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Printbuch-Formate im Wandel der Zeit

Begonnen von Fianna, Gestern um 15:53:25

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Fianna

Bisher hatte ich immer den Eindruck, dass das "übliche" Format für ein Taschenbuch 12 cm x 19 cm ist.

Dass zwei andere Größen gibt, war mir bewusst (13,5 cm x 21,5 cm oder 14,8 cm x 21 cm), aber ich stand unter dem Eindruck, das wären Ausnahmen.  Solche Buchformate wären stark in der Minderzahl im Handel.

Jetzt habe ich eine Frage an diejenigen unter euch, die oft Indie-Prints von Verlagen oder Selfpublishern in der Hand haben: habt ihr nicht auch den Eindruck, dass das DIN-A-5-Format seinen Exoten-Status verliert und immer öfter auftaucht?
Drachenmond druckt zumindest die Anthologien in größerem Format (Romane von Drachenmond habe ich als Ebook), und auf dem BuCon habe ich auch immer öfter dieses große Format gesehen.

Habt ihr das auch bemerkt?

Und natürlich meine Frage an alle: glaubt ihr, dieser Trend setzt sich (ggfs in Reaktion auf steigende Papierpreise) fort?

Wenn ihr 2 gleichwertige Bücher in der Hand haltet (= professionelles Cover usw), wertet ihr diese unterschiedlich aufgrund des Buchformates, z.b. 14,8 cm x 21 cm wirkt 'unprofessionell' oder ist euch zu groß und unhandlich?

Barra

Interessante Beobachtung.
Ja, kann schon sein, dass die etwas größeren Formate mehr werden.
-> Gute These deinerseits, wegen des Papierpreises.
Weil auf das größere Format auch mehr Zeilen gedruckt werden und dementsprechend sich die Seitenanzahl verändert. (Keine Ahnung an was noch 'geschraubt' wird (Zeilenabstand, Schriftart/-größe. In den Bücher, die ich hier liegen hab, sind alle anders :rofl: .)

Ich hab hier zufällig grad einen gemischten Stapel (Selfpublishing und Kleinverlage) aus den letzten 5 Jahren liegen. Es sind 6á 12x19 und 4á 14x21 (darunter auch je ein Hardcover). Tendentiell sind die "dickeren" davon die größeren Formate (beide Stapel gleich hoch ;) .)
Meine Kaufentscheidung hatte nie etwas mit dem Format zu tun.
Schätze das liegt bei mir auch daran, weil ich durch Comics, Mangas/Manhuas und Kinderbücher einfach ganz generell viele Formate im Haushalt hab.

Vielleicht werden ja die Texte länger und statt inhaltlich zu kürzen, wird dann eben ein größeres Format genommen, um noch im Taschenbuch/ Preis-Leistungs-Sektor bleiben zu können?
(Die richtig fetten Bücher jedenfalls haben wir als Hardcover, zwecks Stablität.)

Müssten wir mal bei den verschiedenen Angeboten durchspielen als Option, wie sich das preislich verschiebt wenn ich 1.000 Bücher in der kleinen Variante drucken würde (mit bestimmter Schriftgröße etc). Und dann eben 1.000 Bücher in dem größeren Format mit veränderter Einstellung an Zeilen/-abstand und Schrift. Und wenn wir dann annehmen, wir verkaufen jedes Buch für xEuro - was wäre dann am Ende der Unterschied in den Einnahmen?
Also WENN das ein ausschlaggebender Grund ist für die Formatwahl. Vielleicht wählen manche es ja auch, weil es ihnen einfach besser gefällt oder hoffen, dass bei 'mehr Platz' es eher heraussticht, sei es Buchrücken (weil höher) oder eben frontal, weil mehr Cover sichtbar ist.
 
Wenn ich mir die Taschenbücher meiner Kindheit/Jugend anschaue, ist die Schrift so winzig und alles wirkt so gequetscht, kein Wunder, dass es oft nicht mal 200 Seiten waren. Im Moment ist der Schnitt glaub ich eher 250-300 Seiten pro Buch?

Fianna

#2
Zitat von: Barra am Gestern um 19:45:52Vielleicht wählen manche es ja auch, weil es ihnen einfach besser gefällt oder hoffen, dass bei 'mehr Platz' es eher heraussticht, sei es Buchrücken (weil höher) oder eben frontal, weil mehr Cover sichtbar ist.

Mein Gedanke für Selfpublisher wäre eher gewesen: weil DIN-A-5 überall kompatibel ist, egal über welchen PoD-Dienst man es an den Handel anschließt und egal wo man eine kleine Messe-Auflage druckt. Falls man Probleme entdeckt, kann man einfacher wechseln.

Selfpublisher mit anderen Formaten, die mir spontan einfallen, drucken alle größere Auflagen und sind von solchen abweichenden Angeboten daher unabhängig.

Und Drachenmond scheint ja sehr dicke Bücher zu haben, da liegt die Entscheidung für den großformatigen Druck sicher an den günstigeren Druckkosten.


(Tatsächlich habe ich beim BuCon zuerst ein großformatiges Taschenbuch mit ähnlichem Cover-Zeichnungsstil wie bei den Drachenmond-Anthologien für ein Verlagsbuch von DM gehalten, vor allem wegen des Format: "Das ist doch Drachenmond-Größe.")

Elona

Ich glaube das kommt auch sehr stark auf das Genre an und welche Formate da üblich sind. Für mich ist es vollkommen normal A5 zu drucken. Mir stellt sich die Frage nach anderen Formaten überhaupt nicht (und hätte das ehrlicherweise auch auf andere Genres angewandt, einfach, weil Gewohnheit). Wobei man bei Amazon mit A5 Sonderformat auswählen muss. Das mache ich ganz gern für einen günstigen Probedruck.

Barra

#4
Ich versuch das grad nachzuvollziehen was ich selbst gesagt habe. Da ich keinen Buchsatz beherrsche, sollte das vielleicht jemand verifizieren, der oder die das kann.
Ich benutze Papyrus und kann daher die Formate direkt auswählen. Und bei epubli kann ich beide Versionen probehalber kalkulieren lassen.
Hab meinen Novemberroman jetzt spaßeshalber in TB (12x19) und DIN A5 (14x21) umformatiert.

Dies ist mein Ergebnis (auf 100 Exemplare):
TB 12,5x19 (Arial 10pt, 1,6ZA)
460 Seiten
10,15Eur/ Buch

DIN A5 (TNR, 9pt, 1,4 ZA)
288S.
10,62 Eur/ Buch

-> Nicht günstiger. Möchte daher meine Vermutung, dass es am Preis liegt, nicht so ohne Weiteres stehen lassen. :psssst:
Edit: Eben weil ich nicht annehme, dass a) viel an Standartschriften und Zeilenabständen rumgespielt werden sollte und b) ich keine Ahnung habe, welche Schriften sinnvoll wären, um überhaupt benutzt zu werden.

Fianna

#5
Mit "günstiger" meinte ich die Druckkosten außerhalb eines PoD; wenn Du beispielsweise 50 oder 100 Exemplare für Veranstaltungen haben willst, macht es einen sehr großen Unterschied aus, ob das Buch 460 oder 288 Seiten hat ...

Und Verlage im Indie-Bereich, die das große Format bevorzugen, machen ja Auflagendruck, da ist die Druckkostenersparnis durch ~ 40 % dünnere Bücher doch ein sehr wichtiger Punkt.

(Die ~ 40 % kommen von Deinem Rechenbeispiel).

PS:
Huch, verlesen.
Du hast ja auch bei einer Druckerei geguckt. Ich bin jetzt doch interessiert und werde es morgen selbst nochmal nachrechnen.

Aber der Preis ist ja nur ein Faktor dabei. Mir gings auch gar nicht so sehr um die Gründe für A5, sondern eher um die Akzeptanz und Bewertung.

Hoffentlich melden sich morgen noch ein paar Stimmen dazu :D

@Elona
Spannend, dass Du direkt auf dieses Format gegangen bist und es als normal ansiehst!

Evanesca Feuerblut

Mal aus dem Nähkästchen geplaudert: Die Druckerei, bei der wir die Auflagen drucken lassen, ist selbst bei gleicher (!) Seitenzahl bei Din-A-Formaten ein bisschen günstiger. Ich vermute, weil die jeweils als Grundformat dienen, von dem dann was abgeschnitten wird (also mehr Abfall).
Ich setze selbst und per Hand, und ein Buch mit ungefähr gleichviel Text wurde im kleinerem Format 12,5x19 ca. 250 Seiten lang, in A5 aber 180 und damit im Auflagengrund in der Herstellung erheblich günstiger.

Fianna

@Evanesca Feuerblut

Siehst Du Bücher von 14,8 cm x 21 cm denn auch vermehrt im Indie-Bereich?
Kennst Du außer Drachenmond und Silvanus weitere Kleinverlage, die dieses Format nutzen?