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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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RubinaGela

Bei mir sind es gerade Kurzgeschichten, die mir dauernd dazwischenfunken. Dabei will ich doch eigentlich mein Projekt mal auf den Weg bringen (Überarbeitung und so).

Trotzdem genieße ich es, mal was anderes zu schreiben. Ein bißchen Abstand vom Hauptroman ist ganz fruchtbar. Da fließt es hinterher umso besser.

Yuraya

Eine ähnliche Erfahrung habe ich auch gemacht. Als ich noch an meinem Roman geschrieben habe, waren es gerade die Kurzgeschichten, die immer wieder neuen Schwung in mein Projekt gebracht haben. Es tat einfach gut, zwischendurch etwas zum Abschluss zu bringen, wenn bei dem Hauptprojekt ein Ende noch nicht einmal in Sicht ist.

An kurzen Geschichten mag ich ja vor allem, dass man dort verschiedene Sachen ausprobieren kann, je nachdem wofür man gerade Lust hat. Da ich aber die letzten drei Monate nur noch Kurzgeschichten geschrieben habe, freue ich mich schon auf den November, wenn ich endlich mit meinem neuen Roman beginnen darf.

RubinaGela

Zitat von: Yuraya am 27. Oktober 2011, 01:53:23
Es tat einfach gut, zwischendurch etwas zum Abschluss zu bringen, wenn bei dem Hauptprojekt ein Ende noch nicht einmal in Sicht ist.

Na ja, beendet ist mein Hauptprojekt schon eine ganze Weile. Und ein zweites (direkt im Anschluß) ebenfalls. Da konnte ich zwischendrin einfach nicht aufhören, zumal es eine Fortsetzung ist. (= zwei Dreiteiler - ein dritter soll noch folgen   ::) ...) Aber das Überarbeiten führt mich zum x-ten Mal in diese Welten - und da kommt dann der Zeitpunkt, wo man mal was anderes sehen will. Wie ein Urlaub beinahe.

HauntingWitch

@Rubina, Yuraya, Kati: Ich denke auch, dass so eine "Entwöhnung" von einem grösseren Projekt zwischendurch wieder neuen Schwung bringt. Ich habe es gerade dieses Jahr gemerkt, als ich ein Erklärungsproblem hatte bzw. ein Kongruenzenproblem am Ende. Und wie das Universum mir wohlgesinnt ist, flatterte ein Kurzgeschichten-Wettbewerb ins Haus, ich habe mich natürlich sofort hingesetzt und siehe da: Kaum war ich fertig, hatte ich die Lösung für das andere.

Ach ja, ich habe übrigens meinen Logikfehler gelöst, haha.  :vibes: Eingehenderes googeln hat ergeben, dass das doch gehen könnte, wenn ich eine zusätzliche Erklärung habe und die habe ich und die kann ich auch drehen, wie ich will. Es leben die magischen Gestalten!

Ausserdem habe ich jetzt beschlossen, das Nano-Schnellschreiben im November sein zu lassen, mein Konzept ist mir zu schwammig dafür und ein paar wunderbare Lösungen und Ergänzungen für mein angefangenes zweites Grosses sind mir gestern Nacht auch zugeflogen.  :) Also geselle ich mich zu den stillen Spähern.

Kati

ZitatIch denke auch, dass so eine "Entwöhnung" von einem grösseren Projekt zwischendurch wieder neuen Schwung bringt.

Das ist bestimmt richtig, aber nach bloß zwei Kapiteln?  ;D Ich muss endlich mal wieder was länger als einen Monat am Laufen halten und der Roman soll toll werden.

HauntingWitch

Aber wäre es nicht gerade deshalb sinnvoll, wenn du dir wirklich richtig viel Zeit dafür nimmst? Sofern du nicht unter Lieferungsdruck stehst, natürlich. ;) Ich habe an meinem Erstling jetzt dreieinhalb Jahre herumgekaut und richtig kontinuierlich daran gearbeitet erst seit zwei Jahren. Vorher plätscherte es mehr oder weniger vor sich hin, dafür gefällt es mir jetzt aber auch wirklich. Aber vielleicht kann ich das nicht so gut nachvollziehen, ich bin eher so der Nach-Gefühl-Schreiber und im Moment überinspiriert.

Rosentinte

Ich glaube es nicht... Da habe ich 50k Wörter Spin-Off geschrieben, um meinen neuen Antagonisten besser kennenzulernen und was passiert? In seinem ersten Auftritt im richtigen Roman zeigt mir der Typ eine komplett neue Seite an sich und zwingt mich dazu, den halben Plot umzustoßen. Das kann doch nicht wahr sein  :brüll:
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Erdbeere

Oh Gott, ich will, dass der Nano endlich anfängt! :brüll: Ich kann mich selbst kaum noch zurück halten, und meine Protas schreien auch immer lauter, endlich ihre Geschichte geschrieben zu kriegen.

Söfchen

@Rosentinte: Damit wäre wohl bewiesen, dass die Charaktere nicht einfach nur Worte auf Papier sind, sondern tatsächlich ein Eigenleben führen!   :o
Musst du denn nun viel ändern?

Naudiz

@Rose: Das kenn ich irgendwoher, nur dass das bei mir immer bei meinen Protas passiert, gna. Störrisches Pack, muss auch immer seinen Willen durchsetzen.

@Erdbeere: Mir geht's grad nicht anders. Zinnober trommelt schon mit den Fingern, endlich mal in Aktion treten zu dürfen, und auch Doro und Nevermore geben partout keine Ruhe.

Rosentinte

#9145
Dass Charaktere ein Eigenleben führen, war mir schon bekannt. Aber wenn ich sie gut kenne, kann ich den Plot meistens so um sie herumbauen, dass sie ihm mehr oder weniger folgen.
Viel umstellen muss ich den Grobplot vermutlich nicht. Mal ein Szenchen hier und da hinzufügen. Aber beim Schreiben wird es jetzt umso schwieriger, denn mein Antagonist kann zwar meine Prota täuschen, aber eigentlich soll auch der Leser denken, dass er ein harmloser, schüchterner Mann ist - und keinesfalls der Antagonist.
Das wird dann wohl ein Tanz auf dem Drahtseil  :d'oh:
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

HauntingWitch

@Rosentinte: Das kenne ich auch - deshalb schreibe ich nie 50k (das ist ja der reinste Wahnsinn?! ;)) Charakterausarbeitung, sondern lasse die während dem Roman aufleben und machen wie sie wollen. Ich mache deswegen nur grob umrissene Charakterbögen, damit ich Anhaltspunkte habe. Was allerdings dann im eigentlichen Roman zu mehr Schiebereien und Streichungen führt. Und zu out-of-Chara-Problemen. Dann jammern sie dir die Ohren voll, wenn du ihnen nicht folgst.  ::)

So etwas ist aber sowieso immer schwierig. Ich meine, wenn man natürlich selbst alles im Hinterkopf hat und alles weiss, kann man ja auch nicht feststellen, was der Leser nicht weiss. Man kann es versuchen aber ja, ob das letztlich dann so stimmt... das kann vermutlich nur ein Testleser sagen.

Hihi, Söfchen, das stimmt. Aussenstehende können sich das nicht vorstellen, aber ich glaube, wer selber schreibt - also wir alle - kennen das nur allzu gut.

Bei mir streiten sich gerade Arbeit (meine Chefin ist leider erst morgen weg) und zwei Charas aus zwei verschiedenen Stories um meine Aufmerksamkeit.  :gähn:

Rosentinte

@HauntingWitch: Das war mehr so ein Interimsprojekt. Ich wollte vor meinem Urlaub nicht mit etwas Neuem anfangen (was auch noch zu plotten war). Und eigentlich sollten es ja auch nur 30k werden - bis ich von den Verrückten vom TiNoJuliMo mitgerissen wurde und 50k schrieb.

Streitende Charas sind aber auch nicht zu unterschätzen. Wie willst du die zum Schweigen bringen? Ich komme gerne mit einer Pfanne vorbei  :pfanne:
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Snöblumma

@Rosentinte
Oh, Charaktere mit Eigenleben! Ich hasse das, wenn sie anfangen, das zu machen, was sie wollen. Die sollen auf mich hören, verdammt, und nicht auf ihren eigenen Willen ;).

Und dass Außenstehende das für seltsam halten, ging mir erst letztens auf. Ich habe mich lautstark bei meinen Freunden darüber beschwert, dass meine Charas ein Eigenleben entwickeln und mich dauernd überraschen. Meine Freunde konnten sich das nicht so wirklich vorstellen. Sie haben darauf bestanden, dass meine Charas aus meinen Kopf kommen und ich doch die Charaktere entwickle und kontrolliere, nicht anders herum. Arme Unwissende!

HauntingWitch

Okay... jaa, das mit den "eigentlich-hätten-es-nur-so-viele-werden-sollen"-Seiten kommt mir auch vertraut vor. Gerade, wenn man eine maximal-Vorgabe einhalten soll; "schaffe ich es, schaffe ich es nicht. Wenn nicht, was kürze ich dann... wo kann man was ändern..." Zum Glück hatte ich das Problem bisher nur einmal fast.

Naja, einen könnte ich in die Prota/Anta-Taverne schicken, aber dann gibt es womöglich einen Streit mit Snöblummas Mikanius oder gar Schlimmeres... andererseits ist meiner ein totaler Pazifist, eigentlich.  :hmmm: