Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[gbwolf]

@Kati: Oft kann man aus den temporären Dateien noch etwas retten. Falls wir noch keinen Thread dazu haben, kannst du vielleicht einen eröffnen und dir hierzu Expertenrat einholen. Ich hatte einmal das Glück, dass ich über die Suchfunktion von Windows die Datei in irgendeinem Temp-Ordner wiederfinden konnte. Das war allerdings direkt nach dem Malheur.

[Rhiannon]

Oh Mist, Kati, das ist ja wirklich ärgerlich!

Mich macht dafür eine neue Idee, die ich nicht loswerde, wahnsinnig. Und zwar einfach, weil sie so vage ist.
Vorgestern abend hatte ich plötzlich den Titel "Tochter des Sturms" im Kopf und dazu das Bild einer jungen Frau in wallenden, schwarzen Gewändern, die am Ufer eines ziemlich aufgewühlten Meers steht. Und das war's. Ich weiß nicht, wer sie ist und was sie will, aber sie lässt mich nicht mehr los.

[Kati]

Nadine: Ich habe wohl zu lange gewartet. Den Plot konnte ich wiederkriegen, den Text selbst aber nicht. Ist halt so. Ich denke einfach nicht daran und mache mich neu dran. 

Rhiannon: Einfach mal zu schreiben beginnen? Mir hilft es bei sowas manchmal, einfach loszuschreiben und dann kommen die Hintergründe ganz von allein.

[Rosentinte]

@Kati: U.a. deswegen arbeite ich mittlerweile mit einem Dropbox-Account. Ich sichere nicht nur auf meinem PC und dem Laptop ab und mache regelmäßige Back-Ups mit der externen Festplatte meiner Eltern, sondern die Dropbox aktualisiert sich ständig. Klar besteht die Frage, ob die Server irgendwann gehackt werden könnten und ob das die Verlage so gern sehen, aber so lange ich nichts schreibe, was veröffentlicht wird, ist es mir die Sicherheit wert.

Ich bin sehr überrascht, wie gut es bei mir in letzter Zeit läuft. Positiv überrascht natürlich. Aber seit einiger Zeit habe ich wieder einen richtigen Drang zum Schreiben und immer neue Ideen. Das hatte ich jetzt seit fast zwei Jahren nicht mehr (außer beim NaNo, aber das ist auch Ausnahmezustand). Es macht einfah nur Spaß! 

[HauntingWitch]

Das freut mich für dich, Rosentinte! Vor allem, da die Blockade solange gedauert hat, ist es bestimmt ganz besonders toll. 

Ich bin jetzt auch wieder etwas gelöster. Meine kleiner 4-Seiten Horror steht soweit, den werde ich nächste Woche ein letztes Mal durchsehen und dann verschicken.  Endlich habe ich wieder einmal das Gefühl, etwas wirklich Brauchbares zustande gebracht zu haben.

Und das Worldbuilding für die Neu-Überarbeitung meines altes Andersen-Projektes geht voran, ich kann regelrecht zusehen, wie die Welt Millimeter um Millimeter wächst. Ich bin so froh.

[Kati]

Kleinere Erleichterung: Ich habe einen großen Teil meines Textes wieder. Bloß die letzten beiden Kapitel, rund 60 Normseiten fehlen, aber das kann ich jetzt mal verkraften, ich bin zu froh, dass ich den Text überarbeitet zurückkriegen konnte. Ich lege jetzt einen Marathon hin und versuche, das Verlorene bis Mittwoch wieder aufzuholen, damit ich weitermachen kann.

[Antonia Assmann]

Puh, Kati, das freut mich jetzt aber für dich. Ich habe gleich, als ich das von dir gelesen habe, alles gespeichert, was ich zu speichern hatte. Ich bin in dem Fall nämlich ein genauso hoffnungsloser Fall und vergesse das ständig. 60 Seiten ist nicht schön, aber wenn man schon dachte, dass der gesamte Text weg ist, dann geht das jetzt wohl als" kleine Strafe" durch....

[Arcor]

Das ist richtig gut, Kati. 60 Seiten Verlust sind immer noch bitter, aber es ist definitiv besser als der gesamte Text. Ich drücke dir die Daumen, dass du das schnell und mindestens ebenso gut wieder neuschreiben kannst. Und seit deinem Unglück lege ich auch wieder regelmäßiger Sicherheitskopien an. 

Ich weiß nicht so genau, warum ich es erst jetzt nach 9 Jahren des Schreibens mache, aber ich fange an, systematischer zu arbeiten und endlich die ganzen tollen Funktionen von Scrivener zu nutzen. Bisher hatte ich ein hoffnungsloses Zettelwirrwar, jeder Gedanke wurde einfach irgendwo hingekritzelt, ohne darauf zu achten, was da sonst drauf stand. Dadurch konnte ich es mir gut merken, aber die Infos waren zu versträut.
Jetzt nutze ich Zettel nur noch dann, wenn ich nicht am Rechner sitze und auch dann nur als Zwischenablage. In Scrivener habe ich mir jetzt Charakterbögen gemacht und wandel jetzt nach und nach meine kruden Figurenbeschreibungen in geordnete Übersichten um. Dabei fällt mir immer wieder auf, wie wenig ich teilweise über meine Figuren weiß. Ich hoffe, das hilft mir dann, besser damit klarzukommen, wenn die Figuren ein starkes Eigenleben entwickeln und mir neue Szenen und Handlungen aufzwingen, weil ich dann endlich sagen kann: "Nein, so nicht. Ich habe hier stehen, dass du nie tanzt, also lass das gefälligst auch jetzt!" oder so. 

[Robin]

Uff, ich werde wieder mit Ideen zugehagelt. Zwei kleine Ideen grade, die sich vielleicht irgendwie kombinieren lassen. Zum einen hätte ich da eine Idee zu Blutmagie, und wie sie genau funktionieren könnte. Zum anderen ist mir aus irgendeinem Grund ein "Homme fatal" (also das männliche Gegenstück zu "Femme fatale") in den Sinn gekommen. Ich bin ja neugierig, was da noch kommen könnte, und wie sich die Ideen kombinieren lassen.

[serenade]

@Rhiannon: Das hört sich nach einer starken (Anfangs-)Szene an. Vielleicht eine Art Lorelei-Geschichte? Oder ein Kampf gegen eine Vorbestimmung (als Tochter des Sturms könnte man ja alle möglichen Aufgaben zu bewältigen haben, die man nicht wirklich erfüllen möchte, z.B. Seeleute in Not bringen...)?

[Romy]

Ein Glück hast Du den Großteil des Textes zurück bekommen, Kati. 60 Seiten sind zwar auch noch eine ganze Menge, aber besser zu verschmerzen als wäre es wirklich alles gewesen. 

Mich macht dafür eine neue Idee, die ich nicht loswerde, wahnsinnig. Und zwar einfach, weil sie so vage ist.
Vorgestern abend hatte ich plötzlich den Titel "Tochter des Sturms" im Kopf und dazu das Bild einer jungen Frau in wallenden, schwarzen Gewändern, die am Ufer eines ziemlich aufgewühlten Meers steht. Und das war's. Ich weiß nicht, wer sie ist und was sie will, aber sie lässt mich nicht mehr los.

Ich sag es ja nicht gerne, aber den Titel Tochter des Sturms gibt es schon. Als Arbeitstitel kann man es aber sicherlich immer noch nehmen und überhaupt ist dahinter ja wirklich viel vorstellbar.


Puh, ich hab heute um 16 Uhr Feierabend gemacht, war ca. eine halbe Stunde später Zuhause und drücke mich seitdem vor dem Schreiben. Dabei habe ich 1) jede Menge rot im Counter und 2) was noch schlimmer ist: Ich stehe doch kurz vor dem Finale meines derzeitigen Romans. Würde ich jetzt mal endlich anfangen, könnte ich in wenigen Tagen fertig sein. Aber ich habe gerade total Lust, irgendwas anderes zu schreiben. Wenn ich wenigstens wüsste, was genau ... 

[Franziska]

@Kati: oh Mann, das ist ja echt ärgerlich. Es war doch nicht der Karneval oder?
Sowas passiert einem auch nur einmal. Ich habe mal meinen USB Stick verloren, und nur da war die aktuellste Version vom Text drauf. Sowas ist einfach zu ärgerlich.

@Romy: na dann mal los, besser irgendwas schreiben als gar nichts. Vielleicht fällt dir ja noch spontan was ein. Ich kenn das Gefühl, dass man keine Lust auf das aktuelle Projekt hat, wenn man kurz vorm Schluss steht. Vielleicht brauchst du etwas Abstand, bevor es weitergeht?

[Arcor]

"Irgendwas" schreiben kann aber auch frustig sein. Sofern einem dieses "Irgendwas" gelingt, ist es sicher gut. Aber wenn man damit so gar nicht zufrieden ist, dann zieht es mich eigentlich oft noch mehr runter.

Mal eine Frage in den Raum geworfen: Ist es normal, dass man bei Inhaltszusammenfassungen der eigenen Projekte das Gefühl hat, man schreibt den größten Schmarn und hat das Ding sowas von an die Wand gefahren? Ich sitze gerade an meiner ersten und genau das tritt bei mir mit voller Wucht ein. 

[Franziska]

@Arcor: so geht es mir jedes Mal, wenn ich versuche ein Expose zu schreiben. Dann kommt mir der Inhalt plötzlich total schwachsinnig vor.

[Arcor]

@Arcor: so geht es mir jedes Mal, wenn ich versuche ein Expose zu schreiben. Dann kommt mir der Inhalt plötzlich total schwachsinnig vor.

Ah, gut. Also nicht gut in dem Sinne, aber es ist beruhigend, dass ich da mit dem Empfinden nicht völlig allein stehe. Da werde ich mich dann wohl dran gewöhnen müssen.