Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Bisou]

Jaaaps, kenne ich. Ich stelle gerade fest, dass ich mich überhaupt nicht über Berlin schlau gemacht habe, obwohl das die Heimatstadt meiner Protagonistin ist. Und da die Stadt eine zentrale Rolle spielt, werde ich wohl noch ein wenig Recherche machen müssen. Aber was solls.
Aber ich stelle immer wieder mit großer Überraschung fest, was ein kleines Glücksgefühl doch verändern kann. Steht man in einem Moment seinem Roman skeptisch gegenüber, findet man ihn wieder toll, wenn es wieder läuft. Das ist doch zum verrückt werden. 

[Agrona]

Na wenigstens habe ich mir die Recherchen erspart Alrau, die Stadt die auf der Karte nicht existiert und trotzdem in dieser Welt spielt.. *fragt sich grade ob sowas okay ist...*
Ich bin auch mal wieder stolz auf mich. Ich habe heute fast 2.000 Wörter geschrieben, obwohl ich gar nicht richtig in Stimmung war. Naja hoffentlich ist es morgen nicht wieder alles Mist 
Aber nun stehe ich vor einer riesigen Plotlücke.. die wird sich dann morgen in einer meiner Schulstunden schließen

[Kati]

Agrona: Meine Geschichten spielen ausschließlich in Städten, die es gar nicht gibt. Allerdings sind das meist nur kleine Dörfer irgendwo in England oder dem Westen der USA, wo das eh keiner merkt...

Ansonsten habe ich es mit der Recherche auch nicht so. Ungefähr nach den ersten 500 Wörtern meiner Arthus-Geschichte musste ich meinen Vater erstmal fragen wie so eine mittelalterliche Burg eigentlich funktioniert. 

Steht man in einem Moment seinem Roman skeptisch gegenüber, findet man ihn wieder toll, wenn es wieder läuft. Das ist doch zum verrückt werden. 

Bei mir ist es so, dass ich beim Schreiben immer alles Käse finde und dann ein paar Wochen nach der Fertigstellung finde ich es plötzlich ganz toll...

LG,

Kati

[AehmSo]

Ich LIEBE Recherche... meistens. Irgendwann dieses Jahr will ich ja wirklich super gerne mit meinem Wikingerroman anfangen. Ich hab ca. ein Dutzend Bücher, war in zwei Freilicht Museen (kennt jemand das Ribe Vikingecenter? Da laufen sogar "echte Wikinger" rum! ). Trotzdem fühle ich mich absolut nicht vorbereitet. Sonst hätte ich schon beim NaNo '09 damit angefangen...
Ansonsten bin ich aber mit dem, was ich schreibe heute eigentlich ganz zufrieden. Nur muss ich mir irgendwo noch 600 Wörter aus den Fingern saugen, dabei bin ich schon so müde...

[Hanna]

(kennt jemand das Ribe Vikingecenter? Da laufen sogar "echte Wikinger" rum! ).

Ich war leider noch nicht da. Vielleicht ja dieses Jahr. Ich fiebere meinem Dänemarkurlaub schon entgegen.

*seufz* Ich hab echt eine Schreibkrise gerade und ich fürchte, dass eine Pfanne da nicht  hilft. Irgendwie habe ich jetzt nach zwei Monaten Arbeit das Gefühl, dass Homoerotik so gar nichts für mich ist. Vor ein paar Tagen fand ich meine Geschichte noch ganz toll und die Protas sind nett und dürfen ruhig Spaß miteinander haben, aber ich fürchte, Erotik schreiben ist einfach nicht mein Ding. Das hätte mir klar sein können. Das konnte ich noch nie sehr gut. Aber jetzt bin ich erst mal in ein Loch gefallen, weil ich so sicher war, das Ding rechtzeitig fertig zu bekommen und jetzt habe ich Leerlauf - kann's nicht endgültig abschieben und was Neues anfangen, es aber auch nicht mehr anschauen. Total blöd.

[Manja_Bindig]

Hanna, mach dir nichts draus. Für mich ist alles, was auch nur ein bisschen leidenschaftlicher als der Liebesakt zweier KOhlmeisen wird, reine Folter.
Versuchs einfach langsam.
Ich krieg so etwas - wenn ich es denn mal schreibe(GNÄDIGERWEIS wurde mir gestattet, an Erotikszenen zu sparen.), geh ich sehr auf sinnliche Wahrnehmung ein, wie jemand riecht, wie es klingt, wenn Hemdsstoff raschelt oder wie sich Haut anfühlt.
Auf diese Art umreiße ich den Akt so weit, das klar ist, was passiert. Erspare mir, allzu graphisch zu werden. Das Problem, das ich bei Sexszenen sehe, ist, dass es so gut wie keine Möglichkeit gibt, detailiert und trotzdem ästhetisch zu schreiben - meist hat das was von reiner Fleischbeschau und dafür kann ich ja nun weißgott auch zum Metzger gehen.
Erotik ist eben nicht immer das Gezeigte, sondern auch gerne das, was nicht gezeigt, sondern angeahnt wird.
(Beispiel: Mann sieht Frau im Sommerkleid. Regen kommt. Kleid klebt an Haut, zeichnet Konturen nach. Selbe frau steht nackt vor ihm. Rate, was er erotischer, weil fantasieanregender findet.)

Meine Lieblinge bei homo"erotischer" Literatur sind auch alles andere als explizit. Und komischerweise fehlt nix.

[Hanna]

  Danke schön! Ich bin gerade dabei, meine überarbeiteten Kapitel in meinem textkritikforum einzustellen um herauszufinden ob sie wirklich so schlecht sind oder ob es mir nur so vorkommt. Aufgeben kommt eigentlich nicht in Frage. Zumindest nicht sieben Tage vor der Deadline.

Übrigens kann ich Erotikszenen ganz prima in der S-Bahn schreiben. Ich kann sie danach bloß nicht lesen, ohne zu fluchen, rote Ohren zu bekommen und wie bekloppt zu gackern. 

[Manja_Bindig]

(Kann es sein, dass wir Schwestern sind, eine von uns aber nach der Geburt weggegeben wurde? Rat mal, was das bei mir für ein Drama ist...)

*ächz* Im Moment bin ich dabei, die Spannungsbögen aus einem Uraltroman neu zu spannen... vor 5 Jahren hab ich das noch ein bisschen anders betrachtet als heute.
Ist lustig.

Zwischen zwei Szenen verging ursprünglich vielleicht eine Stunde.
Jetzt vergehen mehrere Tage und der zweiten Szene geht eine neu hinzugefügte vorraus... Mutter mit Kindern. (Mama ist schon ein bisschen am Augenrollen über ihre siebenjährigen Frechfüchse)
Und danach werde ich ein Haus abfackeln, hab ich ja lange nicht mehr gemacht. 

[Fynja]

Puh.

*aus den Augenwinkeln auf Bisous Counter schiel*
Du hast ja heute echt was geschafft, Respekt.
Ganz so viele sind es bei mir nicht geworden, aber auch ein gutes Stückchen, 4.786 Wörter heute, 44.867 gesamt- ich bin optimistisch, die 50.000 im Januar zu knacken.

[Smaragd]

Übrigens kann ich Erotikszenen ganz prima in der S-Bahn schreiben. Ich kann sie danach bloß nicht lesen, ohne zu fluchen, rote Ohren zu bekommen und wie bekloppt zu gackern. 

Das klingt doch sehr vielversprechend! Sieh`s doch einfach als Übung an, je mehr du schreibst, desto besser wird das... aber da ich selbst (zumindest noch) nie auch nur versucht habe, Erotik zu schreiben, kann ich dazu nicht wirklich was sagen.

So, jetzt will ich meine Mittagspause auch noch zum Schreiben nutzen. Schreibe seit fünf Tagen an einer Szene und jetzt will ich die endlich fertig kriegen. Das schreit nach einem - garantiert alkoholfreiem - Motivationschocktail mit Inspirationssirup und Atmosphäre-früchten. Mag sonst noch jemand? 

[Grey]

Ich habe heute ein sehr schönes indirektes Lob bekommen.

Manche von euch erinnern sich vielleicht noch, dass ich letztes Jahr mal angefangen hatte, einen Jugendfantasyroman (ab 10) zu schreiben. Eine meiner Testleserinnen war die 11-jährige Tochter einer Arbeitskollegin. Nun sollten die Kinder dieses Jahr im Deutschunterricht jeder ein Buch vorstellen - und Alina hat sich meins ausgesucht, obwohl es ja noch längst nicht fertig ist.

Am Freitag war nun diese Buchvorstellung. Und heute erzählte meine Kollegin, dass sowohl Alinas Mitschüler als auch die Lehrerin ganz begeistert waren. In der Klasse soll es mucksmäuschenstill gewesen sein, als sie die Textprobe vorgelesen hat, und Alina hat eine 1+ bekommen. Außerdem wollen die Schüler jetzt Unterschriften sammeln, um mich zu überreden, das Buch doch fertig zu schreiben, obwohl ich es aus Zeitgründen erstmal auf Eis gelegt hatte.

Tja, was soll ich sagen. Jetzt muss ich mich vielleicht doch hinsetzen und mir ein Ende für die Geschichte ausdenken - auch wenn meine Agentin sagt, es verkauft sich nicht, würde ich doch aus purem Idealismus für die Kinder schreiben.

[Joscha]

@Grey: Das ist doch auf jeden Fall ein Argument weiterzuschreiben!

Ein Bekannter von mir, der ein, zwei Klassen unter mir ist und dem ich mal ein Buch von mir gegeben habe, fand das auch so gut, dass er es als Buchvorstellung vorgestellt hat (ich fand es schrecklich - das Buch, nicht, dass er es vorgestellt hat). Wie es bei der Klasse angekommen ist, weiß ich allerdings leider nicht.

[Ary]

Oh, das ist ja super! So ein feedback baut doch auf - vor allem, weil Kinder wirklich gnadenlose Kritiker sein können.

[Rika]

Grey - oh wie Klasse!  Das ist ja ein richtig rieseg-gutes Feedback, wie schön für dich! *mitfreu*

Bei mir steht heute das Ausbalancieren von Schreiben und Betalasen an. Mal sehen, vielleicht 1 Kapitel lesen, 20-30 Minuten schreiben abwechseln...

Ich hoffe, daß die Kanne grüner Jasmintee auf meinem Stövchen inspirierend und konzentrationsfördernd wirkt und vor allem in den Schreibzeiten den Wortfluß gut anregt.

[Thaliope]

@Grey: Herzlichen Glückwunsch! Und da werden wir doch mal sehen, ob sich deine Agentin nicht von einer umfangreichen Unterschriftensammlung eines Besseren belehren lässt ;-)

@Rika: Mmh, Grünen Jasmintee gibts bei mir auch gerade *die Tasse zum Gruße und Wohlsein erhebt* ...

Ich habe gerade eine größere Korrekturarbeit abgeschlossen und habe tatsächlich die Hoffnung, heute endlich wieder ein bisschen zum Schreiben zu kommen. Wird auch Zeit! Der Januar neigt sich rapide dem Ende zu ...