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Umgang mit Kritik

Begonnen von Ary, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Arielen

Das kann halt manchmal passieren, wenn man es zu sehr aus einer Ecke zu hören bekommt. ABer da hilft es wirklich nur, sich abzusetzen und die Leute zu ignorieren. Auch wenn es nicht leicht ist.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Coppelia

Auch wenn ich mir immer Mühe gebe, merke ich mal wieder, dass ich mit Kritik nicht recht umgehen kann. Ich nehme mir schlechte Kritik einfach viel zu sehr zu Herzen und freue mich viel zu sehr über gute. Aber vor allem nehme ich mir schlechte zu Herzen. :( Auch wenn ich meine Sachen selbst gut finde, bin ich immer sehr, sehr traurig, wenn anderes sie nicht mögen.

Kalderon

Das ist doch ganz natürlich, Coppelia. Willst du lieber gleichgültig werden und nicht ein wenig traurig sein, wenn jemand deine Texte nicht mag? Und lieber keine Freude verspüren, wenn jemand deine Texte gut findet?

Glaube mir: alles ist besser als Gleichgültigkeit. Ich hatte dieses Gefühl ungewollt ein halbes Jahr lang. Es ist nicht empfehlenswert. Da weine ich lieber stundenlang oder freue mich hin und wieder auch mal.

Und das gute an Kritik ist ja auch: wenn man sie nicht hören will, dann kann man sie ignorieren. ;) (Das sage gerade ich :-[, aber ich arbeite ja auch daran)

Feuertraum

Ganz witzig finde ich ja jene Kritiker, die tödlich beleidigt sind, wenn man ihre Kritik nicht annimmt...
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Ary

:) Deswegen bemühe ich mich beim Kritisieren immer, klar zu machen, daß diese Kritik meine ganz persönliche Meinung ist. Ein anderer Betaleser/Kritiker kann ja ganz andere Sachen gut oder schlecht finden als ich!

@Coppelia: Mir geht's genauso... und ein patentrezept, wie ich mir das abgewöhnen kann, habe ich auch noch nicht gefunden!
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Coppelia

ZitatWillst du lieber gleichgültig werden und nicht ein wenig traurig sein, wenn jemand deine Texte nicht mag? Und lieber keine Freude verspüren, wenn jemand deine Texte gut findet?
Stoiker, hm? Ich bin eher für die epikureische Lebensweise - tun, was Spaß macht ,und allen Ärger vermeiden. Diese Regel habe ich allerdings eindeutig nicht befolgt. Aber insgesamt bin ich nicht sicher, ob es nicht besser ist, wenn man einfach über den Dingen steht und einem alles schnurz ist. Ich bin eigentlich nicht der Typ, der freiwillig Achterbahn fährt.

Arielen

Zitat von: Coppelia am 21. August 2006, 21:02:33
Auch wenn ich mir immer Mühe gebe, merke ich mal wieder, dass ich mit Kritik nicht recht umgehen kann. Ich nehme mir schlechte Kritik einfach viel zu sehr zu Herzen und freue mich viel zu sehr über gute. Aber vor allem nehme ich mir schlechte zu Herzen. :( Auch wenn ich meine Sachen selbst gut finde, bin ich immer sehr, sehr traurig, wenn anderes sie nicht mögen.

Das ist aber ganz natürlich. Nur einige schaffen es mehr das zu verbergen oder runter zu schlucken, andere weniger. Und je nach Tagesform ist das Gefühl stärker oder schwächer.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Rei

Es kommt immer drauf an, wie Kritik formuliert ist. Auch hier macht der Ton die Musik.

Astrid

Ich kriege ja im Moment ordentlich Prügel für mein neuestes ? ? ?-Buch. Ist ganz interessant - am Anfang bin ich noch bei jeder schlechten Kritik zusammengezuckt und habe nach Möglichkeit vermieden, sie allzu genau zu lesen (gerade so, daß ich sehen konnte, ob gut oder schlecht), aber inzwischen finde ich es ganz interessant, zu sehen, wo die Fehler liegen. Bei Spuk im Netz ist es ganz klar der verworrene, zu komplizierte Inhalt, während Sprache, Humor und Andeutungen nach wie vor sehr gut ankommen. Daraus lerne ich, nächstes Mal etwas weniger kompliziert zu schreiben. Also kann ich mit den schlechten Kritiken ganz gut leben - und es kommen hin und wieder sogar ein paar gute. :)

Coppelia

Ich hoffe, ich lern's auch ... eigentlich bin ich ziemlich sicher.
Bei mir wurden Lob und Kritik nur beim Inhalt geäußert (wegen Sprache, Stil usw. hat sich noch niemand gemeldet). Das Problem ist offenbar, dass manche die Thematik gut finden und andere schrecklich. Da ist es schwierig, etwas draus zu lernen, außer, dass es verschiedene Meinungen gibt.
Wenn jemand schreiben würde "Die und die Szene war aber öde/überfrachtet/unverständlich", wüsste ich mehr damit anzufangen. Tw. wurde das auch gemacht, und diese Kritik ärgert mich auch gar nicht. :)
Vorhin hab ich wieder in mein Manuskript geschaut und gleich wieder jede Menge Dinge gefunden, die ich noch hätte ändern sollen - das sollte man wirklich nicht tun.

Ich finde ich sehr tapfer, Astrid!

Arielen

Zitat von: Schelmin am 22. August 2006, 21:01:53
Irgendwo ärgert mich vernichtende Kritik auch oft. Was dagegen hilft ist: drüber schlafen.
Am nächsten Morgen merke ich oft, daß der Kritiker leider doch ziemlich recht hat. Oder ich denke noch mal frisch drüber nach und befinde, daß der Kritiker nicht recht hat.
Bei kleineren oder logischen Fehlern, die mir aufgezeigt werden, ärgere ich mich spontan über mich selbst, daß ich es nicht selbst gemerkt habe, und bin einfach nur dankbar, daß den Part andere für mich übernommen haben.


Dem kann ich nur beipfichten. Man merkt irgendwann schon, wer nur polemisch schießt, und wer es ernst meinst, auch bei Rezensionen.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Ary

*zustimmendes Nicken*
Drüber schlafen hilft bei mir auch oft, wenn auch nicht immer. Und für Logik habe ich eh schon meine Spezialbeta (*Lastalda anschiel*), da ich weiß, wie oft ich Logikbrüche produziere, ohne sie zu merken. :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Arielen

Und irgendwann hört man auch nicht mehr auf das dumme Gelabere der Oberlehrer, die es zwar "gut meinen" aber selber irgendwie keine Ahnung haben.
Alles liegt im Auge des Betrachters

MarkOh

Ich denke, man sollte es auch gar nicht so ernst nehmen. Sich runterziehen lassen, weil "einigen wenigen" der Text nicht gefällt? Nee, vielleicht gibt es ja einige hundert, denen der Text gerade so in der Art gefallen würde.

Glaube, wenn ich mein Buch explizit zum Zwecke einer Beurteilung an 10 Leute verteilen würde, sagen 8 von diesen 10 dass es prima war, und vielleicht gerade mal zwei haben den Mut zu sagen, dass es "naja" war. In Wirklichkeit jedoch kann es auch gut sein, dass es nur 3 oder 4 Leuten wirklich gut gefallen hat, und die anderen sich mehr oder weniger so durchgequält haben. Zwei fanden es vielleicht sogar absolut "s.h.i.e", geben es nur nicht zu...

Nee, muss ich nicht haben. Habe zwar auch ein bis zwei Leute, die meine Sachen gegenlesen, die sagen aber auch gut und gerne was passt, und was nicht passt. Und dann kann ich immernoch überlegen, ob ich es ändere oder nicht.
Glaube etwas anderes wären da für mich Auftragsarbeiten von einem Verlag. In dem Fall müsste es wohl hauptsächlich dem Verlag gefallen, und nicht mir. Weshalb ich auch ändern würde was verlangt wäre ( sofern ich dies als Autor noch vor mir selbst vertreten könnte )

Aber so ist das halt im Leben. Gute Kritiken gibt es selten, weil vieles als Selbstverständlich erachtet wird. Erst wenns mal nicht so gut läuft, dann...

Arielen

Zitat von: MarkOh am 03. September 2006, 11:01:10
Ich denke, man sollte es auch gar nicht so ernst nehmen. Sich runterziehen lassen, weil "einigen wenigen" der Text nicht gefällt? Nee, vielleicht gibt es ja einige hundert, denen der Text gerade so in der Art gefallen würde.

Aber so ist das halt im Leben. Gute Kritiken gibt es selten, weil vieles als Selbstverständlich erachtet wird. Erst wenns mal nicht so gut läuft, dann...

Meine Rede. Und gerade wir Deutschen sind in letzterem Weltmeister!
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