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Der Prota/Antagonisten-Laberfasel-Thread

Begonnen von Ary, 08. August 2008, 23:30:14

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Kadeius

"Nein, nein", sagt sie so gelassen wie überzeugt. "Meinen Mentor kann man nicht töten, davon habe ich mich bereits überzeugt. Das war der Grund, weshalb er mich überhaupt aufgenommen hat", faselt Naya gleichgültig vor sich hin. "Ich hätte trotzdem keine große Lust, seine Laune zu ertragen, wenn Eure Begleiterin sich erneut Seiner annimmt. So starken Widerstand ist er nicht gewohnt."

Bei der Musik legt sie den Kopf zurück und lässt sich berauschen. Davon ... und vom zweiten Glas, nachdem sie das erste zwischen den beiden Sätzen in zwei Zügen geleert hatte.

Mithras

#1666
Esfandiyân schaut den Kater weiterhin amüsiert an. "Ihr scheint über eine Menge außergewöhnwlicher Kenntnisse zu verfügen. Mit Lyrik konnte ich mich nie anfreunden, also fragt mich bitte nicht nach meinem Lieblingsgedicht. Ich kenne naturgemäß eine ganze Menge, aber das mit dem Mögen ist so eine Sache..."
Er wirf Jenoná einen verächtlichen Blick zu. Konnte sich diese Frau nicht endlich einmal für eine Rolle entscheiden? Er spielte die Rolle des hohepriesters Esfandiyân bereits seit Jahrzehnten und hatte sein Aussehen seit sicher drei Jahren nicht mehr verändert - er hatte es nicht nötig. Die eigenwillige Frau offenbar schon.
Mit einem Seufzer wndet er sich wider seinem pelztragenden Gesprächspartner zu: "Meine Großmutter war keine Sphinx, zumindest nicht so, wie Ihr Eich das vielleicht vorstellt", greift er das Gespräch wider auf. "Wenn es so etwas wie Götter wirklich gäbe, wäre sie ihnen wohl am nächsten gewesen. Sie erschuf um sich den Mythos der Sphinx, der Göttin der Morgenröte, Tochter und Vorbotin der Sonne, und erschien andren Menschen in dieser Gestalt. Das ist nun zweieinhalb Jahrtausende her und schon längst eine Legende, ehe selbst ich geboren wurde. Wann immer Ihr eine Sphinx seht, dürft Ihr meiner Großmutter für diese herrliche Idee danken."
In seinen letzten Worten liegt unverhohlener Sarkasmus. Esfandiyân mag seinen hang zu Theatralik nicht leugnen können, doch soweit wie seine Großmutter oder ihr Bruder zu gehen und sich selbst als Gott verehren lassen - nein, ganz sicher nicht! Allein beim Gedanken an seinen Großonkel beschleunigt sich sein Herzschlag. Verdammt, er darf sich nicht wieder in diese emotionale Tretmühle begeben! Würde ihm der Kater nun auf den Schoß springen und den Milchtritt geben - er wäre froh über die Ablenkung...

Ein Kater, der von einem Menschen geboren wurde - woran erinnert mich das nur? :hmmm: Mr. Morris ist aber kein prophezeiter Weltenretter, oder? Hat etwas gedauert, bis mir das augefallen ist! ;D

Kraehe

@Mithras: Okay, okay, er outet sich gleich mit dem Namen Sir Pounce. :rofl: Das mit dem Milchtritt auf dem Schoß finde ich etwas... befremdlich. :versteck:

"Eure Großmutter scheint einen Interessanten Verstand gehabt zu haben. Auf die Idee, die Sphinx zu erfinden, muss man auch erst kommen. Und unter uns gesagt, Sphingen sind sehr eindrucksvolle Kreaturen", erwidert Morris und wirft über die Schulter einen leicht bedauernden Blick zum Wirt. Vielleicht hätte er die Milch doch nicht so voreilig umstoßen sollen, denkt er, dann drängt er verärgert die Idee beiseite, er könne die Milch immer noch vom Tresen auflecken. Reiß dich zusammen, schimpft er sich im Stillen. Du siehst aus wie eine Katze, aber bei den sieben Schnurrhaaren, du bist keine! Er wendet sich wieder Esfandiyân zu. "Ihr wiederum ... scheint Eure Talente ein wenig anders zu nutzen. Nun, ich kann Euren Wunsch nach Beständigkeit nachvollziehen, doch ist nicht die Wandelbarkeit der Dinge etwas, das ein langes Leben erst lebenswert macht?" Er zwinkert und wirft sich ein wenig in Pose. Irgendetwas musste er mit den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten anfangen, also hat er sich ein breites Repertoire an Sprichwörtern und zitierbaren Texten angeeignet. "Auch dazu kenne ich ein paar Zeilen, die Euch vielleicht vertraut sind:

"Stets hoffen sollst du auf das Schicksal zwar,
Doch, Weiden gleich, vor seinem Wechsel beben.
Du sprachst: »Nach Schwarz kann's keine Farbe geben;«
Doch wesshalb wurde weiss mein schwarzes Haar?"*


___________
*von Hafis. :)

Mithras

#1668
Ich gebe zu, dass ich nicht darüber nachgedacht habe, dass der Milchtritt in dieser Situation etwas komisch rüberkommen könnte... :versteck: Ich hatte nur kurz davor unseren WG-Kater auf dem Schoß, und der hat sicher zwei Minuten lang auf meinem Oberschenkel herumgetrampelt. Ich sollte langsam wissen, dass meine Witze meistens nach hinten losgehen, gerade nach einem langen Labortag... ::)

"Oh, ich glaube, Ihr missversteht mich", erwidert Esfandiyân, dankbar für das Stichwort. "Wenn man so lange gelebt hat wie ich, weiß man, dass Beständigkeit eine Illusion ist. Jahrzehnte und Jahrhunderte können so langsam vergehehen, wenn sich nichts tut. Doch im Gegensatz zu anderen ... Personen erzwinge ich einen Wechsel nicht mit aller Macht und mit zigtausenden Toten, nur weil ich aus Langeweile Gott spielen will."
Da waren sie schon wieder, die finsteren Gadanken an die Ketzerkriege - Esfandiyân wurde sie einfach nicht los. Die Gedanken an seine eigene Schuld beschäftigten ihn schon seit fast fünf Jahrhunderten, doch seit seinem Fund in Hassara waren sie düsterer un drängender geworden. Er musst sich ablenken.
"Nun, wenn Ihr Gedichte hören wollt, dann krame ich auch mal eines hervor:

Eines Tages sagte ein Derwisch zu einem Schâh:
'Du bist ein König und du bist groß.
Ich bin ein Derwisch und ich bin klein.
Weiß du, warum?
Weil vierzig Derwische gemeinsam auf dem Boden auf einem Teppich schlafen,
doch zwei Könige nicht gemeinsam in einem Land existieren können.'*

Während er rezitiert, verfinstern sich seine Gedanken weiter. Warum hat er kein anderes Gedicht wählen können?
"Ersetzt einfach Schâh durch Möchtegern-Gott, selbsternannten Propheten oder Gottkönig, je nachdem, was Euch lieber ist - dann könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen, waelche Problem ich mit derlei Gesindel habe", erwidert er trocken. Verdammt, seine Gedanken drehten sich im Kreis!

*Von Saadi, eigene Übersetzung, daher nicht ganz so poetisch! :P

Acrosen

Jenoná nimmt den missfallenden Blick des alten Mannes zur Kenntnis, lässt sich davon aber nicht beeindrucken. Er hält sich für schlau, doch er kennt nur sieben Teil der Wahrheit, und hat erst ein, zwei Mal an dem, was wirklich ist, gekratzt. Insgeheim beneidet sie ihn darum. Er glaubt, zu wissen, und kann daraus Selbstsicherheit ziehen, und doch weiß er so wenig, dass es seinen Geist zwar belastet, aber noch nicht bricht.
Sie singt wieder das geheimnisvolle Lied, und Fennex macht keine Anstalten, sein Flötenspiel zu unterbrechen. Sie hätte nichts dagegen, wenn es noch eine Weile anhalten würde.
Mr. Morris Sing-Sang fädelt sich ab und an kurz in die Melodie ein, doch leider singt er immer nur sehr kurz. Eigentlich schade, er scheint viele interessante Texte zu kennen.

Jéromé blickt weiterhin in Gedanken und Erinnerungen versunken aus einem der Fenster hinaus in den Regen, und Nayas Worte dringen nur wie durch Watte zu ihm durch. Ihm ist nicht danach, dass unerfahrene Mädchen darüber aufzuklären, dass man Jenoná weder richtig bekämpfen, noch töten konnte." Früher oder später würden sie es ja doch herausfinden. Gedankenverloren wiegt er das andere Holzmännchen in der Hand, welches er bereits zuvor geschnitzt hatte. Es ist das Abbild eines Jungen, höchstens siebzehn, und die Details sind bis ins letzte nachempfunden. Im Gegensatz zu Jenoná, deren Figur durch und durch blutrot gewesen war, ist dieser Jüngling in schneeweiße Gewänder gehüllt. Nur das Gesicht nicht. Das Gesicht ist schwarz und leer, die Augen blicken aschfahl aus ihren gespenstischen Höhlen.

Kare

Fennex sieht überrascht auf, als der Mann am Kamin ihm etwas zuruft. Irgendetwas von Musik und Toten. Die Augen des Mannes huschen dabei zu dem schäbigen Klavier in der Ecke. Wünscht er sich etwa einen Trauermarsch?
Dann verändern sich die Gesichtszüge des Mannes und auf einmal wirkt er traurig.

Auch die Musik scheint sich verändert zu haben, obwohl Fennex nicht genau sagen kann, woran es liegt. Erst, als er kurz die Flöte absetzt, bemerkt er die weiche Frauenstimme.

Hinter ihm, wo zuvor noch die rothaarige Frau saß, sitzt nun ein junges Mädchen mit blauen Augen. Fennex ist auf der Stelle fasziniert. Von ihr, ihren Augen, ihrem Gesang.

Erst Emuyas Stimme bricht seinen Bann.

,,Oh, Tanzen muss man nicht können", sagt er grinsend. ,,Man muss es nur fühlen. Schau!" Und damit zieht er sie einfach mit, hin zum Tisch des Mannes.

,,Guter Mann, ich muss heute Nacht einer Dame das Tanzen beibringen. Wollt Ihr mir nicht dabei helfen und ein wenig spielen?" Er deutet auf das Klavier. ,,Ihr seht aus wie jemand, der spielen kann und bestimmt kennt Ihr gute Lieder!"

Fennex trillert ein paar mit der Flöte an und beugt sich dann verschwörerisch runter. ,,Und gewiss beeindruckt Ihr damit auch das bezaubernde Mädchen am Tresen. Es gibt keinen Grund, in einer langen Nacht wie dieser allein zu bleiben, nicht wahr, Emuya?"

Mit diesen Worten und einem Lachen springt er auf den Tisch des Mannes und zieht seine Begleiterin mit hinauf.
"Die Vergangenheit interessiert mich nur soweit, wie sie mir hilft, die Zukunft zu planen."  ~ Dravos Kanael Salanos - "Drakan"


Avatar © Olga Kolbakova

Acrosen

Jéromé sieht Fennex direkt in die Augen, bevor dieser auf den Tisch springt. Müde blicken sie auf den Jungen, der so galant vor ihm steht. So unschuldig, so unwissend. Als er "das bezaubernde Mädchen am Tresen" erwähnt, sinkt sein Blick auf die Tischplatte. "Ihr solltet mit Kommentaren solcher Art vorsichtig sein." flüstert er tonlos. Es klingt nicht drohend, vielmehr resigniert und unendlich erschöpft. "Es gibt Ohren, in denen sie euch ein übles Schicksal einbringen könnten."

Trotz seiner offensichtlich niedergeschlagenen Stimmung erhebt er sich, und schlurft zum Klavier hinüber. Dabei murmelt er ein "Wenn mich wieder jemand stört, hat der Laden hier ausgedient!" vor sich hin, was aber für niemanden außer ihm hörbar ist. Er beginnt zu spielen, gefühlvoll, so, wie er es schon lange nicht mehr getan hat, ein Lied aus einer Zeit lange vor Leid und Kummer. Jenonás Stimme erklingt nun in voller Helligkeit, sie versteckt sich mehr, wie eben noch in Fennex' Flötenspiel, sondern führt die Melodie und übertönt auf unheimliche, liebliche Weise, ohne dabei an Anmut einzubüßen, das Gemurmel, welches in der Kneipe vorherrscht. Es ist kein schnelles Lied, doch jeder, der auch nur einen Funken Taktgefühl hat, kann dazu tanzen.

Auch, wenn die Laute, die aus ihrem Mund kommen, für niemanden außer Jéromé verständlich sind, fällt doch eine Wiederholung am Ende jeder Strophe ins Auge, die eine offensichtliche Bedeutung für das Lied zu haben scheint.

a karabur, a karabur
a karabur, a karabur,
kintar es de krun, a karabur

Scrivatore

Als Fennex plötzlich nach ihr greift, zieht Emuya reflexartig den Dolch aus seiner Scheide, doch er scheint es nicht zu bemerken. Stattdessen plappert er munter darauf los und fordert den älteren Mann im Raum auf, etwas auf dem Klavier zu spielen. Dann wird sie auf den Tisch gezogen, wobei ihr Bogen etwas hinderlich ist.
Jeróme setzt sich an das Instrument und murmelt etwas. Er glaubt, es hört keiner, doch Emuya hört die Drohung, was geschieht, wenn ihn jemand stört. Sie steckt den Dolch weg, denn sie will es nicht herausfordern. Dennoch springt sie vom Tisch hinab, denn die angeschlagene Melodie ist nichts für ihre plumpe Bewegungen. Sie sieht Fennex entschuldigend an und kehrt an ihren Platz zurück. Sie stellt fest, dass ihre Flasche leer ist und fragt den Wirt nach einem Zimmer für die Nacht.

foxgirl

#1673
Hier ist ja wirklich was los.

Die Musik und der strömende Regen haben Joyce in die Kneipe gelockt. Sie blickt sich um. Einen kurzen Augenblick ist sie erstaunt über den Kater, der sich ganz offensichtlich zu unterhalten scheint, dann seufzt sie leise. Mittlerweile scheint nichts mehr unmöglich. Erst überlegt sie, sich an die Bar zu setzen, dorthin wo die Leute sind, sich angeregt unterhalten. Ein paar tanzen sogar zu der Melodie. Nach tanzen ist ihr im Moment nicht zumute. Sie fährt sich durch ihre langen, roten Haare, die vor Wasser zu triefen scheinen. Immernoch trägt sie ihr altes, zerschlissenes Hemd. Es erinnert sie an ihr früheres Leben,als alles noch weniger verwirrend war, als sie ihren Platz in der Welt noch kannte. In der Nähe des Klaviers in einer schwach beleuchteten Ecke ist noch ein Tisch frei. Entschlossen lässt sie sich dort nieder. Bestimmt hilft es einfach ein wenig dem Spiel zu lauschen um sich einiger Dinge klarer zu werden.

Kadeius

#1674
Naya lauscht der betörenden Musik und hört sich um. Die Stimmung ist nicht angespannt, aber sie spürt die Differenzen zwischen den Leuten in diesem Raum und die Missverständnisse, die dadurch hervortreten. Sie möchte sich davon nicht beunruhigen lassen und lehnt sich gerade wieder zurück, als sie die überzeugten gedachten Worte von Jéromé wahrnimmt. Er war ein interessanter Mann, aber wahrscheinlich auch nur, weil er nichts von sich preisgab. Solange er nichts von sich preisgab. Als sie von draußenen das Grollen hört, das für einen Moment trotz der Musik zu vernehmen ist, murmelt sie: "Die Zwillinge streiten schon wieder."

Sie bekommt mit, dass Emuya nicht tanzen möchte und ihr tut der arme Junge auf dem Tisch leid. Gerade fängt sie an, sich mit dem Gedanken abzufinden, dass die Ruhe bald vorüber sein dürfte und ihr Meister sie zu sich ruft, wo immer er gelandet ist - da stolziert der kleine, schwarze, einohrige Kater von dieser Göre hinter der Theke hervor. Zunächst scheint er sie gar nicht zu bemerken, doch als der näher kommt, faucht er mit aufrechtem, buschigem Schwanz - zumindest mit dem Stück, das noch übrig ist. "Erbärmliche Plage", murmelt sie und schenkt sich nach.

"Phai", hört sie die sinnliche Stimme, die sie so hasst, obwohl sie nur ein einziges Wort gesagt hat. Ein entsetztes Aufatmen seiner Herrin, die sich lange im Hintergrund gehalten hat, kann nichts daran ändern, dass er mit zwei beherzten Sprüngen auf dem Tisch herumschlawenzelt und an Fennex vorbeitapst. Der andere Kater im Raum jedoch scheint ihn zu interessieren. Er späht nach Mr. Morris, verharrt jedoch an der Tischkante, von der Emuya soeben heruntergesprungen ist.

Kraehe

Kompliment für die Übersetzung, @Mithras.
@Kadeius: Es heißt Morris, nicht Norris. Aber hey, nennt ihn Chuck, wenn ihr wollt, er ist sowieso cooler. ;D

Mr. Morris streckt sich ausgiebig und gähnt, bevor er sich etwas tiefer kauert.
"Ihr solltet weniger Trübsal blasen. Ehrlich gesagt tun das allerdings die meisten von uns, die mit langem Leben gestraft sind, nicht wahr? Genau deswegen halte ich mich meist von unsereiner fern. Das ist, zumindest auf längere Sicht betrachtet, einfach klüger, wenn man sich die gute Laune bewahren will. Was hätte ich davon, mich für vergangenes zu krämen, wenn ich es doch nicht mehr ändern kann? Die Zukunft ist deutlich interessanter, nicht zu vergessen die Gegenwart!"
Er will noch weiter ausholen, da wird die Tür geöffnet. Mr. Morris beobachtet die neu dazu gekommene Frau und wie sie sich ihren Platz sucht, dann entdeckt er das hässliche Katervieh, das hinter dem Tresen vor huscht und ihn anstarrt.
"Der muss eine noch größere Klappe als ich haben, um so zugerichtet worden zu sein", murmelt er.

foxgirl

Joyce streckt ihre erschöpften Glieder und lässt den Blick schweifen. Auf einem der Tische steht ein junger Mann. Er wirkt etwas verloren. Sie lächelt aufmunternd in seine Richtung, ohne sich sicher zu sein, dass er es wahrgenommen hat. Ein zweiter Kater zieht ihre Aufmerksamkeit auf sich. Er sieht ziemlich heruntergekommen aus. Ob wohl auch er die Gabe hat zu sprechen. Eine seltsame Kneipe ist das. Nicht seltsamer jedoch, als die Dinge, die ihr in letzter Zeit widerfahren sind.
Irgendwie scheint sich die von ihr erhoffte Ruhe nicht richtig in ihr einstellen zu wollen. Mit einem weiteren leisen Seufzer erhebt sie sich und schlendert zur Bar. Heute Nacht würde sie ohnehin nicht mehr weit kommen. Was also sollte gegen einen guten Wein und ein warmes Bett sprechen. Sie konnte sich nicht mehr entsinnen, wann sie das letzte Mal in einem richtigen Bett geschlafen hatte.

Kare

Fennex sieht etwas perplex Emuya nach, die ihn einfach auf seinem Tisch hat stehen lassen. Schade. Er hätte wirklich gerne mit ihr getanzt und noch mehr von ihren Reisen erfahren. Aber vermutlich ist sie sehr sehr schüchtern und schüchterne Mädchen tanzen nicht gerne auf Tischen.

Während er wieder vom Tisch herabspringt, bewundert er die Holzfiguren, die der Mann geschnitzt hat. Scheinbar kann er nicht nur bemerkenswert gut Klavier spielen, sondern auch gut schnitzen. Kurz überlegt er, das hübsche blonde Mädchen anzusprechen, aber sie singt so wunderschön, dass er sich nicht traut. Außerdem liegt etwas in ihrer Ausstrahlung, das ihn ebenso fasziniert wie auf Abstand hält.

"Sicher ohnehin eine wohlhabende Prenurertochter, die sich fortgeschlichen hat vom Elternhaus...", murmelt er zu sich selbst. Nicht gut, die Finger nach so einem Mädchen zu strecken. Bestenfalls gibt es ein gebrochenes Herz und schlimmstenfalls eine gebrochene Hand.

Auf dem Weg zur Bar fällt ihm die weitere Katze auf. Ob die auch sprechen kann? Ehe er sie fragen kann, bemerkt er, wie ein rothaariges Mädchen zur Bar tritt. Irgendwie sieht sie aus, als würde sie nicht ganz herpassen. Und ein bisschen verloren. Fennex schließt sie augenblicklich ins Herz.

"Hallo", sagt er und lächelt sie an. "Ich heiße Fennex, und du? Kann es sein, dass du zum ersten Mal hier bist? Ich hab dich hier noch nie zuvor gesehen. Ähm....gut..." Er reibt sich verlegen den Nacken. "Ehrlich gesagt, bin ich hier auch noch nie zuvor gewesen."
"Die Vergangenheit interessiert mich nur soweit, wie sie mir hilft, die Zukunft zu planen."  ~ Dravos Kanael Salanos - "Drakan"


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foxgirl

"Hallo Fennex, man nennt mich Joyce. Ich war vorher tatsächlich noch nie hier. Das ist ein eigentümlicher Ort, nicht wahr. An dem Kater sprechen können und diese Musik. Sie wirkt irgendwie nicht ganz wie von dieser Welt oder."
Eigentlich hatte sie gar nicht vorgehabt, sich mit jemandem zu unterhalten, aber sie kann einfach nicht anders. Fennex erinnert sie so sehr an Doger. Seine freundliche, offene Art, obgleich er sie ja gar nicht kennt, ja selbst die leichte Verlegenheit. Einen kurzen Moment überkommen sie Schmerz und Schuldgefühle beim Gedanken an ihren guten alten Freund. Es war nicht ihre Schuld, das weiß sie, weshalb also jedes Mal das schlechte Gewissen, wenn sie sich an Doger erinnert. Ohne sie ist es ohnehin ungefährlicher für ihn. Sie hat es zwar immer noch nicht jedes Mal unter Kontrolle, aber sie wird besser. Immerhin kann sie jetzt wieder unter Menschen sein, Leuten die so sind wie sie. Naja zumindest ein Bisschen.
Fennex scheint bemerkt zu haben, dass sie tief in Gedanken ist. Sie lächelt entschuldigend. " Verzeih' meine Unhöflichkeit. Du erinnerst mich an jemanden, den ich früher gut gekannt habe."

Während sie noch spricht, fühlt sie sich plötzlich beobachtet. Sie blickt zur Seite und bemerkt den Kater, der sich vorhin mit einem älteren Mann unterhaltet hat. Er schaut Fennex kritisch an, dann beäugt er sie prüfend. " Sag, kennst du den Kater, er scheint dich nicht besonders gut leiden zu können, oder?"

Mithras

@Krähe: So toll find ich die Übersetzung ja jetzt nicht, aber trotzdem danke! ;)

Esfandiyân seufzt. "Wisst Ihr - es geht mir in die Tat der um die Zukunft. Die Vergangenheit ist für mich Ansporn, auf eine andere Zukunft hinzuarbeiten." Eine Zukunft ohne ihn, fügt er in Gedanken hinzu, ehe er weiterredet. "Es gibt Personen, Wesen, denen man nicht das Feld überlassen, denen man nicht das Schicksal ganzer Völker in die Hände legen sollte, meint Ihr nicht auch?"

Maniša, die sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hat, beobachtet das heruntergekommene Katzenvieh interssiert. Es erinnert sie an einen Kater, dem sie einst in den Gassen Tacht-e Amešnus begegnet war und der ihr eine unschöne Wunde auf dem Handrücken beschert hatte, die jedoch keine Narben hinterlassen hatte. Mittlerweile wusste sie auch, warum - damals hatte sie es noch gewundert, heute war ihr klar, weshalb.
Unweigerlich geht sie in die Hocke und sreckt dem Kater die Hand entgegen. Sie kann es sich nicht verkneifen. Würde dasselbe passieren wie damals? War das Tier auch so aggressiv, wie es den Anschein hatte?
Es war egal. Nun, da sie wusste, welche Kräfte in ihr ruhten, war sie eher neugierig, was geschehen würde. Sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt, ihre Fähigkeiten aktiv einzusetzen, dies war also eine geeignete Gelegenheit. Und sie mochte Katzen. Sie erinnerten sie an das, was sie wirklich war.