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Namen zum An-/Abgewöhnen: wie wichtig sind euch Charakternamen?

Begonnen von Lila, 25. März 2010, 15:57:03

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Luna

Zitat von: Wuo Long am 25. März 2010, 20:42:53
Da ich bilingual aufgewachsen bin, habe ich mir über die Jahre wohl eine gewisse Beliebigkeit zu Namen angewöhnt, weshalb ich an dieser Stelle einfach mal die provokante Äußerung mache, dass viele "Argumente" für angeblich gute Namen in diesem Thread darauf beruhen, dass die meisten Autoren hier durch die deutsche Sprache indoktriniert sind.

Da muss ich dir recht geben. Die meisten Fantasy-Romane werden halt noch aus dem englischen bzw. amerikanischen übersetzt liest man jetzt kvothe mit einem englischen th anstatt nem normalen T klingt der Name gar nicht mal so schlecht.

Bei katniss kriege ich dann eher eine Mischung aus einer Schlange und einer Katze (cat und hiss (Schlangenlaut ;D))
Das Problem bei Namen ist halt, dass sie nicht übersetzt und normalerweise auch nicht umgeschrieben werden.
Michael klingt im deutschen anders, als im englischen (da ist das dann eher Maikel  ;) )
Mit diesen Übersetzungsbarrieren müssen wir halt leben ...

Maran

Ich hatte das Problem beim Lesen von "Die Verpflichtung". Der Hauptcharakter heißt Lord Hase. Zuerst dachte ich, was ist denn das für ein verkorkster Name? Ich las trotzdem weiter, und im Laufe der Geschichte wurde der Name dann erklärt ... Wenn ich meiner Abneigung gegen den Namen nachgegeben und das Buch aus der Hand gelegt hätte, dann wäre mir eine tolle Geschichte entgangen.

Bei meinen eigenen Charaktere läuft die Namensgebung völlig unterschiedlich. Manchmal ist zuerst der Name da, manchmal der Charakter. Manchmal flutscht der Name aus meinem Unterbewußtsein, manchmal bastle ich ein wenig, aber es gibt auch Zeiten, in denen es mir wirklich schwer fällt, einen passenden zu finden. Denn passen muß er. Ich verbringe sehr viel Zeit mit meinen Charakteren, also möchte ich sie auch ansprechen können, ohne daß sich mir die Fußnägel kräuseln. Wie im richtigen Leben färbt der Klang eines Namens auf den Charakter ab (darüber gibt es sogar Studien - zumindest glaube ich mich an eine entsprechende Doku zu erinnern). Dunkle Vokale passen nicht zu einem Suppenkaspar ... ich meine, ich würde einen Rehpinscher nicht Wolf nennen, auch wenn einer in ihm wohnt.

Einmal ist es mir passiert, daß ich im Laufe der Geschichte den Namen eines Charas geändert habe, weil der so absolut nicht passte. Die Geschichte entwickelte ein Eigenleben in eine ganz andere als ursprünglich geplante Richtung, wohl auch, weil dieser Charakter immer wichtiger wurde und ein Eigenleben entwickelte. Nur sein Spitzname blieb bestehen.

Maja

Das größte Negativbeispiel für einen Charakter habe ich im dem Marion-Zimmer-Bradley-Gemeinschaftsprojekt Die Zauberin von Ruwenda gefunden (und bin ich die einzige, die bei dem Land an Staubsauger denken muß?) - da heißt nämlich der böse Zauberer Orogastus. Kein Kommentar mehr dazu.

Mir sind Namen auch wichtig, und wenn jemand einen Namen hat, dann hat er ihn - es ist nur ganz selten vorgekommen, daß ich jemanden hätte umbenennen müssen. Ich habe mal aus einem Andor einen Ando gemacht, und die Schreibweise von Halan hat anfangs mit Harlan variiert, aber das ist auch schon fast das äußerste. Probleme kriege ich, wenn ich irgendwo eine Gruppe nicht so wichtiger Nebencharaktere habe und brauche schnell Namen. Für eine Gruppe von Generälen habe ich mich bei einer bosnischen Band bedient, die letztes Jahr zum ESC angetreten ist und dann noch ein bißchen dran gedreht, daß es nicht so auffällt.
Anfangs hatte ich immer sehr "fantasytypische" Namen, jetzt sind sie normaler und vor allem einfacher geworden. Ich habe nur Angst, wenn ich endlich "Geisterlied" schreibe, daß man mir übelnimmt, die zweite Heldin Rizim genannt zu haben. Ja, ich weiß, das klingt wie Rizinus. Aber sie heißt nun mal so.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Ary

Oro....?  :rofl: geht gar nicht.
Irgendwer sagte auch mal, dass mein "Viondalar" aus meinem Meeres-Ding irgendwie an "Jondalar" aus dieser Ayla-Reihe erinnert. Da ich Ayla erst kenne, seit ich Frau Katzens Blog lese, war ich auf die Ähnlichkeit gar nicht gekommen. ich finde es aber auch nicht SO nah, und außerdem nenne ich Viondalar die halbe Geschichte durch eh nur "Vion". Irgendeinen Pferdefuß findet sicher immer jemand, man kann es nicht allen recht machen - wenigstens MIR muss es recht sein.
Mir geht's übrigens genauso wie Lisande, ich muss einen Namen aussprechen können, um mit ihm warm zu werden. Da hat mir mein Banziniprojekt ganz schön Kopfzerbrechen bereitet, denn da heißt ein Protagonist "Sayain". Den Namen spuckte mir ein Namensgenerator aus, und ich fand ihn einfach von der Schreibweise toll. Nur - wie zur Hölle spricht man das aus? Ich habe mich mit mir selbst dann auf etwas geeinigt, das wie "Sey-enn" klingt, und dem Leser bringe ich die Aussprache dadurch bei, dass der andere Hauptcharakter sich an diesem Namen erst mal die Zunge zerbricht und ich seine gebrochenen Ausspracheversuche auch ausschreibe.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

thewingedshadow

Zitat von: Aryana am 26. März 2010, 08:34:50
Da hat mir mein Banziniprojekt ganz schön Kopfzerbrechen bereitet, denn da heißt ein Protagonist "Sayain".

Es gibt ein Gebirge in der Nähe des Baikalsees, das heißt Sayan. Die Deutschen schreiben es zwar Sajan wie ich gerade festgestellt habe aber ich stelle mir den Namen relativ einfach vor... Saya-in. Warum nicht? Aber ich komme auch aus Russland und bin allerlei Sachen gewöhnt.

Namen... Ich habe gerade selber das Problem dass mein Mann meine Namen nicht leiden kann aber das wurde schon ausreichend in einem anderen Thema besprochen.
Man muss, denke ich aber, auch nicht ALLE zufriedenstellen. Es wird, bei den besten Namen, immer welche geben die sagen: "was ist denn das für ein Schrott?!".
Ich erinnere mich an ein Buch wo eine Prota Kasha hieß.
Kasha heißt Brei auf Russisch. Klar kann der Autor das nicht wissen aber ich hatte beim Lesen immer Assoziationen mit Buchweizenbrei und bekam öfter Hunger. *grins*
Ich lese gerade "die Seelenjägerin" von Celia Friedman, ein richtig tolles Buch, ich habs mir erst gestern geholt und nur 50 Seiten gelesen... aber der Name Colivar, wie wohl einer der Protas heißt, erinnert mich an E.Coli-Bakterien... egal, was ich mache.
Das Buch ist trotzdem toll.

Charakternamen an sich finde ich schon wichtig, sie sollten nach Möglichkeit zur Figur passen. Manchmal gibt es beabsichtigte Ausnahmen, die man dann aber schon an irgendeiner Stelle erklären sollte. (zB, Warum heißt eine zähe Kriegerin Laurie-Anabelle?)
Generell kann man da flexibel sein, schätze ich. Ich selber habe einen Prota der "Kranich, Sohn von Kranich" heißt und von ihm werde ich mich auf KEINEN FALL trennen. *grins*

Ary

#20
:) "Saya-in" wollte ich eben nicht, das klang mir zu "hart" für den Charakter, darum habe ich es ein bisschn ver-englischt.
Huh, Colivar, da hätte ich auch ständig ans Labor denken müssen. Arbeiten im Mikrobiologielabor hinterlässt Spuren...  :gähn: ich habe mal ein Buch gelesen, in dem die Protagonisten alle Namen von Vogelarten trugen, da das Volk, aus dem sie stammten, rudimentäre Flügel besaß - und die Namen waren in der deutschen Übersetzung auch ins Deutsche übertragen. Ich fand die Vostellung einer schwertschingenden, ziemlich conan-mäßig gebauten Kriegerin names Rotkehlchen auch ziemlich belustigend, ebenso wie "Schwalbe" für die etwas dicklich und kräftig geratene Komponistin, die davon träumte, als Bogenschützin in die Schlacht zu ziehen. In der englischen Ausgabe ist Schwalbe wörtlich "Swallow", Rotkehlchen "Vireo". Wie die da auf Rotkehlchen gekommen sind...  ???
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Lisande

Zitat von: thewingedshadow am 26. März 2010, 09:30:11
Ich erinnere mich an ein Buch wo eine Prota Kasha hieß.
Kasha heißt Brei auf Russisch. Klar kann der Autor das nicht wissen aber ich hatte beim Lesen immer Assoziationen mit Buchweizenbrei und bekam öfter Hunger. *grins*


Naja, wenn es sich um einen als gut aussehend beschriebenen Kerl handelt, ist es doch gar nicht so schlecht, dabei Appetit zu kriegen...  wer weiß, vielleicht steckt hinter diesem Namen ja doch eine Absicht? :engel:


@Maja: also, Orgas... äh, Orogaster ist nun wirklich das Letzte, ich glaube, ich wäre jedes Mal beim Lesen zusammen gezuckt!

Ansonsten finde ich es immer schlimm, wenn Namen wirklich offensichtlich bemüht "schwierig" sein sollen, mit fantasievollen Buchstabenaneinanderreihungen, die kein Mensch mehr aussprechen kann. Und wenn zu viele Charaktere zu ähnlich klingende Namen haben - ich kann mir Namen nicht gut merken, und wenn ich dann Charas habe, die alle ähnlich heißen, dann kriege ich die Krise. Das kann schon reichen, wenn alle mit A anfangen. *zu Aryana schiel und schnell wegrenn*

Joscha

Ich achte beim Lesen ehrlich gesagt kaum auf so etwas. Manchmal fällt mir die Namenswahl positiv auf oder ich stolpere über einen schier unaussprechlichen Namen, aber es ist nicht so, dass das an meiner Betrachtung des Buches etwas ändern würde.

Mir ist die Namensgebung eines Protagonisten auch nur einmal besonders aufgefallen, allerdings eher aufgrund ihrer Bedeutung: In David Gemmels "The King Beyond the Gate" heißt eine Figur, die aus einem fernen, "unzivilisierten" Land kommt, Pagan. Das hat mich zum Schmunzeln gebracht.

Das einzige, was mich bei Charakternamen nerven kann, ist, wenn sie sehr stark an tolkienesque Namen oder Namen aus einem anderen großen Werk erinnern. Das ist mir bei Eragon (ja, ich weiß, ich hacke schon wieder auf dieser Reihe rum ;D) etwa negativ aufgefallen: Eragon und Aragorn, Arya und Arwen, sowie diverse Ortsnamen. Und, wo ich gerade davon spreche, natürlich noch einer: Ajihad. Meiner Meinung nach ist das eher unglücklich gewählt, die erste Assoziation die ich damit hatte, war Jihad...

Aber das sind auch schon wieder alle Fälle, in denen mich Charakternamen gestört hätten oder mir besonders aufgefallen wären. Namen sind eben doch nur Schall und Rauch (meine Meinung, ich erkenne an, dass es auch die nomen est omen-Gruppe gibt)

Viele Grüße
Joscha

Ary

@Lisande: Oops. Ja. Meine A-Sammlung. Lustig war, dass mir das gar nicht aufgefallen war, aber ich habe einen halben Roman rumliegen, in dem in der allerersten version tatsächlich die Namen aller "Guten" mit A anfingen.

@Joscha: Das "Ajihad"-Problem hatte ich auch, udn bei "Eargon" hatte ich auch dauernd "Aragorn" im Kopf.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Moni

Zitat von: AngelFilia am 25. März 2010, 23:47:05
Da muss ich dir recht geben. Die meisten Fantasy-Romane werden halt noch aus dem englischen bzw. amerikanischen übersetzt liest man jetzt kvothe mit einem englischen th anstatt nem normalen T klingt der Name gar nicht mal so schlecht.


Da ich 90% im englischen Original lese, übersetze ich Namen nie. Kvothe war für mich automatisch mit "th", ich dachte z.B. spontan an "quoth" (The Raven) und fand den Namen sehr gelungen, da er auch zum Charakter passt.
Manche Namen englischer Autoren sind allerdings wirklich unfreiwillig komisch. Wie z.B. Roger Taylor uns den Bösewicht DarHastuin hinterließ... "Da hast du ihn" ... klingt nicht furchteinflössend, würde ich meinen.  ;D

Namen haben mich noch nie vom Kauf eines Buches abgehalten. Und die Klappentexte sagen eh nix aus. Ich lese die erste Seite an, wenn die mich packt, ist das Buch gekauft, egal wie bescheuert die Namen sind.  ;)

Aber trotzdem sind Charakternamen für mich sehr wichtig. Ich investiere sehr viel Zeit und Energie in die Namen meiner Charaktere, besonders da meistens bei mir eine (in Teilen) ausgearbeitete Sprache dahintersteckt.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Rika

Zitat von: Moni am 26. März 2010, 16:09:12
Da ich 90% im englischen Original lese, übersetze ich Namen nie. Kvothe war für mich automatisch mit "th", ich dachte z.B. spontan an "quoth" (The Raven)...
Ich habe das Buch nicht gelesen, aber genau so ging es mir mit dem Zitierten Namen hier, exakt der gleiche sound & die gleiche Assoziation. :)

Churke

In "Die Keltin" heißt eine Hauptfigur "Vectis Trebellius Quadratus". Das hat rein von der Lautung her mal Asterix-Qualität.

Die Sache wird dann noch komischer, weil
1. die Figur immer "Vectis" statt "Quadratus" genannt und gerufen wird, wie es im römischen Namenssystem richtig wäre;
2. "Vectis"nach einer Insel in Schottland heißt, dem Autor indes nicht bekannt zu sein scheint, dass lat. "vectis" auch "Brechstange" bedeutet, was interessante Rückschlüsse auf Physiognomie und Charakter zuließe.

nina b.

Nachdem ich mir eure ganzen Kommentare der letzten Stunde durchgelesen habe, ist mir etwas aufgefallen. Und zwar die Frage nach der Übersetzung und ich muss zugeben, dass mir das erst ein Mal aufgefallen ist so richtig und das war bei Harry Potter...

Das Hermione nur Hermine im Deutschen geschrieben wird etc, damit kann ich leben.
Dann habe ich es aber auf Italienisch angefangen zu lesen und ich meine, dass es Fudge gewesen wäre, der plötzlich Caramel hieß!!!! *oh graus*  :o
Da verging bei mir alles und ich bin auf der Suche nach einer Stellungnahme gegangen, die ich dann auch im Buch gefunden habe.

Dort stand, dass die Übersetzerin es gewollt witzig gestalten wollte und dies über die Namen getan hat. Aber in meinen Augen war das nicht witzig, sondern absolut lächerlich und verfälschend.
Namen einer Sprache anpassen ist ja gar nicht schlecht, aber die so zu verfremden und abzuändern empfand ich als etwas zu übertrieben.

Wenn ihr also mit einem Italiener redet, nennt Fudge niemals so wie er auch im Englischen oder Deutschen heißt, denn in Bella Italia ist er eine Süßigkeit *mich immer noch ein wenig ärgern muss*

Nun gut, vielleicht kommt es ja in Italien gut an. Die wenigsten werden die Bücher dort auch auf einer Fremdsprache lesen, da die meisten nicht mal Englisch beherrschen. Auf jeden Fall die Menschen im SÜden. Im Norden geht es noch *G* Und im TV sagen die bestimmt auch immer Caramel, sodass die Italiener vielleicht niemals hinter die Namensverfälschung kommen  :rofl:

Das ist noch das, was mir zu der Übersetzungsdiskussion eingefallen ist *G*
Und zu dem Kommi "WEnn eine Figur einen Namen hat, dann hat er ihn"... Sehe ich nämlich genauso. Man sollte ihn nicht zu sehr entfremden....

Wünsche euch allen eine wunderschöne gute Nacht!

Maja

Das mit den grotesk übersetzten Namen ist mir vor allem bei Pratchett aufgefallen. Das geht so weit auseinander, daß ich, wenn ich mit anderen über seine Bücher rede, immer abschätzen muß, ob die die wohl auf Deutsch oder Englisch gelesen haben und dann jeweils überlegt, wie dieser oder jener Charakter auf deutsch heißen könnte  - da wird Vimes zu Mumm oder Mr Teatime (Te-ah-ti-meh) zu Herrn Kaffeetrinken, etc...

Aber über gräßliche Übersetzungen von Wortspielen kann ich mich aufregen, seit ich meine Diplomarbeit über die Übersetzungen von "Alice im Wunderland" geschrieben habe. Da ging das nämlich schon los, bei der allerersten Übersetzung, noch im neunzehnten Jahrhundert: Billie, die Eidechse, brauchte nach Ansicht von Lewis Carroll, der Antonie Zimmermanns Übersetzung autorisiert hat (wofür sie ins Englische zurückübersetzt werden mußte), einen deutscheren Namen. Weswegen das Tier umbenannt wurde. Es heißt jetzt Wabbel. (Enzensberger, einer der bekanntesten Übersetzer, 1963) nannte die Eidechse übrigens Egon. Wo das Problem mit Billie sein soll (in einer anderen Übersetzung wird aus "The Rabbit sends in a little Bill" auf Deutsch "Das Kaninchen schickt seinen kleinen Willi hinein" - aber das gehört zu einem anderen Thema...) werde ich wohl nie verstehen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Rika

Zitat von: nina b. am 27. März 2010, 02:34:25

Dann habe ich es aber auf Italienisch angefangen zu lesen und ich meine, dass es Fudge gewesen wäre, der plötzlich Caramel hieß!!!!
...
Wenn ihr also mit einem Italiener redet, nennt Fudge niemals so wie er auch im Englischen oder Deutschen heißt, denn in Bella Italia ist er eine Süßigkeit *mich immer noch ein wenig ärgern muss*
Umm... ich stimme dir zwar im Prinzip zu, aber auch im Englischen ist "Fudge" eine Süssigkeit, das kann also durchaus (ich spreche kein Italienisch) "richtig übersetzt" sein.
Was dabei verlorengeht ist der Beiklang des englischen "to fudge", etwas zusammenfriemeln, verfälschen, verpfuschen-und-hinbiegen.

Zitat von: Maja am 27. März 2010, 02:53:08
Das mit den grotesk übersetzten Namen ist mir vor allem bei Pratchett aufgefallen.  ...
Aber über gräßliche Übersetzungen von Wortspielen...
Pratchett - ja.
Interessant, aber soweit mir begegnet gar nicht schlecht sind, die Unterschiedlichen Namensübersetzungen bei Asterix, wobei ich nicht wirklich Französich kann, und daher die Originale nicht einschätzen. Da wird Idefix im Englischen zu Dogmatix, Miraculix ist Getafix etc.
Was mich damals vom Lesen von Übersetzungen (nach Möglichkeit) abgebracht hat waren die von Piers Anthony's Xanth Büchern. Da lag es aber auch in erster Linie daran, daß sich eben nicht jedes Wortspiel übersetzen läßt.