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Fragen zum Exposé

Begonnen von Emmi, 10. September 2024, 10:09:04

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Emmi

Hallo zusammen,

ich arbeite derzeit an dem Exposé zu meinem ersten Buch und lese unterschiedliche Literatur und somit auch Meinungen dazu.
Mal heißt es, nur ein bis drei Seiten, dann wieder, bei Fantasy ist mehr erlaubt, da man viel erklären muss und schließlich nicht nur etwas behaupten darf.

Neulich bin ich über den Begriff Alleinstellungsmerkmal gestolpert. Um was genau geht es dabei? Um mich als Autorin oder um das Alleinstellungsmerkmal des Romans? Muss ich dies im Exposé explizit beschreiben oder nur für mich selbst klären?

Und jetzt noch eine ästhetische Frage, die mich schon seit geraumer Zeit umtreibt. Muss das Ganze wirklich in Normseiten abgefasst werden? Denn, mal ehrlich, in typographischer Hinsicht ist das nicht gerade ein Hingucker. 

Es wäre schön eure Meinungen und Erfahrungen zu diesen Themen zu hören.  :D
Viele Grüße Emmi
   

Jen

Ganz allgemein: Halte dich an die Vorgaben der Agentur oder des Verlags, die stehen irgendwo auf deren Seiten im Bereich "Manuskripteinreichungen". Davon abzuweichen ist in der Regel ein direktes Ausschlusskriterium. Wenn da Normseiten verlangt werden, ist es leider so.

Alleinstellungsmerkmal: Das ist ein sehr schwammiger Begriff, das kann man echt so oder so auslegen ... Mein Bauchgefühl sagt: Was einzigartig an einem Buch ist, kommt durch ein Zusammenspiel aus Pitch und ggf. den Vergleichstiteln zustande (obwohl Letzteres ein wenig absurd klingt, aber stell dir vor, jemand sagt "wie eine Mischung aus Hannibal und Grand Budapest Hotel" oder "wie Fluch der Karibik mit Aliens" – da hat man mit wenigen Worten viel gesagt).
Die Vita hat m.M.n. im Exposé nichts zu suchen. Es lohnt aber, in der Vita einen Bezug zum Romanthema herzustellen (@Anila ist zum Beispiel Ärztin und hat meist einen medizinischen Kniff in ihren Büchern).

Ästhetik: Den Aspekt fühle ich, darum zeig ich dir im Anhang (mit Absicht nicht lesbar, geht nur ums Layout) zwei meiner Exposés. DGdM wurde im Juni 2022 verkauft und ist noch sehr schlicht, inzwischen verschicken meine Agentin und ich aber immer optisch ansprechendere Exposés (wie zuletzt das für TDVS). In ihrer Erfahrung funktioniert das besser bei den Verlagen, allerdings ist sie auch Agentin einer sehr großen Agentur (vertritt u.a. Paolini, Olivie Blake und auch viele deutsche Bestsellerautorinnen), darum haben die Projekte "von ihr" sowieso einen eingebauten Vorteil. Man kann das also hübsch verpacken, aber wie gesagt: Wenn Normseiten gewünscht werden, musst du wohl in den sauren Apfel beißen.

Guilty feet have got no rhythm.

Alana

#2
Exposés werden normalerweise nicht in Normseiten verfasst, dass das verlangt wird, ist unüblich, ich kenne das eigentlich nur vom PAN-Stipendium.

Auch sollte man Leseproben und Exposés nicht als pdf verschicken, außer natürlich, es wird ausdrücklich verlangt, da viele Lektor*innen bevorzugte Schriftarten haben, in denen sie lesen, und sich das ganze dann selbst umformatieren.

Die Vita gehört als eigenes Dokument aufgesetzt.

Alleinstellungsmerkmal ist alles, was deinen Roman in der Form abhebt, dass er besonders gut verkaufbar ist. Denn dazu dient ein Exposé hauptsächlich: es soll dem Verlag zeigen, dass er viele Exemplare von deinem Buch verkaufen kann.

Ich führe in meinen Exposés mittlerweile USPs (Alleinstellungsmerkmale), Tropes und auch Vermarktungschancen als eigene Punkte auf.

Wir haben zu dem Thema übrigens schon Threads, sobald ich richtig wach bin, suche ich einen passenden und klebe das hier dran. Bitte in Zukunft ersr schauen, ob es schon ein Thema gibt, an das du dich dranhängen kannst, okay? :)
Alhambrana

Emmi

Vielen Dank für eure Antworten, damit kann ich erstmal weiterarbeiten.
Für mich als visueller Mensch, sind die Dateianhänge zum Layout im Übrigen sehr hilfreich. Es sieht nach einem "lebendigen" Buch aus. 

Ava

Danke @Alana und @Jen für die Antworten und das Beispiel!

Für noch unbekannte Autor*innen ist der Vermarktungsaspekt wichtig, denke ich, und da kann es bestimmt nicht schaden, wenn man eigene Hinweise / Ideen dazu ins Exposé schreibt. Nicht, dass ich schon mal erfolgreich eines bei einem Verlag untergebracht hätte  ;)

Bei vielen Agenturen ist mir aufgefallen, dass sie nur .pdfs annehmen. Hat wohl auch mit Datenschutz zu tun - man will ja nicht jeden Dateianhang aufmachen.

@Alana: Es gibt einen internen Thread zu Exposés (Exposé - ja, wie nun?) - ich weiß nicht, ob @Emmi da schon Zugriff drauf hat...

Alana

@Ava Ja, das ist mir auch aufgefallen, deswegen habe ich den Thread noch nicht umgetopft. :D

Mir haben schon mehrere Verlagslektorinnen gesagt, dass sie das Normseiten-Design nicht mögen und da sie so viel lesen müssen, alles immer gern in ihre bevorzugte Schrift etc. umstellen. Aber klar, wenn es eben verlangt wird, schickt man ein pdf. Ich persönlich hab das noch nie gemacht, ich hab bisher noch nie eine Bewerbung geschickt, wo das verlangt wurde.
Alhambrana

Jen

Meine Agentin schickt wohl immer in zwei Formaten, insbesondere bei Leseproben wollen die Lektor*innen wohl gerne auf einem eReader lesen und können die PDFs dafür weniger gebrauchen ... (kann mich aber auch mit den Details täuschen).
Guilty feet have got no rhythm.