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Umgang mit Kritik

Begonnen von Ary, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Amanita und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Isabel

Zwar verfüge ich nicht über so viel Erfahrung wie andere hier, aber nachdem ich nun zum ersten Mal von verschiedenen Lesern sehr ausführliches Feedback bekommen habe, bin ich soweit zu sagen: Hilfreich sind Hinweise zur Rechtschreibung, zu Logikfehlern oder wenn irgendetwas unklar ist. Alles andere ist rein subjektiv.

Ich bin dieser Ansicht, weil sich meine Testleser zu keinem Zeitpunkt einig waren, was Kritikpunkte anging. Was der eine schlecht fand, fand der andere gerade gut, und umgekehrt. Wer hat nun Recht?

Letztendlich kann man sich nur auf sein eigenes Gefühl verlassen. Ich halte es so: Wenn ich nicht selbst überzeugt bin, dass ein Kritiker Recht hat, dann ändere ich nichts - selbst, wenn der Betreffende dann beleidigt ist und mir vorwirft, ich wolle ja sowieso keine Kritik hören (ja, manchmal sind selbst Kritiker Mimosen). Man kann es halt nicht jedem Recht machen.

Feuertraum

Wer Recht hat`Ist docj ganz klar: Der Lektor...
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Arielen

Zitat von: Isabel am 18. November 2006, 16:32:31Ich bin dieser Ansicht, weil sich meine Testleser zu keinem Zeitpunkt einig waren, was Kritikpunkte anging. Was der eine schlecht fand, fand der andere gerade gut, und umgekehrt. Wer hat nun Recht?

Keiner. Das war auch der Punkt, wo ich drüber nachzudenken begann, und mich davon löste, mir jede Kritik zu Herzen zu nehmen. Danach war mir klar, die anderen können dich nur auf etwas hinweisen, du mußt selber entscheiden, ob du annehmen willst, was sie sagen - am besten erst, wenn die Kritik auch gesackt ist.

Und der Ton macht für mcih die Musik. Ich habe es oft genug erlebt, daß Leute die etwas kritisieren genau die Fehler machen, die sie anderen ankreiden. Und polemische Kritik, die weit über sachliche Analysen des Textes hinaus gehen zählt per se nicht, denn man merkt damit sehr schnell, wes Geistes Kind der Kritiker ist. Und daß er den Textn nicht vorurteilsfrei auseinander nimmt, sondern oft auch persönliche Aversionen hat oder ganz einfach neidisch ist (alles schon erlebt)

Als Rezensentin sehe ich es auch nicht als meine Aufgabe, ein Buch zu verdammen oder in den Himmel zu jubeln. sondern dem Leser meiner Rezension einen Überblick zu bieten ohne ihm den Lesespaß zu verderben.  Das fängt mit einer Inhaltsangabe an, die einen entsprechenden Überblick gibt ohne zu viel zu verraten und geht mit einer Beurteilung weiter: Was macht das Buch aus: Action, Charaktertiefe oder Archetypen. Bekomme ich mehr ein exotisches Setting für eine solide Abenteuergeschichte geboten oder ein gut durchdachtes glaubwürdiges Szenarion. Was kann ich von den Figuren erwarten?
Ich versuche eine Zielgruppe zu benennen, der das Buch gefallen könnte, selbst wenn mir es nicht gefällt. In dem Moment bricht natürlich mein Geschmack durch, aber ich signalisiere auch, daß andere nicht so empfinden könnten oder müssen. Entdecke ich gröbere inhaltliche oder logische Fehler, dann erwähne ich sie wenn sie bedeutsam für die Geschichte sind, kleine Details die nicht stimmen stören mich weniger.
Ich urteile mal mehr, mal weniger positiv aber auf einen Verriß verzichte ich. Nicht aus Feigheit, sondern aus dem erwähnten Grund: Jedes Buch hat seine Leser? Die beiden müssen sich nur finden.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Tesla

Ich hab das Thema jetzt erst gefunden? (schäm dich Tesla)

Also bei mir ist das ja so. Da meine Mutter auch alles macht und kann, was ich mache und kann krieg ich von ihr sehr ehrliche Kirtik. Das ist auch gut so. Meine Betaleserin steht auf Vortsetzungsromane, dem entsprechen kreidet sie mir meistens an, dass ich nicht lang genug schreibe. Aber sie ist auch ein Besonders Exempar.
Und sonst kann ich mit konstruktiver Kritik schon umgehen. Nur manchmal verfall ich dem Fehler und rechtfertige mich , was echt schlimm ist. Man soll ja zu seinen Sachen auch stehen.

(Von wegen Kritik... wer an Gedichten interessiert ist kann ja mal bei
die-zusammenkuft.de rein schauen unter Kreatives Schreiben (ich glaube aber auf englisch/ also der Titel und nicht die Seite) bin ich auch zufinden. Würde mich auch über Kritik von Hier freuen. Da meine Rechner die Seite, die mir Maja genannt hat, nicht aufmachen will. )

Manja_Bindig

#124
Ha... jetzt ist es so weit:

Mein erster Verriss auf DIESER WEBSITE
Mein Ego will heulen.

Der Masochist in mir sagt: "Lesen!"

;)

Ich werd mich ganz langsam rantasten, jeden Tag ein bisschen mehr lesen - und am Ende die Schultern zucken. Kritiken zu fertigen Sachen, die ich für mich abgeschlossen habe, bringen mir nix, seien sie jetzt negativ oder nicht.

Coppelia

Och Manja, wie totaaaaal furchtbar!  :o :-\

*knuddelt dich mal*

ZitatKritiken zu fertigen Sachen, die ich für mich abgeschlossen habe, bringen mir nix, seien sie jetzt negativ oder nicht.

Genau deswegen ärgern mich die Kritiken auch - nachdem das Buch herausgekommen ist, kann man es ja doch nicht mehr verbessern. Selbst wenn es seine Fehler hat - die Kritiker können sie doch auch nicht mehr ausgleichen.  >:(
Wenn du die Kritik aber nicht gelesen hast, weißt du aber doch gar nicht, ob es ein Verriss ist, oder?

Manja_Bindig

Ich habs überflogen. Klang SEHR nach Verriss...

aber der Sinn von Rezensionen... hm, darüber kann ich was für LiWi schreiben. Es gibt ja drei Leute, die an der Rezension beteiligt sind:
Buchautor
Rezensent
Buchleser.

Dem Leser bringts ja im Zweifelsfall was, ihm können wirklich miserable Bücher erspart werden. Oder er versäumt dadurch gute Bücher(weil die verrissen wurden!), dann bringts ihm nichts...

Bedenkenswert... und da ich hier Rezensenten da hab, hab ich auch Ansprechpartner, falls mein Prof das als Prüfungsvorleistung oder so was bewilligt.

Feuertraum

Ehrlich gesagt: so schlimm ist ein Error 404 nun auch wieder nicht - dorthin führt mich nämlich der Link...
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Manja_Bindig

Ah... gut...  *seite überprüfen geht*

Tesla

ÄHM... habe glaube ich jetzt gerade was nicht mitbekommen...
@Manja: War das jetzt ein Verriss von deinem Buch oder was?
Wenn ja, wo ist der? *auch mal lesen will* Ich kenn dein Buch ja nun auch und ich find wirklich gut. :vibes:

Isabel

Ein Buchverriss kann aber auch den gegenteiligen Effekt haben: Vielleicht denkt so mancher Leser dann "Mal gucken, ob der Kritiker Recht hat" und kauft sich das Buch, um sich selbst eine Meinung zu bilden.

Manja_Bindig

Naja...
Sobald ich genug Mumm hab(oder genug WEin intus) um ihn zu vollständig und genau zu lesen, tu ich das. Vielleicht find ich noch ein, zwei Anregungen, wie ich den ganzen Kladderaddatsch für einen anderen Verlag überarbeite(ich hab mir mal den zweiten Teil durchgelesen, der um einiges später entstand - irgendwie... war der Unterschied sogar mir auffällig und ich bin da sehr betriebsblind)

Arielen

Zitat von: Isabel am 08. Dezember 2006, 14:16:10Ein Buchverriss kann aber auch den gegenteiligen Effekt haben: Vielleicht denkt so mancher Leser dann "Mal gucken, ob der Kritiker Recht hat" und kauft sich das Buch, um sich selbst eine Meinung zu bilden.

Eben, das denke ich auch. Andererseits verstehe ich aber auch dich Manja. So was ist immer frustrierend und kann runterziehen, vor allem wenn man sich so unsicher ist. Denke aber immer dran, es ist nur EINE Meinung!
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

Hm... inzwischen kommt bei mir die ERkenntnis zum Sieg(ich hab immer mehrere Stellungen zu so was und nach und nach kristallisiert sich eins raus):

An DEM Buch zu kritteln ist für mich als Autor relativ sinnlos, es ist ja fertig.
Es sei denn, ich wollte es eh überarbeiten, um mein Glück noch anderswo zu versuchen. Dann kann es durchaus nützlich sein, vielleicht hat Scarabee noch ein, zwei Sachen mehr entdeckt als ich(wie war das noch - Dorf SEHR weit vom Wasserloch entfernt), die ich ebenfalls überarbeite.

Ansonsten - was einen nicht umbringt, macht einen stärker und dass man Kritik nicht mag(wer mag die schon? ) heißt nicht, dass man Angst vor ihr hat. :)

Außerdem war es mal eine interessante Abwechslung. ICh war bisher ziemlich lobverwöhnt, was mein Geschreibsel angeht, da ist so ein Dämpfer vielleicht ganz gut.

Moni

Naja, und die Rezi war ja auch nicht unsachlich oder sagte einfach nur "Das Buch ist Scheiße"... Ich fand sie ehrlich und manches klang auch sehr berechtigt... *den Geschossen ausweich*

ZitatAn DEM Buch zu kritteln ist für mich als Autor relativ sinnlos, es ist ja fertig.
Warum sinnlos? Warum keine überarbeitete Neuauflage? Alle Fehler und Widersprüche ausmerzen, und das Buch im Hinblick auf weitere Bände nochmal auf Herz und Nieren prüfen kann sicher nicht schaden.

Klar, so eine negative Rezi ist nicht schön, aber was nützen "Oh, das hast du aber toll gemacht" Reaktionen? Lieber einige Male eins mit der Kelle drüber kriegen und versuchen, etwas positives für den Text draus gewinnen, als ständig nur verhätschelt zu werden.
Ist mir selber mit einem Text so gegangen und ich bin heute noch froh, daß Maja so schonungslos ehrlich war.
Berechtigte Kritik kann man eigentlich nicht genug bekommen!

Lg
Moni
 
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
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Johann Wol