• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Beat Sheets

Begonnen von AlpakaAlex, 31. August 2021, 18:42:14

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

AlpakaAlex

Jetzt habe ich einmal eine Frage für euch: Benutzt ihr beim Plotten/Ausarbeiten eurer Geschichten Beat Sheets? Und wenn ja: Welche?

Okay, jetzt mag sich natürlich der ein oder andere fragen: "Beat Sheet? Wie, was?" Dafür noch einmal eine kurze Erklärung: Ein Story-Beat ist ein wichtiger Abschnitt einer Geschichte. Das können eben längere zusammenhängende Abschnitte innerhalb der Geschichte sein, aber auch einzelne Momente, in denen die Handlung beispielsweise eine überraschende Wendung nimmt.

Beat Sheets haben ihren Ursprung in Hollywood und beim Schreiben für Filme, die häufig anhand solcher Sheets geplottet werden. Das bekannteste Beat Sheet ist dabei bei weitem das aus Save the Cat von Blake Snyder. Dies ist wirklich das Go-To-Beat-Sheet, das man beim aufmerksamen schauen auch in sehr vielen Filmen wiederfindet. (Fast alle MCU Filme sind sehr deutlich anhand dieses Sheets geplottet worden.)

Dabei sieht Save the Cat etwa so aus:


  • Opening Image (1%) – Das erste, was eure Leser*innen lesen. Ein eingängiges Bild, das ein Gefühl für die Stimmung der Geschichte gibt.
  • Themenstatement (zwischen 3 & 5%) – Das Thema der Geschichte wird eingebracht. Dies kann in einem hervorgehobenen Satz, aber auch in einem Nebensatz passieren.
  • Einführung (1-10%) – Die Leser*innen werden mit der/den Hauptfigur/en und ihrem Leben vertraut gemacht.
  • Auslöser (zwischen 10 und 12%) – Etwas durchbricht den Status Quo vom Leben der Hauptfigur/en. Sie werden gezwungen umzudenken und sich auf den neuen Status Quo einzulassen. Dies kann von ihrer Seite aus freiwillig passieren, sie können aber auch dazu gezwungen werden.
  • Debatte (12-25%) – Die Hauptfigur/en hat/haben Zweifel daran, ihr ,,Abenteuer" anzutreten, und versucht dem ganzen zu entgehen.
  • Durchbrechen zum zweiten Akt (25%) – Freiwillig oder nicht: Die Hauptfigur/en beginnt/beginnen ihr ,,Abenteuer".
  • Einsetzen der B-Story (30%) – Während die Hauptfigur/en ihr Abenteuer begonnen hat/haben, ergibt sich ein Umstand, der dieses verkompliziert in Form einer B-Story. In vielen Geschichten drehen sich diese um Charakterbeziehungen, häufig in Form von Romanzen.
  • Fun and Games (30-50%) – Die etwaige Gefahr/der zentrale Konflikt sind noch weit entfernt. Stattdessen passieren andere Dinge, die den Hauptfiguren erlauben, ihre Fähigkeiten und ihren Charakter etwas besser zur Schau zu stellen.
  • Mittelpunkt (50%) – Der Mittelpunkt ist der Wendepunkt in der Geschichte. Hier geschieht etwas, dass die Hauptfigur/en zum Konflikt zurückbringt und diesen Konflikt der/den Figur/en unmittelbar erscheinen lässt.
  • Die Antagonisten holen auf (50-65%) – Der Konflikt ist für die Figur/en unmittelbar und holt auf. Häufig in Form von Antagonist*innen, die sich ihr/ihnen näheren und sie unter Druck setzen. In einer Geschichte ohne direkte Antagonist*innen kann dies aber auch ein Konflikt zwischen den Charakteren sein.
  • Alles ist verloren (65%) – An dieser Stelle verliert/verlieren die Hauptfigur/en irgendetwas, das für sie wichtig ist. Das kann der Tod einer wichtigen Figur sein, aber auch die Eskalation eines Streites. Es ist kaum vorstellbar, dass die Figuren von hier zurückkehren können.
  • Die dunkle Nacht (65-75%) – Die Hauptfigur/en hat/haben die Hoffnung verloren. Sie weiß/wissen nicht mehr weiter.
  • Durchbruch zum dritten Akt (75%) – Die Hauptfigur/en fängt/fangen sich und fassen einen neuen Entschluss, doch noch einmal zu versuchen alles zu retten. Damit beginnt der dritte Akt.
  • Finale (75-100%) – Das eigentliche Finale der Geschichte. Die Hauptfigur/en gehen auf ihren letzten sprichwörtlichen Kampf. Dabei kommt all das zum Einsatz, was sie bisher in der Geschichte gelernt haben. (Häufig in Actiongeschichten ist das Finale in vier Elemente unterteilt: Das Versammeln des Teams, die Ausführung eines Plans, überraschende Wendung, Schöpfen neuer Kräfte, die Ausführung eines neuen Plans.)
  • Final Image (100%) – Der Konflikt kann aufgelöst werden. Es gibt ein letztes Bild, das im Kontrast zum Eröffnungsbild steht, mit dem ihr eure Leser*innen das Buch beenden lässt.

Wenngleich allerdings Save the Cat das bekannteste Beat Sheet ist, ist es nicht das einzige. Es gibt noch ein paar andere Beat Sheets und auch andere Konzepte für den Handlungsaufbau, die von intelligenten Köpfen als Beat Sheet übersetzt wurden. Und natürlich kann man sich auch seine eigenen Beat Sheets basteln, die besser zum eigenen Buch/Konzept passen.

Als Beispiel eignet sich Save the Cat nur bedingt gut für Romanzen und ähnliche Geschichten, die keine klaren Antagonist*innen haben. Dafür (und für andere Storykonzepte) hat die Autorin Jami Gold verschiedene eigene Beat Sheets gebastelt.

Ich finde Beat Sheets sind ein spannendes Thema und können auf jeden Fall auch helfen, die Geschichte zu strukturieren. Entsprechend: Habt ihr so etwas schon einmal verwendet? Würdet ihr es verwenden?
 

Vidora

Das von dir erklärte habe ich schon mehrmals grob verwendet und fand es nicht schlecht.
Ich tue mir schwer damit, mich allzu fest an solche Gerüste zu halten, aber es bietet auf jeden Fall gute Anreize, auch mit den Prozentangaben. Ich glaube Fun & Games heißt in manchen Versionen dieses Sheets auch "Promise of the Premise" falls das hier jemanden verwirrt, dürfte aber den selben Inhalt haben.

Ich schreibe ja öfter Romanzen, und dazu passt es tatsächlich nicht so gut, da greife ich dann meistens eher auf den 7-Punkte-Plan zurück, oder auf mein eigenes "Gerüst".

Mefisto

Uh interessant - bisher habe ich so etwas noch nicht verwendet. Ich weiss auch nicht ob ich es tun will, weil ich die Befürchtung habe dass dann die Geschichten irgendwie "alle gleich" werden - aber ein Versuch ist es sicherlich mal wert  ;D

Cooky

@Mefisto:
Geschichten werden tatsächlich zu einem gewissen Teil vorhersehbar. Das merkt man besonders bei Filmen oder im Kino (wo die Beats ja auch herkommen). Irgendwann weiß man bei einer Liebeskomödie genau, wann sich der Protagonist den einen Patzer leisten wird, damit alles kippt, bevor es doch noch ein Happy Ending gibt, oder wann im Actionfilm der Tiefpunkt erreicht ist, bevor die Helden ihr Comeback feiern.
In einem Buch hast du aber viel mehr Möglichkeiten, dieses Gerüst auszuschmücken, mit ihm zu spielen und es zu variieren. Dadurch, dass ein Leser mehr Zeit braucht, ein Buch zu lesen, fallen die Muster außerdem nicht so stark auf.
Andererseits gibt es ja auch ein Grundbedürfnis nach Ähnlichem und danach, Muster durchscheinen zu sehen. Ich sehe immer wieder Fragen, wie: Kennt ihr noch andere Spiele/Filme/Bücher wie X? Das Bedürfnis, die immer wieder gleiche Romanze zu lesen oder einem Helden zu folgen, der ähnliche Hindernisse überwinden muss, scheint wohl irgendwie in uns verankert zu sein :D

Mefisto

@Cooky - okay, dass kann ich soweit nach vollziehen, und ja du hast recht. All zu oft merke ich dass ich auch die gleichen Dinge wieder bevorzuge (vor allem Happy Ends  ;D). Bei - aus meiner Sicht - "Totalausfällen" wie Star Wars Episode 7 wird es mir dann aber zu extrem. Aber ich werde wohl jetzt mal mit dem Konzept arbeiten für mein aktuelles Projekt. Mal sehen was es bringt  8)

Zit

#5
Über die Jahre haben wir an verschiedenen Stellen über verschiedene Plotmethoden diskutiert, bspw.:
- Schneeflockenmethode, der Vorreiter von 2008 ;D
- 3+7-Punkte-Plot von @Fianna
- Black Moment (Punkt 12) im Speziellen
- Multi-Plot-Methode von @Yamuri
- Ideen-Matrix

Letzten Endes findet sich all diese Methoden in den anderen wieder. Okay, vielleicht abgesehen von der Ideen-Matrix, da geht es mehr ums kreative, mindmappige Sammeln und weniger um einen konkreten Handlungsablauf. ;D

Mehr als Save The Cat und Save The Cat Writes A Novel hat mir Libbie Hawkers Take Off Your Pants! gefallen. Wenn man es sich allerdings genau anguckt, ist es dennoch dasselbe in Grün, mir sagen nur ihre Erklärungen und Bezeichnungen der einzelnen Punkte mehr zu.

Edit:

Passend zum StC-Beat Sheet gibt es auch noch Romancing The Beat von Gwen Hayes, das mir als eher unerfahrene Romance-Leserin geholfen hat, Plotpunkte von Heldenreise auf Beziehungsdrama umzulegen.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

AlpakaAlex

@Mefisto also prinzipiell gibt es Filme, wo es stören kann, weil sie dem Leitfaden einfach zu eng folgen. Zuletzt gibt es mir mit Black Widow so, dass mich das extrem gestört hat. Weil ich in dem Film wirklich saß: "Aha, 60 Minuten, jetzt sollte gleich der Midpoint mit seiner Wendung kommen." Und er kam. Aber es gibt viele andere Filme, die dem ganzen auch Folgen und die aber einfach gut genug gemacht sind, als dass man nicht darüber nachdenkt. Mad Max Fury Road folgt dem Leitfaden bspw. auch sehr eng und wenn man es nicht gerade absichtlich analysiert, fällt das eigentlich nicht auf. Genau so bei den besseren Marvel-Filmen. Wie gesagt, das MCU folgt dem Leitfaden echt durchweg sehr eng.
 

Manouche

#7
Ich sehe das wie @Zit, die Methoden, Stationen in den Methoden, ähneln sich immer wieder sehr. Zum Teil ist etwas stärker oder weniger stark betont, in kleineren Schritten oder grossen Schritten. Trotzdem oder genau daher, finde ich sie immer wieder interessant, den der Fokus und die Beschreibungen ändern sich, je nach Methode. So kann ich je nach Problem in den Verschiedenen Methoden "Hilfe" finden.
Selber habe ich mir einen Mix zwischen drei verschiedenen Methoden zusammengebastelt.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.


Beat Sheets beinhaltet eigentlich die Punkte, die ich auch berücksichtige. Von daher kann ich sagen, ja die lassen sich brauchen.
Die Frage ist, wie schon von anderen betont, wie strikt sich eine Geschichte (ob Film, Roman oder Theater) danach richtet. Die Struktur scheint eine erzählerisches Gerüst zu sein, das verwendet wird, seit es Geschichten gibt. Aber die Umsetzung darf halt nicht zu plump sein. Oder besser gesagt, sie darf sogar plump sein, denn manchmal sind genau diese Geschichten, diejenigen die etwas in den Leser*innen/Zuschauer*innen bewegen. Aber wir sollten uns einfach bewusst sein, wo wir dem Schema bewusst folgen wollen und wo wir einen anderen Weg wählen, weil er uns richtig erscheint für die Handlung und das Thema.


Mindi

#8
Meinen letztes, bzw. aktuelles Romanprojekt habe ich auch mit Hilfe von Save the Cat Writes a Novel geplottet. Das ist die Katze direkt bezogen auf Romane, ich kenne also das Original von Snyder nicht. Die Novel-Katze kann ich jedem empfehlen, der*die sich für das Thema interessiert. 

Ich weiß noch, dass ich vor 2 oder 3 Jahren total überfordert war, als ich zum ersten Mal etwas von Save the Cat und den entsprechenden Beat-Sheets gehört habe. Aber danach habe ich mich zuerst recht ausführlich mit den 7-Punkte Plot beschäftigt und anschließend mit der Heldenreise (in einer modernen Anwendung, die auf jedes Genre passt). Und ganz ehrlich: Save the Cat writes a Novel (und das Original sicherlich auch) macht in meinen Augen genau das, was ich auch machen wollte, nachdem ich mich mit den beiden Methoden beschäftigt habe: Sie zu verbinden. Die 7-Punkte sind für mich eher äußere Handlung, während sich die Heldenreise auf die Charakterentwicklung fokussiert. Das Beatsheet bzw. diese Methode kombiniert beides, so wie es letztlich auch im Roman kombiniert ist. Zumindest für mich ist das eine Methode, mit der ich momentan sehr gut zurechtkomme.

Aber: Ich halte mich beim Schreiben nicht stoisch an %-Zahlen. Ich schaue manchmal, wo die Single-Beats ungefähr liegen. (Das sind so gesehen auch gar nicht viele. Zum Thema "vorhersehbar".) Die Novel-Katze hat die Prozente übrigens verschoben, dort ist Break Into 2 z.B. bei 20% und nicht bei 25% wie im Film.

Ich muss nochmal schauen, wie ich damit umgehe, wenn die Rohfassung fertig ist. Ich denke auch dafür sind die Beatsheets sehr nützlich, um den Plot vom Spannungsbogen abzuklopfen. Da geht es gar nicht so sehr um das was passiert, sondern eher darum, dass etwas passiert und die Geschichte keine Längen hat.
"When we are asleep in this world, we are awake in another." - Salvador Dalí

Barra

#9
Hab mir das Buch ja auf vielerlei Empfehlung (hier im Forum) auch mal angesehen jetzt.
Ich hatte gleich so ein: Ächz ist das nervig - Feeling, lag an der Tonality. Aber hier geht's ja nicht um das Buch "Save the Cat!-writes a novel" an sich. Sondern um die BeatSheets (BS).
Mein diesjähriges NaNoProjekt wird Katzen beinhalten, da dachte ich, wär doch witzig das jetzt auch mit StC zu plotten und die BS, joa, sind auf jeden Fall tauglich. Allerdings kenn ich Tipps wie: "Das Endbild ist der Spiegel zum Anfangsbild", "the blackes moment" und "Catalysator". Das ist nichts Neues mehr für mich. (Zum Glück! Soll ja niemand sagen, ich hätt hier in all den Jahren nix gelernt :rofl:.)

Ich würde hier ergänzen wollen, dass im Buch noch ein zusätzlicher Hinweis gegeben wird zu den BeatSheets. Und zwar auf die Frage:
"Um...where do I start?" (Wo fang ich an?) gibt es die Antwort im Kapitel "Save the author, you got problems, I got solutions":
FOUNDATION BEATS (Grundlagen)
Die da wären: Catalyst, Break Into 2, Midpoint, Break Into 3, All Is Lost (obige Liste: 4.6.9.13.12)- also wenn man (wie ich grad) noch so gar keinen Plan hat, empfiehlt es sich zuerst seine Figuren kennenzulernen, deren Probleme, Ziele und Notwendigkeiten (Problem, Want, Need) zu definieren und darauf die Foundation Beats aufzubauen.
Ich sage nicht, dass man die BS nicht einfach aus dem Zusammenhang reissen kann - einfach weil ich das auch tue und mir aus allen Plotstrukturen das mitnehme was ich brauchen kann - aber das nur als zusätzlichen Hinweis, weil ich das Buch grad lese und genauso vor den BS saß: "Hä und wie fang ich jetzt an?"

@Cooky sagt auch genau das, was das Buch sagt: Die Leser*innen wollen: "Etwas wie XY, aber anders". Das ist auch schon das ganze Geheimnis. Denn es wiederholen sich nicht nur Strukturen und Plotmethoden oder Tipps, sondern eben auch die Tropes und Sujet.
Die Vorhersehbarkeit, mit der müssen wir ein Stück weit wohl leben *behaupt. Eben weil wir so tief drin stecken, analysieren und nicht mehr 'nur Lesen', sondern eben auch hinter die Zaubertricks blicken.
Mein Lehrer hat auch immer gesagt: "Wenn du was verstanden hast und anwenden kannst, dann darfst du es auch ändern." Zum Beispiel was die klassischen 3 Akter und 5 Akter betrifft und überhaupt so die ganze Theorie. Diese %-Angaben sind für mich daher auch nur Empfehlungs- und Richtwerte.

Edit: Wenn man die mal mit den anderen Methoden vergleicht, dann besteht bei den Beatsheets der Unterschied darin, dass der Fokus auf dem Mittelteil liegt und 60% des Romans ausmacht.
An so einer Gegenüberstellung versuch ich mich grad, wen es interessiert, hier mal ein vorläufiges Bild.
Wie ihr seht: Bei den BS ist alles ein bisschen versetzt und der Midpoint liegt wirklich mittiger von den "Steps", aber trotzdem bei 50%. Meine Darstellung ist noch nicht optimal. (Die anderen Strukturen, die ich hier vergleiche sind: der klassische 3 Akter, der 5 Akter mit Retardation und Rock your Plot von Yardly (Point, Turn etc). Unter den farbigen Spalten befinden sich dann die einzelnen Szenen, wie zb in der Spalte: Resolution: Antagonist besiegt?, Welt verändert?, Rückkehr mit Elixir?, Erkenntnis errungen?, Happy end?, letztes Bild Gegenteil vom Hook/ Anfang?, Pointe? Von dem nicht immer alles gebraucht wird, was mir aber dann so eine ganz gute Möglichkeit bietet Checklisten mäßig abzuhaken was ich habe.)
Eine weitere Unterscheidung ist wohl, dass BeatSheets 2x Nebenfiguren einfügt. Eben weil unterschieden wird in Story A und Story B.
A ist alles was "davor" ist und B ist alles was dem Helden grad aktuell hilft in der "neuen" Welt zurechtzukommen. Ergo haben wir 2 Sets an Figuren. Die mit denen Held*in in Story A schon bekannt ist (vorausgesetzt) und die, die ihm*ihr helfen werden in Story B die Veränderung zu durchlaufen.

Hoffe ich hab jetzt nicht zu viel rumgelabert. Danke, für die BeatSheets Übersicht an dieser Stelle (und die Übersetzung, da ich es auf Englisch lese).
Barra


[Dateianhang durch Administrator gelöscht]

Guddy

Habe das Buch geschenkt bekommen und habe beim Lesen selbst alle Punkte durchlaufen.  ;D

Selbst hatte ich mich immer als Pantser, als Bauchschreiberin bezeichnet. Mir war die Vorstellung eines Korsetts in jeder Hinsicht zuwider. Aber naja. Ich forme mein altes Projekt gerade um und merke, wie gut es ihm tut. Es wirkt jetzt runder.
An die Prozentzahlen halte ich mich nicht sehr, wohl aber an die Struktur. Habe dadurch auch ein ziemliches Problem innerhalb des Plots identifiziert.

Besser schreiben im Sinne von atmosphärischer etc. werde ich dadurch nicht, wahrscheinlich schreibe ich also trotzdem weiterhin für die Tonne. Aber vielleicht werde ich selbst zumindest zufrieden sein! Und das ist ja auch schon viel wert!

PS: Habe meine Lieblingsbücher (jung und ganz alt) auf die Beats hin analysiert und obwohl sie alle so verdammt unterschiedlich sind, hat doch alles weitestgehend auf die Beats gepasst. Zum Einheitsbrei wird dadurch also nichts gemacht, was mich sehr beruhigt.  :)

Valentina

#11
Ich verwende sie ebenfalls - aber ich habe einige verschiedene Gerüste durchlaufen, weil sie manchmal gepasst haben, dann wiederum nicht und sich das im Laufe der Geschichte entwickelt hat.
Deshalb verwende ich für eine POV eher Save the cat/3+7 Punkte Plot und für die andere POV eine Heldenreise, die sich aber auch an Save the cat orientiert. Die verschiedenen Modelle haben gut die innere und äußere Handlung balanciert und dafür gesorgt, dass ich nicht überfordert bin. An die Prozentangaben versuche ich mich ungefähr zu halten, um nicht unnötig lang oder zu kurz bei einer Stelle zu verweilen - trotzdem passt es nicht immer Punktgenau.
Da ich eine Serie schreibe, habe ich auch die Charakterentwicklungen nach dem Schema der Beats über die ganze Serie hin entwickelt, damit die Richtung klar bleibt. Anfangs wusste ich gar nicht, wohin mit allem, aber die Storystrukturen haben mir maßgeblich weitergeholfen.
Die Herangehensweise von @Yamuri will ich ausprobieren - denn bei meinem ersten Buch konnte ich die ersten Fragen, die sich Yamuri gleich zu Beginn stellt, gar nicht beantworten und sie haben sich erst im Laufe des Schreibens herausgestellt. Das hat mich ziemlich gestresst und wenn ich es schaffe, schneller grundlegende Antworten zu finden, wird der Schreibprozess bestimmt effizienter und noch spaßiger  :pompom:

Edit: Da fällt mir auf, dass Yamuris Herangehensweise sehr der von Brandon Sanderson ähnelt und die habe ich auch durch - wie ist das bei euch - denkt ihr Ideen auch 5 mal um, nur um sie dann ein, zwei mal ruhen zu lassen und sie dann nochmal umzudenken? Kann man wissen, was "gut" ist und kann man schneller dahin kommen, auf etwas "gutes" zu treffen?
"Selbst die Dunkelheit muss vergehen. Ein neuer Tag wird kommen. Und wenn die Sonne wieder scheint, wird sie umso heller strahlen." - J.R.R. Tolkien