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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Hanna

Hmpf. Ich muss schon wieder eine Kampfszene schreiben. Sozusagen die finale Kampfszene. Den Showdown, der natürlich besonders gut werden muss. Aber ich kann sowas doch gar nicht! Ich brauchen einen Ghostwriter für Actionszenen, fürchte ich.
#notdeadyet

Kuddel

Actionszenen mag ich. Wenn du möchtest kannst du es ja schreiben und ich lese hinterher drüber. Vielleicht kann ich dir ja dann ein paar Tipps geben.
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

Drachenfeder

Ich schreibe das auch total gerne. Aber genau diese Szenen muss ich jedesmal intensiv überarbeiten. Habe das Gefühl, je schneller etwas passierren soll (also je mehr actiongelanden es ist), desto schneller Tippe ich die Sache runter. Und dann tauchen jede Menge Fehler auf  :wums:



Hanna

So wie ich mich kenne, brauche ich jetzt erst mal ein paar Tage bis ich sie überhaupt schreibe  ;D Aber danke für das Angebot. Es ist die Finalszene und ich werde dann eh Betaleser brauchen.
#notdeadyet

Spinnenkind

Meeeh, ich muss mich mal wieder ausheulen  :embarassed:

Ich habe so tapfer durchgehalten mit meinem jämmerlichen kleinen Schreibpensum von 350 bis 500 Wörtern pro Tag, und ich dachte, der altbekannte Schreibfluss würde sich damit wieder einstellen. Aber es schleppt sich einfach nur, ich muss mich richtig durchquälen durch die paar Wörter. Ein bisschen schneller bin ich schon geworden, aber längst nicht so produktiv, wie ich es gerne wäre. Es ist echt extrem, manchmal sitze ich minutenlang vor einem an sich völlig irrelevanten Satz und habe keine Ahnung, was ich schreiben soll.

Wie ist das bei euch, wenn es richtig fließt? Oder fließt es bei euch immer? Wie führt ihr das herbei?

Sonnenblumenfee

Bei mir hilft es komischerweise immer, wenn ich ein Video von irgendeiner (möglichst "hirnlosen") Serie (im moment bevorzugt Americas Next Top Model) nebenher laden lasse und mir dann sage: jetzt schreibst du erst 300 Wörter und dann darfst du das gucken. Und irgendwie komm ich dann in so einen Fluss, dass ich ganz schnell 1000 Wörter runterschreibe, ohne es auch nur zu merken.
Ich fürchte nur, dass diese skurrille Methode bei niemandem sonst funktionieren wird.
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Spinnenkind

Ich dachte ja auch, ein kleines Pensum würde mir helfen, und das Pensum erfülle ich auch immer. Aber irgendwie stellt sich der Fluss nicht ein.

Kann eine Romanidee zu "durchdacht" sein? Kann man schon zu viel damit gehadert haben, um richtig frei damit umzugehen?

Drachenfeder

Du darfst dich da nicht zu sehr reinsteigern Spinnenkind. Ich habe bei dir das Gefühl, dass du den Roman so sehr schreiben willst, dass du dich selbst blockierst. Das ist doch noch dein "altes" Projekt oder? Vielleicht brauchst du etwas Abstand? Schreib doch zwischendurch mal etwas Neues oder Anderes. Vielleicht eine Kurzgeschichte. Und wenn du dich wieder frei fühlst, dann nimm es wieder zur Hand.



sirwen

@Spinnenkind: Manchmal muss eine Geschichte auch bis an einen gewissen Punkt kommen, damit sie fliessen kann. Sobald sich die Idee einmal im geschriebenen Text materialisiert hat, ist es einfacher, weiter zu machen. Kann aber gut sein, dass du einige Kapitel schreiben musst.
Und ansonsten: Schreib doch mal ein kleines Spassprojekt, ohne Ansprüche und Zielpublikum. :)

zDatze

@Spinnenkind: Vielleicht hilft es dir wenn du mit einem anderen Gedanken an die Geschichte herangehst? Dieses "Ich muss/will/darf noch das Pensum schreiben" kann durchaus auch den gegenteiligen Effekt haben. Bei mir schlecht sich da immer schnell ein schlechtes Gewissen ein und das bremst mich dann erst recht. Besonders wenn ich mir dann vornehme, dass ich die Nullrunde vom Vortag reinarbeite und daran scheitere. ::)

@Kampfszenen: Ich hab zwar schon einige Kampfszenen hinter mir, aber so wirklich glücklich bin ich mit den meisten auch nicht. Mir gehen die Szenen nicht ganz so leicht von der Hand, aber ich arbeite daran. ;D
Was ich verdammt schwer finde, ist die Kombination von Umgebung, Bewegungen des Charas und Bewegungen des Gegeners bildlich, aber auch actiongeladen rüberzubringen. Aja, und ich muss im Nachhinein immer ein bissl Abspecken, da ich gerne ein wenig übertreibe. *pfeif*

Calysta

Ich muss ja ehrlich sein, ich liebe Actionszenen. Dafür bin ich grottig, wenn es um Liebesszenen geht.
Ich denke aber, man muss nicht alles auf Anhieb können. Jeder hat seine Favoriten, sowie sein Genre, das er liebt.

Ich glaube, ich habe ein unterschwelliges Problem. Derzeit schreibe ich unglaublich blutig. An einer KG ist das ganz deutlich zu lesen. Erst wollte ich etwas poetisches schreiben und dann gefiel mir die Geschichte nicht mehr. Jetzt habe ich über ein karnivorisches Einhorn in der einen KG und einen Wendigo in der anderen geschrieben. Beides Menschenfresser.
Wenn ich jetzt noch meine Auftragsmörder dazu rechne... Langsam bekomme ich Angst vor mir selbst...
Sagt bitte, dass ihr auch so blutige Phasen habt. Sonst muss ich mir Gedanken über mein seelisches Wohlergehen machen.

Hanna

Ich habe auch blutige Phasen - don't mind. Aber seit einiger Zeit schreibe ich ja nur noch Kinderbücher. Da verlernt man das irgendwie. Zumal meine Blutphase so brutal war, dass es sich nicht vermarkten ließe.
#notdeadyet

Rumpelstilzchen

Blutige Phasen hatte ich auch schon, also keine Sorge ;) Ich hatte sogar Spaß daran, es bis ins kleinest Detail zu beschreiben, wie meine Prota Personen niedergemetzelt und gefressen hat. Es passte zu ihr, und nur deshalb konnte ich diese Szenen schreiben. Jetzt würde es mir wohl schwer fallen, solche Szenen zu schreiben, weil es nicht zu meinen derzeitigen Protas passt, nicht in dem Ausmaß zumindest.

@ Spinnenkind
Wenn ich an einem Satz/Absatz festhänge, schriebe ich die Infos in weniger schönen Sätzen aus und mache ein Vermerk an den Rand: umformulieren. Dann halte ich mich damit nicht weiter auf und kann weiterschreiben. Häufig läuft das Schreiben danach flüssiger. Am nächsten Tag schaue ich mir den Vermerk an und dann fallen mir auch schöne Formulierungen ein.

Sprotte

Calysta: Japp, kann ich bestätigen, blutige Phasen habe ich auch.
Was hab ich in "Kenna I" gemacht: Beine gebrochen, den Jungen ausgepeitscht, ihn mit gebrochenen Beinen durch Schnee gescheucht, ihn treten und von Wölfen beißen lassen, und zum Ende hab ich ein Bein absägen lassen. Immer mit der hochheiligen Ausrede, daß das alles der Charakterbildung dient.  :engel:

Aber auch generell gehe ich nicht zimperlich mit meinen Helden um. In 12 Bänden ist Maynard  sieben Mal gestorben.  :engel:

Lomax

Ich schreibe eigentlich seit Tagen nur noch an Kampfszenen. Ich bin im Finale meiner Heroic Fantasy, und da trifft jetzt so ziemlich jeder und alles aufeinander, was im Laufe des Romans so eingeführt wurde. Und im nächsten Kapitel hört es dann auf mit den Kämpfen. Dafür kommt dann die große Endschlacht :engel:

Und, ja, blutig ist es auch. Es ist Heroic Fantasy mit Horror-Touch. Insofern wird es bei den Kämpfen mitunter regelrecht splattrig. Aber mehr Bedenken als wegen der "blutigen Phasen" habe ich im Zweifel bei den unterschwellig düsteren Dingen, bei eher psychologisch Schrecklichem, was ich so schreibe. Und ich muss sagen, da hatte ich dann schon schlimmere Bücher als das vorliegende.
  Insofern bin ich eigentlich trotz der blutigen Action ganz guter Dinge und denke mir, das ist jetzt eher harmlos. :innocent: