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(Ersatz)Akkus - Spannung/Original oder Replika

Begonnen von Golden, 13. Februar 2024, 13:55:31

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Golden

Moin,
habe das Thema herausgelöst noch nicht gefunden und dachte, es wäre generell interessant. Vielleicht hat hier ja jemand schon Erfahrung damit gesammelt und besonders bei manchen technischen Spezifikationen bin ich mir unsicher.

Ich suche gerade einen Ersatzakku (Einbau) für meinen Laptop und finde keine Originalakkus mehr. Eigentlich wollte ich keinen Nicht-Original-Akku nehmen, da ich denen nicht wirklich vertraue (alles dubioser Chinakrams ...^^).

Ich habe zwei Originial-Akkus gefunden, von denen der anscheinend perfekt passende allerdings gerade nicht lieferbar ist. Der zweite hat jedoch eine andere Spannung angegeben und intuitiv hätte ich gesagt, dass die Spannung wohl lieber nicht zu sehr abgeändert werden sollte (habe keine Ahnung von dem Thema und im Internet wird ja viel erzählt ... von "Kein Problem" bis "Dein Akku explodiert").
Ich bräuchte 11,55 Volt und verfügbar wären 11,4 Volt (laut Akkuaufdruck) bzw 11,34 Volt laut Shopseite (häh? wieso ein Unterschied von 0,6?). Nun ist die Frage, ob der Unterschied von 11,55 auf 11,34 Volt schlimm wäre oder ob das praktisch unbedenklich ist!?

Kennt hier jemand vertrauenswürdige Anbieter von Akkus oder ist das ein reines Glücksspiel, wenn man nicht einen Orginialakku kauft? :hmmm:

Maja

Ich habe gerade meinen Mann, den Elektroingenieur, ein bisschen gequizzt und versuche, das jetzt mal zusammenmzufassen.

Wenn die Ausgabespannung kleiner ist als die des ursprünglichen Akkus, kann am Laptop eigentlich nichts kaputtgehen, aber es kann sein, dass sie dann nicht mehr ausreicht, um alle Komponenten mit der richtigen Spannung zu versorgen (keine komponente des Laptops braucht die vollen 11.5 - 12 Volt, da werden intern die verschiedenen Einzelspannungen, welche die Komponenten brauchen, draus generiert. Grundsätzlich lässt bei einem Akku, der sich langsam entlädt, auch die Spannung nach, und das Gerät läuft trotzdem noch.

Sprich, mit einem Akku, der eine ein bisschen kleinere Spannnug hat als der ursprüngliche, solltest du auf der sicheren Seite sein in dem Sinne, dass dein Laptop nicht beschädigt wird, aber hast im schlimmsten Fall einen Akku, der nicht ausreicht, den Laptop am Laufen zu halten.

Was China-Nachbauten angeht: um was für eine Art Akku handelt es sich? Je komplexer, desto mehr kann beim Nachbau schiefgehen, und dann ist wirklich Vorsicht angesagt. Wenn du mir dein Laptop-Modell nennst, kann ich schauen, ob ich mit meinem Bibliothekar-fu noch etwas finden kann.

Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Sparks

Zitat von: Golden am 13. Februar 2024, 13:55:31Ich suche gerade einen Ersatzakku (Einbau) für meinen Laptop und finde keine Originalakkus mehr. Eigentlich wollte ich keinen Nicht-Original-Akku nehmen, da ich denen nicht wirklich vertraue (alles dubioser Chinakrams ...^^).


Auch der Markenkram kommt heutzutage meistens aus China, und wenn nicht, dann möglicherweise die im Akkupack verbauten Einzelzellen. Technologisch ist der "Westen" in vielen Bereichen längst von China, Indien und Malaysia abgehängt worden.
Wichtiger ist es, einen Anbieter mit deutscher Adresse oder wenigstens aus der EU zu haben, wenn Du Reklamationen hast. Für sonst nichts. 

Zitat von: Golden am 13. Februar 2024, 13:55:31Ich bräuchte 11,55 Volt und verfügbar wären 11,4 Volt (laut Akkuaufdruck) bzw 11,34 Volt laut Shopseite (häh? wieso ein Unterschied von 0,6?). Nun ist die Frage, ob der Unterschied von 11,55 auf 11,34 Volt schlimm wäre oder ob das praktisch unbedenklich ist!?

Der Unterschied ist eher marginal. Das sind 0,31V Unterschied und ca. 2,7% von den 11,55V. Das liegt je nach Messbereich an der Grenze bzw. jenseits der Grenze der Messgenauigkeit eines Feld/Wald und Wiesenmultimeters aus dem Baumarkt, die typischerweise 2% haben.
Die 11,55V sind ein Indiz dafür, dass dort drei Litium-Ion-Zellen in Reihe sind.


Was in dem Zusammenhang noch an Information fehlt, ist, ob dass die maximale Spannung nach dem Volladen sein soll oder die minimale kurz vor dem Abschalten wegen leer.  ;)

Da aber die Angaben auf Deiner Verkäuferseite so hin- und hertorkeln, weiß der Verkäufer selber vermutlich nicht genau, was er da hin schreibt. Der Unterschied zwischen Voll- und Leer sollte aber deutlich größer als 0,31V sein.
Weder Du noch der Verkäufer schreiben etwas über die Akkutechnologie. Die ist dabei auch noch wichtig, um das beurteilen zu können. Aber wenn das Batteriemanagementsystem an die geänderten Zellenspannungen angepasst sind, (sollte der Hersteller des Akkupacks gemacht haben) ist das auch kein Problem.


Zitat von: Golden am 13. Februar 2024, 13:55:31Kennt hier jemand vertrauenswürdige Anbieter von Akkus oder ist das ein reines Glücksspiel, wenn man nicht einen Orginialakku kauft? :hmmm:

https://www.akkuman.de/ der hat zumindest eine deutsche Adresse.

Ansonsten für Einzelzellen die üblichen Verdächtigen wie Reichelt, Conrad oder Pollin.

Leider ist das sogar bei Originalakkus teilweise Glücksspiel. Die Produktion auch von "Originalteilen" in China erfolgt oft sehr dezentralisiert in kleinen und kleinsten Zulieferbetrieben. D.h. was Du als Originalakku erhälst, kann ein Originalakku sein, der wegen Qualitätsmängeln aussortiert wurde oder schwarz am Auftrag und Auftraggeber vorbeiproduziert wurde, mit den gleichen Leuten und Maschinen, die auch den Originalakku produziert haben. Diese Firmen produzieren dann auch nach Ende der Produktlebensdauer weiter Akkus zum Austausch.

Das was Du beim originalen Hersteller nach Ende der offiziellen Produktlebensdauer dann noch als Ersatzakku bekommst, ist dann vermutlich ein Akku, der während der normalen Produktionsdauer produziert und zurückgelegt wurde. Er hat dann lange gelegen, aber keine Lade/Entladezyklen durchlaufen.

Je nach der Gewissenhaftigkeit des Hinterhofproduzenten ist der "Nachbau" dann sogar besser als der "Originale".

Diese dezentrale Produktion und die Umstände (die es aber hier auch gibt) lassen die Begriffe "Original", "Nachbau" und "Fälschung" verschwimmen, und unsere Vorstellung von Markenrecht sind da nur ein Behelf, insbesondere wenn es auch noch um Nachhaltigkeit geht.

Irgendwer hat sogar mal ein Buch darüber verfasst, dass sich Nachhaltigkeit sich nicht mit unserem Wirtschaftssystem und unserer Form von Wohlstand vereinbaren lässt.

Aber ich schweife wieder ab....

Zitat von: Maja am 14. Februar 2024, 17:49:36Wenn die Ausgabespannung kleiner ist als die des ursprünglichen Akkus, kann am Laptop eigentlich nichts kaputtgehen, aber es kann sein, dass sie dann nicht mehr ausreicht, um alle Komponenten mit der richtigen Spannung zu versorgen (keine komponente des Laptops braucht die vollen 11.5 - 12 Volt, da werden intern die verschiedenen Einzelspannungen, welche die Komponenten brauchen, draus generiert. Grundsätzlich lässt bei einem Akku, der sich langsam entlädt, auch die Spannung nach, und das Gerät läuft trotzdem noch.

Sprich, mit einem Akku, der eine ein bisschen kleinere Spannnug hat als der ursprüngliche, solltest du auf der sicheren Seite sein in dem Sinne, dass dein Laptop nicht beschädigt wird, aber hast im schlimmsten Fall einen Akku, der nicht ausreicht, den Laptop am Laufen zu halten.

Genauso ist es. Allenfalls wird der Schaltregler bei niedrigeren Spannungen thermisch etwas stärker belastet, weil er mehr Strom aufnimmt, um auf seine Leistung zu kommen. Aber auch das sollte in den Toleranzen untergehen, das Teil funktioniert ja auch noch sonst bis zum Unterspannungs-Abschalten.
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Golden

Danke für eure Antworten, die helfen schon einmal weiter.

Das Modell ist ein HP 255 G7, für den gibt's Massen an Akkus online. Bei den Anbietern auf A scheint das jedoch ein echtes Glücksspiel zu sein, was die Verarbeitung und Dicke der Zellen betrifft.

Der Akku mit der Abweichung wäre dieser: https://www.ipc-computer.de/hp/notebook/200-serie/255-g7/akku-39971102
Wobei es auch noch einen Akku der Hausmarke gibt, was dann wohl halt einfach ein Import sein wird (der wird ja nicht selber zuhause in der Garage Akkus zusammenbauen und verkaufen).

Sparks

Zitat von: Golden am 14. Februar 2024, 22:24:03Das Modell ist ein HP 255 G7, für den gibt's Massen an Akkus online. Bei den Anbietern auf A scheint das jedoch ein echtes Glücksspiel zu sein, was die Verarbeitung und Dicke der Zellen betrifft.

Ich würde da nicht so auf die Goldwaage  legen, ob es jetzt ein Akku mit 39Wh, 45Wh oder so ist.
Die Spannung ist mit 11,3xVim Rahmen, wichtiger ist die konkrete mechanische Bauform, weil da scheint es nach dem gelb hinterlegten Feld aus

Zitat von: Golden am 14. Februar 2024, 22:24:03Der Akku mit der Abweichung wäre dieser: https://www.ipc-computer.de/hp/notebook/200-serie/255-g7/akku-39971102

verschiedene inkompatible Formen zu geben!
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Golden

Das Problem mit der Bauweise der Akkus scheint sich auf HP Pavilion Modelle zu beziehen.
Ich habe mir mal die entsprechende Akkumodelle angeschaut und anscheinend gibt es Pavilion Modelle mit 3 und 4 Zellen. Aber der G7 sollte nur Akkus mit 3 Zellen haben.

Muss mich jetzt nur noch entscheiden, ob ich den "Original"-Akku mit bisschen weniger Spannung oder das Alternativprodukt mit genau passender Spannung nehme.

Sparks

Zitat von: Golden am 15. Februar 2024, 12:20:22Muss mich jetzt nur noch entscheiden, ob ich den "Original"-Akku mit bisschen weniger Spannung oder das Alternativprodukt mit genau passender Spannung nehme.

@Golden Wie hast Du Dich entschieden und wie zufrieden bist Du mit Deiner Entscheidung?
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Golden

@Sparks Habe einen Originalakku genommen (der paar Euro weniger gekostet hat und einen geringfügig kleineren Speicher hat) und bin doch froh mit der Wahl.
Umbau hat problemlos funktioniert und der Akku vom Laptop reicht wieder vollkommen aus (bin meistens so 2-3 Tage am Schreiben beim Pendeln, bevor ich den Akku wieder auflade).
Und ja, die Spannung ist anscheinend vollkommen ausreichend. :jau: