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Eure Frühwerke

Begonnen von Coppelia, 21. Juli 2009, 08:01:15

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Falckensteyn

#15
Bei mir begann es an der Kugelkopf-Schreibmaschine meiner Grosseltern im zarten Alter von etwa 10 oder 11 Jahren.

Ich habe einen Krimi geschrieben, wo ein Mord passierte und ein Dektektiv den Fall aufklären durfte. Aber an die Details hierzu erinnere ich mich nicht mehr. Aber ich spüre heute noch die Faszination von damals, als ich an der Schreibmaschine sass, den Geruch der Druckerschwärze riechen konnte und mich freute, wenn wieder eine A4-Seite voll war. Leider ist mir diese Geschichte nicht erhalten geblieben, aber ich habe keine Ahnung, ob ich sie mal selbst weggeschmissen habe. Schade eigentlich...  ::)

Edith meint: Ich muss mich korrigieren, es war nicht mal eine Kugelkopf-Schreibmaschine sondern noch ein älteres Modell mit den...äh Stäbchen...ach...wie nennt man diese Dinger? Ich hab aus Jux jeweils meinen Zeigefinger hingehalten und geguckt, wie der Stift gegen den Finger schlug und ein Buchstabe sich abfärbte  :engel:

und Edith2 meint: Eine Typenhebel-Maschine wars  ;)

Alaun

Oh, ich habe auch an einer Schreibmaschine geschrieben! Sie war schwarz und sehr laut... Und ich erinnere mich noch genau, wie weh es tat, wenn man seine kleinen Kinderfinger versehentlich zwischen diese fiesen Tasten bekommen hat... :-\ Aber ich habe diese Schreibmaschine echt geliebt!

Felsenkatze

Ja, diese Schreibmaschine kenne ich auch noch. Wobei ich mit 15 von meinem Vater eine schicke elektrische geschenkt bekommen habe, wo man sogar eine Löschfunktion hatte. DIE habe ich geliebt. :)

Bei "Krimi" fällt mir ein, dass ich auch noch eine angefangene Krimigeschichte hatte, wo ein Rabe und eine Ratte zusammen ein Detektivbüro gründen wollten und einen Mord lösen mussten, beauftragt wurden sie von einem kleinen Jungen. Leider ist das daran gescheitert, dass ich selbst keine Ahnung hatte, wer der Mörder war.
Außerdem sagte meine Mutter mir: "Krimis musst du gut durchplanen. Da musst du alle Personenverhältnisse vorher wissen und was passieren wird." Das kam mir voll exotisch vor: wissen, was in der Geschichte passiert, bevor man sie aufschreibt.  ;D

Maria

Meine erste Fantasygeschichte, hmm... das waren noch Zeiten. Ich habe sie mit Bleistift auf einen Block geschrieben, immer wieder was weg radiert, neu drüber geschrieben, bis es kaum noch leserlich war.
Es ging um ein Mädchen, das Mondpriesterin werden wollte und dafür Prüfungsaufgaben zu bestehen hatte. Ein paar Fragmente dieser ersten Geschichte habe ich dann für eine kurze Story in der Fantasia später übernommen. Das Original ist leider den Weg aller Recyclingstoffe gegangen.

Tenryu

#19
Mein erstes Werk, das noch erhalten ist, war eine Kurzgeschichte über einen Mann, der beim Besuch eines Wachsfigurenkabinetts einschläft und versehentlich eingeschlossen wird. Um Mitternacht erwachen die Figuren zum Leben und wollen ihm an den Kragen. Nur mit knapper Not kann er sein Heil in der Flucht suchen. Ich war damals vielleicht 13-14 Jahre alt. Und habe alles auf einer kleinen Reiseschreibmaschine getippt.

Das nächste war dann schon ein großer Roman, den ich mit 19 begonnen, aber erst rund fünf Jahre später zum Abschluß gebracht habe: Erz1! (Der Prinz von Arkanien).
In zwanzig Schulheften auf 1160 Seiten entspinnt sich die Geschichte eines Jungen, der in ein Märchenland versetzt wird und dazu auserwählt ist, König zu werden.
Ich gebe zu, die Geschichte ist nicht wirklich innovativ (gleichwohl mir das damals so vorkam, denn ich hatte bislang eigentlich kaum eine Fantasy-Roman gelesen.) Er findet ein Zauberschwert, mit dem er zunächst nichts anfangen kann, lernt einige Gefährten kennen, mit denen er sich auf eine Reise begibt. Seine Widersacher sind der despotische Regent, eine Hexe und ein drittklassiger Magier, die jeweils eigene Pläne verfolgen.
Ich sollte endlich mal die Fortsetzung schreiben, denn am Ende des Buches ist der Diktator zwar besiegt, aber die Hexe und der Zauberer konnten mit dem magischen Kristall in die Menschenwelt flüchten, wo sie nach moderner Technik und Waffen für die Rückeroberung des Märchenlandes suchen.
Leider war dem Buche damals kein besonderer Erfolg beschieden, denn keiner der sechs Verlage, denen ich es angeboten hatte, hatte es wollte kaufen wollen; woraufhin ich für mehrere Jahre die Schriftstellerei an den Nagel hing, und erst vor drei Jahren wieder ernsthaft mich dem Schreiben zu wandte.

Coppelia

Danke schon mal, dass ihr eure tollen Geschichten mit mir geteilt habt! Ich komme leider nicht dazu, so viel zu ihnen zu schreiben, aber ich hab mich an jeder gefreut. :D

Mir ist noch eingefallen, dass ich eine von meinen vergessen hab:
Ich war wohl etwa 11/12. Es ging um einen Cellospieler namens Leo Cellini. ;D Dessen Cello wollte ein bestimmtes Musikstück nicht spielen. Ich habe den Grund leider nicht mehr im Kopf - muss ich mal nachlesen - aber es hatte damit zu tun, dass das Cello dem Komponisten des Stücks gehört hatte und er irgendein Pergament in es reingesteckt hatte, das die ganze Sache erklärte. Na ja, Leo hat dann aber sein Cello gezwungen, das Stück trotzdem zu spielen. Und danach konnte er selbst dann nicht mehr sprechen. Außerdem spielten ein Dirigent und eine schöne Frau eine Rolle. Ich kann mich leider nicht mehr so erinnern, ob es eine Lösung für Leos Probleme gab, denn auch das hab ich nicht fertig geschrieben, obwohl es relativ lang war ...

Ary

Hi,
geschichten ausgedacht habe ich mir schon früh, aber angefangen, sie aufzuschreiben, habe ich erst so ab der zehnten Klasse, und richtig intensiiv erst während Abi und Studium (hm, was sagt uns das?).
Meine erste vollendete Fantasygeschichte war ein oberpeinliches Machwerk um einen elbischen Barden namens Ascaroth, dem während der begegnung mit einer Göttin ein magisches Amulett in die Hände fällt, mit dessen Hilfe er den großen fiesen Oberbösewicht besiegen kann, der gerade mal wieder die Hände nach der Weltherrschfat anschließt. Unterweg schließen sich ihm auf seiner Queste ein elbischer Waldläufer, ein nörgeliger Zwergenschmied und ein ziemlich verfressener und ängstlicher Halbling an, dazu noch ein Dunkelelf, der sich anbietet, die Truppe zu führen, sie aber am Ende alle verrät. Ja, peinlicher und Herr-der-Ringe-abgekupferter geht es schon fast nicht mehr.
Trotzdem habe ich irgendwie Lust, das Ding noch mal zu überarbeiten. Vielleicht mache ich eine Parodie daraus.

Meine zweite Gesichte, die halbfertig rumliegt, drehte sich um einen meiner Midgard-Rollenspielcharaktere, einen Magier namens Beltane. Das Ganze hatte etwas von einem Episodenroman an sich. Irgendwie mag ich beltane noch immer, nur sein Kampf gegen den Drachen war ziemlich...
Nun ja.

Während ich studierte, entwickelte ich meine erste eigene Welt, einen dschungelbewachsenen, ziemlich grünen und amazonasähnlichen Planeten namens Sicár und ein diesen Planeten bewohnendes spitzohriges Völkchen, das mit außergewöhnlichen magischen Fähigkeiten ausgestattet war. Mein Protagonist Shairon war mal wieder ein "Erwählter", der "das Böse" bekämpfen sollte, aber dummerweise erst einmal dazu ausgebildet werden musste, wobei ihm der eine oder andere Stein in den Weg gelegt wurde. Der Ansatz gefällt mir auch immer noch ganz gut, aber ich müsste den ganzen PLot neu umstricken und von Auserwählten, Proohezeiungen und "dem Bösen" wegkommen, um das noch halbwegs interessant zu machen. Meinen Kult der Schlangengöttin und Shairons Lehrmeister, einen Magier, der aufgrund seiner übergroßen Macht zu einem "Unberührbaren" geworden ist (er ist so stark magisch begabt, dass die Magie sozusagen aus ihm herausfließt und ihn umgibt, so dass er jedem, den er berührt, durch diese Magie ungewollt Schmerzen zufügt - das passiert auch, wenn andere ihn anfassen),  mag ich immer noch.

Eine Sci-Fi-Idee gammelt auch schon seit Jahren in meinem Regal herum, aber die bekomme ich schon gar nicht mehr zusammen, so sehr ist sie in vergessenheit geraten.

:)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Angelus Noctis

Zitat von: Aryana am 22. Juli 2009, 09:25:39Der Ansatz gefällt mir auch immer noch ganz gut, aber ich müsste den ganzen PLot neu umstricken und von Auserwählten, Proohezeiungen und "dem Bösen" wegkommen, um das noch halbwegs interessant zu machen.
Aber was ist denn an Auserwählten und so auszusetzen? Ich meine, es ist zwar schon reichlich ausgelutscht, gehört aber nach meinem Empfinden irgendwie zu Fantasy dazu. Und wenn's passt? Wieso nicht ... ;)

Liebe Grüße!

Ary

Du hast Das Problem im Grudne schon genannt - es ist ausgelutscht. Das ist nichts neues mehr, damit fängt man sich keinen Verleger. Zumindest ncht, wenn da nicht irgend ein interessanter Twist drin ist.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Romy

Wie lustig, erst in den vergangenen Tagen habe ich an meine ,,Frühwerke" gedacht, bzw. an eins davon :) Es ist jedenfalls gut zu wissen, dass anscheinend alle ähnlich angefangen haben. Wirklich vorzeigbar ist heute wohl nichts davon mehr, aber man erinnert sich doch immer wieder gern. Ich find's lustig.  ;D

Ich habe mit ca. 12 ½ richtig mit Schreiben angefangen, genauer gesagt habe ich da meinen ersten Roman begonnen und anfangs handelte es sich grundsätzlich um Kopien. Allerdings habe ich das nicht mit Absicht gemacht. Mir war zwar klar, dass meine jeweils aktuellen Werke eine gewisse Ähnlichkeit zu dem hatten, was ich kurz vorher gelesen hatte, aber ich hätte eher gesagt, dass ich mich davon habe ,,inspirieren" lassen. Worte wie Kopie oder abgekupfert wären mir nie in den Sinn gekommen ;D Rückblickend war es aber ganz klar genau das ... Fanfiction hingegen war es nicht, weil ich mir schließlich die Welten mehr oder weniger (eher weniger, aber sie hatten zumindest eigene Namen ;) ) selbst ausgedacht habe und auch die Figuren hatten eigene Namen und ein klein wenig geändert habe ich dann ja doch. :engel:

Also, eins meiner ersten Fantasybücher, die ich gelesen habe, war der zweiteilige ,,Lindahne-Zyklus" von Lori Martin, wovon meine Mutter mal irgendwo für ne Mark einen Teil gekauft und mir mitgebracht hatte und den zweiten hab ich mir dann natürlich selbst besorgt. Für den Fall, dass jemand die Bücher nicht kennt: Es ging um den Krieg zwischen einem ,,guten" und einem ,,bösen" Land. In Teil 1 erobert das böse Land das Gute und rottet die Königsfamilie aus, nur die gerade frisch geborenen Zwillinge werden gerade noch rechtzeitig weg gebracht und auf der Flucht getrennt. Die Eltern kommen beide ums Leben und – ach ja – natürlich waren die Zwillinge auch aus einer sehr skandalösen Verbindung von zwei Priestern gezeugt worden, die sich eigentlich nicht mal hätten angucken dürfen. Dramatik pur. In Teil 2 sind die Zwillinge dann also erwachsen, erfahren dann auf Umwegen, wer sie wirklich sind, finden sich gegenseitig wieder und befreien dann mit Hilfe eines dritten Landes ihr eigenes Land und am Ende haben sich alle lieb. :D
Also bei mir war es dann so, dass ich aus den Zwillingen Drillinge gemacht habe und statt einem Zweiteiler habe ich gleich eine Trilogie drauß gemacht ;D Puh wie war das mit Einzelheiten. Die ersten beiden Teile waren eigentlich recht ähnlich wie beim Vorbild. Im dritten Teil dann, kam ein viertes Land ins Spiel, das quasi in ,,Übersee" lag und herbeisegelte, als die ersten drei Länder eine Familienfeier veranstalteten (klar, dass die mittlerweile alle gegenseitig beieinander eingeheiratet hatten ;D ).
Das mit dem vierten Land war auch eine tatsächlich selbst erfundene Idee von mir! An Bord des Schiffes befand sich jedenfalls der König des fremden Landes mit seiner Frau und dem erwachsenen Sohn und zuerst sieht es nach einem friedfertigen Staatsbesuch aus, aber dann des Nachts, heimlich, still und leise, fallen die Fremden über meine Protas her. Die mittlerweile älteren Personen aus den beiden Vorgängerbänden werden alle abgemurkst, die inzwischen erwachsenen Kinder entkommen jedoch, holen zum Gegenschlag aus und siegen letztlich natürlich und eine der Prinzessinnen heiratet schließlich den fremden Prinzen, nachdem sein Vater bei der Rückeroberung (selbstverständlich) getötet wurde. Magie spielte in allen drei Teilen natürlich auch noch eine ganz wichtige Rolle.
Ansonsten war's in meinem Kopf sicherlich alles sehr toll ausgearbeitet und stilistisch sowieso top, aber auf dem Papier (in meiner Klein-Mädchen-Handschrift) einfach nur grausamst ;D

Mein nächstes Frühwerk war an den Ruwenda-Zyklus von Marion Zimmer Bradley ,,angelehnt" :engel: ;D Der dürfte ja bekannter sein.
In meiner Version habe ich aus den Drillingsschwestern diesmal Zwillingsbrüder gemacht, die noch zwei jüngere Zwillingsschwestern haben. Also aus drei mach vier. Ach ja und der böse König, der bei Ruwenda ja einen Sohn hat, hatte bei mir auch gleich fünf Kinder. Und statt eines bösen Magiers hatte er eine Magierin an der Seite und zwei seiner Kinder waren unehelicherweise mit dieser gezeugt (ha, das war auch ne eigene Idee von mir *mir selbst auf die Schulter klopf*)
Hm, ansonsten ging es in Teil 1 des Zyklus natürlich darum, dass meine Guten durch ihr sumpfiges Land flüchten und versuchen, irgendwelche magischen Amulette einzusacken, mit denen die böse Magierin besiegt und das Land zurückerobert werden könnte. Natürlich wird jeder von ihnen außerdem von einem Trupp feindlicher Soldaten unter Führung eines der feindlichen Prinzen oder Prinzessinnen verfolgt.
Naja und am Ende – große Überraschung – wird das Ziel natürlich erreicht und die böse Magierin ist tot.
Und in der Fortsetzung war sie wie durch ein Wunder wieder lebendig – ebenso wie der Magier bei Ruwenda ...
Genaueres kann ich zu den Fortsetzungen aber ehrlich gesagt gar nicht mehr sagen. Es gab mehrere, darunter sogar auch 1 oder 2 mit eigenen Ideen, aber so insgesamt waren die auch ziemlich mies.
Den ersten Teil hab ich im Laufe der Jahre auch noch mehrfach überarbeitet und von dem Sumpfland und der Sache mit dem Krieg und den viiiiel zu viiiielen Figuren abgesehen, hat er sich schon sehr verändert. Trotzdem immer noch ziemlich schlecht das Ganze, auch wenn mir die Figuren am Herzen liegen ...

Aber kommen wir zu Frühwerk Nummer 3, wobei ich am überlegen bin, ob ich das noch dazu zählen soll, weil ich das mittlerweile sehr oft neu geschrieben und überarbeitet habe und man die Verwandtschaft wahrscheinlich wirklich nicht mehr merkt ...
Aber auch dieses Werk fing als Kopie an, nämlich (und das musste ja kommen ;D ) von ,,Herrin der Falken" von Marion Zimmer Bradley.
Das Ganze spielte auf derselben Welt wie Frühwerk Nummer 2, in einem Nachbarland. Ganz logisch das neben einem Land, das nur aus Sümpfen mit super-heißen Temperaturen besteht, ein Darkoverähnliches Land mit jeder Menge Bergen und kühlen Temperaturen liegt. Klima und Landschaft wechselten übrigens wie abgeschnitten haargenau an der Landesgrenze ;D
Ähm ja, ansonsten hatte meine Romilly-Imitation eine abgewandelte geistige Gabe, ansonsten war das Ganze wirklich sehr ähnlich. Genaueres weiß ich aber auch hier nicht mehr.
Naja, mittlerweile habe ich die Geschichte mehrfach komplett neu geschrieben und sie hat sich auch sehr weiterentwickelt und ist jetzt gar nicht mehr so übel. :D Der Roman wurde auf eine eigenständige Welt umgesiedelt, in ein völlig anderes Setting, die geistige Gabe ist eine Andere und statt einer Heldin gibt es zwei - öhm und Vögel kommen auch gar keine mehr vor, wenn ich es recht bedenke ... zumindest nicht im ersten Teil  ;D Man würde das Vorbild wohl nicht mehr wiedererkennen, denke ich. Man könnte lediglich auf den Gedanken kommen, dass ich als Autorin wohl Marion Zimmer Bradley Fan war, wegen der typischen Emanzen-Selbstverwirklichungsthemen, die da durchschimmern. ;D

Ach ja und dann war auch schon ein kleiner Fortschritt bei mir zu sehen. Ich war zu jener Zeit dabei alle 20 (oder wieviele es sind) Darkoverromane zu lesen und folglich habe ich dann eine Welt erfunden, die ebenfalls sehr Darkoverartig aussah, mit mehreren großen Familien, Clans, einer geistigen Gabe und Amazonen etc. Hier hatte ich mehrere Einzelromane angesiedelt, von denen die meisten sogar halbwegs eigenständige Ideen waren. Allerdings haben wohl auch diese Ideen stark in der Tradition von Marion Zimmer Bradley gestanden.
Und jene Romane, dieser Welt, die mir am meisten Spaß gemacht haben, waren dann doch wieder sehr stark abgekupfert von zwei Darkoverromanen, nämlich Hasturs Erbe und Sharras Exil. Die gehören auch zu meinen Lieblingen.
Ach ja und ich hatte auf dieser Welt eine Frauen-Priesterschaft, die eine eigene Inselgruppe bewohnten und wohl eine Mischung aus den Priesterinnen von Avalon und der Schwarzen Schwesternschaft von Darkover war. Und ich weiß noch, dass ich es beim Schreiben über diese Priesterinnen sehr inspirierend fand, die damalige aktuelle Single von Madonna zu hören ,frozen'. So wie sie in dem Video aussah, so habe ich mir meine Priesterinnen vorgestellt.
Für diese Romane habe ich mich auch erstmals an Lyrik versucht und einige ,,traditionelle" Lieder für meine Leute erfunden. Was soll ich sagen, es war mein erster und auch mein letzter Lyrik-Versuch. Ich kann's nicht und das habe ich auch schon mit 14 begriffen ...
Letztlich entwickelte die Welt sich soweit, dass es Technik und Elektrizität etc. gab. In einem weiteren Roman gab es dann plötzlich Mutanten wie bei X-Men, aber ich weiß gar nicht mehr, worüber der Roman eigentlich handelte, außer das meine Protas den ganzen Tag in ihrem Internat rumhingen ... Und im darauffolgenden Roman hat ein erzürnter Halbgott dann die ganze Welt platt gemacht. Viele Menschen haben es noch geschafft, sich mit ihren Raumschiffen in Sicherheit zu bringen, viele starben – und nur ein paar hundert Kinder überlebten und erwachten plötzlich wieder auf einer grünen Welt, die von allem Technik-Kram gereinigt war. Mutanten gab es auch keine mehr, keine Ahnung, was aus denen geworden war ;D
Von da an lautete mein Plan, die Reihe auf zwei Planeten fortzusetzen. Einerseits wurde die Welt von den überlebenden Kindern wieder neu besiedelt – und andererseits kamen die Auswanderer auf einem anderen Planeten an, wo bereits eine halb humanoide, halb katzenartige Rasse lebte.
Aber irgendwie verliefen beide Ideen und alle weiteren Versuche auf dieser Welt (oder auf der Neuen) zu schreiben, im Sande.

Joa, in diesem Projekt steckten schon sehr viele eigene Ideen und damit war wohl die Übergangszeit eingeläutet, behaupte ich mal. Ich glaube, in dem Zeitraum habe ich auch meine ersten schlauen Schreibratgeber gelesen und fing an, etwas strukturierter vorzugehen und auch stilistisch besser zu werden. Außerdem habe ich mit ca. 16 meinen ersten Computer bekommen und ich bilde mir ein, dass auch das meiner Schreibe vorwärts geholfen hat.
Tja und dann habe ich zum ersten Mal Romane angefangen, die nie fertig geworden sind, ich weiß nicht, ob es am Computer lag, oder das ich anfing, an mich selbst höhere Ansprüche zu stellen ... Vorher habe ich grundsätzlich immer alles fertig geschrieben und das hatte mich nicht mal irgendwelche Mühe gekostet ...
Und was dann alles folgte, würde ich nicht mehr als Frühwerke bezeichnen und von den Kopien war ich dann auch weg, deshalb höre ich jetzt mal auf. :)

Klar, dass ich meine früheren, handschriftlichen Ergüsse noch besitze. Sie lagern in zahlreichen, dicken Aktenordnern, die Zuhause bei meinen Eltern liegen. Ich werde mir das alles garantiert nie wieder angucken, aber wegschmeißen könnte ich es nie ...  ;)

Abakus

#25
Meine ersten Frühwerke waren kleine Kurzgeschichten über eine Maus mit dem Namen Phillip. Sie hatte diverse Freunde mit denen sie die verschiedensten Abenteuer bestehen musste. In nächster Zeit muss ich mir die Geschichten nochmal raussuchen. Eine gute Gelegenheit in Erinnerungen zu schwelgen. :)

Mein erstes Roman-Frühwerk ist ein Science-fiction-Roman gewesen, den ich um das Jahr 1993/1994 begann zu schreiben. Die Geschichte des Romans ist im Jahr 2316 angesetzt. Die Menschheit hat in den vergangenen 300 Jahren enorme technologische Fortschritte vollbracht, die dazu führten, dass der Mond als auch der Mars durch die menschliche Rasse kolonisiert wurden. Um das Jahr 2297, wenn ich mich richtig erinnere, bricht im Roman ein Krieg um die Unabhängigkeit der Marskolonien aus. Der Krieg beginnt konventionell, wird aber im Laufe der nächsten Jahre mit "härteren" Waffen fortgeführt. Ich glaube, dass ich den Krieg sieben Jahre habe dauern lassen. Es kommt danach zu einer Entscheidungsschlacht in der Nähe des Monds, die zur Folge hat, dass der Erdtrabant durch einen Unfall explodiert und in viele Gesteinsbrocken zerfällt, die teilweise auf der Erde einschlagen und dabei ganze Landstriche vernichten. Viele kleine Gesteinsbrocken legen sich als eine Art Asteroidengürtel um unseren Heimatplaneten, was eine Raumfahrt von der Erde aus für viele Jahre unmöglich macht. Eine intakte Raumfahrt kann in den nächsten Jahren nur noch von diversen Raumstationen, die rund um die Erde verteilt sind und die Explosion des Mondes überstanden, gewährleistet werden. Nach einigen Jahren finden jedoch Wissenschaftler einen Weg, um eine Raumfahrt direkt von der Erde wieder möglich zu machen. An dieser Stelle muss ich nochmal nachlesen, wie genau sie das geschafft haben.

Nach der Explosion des Mondes und dem Tod von Millionen Menschen, die auf dem Erdtrabanten lebten, wird ein Waffenstillstand geschlossen. Als die Raumfahrt von der Erde wieder möglich ist, glaube 2312/2313, werden erste Verhandlungen über einen Friedensvertrag und eine Unabhängigkeit der Marskolonien geführt. Im Jahr 2316 bricht der Präsident der Erde, zusammen mit einigen seiner Stabchefs, Diplomaten und Sicherheitskräften, zum Mars auf, um dort den Friedensvertrag im Rahmen einer feierlichen Zeremonie zu unterzeichnen. Bei der Landung in Voltaire, der Hauptstadt der Marskolonien, explodiert das Präsidenten-Shuttle. Die Überreste des Shuttles stürzen in die Menge wartender Zuschauer. Dabei sterben auch die offiziellen Vertreter der Marskolonien. Zuerst wird von einem Unfall ausgegangen, da der Pilot des Shuttle kurz vor der Landung ein Problem mit dem Höhenmesser meldete, doch schon bald stellt sich heraus, dass es ein gezielter Anschlag gewesen ist. Die UEF, als auch die Kampfeinheiten der Marskolonien setzen sich in Gefechtsbereitschaft, um einen potenziellen Angriff des Gegners abzuwehren.

Kurz nach dem Anschlag tritt mein Protagonist zum ersten Mal auf. Sein Name ist Alexander Kayser, seines Zeichens ehemaliges Mitglied der Kampfeinheit UEF (United Earth Force). (Der Name wird heutzutage mehr als 18 Millionen Mal bei Google gefunden. Falls ich es also mal veröffentlichen sollte, muss ich mir wohl einen neuen Namen ausdenken.)
Nachdem seine Angehörigen bei der Explosion des Mondes starben, trat er aus der UEF aus und verbrachte seine Zeit mit dem landwirtschaftlichen Betrieb seines Bruders, der sich zum Zeitpunkt der Mondexplosion auf dem Erdtrabanten befand. Eine Woche nach dem Tod des Präsidenten bekommt Alex von seinem früheren Befehlshaber, General Bradley und dessen Begleitern einen Besuch abgestattet. Alex reagiert sehr erbost, verweist die Soldaten des Geländes. Einen Tag danach erscheint Bradley erneut, diesmal aber in Zivilistenkleidung und erklärt ihm, dass er nicht als Soldat, sondern als Freund kommt. Obwohl alles in Alex rebelliert, bittet er ihn ins Haus. Bradley offenbart ihm die Wahrheit über die Mondexplosion. Es sei kein Unfall gewesen, sondern genau wie beim Tod des Präsidenten ein gezielter Anschlag. Als Beweis zeigt er ihm eine Videoaufnahme, die der Regierung der Erde einige Tage zuvor zugespielt wurde. Darauf sieht man die Umrisse eines Menschen, der sich zum Anschlag auf den Präsidenten und auf die Mondkolonien bekennt. Er benennt den Namen seiner Organisation mit Deimos, nach einem der Monde des Mars. Deimos bedeutet so viel wie Schrecken.

General Bradley erklärt Alex, dass er es als seine Pflicht angesehen habe, ihn über die Wahrheit über den Tod seiner Familenangehörigen aufzuklären. Die darauffolgende Nacht ist für Alex eine Nacht voller Alpträume. Erinnerung an verstorbene Verwandte quälen und lassen ihn eine Entscheidung fällen, die ihn in die UEF zurückkehren lässt.
Alex wird vom Captain zum Major befördert und erhält sein eigenes Force-Team, um Deimos unschädlich zu machen. Da er noch viele Kontakte aus seiner früheren aktiven Militärzeit besitzt, fällt es ihm in den Marskolonien leicht an Informationen zu gelangen. Doch die Verschwörung um Deimos, die er letztendlich zusammen mit seinem Team aufdeckt, ist größer, als alles, was er sich jemals vorgestellt hat. Dem Team gelingt es, bis zum Kopf der Organisation Deimos vorzudringen, doch steht Alex dort einem alten Bekannten gegenüber. Sein Team wird im Kampf stark dezimiert, doch gelingt es ihnen in letzter Minute Deimos unschädlich zu machen, da die Organisation  ein mit atomaren Sprengköpfen besetztes Raumschiff zur Erde schicken will, um den Planeten zu zerstören.
Alex kehrt nach erfolgreicher Arbeit zur Erde zurück. Dort wird ihm angeboten, einen leitenden Posten innerhalb der UEF zu übernehmen. Er lehnt jedoch ab und kümmert sich weiterhin um den landwirtschaftlichen Betrieb seines Bruders.

Tja, das habe ich mit 12 oder 13 Jahren begonnen zu schreiben. Ob das alles wissenschaftlich so korrekt ist (Mondexplosion, Asteroidengürtel um die Erde, Raumfahrt unmöglich etc.), sei mal dahingestellt. Ich glaube, dass ich die Geschichte mit 16 oder 17 Jahre beendete. Im Laufe der Geschichte merkt man deutlich, wie ich mich sprachlich weiterentwickelte. Das Ganze sollte ich vielleicht mal richtig überarbeiten, einige Plotlöcher stopfen, wissenschaftlich untermauern und vielleicht mal als Exposé an einen Verlag schicken. Mal schauen. :)

Ergänzung: Der Name des Romans ist Star Fight.

Aidan

Spannend, was ihr so in der Frühphase alles begonnen habt!

Ich habe ganz am Anfang meiner Grundschulzeit erste Schreibversuche unternommen. Ich glaube, es sollte eine Art Internatsgeschichte a lá Hanni und Nanni werden,  ::) aber ich scheiterte nach wenigen Seiten an meinem eigenen Perfektionismus. Ich konnte einfach noch nicht die Worte schreiben, die ich im Kopf hatte, weil ich sie noch nicht gelernt hatte und meine sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten reichten nicht an die Bilder und Vorstellungen in meinem Kopf heran. Danach habe ich ewig nicht oder nur ansatzweise geschrieben, nur mal kleinere Gedichte, ganz nett vielleicht, aber sehr überarbeitungswürdig. Aber ich habe mir weiterhin immer Geschichten ausgedacht. Viele habe ich vergessen und viele kehren ab und zu in meinen Kopf zurück und wollen bearbeitet werden. Ich denke, es sind interessante Ansätze dabei, auch wenn man sicher genau schauen müsste, was man daraus machen kann. Da es oft Träume waren, haben viele von ihnen hohen Symbolcharakter und eine ganz eigene Stimmung.

Ich habe mir lange Zeit eingeredet, dass ich dann richtig würde schreiben können, wenn ich einen Computer hätte und schnell mal etwas korrigieren oder löschen könnte, da alle Versuche auf Papier innerhalb kürzester Zeit unlesbar wurden - durchgestrichene Passagen, reingeklemmte Worte, Fußnoten, vollgeschmierte Ränder - aber ich habe erst vor kurzem überhaupt richtig angefangen zu schreiben, obwohl ich schon jahrelang einen Rechner hatte. Und nun versuche ich meine gesammelten Ideen aus über 30 Jahren aufzugreifen, zu sortieren und hoffentlich eines Tages die besten davon aufzuschreiben. Sind ja noch reichlich unverdorben, weil nie aufgeschrieben. :)
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Hanna

Ihr macht mir Mut! Ich gehöre auch zu den sehr frühen Beginnern, aber ... nunja, seht selbst:

Mein erstes Buch habe ich in der ersten Klasse geschrieben. Es hieß "Die aufregenden Abenteuer der Katrin Schwarz". Ich kann mich noch ganz genau an den ersten Satz erinnern:

Es war einmal ein Mädchen, das bald ihre Eltern verlor. Dass es "seine" heißen muss, verzeihen wir einer Sechsjährigen. Ebenso die spiegelverkehrten Buchstaben. Um mit ihrem Bruder Benny nicht in ein Kinderheim zu müssen, flieht sie in den angrenzenden Wald, findet dort eine Ruine, in der Geister eine wilde Party feiern und Poker spielen (das hatte ich gerade von meinem Cousin gelernt). Die Kinder beschließen dort zu bleiben.

Natürlich hatte das 6-seitige Büchlein auch selbst gemalte Bilder. Das interessanteste daran waren Bennys Haare. Er hatte eine Punkerfrisur und seine Haare wurden auf jedem Bild länger. Ich glaube, das sollte symbolisieren, wie viel Zeit vergeht.

In der Grundschule schrieb ich ganz viele Romananfänge. Pferde- und Internatsgeschichten, Kinderheime ... eines hieß "Wind und Meer" und handelte von einer Schule auf Amrum. Ein anderes hieß "Heim und School mit Swimmingpool". hätte sich sicher gut verkauft.  ;D

Aber jetzt wird es richtig peinlich. Mein erster abgeschlossener Roman ... ich war elf oder so und habe damals meiner Mutter heimlich ihre Kingbücher geklaut und nachts Horrorfilme wie "Die reitenden Leichen" gesehen. Ökopolitisch interessiert wie ich war, fing alles mit einem Umweltskandal an. Ich erzähle das sehr sehr ungern und dieses Buch wurde auch vernichtet, aber wir wollen ja alle was zu lachen haben. Also, der Name dieses Frühwerks lautet "Das Bandscheibenkind". Darin geht es um ein Mädchen namens Monique (ich stand damals sehr auf französische Namen), das im Wald einen eingezäunten See findet und schwimmen geht. Sie bleibt mit dem Fuß hängen, ist lange unter Wasser und schluckt sehr viel davon, bevor sie wieder auftaucht. Da entdeckt sie, dass alle Fische auf dem Wasser treiben und tot sind. einige Wochen später stellt sie fest, dass sie schwager ist, aber aus irgendeinem Grund kann das Kind nicht auf natürlichem Wege geboren werden und bohrt sich durch ihren Rücken. Daher der lächerliche Name. Das Kind ist aber wider Erwarten kein Monster sondern ein süßes kleines Mädchen, welchem Monique mit offenbar hellsichtiger Gabe den bekloppten Namen "Magnetique" gibt, denn aufgrund des vergifteten Wassers ist das Kind magnetisch, was sich aber erst in der Pubertät zeigt. Da gibt es dann ganz dramatische Szenen mit fliegenden Messern und herabstürzenden Basketballkörben. Das Mädel überlebt, stirbt aber später bei der Geburt eines gesunden Mädchens namen Michelle ... die aber, glaube ich, später auch magnetisch wurde.

Puh.  :innocent: Ziemlich übel, oder? Die nachfolgenden Werke wurden origineller, aber das lasse ich jetzt erst einmal sacken.  ;D Ich habe noch ein Dutzend tolle, abstruse Romanfrühwerke für traurige Zeiten. Damit zaubere ich euch dann ein Lächeln aufs Gesicht.  ;)
#notdeadyet

Vali

#28
Sehr interessant was ihr damals geschrieben habt. Manche Geschichten scheinen auch einen guten Ansatz zu haben.

Ich habe damals nur Kurzgeschichten geschrieben. Angefangen hat es in der Grundschule in der ersten oder zweiten Klasse. Da habe ich eine Geschichte für meine Klassenlehrerin geschrieben. Richtig knuffig mit Krakelschrift, Rechtschreib- und Grammatikfehlern und kindlichen Illustrationen. Es war eine Geschichte über eine bunte Schlange, die aus ihrer Höhle rausgekrochen kam und sich durch die Wiese schlängelt. Auf der Wiese begegnet die Schlange einem Schmetterling, einem Käfer, einer Raupe und der Schlangin, seine beste Freundin. Mit Schlangin schlängelt Schlange zurück in seine Höhle und sie haben im nächsten Frühling viele kleine Babyschlangen. Meine Lehrerin war ganz begeistert. Sie kann sich immer noch daran erinnern. :)

Darauf folgten ähnliche kindliche Geschichten über Tiere, Kinder und dem Alltag (z.B. Mama kocht mir was zum Essen). In der dritten Klasse bekam ich leider eine neue Lehrerin, weil die alte ein Kind bekommen hatte. Der neuen wollte ich auch eine Geschichte schenken, sie nahm sie, blätterte sie durch und gab sie mir zurück mit dem Kommentar, dass die Geschichte überhaupt keinen Sinn hat. Der Hammer war auch, dass meine Mutter bestätigte, dass sie Recht hatte. Hatte sie auch, aber das sagt man doch nicht so zu einem Kind. Das hatte mich hart getroffen, schließlich hatte ich die Geschichte mit Liebe geschrieben und es sollte einfach eine Geste der Sympathie sein. Sie hätte das Geschenk zumindest annehmen können und ihre Kritik konstruktiv äußern können. Naja, seitdem hatte ich jahrelang nichts mehr geschrieben und war bei Aufsätzen auf Streik. So gekränkt war ich.

Mit 16 fing ich dank meiner Clique wieder mit dem Schreiben an. Jeder hatte zum Cliquenbuch eine Geschichte beizusteuern. Eine Geschichte von mir handelte von unserer Clique, die während der Klassenfahrt verloren gegangen ist. Sie fanden sich in einem verlassenen Haus wieder in dem es spukte. Da drin erlebten sie ihre Abenteuer und kamen heile wieder bei der Klasse an. Der Rest der Klasse war im Museum eine Straße weiter.
Eine andere handelte von einem Monster, das aus einem Geheimlabor entflohen ist und Unruhe stiftet. Die Clique, inzwischen Erwachsene, ist bei der Aufklärung des Falls beteiligt. Das war das erste Mal, dass ich an einer umfangreicheren Geschichte saß. Daraus hätte ein ganzes Heft werden können, aber es blieb zum Glück beim Romananfang. So spannend der Anfang auch geschrieben war, die Kerngeschichte finde ich extrem blöd und pubertär.

Meine Mutter, die sich gefreut hatte, dass ich endlich wieder schreibe, wollte mich weiter darin fördern. Sie wies mich auf ein Bild hin, das ich gemalt hatte. Das war ein römischer Streitwagen. Sie wünschte sich dazu eine Geschichte. Nunja, meiner Mutter zur Liebe habe ich mir was aus den Fingern gesogen. Die Geschichte war zwar nicht spannend, aber ganz nett. Erinnert mich ein wenig an meine Grundschulzeit. Ich schrieb über einen römischen Krieger, der sein Pferd sehr liebte. Als Krieg ausbrach zog er mit seinem Streitwagen in den Krieg gegen die Griechen. Im Kampfgetümmel fiel er vom Wagen und musste sich zu Fuß durchkämpfen. Sein Pferd und sein Wagen waren spurlos verschwunden. Die Römer siegten in diesem Krieg und der Krieger hatte auch überlebt. Zur Belohnung für seinen Mut schenkte Cäsar dem Krieger ein Dorf, in dem er nun lebte. Dort traf er einige Jahre später sein Pferd wieder. Happy End. :engel:

Achja, ich habe noch zwei Romananfänge rumgammeln. Das waren meine ersten Versuche in Fantasy. In der einen Geschichte taucht ein Mädchen namens Violett durch einen Zauber in eine Fantasywelt. So weit ich mich erinnern kann, wird aus ihr eine passable Bogenschützin und rettete jemanden mit ihren magischen Pfeilen vor einer Wasserhydra. Die andere Geschichte entspringt aus einem Albtraum den ich hatte. Sie beginnt im Zug. Ein Junge liest einen Comic und als er eine bestimmte Seite aufschlug, treten Dämonen aus und sie nehmen von allen Passagieren Besitz. Nur ein Mädchen, das sich bei dem kurzen Vorfall auf der Toilette ausgeheult hatte, wird nicht heimgesucht. Als sie rauskam, sah sie, dass alle stumm da saßen wie Zombies. Sie hatten auch alle rot glühende Augen. Zum Glück hatte sie noch von Halloween vor ein paar Tagen die roten Kontaktlinsen und setzte sich die ein bevor der Dämonenlord das Abteil erreichte und seine Beute begutachtete. Der Dämonenlord lies den Zug durch ein Tor in die Hölle fahren. In der Hölle versuchte das Mädchen möglichst nicht aufzufallen und suchte nach einem Weg zurück in die Welt. Dabei lernt sie einen Priester kennen, der wegen eines Verbrechens nach seinem Tod in die Hölle musste. Er gibt ihr Tipps und Hinweise wie sie zurückkehren kann, was ihr als jemand, der nicht gestorben ist, möglich ist. Sie könnte sogar die Leute retten die von den Dämonen heimgesucht wurden.
An diesen Geschichten werde ich nicht weiterschreiben. Ich find die grauslich :-X

Vor ich weiß nicht mehr wie vielen Jahren plottete ich auch mein erstes Romanprojekt. Auch wenn es vor lauter Änderungen nicht mehr erkennbar ist, aus diesem Projekt entspringt alles, was ich heute so schreibe. Weil ich zu viel StarCraft gespielt hatte, war ich voll im Sci Fi Fieber. In meinem Weltenbauprojekt erkennt man vielleicht ein paar kleine Elemente wieder. Aufgrund dieses Settings ist das was ich schreibe Science Fantasy, obwohl es sich wie Urban liest. Beschränke mich momentan auf den erdähnlichsten Planeten.
Im ersten Plot ging es um einen Soldaten, der auf den weit entfernten Mond Lunaris stationiert wurde. Zusammen mit den Kumpanen seines Zugs kämpfte er gegen die Aliens, die es sich auch auf dem Mond gemütlich machten. Eines Tages ging der Prota verloren und fand sich bei einem Lin Stamm wieder. Dort lernte er sie besser kennen, erkannte, dass die Lin keine bösen Monster sind und befreundete sich mit ihnen. Von da an war er der Ansicht, dass jede Spezies auf Lunaris leben dürfe. Eines Tages kehrte er doch zu seinem Volk zurück. Er versuchte sie zu überzeugen die Lin in Ruhe zu lassen, aber das wollte bis auf seine Kumpels keiner hören. Bevor er als Verräter verhaftet werden konnte, flüchtete er mit seinen Freunden und fand Unterschlupf bei den Fahnenflüchtigen. Dort lernte er auch seine große Liebe kennen. Die Rebellen fanden Verbündete in den anderen Völkern und besiegten die Imperialisten, für die der Prota damals gearbeitet hatte. Weil seine große Liebe in diesem Krieg umkam, gab es für den Prota kein Happy End. Er wählte den Freitod um ihr zu folgen.
Jetzt wo ich diese Geschichte zusammenfasse, merke ich, dass sie doch ganz nett war. Trotzdem verbleibt der Plotschinken im Archiv und wird aufgrund der extremen Änderungen im Setting niemals mehr Kanon. Aber vielleicht packe ich ihn eines Tages wieder aus als eigenständige Geschichte. Das ist von meinem Zeug an Frühwerken wohl das einzige, was recyclebar ist. ;D

Kati

Meine ersten richtigen Geschichten müssen so ungefähr in der zweiten Klasse entstanden sein. Es waren Kurzgeschichten und das Wort "Logik" schien ich damals nicht gekannt zu haben. In einer davon fliehen Gina und Tim zum Beispiel auf einem Albatros von einer einsamen Insel...:räusper:

Dann ging es weiter mit einer ganzen Kurzgeschichtenreihe über eine Maine Coon Katze namens Lilly und ihren besten Freund, einen großen gelben Hund, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Die beiden haben Kriminalfälle gelöst. Leider sind alle Geschichten weg.

Durch einen Klassenkameraden, der ein "Buch" geschrieben hatte, angestachelt, wollte ich dann in der dritten Klasse auch so einen Erfolg haben. So kam es zu meinem ersten "Buch": Ein paar Din-A 4 Seiten über einen Dalmatiner, der für sein Herrchen, einen Privatdetektiv, die ganzen Fälle löst. Das ist leider auch weg.

Und dann ging es richtig los: Ich traf auf meine damalige beste Freundin und wir begannen uns zusammen Geschichten auszudenken. Ich erinnere mich an einige Büchlein in Versform: "Die Geschichten von Klaus und der Maus". Aua...
Und einen ziemlichen Sailor Moon-Abklatsch über fünf Mädchen, die alle ein Element zugeteilt hatten, sich verwandeln konnten und die Parallelwelt "Ravoß" retten mussten. (W.I.T.C.H. kannte ich damals noch nicht, aber die Ähnlichkeit fällt mir gerade auf...)

Als ich so 12/ 13 war fing ich dann an mir über richtige Romane Gedanken zu machen. Die meisten davon handelten von zickigen Mädchen, die gerne den Jungen ihrer Träume erobern wollten und so weiter und so fort...keiner dieser Romananfänge ist länger als fünf Din-A 4 Seiten und das ist auch gut so. Die meisten davon habe ich nicht mehr. Gott sei Dank.

Und dann kam "Rosen". Das war ein Western über ein Mädchen, dass mit ihrer Familie über den Oregon Trail gen Westen zieht, verfolgt von ihrem ehemaligen Verlobten, den alle für tot halten, der aber bloß weggelaufen und ein Bandit geworden ist. Warum er sie verfolgt ist unklar. Jedenfalls läuft sie dann vor ihm weg und verliert den Treck. Dann findet sie sich allein in der Wildnis wieder. Diese Geschichte wurde auch nicht beendet, ist aber schon um einiges länger, als die anderen. Die habe ich auch noch. Und daraus wurde dann über fast drei Jahre langes Plotten und Ausdenken mein erster Fantasyroman, der allerdings in der Gegenwart spielt.

Als ich den beendete war ich fünfzehn. Er ist bis jetzt der letzte, den ich zu meinen Frühwerken zählen würde, ich finde ihn auch gar nicht so unlogisch wie die anderen Versuche vor ihm und seine beiden Fortsetzungen sogar recht gut. Ich habe ihn gerade noch einmal geschrieben und bin eigentlich sehr zufrieden damit. Allerdings bin ich auch erst siebzehn. Wer weiß, was ich in zehn Jahren davon halten werde. (Hoffentlich nichts allzu Schlechtes.) 

LG,

Kati