Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Sprotte]

Liebe @Klecks ! Du ahnst vielleicht gar nicht, wie tröstlich Deine Worte mir gerade klingen! Ich habe schon öfter solche Überarbeitungsmarathons gemacht, aber so schreibunlustig war ich danach noch nie. Ich hoffe einfach, daß das nun langsam überwunden ist und Ciran mir wieder in den Schwung reinhilft. 

[Tigermöhre]

@Dody, herzlichen Glückwunsch. Es gibt hier auch eine Elterngruppe. Bei der sind Schwangere herzlich willkommen.
Wie schwer ist denn dein Laptop? Ich habe ja in meiner 2. Schwangerschaft meine damals 1/2-jährige noch getragen. Ging ja auch nicht anders. Neben einem Notizbuch könntest du dir auch ein Netbook anschaffen, falls du das Geld dafür ausgeben möchtest. Die sind deutlich kleiner und leichter, aber mit etwas Übung kann man darauf auch nicht schlecht schreiben.

[Moni]

/EDIT: Aus aktuellem Anlass wollte ich noch ergänzen: Solche Szenen, die sich früh und total plastisch im Kopf abzeichnen, können wirklich Fluch und Segen gleichermaßen sein. Gerade schreibe ich an einer, die ich schon ewig lange vor mir hatte und die super emotional und spannungsgeladen werden sollte - und irgendwie sitze ich jetzt davor und krieg keinen Satz hin. Echt ärgerlich! Also erstmal durchatmen, passende Musik suchen und dann noch mal probieren. Kann doch nicht so schwer sein ...

Ganz ehrlich, das kenn ich total gut. Da hat man einfach das Problem mit dem eigenen Anspruch, denn meistens sind das ja Szenen, die einem furchtbar wichtig sind. Das einzige was hilft, ist den inneren Lektor wegzusperren und erstmal zu schreiben. Aber ich sitze über solchen Sachen dann auch immer ewig und feile an jedem Satz.

@Sprotte Hey, spätestens im Nano, wenn du uns wieder einen anschmachtwürdigen Helden präsentierst und wir hufescharrend auf deine täglichen Schnipsel warten, wird das Feuer wieder lodern. 

[Klecks]

@Sprotte: Freut mich, dass ich dich ein bisschen trösten konnte! 

@Lothen & @Moni: Gerade diese plastischen Szenen werden bei mir fast nie genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe.    Ich denke, das ist ganz normal, weil diese Szenen meistens auch ganz besondere Szenen sind, wichtige Szenen, die die Handlung oder Charakterentwicklung voran treiben, und man will sie so perfekt und toll schreiben, dass man diese eigenen Erwartungen eigentlich kaum erreichen kann. 

[pink_paulchen]

Ich lasse mal diesen tollen Link hier - der genau das Problem beschreibt und vielleicht hilft ja der ein oder andere Tipp
http://www.schriftsteller-werden.de/kreatives-schreiben/10-tipps-um-lieblingsszenen-zu-retten/

[Lothen]

@Klecks und @Moni: Ja, das mit den Erwartungen ist immer so eine Sache - ohne die wäre das Leben so viel leichter.

Danke auch für den Link, Pi_pa, hab ihn nur überflogen, aber die Tipps klingen recht interessant. Mal sehen, ob ich darauf mal zurückgreife, sehr "verkopfte" Vorgehensweisen funktionieren bei mir leider oft nicht so gut. Aber mal sehen.

@Sprotte: Ich schließe mich Moni an, es kommt sicher wieder der Moment, in dem es "brennt". Und ich finde, das Grinsen klingt schon sehr verdächtig nach einem neuen Flow.

Irgendwie scheint das wie in einer langen Beziehung, zumindest geht es mir in meinem aktuellen Projekt so: Man kennt sich schon so lange, Routine ist eingekehrt, es lodert nicht mehr so sehr wie am Anfang. Aber trotzdem fühlt sich jede Seite immer noch vertraut und richtig an - und ich bin mir sicher, irgendwann kommt das Feuer auch wieder zurück.

Und wenn nicht, gehe ich im Nano einfach mit einem frischen, jungen, neuen Projekt fremd. Vielleicht bringt das wieder Schwung in die Beziehung ...

@Nycra : Danke übrigens noch mal für den Tipp, meine widerspenstige Prota hat jetzt einen Brieffreund. Vielleicht macht sie das ein wenig gesprächiger!

[Siara]

@Sprotte: Wenn auch etwas spät: Ich kenne das. Bei mir war (ist) es auch so ziemlich seit der ersten Veröffentlichung mit der Schreiblust bergab gegangen. Das Kribbeln fehlt. Dann hab ich mich vor ein paar Tagen endlich im Verzweiflungs-Thread ausgeweint und einen ganzen Haufen aufmunternder Antworten bekommen. Die meisten davon lassen sich bestimmt genauso auf dein Gefühl beziehen. Und obwohl es bei mir immer noch nur langsam vorangeht, glaube ich jetzt auch: Das Schreiben, das Kribbeln und Brennen und der Rausch, kommen wieder. Selbst, wenn es das erste Schreibtief seit vielen Jahren ist (wie bei mir), ist es bestimmt nur vorübergehend. Und wenn da bei dir wieder ein Kribbeln aufgetaucht ist, würde ich sagen, ist deine Schreiblust schon auf dem Rückweg zu dir. War bestimmt nur im Urlaub oder so.

Ich habe zu Anfang meines Werks eine Szene auf einem Schlachtfeld geschrieben, in der mein Hauptcharakter predigt wie ein Guru. Das war ziemlich beeinflusst von einem spirituellen Buch, das ich zu der Zeit gelesen habe. Eigentlich wollte ich auf die Szene hinarbeiten, aber je länger ich an der eigentlichen Geschichte schrieb, desto unsinniger wurde die Szene. Aber es war ein erstes Einfangen des Charakters, was am Ende doch bei der Orientierung half.

Jap, genau solche Szenen meine ich. Ähnlich ergeht es mir auch oft. Diese Szenen werden oft übertrieben, passen nicht zum Rest, sind überspitzt und (bei mir) teilweise beinahe albern. Aber das macht nichts. Hin und wieder kann man sie abwandeln und Teile daraus verwenden, oder man streicht sie und - wie du und Witch sagen - zieht Charakterwissen aus ihnen. Umsonst ist Geschriebenes ja so gut wie nie.

Aus aktuellem Anlass wollte ich noch ergänzen: Solche Szenen, die sich früh und total plastisch im Kopf abzeichnen, können wirklich Fluch und Segen gleichermaßen sein.

Damit hast du auch recht. Wobei es bei mir da sehr unterschiedlich ist: Teils wachsen meine Ansprüche ins Unermessliche, weil Bild, Stimmung und Emotionen im Kopf exakt so auf Papier gebannt werden sollen und das einfach nicht klappt. Aber bei einigen Szenen ist die lange Planung auch eine tolle Vorbereitung. Die (in meinen Augen) besten, tiefsten Szenen, die ich je geschrieben habe, waren schon Monate vorher fertig im Bewusstsein, durften reifen und sich verfestigen.

@pipa: Klasse Link, danke! Nicht nur, dass er hilfreich ist, aus irgendeinem Grund war er auch gerade ein kleiner Funken für meine Schreiblust.

@Lothen 2: So eine offene Beziehung hat ja auch ihre Reize. Das gewisse Prickeln, die Abwechslung ... und was man beim Fremdgehen lernt, kann man dann auch in die Beziehung einbringen, um dort für neue Würze zu sorgen. Alles in allem: Fremdgehen klingt nach einem guten Plan, wenn bei dir und dem Monster-Projekt zu viel Routine eingekehrt ist.

[HauntingWitch]

Damit hast du auch recht. Wobei es bei mir da sehr unterschiedlich ist: Teils wachsen meine Ansprüche ins Unermessliche, weil Bild, Stimmung und Emotionen im Kopf exakt so auf Papier gebannt werden sollen und das einfach nicht klappt.

Hm, interessant, dieses Problem kenne ich gar nicht, zumindest nicht bei einzelnen Szenen. Aber ich arbeite vermutlich auch anders. Gerade solche Szenen drehe und wende ich im Kopf dutzende Male, bis sie mir endlich richtig erscheint. Dieser Reifeprozess, den du erwähnst, Siara, kann bei mir Tage oder Wochen dauern, nur für ein bis zwei Seiten. In dieser Zeit denke ich aber immer wieder an die Szene und ich verbringe manchmal ganze Abende damit, die verschiedenen Varianten durchzuspielen. Irgendwann, wenn ich das Gefühl habe, es kommt nichts Neues mehr dabei heraus, schreibe ich die Szene auf. Ich spüre es sozusagen, wenn es stimmt. Und das kommt auch immer richtig aufs Papier. 

@Lothen: Das mit der Beziehung hast du schön gesagt. Ich hoffe, dass ihr das Feuer wieder findet, du und dein Projekt. 

[Aylis]

Ich gretsche einfach mal dazwischen und freue mich darüber, dass ich wieder Ideen habe! 
Bin richtig beflügelt, jetzt, da ich mein Abitur habe, brauche ich ja auch sofort wieder was zu tun.
Und ein Traum letzte Nacht hat mich dann auf eine super Idee gebracht, die jetzt noch umgesetzt werden will.
Ich bin richtig motiviert! Hoffentlich mache ich mich dieses Mal beim Anfang nicht so verrückt.
Dann wird auch alles!
Ach, ist doch ein gutes Gefühl, wenn Inspiration und Motivation sich wieder zusammensetzen. 

[Siara]

Yeah, freut mich für dich, Aylis! Da hat sind die Schreiblust und alles, was dazugehört, ja gerade zum rechten Moment wieder aufgetaucht. Viel Spaß beim neuen Projekt!

Gerade stehe ich mitten im Roman. Und seit einigen Wochen geistert da so ein Kerl durch meinen Kopf, der irgendwie noch in den (eigentlich fertigen) Plot will. Ich weiß, auf wessen Seite er steht. Aber leider hat er bis jetzt weder einen Plan noch irgendwelche Fähigkeiten, die ihn wichtig werden lassen. Und einmal durch den Roman schleichen, ohne etwas zu verändern, geht gar nicht. Ich werde dem Typ mal einen Brieffalken (Tauben gibt es da nicht) schicken und ihn wissen lassen, dass er gefälligst entweder mitmischen oder sich von Anfang an rauhalten soll.

[Miezekatzemaus]

@Aylis: Wie cool, von Träumen inspiriert zu werden, stelle ich mir super vor!

@Siara: Ja, ja, die rebellischen Figuren ... Wer kennt die eigentlich nicht? Hoffentlich gibt der sich mit den Brieffalken zufrieden!

Boah, das ist so typisch: Jetzt, wo ich wieder schreiben will, weil ich langsam Lust bekomme ... zickt mein Computer, Betriebssystemfehler. Ich könnte es ja bei aufspielen, aber der Computer ist gebraucht und glaubt ihr, es gab die Windows-CD dazu? Nein, natürlich nicht. *seufz* Bis ein Freund meiner Eltern, Computerexperte, hier ist, müsste ich auf den Laptop meiner Mutter ausweichen. Na, mal schauen, vielleicht mache ich das morgen ja mal.

[Kayla]

Ich freue mich gerade, dass mich mein innerer Kritiker ungestört schreiben lässt. 
Zwar musste ich das Projekt, an dem ich seit Dezember konstant geschrieben habe, erst einmal auf Eis legen, aber es hat sich gleich ein neues Türchen geöffnet und an der Geschichte habe ich auch schon elf Seiten.

[DodyLuNatic]

Vielen lieben Dank für die Glückwünsche und den Hinweis auf die Elterngruppe!

Mit meiner Schreibarbeit muss ich mir noch etwas überlegen.  Ich hab ja eigentlich auch ein Netbook (leider wohl das schwerste der Welt), aber meine Tasche hat jetzt schon 5 Kilo, da wird's mit Netbook drin dann kritisch. Vorher hab ich das Zusatzgewicht einfach ignoriert 

Und ein Notizbuch bringt mich momentan auch nicht weiter, weil ich in der Textüberarbeitungsphase bin, da brauch ich mein Getippsel vor mir. Hey... aber ich könnte eins mitnehmen um mir Ideen zu den zu änderten Szenen zu notieren. Danke! Manchmal kommt man ja selbst nicht auf die einfachsten Lösungen 

[Lothen]

@Witch : Dankeschön!

@Aylis : Ohh, das klingt wunderschön! Viel Erfolg auf deiner Inspirationswelle - ich hoffe, dass sie lange anhält! 

@Siara : Ich würde dir ja gerne viel Erfolg wünschen, aber ich kenne solche Figuren leider vieeeeel zu gut, und ich fürchte, der wird seinen Willen durchsetzen, ob du willst oder nicht. Aber ist doch schön, wenn Figuren zeigen, dass sie überhaupt so was wie einen eigenen Willen haben!

@Mieze: Das klingt ja echt blöd, hast du schon eine Lösung gefunden? Sonst musst du vielleicht einfach ganz altmodisch Zettel und Stift zur Hand nehmen.

@Phoenix : Das klingt super! Manchmal muss man alten Projekten auch mal Adieu sagen und sich anderswo Inspiration holen. Schön, wenn es bei dir wieder weitergeht!

@Dody: Und wenn du dir deinen Text ganz altmodisch ausdruckst zum Überarbeiten? Oder hast du einen Kindle, auf dem du lesen könntest? Da ist es nur mit den Anmerkungen immer ein bisschen lästig. Müsste man mit dem Notizbuch koppeln.

Ich freu mich gerade sehr! Zum einen nähere ich mich den 50k (und das schon vor dem 30. - jeah!) und zum anderen bin ich gerade wieder so richtig im Schreib-Flow, nachdem ich endlich eine etwas action-lastigere Szene erreicht habe. Ich glaube, das hat mir gefehlt. Jetzt kommt mir auch meine Prota wieder vertrauter vor. Wir sind halt beide eher Tatmenschen.

[Kayla]

Danke, Lothen! 
Ja, die Gesundheit geht vor. Außerdem ist es schön, mal wieder voll und ganz mit einer Geschichten im Reinen zu sein. Ich kann eben am besten Fantasy.