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KI als Autor

Begonnen von Lino, 26. März 2025, 18:18:33

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Lino

Ich habe gerade lange gesucht, um das Thema im Forum zu finden, aber - obwohl mir hier schon begegnet - nichts gefunden.

Zur Zeit bin ich mal wieder etwas demotiviert, weil ich befürchte, dass die KI als Autor das Veröffentlichen von Kurzgeschichten immer schwerer macht und das gleiche in 7 Jahren für Romane gilt. Hier im Forum hatte schon mal jemand geschrieben, dass Verlage bei Ausschreibungen von Kurzgeschichten Probleme mit KI-Texten haben.

Aber eigentlich wollte ich nur den Artikel euch zeigen: In Estland hat gerade mal wieder eine KI einen nationalen Essaywettbewerb gewonnen:
FAZ

Christopher

Der Artikel gibt jetzt zwar das Grobe wieder, aber ein paar Details fehlen mir da.

Er sagt z.b. nicht aus, ob die KI die Geschichte komplett selber geschrieben hat. Jemand der selber Autor ist, hat sie wohl genutzt, aber wie? Hat sie komplett alleine gearbeitet? Hat sie die Idee entworfen/das meiste vom Text und er hat dann angepasst/korrigiert/verbessert?

Die KI-Texte die ich bisher kenne, sind einfach nicht gut. Klar, ein Großteil sieht ganz ok aus, aber insgesamt sind sie oft nicht stringent. KI ist im Grunde die falsche Bezeichnung. Die "KI" hat nichts mit Intelligenz zu tun - sie versteht nicht, sie kopiert und schneidet nur zusammen. Bei Bildern funktioniert das (relativ) gut. Fehler sind schnell erkannt und dann von Menschenhand behoben, der Großteil der Arbeit aber von der KI.
Bei Texten hingegen, fällt das nur beim durchlesen auf, dass sie nicht stringent sind und/oder Fehler drin sind, die einem Menschen einfach nicht passieren würden. Und je länger der Text wird, desto schneller und öfter passiert das.

Lange Rede kurzer Sinn:
Ich denke, es wird noch lange dauern, bis die KI bei längeren Texten so weit ist, dass jemand das gerne liest. Noch mache ich mir da keine Sorgen. Hier hat die Jury einfach nicht aufgepasst, bzw. der Mensch hinter der KI hat vermutlich noch selber mitgearbeitet.
Be brave, dont tryhard.

Sparks

Zitat von: Christopher am 26. März 2025, 18:58:21Der Artikel gibt jetzt zwar das Grobe wieder, aber ein paar Details fehlen mir da.
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Das sehe ich genauso.

Zitat von: Christopher am 26. März 2025, 18:58:21Lange Rede kurzer Sinn:
Ich denke, es wird noch lange dauern, bis die KI bei längeren Texten so weit ist, dass jemand das gerne liest. Noch mache ich mir da keine Sorgen. Hier hat die Jury einfach nicht aufgepasst, bzw. der Mensch hinter der KI hat vermutlich noch selber mitgearbeitet.

Wenn ich mal darüber nachdenke, wie ich selber meine zu funktionieren, bin ich selber auch nicht so weit von einer KI weg.

Was bei mir dazukommt, ist das die Mustererkennung mit einer vielstufigen Metamustererkennung (eine Mustererkennung über andere Mustererkennungen) und logisch mit anderen Mustererkennungen verbunden ist.
Das wäre so grundsätzlich mit einer KI auch machbar.

Es bleibt Die Frage, wenn man eine KI so weiter aufbaut, das sie das gleiche kann wie ein Mensch, ob und wie weit sie dann noch ihre Vorteile gegenüber einem Menschen bewahren kann - Als da wären Schnelligkeit, und eine gewisse Zuverlässigkeit, wenn es aktuell um sehr eng umrissene Probleme geht, und Ermüdungsfreiheit.
Ich fürchte, eine KI, die genau das gleiche kann wie ein Mensch, hat auch ähnliche Probleme und macht ähnliche Fehler.
Vorurteile z.B. kann man übrigens auch bei Menschen als eine fehlgelaufene Mustererkennung interpretieren, entweder durch Übernahme fremder fehlerhafter Muster oder durch eigene fehlerhafte Interpretation von Mustern.
Es stellt sich weiter die Frage, ob der Energiebedarf einer solchen KI deren Leistungen rechtfertigt. Da ist ja selbst der Mensch im Vergleich zu Tieren schon grenzwertig.
Was ein Vorteil einer KI wäre, ist, das sie nicht immer neu angelernt werden müsste, wofür wie Menschen unsere ganze Kindheit und Jugend brauchen und eigentlich nie mit aufhören. Eine KI könnter bei der Produktion mit den entsprechenden Daten beschrieben werden, und wäre dann nach fertigstellung erwachsen und könnte weitere Erfahrung durch Selbsttraining sammeln, wie wir selber ja auch.....diese zusätzliche Erfahrung könnte dann direkt in die nächste Generation KI hineinprogrammiert werden.
Wie starr würde eine solche Generationenfolge von KIs im Verhalten werden, oder würde eine KI aufgrund der übermässigen Informationen handlungsunfähig? Was ist, wenn eine KI in ein Umfeld gerät, wo ihr bisheriges Training nicht weiterhilft? Wir Menschen haben dann u.u. einen "Kulturschock".

Sorry für das Themenfremde rumschwafeln, aber das musste mal raus. ;O)

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Valkyrie Tina

nur kurz weil ich bin müde, aber ich wünschte, die Leute würden genauer sagen, was eine "Mustererkennung" ist. Jedes Kind kann dir sagen, dass die Adern auf einem Blatt aussehen wie ein Fluss mit seinen Nebenflüssen, eine KI kann das nicht. So funktioniert die Mustererkennung von AI nicht. eine KI kann dir auch kein volles Weinglas zeichnen- weil es kein Konzept hat, was ein Weinglas ist.
Wir reden seit Jahren über KI, dass es unsere Bücher schreibt, oder Gott wird. In der Zwischenzeit hat Meta alle Bücher der Welt geklaut- und das Ergebnis? Eine KI die dir immer noch nicht sagen kann, wie viele R s in Strawberry sind. Was eine algorithmische Abfrage schon vor 20 Jahren konnte. Und sie hatte Recht.
Wir sind noch ca. 7 Jahre von einer GAI (general artificial intelligence) entfernt. Die Sache ist, und das ist ein beliebter Informatikerwitz: wir sind seit den achtzigern 7 Jahre von einer GAI entfernt. Gleiches generelles Problem, does not scale. Und solang das nicht gelöst ist, wirds keine GAI geben.

Novae

Das Thema GAI macht mir auch immer wieder Sorgen. Wenn ich dann mit Menschen aus dem Bereich Softwareentwicklung mal darüber spreche, sehen die das immer alle deutlich gelassener (vor allem was die Qualität angeht), ähnlich wie @Valkyrie Tina.

Ich befürchte im Moment eher, dass mit GKI auf Teufel komm raus versucht wird, die Kosten zu drücken (zB von KI übersetzten und dann nur noch von einem Menschen überarbeiten lassen).