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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Issun

@Krähe: Er könnte auch behaupten, Selbstgespräche geführt zu haben, oder? Der Anta hat ja anscheinend nicht genau verstanden, was er gesagt hat.  :)

Zitat von: Lothen am 02. Oktober 2015, 14:56:06
Bei mir ist das Standard und manchmal ertappe ich mich dabei, sogar leise mitzusprechen oder die Lippen zu bewegen, was meine Umwelt vermutlich dazu veranlasst, mich für durchgeknallt zu halten. :rofl:

Mir passiert es allen Ernstes manchmal, dass ich die Mimik der einen oder anderen Figur annehme, während ich in Gedanken ein Gespräch durchgehe - zum Glück nur, wenn ich alleine bin. ;D  Mitgesprochen habe ich auch eine Zeit lang, bis mir bewusst geworden ist, dass die Wände total dünn sind und mein Nachbar alles hören kann.
Leider fallen mir in letzter Zeit lauter nette Mini-Dialoge ein, die ich nirgends einbauen kann.

Hm. Vor kurzem war ich noch überzeugt, ich würde zum NaNo mein neues Projekt schreiben. Inzwischen habe ich schon wieder am alten geplottet und eine ganze Menge geschrieben. Ich kann es einfach nicht lassen. Langsam habe ich das Gefühl, ich sollte mir einen Ausgleich suchen, denn an freien Tagen verbringe ich mehr als neun Stunden am Laptop.  :gähn: Und dann wundere ich mich, wenn ich Rückenschmerzen habe.

Christopher

Mein Kopfkino läuft meistens auf dem Weg zur Arbeit ab. Da sitze ich im Auto (zurzeit schon bei absoluter Dunkelheit), höre Musik (idealerweise den passenden Soundtrack ;) ) und dann rauschen Szenen vor dem geistigen Auge vorbei, werden durchgespielt und geplottet. Das schreib ich dann nach der Ankunft so schnell wie möglich in mein Notizbuch und dann ist alles gut. So sind schon einige Szenen für den kommenden NaNo vorbereitet.

Für die übrige Vorbereitung schreibe ich gerade ein zusätzliches Kapitel für die Hymne, das bisher immer noch fehlte. Das werd ich demnächst überarbeiten und das ganze glaube ich vor dem Nano noch mal lesen, während ich am Plot feile. Dann sollte ich bereit sein, Teil 2 und 3 zu beenden :)
Be brave, dont tryhard.

Mithras

@Krähe: Wär das nich was für die "Outtakes"? Ich hatte sowas mal für eine meiner Lehrersatiren, da habe ich einfach alle noch so schrägen Formulierungen & Ideen, die ich nicht weitergespinnen habe, im Anhang hinzugefügt.

Mit dem richtigen Soundtrack plottet es sich auch bei mir am besten. Bestimmte Musikstücke wie Time von Hans Zimmer sind schon derart mit Bildern untermalt, dass ich eigentlich nur drauf los schreiben und ddie Details dem Zufall überlassen könnte. Vorhin habe ich eine Doku gesehen, in der Dream is Collapsing (ebenfalls aus Inception & von Hans Zimmer) zu hören war, und sofort sprang mein Kopfkino an und hat die Bilder im Fernsehen ignoriert.

Ich hatte letztes Wochenende einen etwas schrägen Anfall von Plotting-Wahn. Ich war mit Freunden unterwegs, es war nachts um 3, von der Musik im Club dröhnten mir die Ohren, und da ich eh kein Partygänger bin und nicht gerne "abzapple", wie ich immer sage, hab ich mir gedacht, ich könnte doch mal ein Szenario in meinem Kopf durchspielen - und plötzlich war da das Grundgerüst für einen Roman, und alle haben mich fragend angeschaut, weil man mir wohl angesehen hat, dass ich gerade in höheren Sphären schwebe... ::)

Layka

@Krähe, die Antwort ist klasse, gerade, weil man sie so überhaupt nicht erwarten würde. ;D Außerdem ist das eine Situation, wo der Prota für mein Empfinden auch mal etwas out of character sein dürfte, ohne dass es mir merkwürdig vorkäme. Man versteckt ja nicht alle Tage einen Liebhaber. :D

@Mithras, dass sich andere Leute wundern, wenn ich still am Plotten bin, hatte ich auch schon öfters. Zum Glück bisher nur meine Familie oder gute Freunde, die wissen, dass ich schreibe, und mich da nicht für verrückt halten. Aber es muss schon merkwürdig sein, wenn ich auf einmal strahle wie ein Honigkuchenpferd, weil ich ein Plotloch stopfen konnte - oder wegen einer lustigen Szene in meinem Kopf grinse...
lights out.

Lothen

@Issun : Oh ja, das mit der Mimik kenne ich sehr gut. Meine Schwester schaut mich dann immer an und fragt: "Na, innerer Dialog?" ;D

Zum Thema Plotten fällt mir auch gerade was ein: Am Freitag saß ich mit meinem Freund in der Kneipe. Wir wollten eigentlich einen Kumpel treffen, aber der kam nicht. Wir sitzen so rum, plötzlich schaut mein Freund mich an und fragt: "Und, wen bringst du als nächstes um?" Zum Glück war die Musik laut und der Nebentisch hat das nicht gehört. :rofl:

Mithras

#20480
Bisher haben mich im Grunde nur wenige Leute erlebt, wenn ich gerade geistig in der Plotting-Sphäre schwebte. Liegt vielleicht daran, dass ich lange nicht mehr am Stück geplottet habe, da meine Muse jahrelang ausgezogen war. Mittlerweile haben wir uns aber wieder versöhnt und sie ist zurückgekehrt, und einige meiner Freunde und Bekannten erleben mich gerade von einer ganz neuen Seite! :P

@Lothen: Schade - die Blicke deiner Tischnachbarn wären sicher unbezahlbar gewesen! ;D

Simara

Zitat von: Lothen am 05. Oktober 2015, 10:30:34
@Issun : Oh ja, das mit der Mimik kenne ich sehr gut. Meine Schwester schaut mich dann immer an und fragt: "Na, innerer Dialog?" ;D

Zum Thema Plotten fällt mir auch gerade was ein: Am Freitag saß ich mit meinem Freund in der Kneipe. Wir wollten eigentlich einen Kumpel treffen, aber der kam nicht. Wir sitzen so rum, plötzlich schaut mein Freund mich an und fragt: "Und, wen bringst du als nächstes um?" Zum Glück war die Musik laut und der Nebentisch hat das nicht gehört. :rofl:

Wirklich schade, dass dich keiner gehört hat. :rofl:

Ich bin ja nun seit einer Weile (ohne eigenes Internet wohlgemerkt, missbrauche gerade die Bücherei) weit in der Fremde- sprich in Dortmund, zum studieren. Mein Friesenherz blutet, Freunde. ::) Aber ich bin brav am Schreiben und Überarbeiten, wie sich das gehört.

HauntingWitch

Seit ein paar Tagen zerbreche ich mir mal wieder den Kopf über Aussehensbeschreibungen. Klar, man muss nicht jedes Detail beschreiben, aber ich würde halt gerne zunehmend gewisse Dinge rüberbringen. Zum Beispiel möchte ich, dass meine Protas nicht einfach nur flach schön sind, sondern interessant schön, also mehr durch die Ausstrahlung, Mimik usw. als durch ebene Gesichtszüge. Soweit so klar. Jetzt habe ich festgestellt, dass diese interessanten Eigenschaften bei realen Menschen meistens Falten, Kerbungen oder Erhebungen (da fängt es an, wie sagt man das denn, ohne dass es nach Landschaft klingt?) im Gesicht sind, diese Feinheiten, die man oft nicht so richtig benennen kann. Wisst ihr, was ich meine? Jedenfalls würde ich gerne mehr solche Dinge beschreiben, aber ich weiss einfach nicht wie, irgendwie finde ich nicht die richtigen Worte.  :hmmm:

Meine Protagonisten machen wieder einmal, was sie wollen. Der Plan war, dass es in meinem aktuellen Projekt keine Verliebten gibt, ausser in den Rückblenden. Und was macht mein Prota? Er ist heimlich in seine Bandkollegin verliebt! :d'oh: Und das seit Jahren und sagt mir einfach nichts... Dass sie in ihn verliebt ist, wusste ich, aber das sollte so eine Art Plot-Twist ergeben und nicht was anderes! Naja, so lange die Story gut wird...

Christopher

Da würde ich einen kleinen Tipp geben: machs kurz. Egal wie lange du schreibst, es wird dir niemals gelingen, einen Charakter so zu beschreiben, dass die Vorstellung des Lesers ihm wirklich entspricht. Je länger du (be-)schreibst, desto größer ist aber die Gefahr, es zu übertreiben.
Such dir daher ein herausstechendes Merkmal oder einen Vergleich. "Ein großväterliches Lächeln spielte um sein schlaffes, altersfleckiges Gesicht ..." sagt mehr aus, als zu beschreiben, wo er wie geformte Altersflecken hat, gefolgt von einer Beschreibung der Beschaffenheit seiner Haut und beendet mit einem Hinweis auf sein Alter. Als nächstes darf er sich nachdenklich mit einer Hand über den kahlen Kopf reiben und das Bild ist komplett. Der Rest wird in der Vorstellung sowieso ergänzt und du solltest nur da ansetzen, wo er von der "typisch großväterlichen" Vorstellung abweicht.
Be brave, dont tryhard.

HauntingWitch

Danke, Christopher. Ja, das ist mir schon klar... Aber genau so, wie du es beschreibst, möchte ich es können, ich Ende irgendwie immer wieder bei "sein blondes Haar und seine blauen Augen" und das ist so plump. Ich werde wohl mal ein bisschen üben.  :)

Christopher

Ich kanns ja selbst kaum. Beispielhaft geht das immer ganz gut - aber meine eigenen Charaktere so darstellen? Das klappt irgendwie nie. Sie sind eben keine Archetypen und da müsste ich mehr beschreiben und... Dann lande ich bei deinem Problem ;D
Ich versuche selber auch etwas darauf zu achten, aber das klappt irgendwie nicht. Da fällt mir gerade ein: Ich muss unbedingt mal eben das Wörtchen "mütterlich" für einen Charakter einbauen, das passt so gut  :hmmm:
Be brave, dont tryhard.

Leann

Beschreibungen vergesse ich ziemlich oft, weil ich ja sowieso weiß, wie meine Helden aussehen.  ::)  Zum Üben kann man ja mal Leute in der Umgebung beobachten und versuchen, sie im Geiste zu beschreiben.

@Christopher: Wer könnte denn bei dir mütterlich sein? Jemand, den ich kenne?

Juhu, am Wochenende haben sich plötzlich Lücken im Plot geschlossen. Plötzlich fügte sich einiges zusammen, und das, was ich bisher geschrieben habe, passte so gut dazu, als hätte ich mir das alles von Anfang an so gedacht. Dabei habe ich gar nicht darüber nachgegrübelt, es lief eher so ab, dass ich durch die Wohnung schlenderte und es mich wie ein Blitz traf. Erleuchtungen wie "Das ist natürlich die Mutter von xy!" und "Das hat xy aus diesem Grund getan, völlig klar!" Das passierte gleich mehrmals. Erstaunlich! Vermutlich ist das schon der kreative Geist des NaNos. Oder ein Zeichen dafür, dass planloses Weiterschreiben bei mir zu den besten Ergebnissen führt.   

Valkyrie Tina

Hallo ihrs!
Ich bräuchte mal grad einen Rat bzw. eine Rückmeldung, ob ich in einer bestimmten Sache zu kleinlich bin oder es falsch sehe.
Also: ich schreibe in einer Autorengruppe an einer Serie mit, und wie es in solchen Gruppen so ist: einige halten sich zurück, einige machen besonders viel, und dann gibt es T.
T ist unheimlich engagiert in der Sache, was an und für sich supercool ist, weil so Sachen passieren. Leider schlägt er dabei regelmäßig über die Stränge. Es kam schon vor einigen Monaten zu einem Streit, als er eigenmächtig die gesamte Staffel für alle Leute durchgeplant hat, und ich und einige andere Leute ihm gesagt haben, dass er uns nicht vorzuschreiben hat, was wir zu schreiben haben. Wir haben uns dann wieder eingekriegt, und es lief eigentlich ganz gut. Letzten Monat habe ich dann meinen Teil an den Verlag eingereicht. T hat mich gefragt, ob ich es ihm auch schicken könnte, damit er schon mal sieht, was in dem Teil so passiert, und er könnte dann ja auch gucken, ob ihm was auffällt. Fand ich ok, hab ich gemacht. Gestern kam dann seine Antwort:
ein komplett durchkorrigiertes und gebetates Manuskript mit Anmerkungen auf jeder Seite.
Plus 2 a4 Seiten Anmerkungen und Diskussionsgrundlage.

Und irgendwo denk ich mir, ich sollte dankbar sein, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, und dass er es gut meint. Und dass einige seiner Anmerkungen auch sinnvoll sind.
Stattdessen bin ich fuchsteufelswild!
Ich finde es einfach respektlos, wenn ich ihm mein Manuskript mehr oder weniger zur Ansicht gebe, mir sowas zurück zu schicken. Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, was ich mit seinen Anmerkungen überhaupt tun soll, weil das Manuskript ist beim Verlag, und ich kann nicht einfach anfangen, das Manuskript jetzt noch zu verändern.

Was denkt ihr? Seh ich das zu eng? wie handhabt ihr das?

RockSheep

Warum habe ich da nur so eine schwache Vermutung, worum es hier handeln könnte...  :-\

Ich finde nicht, dass du das zu kleinlich siehst. Er hat gefragt, ob er dein Manuskript sehen darf, weil er wissen will, was passiert. Dass man dann vielleicht was anmerkt, wenn etwas Grobes auffällt, macht Sinn. Aber in keiner Weise habt ihr euch geeinigt, dass er dein Manuskript auseinandernimmt. Er hat sich da zu viel herausgenommen, was du ihm auch ruhig sagen darfst, finde ich. 

Guddy

Schließe mich Sheep an.
Sowas geht zu weit. :knuddel: