• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Eure ersten Versuche als AutorIn

Begonnen von Anne C. S., 14. Mai 2020, 13:54:48

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Gizmo

@Mara
ZitatDas klingt nach einem guten Einstieg in einen humoristischen Fantasyroman :D Was war da denn noch so an Plot geplant?

Ja, das war das Problem. Früher konnte ich überhaupt nicht planen. Ich hatte immer nur eine ungefähre Idee, wo der Plot hinlaufen sollte, und ab da ging es frei nach Schnauze. Das ist u.a. der Grund, warum ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern kann, was der Plot zu dieser Geschichte gewesen wäre. Vielleicht gab es nie einen. ;D
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

vanya

Ach bei den ersten Geschichten kann ich auch mitreden! Mein erstes Buch hieß origineller Weise: Die Prinzessin und der Teddybär - geschrieben habe ich sie 2010, also mit ungefähr sieben Jahren :flausch: Darin ging es um einen Teddybär, der durch den herabfallenden Staub einer Sternschnuppe lebendig wurde und aus dem Spielzeugladen auswanderte. Mitten im Wald trifft er dann natürlich auf eine Prinzessin (Prinzessin Lisa) und findet in ihr seine beste Freundin. Er darf ins Schloss ziehen und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende... :rofl:
Mein Papa hat damals sogar ein kleines Heftchen draus gemacht, ich hab es noch mit eigenen Illustrationen versorgt. Da war ich mächtig stolz drauf, damals :engel:
Magic can kill.
Knives can kill.
Even small children launched at great speed can kill.

Herbstblatt

Zitat von: Vanya am 05. August 2020, 08:00:23

Mein Papa hat damals sogar ein kleines Heftchen draus gemacht, ich hab es noch mit eigenen Illustrationen versorgt. Da war ich mächtig stolz drauf, damals :engel:

Oh, wie schön. Das ist auf jeden Fall eine wunderbare Erinnerung.  :) (Das Heftchen hast du hoffentlich noch? :D )


Hm... Ich hab viele Geschichten geschrieben, als ich noch in der Grundschule war. Die ersten waren von der Knickerbockerbande inspiriert, aber ich kann mich kaum noch erinnern, dafür an eine Fantasygeschichte. Die Protagonistin fand eines Morgens einen Trank in ihrem Zimmer neben ihrem Bett. Nachdem sie ihn getrunken hatte, schrumpfte sie auf hm... auf eine Polly-Pocket-Größe? :D Die alltäglichen Gegenstände in ihrem Haus wurden plötzlich zu einer großen Gefahr für sie. Es gab eine Verfolgungsjagd zwischen ihr und dem Staubsauger, auch ihre gebliebe Hauskatze hatte es auf die Protagonistin abgesehen. Es endete damit, dass sie einen Weg fand, sich zurückzuverwandeln, doch ich kann mich nicht mehr erinnern wie.  :D
Ich habe alle meine Geschichten auch selbst illustriert und Heftchen draus gemacht, die sollten alle noch in meinem Elternhaus herumliegen...  :)


Sparks

Zitat von: Tex am 14. Mai 2020, 16:16:13
Das Lustige daran ist, dass es sich quasi wie ein Fantasyverschnitt meiner ersten Lateinübersetzungen aus der Schule liest.

vom Inhalt her oder von der verwendeten Grammatik her?  ;D

Zitat von: Tex am 14. Mai 2020, 16:16:13
Und das, obwohl ich sie in den Sommerferien erdacht habe  :versteck: .

Ich fand meinen Lateinunterricht eher traumatisch. Und ich habe meine kompletten Lateinkenntnisse an dem Wochenende vergessen, nachdem ich meine letzte Lateinstunde in der Woche hatte.
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Sparks

Zitat von: Alana am 14. Mai 2020, 15:47:39


Mein erster Schreibversuch war, mit 13, ein Drehbuch über einen Widerstandskämpfer in Frankreich kurz vor der französischen Revolution. Er hieß, wahnsinnig originell und aussagekräftig, "Le Masque" und das eine, denkwürdige Zitat, an das ich mich noch erinnern kann, ist:

"En garde!"
Darauf der fiese Antagonist: "Genug der Worte!"

;D

Irgendwie stellt man sich mit Deinen wenigen Worten einen kompletten Mantel und Degen Film vor.  :)

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Sparks

#35
Zitat von: Anne C. S. am 14. Mai 2020, 13:54:48
:rofl: :rofl:
Also für zehn Jahre ist das tatsächlich gar nicht so übel :D Aber wieso ging bitte mein erstes Buch darüber, dass ich tot bin? :D

Möglicherweise sind das die ersten Versuche von Kindern und Jugendlichen, mit Depressionen umzugehen?

Vieleicht haben Kinder und Jugentliche eine nihilistische Ader, die sie dann als Erwachsene gelernt haben zu umgehen?


Zitat von: Anne C. S. am 14. Mai 2020, 13:54:48
Habt ihr auch mal "Bücher" von euch von früher gefunden? Die ihr als Kinder geschrieben habt? Wenn ja, gerne mal reinschreiben, um was es da ging  :vibes:

Ja. Habe ich. Ist im Anhang als "DerFrachterAufDemGrauenMeer.rtf". Keine Angst, es sind nur die Einleitung und das Ende erhalten. Die dazwischenliegenden Kapitel habe ich damals immer nach Fertigstellung vernichtet.

Ich habe das ganze geschrieben, als ich 12 bis 16 war. Ich wurde gemobbt und war jahrelang unglücklich verliebt. Vermutlich hat das etwas auf die Psyche gedrückt.
Möglicherweise hatte ich aber auch schon sonstwie einen Knacks weg, weil ich Kafka und Surrealismus mochte.  ;D

Egal.

In der Einleitung wird beschrieben, wie jemand einsam einen alten Frachter durchstreift. Die einzigen Mitreisenden sind Leute, die in einem zur Diskotek umgebauten Laderaum eine immerwärende exessive Party feiern. Dieser jemand ist in E. verliebt, die dort mitfeiert, ihn aber nicht beachtet. Pubertärer Kram halt.  ;D

Das Ende zeigt einen Mann, den Erbauer des Schiffes (Gott) wie er betrunken das Schiff in die Klippen laufen lässt. Der Anlass dieser Szene war die Überlegung, dass Götter, die ja letztlich in unserer Wahrnehmung auch nichts anderes sein können als unsere eigenen Projektionen, als diese Projektionen genauso depressiv sein müssen wie wir selber.
Oder anders ausgedrückt, warum soll Gott mit der Sinnsuche weniger Probleme haben als Menschen?
Es hat also ausdrücklich NICHTS mit einer moralischen Bestrafung zu tun.  ;D

Für einen 12 bis 16 jährigen war es damals grenzwertig, so etwas zu Papier zu bringen.

Die Kapitel waren krampfig, (pubertär)pornografisch oder einfach nur chaotisch. Und damit sie nicht in falsche Hände kommen, und ich Ärger bekomme (Und Auslachen war damals Ärger genug), habe ich sie immer schnell vernichtet, und so habe ich nur die Einleitung und das Ende übrigbehalten.

Der Name E. war so gewählt, weil ich damals kein Mädel mit "E" im Umfeld hatte, und somit kein Hinweis auf die dahinter befindliche Person(en) zustande kommen sollte.

Ich habe von 1974 bis 1978 daran geschrieben. 1980 habe ich noch einige Grammatik und Logikfehler (Welche Logik?) ausgebügelt. Vor einigen Monaten sind mir diese Blätter wieder beim Aufräumen im Umfeld eines Umzuges in die Finger gekommen, und ich habe das ganze abgetippt. Vermutlich existieren auch noch Vorgängerversionen "irgendwo" , aber ein Kapitel wird sich nirgendwo erhalten haben.


[Dateianhang durch Administrator gelöscht]
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Antigone

Mein erster Schreibversuch entstand in der 2. Klasse Unterstufe (dh. ich muss so 11 Jahre gewesen sein), wurde in ein dünnes A5-Heft geschrieben und hieß "Der Planet der Wolfsmenschen". Weil ich damals den Begriff Fantasy noch nicht kannte, nannte ich es Science Fiction, aber es war natürlich waschechte Fantasy. Eine wilde Abenteuergeschichte rund um 2 verfeindete Völker mit einer - eh klar - Liebesgeschichte. Hm, wenn ich es recht überlege, hat sich am Inhalt meiner Geschichten die nächsten 30 Jahre dann nicht viel geändert...  ;D


Trippelschritt

Ich habe gerade Zeit, und da meine Erinnerung noch ein paar Sachen an die Oberfläche gespült hat, fange ich noch einmal von vorn an.

Die ersten Geschichten entstanden, nachdem ich gelernt hatte zu schreiben. Ich habe mich auch an Bildergeschichten versucht und an einer Fadenbindung, damit die Blätter nicht auseinanderfielen. Ein Comic war dem Phanton nachempfunden. An mehr erinnere ich mich nicht mehr aus jener Zeit.

Dann schrieb ich mit 20/21 einen Stapel Kurzgeschichten von zweifelhafter Qualität. Die Ideen waren gar nicht mal so schlecht, aber wenn man nicht weiß, worauf es bei Kurzgeschichten ankommt, darf man sich nicht wundern, wenn es nichts wird.

Dann war Pause, weil ich neben dem Studium für "so etwas" keine Zeit mehr hatte. Ich konnte allerdings in wissenschafltichen Publikationen Stil und Ausdruck üben.
Es folgte ein Schreibkurs (da war ich bereit uralt (über 30)), in dem ich jounalistisches Schreiben und auch noch Kurzgeschichten lernte, bevor ich den Kurz abbrach wegen Zeit und Interessmangel. Meine Kurz- und Kürzestgeschichtchen waren gar nicht mal so schlecht. eine davon war für den Markt geeignet, aber ich habe sie trotzdem nie eingereicht. Wenn ich sie wiederfinde, ...
Aber eines ist wichtig: Ich schrieb in der Pause erst meine Diss und dann meine Habil, zwei Bücher also. Und die zu schreiben und erfolgreich zu beenden war ungemein lehrreich. Heute wird in meinem Fach kumulativ promoviert. Das ist etwas ganz anderes, als ein Buch zu schreiben.

Dann war wieder lange Pause, weil ich eine Anstellung bekam und mich erneut um meinen Beruf kümmern musste. Immerhin schrieb ich da zwei Sachbücher und ein Lehrbuch und viele wissenschaftliche Aufsätze, was ungemein übt. Aber keine Belletrisitk, an der eigentlich mein Herz hing.

Bis ich dann um 2000 wieder anfing zu schreiben. Parallel zum  Beruf. Aber da war ich auch schon Mitte 50. Und von da an ging es richtig los.

Liebe Grüße
und viel Erfolg all denen, die noch in einer der früheren Phasen stecken.
Es kann ein langer Weg sein, aber er ist herrlich trotz vieler Enttäuschungen. Er fängt ganz klein als Fußpfad an und hört nie auf und verändert sich mit jeder Geschichte und jedem Jahr, das man älter wird.

Trippelschritt

Alana

#38
@Sparks
Zitat von: Sparks am 26. September 2020, 20:36:18
Irgendwie stellt man sich mit Deinen wenigen Worten einen kompletten Mantel und Degen Film vor.  :)

Genau das war es auch.  ;D Ich hatte schon die Kostüme genäht und wir hatten sogar eine Drehgenehmigung für Schloss Nymphenburg und Zugang zu einem Pferd. (Das hätten sich dann irgendwie alle teilen müssen.) ;D Leider zerschlug es sich dann, weil die Hälfte der Cast doch mit ihren Eltern in den Urlaub fahren musste.  ::)

@Leann Haha, geil. Das mit dem Wasserklosett klingt super. Das würde ich sofort lesen.  :rofl:
Alhambrana

Herbstblatt

Oh, schade, dass daraus nichts wurde. Das klingt sehr spaßig ;D

Angela

Hold my beer. ;D
Mein erster Versuch fand bei mir mit über 40 Jahren statt, und es wurde ein 750 Seiten Buch, kein Fantasy, es spielte in New York, Boston und Vancouver. Dafür bin ich extra nach Boston geflogen und habe mir Harvard angesehen, das hat sich beides sehr gelohnt, wenn das Buch auch nie veröffentlicht wurde.
Die Idee dazu kam mir in Vancouver, nach einer verdammt schweren persönlichen Zeit. Ich lief am False Creek spazieren und sah einen Mann, der etwas wichtig in sein Handy diktierte, (kam mir damals so vor), und ich so: Cool, das will ich auch. Also, Sachen aufschreiben, wichtig werden, eine Millionen verdienen, 10 Millionen Fans winken mir zu, roter Teppich, Hollywood.
Naja, so ähnlich war das damals bei mir. Fantasyautorin, halt.
Tja, dann kam die harte Realität, aber das macht nichts. Hat dennoch Spaß gemacht.

Lana

Meine ersten Versuche sind eher traurig und unromantisch.
Meine Kindheit war schlimm, so dass ich mich jeden Tag in meine Fantasiewelt verzogen habe. Irgendwann habe ich mich in meine Freunde und meine Fantasiefamilie verliebt und Texte dazu erfunden. Sie hatten alle ihre Eigenheiten und stets wurde ich vor den Finsteren Monstern der Wirklichkeit gerettet.
Die Texte habe ich immer noch. Sie haben mich davor bewart, den Glauben an etwas Gutes zu verlieren. Nicht aufgeben, durchhalten und hoffen, dass es irgendwann besser wird.
Und jetzt habe ich meinen Debütroman veröffentlicht (der natürlich nichts mit den Ersten Geschichten zutun hat) und weiß für mich, dass das der richtige Weg ist.
LG Lana

Herbstblatt

Ah, damit bist du nicht allein. Ich habe etwas ganz Ähnliches gemacht und tu das im Grunde immer noch. Auch wenn es heute wohl besser ist als damals, die Nachwirkungen verfliegen nicht, huh?  :P Bisher sind meine Geschichten auch nicht persönlich geworden, aber Schreiben ist dennoch eine gute Möglichkeiten von der ganzen Scheiße abzulenken, die da draußen um einen passiert.
Na... ich würde sagen, das Gute daran ist, dass ich - und du wohl auch - die Leidenschaft zum Schreiben entdeckt haben.  :P

Merlinda

Oh ... meine allerersten Geschichten handelten von meinem Hund.
Dann mit 12 hab ich Narnia gelesen und zack ... da kam mir die Idee, ich könne sowas auch. Also Zettel und Stift zur Hand genommen und drauf losgeschrieben. Mein erster "Fantasyroman" mit knappen 250 Seiten am PC. Über die Jahre immer wieder zur Hand genommen und überarbeitet. Das Original aber unantasbar in der Dropbox gespeichert. :D
Und tatsächlich hänge ich an "Alamena". Mit der Geschichte hab ich sogar einen Literaturwettbewerb gewonnen. DAs erste Mal, dass ich für das Schreiben Geld bekommen hab. Gott, war ich stolz. Und schlagartig kam eine Geschichte nach der anderen. Und das war dann irgendwie auch ein bisschen mein Verhängnis. Ich hab über 21 angefangene Geschichten, hab mich total verrannt und versuche gerade das ganze Chaos irgendwie zu sortieren.  :omn:


Tina

Meine ersten Geschichten handeln allesamt um das Thema Pferde. Von "Entfernte Tante stirbt und veerbt Mädchen ein Pony" über Reiterferien und Turniere. Kern der Geschichte war häufig, dass die Protagonistin ein Pferd geschenkt bekommen hat und damit Abenteuer bestreitet. Das war damals - oh Wunder - auch mein größter Traum.  ;D