• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Wie böse darf ein Ende sein?

Begonnen von Thrawn, 01. Januar 1970, 01:00:00

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

THDuana

Nun spann mich doch nicht so auf die Folter, zDatze! ::)
Wie war das Ende?
Wir versuchen hier ja unser persönliches schreckliches Ende bei Büchern zu finden und dann zu schauen, wie Leser mit so einem "bösen" Ende umgehen.
Ob sie unzufrieden sind oder so mitfühlen, dass sie das Buch lieben.

Komm schon, darfst doch was verraten! 8)

Antigone

Zitat von: Duana am 18. Oktober 2007, 13:49:46
Komm schon, darfst doch was verraten! 8)

Das würd ich so nicht sagen. Also, wenn er jetzt das Ende verraten möchte, würd ich um einen eigenen Beitrag unter buchbesprechungen ersuchen mit einer großen, fetten Spoilerwarnung.

Ihr wollt doch sicher nicht allen zukünftigen lesern den Spaß verderben, oder?

Lg, A.

THDuana

Da muss ich dir Recht geben, Antigone. Entschuldige, das war nicht so gut ausgedrückt.

Aber bei diesem Thema kann man schon ein Beispiel geben, wenn vielleicht auch nicht mit Buchtitel und Autor.
Es interessiert mich eben, was zDatze unter einem "bösen" Ende versteht und wie böse es sein darf.
Das konnte ich irgendwie nicht aus ihrem Beitrag lesen.

saraneth

@ Duana: Hm... das kann ich verstehen. Aber wie kann man denn erklären, wie böse das Ende ist, ohne das Ende zu verraten? ???

zDatze

Ja da hast du recht ... irgendwie eine Zwickmühle^^

Aber eine Gegenfrage: Würdet ihr das Buch überhaupt noch lesen, wenn ihr wisst wie es ausgeht? Für mich hätte es an Reiz verloren, wenn ich ehrlich bin.

saraneth

Nein. Für mich überhaupt nicht. Ich kenne zwar das Ende, aber ich weiß nicht, wie die Charaktere dorthin gekommen sind. Was gab es zwischenzeitlich zu tun? Schicksalsschläge? Den Tode?

Für mich zählt hauptsächlich das "wie" und nicht das Ergebnis. ;)

Warlock

#126
Ein Ende?

Es ist keine Pflicht das Ende immer "gut" sein zu lassen - es ist nur Ehrensache
es auch "gut" zu schreiben.

Mein Tip (Tip mit einem oder zwei p?) wäre, sei realistisch (bei Fantasy ist das
schwer, ich weiß). Übertreibe nicht (z.B. bester Freund stirbt, Haptcharakter
gelähmt, Bude abgebrannt, etc. - bitte nicht), das wäre zu viel des "Guten"
[ach, wie ich dieses Wort hasse! Ich mag eher das Gegenteil...  :darth:   ).

Bei alzu gnadenlosen Enden kann es nämlich sein, dass der Leser nie wieder
etwas von dir anrührt und sein Ärger auch unter Bekannten/Freunden publik
macht. Da ist es besser, wenn man nur ein Titel veröffentlich hat...  :snicker:

THDuana

Aber meinst du nicht, dass so ein Ende länger im Gedächtnis bleibt, Warlock?

Sicher, man muss die Spanne finden, aber harte Enden finde ich auch in Ordnung. Das ist eben mein Geschmack, Happy End ist oft einfach hingeklatscht.

Es kommt sicherlich auf den Leser an, keine Frage, aber um mich an dein Beispiel anzulehnen, wenn der beste Freund sterbe und der Protagonist gelähmt wäre, das Haus aber nicht abbrennt, ginge das dann?
Wohl nicht, weil das Haus die kleinste Sache ist.

Ich finde, wenn man das Beispiel von dir mit der Geschichte logisch nachvollziehbar erklären könnte, fände ich es in Ordnung. Ist aber nur meine Meinung.

zDatze

hmm für mich darf ein ende so böse sein, dass man sich denkt: "besser wärs gewesen zu sterben, dann müsste man (die Person im Roman) nicht auch noch die bittere tatsache schlucken, alles verloren zu haben."
Also freunde, ehre, das eigene leben, die große liebe, ... familie usw.

aber der schluss sollte auch unbedingt zum rest des buches passen.

Surana

Hallo,
ich finde "böse" Enden im Großen und Ganzen echt gut, wenn es, wie Warlock ja auch schon geschrieben hat, nicht zuviel wird. Es reicht doch, wenn der Protagonist zum Beispiel stirbt, dann kann doch nicht auf der nächsten Seite auch noch einer seiner Verwandten, Freunde oder Geliebte/r sterben und auf der darauffolgenden Seite passiert dann das nächste Unglück.
Wenn sich das alles am Ende ballt, dann wäre das für mich zu viel, ich wäre dann jemand von denen die sauer auf den Autor wären und sich sagen: "Mensch, das hätte der/die echt weglassen können, was denkt der/die sich dabei bloß?"  ;)

Man kann ja ruhig viele Unglücke passieren lassen, aber dann sollten sie meiner Meinung nach verteilt auftreten.

Fazit: Das Ende nicht zuuuu "böse"  :darth:

Lg, Surana

saraneth

Zitat von: Surana am 21. Oktober 2007, 22:42:30
Wenn sich das alles am Ende ballt, dann wäre das für mich zu viel, ich wäre dann jemand von denen die sauer auf den Autor wären und sich sagen: "Mensch, das hätte der/die echt weglassen können, was denkt der/die sich dabei bloß?"  ;)


Ja, dem stimme ich zu. Wobei ich irgendwie auf Fan davon bin die "schlimmen Sachen" irgendwo in der Mitte passieren zu lassen und dann zum Schluss noch mal 'nen gemeinen Haken einzubauen, der aber nicht wirklich etwas an dem allgemeinen "Happy End", also beispielsweise die obligatorische Rettung der Welt, ändert, sondern für den Protagonisten oder andere Charaktere Auswirkungen hat.

Sarina

Also bei Kurzgeschichten darf aus meiner Sicht das Ende richtig böse sein. Ich bin zum Bsp. ein Fan der Kurzgeschichten von Raold Dahl.

Bei Roman sollte man auch an die Leser denken und es nicht übertreiben. Ich denke, der Held darf sich zum Wohle aller Opfern. Aber dann muss auch das Licht wieder einzug halten. Oder der Held siegt, hat aber das verloren, wofür er gekämpft hat (z.B. seine große Liebe) Quasi ein gemischtes Ende. Wenn nichts gutes bei herauskommt, würden sich viele Leser betrogen fühlen.

Vivian

Huhu!

Also, ein "böses" Ende hat schon etwas. Vor allem wenn die plötzlichen, schrecklichen Begebenheiten überraschend kommen. Da denkt man sich "Uff, alles vorbei!" und dann kommt noch etwas obendrauf. Für mich muss ein böses Ende spannend sein und mich aus der Fassung bringen. Es soll trotzdem noch realitätsnah und nicht übertrieben sein.

Na ja, den Protagonist sterben lassen ... finde ich im Endeffekt immer traurig, aber es steckt eine gewisse Tragik dahinter. Ein böses Ende wäre es meiner Meinung nach nicht, halt nur .. tragisch.  :'(

Ansonsten finde ich ein böses Ende immer wieder spannend und interessant. Lese ich immer wieder gerne, auch wenn dann mal nicht das "Happy End" kommt, was ich mir erhofft habe.  ;D

Kuddel

Das ist eine äußert interessante Frage. Mein derzeitiger Roman hat ein böses Ende. Meine Hauptfigur stirbt und das nachdem er alles überstanden hat. Einfach, weil er meinen vermeintlichen Bösewichten im Weg ist. Ich bin der Meinung, dass ein Ende, das den Leser überrascht, nicht falsch sein kann. Ich finde beim Happy End, kennt man das Ende meistens schon. Eben weil es standardmäßig gegeben ist. Wenn das Ende anders ist, hebt es sich von der Masse ab.
Daher bin ich pro böses, aber logisches Ende.
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

FeeamPC

Das Buch "Empress" von Karen Miller ist eines mit bösem Ende... die Hauptperson entwickelt sich negativ, aber durchaus nachvollziehbar durch das Buch. ich fand es genial, aber die Kritiken bei Amazon zeigten, daß die meisten Leser mit so einem Ende nicht klarkommen.
Demzufolge sollte ein Buch mit bösem Ende vielleicht nicht unbedingt das erste Buch sein, das ein Autor veröffentlicht. Für so etwas braucht man wohl einen gewissen Bestand treuer Stammleser. Sonst verzeihen es einem die Leser und damit auch der Verlag womöglich nicht, daß man ihre Erwartungen unterlaufen hat.