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Caelynn: Ich möchte Geschichten erzählen

Begonnen von Arcor, Heute um 13:05:51

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Arcor

Ihr Lieben, heute kommt ein neues Mitglied für uns, dass sich - ungewöhnlich, aber sehr spannend - in einem Gedicht uns vorstellt. Herzlich Willkommen Caelynn!

Wer bist du?
Ich lebe in anderen Welten
nicht weil die meine mir nicht reicht
sondern weil ich wissen will
wie viele es gibt
Ich lese
weil Sprache Türen aufstößt
in Räume
die ich sonst nicht erreichen kann
Ich schreibe
weil ich sonst nicht weiß
wohin mit allem
was in mir lebt
Ich bin nie ganz fertig
aber immer auf dem Weg
Von Wort zu Wort
Von Satz zu Satz
Ich verliere mich
um mich zu finden
Immer wieder
Zwischen den Seiten
Ich bin nicht wichtig
Aber das, was ich erzähle
könnte es für jemand sein

Was schreibst du?
Als Kind kleine Geschichten zu Bildern.
Als Jugendliche Lyrik.
Als junge Erwachsene Kurzgeschichten, Glossen, Blogbeiträge.
Als Erwachsene Krimis.
Zur Zeit einen Fantasyroman.
Mal schauen, was als nächstes kommt...

Warum wir? Warum du?
Ich bin in einer Autorengruppe, die sich als literarischer Salon versteht. So sehr ich diese Gruppe schätze - der Fantasyroman, den ich gerade schreibe, bewegt sich außerhalb dieses Konzepts, denn er ist (hoffentlich) gut gemachte Unterhaltung. Ich erhoffe mir deshalb den Austausch mit anderen Fantasy-Autoren in einem geschützten Raum.

Kurze Kostprobe
Ich komme vom Rand der Welt und heute könnte es sein, dass ich alles, was ich kenne, für immer verlasse. Es könnte das letzte Mal sein, das ich das Blau des Ozeans von Thalareth sehe, sein Salz auf den Lippen schmecke und die Meeresbrise meine nackten Arme streichelt. Zumindest fühlt es sich so an, wenn man am Morgen auf dem Steg steht und das Meer unter einem atmet wie ein lebendiges Wesen.
Unser Dorf liegt dort, wo die Klippen flacher werden und das Wasser sanft genug ist, um Boote zu tragen. Kleine Häuser, dicht an dicht gedrängt wie alte Freunde, aus grau verwittertem Holz, das vom Salz gezeichnet ist. Das Meer hat in allem seine Spuren hinterlassen, im ausgeblichenen Holz der Türen und Fensterläden, in den kratzigen Stimmen der Alten, in den Träumen der Kinder.
Wir haben nichts Glänzendes, kein Gold, keine Edelsteine, denn wir lieben den Wind und das Wasser. Wir haben keine dicken Steinmauern, keine Türme, keine Festungen, denn nichts am Meer ist für die Ewigkeit gebaut. Thalareth ist ein Ort der Freiheit und des Wandels.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise