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Wer darf sich Autor nennen?

Begonnen von Rei, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Rei

Ich war ja so frech und habe meine Seite einfach als Autorenhomepage beschriftet. Nun zweifle ich aber seit Kurzem daran, ob das so seine Richtigkeit hat.

Wer ist denn eigentlich Autor?

Darf ich mich so nennen, wenn ich nur eine popelige Kurzgeschichte in einer Anthologie veröffentlicht habe? Oder ist das eine Bezeichnung für Leute, die regelmäßig veröffentlichen? Sollte ich die Seite dann lieber umbenennen und "Hobbyautorenpage" drüberschreiben?

Maja

Du mußt nichts veröffentlich haben, um dich "Autorin" zu nennen. Dann dürfte ich das ja auch nicht von mir sagen, und ich bestehe darauf, daß ich eine Autorin bin. Weil ich schreibe.
Und die Wikipedia gibt mir da Recht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Autor
Und mal den ersten Satz zu zitieren: "Ein Autor (lat. auctor Urheber, Schöpfer, Förderer, Veranlasser) ist der Verfasser oder geistige Urheber eines Werkes". Und da steht nirgends, daß dieses Werk irgendwo veröffentlicht worden ist.

Warum fragst du? Hast du Angst, wegen Amtsanmaßung abgemahnt zu werden?  :)
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Rei

#2
Ja, so in etwa...  :D Amtsanmaßung, das trifft es ganz gut.

Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich diese Bezeichnung tragen darf (Himmel, hört sich das schrecklich an!). Aber jetzt kann ich das ja ohne schlechtes Gewissen tun.

Danke für die Antwort! *allen erzähl, daß sie doch Autorin ist*

Lomax

ZitatIch war mir nicht ganz sicher, ob ich diese Bezeichnung tragen darf

Autor ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Du darfst dich also sogar Autor nennen, wenn du noch gar nichts geschrieben hast und nicht einmal planst, irgendwann was schreiben zu wollen. Es gibt nicht wenige Autoren, die sich darüber sehr aufregen :)

Welchen Sinn es hat, sich mit dieser Bezeichnung zu versehen, muss man im Einzelfall allerdings selbst entscheiden.

Linda

#4
Hallo Rei,


natürlich kann sich jede/r Autor nennen. Manche heißen aber lieber Schriftsteller.   :)

Erfahrungsgemäß muss man aber damit rechnen, sich quasi "rechtfertigen" zu müssen. Stellt man sich in der Öffentlichkeit (einer Geburtstagsfeier z.B.) als Autor  vor, dann kommt in den allermeisten Fällen eine der folgenden Fragen auf einen zu.

"Was hast du denn schon veröffentlicht?"
oder: "Für welchen Verlag schreibste denn?"
oder "Wie heißt dein neustes Buch?"

Wie man damit umgehen will und kann, das sollte man bedenken, solange man unveröffentlichter Schriftsteller ist. Internet oder Fanzines zählen für 98 % der Leute nicht als Veröffentlichung. Auch Anthologiebeiträge zählen 'nicht so richtig', sind aber besser als gar nichts. Am besten ist ein aktueller und lieferbarer Roman und am allerbesten natürlich einer, den jedermann auch kennt ;-)

Nicht zuletzt aus den oben genannten Gründen habe ich mit der Selbstbezeichnung "Autorin" gewartet, bis ich einen Romantitel draußen hatte bzw bis ich regelmäßige Veröffentlichungen vorweisen konnte.

Wenn die Rede darauf kommt, was man so macht, dann kann man auch einfach sagen: 'ich schreibe' - oder 'ich schreibe Geschichten'. Damit stellt man die Tätigkeit in den Vordergrund und daran ist ja nichts Verkehrtes Man bekommt jedoch nicht gleich solche Erwartungen 'übergestülpt'...  oder muss sich hochnotpeinlichen Befragungen aussetzen
 ;)

Lomax

ZitatInternet oder Fanzines zählen für 98 % der Leute nicht als Veröffentlichung.

Dafür zählen für die meisten Ahnungslosen Veröffentlichungen in DKZV sehr wohl. Wenn man so was vorzuweisen hat, wäre man auf der Feier erst mal wieder aus dem Schneider. So lange, bis die unweigerliche Frage kommt: "Was verdienst du denn so daran?"  ;D

Geli

eine neugierige Frage:
was bedeutet die Abkürzung DKZV?

Maja

@Geli:
Druckkostenzuschußverlag(e). Das ist so ein unschönes langes Wort ...

In dem DKZV, dem ich entkommen bin, war "Autor" übrigens ein sehr negativ belegtes Wort.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Manja_Bindig

Hoi, wieso DAS denn?

(meine Lehrerin bezeichnet sich seit neuestem als Schriftstellerin - sie hatte nen Leserbrief in der Zeitung. *müde lächel*)

Lastalda

Frau K.? *lach* na das passt ja... ::)

Ich würde mich im zweifelsfall eher "Autor von soundso" nennen, aber im allgemeinen lass ich das, weil ich es eh nicht beruflich mache/machen möchte.

Termoniaelfe

Ich denke da genau wie Linda. Wenn mich jemand fragt was ich so tue, dann sage ich, dass ich als freiberufliche Bürokauffrau arbeite und nebenbei schreibe.
Die Meisten fragen dann gleich nach meinem Stundenlohn und jammern mir die Ohren voll, wie unordentlich ihre Papiere sortiert sind.
*ist eh nur sinnloses Gelaber, denn mehr Aufträge habe ich auch nicht bekommen*

Erst danach kommt die Frage, was ich schreibe und natürlich ob ich schon was veröffentlicht habe.


Tja, so ist das Leben halt.

LG
Renate

Kristin

Naja, wenigstens darf ich mich guten Gewissens Journalistin nennen  :( Viel lieber würde ich mir "Schrifstellerin" auf die Visitenkarte schreiben.

Termoniaelfe

Wem sagst Du das?

Ich würde viel lieber einen Vertrag mit einem Verlag haben, anstatt jeden Tag Rechnungen zu buchen, Mahnungen zu schreiben, und Angebote zu erstellen. Mal abgesehen von der Tätigkeit. Elektrogroßgeräte an den Mann / Frau zu bringen.

Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

LG
Renate

Manja_Bindig

Ich würde auch lieber sagen, "Ich studiere Literatur und Journalismus"(und wehe, ihr fangt jetzt mit den Warnungen mit Journalismus an!), als zusagen: "Ich bin schülerin". *grumm* und noch viel lieber würd ich sagen: "Ich bin erfolgreiche Schriftstellerin." Noch weit davon entfernt.

Kristin

Wie sollte ich dich vor einem Journalismus-Studium warnen, das studiere ich doch selbst. Aber obwohl ich schon einiges in verschieden Zeitungen und Magazinen veröffentlicht habe, ist der Beruf leider nichts für mich. Nächstes Jahr bin ich fertig. Wahrscheinlich gehe in Richtung Online-Redakteur oder aber PR.

VG
Kristin