Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Romy]

Bei mir ist es ja nicht so, dass grundsätzlich was Mieses dabei rauskommt, wenn ich schnell oder auf Pensum schreibe. Beim NaNo klappt es ja meist auch ganz gut ohne Qualitätsverlust. Aber das ist eben ein begrenzter Zeitraum und für 50k reicht ein Plot bei mir dann schon mal.

Ja nee, das wollte ich auch nicht sagen, dass ich nur noch mies schreibe, wenn es auf Pensum geht. Das kommt aber 1. auch auf die Höhe des Pensums an und 2. ob ich halt gerade einen *reifen* Plot habe, den ich nur noch runtertippen muss. Mit meinem NaNo-Roman von 2010 war ich beispielsweise ziemlich zufrieden (sag ich jetzt mal, obwohl ich ihn noch nicht überarbeitet habe, aber er fühlte sich ganz okay an.)
Aber wo ich dann andererseits letztes Jahr im T12 über 40k zurück lag und das mal eben in zwei Monaten aufgeholt habe + normales Pensum + voraus schreiben für die nächste Stressphase im Studium, UND nicht mal einen fertigen *reifen* Plot hatte, sondern nur so ein rohes Ding, wo ich selbst noch nicht wusste, was es mal werden will ... dann ist es vorprogrammiert, dass das nicht klappen kann.

Bei einem ganzen Jahr hingegen brauch ich dazwischen eigentlich viele Ruhephasen, um wirklich nur mal über einen Roman nachzudenken oder ihn auch mal liegen zu lassen. Und das schaffe ich selbst bei dem Minimalziel von 250k nicht - weil ich einfach ständig im Kopf habe "aber ich muss jeden Tag so und so viel schreiben, um nicht in die roten Zahlen zu kommen".

/sign

Wobei es mich nicht soooo sehr stört, mal ein bißchen in den roten Zahlen zu sein. Aber man muss ja irgendwann auch wieder aufholen und wenn man dann im RL zuviel anderes um die Ohren hat, dann wird das nichts. Bzw. dann kann man sich vielleicht zum schreiben zwingen und aufholen, aber schreibt nur noch Mist.
Beispielsweise hatte ich Anfang 2010 drei Monate studienbedingt überhaupt keine Zeit. Das wusste ich auch vorher, dachte mir aber: Ach, das holst Du hinterher locker wieder rein und 250k sind ja gar nicht so viel.
Nee, solch eine Denkweise kann ich wirklich nicht empfehlen. Wenn das Jahr schon mit wenig Zeit losgeht und man sich gleich zu Beginn so einen hohen Rückstand einhandelt, dann schafft das nur Druck und kann nur schief gehen.

Also ich hoffe nun einfach mal das 2013 bei mir endlich richtig Ruhe eingekehrt ist und dann versuche ich es vielleicht noch mal mit dem Minimalziel. Aber wenn nicht, dann nicht. Ich würde zwar gerne mal wieder, aber ich habe auch keine Lust meine schlechten Erfahrungen zu wiederholen.
Vorerst schreibe ich halt beim TiNo mit und finde den auch ziemlich motivierend, auch wenn ich nur selten mal das Ziel erreiche. So ganz ohne Wörter zählen kann ich dann nämlich doch nicht mehr.
Aber ernsthaft, der TiNo ist ja auch einfach gut, um den Überblick zu behalten, was man geschafft hat und sich quantitative Ziele zu setzen, um am Schreiben dranzubleiben und es nicht komplett zu vernachlässigen, auch wenn man gerade eigentlich wenig Zeit und Lust und eigentlich gar keinen Nerv zum schreiben hat. Nur das man halt den ganz großen Druck vom T12 nicht hat. Ich denke oft, dass ich ohne den TiNo in Stresszeiten gar nicht mehr schreiben würde, wenn ich mir nicht zumindest ein ganz kleines Ziel gesetzt habe.

[gbwolf]

Mir persönlich liegt es wirklich nicht und ich komme weder mit dem Überarbeiten, noch mit dem Reifen lassen hinterher, wenn ich jeden Tag 700 Wörter schreiben muss. Als ich arbeitslos war, war Wörterzählen ein sehr guter Ansporn für mich, aber da konnte ich auch jeden Tag diszipliniert arbeiten und hatte nicht noch jede Menge anderen Kram am Hacken.

Größere Fragen und Diskussionen in Sachen T12 sollten wir weiter in den entsprechenden Thread auslagern, denke ich: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,6624.0.html

[Franziska]

Im Prinzip müssten wir Wokshoprunden zu bestimmten Themen veranstalten und dort eigene Texte kritisch unter die Lupe nehmen, bzw. nach Vorgaben schreiben (Eine Szene aus einem eigenen Roman aus einer anderen Perspektive erzählen, etc.). Man könnte sowas erstmal für einen Stammtisch versuchen oder ein längeres Treffen. Das Problem sehe ich vor allem darin, dass ein solcher Workshop sehr viel Disziplin erfordert und eigentlich jemanden, der sich darum kümmert, dass alles rund läuft und die Fäden in der Hand behält.
In der Skriptschmiede machen wir ja erste Versuche, Leseproben zu analysieren und uns Strukturen anzusehen. Mir gefällt das sehr gut, aber der zeitaufwand ist immens.
Schön wäre es, einen entsprechenden Workshop in einer kleinen Gruppe auszuführen, aber mit einer Sichtbarkeit für alle. So wie früher die Studenten um die operierenden Ärzte herumsaßen. Nur Profis in die Arena setzen würde ich da aber nicht, sondern jeder darf mal und später können alle kommentieren.
Je nachdem, wie die Skriptschmiede läuft und wieviel Zeit wir alle haben, können wir nächstes Jahr ja an verschiedenen Dingen überlegen.

Oh ja, das hört sich gut an. Ich dachte immer, ihr wärt grundsätzlich gegen Textkritik im Forum. Ich fände das aber echt gut, wenn es sich etwas öffnet. Klar gibt es das FF, aber erstens habe ich nicht die Zeit in zwei Foren aktiv zu sein, zweitens finde ich es nicht so gut, Texte öffentlich einzustellen, da sie damit verbrannt sind, drittens war mir die Kritik da manchmal zu detailliert. Was nicht heißt, dass ich das FF nicht gut finde, es ist eine tolle Sache. So was Richtung Workshops war auch meine Überlegung. Du hast recht, dass das in einer kleineren Gruppe mehr Sinn macht. Ich habe ja auch eine RL Autorengruppe, wo wir Texte besprechen, die ist  auch toll. Aber die meisten da schreiben nicht so viel und es ist dann auch immer nur kurz Zeit. Man könnte zum Beispiel Workshops zu bestimmten Themen machen, z.B. Dialog, Charaktereinführung, Landschaftsbeschreibung, was weiß ich. Ich fände es aber besser, wenn das Intern wäre, also nicht für nichtangemeldete sichtbar. Ich würde mich auch bereiterklären, einen Workshop zu leiten, bzw. zu moderieren. Das müssen ja nicht alles die Mods machen. Was mir noch für eine Idee kam: wenn jemand ein Problem mit einer bestimmten Szene hat, und man nicht weiß, wie man sie schreiben soll, könnte man diese Szene grob beschreiben, und wer Lust hat, schreibt sie. Das kann man natürlich nicht täglich machen, und es müsste ja auch nicht lang sein, aber so würde man vielleicht einen Blick dafür bekommen, wie man es auf unterschiedliche Art angehen kann. Das wären so meine Ideen dazu. Das würde uns einerseits ermöglichen noch mehr voneinander zu lernen und andereseits etwas mehr von anderen zu lesen, denn ich habe nicht immer Zeit einen ganzen Roman betazulesen, und bin anderseits doch auch neugierig, wie die anderen hier so schreiben.

[Malinche]

Ich wäre auch bereit, bei der Orga von Workshops mitzuhelfen. Es wäre doch cool, wenn wir das stemmen könnten.

[gbwolf]

Oh ja, das hört sich gut an. Ich dachte immer, ihr wärt grundsätzlich gegen Textkritik im Forum.

Wir experimentieren. Ein Textkritikforum, wie man es vom Federfeuer oder von anderen Foren kennt, wird es hier sicherlich nicht geben. Meistens versucht man dort ja, das Rundumpakt mit Lektorat und Korrektorat zu kreuzen. Das ist für den Anfänger oft hilfreich (wenn auch immer wieder verwirrend) und hat mir beispielsweise auf kurzgeschichten.de viel gebracht, aber hilfreicher ist es, sich wirklich auf bestimmte Punkte zu konzentrieren und nicht alles zu Schaschlik zu hacken.

Aber jetzt schauen wir ersteinmal, wie das Angebot in der Skriptschmiede angenommen wird und wie lehrreich es für Autoren und Kritiker ist. Zeitaufwändig ist es auf jeden Fall. Weitere Planungen gibt es sicherlich erst im nächsten Jahr, wenn es sie vom (Moderations-)Aufwand her denn geben wird.

[Franziska]

okay, dann warte ich mal auf nächstes Jahr. Ich glaube, ich würde mich nicht trauen, was in die Skriptschmiede zu stellen, wenn ich denn mal irgendwann soweit sein sollte. Denn dann sollte es ja eigentlich soweit sein, dass man nichts mehr dran ändern möchte, und wenn dann viel dran kritisiert wird, würde ich es wohl nie abschicken.

Aber eigentlich wollte ich schreiben, dass ich vorhin festgestellt habe, dass ich noch ca. 18 Ideen habe, nicht alle werden für einen Roman reichen, aber dennoch wie soll ich das nu jemals alles schreiben.

[Kati]

Das Problem kenne ich.  Ich habe in meinem Ideenordner nach rigoroser Aufräumaktion noch acht Ideen, die ich unbedingt schreiben will. Manche davon sind aber Mehrteiler. Ich habe mal ausgerechnet, dass ich, wenn ich einen Roman in drei Monaten schreiben würde (!), knapp sechs Jahre beschäftigt wäre. Und, es ist ja nicht so, dass nicht hin und wieder neue, tolle Ideen auftauchen würden...

NACHTRAG: Nachdem ich jetzt beschlossen habe, wieder richtig zu schreiben, also jeden Tag, stehe ich vor dem nächsten Problem. Ich mache mich nämlich gleich an mein Herzensprojekt, damit ich es nicht vor mir herschiebe und es irgendwann nie schreibe. Aber ich habe Angst davor. In meinem Kopf schwirren so viele Ideen herum und ich habe Angst, die dritte Version des Romans auch wieder in den Sand zu setzen. Es soll doch gut werden. 

[Judith]

Kati, auch wenn es schon die dritte Version ist: Du wirst ja trotzdem noch überarbeiten, und deshalb muss es jetzt nicht perfekt werden. Ich kann die Angst nachvollziehen, gerade bei einem Herzensprojekt, aber lass dich davon nicht zu sehr einschüchtern. 

Gestern hab ich nichts geschrieben, und heute fehlt mir bereits mein Roman. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was das für ein tolles Gefühl ist für mich, nachdem ich vor dem NaNo so lange nicht geschrieben habe und noch nicht einmal den Wunsch hatte zu schreiben.
Leider muss ich jetzt dann bald in die Arbeit, aber ein bisschen was sollte ich vorher noch schaffen. 

[AehmSo]

@Judith: So ähnlich geht's mir heute auch! Und das freut mich total. Ich muss noch Einiges erledigen, aber dann werde ich mich hinsetzen und noch ein bisschen tippen. Ganz entspannt aber, ohne groß auf die Wortzahlen zu schauen...

Was den T12 angeht bin ich noch etwas unentschlossen. Auf der einen Seite habe ich dieses Jahr sogar noch weniger geschrieben als letztes und werde wieder haushoch verlieren und habe keine Lust mehr darauf, nächstes Jahr jeden Tag, an dem ich nicht schreibe ein schlechtes Gewissen zu haben.
Andererseits weiß ich ganz genau, dass ich vermutlich das Schreiben wieder komplett schleifen lassen werde, wenn ich nicht mitmache...

[Kati]

Ich würde so gern mal wieder zeichnen, aber ich habe vor einiger Zeit meinen Tablet-Stift zerstört und die Dinger sind so teuer.  Und, da ich gerade zu Hause bin, habe ich meine Bleistifte nicht hier. Und in diesem Haus ist kein einziger Bleistift aufzufinden.  Dabei will ich so gern mal meine heute angekommenen Protas zeichnen und schauen, wie die zusammen aussehen. 

Judith: Ich habe das Projekt jetzt doch nochmal ein Stück zur Seite geschoben. Ich habe so lange nicht geschrieben, dass ich mit einem Spaßprojekt erstmal wieder reinkommen will. Wenn ich jetzt gleich mit dem Projekt anfange, wird der Anfang definitiv nicht gut. Ich muss mich erst wieder warm schreiben.

Aber Spaß am Schreiben habe ich plötzlich auch wieder. Natürlich nach dem NaNo. 

[Grey]

 
Wie hast du deinen Tablet-Stift kaputt gekriegt?

[zDatze]

Ich hab meinen Tablettstift zwar nicht kaputt gemacht, aber doch schon "abgemalt". Ich glaub, ich sollte mit weniger Druck arbeiten ...

@Judith: Na, das sind aber rasant auftretende Entzugserscheinungen. Es freut mich total, dass du wieder so in deinen Göttersteinen abgetaucht bist.

[Kati]

Grey: Erstens ist er auch abgemalt, also vorne schon ganz klein und rund. Zweitens hat mein Kater den vor ein paar Monaten mal runtergeworfen und dann war der so aufgeknickt und die Kabel haben rausgeguckt. Frag mich nicht, wie eine Katze das schaffen konnte, aber so war es. Ich habe ihn dann einfach wieder zusammengesetzt (mit Gewalt geht alles besser... ) und er ging tatsächlich wieder. Aber jetzt geht er, wenn überhaupt, nur sehr sehr langsam und das Tablet erkennt die Spitze nicht mehr richtig. Also, bewegen kann ich ihn, aber ich kann nichts anklicken und schon mal gar nicht zeichnen, Druck erkennt er nicht mehr. An den Treibern liegt es nicht, da habe ich alles versucht, also denke ich mal, dass es mit dem Katzenunfall zu tun haben könnte.  Er hatte vor ein paar Tagen einen kleinen Lichtblick und funktionierte ohne Probleme und da habe ich dann eine Photomanip gemacht, aber jetzt ist es wieder vorbei. Ich hoffe ja noch, dass er dann mal wieder einfach wieder geht. Passiert ja, wie wir gerade im Kaffeklatsch gelernt haben. 

[KaPunkt]

Sorry, dass ich hier so reinplatze ... Kaum geht's wieder langsam los mit dem regelmäßigen Schreiben ...
Wir befinden uns auf einem großen, steifen, höfischen Fest an einer furchtbar spannenden Stelle.
Und gerade ist meine Oberhofmarschallin im roten Abendkleid auf den Banketttisch geklettert, um ein wichtiges Ritual einzuleiten. Worüber sich niemand wundert, weil sich das so gehört.
Das gefällt mir gut. Ich mag dieses Bruch in den Erwartungen. Die Welt ist sowieso eine obskure Mischung aus unserer Realität, SciFi, Deutsch/Türkisch und magischer Postapokalypse. (Fragt nicht  )
Aber jetzt stehe ich da, denn so geht's weiter:
Die Gute läutet allen Ernstes ein kleines silbernes Glöckchen und verkündet dann 'Bescherung'
(Hier fehlt ein Weihnachtssmiley)
... und leitet auf diese Weise ein freiwilliges Menschenopfer ein. (Das Opfer macht sein Leben zum Geschenk)

Ich meine, sie hat's gesagt. 
Und ganz ehrlich, die gute Oberhofmarschallin gefällt mir immer besser.
Ich weiß nur nicht, ob ich das gut finden soll.
Das scheint mir doch ein bißchen viel zu sein.
Vielleicht lass ich es erstmal stehen und warte auf angemessen salbungsvolle Worte, die mir dann hoffentlich beim Überarbeiten einfallen?

Aber ... strange ...

Liebe Grüße,
KaPunkt

[Cherubim]

Panik! Das ist echt kein Scherz.

Ich kann nicht mehr schreiben. Ich war bestimmt nie perfekt, aber auch nicht so übel. Aber jetzt klingt alles wie eine schlechte FF. Gut, ich habe lange, sehr sehr lange nichts mehr geschrieben. Aber dass ich so schlecht geworden bin. Ich könnte gerade heulen. in meinem Kopf dreht sich gerade alles. Ich glaube, ich bekomme wirklich Panik.

Mein Problem ist glaube ich meine lange Leseabstinenz und mein Fernsehkonsum. Ich will alles genau beschreiben, wie man es eben in einem Film sieht, jedes Schlucken, jedes Atmen, Mimik und Gestik bist zum Abwinken usw. Aber dadurch machen die Figuren jede dritte Zeile das gleiche. Dafür denken und fühlen sie nichts mehr. 

Tut mir Leid fürs reinplatzen und jammern. Ich hoffe es klingt nicht total wirr. Aaaah. Ich glaube, ich gehe jetzt lesen.