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Spracherkennungs-Software - Erfahrungen?

Begonnen von Hr. Kürbis, 01. Juni 2008, 11:19:06

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Kaeptn

Ich brauch das nicht mehr, seit ich endlich rausgefunden hab, wie ich auch bei kürzeren Wörtern die Worvervollständigung von OpenOffice bekomme. Jetzt tippte ich nur noch WOLF drücke Enter und schon steht da WOLFSMENSCHEN und zwar fehlerfrei, was gleich noch der zweite Vorteil ist :)

Sprotte

Ich arbeite noch mit Office 97 und habe dazu Dragon 7 (oder 8?) günstig ersteigert.
Für mich der größte Nachteil sind Anführungszeichen! Danach macht Dragon nämlich gerne einen Leerschritt.
Wenn ich also damit arbeite, arbeite ich mit Headset und Tastatur gleichzeitig. Es stimmt, ich bin deutlich schneller damit unterwegs, als wenn ich nur tippe. Für mich persönlich ist es nur relativ schwer, meine Gedanken auszusprechen und zu diktieren. Beim direkten Tippen fällt es mir leichter. Ist aber Übungssache, denke ich.
Die Erkennungsrate ist wirklich sehr gut, da die typischen Fehler "einem/einen" Dragon aus dem Satzzusammenhang auffallen, so daß er sie richtig schreibt.
Sehr nützlich fand ich die Funktion, Dragon meine vorhandenen Bücher "lesen" zu lassen, so daß er sich an meinen Wortschatz und meine Art, Sätze zu bauen, gewöhnte. Dadurch konnte ich die Erkennung maßgeblich verbessern.

Manja_Bindig

#17
Da ich ja massiv viele Handschriften bei mir rumliegen habe, die ich bitte, danke irgendwann einmal in meinem Computer haben möchte, bevor ich 90 bin, denke ich, dass ein Diktierprogramm für mich eine gute Alternative wäre, wenn ich mich nicht in der Uni herumtreibe, entsprechend suche ich momentan eines - zum Ausprobieren, ob es mir liegt, wäre ich über Demo-Versionen oder Freeware nicht unglücklich(so es mir liegt, weiß ich, was ich mir mal zum Geburtstag wünsche.).

Gibt es da inzwischen Freeware, die etwas taugt?
Bzw. was hat sich inzwischen getan? Ich hab hier ja schon gelesen, dass Dragon angeblich recht gut sein soll, wie hat sich das entwickelt?


Edit: Ok, hier haben wir wieder den Fall - erst Vista angucken, dann fragen - zum Testen habe ich hier die Spracherkennung entdeckt. Ich denk mal, vom Prinzip funktionierts nit anders... auf jeden Fall danke für die Antworten in den folgenden Posts. :)

Churke

Zufällig habe ich neulich die Demonstration einer Diktiersoftware gesehen. Das sah schon ziemlich stark aus.
Probleme haben diese Programme heute eigentlich nur noch mit Namen, Adressen und Formatierungen. Für Rechtsanwälte ist das defintiv eine Schwäche (per Hand durch die Sekretärin geht's schneller), aber für Autoren könnte das durchaus interessant sein.

Lomax

Die Frage ist, was für eine Demonstration du gesehen hast - alle Diktierprogramme, die ich bisher gesehen habe, gingen bei Romanen in die Knie. Es muss eine Frage des Wortschatzes sein. Die letzten, die ich ausprobiert habe, waren sensationell gut, bei Briefen und Mails und vor allem bei Texten, die irgendwas mit kaufmännischen Dingen zu tun hatten. Da habe ich regelmäßig schon gedacht, jetzt haben sie's geschafft ... bis ich dann Prosa diktieren wollte, und da schoss die Fehlerquote wieder so hoch, als hätte sich in den letzten 10 Jahren nichts verbessert :-\
  Ich habe also das Gefühl, bis zu einer gewissen Komplexität von Wortschatz und Satzbau ist die Erkennungsquote sehr hoch, aber dann geht sie nicht allmählich runter, stondern stürzt regelrecht ab. Und diese Schwelle wird beim Romanschreiben eigentlich immer überschritten.
  Ist allerdings auch schon wieder zwei Jahre her, dass ich mich zum letzten Mal daran versucht habe. Aber ich habe daraus die Lehre gezogen, dass Vorführungen nichts aussagen und selbst eigene Tests in die Irre führen können, solange man nicht wirklich die Probe aufs Exempel macht und einen längeren, eigenen Prosatext direkt aus der Praxis diktiert. Da bin ich eigentlich immer wieder ernüchtert worden, selbst wenn es vorher beeindruckend gut aussah.

Lynn

Ich hatte mal den Dragon auf dem PC (ist er immer noch) aber da ich mich dabei fast mehr auf das Programm konzentrieren musste, um Fehler zu vermeiden, als auf den Text selbst, hab ich das Diktieren an sich wieder aufgegeben. Da das (diktieren) eh nicht meine Arbeitsweise ist, hab ich mich nicht mehr nach Alternativen umgesehen. Aber wenn es 'nur' darum ging, etwas von einem Blatt in den PC zu bekommen oder eine Uebersetzung zu machen, war der Dragon fuer mich O.K.

Hr. Kürbis

Ich hab inzwischen Dragon 10 preferend auf dem Rechner und was soll ich sagen ...

Der Einstieg ist echt mühsam, man brauch ein vernünftiges Micro und muss das Programm erst auf seine Stimme trainieren. So Sachen wie den Wortschatz erweitern dauert natürlich eine Weile, aber das Programm kann auf Wunsch auch schon geschriebene Texte analysieren und passt sich so der eigenen Schreibweise weiter an.
Man kann am Anfang sicherlich keine Wunder erwarten und wird eher gebremst, aber einmal verbesserte Fehler werden sehr zuverlässig nicht wiederholt. Allerdings muss im Fantasy-Bereich sehr viel verbessert werden, denn das oft selbst erfundene Vokabular, Eigennamen etc. erkennt keine Software auf Anhieb.

Ist die Frage, ob man sich die Mühe machen will und nach einem mitunter langen Training (sehr) gute Ergebnisse damit erreicht, oder ob man lieber den Weg des geringsten Widerstandes gehen will und zügig durchschreiben kann. Ist wie 10-Finger-tippen lernen, es dauert, ist mühsam, lohnt sich am Ende aber doch irgendwann ... hoffentlich! ;)

Manja_Bindig

Naja, für mich wäre es praktisch. Nach einer Eingewöhnungszeit, bei der ich auch mal ein Ende sehe, wäre ich schon gern in der Lage, ein Kapitel pro Tag oder so reinlesen zu können.
Und grad von Dragon hab ich sehr viel Positives gehört... jedenfalls Besseres, als von der Vista Spracherkennung.  :wums: Dass man DA aufgibt, kann ich bezeugen, das Programm ist dumm! Sehr, sehr dumm! (Oder ich bin zu dumm, es richtig zu bedienen?)

Für mich wäre es nun mal praktisch. Ich kann nur mit Handschrift-Vorarbeit arbeiten, aber das Tippen dauert und das Papier häuft sich. Diktieren mit einem gut eingearbeiteten Programm ginge wesentlich schneller.
(Ich vermute, nach einer Möglichkeit, billig und legal an Dragon ranzukommen zu fragen, lohnt sich nicht?)

Nycra

Etwas OT, aber vielleicht auch für den kleineren Geldbeutel gut geeignet.

Zitat von: Manja am 11. Dezember 2009, 16:03:40
Für mich wäre es nun mal praktisch. Ich kann nur mit Handschrift-Vorarbeit arbeiten, aber das Tippen dauert und das Papier häuft sich. Diktieren mit einem gut eingearbeiteten Programm ginge wesentlich schneller.
(Ich vermute, nach einer Möglichkeit, billig und legal an Dragon ranzukommen zu fragen, lohnt sich nicht?)

Ich schreibe auch per Hand vor. Hab mir jetzt ein Diktier- und Abspiel gerät geleistet. Zwar ist das etwas mehr Arbeit, aber ich diktiere mir meine eigenen Texte nochmal selbst und tippe sie dann von Band ab, geht 1000 x schneller, als von Papier abschreiben! Dabei fallen mir gleich beim Abdiktieren Fehler auf, die ich noch auf dem Band ändere und wenn ich es dann abtippe, werden auch noch Inkonsistenzen beseitigt. Bei mir funzt es seit dem wesentlich besser.

Back to the topic:

Ich habe nur schlechte Erfahrungen mit Diktierprogrammen gemacht. Gerichte verwenden diese Programme, um den Richtern die Arbeit zu erleichtern. Dabei tauchen dann die abstrusesten Sachen bei uns auf und du musst dann versuchen herauszufinden, was damit gemeint ist. Interpunktion und Grammatik scheinen da Fremdworte zu sein. Allerdings sehe ich das von der anderen Seite der Münze. Benutzt hab ich selbst noch keine.

Gleichzeitig hoffe ich irgendwie (auch wenn das für die eifrigen Diktierprogramm-User böse klingen mag), dass die Diktierprogramme noch lange nicht soweit sind, dann behalte ich nämlich meinen Job noch 'ne Weile - als Sekretärin ...

Manja_Bindig

Keine angst, im Büro, wo viel auf einmal anfällt, wird man sich noch lange auf den Menschlichen Vernunftsinn verlassen. Immerhin erkennt ein Mensch Unsinn und korrigiert ihn, während ein Programm... so schlau ist wie der Benutzer.
Solang eine A.I. noch nicht erschwinglich ist, is dein Job sicher. :)

Im Hausgebrauch, wo man nur einmalig 1/3 Monatsgehalt(geringes Monatsgehalt? Ich weiß nicht, wie viel eine Sekretärin verdient) für ein Programm ausgibt und selber aufpasst, wieder, ist das Programm praktischer.

Hr. Kürbis

Günstiger legal Anzeigen (an Dragon) heranzukommen ist wohl ziemlich schwierig, ich habe meine zum Beispiel für 50 € bei Karstadt erstanden, ein ziemlicher Glücksgriff will ich mal behaupten. Die normale Version kostet ja schon 170 €, aber wir hatten damals einen Sonderposten bekommen, anscheinend waren die vom Laster gefallen.
Ich habe dann auch gleich drei Exemplare erstanden, die sind inzwischen aber weiterverkauft. Sollte mir noch mal ein paar Versionen über den Weg laufen, lange ich zu und biete sie hier im Zirkel an. Interesse besteht ja. Und für 50 € kommen (kann man) wirklich nichts falsch machen. Er habe (Ich habe) schon wesentlich teurere Sachen in den Sand gesetzt.

Übrigens habe ich diesen Text diktiert, die Fehler sind nicht korrigiert, dafür von mir aber markiert. Man sieht also, wie gut es funktioniert. Und das ist jetzt erst die zweite Anwendung nach kompletter Neuinstallation. Also schon nicht schlecht. Man lernt auch richtig sprechen vor allem deutlich, was für eventuelle Lesung(en) vielleicht gar nicht so schlecht ist.

Liebegrüße (Liebe Grüße), Stefan.

Anmerkung, getippt: Englisch mag der "Drachen" wohl nicht so, kommen und Lesung sind Nuschel-Ergebnisse, en bei Lesung geschluckt und Liebe Grüße hat er noch zur Wahl gestellt ... warum auch immer er das bevorzugt zusammen schreibt. ;D

Manja_Bindig

Na he, is doch nicht schlecht.
*setzt das flugs auf den Weihnachtswunschzettel*

Lomax

Zitat von: Stefan am 11. Dezember 2009, 08:29:39Ich hab inzwischen Dragon 10 preferend auf dem Rechner ..., aber das Programm kann auf Wunsch auch schon geschriebene Texte analysieren und passt sich so der eigenen Schreibweise weiter an.
Dann war Dragon wohl auch das Programm, das ich zuletzt hatte - vermutlich eine ältere Version. Denn das mit den vorhandenen Texte analysieren kommt mir bekannt vor.
  Hat bei mir aber nur zum ersten Ärgernis geführt - denn da ich nun mal im Verlagswesen arbeite, habe ich viele lange Texte auf dem Rechner, und die sind längst nicht alle von mir. Und das Programm hat leider nicht gefragt, was für Texte es analysieren soll, sondern sich irgendwo auf der Festplatte die vielversprechendsten Dateien rausgesucht. Dabei war es tatsächlich intelligent genug, ein paar Romane zu finden. Leider nicht meine :-X Dafür aber einen englischen  >:( Und es war wirklich mühsam, das zu ändern.
  Und danach, wie gesagt: Emails und Briefe topp. Literarische Texte flopp. Egal wie lange ich das Programm trainiert habe, es hat sich nicht viel geändert. Die Fehler lagen halt eher an grammatischen Strukturen als an der bloßen Wortkenntnis - sprich: Er hat zielsicher das falsche Wort genommen, wenn es mehrere schlecht zu unterscheidende Möglichkeiten gab. Probleme bereiteten dabei nicht nur Fantasynamen, sondern vor allem auch Pronomen (sie/Sie), Fach- und genretypische Begriffe, Komposita - oder solche Worte, die eigentlich keine Komposita sein sollten. Das Problem war dabei wohl, dass komplexe grammatische Strukturen regelmäßig die Plausibilitäts- und Kontextprüfung des Programms ausgehebelt haben, die entscheidet, welche Möglichkeit am wahrscheinlichsten richtig ist.
  Und das Problem mit der Anrede hat man bei Mails ja selten - da ist das "Sie" ja meist richtig, während bei Prosatexten Anrede "Sie/Ihr" und Pronomen "sie/ihr" ja von Satz zu Satz wechselt und es keine gute Voreinstellung gibt.
  Die Frage wäre also, ob das neue Dragon all das nicht mehr tut, wenn man Romane diktiert und keine Korrespondenz.
  Und, was mich in der Praxis auch schnell gestört hat, man muss halt sehr gleichmäßig reden. Zwischendrin atmen, räuspern oder in Büchern blättern lässt man besser. Und wenn die Stimme einen schlechten Tag hat, hatte das Programm es auch. Es klappte zwischenzeitig also schon ganz gut, hat auf Dauer aber doch eher genervt ... Na ja, wenn ich sehe, wie es meinem Handgelenk geht, versuch ich es vielleicht irgendwann noch mal.

Hr. Kürbis

Zitat von: Lomax am 11. Dezember 2009, 22:23:55
  Und, was mich in der Praxis auch schnell gestört hat, man muss halt sehr gleichmäßig reden. Zwischendrin atmen, räuspern oder in Büchern blättern lässt man besser. Und wenn die Stimme einen schlechten Tag hat, hatte das Programm es auch. Es klappte zwischenzeitig also schon ganz gut, hat auf Dauer aber doch eher genervt ...

Ja, dem ist wirklich so ... dem Programm etwas "erzählen" ist nicht drin, man muss es wirklich sehr gleichmäßig und deutlich machen, diktieren ist etwas total anderes als normal sprechen. Hört sich sehr unnatürlich an, aber man gewöhnt sich schnell.

Mit dem einlesen von Texten geht es eigentlich, man kann gezielt Ordner auswählen. Und ich habe meine Texte in einem Ordner, der wirklich nur für meine Texte gedacht ist. Allerdings scheint er mir kurze Texte außer acht zu lassen oder das einlesen geht so schnell, dass nicht mal ein Fortschrittsbalken eingeblendet wird.

Lavina

So, jetzt muss ich auch mal was dazu sagen. Ich hatte schon länger vor dieses Dragon Programm zu testen und wurde neugierig, als ich eure Kommentare dazu las. Also hab ich mir das gute Stück von einer Bekannten geliehen (sie benutzt es für geschäftliche Briefe und findet es gut). Daheim nagekommen hat sich schon mal heraus gestellt, dass mein Mikrofon (nicht gerade eines der High-Tech-fast-unbezahlbar-Modelle) nicht wirklich geeignet ist. Ich musste also besonders laut sprechen. Wie schon von euch erwähnt wurde, muss man vor allem sehr gleichmäßig sprechen, was mich etwas nervte. Es funktioniert also wirklich am Besten, wenn man den Text von einem Blatt ab liest. Ach ja, jegliche Alltagsgeräusche Behindern das Programm, was mich (mit Kindern im Hintergrund oder Telefon, Waschmaschine, Trockner, ...) in den Wahnsinn getrieben hat. Da bin ich mit dem normalen abtippen meiner Geschichte schneller.