieren und dadurch mehr Leben reinbringen. Jeder macht das. Der eine bewusst, der andere unbewusst. Der Mensch ist nun mal ein Nachahmer, und lernt durch andere.

Alles in allem macht dich das dann noch einzigartiger, und irgendwann kommt dann auch der letzte Satz, der wie die Faust aufs Auge passt.  *Na der passt doch mal...  ;)*

Liebe Grüße
silence

Schakka

Hm, das stimmt.
Das mit dem Buch, das man immer wieder weglegt kenne ich auch, aber das hat ja nichts mit dem letzten Satz zu tun (es sei denn man liest den schon am Anfang :o) sondern wohl eher mit dem Schreibstyl allgemein und darüber lässt sich genug streiten!
Und dass das Och-nicht-schon-wieder Gefühl oft auch in der Grundgeschichte liegt kenne ich auch. Aber gerade der letzte Satz hat oft etwas davon...
Naja, ich brauche wahrscheinlich einfach noch mehr Übung, irgendwie bringe ich dieses Schluss-Problem schon wieder in den Griff :)

silence

Was meinst denn du, jeder hapert mit seinem letzten Satz.

Ist er auch wirklich gut? Könnte ich ihn nicht doch noch umschreiben? Hat er genug Tiefe? Och nee, der passt nicht...

Und dann kommen die Freunde und Bekannten:
Dein letzter Satz ist wirklich gut. Der bringt das ganze Buch auf einen Punkt.

Dann du:
Wirklich? Ich weiß nicht. Ich bin nicht zufrieden. Und was ist, wenn ich den noch ändere?

Diesen inneren Konflikt hat jeder mit sich auszutragen, die wenigsten sind mit der ersten Fassung zufrieden. Sei es nun der letzte Satz oder auch das ganze Buch.

Churke

Wenn man das Buch weg legt, dann sollte das schon mit einem leichten Nachdenken der Fall sein.
Was wohl ganz gut funktioniert, ist, denke ich, eine Frage aufzuwerfen. Es kann der Gedanke einer Figur sein oder auch wörtliche Rede.

Sanjani

Hallo,

tjaja, der liebe letzte Satz. ;-)

Ich habe an meinen Enden auch öfter gefeilt. Nicht nur am letzten Satz, sondern an den letzten paar Seiten. Es gibt Bücher, da habe ich das Ende dreimal umgeschrieben, bis ich fand, dass es für mich passt.

Ich glaube dabei nicht, dass es auf den letzten Satz im Allgemeinen ankommt, sondern auf die Gesamtwirkung, die die letzten paar Sätze oder vllt sogar Seiten hinterlassen. In einem Buch heißt bei mir der letzte Satz z. B. "Das war's." Total banal, aber ich denke, er hinterlässt trotzdem einen etwas bitteren Nachgeschmack angesichts dessen, was sich vorher zugetragen hat. Und das ist auch beabsichtigt.

Ein anderes Problem ist m. E. die Länge des Schlusses, die letzten Seiten nach dem letzten Höhepunkt. Wenn das zu lang ist, dann wirkt auch oftmals kein Schlusssatz mehr, egal, was man da schreibt.
Deshalb halte ich mich so ein bisschen an die Regel, dass am Ende noch irgendwas passieren muss, das den Leser noch mal aufhorchen lässt, es muss nichts Weltbewegendes sein, aber irgendetwas Kleines, vielleicht ein Gedanke eines Protagonisten oder eine unerwartete kleine Wendung.

Vielleicht hilft das ja weiter.

LG Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Einsamer Falke

Ja, der letzte Satz ist schon was verzwicktes. Ich finde aber nicht, dass ein langatmiger Schluss unbedingt schlecht ist. Der Hobbit zum Bleistift endet relativ unspektakulär mit der Erläuterung der Heimreise, und doch hat mir das ganze sehr gut gefallen.
Vor allem das letzte Gedicht ("Die Straße gleitet fort und fort...", also jedenfalls in der Krege-Übersetzung) hatte nochmal diesen Resümee- Effekt, der hier schon mal angesprochen wurde. Man denkt noch einmal über alles nach, und ich hatte eine Gänsehaut, weil ich das ganze Buch in diesen paar Zeilen nochmal durchlebt habe. :vibes:

Ich bin bisher nur einmal in den Genuss gekommen, einen letzten Satz zu schreiben, und ich kriege heute noch eine Gänsehaut, wenn ich die Geschichte durchlese. Und genau das ist es, was mir wichtig ist: Dass man das Buch mit einer Gänsehaut weglegen kann, weil das Ende so...keine Ahnung...Es gibt kein Wort dafür. :pfanne:
Ich mag Enden, die etwas andeuten, ohne es direkt zu sagen, die aber trotzdem etwas endgültiges haben.
Kennt ihr Stephen Kings "Feuerkind"? Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es war kein "Und sie lebten glücklich", es war eigentlich alles offen, und doch erwartete man keine Fortsetzung, weil man sich als Leser auch so denken konnte, was passieren würde.

Gruß
Eric

FeeamPC

Man kann auch altbekannte Enden sprachlich etwas aufwerten.

Story: Mann trifft Frau

Ende: Und sie lebten glücklich bis an ihr seeliges Ende.

Sprachlich aufgewertet:
Dann öffnete sich die Kirchentür, und die schönste Braut, die er sich vorstellen konnte, schritt mit strahlendem Lächeln auf ihn zu.

Das gleiche Ende, nur anders formuliert.

Junipera

Ich bin der Meinung, das nicht der letzte Satz, sondern das Ende an sich stimmig sein sollte/muss.
Aber wenn du mit dem letzten Satz den Leser noch einmal fesseln willst, so sollte das Ende etwas sein was man mit deinem Prota direkt verbindet. Vielleicht ein Tick, eine Ansicht oder ein markanter Satz.

Liebe Grüße Juni

Isleya

#9
 :winke:

Wenn ich ein Buch lese und das Ende für mich als "gut" empfinde, dann hat das meistens etwas damit zu tun, dass eine gewisse Melancholie in den letzten Seiten und dem letzten Satz liegt. Ich kann nicht explizit sagen, was es ist, aber es sollte so ein Gefühl von Wehmut und Abschied aufkommen.
Um wirklich so etwas wie "Abschiedsschmerz" empfinden zu können, sollte der vorangegangene Text, das Buch als Gesamtwerk natürlich mitreißend und ansprechend sein. Aber ich finde, dass man (wenn man selbst schreibt) durch ein gelungenes Ende noch einiges an Gefühlen seitens des Lesers raushauen kann.

Was genau allerdings diese Unlust Abschied zu nehmen und noch länger im Buch zu verweilen ausmacht, ist irgendwie schwer zu sagen  :hmmm: Hier teilen sich, wie so oft, sicherlich die Geschmäcker.
Ich bin auch überhaupt kein Fan von dieses klassisches "Happy Ends" à la "....glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende".
Ich stimme zu, dass ein Ende dann gelungen ist, wenn es den Leser dem Prota noch einmal so richtig nahe bringt, so dass er ihn gerne noch weiter begleiten würde und trotzdem klar ist, dass dessen Reise nun zu Ende ist oder er von nun an alleine (ohne den Leser) seinen Weg beschreitet.

Was ich allerdings gerade bei Fantasy Literatur auch sehr schön finde, ist ein letzter Blick auf die fantastische Welt und ihre Eigentümlichkeiten. Zum Beispiel einen kleinen Absatz, in dem man aus der Vogelperspektive noch einmal den Schauplatz der Geschichte überblickt (wenn es ein bisschen kitschig sein soll, geht vielleicht gerade die Sonne unter  ;D).
Auf diese Weise wird man sanft aus dem Geschehen "herausgezoomt" und ich finde, dass auch so ein stilles, langsames Ende sehr eindrücklich sein kann.

LG
Isleya

Valaé

Ich stimme im Großen und Ganzen erst einmal zu, dass der Schluss an sich entscheidet, nicht der erste Satz. Letztendlich liegt sowieso viel mehr Gewicht auf dem ersten Satz (weil er keinen Text vor sich hat, der ihn erklären, untermalen, aufwerten könnte) als auf dem letzten. Wenn der Schluss an sich gut ist, fügt sich der letzte Satz von alleine. Ich habe es zwar schon erlebt, dass ein Buch einen miserablen Endsatz hatte, aber dann hatte es auch einen miserablen allgemeinen Schluss. Ein Ende hat für mich mehrere Möglichkeiten, wie es aussehen kann:
1. Ein Ende, das zum Nachdenken anregt ist immer etwas wundervolles, vor allem weil es noch eine letzte Frage an den Leser aufwirft und im besten Fall auch noch das Buch zusammenfasst, indem es das Kernproblem des Buches in einer einzigen Frage neu formuliert und dem Leser als Resümee an den Kopf wirft.
2. Ein Ende, dass noch einmal auf die kleinen, liebgewonnenen Eigenschaften eines Protas aufmerksam macht, sodass die Sympathie für diesen auf den letzten Seiten noch einmal so richtig hochkommt und es dann ganz zum Schluss abklingt in eine leichte Melancholie, sodass der Leser traurig ist, das Buch nun weglegen zu müssen.
3. Ein fröhliches Ende, meinetwegen auch mit einem Fest, auf dem aber durch irgendeine Person oder ein Ereignis noch einmal auf den Preis verwiesen wird, den man für dieses Ende hat zahlen müssen. Das ganze sollte dann meiner Meinung nach in eine schön-traurige Stimmung übergehen und damit enden. Wenn ich eines als absolut furchtbar erachte sind es überzuckerte Happy Ends, die jedes noch so schlimme Opfer dass dafür erbracht werden musste als nun nicht mehr wichtig darstellen.
4. Das hier schon erwähnte Herauszoomen zum Ende finde ich auch sehr schön. Noch einmal auf die Eigenheiten der Welt aufmerksam machen, nicht zu lang natürlich. So etwas dürfte dann nur einen Absatz lang sein oder so, alles andere wird langatmig. Aber es ist eine schöne Art, wie mit einer Kamerafahrt noch einmal über die im Buch erlebte Welt zu fahren und mit den Eindrücken von ihr zu enden.


So... das wären so die Arten von Ende, die mir persönlich jetzt einfallen, die ich als gut erachte. Was ich aber besonders wichtig für den Autor finde: Er muss das Ende spüren.
Ich weiß, dass klingt jetzt sehr nach Kitsch und Idealfall und ich weiß auch nicht ob ich das immer durchhalte, aber ich persönlich sage mir immer: Wenn du über das Ende noch lange nachdenken musst und viel daran zweifelst, ist es nicht gut.
Zumindest ist das meine Messlatte an meine eigenen Enden, jemand der anders schreibt und anders mit dem Hobby umgeht, für den mag das wiederum ganz anders sein.
Ich habe bisher nur ein einziges Ende schreiben dürfen, aber das hat diesen Idealfall erfüllt. Ich habe es einfach gefühlt. Schon vor dem ersten Satz war das Ende da. Ich kannte den ersten Satz wochenlang vor dem Schreiben und ich kannte den letzten. Sie haben einfach gepasst und ich konnte fühlen, dass sie für mich die Richtigen waren. Ich habe auch während dem ganzen Schreibprozess das Ende nie hinterfragt, genauso wenig wie den Anfang (ok, es war NaNo da habe ich sowieso wenig hinterfragt ;-). Aber selbst wenn ich es heute noch einmal überarbeite, kritisiere ich viel und vieles steht auf der Kippe- aber nicht der Anfang und nicht das Ende.)
Ich würde mir wünschen, ein solches Ende für alle meine Geschichten hinzubekommen, glaube aber nicht, dass das je klappen wird. Und wenn ich für solche Enden immer einen meiner Lieblingscharas um die Ecke bringen muss, dann will ich das wohl auch nicht  ;).
Das Ende von dem ich spreche war, damit ihr das Beispiel nachverfolgend könnt, übrigens der letzte Satz aus "Schlangenbiss":
Der durch Schulden in dieses Metier gezwungene Jargo  versucht die aus Spaß und Faszination mordende Assassinenkollegin Eila dazu zu bewegen, über ihr Tun noch einmal nachzudenken und sie auf die richtige Bahn zu lenken. Dabei spielt Eila ihm Einsicht vor um ihn dann hinterrücks zu ermorden. Bezogen auf Jargos Argument "Wir werden nicht Assassinen, weil es uns Spaß macht, sondern weil wir keine andere Wahl haben" flüstert Eila, während sie ihn ersticht,  ihm ins Ohr: "Es gibt immer eine Wahl."
Und dieser Satz, der letztlich das gesamte "Schicksalsambiente" welches das Buch aufgebaut hat noch einmal ganz gehörig in Frage stellt, ist der letzte.

Ich hoffe, dass ihr mir diesen Ausschweif jetzt verzeiht und er auch nicht nach Eigenlob stinkt, ich wollte euch nur einmal ein Beispiel liefern, wie ich finde, dass eben ein gelungener Schluss aufgebaut sein könnte, wenn ich jetzt aus dem Stehgreif einen aus einem nicht eigenen Buch gekannt hätte, hätte ich den genommen aber mir fiel keiner ein, zu lange keine Zeit mehr zum Lesen gehabt.

Sanne

Hallo Schakka,

interessantes Thema. Hast du dich schon mal gefragt, welches Ende du am schönsten findest, wenn du Bücher liest oder Filme anschaust?

Ich persönlich mag es nicht, wenn mein "Held" am Ende stirbt, also bin ich wohl eher der Typ für Happy Ends.  :)

Andererseits will man ja noch einen gewissen Überraschungseffekt beim Leser erreichen. Ich habe zum Beispiel mal ein Ende geschrieben, das zwar traurig war, aber mit dem letzten Satz eine 50%ige Chance auf eine gute Weiterentwicklung (in Gedanken) möglich machte.

Oft hat man selbst noch keine Ahnung davon, ob man an dieser Stelle nochmal irgendwann weiterspinnen will (geht mir jedenfalls oft so), daher bevorzuge ich "halboffene" Enden, die diese Spinnereien noch zulassen würden - im Bedarfsfall.
Wenn nicht, ist der Schluss dann eben doch ein endgültiges Ende.


zDatze

Der letzte Satz ist eine Herausforderung. Ich bin der Meinung, dass gerade der Schluss charakterbezogen sein sollte. Dass man als Leser gewisserweise Abschied nehmen kann von der Figur, die man über mehrere hundert Seiten begleitet hat.

Außerdem ... sollte der letzte Satz nachklingen. Also, dieses Gefühl erzeugen, dass man jetzt am Ende ist, dass man einen bestimmten Abschnitt abgeschlossen hat. Und man als Leser lächeln, weinen oder auch still ein wenig weiter leiden kann, obwohl die Geschichte erzählt ist. Ach ja. *seufz*

Schakka

#13
Ja, ja ganz genau das meine ich!!
Oh, das ist sooo schön, wenn man so ein Buch in die Finger kriegt  :d'oh:

Vielen Dank für eure Hilfe, da ist sicherlich etwas dabei, das mir helfen kann! Und hoffentlich auch anderem mit diesem Problem.
Jetzt heißt es nur noch: Bücher zu Ende lesen, so viele es nur geht!  :buch:

übrigens, kennt jemand schon das neue Buch von Cornelia Funke? (Reckless heißt das) Das war vielleicht ein Ende! Ich konnte mindestens 15 Minuten lang kein Wort mehr rausbringen, ich musste einfach nur da sitzen und auf das Buch starren!

Grey

Also ich liebe ja letzte Sätze. Vor allem, weil ich, wenn ich einen Roman beginne, meist noch nicht weiß, wie er ausgehen wird. Der Moment, in dem ich das herausfinde, ist jedes Mal der beste für mich, es gibt nichts, was drübergeht. Und kurz darauf weiß ich meist auch den letzten Satz. Und ab da warte ich immer nur darauf, ihn endlich schreiben zu dürfen. Mit ersten Sätzen habe ich viel mehr Probleme ...