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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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HauntingWitch

Zitat von: et cetera am 26. Oktober 2015, 06:17:54
Mir ging es auch schon mehrmals so. Ein oder zwei Jahre lang überhaupt keine Ideen und dann, mit einem Schlag, ist da eine ganze Geschichte im Kopf :) Manchmal muss man der Muse einfach ihre Auszeit gönnen.

Gar keine Ideen für über ein Jahr? :o Ich glaube, da würde ich durchdrehen.

Sternsaphir

Zitat von: Scrivatore am 26. Oktober 2015, 12:42:49
In letzter Zeit ist es echt seltsam, Serien die uninteressant waren, sind auf einmal Inspiration und während ich sie so anschau, analysiere ich sie. Wie ist die Story durchdacht, was ist mit den Charakteren, was für Ablenkungen setzen sie ein und wie und weshalb kommt man auf einige Ideen oder Hinweise. Da sammele ich selbst Ideen, die ich in mein Roman einbauen kann ^^

Hehe, das mache ich auch gerne.
Wie ist der Plot durchdacht? Wo hakt die Logik oder ist der rote Faden sehr dünn? Welchen Charakteren merkt man schon an, dass sie bald sterben?
Aber auch: wie ist das Setting? Hat man sich Mühe mit dem Ambiente gemacht?
Dinge, die man vorher gar nicht so beachtet hat, finden plötzlich eine neue Gewichtung.

Wallrabe

#20507
Exakt. Oder wenn man dann durch irgendeinen Zufall total hinein gesogen wird - bei Serie, aber auch Buch - und man nach ein paar Folgen plötzlich denkt - wow, wie ist das passiert, was hat der Autor da angestellt, dass das so funktioniert?

Super, Drachenfeder, dass es da bei dir irgendwie endlich Klick gemacht hat :) !
Kann mir so richtig vorstellen, wie die 'alte' Maschinerie sich rumpelnd und kreischend wieder in Bewegung gesetzt hat, die Lichter anfangen, zu flackerndem Leben zu erwachen, die ehrwürdigen Hallen wieder zu neuem Leben erwachen!

Und wenn es wo klemmt, irgendwo neu geschmiert werden muss, damit die Kolben und Zahnräder wieder geschmeidig laufen - nun, wenn du wo Wartungspersonal findest, dann hier  : D

et cetera

@Witch: Ich habe auch sehr lange gehadert und war schon überzeugt, dass ich zum Schreiben nicht tauge. Aber mittlerweile weiß ich, dass mein Kopf einfach zwischendurch Phasen hat, in denen er für eines meiner Hobbys gerade nicht zugänglich ist. Momentan ist es das Zeichnen, was nicht mehr mag. Aber auch das wird sich irgendwann wieder ändern.

pink_paulchen

Sucht noch jemand nach dem tollen ersten Satz für sein nächstes Schreibprojekt? Vielleicht für den Nano? Ich habe dieses lustige Quiz gemacht und dabei einen anderen Blick auf einen guten Einstieg gewonnen.
http://bernard-mondae.de/der-romanbeginn-die-visitenkarte-ein-quiz/

Lothen

Spannendes Quiz, Pi_pa, danke für den Link!  :jau:

Ich muss aber sagen, dass ich in einigen Punkten mit dem Autor auch gar nicht konform war (meistens allerdings schon). Ich finde zum Beispiel nicht, dass Zustandsbeschreibungen per se ein "No-Go" für den Einstieg sind, wenn sie gut gemacht sind. Dagegen fand ich den einen Anfang (Nr. 15), den der Autor recht gelobt hat, schrecklich, weil er mir in zwei Sätzen alles erzählt, was ich als Leser gerne im Laufe der Geschichte peu à peu erfahren hätte.

Mir fällt es außerdem schwer, das Genre komplett auszublenden. Ein Anfang, der nach Fantasy klingt, reizt mich einfach sehr viel mehr als einer, der nach Krimi klingt. ;)

pink_paulchen

Geht mir auch so - ich lese da mehr als "Ist es spannend? Kommt das Wetter vor?" - und Spannung ist bei mir eben auch nicht immer nur gut und Wetter auch nicht immer nur schlecht.
Allerdings lese ich jetzt wieder und wieder meinen geplanten ersten Satz und obwohl ich natürlich weiß, dass das sowieso alles tausendmal umgeschrieben wird, macht es mich unsicher, dass er vielleicht doof ist.  :-[

Mithras

#20512
Interessanter Link! Ich hab's nur überflogen, aber auch ich stimme nicht in allen Punkten mit dem Autor überein. Mich schreckt es zum Beispiel unheimlich ab, wenn man gleich zu Beginn einen auktorialen Erzähler heraushört.

Außerdem mag ich es nicht, wenn jedes Kapitel mit dem Namen des jeweiligen Perspektivträgers beginnt, das ist mir auf Dauer zu einfallslos. Und das gilt für den Romananfang natürlich ebenso wie für den Kapitelanfang. Ich investiere häufig recht viel Zeit, mindestens aber ein, zwei Sätze, in den Aufbau der Atmosphäre, ehe ich den jeweiligen Perspektivträger überhaupt erwähne.

Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass mir Atmosphäre so extream wichtig ist. Ich habe in letzter Zeit darüber nachgedacht, welche Aspekte mir an meinen Geschichten besonders wichtig sind bzw. was mir an den Büchern, die ich mag, besonders gefällt Ich komme immer wieder auf dieselben drei Punkte: Eine packende Atmosphäre (möglichst düster), amibivalente, angeschlagene Charaktere und ein detailliert ausgearbeiteter, gut in die eigentliche Handlung integrierter Hintergrund. Außerdem natürlich ein fesselnder, möglichst ausdrucksstarker und bildhafter Schreibstil, aber ich meinte ja primär die inhaltlichen Aspekte.

Wie ist das bei euch?

HauntingWitch

@pink_paulchen: Ich habe mir den Link nur kurz angesehen, war aber so abgeschreckt von dem überheblichen Schreibstil dieses Herrn, dass ich das alles nicht mehr so recht ernst nehmen konnte. ;D Und was Lothen sagt. Ich denke, das ist eine Übung, die man auch sehr gut für sich selbst machen kann, wenn man Bücher liest. Gefällt mir der Anfang, zieht mich das rein? Warum, warum nicht? Übrigens nicht nur beim Anfang...

@Mithras: Ja, ich habe auch ganz bestimmte Aspekte, die mir wichtig sind. Das wären zum einen gute, facettenreiche Charaktere, viel Tension, emotionale Intensität und einen gewissen Tiefgang. Ich hoffe, dass ich sie alle erreichen kann, bin mir aber oft nicht sicher, gerade was Tiefe und Facettenreichtum angeht.

Das bringt mich gleich zu meinem nächsten Punkt, ich habe gerade meine Lieblingsengel auf den elektronischen Friedhof gesandt. Ich habe einfach das Gefühl, ich bin aus dem Projekt "rausgewachsen" und es gibt so vieles darin, wovon ich nicht mehr überzeugt bin. Gerade wegen diesen Aspekten, die fehlen da einfach und sie einzubauen würde bedeuten, noch einmal alles umzukrempeln und dafür fehlt mir im Moment die Motivation. Vielleicht eines Tages, aber nicht heute oder morgen. Ich fühle mich, als hätte ich Liebeskummer.  :ithurtsandstings!:

Trippelschritt

Ich habe nach fünf Quizfragen abgebrochen. Die Punktevergabe des Autors war für mich nicht nachzuvollziehen. Aber ich gehe mal davon aus, dass es ihm bei meinen Lieblingsanfängen auch so gehen wird. vieles ist einfach Geschmacksache. Und wen ich den Wunsch zum Effekt bereits riechen kann, bevor ich das Buch aufmache, gibt es eben nicht mehr als eine 2. Aber wenn ich das nicht merke und der Effekt wirkt, dann ist es eine 5.
Übrigens, es gibt einen thread für den ersten Satz einer Geschichte in workshops.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Klecks

@Witch: Das war ein großer Schritt - es ist total verständlich, dass dich das mitnimmt!  :knuddel:  Es ist immer schwierig, wenn Figuren sterben, aber wenn man schon länger über sie schreibt und irgendwie rauswächst aus einem Projekt, dann ist es bestimmt nochmal ein bisschen schwerer. Das Gefühl, Liebeskummer zu haben, zeigt ja dann auch, wie sehr du die Figur gemocht hast, und das ist echt schön.  :vibes:  Und jetzt denk an die anderen Figuren, die dich erwarten.  :pompom:

Ich habe den Link auch mal ausprobiert, und mir ging es da ähnlich wie Witch. Ich frage mich immer, wie es dazu kommt, dass einzelne Autorinnen und Autoren plötzlich meinen, alles über das Schreiben zu wissen, deshalb lese ich generell solche Tipp-Websiten nicht, zumindest nicht, wenn ich noch nie etwas von dem Autor gehört habe.  :hmmm:  Aber weil Anfänge meine größte Schwäche sind, habe ich dieses "Quiz" trotzdem mal ausprobiert, einfach um zu sehen, wie viele Anfänge mich denn wirklich packen und "am Ball" halten können; gerade bei den bekannteren, sich gut verkauften Büchern hat mich das sehr interessiert und ich habe mir auch viel Zeit dafür genommen. Es hat sogar echt Spaß gemacht und ich denke, ich werde das mal mit den Büchern ausprobieren, die ich selbst habe.  :D

Spannend fand ich, dass die allermeisten Anfänge von mir 2 Punkte bekommen haben, gefolgt von vielen mit nur 1 Punkt, dann einige wenige mit 3 Punkten, keine 4 Punkte und genau zweimal die volle Punktzahl 5. Das zeigt mir, dass ich offenbar hohe Ansprüche an einen Anfang habe, obwohl ich selber eine Schwäche und immer die Angst habe, dass meine Anfänge so schlecht sind, dass niemand weiterlesen will.  :rofl: 

HauntingWitch

Danke, Klecks. Es sind mehrere Figuren und ich mag sie immer noch. :( Aber ja, erst einmal muss ich mich auf andere Projekte konzentrieren, es steht schon einiges an.  ;D

Zitat von: Klecks am 03. November 2015, 06:01:57
Ich habe den Link auch mal ausprobiert, und mir ging es da ähnlich wie Witch. Ich frage mich immer, wie es dazu kommt, dass einzelne Autorinnen und Autoren plötzlich meinen, alles über das Schreiben zu wissen, deshalb lese ich generell solche Tipp-Websiten nicht, zumindest nicht, wenn ich noch nie etwas von dem Autor gehört habe.  :hmmm: 

Ich finde, es kommt halt auch drauf an, wie es rüberkommt. Möchte jemand einfach seine Erkenntnisse teilen, ist ja das völlig in Ordnung und manchmal sind echt brauchbare Sachen dabei. Aber wenn jemand so quasi sagt, "Ich sag euch jetzt, wie das geht und nur so geht es", finde ich das sehr unangenehm.

Christian

Zitat von: Witch am 03. November 2015, 11:27:58
Ich finde, es kommt halt auch drauf an, wie es rüberkommt. Möchte jemand einfach seine Erkenntnisse teilen, ist ja das völlig in Ordnung und manchmal sind echt brauchbare Sachen dabei. Aber wenn jemand so quasi sagt, "Ich sag euch jetzt, wie das geht und nur so geht es", finde ich das sehr unangenehm.
Das trifft es sehr genau und letzteres ist auch die Art, die ich so gar nicht leiden mag.

Angela

Ich mag zwar seine Art auch nicht besonders, aber seine Bewertungen kann ich überwiegend verstehen. Zumindest macht er deutlich, was als Anfang funktioniert und was nicht.

Katha

*reinhüpf* :winke:

Ich fand das Quiz sehr interessant. Vielen Dank für den Link! Und klar, auch ich stimme nicht zu 100% mit allen Thesen überein, aber es ist doch sehr nett, auch mal andere Sichtweisen zu sehen und eventuell für sich selbst zu nutzen. Man muss ja nicht jeden Hinweis, der im Quiz genannt wurde, akribisch für seine eigenen Texte übernehmen. Außerdem sind Romananfänge ein verdammt schwieriges Thema, zumindest wenn man nicht nur für sich selbst sonder wirklich auch für Leser bzw. einen Verlag schreibt.

Davon abgesehen würde ich aber generell sehr gerne wieder schreiben. Ich bin noch bis Freitag im Ausland uns habe hier nur mein kleines Chromebook dabei. Google Apps ist leider sehr doof zum schreiben und außerdem habe ich eigentlich auch kaum Zeit dafür. Trotzdem, ich merke gerade, wie sehr mir mein Text fehlt und frage mich gleichzeitig auch, wie ich so lange komplett ohne Schreiben aushalten konnte. Mensch, mir juckt es echt in den Fingern. :(